Tabeas erstes großes Abenteuer in Kanada

Wanderung auf den Black Tusk

Tabea ist 15 und mit Breidenbach Education als Gastschülerin nach Kanada gereist. Seit Anfang September wohnt Sie in Abbotsford (British Columbia) und geht dort auch zu Schule.

 

Abbotsford ist mit seinen rund 130.000 Einwohnern nach Vancouver die größte Stadt in der Region und Tabea hat sich bei ihrer Gastfamilie schon gut eingelebt – eine gleichaltrige Gastschwester und die anderen zwei Gastgeschwister im Alter von zwölf und neun Jahren machen es ihr leicht. Nun hat die Hamburgerin ihr erstes großes Abenteuer erlebt: Mit ihrem „Community Recreation“-Kurs hat sie eine Wanderung in Kanadas wilder Natur unternommen. 


Los ging es am 23. September 2016, 30 Schüler und fünf Leiter zogen gemeinsam los – ein aufregender Moment für Tabea: „Das war mein erstes Camping-Abenteuer und das erste Mal, dass ich eine Wanderung gemacht habe, bei der man auch mal etwas riskieren muss“, berichtet die 15-Jährige. „Los ging es dann in der Nähe von Whistler was etwa zweieinhalb Stunden von meinem Wohnort entfernt ist. Ziel unserer Wanderung war der Scheitel des Black Tusk, ein Berg, der 2.319 Meter hoch ist.“ 

Die Rucksäcke waren gepackt und 20 Kilogramm schwer – alles, was die Gruppe in den kommenden Tagen brauchte, hatten Sie am Körper: Zelte und Kocher, Essen und Kleidung sowie Chloridpillen, um das Flusswasser trinkbar zu machen. „Gerade als wir in Whistler angekommen sind, hat es angefangen zu regnen“, erinnert sich Tabea. „Wir sind trotzdem losgelaufen, schließlich wollten wir es bis zum Abend ins Camp schaffen.“ 

 

Aufgeteilt in fünf Gruppen machten sich die Schüler auf den 7,5 Kilometer langen Wanderweg zum Camp. „Es war so faszinierend wie die Natur immer wieder anders aussah“, schwärmt Tabea. „100 Meter Höhenunterschied haben die ganze Vegetation verändert.“ Immer wieder machte ihre Gruppe eine kleine Pause und nach vier Stunden näherten sie sich dem Ziel. Glücklich aber total K.O. mussten die Gruppen nun ihre Zelte aufschlagen. Der Campingplatz war ausgebucht und statt den gebuchten zehn Zelt-Plätzen gibt es für die Schüler nur sechs – das hieß: Zusammenrücken. 

Auf dem Berg war es kalt und es regnete immer noch. „Ein Zelt aufzubauen, wenn man eigentlich kaum mehr laufen kann, einen riesigen Hunger hat und die Finger sich vor Kälte kaum bewegen lassen, ist wirklich nicht einfach“, erinnert sich Tabea. „Umso stolzer waren wir als es endlich geschafft war.“ Und auch die Laune der 15-Jährigen war gut – so etwas hatte sie noch nie erlebt und trotz der Strapazen fühlte es sich fantastisch an. Eines der Ziele des Community Recreation Kurses ging auf: die Schüler lernten sich gegenseitig besser kennen und unterstützten einander, wenn es Probleme gab. 

 

Mit ihren Kochern gingen die Schüler zu einer kleinen Hütte – eine Gelegenheit, sich kurz aufzuwärmen. Beim Essenkochen verbrennt sich die Tabea dann aber die Finger, doch auch das verdirbt ihr die Laune nicht. „Das führte nur dazu, dass ein brasilianischer Gastschüler mir dann am nächsten Tag geholfen hat“, lacht sie. „Jeder ist eben für jeden da. Danach haben wir alle gemeinsam unser Geschirr mit Flusswasser gewaschen und uns dann aufgemacht, die Gegend zu erkunden.“ 

 

Der Campground und die Umgebung lagen schon fast vollends in Dunkelheit und die Schüler waren unsicher – Bären sind in den Bergen von British Columbia nicht  unüblich. „Das war schon ein bisschen gruselig“, erinnert sich Tabea. „Gegen neun Uhr sind dann aber zum Glück alle heil in der Hütte angekommen.” 

Sie setzten sich zusammen und einer der Lehrer erzählte Geschichten bis irgendwann ein Teil der Schüler in ihre Zelte verschwand. Tabea und ihre Freunde blieben aber noch in der Hütte – hier war es auf jeden Fall wärmer als draußen. Nun versuchten sich auch die Schüler an Horrorgeschichten, doch dabei kam es immer wieder zu lustigen Missverständnissen: „Es musste dauernd zwischendurch übersetzt werden”, lacht Tabea. „Es sollten ja die deutschen, kanadischen, brasilianischen und kolumbianischen Schüler alle die Geschichte verstehen, aber das war eben gar nicht so leicht und ziemlich lustig.”

 

Um elf waren alle so müde und erschöpft von der Wanderung und der durchdringenden Kälte, dass sie zum Schlafen in die Zelte gingen. Die Nacht war kurz und sehr kalt – draußen waren etwa minus zwei Grad und in den Zelten war es nur wenig wärmer. 

Was hat Tabea am zweiten Tag der spannenden Exkursion erlebt? Und hat sie es auf den Gipfel des über 2000 Meter hohen Black Tusk geschafft? 

 

Das erfahrt ihr bald hier auf dem Kanadablog.