„Kanada wie aus dem Bilderbuch“

Arman verbringt 10 Monate an einer High School in Jasper

Mitten im Nationalpark, am Zusammenfluss zweier Flüsse, liegt die Ortschaft Jasper. Die kleine Siedlung liegt zwar in der Provinz Alberta, ist aber nur wenige Kilometer von der Grenze zu British Columbia entfernt. Rundherum nur Wald, Berge und Seen, die nächste große Stadt ist fast vier Stunden entfernt. In dieser Idylle – mit Blick auf die Rocky Mountains – lebt seit Anfang September Gastschüler Arman aus der Nähe von Stuttgart. Der 15-Jährige verbringt zehn Monate an einer High School in Jasper (Alberta). 

 

Ein Jahr im Ausland – eine Reise über den großen Teich, weit weg von Familie und Freunden. Diese Vorstellung ist für viele Schüler Traum und Herausforderung zugleich. Für Arman überwogen die Glücksgefühle: „Auf mein Auslandsjahr habe ich mich nicht groß vorbereitet“, erinnert er sich. „Ich denke, das sollte jeder so machen wie er es braucht. Ich habe mich einfach nur gefreut.“

Tolles Schulsystem, tolle Lehrer

In dem kleinen entspannten Bergort besucht Arman die Jasper Junior Senior High School. Die kleine Schule hat rund 225 Schüler in den Klassen sieben bis zwölf und bietet auch French Immersion an. „Es ist super hier“, erzählt er begeistert. „Ich liebe diesen Ort und auch diese Schule. Ich glaube, ich hatte sehr viel Glück.“ Das Schulsystem, die Schule und die Lehrer empfindet der 15-Jährige anders als in Deutschland. „In Kanada ist es viel entspannter. Ich habe das Gefühl, dass man hier als Mensch gesehen wird – nicht als Schüler“, erklärt er. „Ich habe ein ganz anderes Verhältnis zu den Lehrern.“ Wie in allen kanadischen Schulen werden auch an der Jasper Junior Senior High viele extra-curriculare Kurse angeboten: Sportarten wie Volleyball, Basketball und Badminton, Theater- und Jahrbuch-Kurse oder Umwelt-Engagement – die Möglichkeiten sind vielfältig. 

 

Und nicht nur an der Schule hat sich Arman gut eingefunden: „Ich habe auch schon in den ersten Tagen Freunde gefunden“, freut er sich. „Ich wurde schnell akzeptiert.“ Das gleiche gilt für seine Gastfamilie. Mit der offenen und sympathischen Familie versteht sich Arman bestens. Nach seinem Schultag ist Arman meist der erste daheim. „Ich habe dann das Haus ein, zwei Stunden für mich“, erklärt er. „Dann kommen nach und nach alle heim und meist läuft Hockey im Fernsehen. Wir erzählen uns gegenseitig von unserem Tag und meist gehe ich noch einmal raus auf den Berg hinter unserem Haus, mache eine Wanderung, drehe kleine Filme oder mache Fotos.“

Beeindruckende Natur

Jasper  und der Nationalpark haben Arman von Anfang an begeistert. „Um mich herum ist es sehr bergig, nun ja, ich lebe ja auch in einem Nationalpark. Ich denke, das spricht für sich“, lacht er. „Man kann Elche und Bären sehen. Es ist wie Kanada aus dem Bilderbuch.“ Und damit nicht genug: Rings um Jasper zeigen sich regelmäßig Wapitis, Kojoten, Dickhornschafe, Hirsche und andere Wildtiere – sogar Pumas werden gesichtet.

 

Jasper und Umgebung sind also Natur pur, bieten aber auch jede Menge Action. So ist das Skigebiet Marmot Basin gerade einmal 30 Autominuten von Jasper entfernt. Das Gebiet gehört zu den Rocky Mountains und hat die höchstgelegene Talstation Kanadas. An den vier Berghängen gibt es Strecken für alle Levels, dabei zieht sich die längste über fünf Kilometer lang. Der trockene Alberta-Powder-Schnee begeistert dabei sowohl kanadische Skifahrer als auch Touristen aus der ganzen Welt. 

 

Neben dem Skifahren begeistern Jasper und der Nationalpark auch mit Schlittenfahrten durch die verschneite Landschaft, Eis-Klettern, Schneeschuh-Wanderungen, Schlittenhund-Fahrten, Langlauf, Bootsfahrten, Canyoning, Angeln, Kanufahren, Rafting und vielem, vielem mehr. 

Glücklicher Zufall

Zuhause in Deutschland lebt Arman mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder. Obwohl er nun schon über drei Monate weg ist, hatte er bislang kein Heimweh. „Ich glaube auch nicht, dass ich nochmal Heimweh bekomme“, ist er sich sicher. „Ich glaube schon, dass es für manche eine Problem ist, von der Familie getrennt zu sein und alleine ins Ausland zu gehen. Aber ab dem Moment in dem man alleine ist, ist eigentlich alles anders. Man ist auf sich gestellt und das ist gut – ich habe mich dann besser gefühlt und wusste, ich schaffe das.“

 

Dass Arman ein Auslandsjahr in Kanada verbringt, war ein glücklicher Zufall. „Ich habe durch eine Klassenkameradin erfahren, dass sie dahin geht“, erinnert er sich. „Und ich wollte auch immer ein Auslandsjahr machen.“ Daraufhin hatte der damals 14-Jährige sich umgeschaut und Breidenbach Education gefunden. „Schon zwei Tage später war ich in Stuttgart zum Vorstellungsgespräch“, erzählt er. „Danach gab es eigentlich keine andere Option mehr.“

 

Faszinierende Naturwunder, eindrucksvolle Landschaft, gletscherbedeckte Gipfel, tiefgrüne Wälder und kristallklare Seen – Arman lebt mit dem Jasper Nationalpark in einem besonders schönen Stückchen Kanada. Doch der zweitgrößte Staat der Erde hat noch viel mehr zu bieten. Hier auf dem Kanadablog erfahrt ihr mehr über Provinzen, Städte, Schulen und Aktivitäten und bekommt ein Gefühl dafür, warum Kanada genau der richtige Ort für ein Auslandsjahr ist.