Fußball, Ski und viele tolle Erfahrungen

Erfahrungsbricht von Paulina, Campbell River, Vancouver Island

Hohe Nadelbäume in dunkelgrün, lange Highways, kleine Städte und eine weite Sicht bis über den Pazifik bis zu den Bergen. So stellt man sich die Ostküste von Vancouver Island vor und genauso beschreibe ich Vancouver Island jedes Mal, wenn jemand mich nach meinem Auslandsjahr in Kanada fragt.

 

Ich bin Paulina, 16 Jahre alt und habe 10 Monate in der viertgrößten Stadt auf Vancouver Island verbracht. Campbell River ist mit 30.000 Einwohnern definitiv keine große Stadt und im Vergleich zu meiner Heimatstadt Berlin alles andere als belebt. Trotz dessen ist Campbell River mir über meine Zeit in Kanada ans Herz gewachsen, womit ich anfangs gar nicht gerechnet hätte.

 

Nachdem ich mich für Breidenbach Education, als Kanadaspezialisten, entschieden hatte, hatte ich meine ersten Gespräche bezüglich meines Placements.

Als mir Campbell River vorgeschlagen wurde, war ich erstmal nicht sehr überzeugt. Eine kleine Stadt mitten auf Vancouver Island, einem Ort der eigentlich nicht sehr bekannt für Skifahren, Fußball und andere sportliche Aktivitäten ist? Ich war skeptisch. Nach einigen Nachforschungen allerdings, konnte ich schnell mehr herausfinden und war am Ende dann doch sehr überzeugt mit Campbell River ein passendes Placement bekommen zu haben.

 

 Ich lebte zusammen mit einer weiteren Austauschschülerin aus Taiwan, unserem Hund Rex und meiner Gastmutter. Meine Gastmutter und ich haben uns von Anfang an sehr gut verstanden. Wir haben viel zusammen unternommen, unter anderem auch Wanderungen, sogar mit Schneeschuhen. 

Meine Schule war die Carihi Secondary School. Eine Schule, die ich über die Zeit dort sehr mochte. Ich hatte das Glück, durch meine Schule in Deutschland, keine Pflichtkurse wählen zu müssen, daher konnte ich frei entscheiden welche Klassen ich belegte.

 

Die Carihi hatte durch Corona einen etwas anderen Stundenplan eingeführt, den sie übernahmen und fortführten. Dadurch hatte ich jeweils für zehn Wochen nur zwei Fächer an einem Tag, mit jeweils zweieinhalb Stunden. Insgesamt hatte ich vier Quartale. 

Es war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, aber schnell habe ich die Vorteile erkannt, wie zum Beispiel die der Sport Akademien.

Stundenplan und Sport Academies

Die Carihi ist bekannt für ihre Sport Academies. Dadurch kann man eine gewählte Sportart als Unterrichtsfach haben. Ich hatte zum Beispiel im ersten Quartal "Soccer Boys Academy", im zweiten Quartal "Basketball Girls Academy" und im vierten Quartal "Soccer Girls Academy". Außerdem hatte ich noch History 12, Entrepreneurship (eine Art von Buisnesss), Life Science 11 (Bio), Earth Science (Geo) und English 11.

 

An meiner Schule gab es um die 25 bis 30 Internationals, was mich anfangs definitiv auch gestört hätte, da ich nie viele Internationals an meiner Auslandsjahr Schule haben wollte. Es stellte sich aber ganz anders heraus, denn jetzt sind einige meiner besten Freunde Internationals. So habe ich nun Kontakte in Spanien, Taiwan, Italien und Brasilien. Natürlich hatte ich auch einige kanadische Freunde, die ich alle vor allem durch Fußball kennengelernt hatte, sowohl im Senior Girls Team als auch im Club außerhalb der Schule.

Wir hatten auch einige Deutsche an meiner Schule, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe. Über Breidenbach Education hatte ich vor meinem Auslandsaufenthalt einen Kontakt von einem anderen Mädchen zugeschickt bekommen, die ebenfalls aus Berlin stammte, aber an die Timberline Secondary School ging (die andere Highschool in Campbell River).

Wir schafften uns nicht vor unserem Kanada Aufenthalt in Berlin zu treffen, aber wir hielten Kontakt und tauschten alle möglichen Informationen aus. Wir trafen uns das erste Mal persönlich am Vanocuver Airport, wo ich auch das erste Mal alle anderen Campbell River Internationals von Breidenbach kennenlernte. Kim und ich verstanden uns vom Anfang an sehr gut und halten bis jetzt Kontakt. Über das Jahr wurde ihre Gastfamilie zu einer zweiten Gastfamilie für mich. Wir waren gemeinsam auf vielen Basketballspielen ihres Gastbruders, der in Comox zur Schule ging, ich verbrachte Weihnachten bei ihnen und wir waren gemeinsam in Vancouver für ein Basketball Turnier. Ich halte mit ihren Gasteltern immer noch Kontakt und hoffe sie bald besuchen zu können, genau wie ich meine Gastmutter dann besuchen will.

 

Ich bin sehr dankbar den Kontakt von Kim über Breidenbach bekommen zu haben. Vielleicht wären wir sonst nie Freunde geworden. Mit ihr hatte ich immer eine Bezugsperson, auch wenn es mal schwierigere Zeiten waren. Außerdem musste ich mein Deutsch auf trapp halten, damit ich das nicht vergaß.

 



Ski auf Vancouver Island

Am meisten hatte ich mich auf den Winter gefreut und das damit verbundene Skifahren. Vancouver Island ist nicht bekannt für das großartige Skifahren, aber eine der wenigen Inseln auf den man es überhaupt machen kann. So flog ich also mit meinen Skiern im Gepäck und nicht unbedingt den größten Erwartungen los und wurde vollkommen überwältigt von der unfassbar schönen Skisaison, die ich hatte. 

 

Schon im November hatten wir das erste Mal Schnee. Anfang Dezember eröffnete dann das Mount Washington Skiresort, das Skigebiet, welches ich nun besser kenne als mein eigenes Zimmer. 

Ich hatte mir im Vorverkauf, für relativ wenig Geld den Season pass gekauft, sodass ich dann jedes Wochenende mindestens einmal mit meinen Freunden Skifahren war. Im Winter break war ich dann jeden Tag Skifahren, immer von morgens bis abends, es war einfach nur großartig.

 

Von einer Freundin und ihrer Familie wurde ich außerdem zwei Mal mit zu ihrer Cabin auf dem Mt. Caine genommen. Ein Berg, der eher unter den Skitouren-Gehern bekannt ist, aber da ich gerne Ski Touren gehe, waren diese beiden Trips definitiv ein Highlight. An einem der beiden Wocheneden habe ich mit meiner Freundin und einem weiteren Freund zusammen an einem Skilehrer Kurs teilgenommen und bestanden. Damit bin ich jetzt offiziell eine kanadische Skilehrerin!

 

Ein weiteres Highlight war definitiv auch der Internationals Trip nach Whistler, dem olympischen Winterspiel Austragungsort 2010. 

In Campbell River gab es um die 70 Internationals, davon etwas mehr an der Timberline Secondary als an der Carihi Secondary. Es kamen ungefähr 50 Schüler auf dem Trip mit nach Whistler. Es war eine sehr schöne Erfahrung! Wir hatten zwei Skitage, an denen wir auch einen Skilehrer hatten. Alle wurden ihrem Niveau und damit einem Skilehrer eingeteilt, damit jeder so viel wie möglich fahren konnte. 


Der Trip ging definitiv viel zu schnell vorbei!

Aktivitäten und weitere Highlights

Wenn ich nicht gerade Skifahren war, habe ich viel mit Freunden unternommen. Ich war am See, Downtown, klettern, Fußball spielen, in Cafés und vieles mehr. Außerdem habe ich mit einer meiner Freundinnen sehr viel gebacken, zur Freude meiner Gastmutter und Gastschwester.

 

Ein weiteres Highlight waren die Beachfires. Campbell River ist einer der wenigen Orte auf Vancouver Island an denen Beachfires noch erlaubt sind, zu meinem Glück. Jeder einzelne Abend, an dem ich auf einem Beachfire eingeladen war oder ich und meine Gastschwester eines veranstaltet hatten, war ein wunderschöner Abend. Wir waren immer über 10 Leute und haben viel Spaß gemeinsam gehabt.

 

Gemeinsam mit meiner Gastschwester veranstaltete ich am Ende des Jahres auch eine Abschlussparty bei uns. Wir hatten ein paar Freunde eingeladen und den Abend gemeinsam verbracht. Am Ende übernachteten einige bei uns, aber wirklich geschlafen hat keiner.

 

Am Tag vor meiner Abreise kamen zwei Freunde von mir vorbei um Tschüss zusagen und auch am nächsten Morgen standen zwei Freunde vor der Tür und verabschiedeten sich nochmals. Zwei meiner besten Freundinnen kamen mit zu Airport, genau wie meine Gastschwester, meine Gastmutter, sowie mein Gastopa, Gasttante und Gastcousine. Es war ein sehr langer und sehr trauriger Abschied und es viel mir definitiv nicht leicht. Obwohl ich mich sehr auf zuhause gefreut hatte. 

 

Während meines Auslandsjahres hatte ich viel mit Heimweh zu tun, weshalb die Vorfreude doch schon sehr groß war, aber der Abschied tat trotzdem sehr doll weh. Ich werde dieses Jahr in Kanada nie vergessen, ich habe viel gelernt und viel erlebt. Ich hoffe und freue mich alle meine Freunde in Kanada oder anderen Länder irgendwann mal besuchen zu können, denn den Kontakt werde ich definitiv halten.

 

Vielem Dank an Breidenbach Education für all die Unterstützung!

 

Paulina

Mein Auslandsjahr in Kanada

Erfahrungsbericht von Antonia, Campbell River, Vancouver Island

Hallo! Ich war 2022/23 für zehn Monate in Campbell River auf Vancouver Island und es war definitiv die beste Zeit meines Lebens und davon möchte ich Dir jetzt mehr erzählen.

 

Breidenbach Education als meine Organisation zu wählen, war definitiv die richtige Entscheidung. Anfangs wusste ich noch gar nicht so richtig, wo genau ich hinwollte, aber ich wurde super beraten und habe mich dann letztendlich für die Timberline Secondary School in Campbell River entschieden, da diese eine sehr breite Fächerauswahl hat und Campbell River einfach schön liegt. Im Juni war ich auf dem Vorbereitungsseminar von Breidenbach, welchesmir viel Sicherheit gegeben hat, da alles zum Thema Flug, study permit, Schule, etc. besprochen wurde. Meine Gastfamilie bekam ich Mitte Juli, also eineinhalb Monate vor meinem Abflug und wir haben dann einige Nachrichten ausgetauscht.

 

Am 29. August ging es dann endlich los nach Kanada. Mein Koffer war mit 22.7 Kilogramm auch voll bepackt und ich war natürlich extrem aufgeregt, weswegen mir der Abschied von meiner Familie gar nicht so schwer fiel. Nach einer sehr langen Reise, war ich dann endlich da und bin auch direkt ins Bett gefallen. An meinem ersten Tag hat meine Gastmutter mich in Campbell River herumgefahren und mir alles gezeigt und ich habe dann auch zum ersten Mal Tim Hortons probiert (große Empfehlung!). Meine ersten paar Tage sind wirklich wie im Fluge vergangen und dann fing Schule auch auf einmal an. Mein Schultag fing um 8:55 Uhr an und endete um 3:05 Uhr. Da ich keine Fächer belegen musste, hatte ich sehr viele „Electives“, wie beispielsweise Woodworking, Psychology und Ceramics. Schule in Kanada war eins meiner Highlights, ich habe es wirklich geliebt.

 

Meine Highlights

Anfangs hatte ich noch hauptsächlich was mit Internationals zu tun. Ich wollte aber unbedingt kanadische Freunde finden, was mir dann auch gelungen ist. Fast alle meiner Freunde sind Kanadier gewesen aus sehr vielen verschiedenen Gruppen, aber ich hatte trotzdem noch drei internationale Freunde. Man sollte unbedingt aus seiner Komfortzone herausgehen und mit Kanadiern reden, es wird nichts schlimmes passieren. Ich habe dort wirklich gute Freunde gehabt, mit denen ich auch immer noch täglich schreibe und regelmäßig telefoniere.

 

Mein erstes Highlight war definitiv Halloween, ich wurde von einer Freundesgruppe eingeladen und wir sind dann fast drei Stunden um die Häuser gezogen und haben anschließend noch Horrorfilme geguckt. Ein weiteres Highlight war ein dreitägiger Ausflug nach Whistler. Ich war noch nie snowboarden, aber habe es dort ausprobiert und obwohl es ein bisschen gruselig war, hat es echt Spaß gemacht. Im März hatte ich Geburtstag und habe mit meinen engsten Freunden ein Feuer gemacht, was super schön war.

 

Mein bestes Erlebnis war aber auf jeden Fall Vancouver. Meine beste Freundin und ich hatten Konzerttickets für Anfang Juni und ihre Mutter hat angeboten, einen Trip dorthin zu machen und für drei Tage zu bleiben, was wir dann auch getan haben. Es war wirklich so schön, wir sind durch Vancouver gelaufen, waren shoppen und essen, und sind natürlich zu dem Konzert gegangen, welches echt super war.

Die allerbeste Zeit in Kanada

Ich könnte wirklich noch für Stunden weitererzählen, aber dann wird das alles viel zu lang. Ich hatte die allerbeste Zeit in Kanada und vermisse es jeden Tag. Der Abschied war total schwer, ich habe noch nie so viel geweint. Aber ich würde es trotzdem jederzeit wieder machen und kann es nicht abwarten, zurückzufliegen.

 

Wenn du also darüber nachdenkst ein Auslandsjahr, egal wo, zu machen, go for it!!! Es wird eine super Zeit, du wirst so viel lernen und dich als Person weiterentwickeln.

Ein Auslandsjahr in British Columbia

David lebt im Internat auf Vancouver Island

Ein Auslandsjahr zu machen ist für viele Jugendliche ein Traum. So auch für den 16-jährigen David aus Frankfurt. Doch wohin sollte es gehen? Vier Länder waren für den Schüler in der engeren Auswahl: England, die USA, Australien und Kanada. „England fand ich aber irgendwie zu nah und bei der USA hatte ich Bedenken wegen der Waffengesetze“, erinnert sich David. „In Australien gibt es zu viele giftige und gefährliche Tiere – bei Kanada hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Und ja – hier ist alles gut. Nur ab und zu taucht mal ein Bär auf dem Campus auf, aber das ist nicht so wild.“

 

Bären auf dem Campus? Ja, denn seit etwas mehr als zwei Monaten lebt David in Mill Bay, in der Nähe von Victoria in British Columbia. Dort verbringt er sein Auslandsjahr in einem Internat. Die Brentwood College School liegt auf Vancouver Island, ungefähr 40 Kilometer nördlich von Victoria. „Die Schule besteht aus zwei Gebäuden“, erklärt David. „Eins für alle Academics – also zum Beispiel für Physik, Mathe, Englisch und so weiter und eins für Arts. Dort kann man Kurse wie Woodworking, Brentwood Broadcast oder Robotics besuchen.“ 

 

Leidenschaft: Rudern

Die renommierte Schule liegt direkt am Wasser in der Bucht von Mill Bay. „Rund 550 Schüler in den Klassen acht bis zwölf gehen an meine Schule“, erklärt David. „Die Klassen sind sehr variabel. In Spanisch sind wir zum Beispiel nur zehn Leute, wobei wir in Physik knapp 25 Schüler sind.“ Der Unterrichtsrhythmus am Brentwood College ist sechstägig mit frühem Schulschluss. So können die Schüler auch Freizeitaktivitäten wie Kunst, Theater und Sport nachgehen.

 

Diese Möglichkeit nutzt auch David. Er besucht zwei Kurse außerhalb seines Schulunterrichts. „Das eine ist Brentwood Broadcast, das ist im Grunde die gesamte Livestream-Abteilung“, erklärt der 16-Jährige. „Man lernt dabei viel über Kameras und wie man anständig filmt. Wir müssen pro Monat ein Video produzieren, was überhaupt kein Problem ist. Das stärkt zum einen die Englisch-Kenntnisse und vor allem das Selbstvertrauen.“
Davids Leidenschaft gilt zudem dem Rudern. Deshalb hat er das Rudern als zweiten Kurs. „Dadurch habe ich jetzt neun Mal pro Woche Training und wenn alles gut läuft, geht es gegen Ende des nächsten Jahres zu den nationalen Meisterschaften in Kanada.“

 

Probleme bei der Ankunft

Bei seiner Ankunft in Kanada im September lief zuerst alles glatt – doch auf der Zielgeraden gab es dann doch noch kleine Probleme. „Bis Vancouver war alles gut, der Flug war deutlich schneller rum als ich dachte“, erinnert sich David. „Im Airport in Vancouver hat jedoch alles ein bisschen zu lange gedauert, was dann dazu führte, dass ich meinen Anschlussflug verpasst habe.“ Zum Glück war die lokale Breidenbach-Education-Betreuerin Alexandra Anderson immer für David da und konnte ihm helfen, den Anschlussflug umzubuchen. 

 

Das Ankommen in der neuen Schule fiel David leicht. „Ich habe im Grunde am ersten Tag gleich Freunde gefunden“, erinnert er sich. „Ich weiß nicht, wie es an staatlichen Schulen ist, aber im Internat sind alle extrem nett und man findet im Grunde direkt Freunde. Speziell im Ruderteam ist ein sehr starker Zusammenhalt, aus dem niemand ausgeschlossen wird. So habe ich nie das Problem, alleine irgendwo zu sein. Auch die Verbindung zwischen den Klassenstufen ist nicht wie in Deutschland, sondern es ist fast flüssig und man versteht sich sehr oft genauso gut mit Zehnt- oder Zwölft-Klässlern wie mit denen aus der elften Klasse.“

 


Aushängeschild: Rudern

Die malerische Lage direkt am Wasser und die Unterrichtsräume mit tollem Blick machen Brentwood College zu einer ganz besonderen Schule. Neben klassischen Fächern werden auch interessante Kurse zum Thema Globalisierung oder zur  Persönlichkeitsentwicklung angeboten. Wie David, gibt es auch noch andere Ruderbegeisterte in Brentwood. Denn das Ruderprogramm ist das Aushängeschild der Schule. Mit Erfolg: 23 Olympioniken und drei Goldmedaillengewinner haben in Brentwood gelernt.

 

Im Internat besucht David die elfte Klasse und hat viel zu tun. Zeit für Heimweh hatte der 16-Jährige bislang wenig. „Ich hatte nur kurz Heimweh als ich einen Brief von meiner Mutter im Flugzeug nach Kanada gelesen habe“, erinnert er sich. „Das ist damit weggegangen, dass ich versucht hab, mich auf das zu fokussieren, was im Vancouver Airport zu tun ist. In Brentwood hatte ich kein Heimweh und werde es auch vermutlich nie haben, da es einfach so genial hier ist.“ Für seine Mutter war der Abschied von David schwerer: „Sie ist sehr traurig, weil es das erste Mal ist, dass ich für eine längere Zeit weggehe“, erzählt er. „Aber mein Vater war eigentlich ziemlich entspannt, weil er das auch damals gemacht hat und ungefähr weiß, wie cool die Zeit ist.“

 

Internats-Familie

Auch wenn David sein Auslandsjahr nicht bei einer Gastfamilie, sondern im Internat verbringt, fühlt er sich gut aufgehoben. „Die Leute hier sind im Grunde wie eine Familie“, findet der Schüler. „Man ist nie alleine. Speziell das Ruderteam besteht aus so netten Leuten und es macht wirklich extrem Spaß, zusammen mit ihnen in einem Achter an die Leistungsgrenzen zu gehen.“ David freut sich auf die kommenden Monate am Brentwood College und auch das Team vom Kanadablog freut sich auf weitere Eindrücke aus dem wunderschönen Vancouver Island.

Neue Eindrücke und herzensgute Menschen

Elena lebt für fünf Monate in Victoria

Bis Ende Juni lebt die 14-jährige Elena aus der Nähe von Stuttgart nun in Victoria – der Hauptstadt der Provinz British Columbia. Das Viertel Oak Bay, in dem die Schülerin bei einer Gastfamilie wohnt, ist eine schöne, grüne Gegend mit netten Läden, Galerien und Cafés. Für kanadablog.de hat Elena schon kurz nach ihrer Ankunft einen Einblick in ihr Leben während des Auslandssemesters gegeben. Im Interview erzählt sie von ihrer Schule, neuen Freunden und der Entscheidung, nach Kanada zu gehen. 

 

 

Hallo Elena, schön, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast. Seit wann bist du denn nun in Kanada? 

 

Ich bin gerade erst Ende Januar angekommen und werde für 5 Monate in Kanada sein. Wenn Ende Juni das zweite Semester beendet ist und ich die Prüfungen hinter mir habe, dann fliege ich wieder zurück nach Deutschland. Dort wohne ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Stuttgart. 

 

Wie lebst du in Kanada? 

 

Ich wohne bei meinen Gasteltern Michelle und Bruce. Sie arbeiten beide von zuhause. Meine Gastgeschwister sind Kirsten, sie ist 16, und die elfjährigen Zwillinge Jonathan und Elizabeth. Kirsten geht auch auf meine Schule. Alle Familienmitglieder sind sehr nett, offen, lieb und verständnisvoll. Als ich in Kanada ankam, war ich zum Beispiel sehr gejetlagt. Ich kam um 16 Uhr hier an, in Deutschland wäre es 1 Uhr nachts gewesen. Dann war noch wach bis 20 Uhr. Und da waren alle sehr offen und haben gesagt, dass ich falls ich nachts wach werde, auch einfach aufstehen und an den Kühlschrank gehen kann, wenn ich Hunger habe. Wir wohnen hier in einem Haus, in dem ich mein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad habe.  Mein Zimmer im Keller, aber das ist ein ganz freundlicher Keller - schön eingerichtet. Insgesamt ist es ein hübsches und gemütliches Haus. 

Das Viertel Oak Bay, in dem wir leben, ist ein bisschen Vorstadt-mäßig und eine schöne Wohngegend. Von dort komme ich gut zur Schule, der Bus fährt alle 10-20 Minuten und ich komme auch schnell in die Innenstadt. Zuhause ist das nicht so, das ist schon sehr geschickt hier. 

 

Wie war dein Abschied aus Deutschland? 

 

Der war schon sehr traurig, aber ich habe mich auch immer gefreut auf Kanada. Anfangs war der Gedanke noch weit weg, aber mit der Zeit bin ich immer aufgeregter geworden. Vielleicht kennen auch andere Austauschschüler das Gefühl, dass  man gegen Ende, wenn es an den Abschied geht, alles zuhause viel mehr zu schätzen beginnt: Freunde und Familie und so. Natürlich war ich sehr traurig, als ich mich von allen verabschieden musste. Ich habe viel geweint, weil ich realisiert habe, dass ich mein tolles Umfeld erst einmal verlasse. Ich dachte: Warum mache ich das denn? Wieso gehe ich ins Ausland? Aber gleichzeitig habe ich mich auch mega gefreut und das war kein Grund für mich, nicht zu gehen. Kurz vor dem Abflug dachte ich, der Abschied wäre schlimmer. Aber am Flughafen und während des Flugs war es dann gar nicht mehr so schlimm, ich war voller Vorfreude, ein neues Leben kennenzulernen.  

 

Breidenbach Education hat dir ja – wie den anderen Teilnehmern auch – mit der Vorbereitung deines Aufenthalts geholfen. Hat mit deinem Flug und der Organisation alles gut geklappt?

 

Der Flug hat gut geklappt. Ab Frankfurt bin ich schon ein paar Mal geflogen, aber das Einchecken und die Sicherheitskontrolle – das alles habe ich noch nie alleine gemacht und nie wirklich drauf geachtet. Das war schon neu. Ich bin mit zwei Freundinnen geflogen, die auch nach Kanada in andere Orte geflogen sind. Wir sind erst nach Vancouver geflogen. Es war ein entspannter Flug mit leckerem Essen. Die Ankunft hat gut geklappt. Dann mussten wir den richtigen Ort finden, wo unsereGepäck war und dann wieder einchecken... Mit einem kleinen Inselhopper ging es dann für mich nach Victoria. Es war witzig, in so einem kleinen Flugzeug zu sitzen und der Fug hat dann auch wirklich nur 10 Minuten gedauert.  In Victoria hatte ich super schnell mein Gepäck und dann stand da auch schon meine Gastfamilie und hat mich begrüßt. 

 

Wie war dein erster Eindruck von Kanada?

 

Ich habe im Vorhinein gehört, dass Kanadier sehr offen, nett und höflich sind. Mein erster Eindruck war dann genau so: Die Leute sind unfassbar nett. Sie sind aufgeschlossen und höflich. Ich bin es nicht gewöhnt, dass Leute auf einen zukommen und Komplimente machen: Coole Ohrringe, tolle Haare oder so. Alle scheinen viel ehrlicher und herzlicher. Einfach herzensgute Menschen. In Deutschland redet kaum einer mit dem Busfahrer. Hier sagt jeder Hallo, Danke und so – es gibt immer einen kleinen Plausch und die Fahrer sind zu Scherzen aufgelegt. Wie gesagt: Ich habe damit gerechnet, dass die Menschen nett sind, aber dass sie so nett sind, habe ich nicht gedacht. 

 

 

Lief dein Start in der Schule auch so positiv? 

 

Ich gehe auf die St. Andrews Regional High, das ist eine katholische Schule. Dort habe ich die Fächer English, Sport, Psychologie, Mathe und Social Studies belegt. Der Start dort ist ganz gut verlaufen. Klar, zu Beginn war ich eben die „neue Schülerin“ und hatte noch keine Freunde. Das war schon ungewohnt. In Deutschland hatte ich immer jemanden zum reden, hier kannte ich keinen. Aber es sind viele auf mich zugekommen und haben auch gefragt, wie es in Deutschland ist und wie es mir geht. Small Talk eben. Aber schon bald darauf ging es dann recht schnell: In meiner Gym-Class sind ein paar Mädchen, mit denen ich jetzt gut befreundet bin. Die sind gleich auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich mit Volleyball spielen will. Auch die Lehrer sind ungemein engagiert, hilfsbereit und offen. Sie sind es gewöhnt, mit Internationals zu arbeiten. Die zweite Woche in der Schule war dann auch schon viel einfacher. An dem Wochenende dazwischen war ich auf einem Camp, dort waren auch Leute aus meiner Schule. Dadurch hatte ich die Chance sie besser kennenzulernen. Ich bin echt froh, dass ich da hingegangen bin. Mit vielen, die da waren, bin ich echt gut befreundet. 

 

Gibt es große Unterschiede zu deiner Schule in Deutschland?

 


Äußerlich nicht so krass. In Kanada gibt es eben diese riesigen Locker, also Spinde mit einem Schloss, wie im Highschoool-Film. Außerdem die gelben Schulbusse. Der Unterricht ist schon sehr unterschiedlich, weil die Kanadier ein ganz anderes Schulsystem haben. Wir haben vier oder fünf Fächer und die jeden Tag – das ganze Semester lang. Jeden Tag die gleichen Fächer! Aber das ist gar nicht mal so schlecht. Zusätzlich haben wir noch freie Stunden in denen soziales Zusammenarbeiten gefördert wird oder in denen Lehrer uns Nachhilfe bei Themen geben, bei denen wir Schwierigkeiten haben. 

 

Kannst du deinen Alltag ein wenig beschreiben?

 

Ich gehe zwischen 7:40 und 8 Uhr aus dem Haus zum Schulbus. Es kommt natürlich drauf an, wo man wohnt – wer direkt neben der Schule wohnt, für den reicht es um 8:20 Uhr aus dem Haus zu gehen. Von 8:30 bis 15:05 Uhr bin ich dann in der Schule. Das ist nicht schlimm. In Deutschland ist die Mittagsschule oft anstrengend, in Kanada nicht wirklich. Es gibt ja die Mittagspause und die freien Stunden. Es ist immer ziemlich cool. Es stört mich nicht, dass die Schule so lange geht. Montags habe ich einen zusätzlichen Kurs, in dem wir das Bühnenbild für das Schul-Theaterstück gestalten – zum Thema „Pink Panther“. Dann bin ich immer bis 17:30 in der Schule. Sonst erledige ich an den Nachmittagen meine Schulaufgaben, mache etwas mit der Gastfamilie oder hänge ab. Mittwochs haben wir früher aus – um 13 Uhr. Dann gehe ich mit Freunden in die Stadt. Momentan ist noch nicht so tolles Wetter, der Strand macht nicht so viel Sinn aber wir gehen Shoppen oder laufen durch die Innenstadt. Die Innenstadt von Victoria ist wirklich hübsch, da kann man viel machen, am Hafen, in der Mall und so weiter. An den Wochenenden habe ich bisher noch nicht so viel gemacht, da es die letzten Tage ziemlich viel geschneit hat.  

 

 

Am ersten Wochenende hast du aber an einer Camp-Ausfahrt teilgenommen, oder?

 

Ja, das stimmt. Ich war beim katholischen Camp Homewood auf Quadra Island dabei. Das kann ich total empfehlen. Obwohl ich selbst nicht sooo religiös bin, habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es war echt gemeinschaftsstärkend und die Atmosphäre war richtig cool. Alle haben gesungen und mitgemacht - ich habe sowas noch nie erlebt. Wir sind auch Segeln gegangen und waren in einem Hochseilgarten klettern.

 

Spielt Heimweh für dich eine Rolle?

 

Momentan nicht wirklich – ich dachte, ich hätte viel mehr Heimweh. Klar kommt es manchmal ein bisschen hoch, wenn ich mich allein fühle. Vor allem in der ersten oder zweiten Woche. Da war es noch ein bisschen schwieriger, wenn ich mal in einem Kurs saß, in dem ich noch niemanden richtig kannte. Alle redeten miteinander und ich war nicht so mit dabei. Aber ich habe versucht, so offen wie möglich zu sein und auf die anderen zuzugehen. Dabei musste ich manchmal ganz schön über meinen eigenen Schatten springen. Ganz offen habe ich gefragt: ‚Hast du Lust, mit mir in die Stadt zu gehen?‘ oder so. So habe ich meine Freundin Abby kennengelernt. Sie hat mich dann ihren Freunden vorgestellt und so lernt man immer mehr Leute kennen. Also ich glaube, mittlerweile kennen mich hier wirklich alle. Auch weil es eine kleine Schule ist.

 

 

 

Danke Elena für dieses tolle Interview und deine vielen Eindrücke aus den ersten Wochen in Kanada. Wir freuen uns schon sehr auf weitere Berichte von dir!

Ein Internat im Paradies

Lilian verbringt ein Jahr an der Brentwood College School auf Vancouver Island

Das kleine kanadische Städtchen Mill Bay auf Vancouver Island (British Columbia)  beheimatet rund 3250 Menschen und ist gleichzeitig der Ort, an dem es seit 1923 ein außerordentliches Internat gibt. Die Brentwood College School ist heute ein gemischtes Internat für die Klassen 9 bis 12. Die Schule liegt weniger als 50 Kilometer entfernt von der Provinzhauptstadt Victoria.

 

Hier lernt die Reutlinger Schülerin Lilian nun seit 4. September gemeinsam mit ihren Mitschülern aus aller Welt. Die 15-Jährige lebt für rund zehn Monate im Internat auf Vancouver Island und ist begeistert. Und so geht es vielen, denn der Campus der Schule liegt direkt am Wasser, eingerahmt von grünen Wäldern und mit einem imposanten Blick in die Natur, auf die Inseln, die zwischen Vancouver Island und dem Festland liegen sowie auf den Mount Baker – einen über 3000 Meter hohen Vulkan im US-Bundesstaat Washington. 

 

Kleine Klassen

In dieser Umgebung gilt die Brentwood College School als ein Internat mit modernem Campus und vielfältigen Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, hier sollen sie Freunde fürs Leben finden und gleichzeitig eine außergewöhnliche Ausbildung erhalten. Lilian ist in diesem Jahr eine von rund 550 Schülerinnen und Schülern aus sechs Kontinenten – genau wie mehr als drei Viertel der Jugendlichen wohnt sie im Internat der Brentwood College School. „Die Schule ist schon ganz anders als in Deutschland“, erzählt Lilian. „Da es eine Privatschule ist, ist natürlich viel mehr Geld vorhanden für Technik zum Beispiel. Der ganze Campus ist sehr modern und schön. 

 

Und auch die Klassengrößen der Brentwood College School unterscheiden sich von denen zuhause in Deutschland. Durchschnittlich lernen hier 17 Schülerinnen und Schüler zusammen. „Das ganze Schulsystem ist ein bisschen anders“, erklärt die 15-jährige Lilian. „Ich habe hier in Kanada zum Beispiel nur sechs Fächer: Social Studies, Mathe, Bio, Englisch, Science und Spanisch. In Deutschland hatte ich dagegen 13 bis 15 Fächer.“ Die Fächer sind für Lilian und ihre Mitschüler immer tageweise aufgeteilt. „Wir haben ABC- oder DEF-Tage“, beschreibt die Gastschülerin. „Jedes Fach hat seinen Buchstaben und die Blöcke wechseln sich tageweise ab. Das gibt einen gewissen Rhythmus vor.“ 

Hilfsbereite Lehrer

Schon zu Beginn hat sich die Schülerin aus Reutlingen sehr gut an der Brentwood College School eingelebt. „Mit gefällt es wirklich gut hier. Allein die Landschaft und das Leben direkt am Wasser gefällt mir sehr gut“, schwärmt sie. „Alle sind hier sehr nett und hilfsbereit. Auch die Lehrer kommen immer wieder auf mich zu, um mit etwas zu erklären – sie wollen nur das Beste für uns Schüler.“ 

 

Das Leben im Internat hat der 15-Jährigen die Ankunft in der neuen Heimat auf Zeit erleichtert. „Da man hier ja den ganzen Tag von morgens bis abends gemeinsam verbringt, merkt man hier sehr schnell, dass die Menschen total nett sind“, sagt Lilian. „Hier geht es ja fast allen so, dass sie ohne Familie hier sind – es gibt kaum Day Students an der Brentwood College School. Somit leben die meisten hier auf dem Campus und es ist leicht, Kontakte zu knüpfen.“

Die Schule hat je vier Häuser für Mädchen und vier für Jungen. Lilian hat sich zum Glück gleich sehr gut mit ihrer Zimmernachbarin aus Vancouver verstanden. „Auch über gemeinsame Hobbies findet man hier schnell Anschluss“, rät sie. „Ich habe in meiner Tennismannschaft viele nette Freunde gefunden.“ Auch für andere sportliche oder künstlerische Leidenschaften hat die Brentwood College School zahlreiche Angebote. So können die Schüler beispielsweise Basketball, Golf, Eishockey oder Fußball spielen oder sich beim Theater, in der Rockband oder im Foto-Kurs ausprobieren.

Sportliche Leidenschaft

Lilians Tagesablauf beginnt morgens um sieben Uhr. „Ich stehe auf und treffe mich gegen 7:15 Uhr mit Freunden zum Frühstücken“, erklärt sie. „Dann mache ich mich auf meinem Zimmer fertig und dann ist Schule von 8:15 bis 13:15 Uhr.“ Neben ihren normalen Fächern hat Lilian nachmittags unterschiedliche Aktivitäten. Während sie montags, mittwochs und freitags eine Kunstklasse besucht und zum Rudern geht, spielt sie dienstags, donnerstags und samstags Tennis. „Das Leben im Internat gefällt mir sehr gut. Ich finde es cool, dass man seine Freunde ständig um sich herum hat“, schwärmt sie. „Es entwickelt sich wie eine eigene Familie. Ich habe auch sehr Glück mit dem Haus, es ist toll und die Mädchen sind hier sehr hilfsbereit und zuvorkommend.“

 

Gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes auf Vancouver Island verbrachte Lilian das erste Ferienwochenende – Thanksgiving-Break – bei einer Mitschülerin aus ihrem Haus. Von Donnerstag bis Montag lebte sie bei Madisons Familie und erlebte den traditionellen Feiertag dort hautnah mit. „Es war total cool und ihre Familie war sehr nett“, erinnert sich Lilian. „Wir haben gemeinsam ein Kürbisfest besucht.“ Schon in den nächsten Ferien ging es für Lilian und einige internationale Mitschüler nach Victoria, die Hauptstadt British Columbias. „Das ist ein sehr schönes Städtchen und die fünf Tage dort waren toll“, sagt die 15-Jährige. „Wir haben uns in der Stadt umgesehen, haben Blumengärten besichtigt und waren viel am Wasser.“ 

Ausflug in den Schnee

Die langen Winterferien verbrachte Lilian gemeinsam mit ihrer Familie aus Deutschland in den USA. Im Januar hat sie nun die Möglichkeit, sonntags an Skitrips teilzunehmen. Am 30. Januar geht es zusätzlich für die gesamte Schule auf einen gemeinsamen Ausflug in den Schnee. Lilian findet, dass sie durch die Zeit an der Brentwood College School viel mehr aus sich rauskommt und ihre Schüchternheit abgelegt hat. „Man wächst mit dem Aufenthalt hier“, erklärt sie. „Man wächst sozusagen in die neue Rolle hinein. Auch wenn Heimweh schon eine Rolle spielt, wird man hier immer gut abgelenkt. Sobald man im Schulalltag ist, am Nachmittagsprogramm teilnimmt und seine Freunde um sich herum hat, geht das total.“

 

 

Atemberaubende Ausflüge und tiefgründige Gespräche

Amelie hat eine emotionale Zeit in British Columbia

Austauschschülerin Amelie ist für fünf Monate im schönen British Columbia. Seit Januar lebt sie bei einer Gastfamilie in Victoria und hat sich in den vergangenen Wochen mehr als nur eingelebt. In einem ersten Interview  haben wir sie schon zu ihrer Anfangszeit befragt. Nun folgt die Fortsetzung: 

 

 

 

Liebe Amelie, schön, dass du wieder Zeit für ein Interview hattest. Wir sind schon ganz gespannt, zu hören, wie es dir seit dem vergangenen Gespräch ergangen ist. Du hast ja den Spring Break hinter dir – kannst du ein bisschen was dazu erzählen? 

Ja, gerne. Spring Break hat donnerstags angefangen, also der Freitag war schon frei. Und wir haben es auch alle gebraucht – davor gab es viele Klausuren. Wir haben alle einen neuen Motivationsschub gebraucht. Gleich am Freitag habe ich mich dann mit Freunden zum Schlittschuhfahren getroffen. Das war ziemlich lustig, ich habe mich noch am Mittag mit meiner Freundin Laeticia zum Sonnenbaden in ihrem Garten getroffen. So lagen wir also mittags im Bikini in der Sonne und waren abends Schlittschuhlaufen – einfach unglaublich. Man konnte den Frühling schon richtig spüren. 

 

Das hört sich toll an. Bist du mit deiner Gastfamilie weggefahren oder seid ihr in den Ferien zuhause geblieben?

 

Zuerst habe ich noch einige Freunde getroffen, aber dann sind meine Gasteltern, meine Gastschwester Kiki, Hund Lissy aufgebrochen, um einen Ausflug zu machen. Wir sind mit dem Auto an einen kleinen Ort am Meer gefahren, Port Renfrew, das ist nicht weit weg von hier. Dort hatten wir hatten eine wunderschöne kleine Cabin mit Feuerplatz und allem drum und dran. Am ersten Abend haben wir einen Spaziergang gemacht und alles erkundet und abends am Lagerfeuer gesessen, einen Film geschaut und S’mores gegessen – das sind Kekse mit Schokolade und Marshmallows. Es war sehr gesellig und ich war die ganze Zeit den Tränen nahe, weil die Stimmung so toll war.

 

Wie war denn die Umgebung dort auf Vancouver Island? 

Einfach unglaublich. Vor allem während unserer Wanderung am Botanical Beach an der Pazifikküste. Wir waren sechs Stunden unterwegs und ich glaube solch eine tolle Natur habe ich noch nie gesehen. Dabei hatten wir auch das Glück, dass unser Gastvater viel über Meeresbiologie weiß und wir sind alle zwei Sekunden stehengeblieben, weil es so viel zu sehen gab. Unglaubliche Sachen, die ich noch nie gesehen habe. Dieses Schauen auf kleine Dinge – das hat mich echt beeindruckt und auch nachdenklich gemacht. Wir sind den ganzen Tag am türkisblauen Meer gewandert und auf unserem Rückweg am Nachmittag sind wir an einer Stelle vorbeigekommen, an der First Nations leben. Dort haben wir gestoppt und ich konnte auch zu diesem Teil der Geschichte Kanadas noch viel lernen. Am Abend gab es wieder ein Lagerfeuer und wir haben Karten gespielt. Am nächsten Tag haben wir noch einen anderen Strand besucht, der war wieder sehr malerisch. Das Meer, die Berge... einfach toll. Meine Gastschwester und mein Gastvater haben sich dann ein wenig umgeschaut und einen Wasserfall gefunden. Wir sind dorthin geklettert – das war sehr beeindruckend, fast wie im Bilderbuch. Danach ging es zurück für uns nach Victoria, aber ich habe eigentlich gleich wieder die Koffer gepackt. (Lacht.)

 


Wohin ging es dann für dich? In British Columbia kann man ja sehr viel erleben.

 

Ja, genau. Gleich am nächsten Tag bin ich alleine mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort hat mich ein Kollege meines Vaters mit seiner Familie erwartet. Bei ihnen durfte ich eine Woche wohnen. Nachdem wir erst einmal shoppen waren, sind wir dann nach Langley gefahren, wo die Familie lebt. Was ich vorher nicht wusste, ist, dass dort eine meiner Lieblingsserien – Riverdale – spielt. Das war für mich natürlich mega toll und ich habe mir viele Schauplätze der Serie angeschaut. Am nächsten Tag haben wir Vancouver entdeckt: wir waren im künstlerischen Teil der Stadt mit vielen Markthallen, dann sind wir mit dem Wassertaxi in die Stadt gefahren und haben dort gegessen und auch am Tag darauf waren wir noch einmal Downtown, das Wetter war perfekt und die Stadt unglaublich schön. Wir haben den Gastown-District besucht – das historische Zentrum Vancouvers. Ein Ausflug dorthin ist mehr als empfehlenswert. Ich würde sagen, Vancouver ist bislang eine meiner Lieblingsstädte mit einem ganz besonderen Spirit.  

 

Vancouver liegt ja auch in einer ganz bezaubernden Natur – habt ihr auch einen Ausflug raus aus der Stadt gemacht? 

 

Ja, Vancouver liegt ganz toll und nicht weit entfernt liegt der Ort Whistler, eines der größten Skigebiete Nordamerikas. Das ist etwa eineinhalb Stunden entfernt. Ich träume heute noch von den schneebedeckten Bergen. Schon der Weg dorthin war ein Traum. Wasserfälle, Berge... Kanada wie im Bilderbuch. Ich hätte am liebsten den ganzen Tag gefilmt und war echt sprachlos. In Whistler sind wir dann mit der Gondel hochgefahren. Das war ein unglaublicher Ausblick. Dann konnte man mit der Peak-to-peak-Gondel über das Tal fahren. Die Gondel hatte einen Glasboden – das war so toll, ich habe sowas noch nie gesehen. Auch am Rückweg haben wir andauernd an Aussichtspunkten angehalten und hatten beim Sonnenuntergang einen traumhaften Blick auf Vancouver Downtown. Tags darauf waren wir in Fort Langley, dort habe ich viel über die Geschichte British Columbias gelernt. Das war sehr interessant. 

 

Dann ging es zurück zu deiner Gastfamilie in Victoria. Wie habt ihr Ostern erlebt?

 

Ich habe eine Schwarzwälder-Kirschtorte für gebacken und abends sind wir dann in die Kirche gegangen. Das war sehr schön. Noch nachts habe ich gleich das riesige Paket aufgemacht, das mir meine deutsche Familie geschickt hat. Morgens gab es dann einen kanadischen Easter-Egg-Hunt im Garten. Nachdem wir spazieren waren, habe ich für alle Knödel gemacht. Außerdem gab es auch rumänisches Essen, so waren viele unterschiedliche Traditionen vereint. Mit meiner Familie zuhause habe ich geskyped. 

 

Nach Ostern begann dann für dich wieder der Schulalltag als Austauschschülerin in Victoria oder? 

 

Das kann man nicht ganz so sagen. Ja, die Schule hat wieder begonnen aber schon kurz danach ging es für unsere Stufe in ein Retreat Camp. Das ist für die Schüler in meiner Schule, St. Andrew‘s Regional High, eine große Sache. Und auch für mich waren das zwei der besten Tage meines Lebens. Ich habe selten so viel nachgedacht, geweint und geliebt. Die Menschen in meiner Stufe sind etwas ganz Besonderes. Schon als wir dort angekommen sind, war alles echt schön: ganz liebevoll gestaltet und durchdacht. Los ging es mit Eisbrecher-Spielen wie Bingo und einer Tanzparty - es war einfach cool. Das Camp lag an einem See umgeben von Wasser. Es war die schönste Location – die man sich hätte wünschen können. Nach dem Abendessen gab es inspirierende Talks von mitgereisten Zwölftklässlern, die uns ihre Lebensgeschichte erzählt haben. Eine Kerze wurde herumgereicht, es war sehr bewegend und ich konnte meine Mitschüler noch einmal auf einer ganz anderen Ebene kennenlernen.  

 

Das hört sich nach einer sehr besonderen Erfahrung an...

 

Ja, das war es auch. Ich bin echt froh, dass ich während meines High-School-Jahres hier in Kanada solche Erfahrungen machen darf. Schon am nächsten Tag ging es total emotional weiter. Ich bin mit meiner besten Freundin ein bisschen früher aufgestanden und wir haben uns mit der Ukulele ans Wasser gesetzt und gesungen. Ich bin echt glücklich hier und dankbar für jeden einzelnen Menschen, den ich hier kennengelernt habe. Nach dem Frühstück gab es dann weitere Talks genau zu den Themen, die uns eben zurzeit beschäftigen. Zum Beispiel das erste Date oder so. Am Nachmittag ging es mir nicht so gut, und ich war sehr nachdenklich und habe mich zurückgezogen. Aber die anderen haben mich vermisst und haben mir das gesagt und da wusste ich, ich bin wirklich ein Teil dieser Stufe, die ich bislang mehr von außen bewundert hatte – ich bin keine Außenstehende. 

 

Das ist natürlich eine tolle Erfahrung, wenn man eigentlich nur für eine Zeit als Gastschülerin nach Kanada kommt. 

 

Ja, total. Zwei Schüler haben mir auch noch einmal gesagt, wie nett und offen ich bin und das war dann echt total emotional. Ich dachte, ich will nie wieder hier weg. Ich werde die Stufe hier immer in Ehren halten, denn sowas habe ich noch nie gesehen – in keinem Film, in keinem Buch – und erlebt erst recht nicht. Schon am ersten Tag wurden wir in Zweiergruppen eingeteilt und haben uns gegenseitig gemalt und die Zeichnungen hingen dann im Gruppenraum. Jeder konnte hingehen und kleine Nachrichten auf das Plakat von den anderen schreiben. Als ich dann nach einiger Zeit wieder auf mein Plakat geschaut habe, fehlten mir die Worte. So viele Menschen haben ganz liebe Dinge darauf geschrieben - sogar mein Mathelehrer und viele andere, von denen ich das nie erwartet hätte. Das Plakat hängt auch jetzt hier in meinem Zimmer. 

 

Wow. Das ist schon jetzt eine schöne Erinnerung an dein High-School-Jahr in Kanada und du bist ja noch eine Weile da. 

 

Ja, zum Glück. Zum Abschied des Retreat gab es abends ein Bankett. Wir Mädels haben uns alle fein gemacht und es war unglaublich aufregend und spaßig. Als wir rauskamen standen die Jungs schon auf der Wiese am See und wir haben Tonnen von Bildern gemacht. Es war toll und wie im Film. Das Abendessen war an gedeckten Tischen mit Tischdecken und jedes Mädchen bekam eine Rose. Beim anschließenden Gottesdienst wurde es nochmal richtig emotional – ich habe echt noch nie so viel Zusammenhalt und Unterstützung erlebt wie in dieser Stufe. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Hälfte meiner Zeit hier schon um ist. Aber irgendwie hat mir dieses Retreat immerhin ein bisschen die Chance gegeben, zu realisieren, dass ich nicht ganz vergessen werde, auch wenn ich hier weggehe. Weil ich hoffe, dass ich das Gefühl, dass ich durch die Leute hier bekomme auch an sie zurückgeben kann. Das Retreat hat dann mit einer Party geendet. Es war einfach die perfekte Mischung. Am nächsten Tag ging es wieder mit dem Bus nach Hause und Busfahrten mit Freunden sind immer schön, stimmt’s?

 

Das stimmt. Amelie, ich habe mich sehr gefreut, an deinen tollen Erfahrungen Teil zu haben. Vielen Dank! Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn wir hier im Kanadablog von deiner Zeit als Austauschschülerin hören dürfen. 

Interview: Erfahrungsbericht aus Victoria (BC)

Amelie ist seit Januar an der St. Andrew’s Regional High

Fünf Monate verbringt die 15-jährige Amelie in Victoria British Columbia, wo sie die St. Andrew’s Regional High besucht. Für kanadablog.de hat Amelie im Interview unter anderem erzählt, weshalb ihr die Schule so gefällt und warum sie bislang noch gar kein Heimweh hatte.
In Deutschland lebt Amelie mit ihren Eltern und ihrer Schwester zwischen Heidelberg und Mannheim. 

 


Hallo Amelie, vielen Dank, dass du dir trotz der bevorstehenden Klausuren so kurz vor Spring Break Zeit für ein Interview nimmst. Du bist nun seit Januar für ein Auslandssemester in British Columbia – wieso hat es dich nach Kanada gezogen?

Ich habe mich immer sehr fürs Reisen interessiert. Vergangenes Jahr war ich für drei Wochen in China, davor auch schon 10 Tage beim Frankreich-Austausch. Und auch wenn ich es früher nie in Betracht gezogen habe, mal länger von zuhause weg zu sein, hat sich jetzt der Plan sehr richtig angefühlt. Auch meine Cousine war mit 15 Jahren mal zwei, drei Monate in den USA bei Freunden unserer Familie. Und auch ich war schon öfter dort. Generell mag ich es, neue Menschen kennenzulernen und dadurch eine andere Sichtweise auf alles zu bekommen. Neue Kulturen begeistern mich. Das vergangene Jahr war recht stressig für mich und so war dieses Auslandssemester in Kanada etwas für mich, worauf ich mich gefreut habe und worauf ich hinarbeiten konnte. Meine Eltern waren nicht dagegen, wollten aber, dass ich mich selbst darum kümmere, damit ich verstehe, dass ein Auslandsjahr eine große Sache ist. Auf einer Messe habe ich verschiedene Austauschorganisationen kennengelernt und Breidenbach Education ist mir gleich ins Auge gestochen. Das Team war von Anfang an sehr sympathisch und dann gingen die Planungen auch schon los. 

 

 

Für welche Schule und welche Provinz in Kanada hast du dich für dein High-School-Jahr entschieden? 

 

Ich lebe seit dem 24. Januar nun in Victoria auf Vancouver Island, das liegt in der Provinz British Columbia. Bis zum 22. Juni gehe ich hier auf die St. Andrews Regional High School. Ich habe mir die Schule ganz bewusst ausgesucht, weil es eine katholische schule ist. Ich besuche in Deutschland zwar keine katholische Schule, aber St. Andrews ist eben sehr klein und das war ein wichtiger Punkt für mich. Hier gibt es nicht so viele internationale Schüler. Ich will einfach nicht so viel mit Deutschen zusammen sein, wenn ich schon mal ein halbes Jahr in Kanada bin. Ich will so viel wie möglich Englisch sprechen, das fanden auch meine Eltern wichtig. Außerdem hängen Schüler einer Nationalität oft so stark zusammen und ich wollte lieber offener sein. 

 

 

Was hat dich noch an der Schule überzeugt?

 

Nach meinem ersten Gespräch bei Breidenbach Education war St. Andrews unter meinen drei Favoriten, die ich mir als Schulen ausgesucht hatte. Schon von Beginn an habe ich mir erträumt, nach Vancouver Island zu gehen. Hier hat man alles: Natur, Stadt und die Nähe zu Vancouver. Ich war relativ spät mit der Anmeldung dran und dachte, es wäre unrealistisch nach Vancouver Island zu kommen. Als sich dann die Gelegenheit geboten hat – und dann auch noch mit so einer tollen Schule – war ich sofort Feuer und Flamme. Was mich an St. Andrews begeistert hat, war, dass ich von Anfang an – auch schon über die Homepage – die Schulgemeinschaft gespürt habe.  Das Leitbild, die Charity-Projekte... Damit kann ich mich einfach total identifizieren. Anderen Menschen zu helfen und offen zu sein für Neues, das ist es, was mich ausmacht und was mir wichtig ist. Außerdem gibt es hier tolle Kurse und sogar die Schuluniform war ein kleines bisschen ausschlaggebend. 

 

Jetzt, nach zwei Monaten an der St. Andrews Regional High in Kanada – wie fühlst du dich dort?

 

Es ist natürlich nicht eins zu eins wie meine Vorstellungen im vorhinein waren, aber die Schule erfüllt die wichtigsten Punkte. Wenn ich mir eine Schule aufmalen würde, wäre sie ungefähr so wie St. Andrews. Vor allem für die fünf Monate, die ich hier verbringe, fühle ich mich hier unglaublich wohl. Manchmal sage ich zu meinen Freunden: Ich möchte gar nicht mehr zurück an meine deutsche Schule. Es ist unglaublich wie man hier die Schulgemeinschaft erlebt. Die Schuluniform hat mir gerade in der ersten Zeit unglaublich geholfen. Man fühlt sich gleich zugehörig. Zudem ist die Schulgemeinsacht relativ klein. 

Für meine Art Lerntyp ist das kanadische Schulsystem viel besser. Hier haben wir in diesem Semester nur fünf Fächer – und drei davon jeden Tag. Da kann ich mich viel besser auf die einzelnen Fächer konzentrieren. 

 

 

Welche Fächer besuchst du?

 

Ich besuche wie gesagt fünf Kurse. Mathe, Englisch, Französisch, Psychologie und Religion. Ich habe Religion gewählt, weil ich es ein gutes Fach finde, um auf einer anderen Ebene Kontakte zu knüpfen – zum Beispiel durch tiefgründige Gespräche. Mathe macht mir hier total, ich komme gut mit und erkläre sogar anderen Schülern einzelne Thematiken.  Das ist anders als in Deutschland. Mein Lehrer hat sogar gefragt, warum ich denn keine Lehrerin werden möchte und gesagt, dass ich das toll mache. Manchmal ist die Schule hier natürlich auch stressig, z.B. wenn wir viele Arbeiten haben – gerade jetzt vor Springbreak. 

Englisch gefällt mir auch gut, man kann es mit unserem Deutschunterricht vergleichen. Es geht z.B. viel um Literatur. Und auch Psychologie ist toll, das hat total mein Interesse geweckt und ich kann mir das auch als Beruf vorstellen. Wir hatten zum Beispiel die Themen Forensik und Kriminalpsychologie und nun kommen wir zum Schlaf und zu den Träumen. Französisch lernen wir hier viel spielerischer: mit Zeichensprache, singen und rappen. 

 

 

Neben einer tollen Schule, sind natürlich auch die Menschen ausschlaggebend für ein gelungenes Auslandsjahr. Hast du schnell Freunde gefunden?

 

Ich hatte unglaublich viel Glück. Ich bin mit einem anderen deutschen Mädchen nach Kanada geflogen und sie hat eine Gastschwester aus Spanien, Leticia, die ich jetzt auch zu meinen besten Freundinnen zählen kann. Sie geht auf unsere Schule, in meine Stufe und hat uns schon gleich am ersten Tag ihren Freunden vorgestellt. Das hat mir die Ankunft natürlich sehr erleichtert. Außerdem hatte ich das große Glück, dass ich gleich zwei Wochen nach der Ankunft mit Freunden in ein Camp gefahren bin. Mehrere Schulen haben das gemeinsam auf der Insel Quadra Island veranstaltet. Das ist rund fünf Stunden von uns entfernt. Wir waren ca. 150 Schüler. Das war unglaublich toll mit Segeln, Kanufahrten und vor allem habe ich nochmal viele Leute kennengelernt. 

 

Das hört sich ja toll an. Haben die vielen neuen Freunde dann auch dafür gesorgt, dass sich das Heimweh in Grenzen hält?

 

Ich habe komischerweise kein Heimweh – mir geht es richtig gut. Als ich zehn, elf Jahre alt war, war ich eine Woche von zuhause weg und habe nur geweint. Deshalb hätte mir glaube ich niemand zugetraut, dass ich mal längere Zeit von zuhause weg gehen würde. Jetzt habe ich allerdings auch schon mehr Erfahrung. Ich war drei Wochen in China, das hat sehr gut geklappt. Darum bin ich jetzt schon lockerer in dieses Auslandsjahr gegangen und die Heimweh-Gedanken waren gar nicht so da, auch weil meine Freude so unglaublich groß war. Im Moment ist es eher so, dass ich Angst habe wieder zurück zu gehen, Angst, dass die Zeit hier zu schnell verfliegt und dass ich das hier zu sehr vermissen werde. 

 

 

Kannst du deine Heimat auf Zeit beschreiben? Wie sieht es dort aus, wo du gerade wohnst?

 

Ich wohne in Victoria, das ist die Hauptstadt von Britsh Columbia. Dort wohne ich im Capital Regional District, genauer in der Stadt Saanich. Das ist also nicht Downtown Victoria, ich benötige aber nur 20 Minuten in die Innenstadt und in zehn Minuten bin ich am Meer. Auf meinem Schulweg sehe ich wunderschöne schneebedeckte Berge. Außerdem gilt Victoria als  die Stadt der Gärten und dadurch ist alles sehr grün. Ich wohne gegenüber von einem Park – Victoria ist für mich die perfekte Mischung, weil es keine riesige Skyscraper-Stadt ist, sondern sehr multikulturell und wunderschön. Wir haben hier alles, wir können die USA sehen, haben türkisblaues Meer, Gärten und eben trotzdem das Stadtgefühl. Ich wohne in einem Haus mit meinen Gasteltern Piroska und Mark und meiner Gastschwester Kiki aus China und einem Hund. Außerdem hat mein Gastvater eine Tochter, Shae-Lynn, die alle zwei Wochen bei uns wohnt. Beide Mädchen sind wie echte Schwestern für mich. Ich habe hier mein eigenes Zimmer, teile aber das Bad mit meinen Gastschwestern. Meine Gasteltern sind seit 2014 verheiratet und haben beide schon Kinder aus vorigen Ehen, die aber alle schon erwachsen sind außer Shae. Sie ist 16 und Kiki 17. Wir haben unglaublich viel Spaß und ich kann vor allem auch über alles mit ihnen reden – mit meinen Gasteltern, aber auch mit Kiki. Wir verstehen uns alle so gut und haben dieselbe Wellenlänge und den gleichen Humor. Manchmal muss ich beim Essen so lachen, dass ich mich fast verschlucke. Meine Gastmutter kommt aus Rumänien und spricht viele Sprachen, dafür bewundere ich sie sehr. 

 

 

Wie sieht dein Alltag in Kanada aus?

 

Die Schule beginnt hier um 8:30 Uhr, also eine halbe Stunde später als in Deutschland. Ich kann mit dem Bus fahren oder die ganze Strecke laufen, das entscheide ich meist spontan - je nach Wetter und Laune und ob ich verschlafen habe. Um kurz nach drei Uhr ist die Schule aus, dann mache ich mich auf den Heimweg und erledige meine Hausaufgaben. Oft essen wir recht früh zu Abend und spielen danach noch Karten – meine Gastfamilie ist sehr gesellig. Ab 16 Uhr sind alle zuhause, dann gehen wir mit dem Hund raus oder unternehmen tolle Wandertrips. 

Da ich viel für die Schule mache, ist meine Freizeit sehr gering und habe gerade sehr wenig Zeit. So viel ich kann, erkundige ich aber die Natur, die Stadt, treffe Freunde, tanze, singe und habe Spaß. 


Liebe Amelie, danke für das tolle Interview. Das macht richtig Lust auf ein Auslandsjahr in Kanada. Wenn es euch auch so geht, schaut euch doch einfach mal auf der Seite von Breidenbach Education um: www.breidenbach-education.com.

Philipp besucht eine Privatschule in Victoria, BC

Engagierte Lehrer, herzliche Schülerschaft

Von Einsbach bei Konstanz, wo er mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder lebt, ging es im vergangenen September für den 18-jährigen Philipp über den großen Teich – genauer gesagt ins kanadische Victoria. Die Stadt, die zur Provinz British Columbia gehört, liegt auf der Insel Vancouver Island im Pazifik. Hier verbringt Philipp ein Schuljahr an der GNS – der Glenlyon Norfolk School, einer unabhängigen Privatschule im schönen Stadtteil Oak Bay.

 

Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia und hat ihren Namen zu Ehren der britischen Königin Victoria. Sie gilt als eine der schönsten Städte Kanadas und überzeugt durch ganzjährig mildes Klima. Dass sie die britischste Stadt Nordamerikas ist, sieht man vor allem an den Gebäuden im britischen Stil und den roten Doppeldeckerbussen. 


Viele Möglichkeiten zur Entfaltung

Schon vor seiner Ankunft in Kanada hatte sich Philipp auf sein Auslandsjahr vorbereitet. Das Handbuch von Breidenbach Education hat ihm dabei ebenso geholfen wie der Erstkontakt mit seiner Gastfamilie. „Da weiß man einfach besser, was einen erwartet“, erklärt der 18-Jährige. „Bei einer Schüleraustausch-Messe habe ich Breidenbach Education kennengelernt und war begeistert. Und auch jetzt bin ich von meiner Entscheidung zu hundert Prozent überzeugt. Es gefällt mir sehr.“

 

Kein Wunder. Sowohl Victoria mit seinen rund 90.000 Einwohnern als auch die Glenlyon Norfolk School bieten Philipp jede Menge Möglichkeiten, sich auszuprobieren und zu entfalten. „Die GNS ist allgemein etwas anders aufgebaut als meine Schule in Deutschland“ erklärt Philipp. „Das liegt natürlich auch daran, dass es eine unabhängige Privatschule ist und ich in Deutschland auf eine öffentliche Schule gehe.“ An der GNS fühlt sich der 18-Jährige sehr wohl. Der Klassenteiler liegt bei 18 Schülern und das hervorragende Schüler-Lehrer-Verhältnis von 7:1 überzeugt. „Die Lehrer kümmern sich sehr um alle“, erzählt Philipp. „Ich wurde wirklich herzlich aufgenommen.“

Co-Curricular Life

Wie in vielen anderen kanadischen Schulen, gibt es auch an Philipps GNS ein breites Angebot an Möglichkeiten: Es gibt unter anderem den Kunst-Club, die Jazz Band, eine sehr erfolgreiche Fußball-Mannschaft, eine Umweltgruppe, die Schülerzeitung, die Poetry-Slam-Gruppe, den Drehbuchschreibe-Kurs und vieles mehr. Wer möchte, kann sogar in die hohe Politik gehen: In einem Model-UN-Club vertreten Schüler jeweils eine Nation und diskutieren über die Thematiken der Vereinten Nationen. Eine eigene Konzerthalle verspricht zudem grandiose Konzerte und Theatervorführungen im richtigen Ambiente. 

 

Gestreifte Krawatten, karierte Röcke – doch die GNS hat mehr zu bieten als die Klischees einer Privatschule. Das Ziel der Schule ist es, die Selbstsicherheit der rund 300 Schüler zu stärken und deren Kompetenzen durch die angebotenen Möglichkeiten im akademischen, sportlichen und künstlerischen Bereich zu fördern. 

International Baccalaureate Programm

Wer möchte, kann an der GNS das International Baccalaureate Programm (IB) belegen. Das anspruchsvolle Programm legt seine Betonung auf akademische Leistung, kritisches Denken, wissenschaftliche Fähigkeiten und Wohltätigkeitsdienste. Das Programm wird weltweit angeboten, ist in rund 120 Ländern etabliert und wird in nahezu jedem Land der Erde anerkannt. Wer sein IB-Diplom gut abschließt hat vor allem in nordamerikanischen Universitäten gute Chancen auf einen Studienplatz. Die teilnehmenden Schüler lernen zum Beispiel, herausfordernde Fragen zu stellen oder mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu kommunizieren. 

 

Philipp ist nicht nur von den außergewöhnlichen schulischen Möglichkeiten überzeugt, er hat auch schnell Freunde gefunden: „Ich war der einzige Schüler, der neu in die zwölfte Klasse gekommen ist“, erinnert er sich. „Außerdem ist mein Gastbruder in der elften Klasse und mit Schülern aus meiner Klasse befreundet. So habe ich sehr schnell Kontakt gefunden. Schon am Abend bevor die Schule angefangen hat, habe ich die ersten Leute getroffen.“

Alltag in der Gastfamilie

Das Programm an der Glenlyon Norfolk School sieht die Unterbringung bei einer Gastfamilie vor. Philipps Gastmutter heißt Jill und wohnt zusammen mit ihrem Sohn Chris in einem Haus im Wohngebiet in der Nähe der Schule. Außer Philipp leben noch die Gastschüler Robin aus Peking und Curtis aus Hongkong in der Familie. „Die Gegend hier ist sehr hügelig. Wir brauchen eine Viertelstunde mit dem Bus in die Innenstadt“, schwärmt Philipp. „Zur Schule laufe ich zwischen fünf und zehn Minuten.“

 

Nachdem alle Jungs bis nachmittags in der Schule sind, wird am Abend gemeinsam gegessen. Am Wochenende gibt es morgens immer Brunch – das heißt, jeder kann sich bedienen wann er will, denn alle wollen ausschlafen. Außerdem bieten die Wochenenden Zeit, Victoria zu erleben: Die Gegend um Victoria hat einiges zu bieten. Man kann Wale beobachten, das Royal British Columbia Museum besuchen oder einfach an der romantischen Scenic-Route von Brody Bay bis zur Cadboro Bay entlanglaufen. Bei sonnigem Wetter bietet der Spaziergang einen tollen Blick auf die Küste. 

 

Bei diesen Möglichkeiten bleibt Philipp weder Zeit noch Grund für Heimweh. „Der Gedanke, dass man sich weit von zuhause weg befindet, ist ja im Prinzip nichts Unerwartetes gewesen. Ich habe mich ja bewusst für Kanada entschieden und ich wusste schon vorher, dass das weit weg ist“, erklärt er. „Ich kann natürlich nicht einfach mal am Wochenende heim.“ Nur hin und wieder vermisst der 18-Jährige die deutsche Kultur und natürlich seine Freunde und Familie. „Aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt lieber zuhause sein würde“, bekräftigt er. 

 

Weitere Geschichten rund um unsere Gastschüler sowie interessante Interviews zum Highschool-Jahr in Kanada findet ihr hier auf dem Kanadablog. 

Wunderschöne Monate im Internat

Celia blickt auf ihr Auslandssemester in Kanada zurück

Die Assoziationen, die einem beim Stichwort Internat kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Einen denken an lustige Zeiten mit Streichen und vielen Freunden à la Hanni und Nanni, die Anderen bringen Internate mit strengen Gouvernanten und düsteren Gemäuern in Verbindung.

Breidenbach-Education-Teilnehmerin Celia hat während ihres Auslandssemesters in Kanada fünf Monate lang im Internat gelebt und ist begeistert. Zurecht: Die kanadischen Internate zählen zu den besten der Welt. Die Jugendlichen erwartet dort ein anspruchsvolles extracurriculares Programm – so war Celias Schule, die Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia), beispielsweise ein Reitinternat mit dem Stall direkt neben dem Schulgebäude. 

 

Genau das war für die 16-Jährige Celia das Highlight ihres Aufenthalts in Kanada. „Ich konnte jeden Tag in den Stall, es war nur eine Minute Fußweg zu den Pferden“, erzählt sie. Sie hilft mit, die Pferde für Horse Shows vorzubereiten und ist bei vielen Turnieren als Zuschauerin dabei. Ein Turnier reitet sie sogar selbst. „Das war toll, doch natürlich war das nicht der einzige Höhepunkt.“ Celia nimmt außerdem auch an einem Outdoor Education Camp teil und übernachtet in der Wildnis. „Wir haben unter einer Plane geschlafen“, erinnert sie sich. „Es waren nur vier Grad draußen und trotzdem war es einfach supercool.“

 

Geregelter Tagesablauf

Seit fünf Wochen ist Celia nun wieder in Deutschland. Die fünf Monate im Internat in Kanada gingen vorbei wie im Fluge „Es ist echt schön wieder meine ganzen Freunde zu sehen“, erklärt die 16-Jährige. „Ich musste mich aber am Anfang schon wieder ein bisschen Eingewöhnen. Jetzt lebe ich ja wieder mit meinen Eltern zusammen und das ist zwar schön aber auch anders als das Leben im Internat. Außerdem ist es eine große Umstellung, wieder Deutsch zu sprechen.“

 

Im Internat hatte Celia jeden Tag einen geregelten Ablauf aus Schule, Essen, Reiten, Hausaufgaben und Schlafen. So kam niemals Langeweile oder Heimweh auf. „Es fühlt sich gerade ein bisschen komisch an, soviel Freizeit zu haben“, lacht sie. „Im Internat war ja auch immer jemand da, daheim habe ich nicht immer so viele Jugendliche in meinem Alter um mich.“

 

Da Celia neben ihrer Zeit im Internat auch einige Tage bei einer Gastfamilie verbracht hat, kann sie die beiden Konzepte für ein Auslandssemester direkt vergleichen. „Es ist natürlich auch total subjektiv, was man besser findet“, weiß sie. „Im Internat hatte ich viel mit Gleichaltrigen zu tun, alle hatten ein ähnliches Interessenfeld, es gibt immer ein Gesprächsthema. Außerdem ist man irgendwie freier. Ich habe alles selbst organisiert: Hausaufgaben, Wäsche waschen und, und, und. Das habe ich sehr genossen. In der Gastfamilie gab es vor allem besseres Essen und man hat die Gastmutter, mit der man sprechen kann als Bezugsperson. Ich denke, es hat beides Vor- und Nachteile.“

 

Spaß und Gemeinschaftsgefühl

Celia blickt auf fünf erfüllte Monate zurück: „Alle Leute sind unglaublich nett gewesen. Auch obwohl ich mitten im Jahr kam, wurde ich super aufgenommen“, erinnert sie sich.“ Es war sehr schön und ich habe vor allem die Nähe zu den Pferden total genossen und meine gesamte Freizeit im Stall verbracht.“ Auch der Spaß mit den anderen Internatsschülerinnen und das Gemeinschaftsgefühl sind der 16-Jährigen in guter Erinnerung geblieben. 

 

Verabschiedet wurde Celia gemeinsam mit ihren Freundinnen bei deren Abschlussfeier. „Natürlich habe ich mich auch von meinem Reit-Coach und den Pferden verabschiedet“, erinnert sie sich. „Es war merkwürdig, die Pferde loszulassen. Es war einfach eine wirklich schöne Erfahrung.“ Um diese Erinnerung frisch zu halten, haben alle ihre Freundinnen auf einer großen Kanada-Flagge unterschrieben. „Wir wollen auf jeden Fall den Kontakt halten“, ist sich Celia sicher. „Auch, wenn sich unsere Gruppe jetzt schon sehr verzweigt hat. Drei meiner Freundinnen gehen nun zum Studium, ich bin in Deutschland und nur noch eine ist am Internat in Kanada.“

 

Zum Abschied von Kanada wurde Celia von ihren Eltern abgeholt. „Es war schön, nicht allein zurückfliegen zu müssen“, erzählt sie. „Wir haben noch richtig viel miteinander unternommen.“ Gemeinsam waren sie zum Beispiel bei einer Pferde-Show beim Thunderbird Show Park in Langley. 

Irgendwann zurück nach Kanada

„Auf jeden Fall werde ich noch einmal irgendwann nach Kanada gehen“, ist sich Celia sicher. „Ich möchte meine Freunde besuchen – vielleicht allerdings nicht für so eine lange Zeit.“ Nach den Sommerferien geht für Celia nun aber erst einmal wieder die Schule los und sie freut sich auf die Zeit mit ihren Freunden. 

„Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit für den Internats-Aufenthalt in Kanada hatte“, resümiert die 16-Jährige. „So konnte ich mit total verschiedenen Leuten in Kontakt kommen. Ich habe nun Freunde aus China, Korea, Mexiko und Kanada. Wir alle waren aneinander interessiert, es war toll, die verschiedenen Kulturen kennenzulernen.“

 

Für ihre Zukunft konnte Celia in Kanada zahlreiche Erfahrungen sammeln. „Ich kann mich nun viel besser selbst organisieren, bin allgemein selbstständiger geworden“, erklärt sie. „Es war ein richtiger und wichtiger Schritt, diese fünf Monate im Ausland zu verbringen.“

 

Schon sehr bald startet für die nächste Runde unserer Breidenbach-Education-Teilnehmer ihre aufregende Zeit an der Queen Margeret's School. Hier auf dem Kanadablog lest ihr alles rund um das Leben im Internat, die Gastfamilien und vieles mehr. 

Zurück im Internat

Celia lernt das Leben in einer Gastfamilie kennen

Viele Austauschschüler müssen sich entscheiden: Wollen sie in einer Gastfamilie leben oder gehen sie in ein Internat. Die 16-jährige Celia kann während ihres Aufenthalts in Kanada beides erleben. Nachdem sie nun schon über zwei Monate an der Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia) lebt und lernt, ist sie in den Frühlingsferien für zwei Wochen zu einer Gastfamilie gezogen. Schon im Vorfeld war die Schülerin aus Schwerin gespannt auf die Abwechslung zum Leben mit ihren Mitschülerinnen. „Ich kannte meine Gastmutter schon vorher“, erzählt sie. „Es war eine meiner Housemums im Internat. Sie kommt aus Bolivien, ihr Mann aus England – er ist aber in Kanada aufgewachsen. Beide sind sehr nett und ich habe mich echt wohl bei ihnen gefühlt.“

 

Gemeinsam mit einer Schülerin aus Vietnam verbrachte sie die zwei Ferienwochen bei der Familie. „Wir haben viele schöne Sachen erlebt“, berichtet Celia. „Wir haben die Gegend erkundet und sind mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort waren wir auch in einer großen Shoppingmall.“ Außerdem besuchte die 16-Jährige gemeinsam mit der Gastfamilie eine deutsche Familie auf deren Farm. Das war genau das Richtige für Tierliebhaberin Celia. Denn auch während ihres Aufenthalts außerhalb des Internats verbrachte sie viele Tage im Reitstall bei „ihren“ Pferden.

Celias Pferde

Mac und Annabelle sind die Pferde, auf denen Celia hauptsächlich reitet. Sie hat die beiden schon fest ins Herz geschlossen: „Mac ist schon ein älteres Pferd“, erzählt sie. „Aber er war mal ein richtig gutes Sprungpferd. Nun ist er als Schulpferd in Rente.“ Mac kommt aus dem kanadischen Thunderbird Stall. Dieser liegt in Langley (British Columbia), das als die „Pferde-Hauptstadt“ Kanadas gilt. 

 

Annabelle ist ein niederländisches Warmblut. Die relativ junge Pferderasse entstand aus der Kreuzung von Gelderländer und Groninger und bringt meist braune Pferde oder Füchse (rotbraunes Fell) hervor. Eines der bekanntesten Dressurpferde der Welt, Totilas, ist ebenfalls ein niederländisches Warmblut. Die Pferde gelten als lebhaft, motiviert, freundlich und unerschrocken. „Annabelle hat leider nur noch ein Auge“, erklärt Celia. „Aber sie ist ein tolles Pferd und es macht richtig Spaß mit ihr Dressur zu reiten. Sie gehört meinem Coach und ist sehr feinfühlig. Ich mag sie sehr gerne.“ 

Neue Freundinnen

Doch natürlich hat Celia nicht nur tierische Freunde gefunden. Auch mit ihren Mitschülerinnen versteht sie sich prächtig: Jimin ist 19 Jahre alt und kommt aus Korea. Sie geht in die 12. Klasse der Queen Margaret’s School, ist sehr kreativ und will nach ihrem Abschluss Fashion Design in New York studieren. Alejandra kommt aus Mexico City und ist ebenfalls 19 Jahre alt. „Sie ist lustig und liebt ihre Tiere“, beschreibt Celia ihre Freundin. „Mit ihr macht es immer Spaß neue Sache zu erkunden. Sie lebt schon seit der 7. Klasse im Internat – das ist richtig lange.“ 

 

Marlena ist Kanadierin und kommt aus der Nähe von Toronto. Die 18-Jährige ist total Hockey verrückt, weshalb nun auch Celia schon oft bei Spielen dabei war. Auch Marlena ist in der 12. Klasse und hat momentan viel für die Schule zu tun, da der Abschluss bevorsteht – doch wenn sie Zeit hat, reitet sie beinahe ebenso gerne wie Celia. Julienne ist genau wie Celia 16 Jahre alt, stammt aus dem Norden von British Columbia und schwimmt leidenschaftlich gerne. Die Mädchen gehen in die gleiche Klasse „Julienne ist so lustig, es ist nie langweilig mit ihr“, findet Celia. „Es ist toll, hier im Internat Schülerinnen aus der ganzen Welt kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuleben.“

Endlich eine Mitbewohnerin

Und auch in ihrem Zimmer wohnt Celia seit dem Ende der Frühlingsferien nicht mehr alleine. Ihre Zimmernachbarin aus Victoria ist endlich angekommen. „Sie heißt Lea und die anderen haben mir schon im Vorfeld erzählt, dass sie auch Pferde liebt und total lustig und verrückt ist“, lacht Celia. „Wir verstehen uns richtig gut, es macht echt Spaß. Außerdem komme ich so noch viel besser ins Englische rein.“ Natürlich ist die Mitwohnerin nach zwei Monaten allein im Zimmer auch eine kleine Umstellung für Celia. Doch Lea ist „Boarderin“, das bedeutet, sie besucht das Internat nur für die 5 Wochentage und verbringt das Wochenende bei ihrer Familie. 

 

Wie die meisten Austauschschüler von Breidenbach Education erlebt auch Celia viele aufregende Abenteuer während ihres Kanada-Aufenthalts. So verbringt die 16-Jährige nun ein paar Tage in Vancouver gemeinsam mit Schülern der St. George’s School. Während auf der Queen Margaret’s School nur Mädchen lernen und leben, sind es in der St. George’s School nur Jungen – rund 1100 Schüler aus über 20 Ländern der Welt. Seit 1930 besteht das Jungen-Internat und bietet heute als „Canada’s World School for Boys“ ein innovatives Bildungsprogramm an. Gemeinsam erleben die Schülerinnen und Schüler in Vancouver ein kleines Programm, lernen sich kennen und tauschen sich aus. 

 

Gespannt, was Celia erleben wird? Mehr zu ihrem Leben im kanadischen Internat, dem Aufeinandertreffen mit den Jungen von der St. George’s School und ihren Pferden gibt es bald hier auf dem Kanadablog. 

Plädoyer für ein Highschool Programm in Kanada

Janina rekapituliert ihre Zeit auf Vancouver Island

Janina auf Vancouver Island
Janina wird die unbeschwerte Zeit und die neuen Freunde in Kanada vermissen

Während die neuen Austauschschüler von Breidenbach Education gerade ihre ersten Wochen in Kanada genießen, ist die 18-jährige Janina wieder zuhause angekommen. „Ich wollte eigentlich verlängern“, erinnert sie sich an ihre letzten Tage in Nanaimo (BC). „Wollte die Gegend erkunden, ohne in die Schule zu müssen, aber ich habe mich dann dagegen entschieden. Ich will ja auch studieren und muss mich entscheiden, was ich mache.“

Letztlich hat sich Janina also entschieden, zurück nach Hause zu fliegen. „Ich fand es schöner, mit allen anderen zurückzufliegen, die ich da kennengelernt habe“, erklärt sie. „Ich wollte nicht einen großen Abschied mit allen machen und dann drei Wochen später alleine heim.“ In Janinas Straße in Nanaimo lebte ein anderes deutsches Mädchen, die für die 18-Jährige zu einer engen Freundin wurde. Auch sie flog nach Deutschland zurück und da schloss sich Janina an. „Es war einfach ein schöner Abschluss“, erinnert sie sich. „Ich bin froh, dass ich es so gemacht habe.“ 

 

Nach der langen Zeit ohne große Gedanken an die Zukunft trifft Janina in Deutschland jetzt viele Entscheidungen, die ihr Leben weiter beeinflussen werden. „Aus Kanada heraus konnte ich mich überhaupt nicht entscheiden, was ich studieren möchte – ich kam einfach zu keiner Entscheidung“, erklärt sie. „Wahrscheinlich lag es auch daran, dass ich nicht wirklich mit meinen Eltern darüber reden konnte – das ist zuhause natürlich alles einfacher.“ Trotzdem hatte sich Janina schon von Vancouver Island aus für Unis beworben. 

 

Zuhause erzählt Janina ihren Freunden und der Familie von der tollen Zeit und zeigt viele Fotos ihrer Erlebnisse. „Dort war die Umgebung völlig normal für mich“, lacht sie. „Aber wenn ich nun wieder hier in Deutschland bin und die Fotos betrachte, wird mir erst bewusst in was für einer wunderschönen Natur ich leben durfte. Das war wirklich außergewöhnlich.“ Doch auch zuhause ist es schön: Janina zieht mit ihren Freunden um die Häuser und genießt es endlich wieder „richtiges“ Brot beim Bäcker zu bekommen. Schon kurz nach der Ankunft zuhause ging es für die 18-Jährige wieder los – spontan verlebte sie mit Freunden ein Wochenende in Prag. „Das war krass. Ein richtiges Kontrastprogramm zu Kanada“, findet Janina. „Prag ist ja so alt – lebendige Geschichte. Als ich den Kanadiern ein Bild geschickt habe, waren sie total begeistert. Dort gibt es ja nicht so alte Städte.“

Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit

Wenn sie auf ihr Auslandssemester in Nanaimo zurückblickt, ist eines für die 18-Jährige glasklar: „Ich würde es immer wieder machen und ich empfehle es auf alle Fälle weiter“, schwärmt sie. „Es hat meinen Horizont erweitert und ich konnte während der Zeit in Kanada auch ein kleines bisschen über mich hinauswachsen. Allein der Schritt hinzugehen, war nicht einfach für mich.“ Während andere Schülerinnen und Schüler ohne Zurückzublicken in ihr neues Leben eintauchten, hatte Janina nämlich erst einmal einen holprigen Start. „Ich fand es am Anfang nicht so einfach – also das ist es wirklich nicht“, erinnert sie sich. „Es war schwierig so weit weg von zuhause zu sein. Auch weil ich einen Freund hatte, war es schwer, zu wissen, dass man sich fünf Monate nicht sehen wird.“ 

 

Die ersten Wochen war Janina also mit ihren Gedanken viel bei ihren Freunden und der Familie. „Aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt, von zuhause weg zu sein“, erklärt sie. „Ich habe nicht mehr ganz so oft mit den Leuten telefoniert – ich hatte mich einfach eingelebt.“ Von da an überwiegen die positiven Seiten des Aufenthalts: Janina lernt durch das Leben in ihrer Gastfamilie die kanadische Kultur kennen, spricht Englisch als sei es das Normalste der Welt und wird durch diese Erfahrungen viel für ihr zukünftiges Leben mitnehmen. 

 

Jeden Tag trifft die 18-Jährige neue Leute, sie reist mit ihrer Familie ans andere Ende des Landes und erlebt den Indian Summer – eindrucksvolle Bilder prägen sich ein. Neues Essen, neue Städte, neue Freunde: „Meine Zeit in Kanada werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, ist sich Janina sicher. „Man hat nicht oft die Möglichkeit für eine so lange Zeit wegzugehen – so eine Erfahrung werde ich so schnell nicht wieder machen. Das kann einfach gar nichts ersetzen.“ Neben ihren Freunden wird sie vor allem die unbeschwerte Zeit vermissen – keine Gedanken über Schule, Zukunft und Studium – sie hat einfach die Zeit in Kanada genossen. 

Trotzdem ist Janina nun auch froh, wieder zuhause zu sein – auch wenn der Abschied von ihren kanadischen Freunden traurig war. „Wir alle wussten, dass das eine Ausnahme-Zeit war“, schwärmt sie. „Und wir wussten auch, dass es nie wieder so sein wird: das gemeinsame Leben an einem so schönen Ort.“ Und auch ihre Gastfamilie wird Janina vermissen. Als erste Gastschülerin wird sie für die Familie in besonderer Erinnerung bleiben. „Ich war total integriert in die Familie und meine Gastmutter war sehr traurig, als wir uns verabschieden mussten“, erinnert sich die 18-Jährige. „Sie hat mir gesagt, dass ich immer ein zweites Zuhause in Kanada haben werde.“ 

 

Und dieses zweite Zuhause will Janina auch in Zukunft wieder besuchen, denn sie wünscht sich, dass auch ihre Eltern die Gastfamilie, Nanaimo und British Columbia kennenlernen. „Auch wenn ein Flug nach Kanada teuer ist, bin ich mir sicher, dass wir alle zusammen noch einmal hinfliegen werden“, sagt Janina. „Ich denke, meine Eltern würden sich sehr freuen. Und dann kann ich auch wieder Pumpkin-Pie essen, den habe ich wirklich geliebt.

 

Doch nun beginnt im April zuerst einmal das Uni-Leben für Janina. In Münster wird sie studieren: „Ich freue mich auf ein bisschen geistige Herausforderung“, lacht sie. „In Kanada habe ich die Schule nicht mehr allzu ernst genommen. Viele meiner Freunde haben schon begonnen zu studieren und auch ich will weiterkommen im Leben und das Gefühl haben, ich baue mir etwas auf.“ Als sich Janina von Kanada aus in Münster beworben hat, wusste sie noch nicht, dass sie für beide Wunschfächer – Jura und BWL – angenommen werden würde. 

 

Entschieden hat sich Janina nun für Jura und wer weiß, vielleicht kommt sie ja sogar schon während ihres Studiums für ein Auslandssemester zurück nach Kanada. 

Ankunft im Reit-Internat

Celia ist begeistert von ihrer Schule auf Vancouver Island

Seit einem Monat lebt die 16-jährige Celia nun für ihr Auslandssemester an der Queen Margaret's Schooleinem Reitinternat im Cowichan Valley auf Vancouver Island. „Meine Eltern und meine Oma sind zum Abschied mit zum Flughafen gekommen“, erinnert sie sich. „Und es war schon irgendwie komisch, zu gehen – gerade weil ich alleine geflogen bin, war es vielleicht etwas schwieriger als wenn mehrere Gastschüler zusammen aufbrechen.“ Doch kurz vor dem Abflug ist Celia sowieso so aufgeregt und hat so viele Dinge im Kopf, dass sie überhaupt nicht realisiert hatte, dass nun der Augenblick gekommen war. „Es hatte sicher auch sein Gutes – ich war von vornherein auf mich selbst gestellt, das war nicht schlecht, ich habe viel draus gelernt.“

 

Der erste Stopp war für Celia schon in Frankfurt und schon dort konnte sie ihre Freiheit genießen: „Endlich hatte ich mal wieder Zeit, um runterzukommen. Vor der Abreise war noch so viel zu tun“, erklärt die 16-Jährige. „Dann habe ich erstmal lange mit einer Verwandten gesprochen, das hat viel geholfen. Erstens bin ich dann nicht in Langeweile verfallen und zweitens konnte ich mir auch keinen so großen Kopf über das machen, was vor mir lag.“ Insgesamt ist Celia 25 Stunden unterwegs, sie ist sehr erschöpft, als sie in Kanada ankommt – von ihrem ersten Tag bekommt sie nicht wirklich viel mit. „Ich weiß nicht viel mehr als dass alle wirklich total nett waren. Ich war sowas von komplett fertig“, lacht sie. „Generell habe ich mir sowieso vorher nicht so viele Gedanken gemacht, was passieren wird.“

 

Als Celia nach einer Stunde Fahrt von Victoria aus in Duncan ankommt, ist es relativ warm. „Das hat mich überrascht“, erklärt sie. „Und der Flughafen war so klein, dass wir keine große Zollkontrolle hatten, wir haben unser Gepäck geschnappt und sind raus.“ Im Internat wird Celia toll aufgenommen. „Alle waren total nett“, erinnert sie sich. „Sie haben sich gleich um mich gekümmert und mir wurde eine Schülerin zugeteilt, die mich die ersten Tage begleitet hat. Das war wirklich hilfreich, immer eine Ansprechpartnerin zu haben.“ 

Celias teilt das Zimmer mit einem anderen Mädchen, das aber die Frühlingsferien über in Frankreich ist. „Ich bin sehr gespannt, wie sie ist. Sie soll nett und lustig sein“, sagt Celia. „Doch auch jetzt bin ich schon total ins Internatsleben eingebunden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es einem schwermachen, aber dass es so toll ist und alle so lieb, das hatte ich auch nicht erwartet.“ Das Leben im Internat war für Celia eine Umstellung: Gemeinsam mit den anderen Schülerinnen der unteren Klassen wäscht sie sich im Gemeinschaftsbad, während die älteren Schülerinnen sich ein Bad auf dem Zimmer teilen. „Das war am Anfang natürlich ungewohnt und merkwürdig“, erklärt sie. „Aber man gewöhnt sich daran. In den ersten Tagen gab es vieles, das ich erst einmal kennenlernen musste.“ Ansonsten ist das Leben im Internat locker – mit wenigen Ausnahmen: „Es gibt eben einige Regeln, an die man sich halten muss“, erklärt Celia. „Ansonsten gibt es strenge Konsequenzen.“ 

Pferde-Leidenschaft als Türöffner

Nachdem Celia in Duncan angekommen war, begann gleich am nächsten Tag ein Lehrgang im Pferdestall , der nur eine Minute vom Schulgelände entfernt liegt. „Das hat mir viel geholfen“, erinnert sie sich. „Dadurch war ich gleich ein Teil der Gruppe und hatte immer etwas zu tun, ich bin ja sowieso so eine Reitmaus, ich wusste gleich: Ich habe das richtige Programm gewählt.“ So hat Celia in den vergangenen Wochen nie Langeweile, jeden Tag stehen neue Aktivitäten auf dem Programm und ... „Klar fehlen die Eltern, aber es ist immer jemand da, mit dem man was unternehmen kann“, erklärt die 16-Jährige. „Vor allem natürlich auch mit den Pferden – man kann gemeinsam reiten oder im Stall helfen.“ In den ersten Schultagen war gleich mehrmals die Schule wegen zu großen Schneemassen ausgefallen, das erleichterte Celia die Eingewöhnung – sie verbrachte jeden Tag im Stall bei den Pferden und konnte von Anfang an Freunde finden. 

 

Der Tagesablauf im Internat ist gut durchgeplant: Morgens steht Celia gegen 7:15 Uhr auf, um halb acht ist sie in der Küche zum Frühstück. Danach geht sie noch einmal ins Zimmer, um ihre Sachen zu packen, bevor es um zehn vor acht ins Schulgebäude geht. „Das ist genau wie die Ställe auch direkt ums Eck – wir haben hier keine langen Wege“, lacht Celia. „Um acht geht dann die Schule los.“ Nach dem ersten Block gibt es unterschiedliche Wahlpflichtfächer, die die Schülerinnen besuchen können. Montags gehen alle gemeinsam in die Kapelle, an anderen Tagen ist Klassenrat. 

 

Den Schulunterricht empfindet Celia leichter als in Deutschland. „Aber wir bekommen viel mehr Hausaufgaben“, lacht sie. „Die können wir abends zwischen 18:30 und 20:30 Uhr gemeinsam machen. Danach gibt es für alle kleine Snacks, das ist richtig schön.“ Mit ihren Mitschülerinnen ist die 16-Jährige schon fast wie zu einer Familie zusammengewachsen – Zickenkrieg gibt es keinen. „Wenn man sich nicht mag, kann man sich ja aus dem Weg gehen“, findet Celia. „Aber selbst das habe ich noch nicht erlebt. Außerdem hat man ja auch nicht mit allen gleich viel Kontakt. Ich bin gerade vor allem mit Kanadierinnen und Koreanerinnen befreundet.“ 

 

Neben dem Internatsleben und der Sprache kommt Celia ihr neues Leben in Kanada gar nicht so anders vor als in Deutschland. „Es ist nicht schwierig gewesen, gleich Freunde zu finden, ich verstehe alle gut und es macht einfach Spaß, hier zu sein“, freut sie sich. „Vor allem, weil alle aus unterschiedlichen Ländern kommen, macht das wirklich großen Spaß mit ihnen zu plaudern und zu entdecken woher sie kommen und was sie bisher so erlebt haben. Das ist wirklich extrem spannend.“  

 

Alleine in ihrem Zimmer verbringt die Schwerinerin kaum ihre Zeit – nur zum Schlafen natürlich. Und auch Heimweh spielte für Celia bislang keine Rolle, die 16-Jährige fühlt sich sehr wohl und gut aufgehoben: „Natürlich denke ich manchmal, dass es schön wäre auch mal die Eltern dabei zu haben, um ihnen alles zu zeigen. Aber schon im nächsten Moment steht eine neue Aktion an: Eine AG, Reittraining, Pferde-Lektionen und, und, und... Es wird mir nie langweilig.“ Trotzdem schafft es Celia, mit ihren Freunden zuhause über Skype oder Whatsapp Kontakt zu halten. Wenn sie sich zu einem Gespräch verabredet hat, steht sie deswegen sogar besonders früh auf. 

Reitunterricht auf hohem Niveau

Im Stall bei den Pferden wurde sie ebenfalls sehr offen aufgenommen. „Klar war ich am Anfang die Neue“, erinnert sie sich. „Aber schon nach kürzester Zeit gehörte ich richtig dazu. Ich kenne mich gut aus und darf überall mitarbeiten. Und wenn ich noch Fragen habe, ist immer jemand da, der mir hilft.“ So führt Celia nun die Pferde in den Stall, füttert oder striegelt sie.

 

Der Reitunterricht an der Queen Margaret's School hat ein hohes Niveau. Celia ist begeistert von ihren Trainern. „Es macht wirklich großen Spaß. Ich lerne viel, egal ob es Springen oder Dressur ist“, erklärt sie. „Es ist ein bisschen anders als in Deutschland, aber super. Alle geben sich größte Mühe und das merkt man.“ Bald reisen zwei von Celias Lieblingspferden fünf Wochen lang zu einer großen Pferde-Show nach Kalifornien, dort werden sie auch zum Verkauf angeboten. „Das ist natürlich schon traurig, denn das sind tolle Pferde“, findet Celia. „Aber es gibt noch viele andere schöne und gute Pferde und vor allem auch die Workshops und Lehrgänge sind einmalig.“ Auch bekannte kanadische Reiter halten Lehrgänge an der Queen Margaret’s School. „Unser erster Kurs war mit Bill Ulmer “, schwärmt Celia. „Das war wirklich mega toll. Also vom Reitniveau her ist es wirklich hoch.“ Bill Ulmer ist ein preisgekrönter Reiter, der seit den 70er Jahren als Profi reitet – in Duncan gab er seine Erfahrungen und sein Wissen an die jungen Reiterinnen weiter. Hier können also auch leidenschaftliche Reiterinnen wie Celia noch etwas lernen. Doch die 16-Jährige ist sich sicher, auch für Reit-Anfänger hat das Internat das richtige Programm parat: „Man sollte sich nicht dadurch abschrecken lassen, es gibt viele Schülerinnen, die hier zum ersten Mal reiten. Die Profis sind eher weniger.“

 

Celias Rückblick auf ihren ersten Monat in Kanada fällt durchweg positiv aus: „Es ist wunderschön in meiner Heimat auf Zeit. Ich lerne so viel dazu und es ist einfach etwas komplett Neues und Anderes“, schwärmt sie. „Man muss es einfach erleben! Wer die Möglichkeit dazu hat, dem kann ich ein Auslandssemester in Kanada nur empfehlen. Man braucht auch gar keine Scheu vor Irgendwas zu haben, auch nicht wegen der Sprache – alles fügt sich superschnell.“ 

 

Während der Frühlingsferien steht das nächste Abenteuer für Celia auf dem Programm. „Ich werde in dieser Zeit zu einer Gastfamilie ziehen, die ich bisher noch gar nicht kenne“, erklärt sie. „Ich bin sehr gespannt, wer das sein wird und hoffe, dass ich dadurch noch mehr in die kanadische Kultur eintauchen kann und mehr von Kanada sehe.“

 

Wer wird Celias Gastfamilie sein und wie geht es nach den Ferien mit der Zimmernachbarin weiter? Das alles lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Celias Pferde-Träume werden in Kanada wahr

Fünf Monate Reit-Internat auf Vancouver Island

Auch in Kanada wird Celia weiterhin Dressurreiten
Auch in Kanada wird Celia weiterhin Dressurreiten

Bald ist es soweit – Celia fliegt nach Kanada und wird dort fünf Monate verbringen. Die 16-Jährige aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wird in einem Internat leben: „Ich hatte eine große Auswahl an Alternativen“, erinnert sich Celia. „Doch Herr Woehrle von Breidenbach Education hat mir damals den Katalog in die Hand gedrückt und ich habe ihn aufgeschlagen und da war die Queen Margaret’s School – das war dann irgendwie wie ein bisschen Schicksal, ein gutes Schicksal!“

 

Die Queen Margaret’s School liegt in Duncan auf Vancouver Island. Duncan ist eine Kleinstadt zwischen Victoria und Nanaimo, hat knapp 5000 Einwohner und ein besonders mildes Klima. Das Internat bietet seinen Schülern jede Menge besonderer Möglichkeiten. Celia wird dort ein ganz spezielles Programm besuchen: Beim Equestrian-Programm wird Celia Reitunterricht in ihren Schulalltag integrieren. Während kanadische Schüler ihre eigenen Pferde mitbringen können, darf Celia eines der vielen schuleigenen Pferde reiten. Mehrmals die Woche wird sie mit anderen Schülerinnen trainieren. 

„Auch in Deutschland bin ich Dressurreiterin“, erzählt die 16-Jährige. „Deshalb finde ich es toll, dass das Reiten auch bei meinem Auslandsaufenthalt in Kanada eine so große Rolle spielt.“ Die Mitarbeiter von Breidenbach Education haben Celia bei ihrer Auswahl und der Durchsetzung ihres Schulwunsches tatkräftig unterstützt. „Sie haben mir auf jeden Fall sehr bei der Entscheidung geholfen, die Beratung war super“, erinnert sich Celia. „Frau Schwab hat mir tausende Dokumente geschickt und war immer erreichbar, das hat mir sehr geholfen.“ 

Da die Entscheidung für das Auslandssemester in Kanada sehr kurzfristig fiel, hatte Celia in den vergangenen Wochen jede Menge zu tun: „Ich weiß nicht, wie viele Seiten ich bislang ausgefüllt habe – es waren viele“, erinnert sie sich. „Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Ich freue mich jetzt sehr auf die Zeit, die vor mir liegt.“ Die Details zum Unterricht und zu den Pferden bekommt Celia nach ihrer Ankunft in Duncan. „Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet“, „Auch über meine anderen Schulfächer weiß ich bislang noch nichts.“

„Klar ist es eine komische Vorstellung, so lange von zuhause weg zu sein“, findet Celia. „Aber meine Freunde und Familie freuen sich sehr für mich und finden es toll, dass ich die Chance für ein Auslandssemester in Kanada habe.“ Mit Whatsapp und Skype will sie mit allen in Kontakt bleiben. Um sich auf Kanada vorzubereiten, schaut sich die 16-Jährige viele Fotos an und versucht vor allem, ihre lange Packliste abzuarbeiten. 

 

Weshalb überhaupt Kanada? Eine Verwandte von Celia kommt aus Kanada und dadurch hatte die 16-jährige schon eine gewisse Vorstellung von dem großen Land. „Außerdem wollte ich in keins der gängigen Länder“, erklärt sie. „Alle gehen nach Amerika, Neuseeland, Australien... Und ich wollte eben irgendwohin wo es ruhig ist.“ 

Außerdem ist das schöne kanadische Englisch für Celia ein ganz besonderer Anreiz für ihr Auslandssemester dort: „Ich liebe diese Sprache – diesen Slang – der gefällt mir so gut. Man kann alles gut verstehen und es ist kein Kaugummi-Englisch wie aus Amerika“, schwärmt sie. „Also ich hoffe, dass ich mir den kanadischen Dialekt einigermaßen aneignen kann in den fünf Monaten – aber es überhaupt zu hören ist natürlich schon toll.“

 

Allein wird sich Celia in Kanada sicherlich nicht fühlen, immerhin lebt sie ja im Internat, in dem außer ihr noch rund 95 andere Schülerinnen aus 13 Ländern leben. Meistens teilen sich dabei zwei Schülerinnen ein Zimmer. Die Schulklassen haben eine durchschnittliche Schülerzahl von 18 – so kann man sich einer guten und individuellen Förderung sicher sein. it 

Skivergnügen in Whistler und eine kleine Enttäuschung beim Basketball

Janina zur Weihnachtszeit in Nanaimo

Eigentlich fährt Janina immer zu Ostern Ski, dann ist es fast schon ein bisschen Frühling und die Temperaturen angenehm. Nicht so in diesem Jahr: Mit Freunden fuhr die 18-Jährige für zwei Tage von Nanaimo nach Whistler zum Skifahren. „Dort waren es immer so um die 10 bis 15 Grad minus“, berichtet Janina. „Es war wirklich kalt, vor allem natürlich beim Skifahren. Aber wir haben es alle sehr genossen. Es gab viel Schnee und wir sind alle viel gefahren und haben ein gutes Tempo vorgelegt.“

 

Whistler ist in den spektakulären Coast Mountains gelegen und bietet Ski- und Snowboardfahrern eine tolle Kulisse für ihr Hobby. Zwei majestätische Berge und das Whistler Village ließen es Janina und ihren Freunden an nichts fehlen. Sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Skifahrer bietet Whistler perfekte Bedingungen. Das absolute „Winter-Wonderland“ erwartete die Gruppe: „Es war mega schön“, berichtet die 18-Jährige. „Es ist ein riesiges Skigebiet, ich habe sicher nicht alles gesehen. Am liebsten wären wir alle noch länger geblieben, um die Pisten weiter zu erkunden.“ 

Und auch zurück in Nanaimo ist Janina sportlich aktiv. Neben anstrengendem Cross Country und Fitnesstraining spielt die 18-jährige Austauschschülerin genau wie in Deutschland Basketball im Team ihrer kanadischen Schule. „Wir trainieren drei Mal die Woche“, erzählt sie. „Zweimal davon ist das Training sogar vor der Schule – von halb sieben bis halb acht. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen und da der Weg dorthin so einsam ist, fahren mich meine Gasteltern hin. Das ist super nett und natürlich nicht selbstverständlich.“ Am Anfang hatte Janina noch Probleme mit den englischen Anweisungen des Trainers doch mit der Zeit und durch viel Nachfragen klappt das Zusammenspiel sehr gut. „Viele in unserer Mannschaft spielen schon länger zusammen, da kenne ich natürlich noch nicht alle Systeme aber das kommt alles mit der Zeit“, ist sich Janina sicher. „Das Level ist hier schon etwas höher als in Deutschland. Die Spieler sind mit mehr Biss und Intensität bei der Sache – das finde ich ganz cool. Ich kann mich hier auf jeden Fall verbessern.“

 

Ein tolles Training, sympathische Mitspieler und neue Herausforderungen. Janina ist begeistert vom Basketball in Kanada. Doch einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es für die 18-Jährige: „Das wusste vorher niemand, aber es ist trotzdem sehr schade, dass ich bei den Spielen gegen andere Mannschaften nicht mitmachen kann“, erzählt sie. „Da ich Jahrgang 1997 und somit ein paar Monate älter als die Anderen bin, gibt es da keine Möglichkeit für mich.“ Trotzdem trainiert Janina weiter mit. „Beim Spiel nur zuzuschauen ist aber schon schwierig, da leidet natürlich auch die Motivation.“ So ist das Basketball einer der Gründe, weshalb sich Janina auf Deutschland freut: „Dann darf ich wieder mitspielen, denn dafür ist ja das viele Training auch gut.“

Weihnachten in Vancouver und Nanaimo

Janina hat die Weihnachtszeit in Kanada sehr genossen: „Alles war so schön und festlich geschmückt – fast schon kitschig“, erzählt sie. „Und auf dem Weihnachtsmarkt in Vancouver fühlte ich mich fast ein bisschen wie daheim in Deutschland.“ Denn dort gibt es neben vielen anderen Dingen auch Bier und Brezeln, Glühwein und Stollen, Weißwurst und Gulasch. „Es war lustig zu sehen, dass die deutschen Dinge dort auch so bekannt sind“, lacht Janina. „Das hätte ich nicht gedacht.“ Und auch in ihrem Gastzuhause in Nanaimo wurde es weihnachtlich: Gemeinsam mit ihren kanadischen Familienmitgliedern suchte die 18-Jährige einen Weihnachtsbaum aus und schmückte ihn. Das Haus wurde dekoriert – genau wie die ganze Stadt. „Was es hier nicht gibt, ist die Feiern zum ersten, zweiten, dritten und vierten Advent“, erklärt Janina. „Also es gab keinen Adventskranz. Außerdem war ich auch bei einem Weihnachtsmarkt, der drinnen stattfand und Eintritt kostete – das kenne ich aus Deutschland auch nicht.“ 

Mit einer Freundin backte die 18-Jährige Weihnachtsplätzchen: „Die Vanillekipferl kamen sehr gut an“, freut sie sich. „Meine Gasteltern kannten sie nicht und waren begeistert.“ Zu Weihnachten hat Janina die Plätzchen dann gleich noch einmal gebacken und noch dazu einen Hefezopf, denn da war das Haus der Familie für Freunde und Verwandte geöffnet. „Bei dem ‚Open House’ mit dem Motto Stille Nacht haben wir viele Leute eingeladen, auch meine Freunde durften kommen“, erzählt Janina. „Jeder kam und ging wann er wollte und alle hatten eine gute Zeit.“ Das richtige Weihnachtsfest mit Geschenken wurde dann am 25. Dezember morgens gefeiert und am Abend gab es ein großes Christmas-Dinner mit der Schwester des Gastvaters und der zweiten Tochter der Gastmutter.

„Es ist nicht ganz so kalt hier, momentan haben wir etwa minus sechs Grad“, berichtet Janina. „Wir hatten aber schon einen ‚Snow Day’, an dem wir keine Schule hatten.“ Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schmilzt der Schnee und gefriert dann wieder auf den Straßen – auf purem Eis werden Autofahrten und Spaziergänge dann zur gefährlichen Rutschpartie. 

 

Beim Festival of Lights in Ladysmith hatte Janina viel Spaß mit Freunden „Das ist wie ein großer Karnevalsumzug zu Weihnachten“, erklärt sie. „Viele geschmückte Wagen fahren hintereinander und es gibt ein großes Feuerwerk.“ Janinas Gastfamilie organisierte zudem ein Weihnachtskonzert einer Band aus Nova Scotia und auch die Tanzkinder der Gastmutter feierten ein Fest. Janina war also rundum in Weihnachtsstimmung. „Ich habe das Gefühl, ich bin schon fast wieder weg hier“, überlegt sie. „Vielleicht verschiebe ich meinen Rückflug etwas in den Februar hinein, aber es ist auf jeden Fall nicht mehr lang...“ 

 

 

Was wird Janina in ihren letzten Wochen in Kanada noch erleben und wie bereitet sie sich auf den Heimflug vor? Das und mehr gibt es bald auf dem Kanadablog.

  Weihnachten in Kanada
In Kanada werden die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember unter den Baum gelegt. Am Morgen versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum und die Präsente werden geöffnet, abends gibt es oft „Roast Turkey“. Der Baum steht schon etwas länger und ist meist mit vielen glitzernden und glänzenden Kugeln, Lametta und Co. geschmückt. Und auch die Häuser und Gärten vieler Kanadier erstrahlen schon Tage vor Heiligabend in weihnachtlichem Glanz. Weihnachtsmärkte gibt es genauso wie in Deutschland, manche auch mit typisch deutschen Gerichten und Produkten – wie es Janina in Vancouver erlebte. Jede Provinz hat daneben, je nach kulturellem Hintergrund, noch ihre ganz eigenen Traditionen zu Weihnachten. Während in den Großstädten eher „amerikanisch“ gefeiert wird, werden auf dem Land andere Traditionen gepflegt. Toronto feiert eine riesige Weihnachtsmann-Parade, die Inuit zelebrieren „Sinck Tuck“ – ein Festival mit viel Musik und Tanz und in Newfoundland verkleiden sich die Menschen beim „Mummering“. 

Gruseltage in Kanada

Janina und Merit feiern Halloween

Am Abend des 31. Oktober werden auch hierzulande immer öfter Kinder zu Gespenstern, Skeletten, Vampiren oder Hexen – Halloween, der Abend vor Allerheiligen hat sein ganz eigenes Brauchtum bekommen. Viel weiter verbreitet ist das gruselige Fest allerdings in den USA und auch in Kanada – hier wird Halloween oft umfassend zelebriert, nicht nur mit geschnitzten Kürbissen. Auch die Gastschülerinnen und -schüler, die mit Breidenbach Education in Kanada sind, haben den gruseligen Feiertag miterlebt und jede Menge Spaß gehabt. 

Janinas Halloween-Party
Janinas Halloween-Party

Janina kommt aus der Nähe von Düsseldorf und hat als Rheinländerin natürlich ein Herz für den Karneval, deshalb merkt sie an: „Während Halloween hier in Nanaimo habe ich mich schon immer wieder an Karneval erinnert. Man muss sich auch gar nicht gruselig verkleiden, jeder kommt einfach irgendwie verkleidet – auch zur Schule.“ Schon Tage vorher hat sich die 18-Jährige darauf gefreut und sich auch selbst ein schönes Kostüm ausgesucht. „Ich wollte nicht soviel Geld ausgeben, deshalb habe ich nur einen Umhang, Teufelshörner und einen Teufelsstab gekauft.“ 

 

Der 31. Oktober fiel auf einen Montag und in Janinas Schule waren viele Schüler verkleidet. In der Mittagspause gab es dann sogar eine Parade, bei der jeder mitmachen konnte: „Man wurde aufgerufen und musste auf die Bühne kommen, dann wurden die Kostüme bewertet“, erzählt Janina. Zwei Schüler hatten sich besonders viel Mühe gegeben und teilten sich den ersten Platz. „Der eine hatte eine wirklich kreative und aufwändige Verkleidung: Sie war zweigeteilt, auf der einen Seite der griechische Dichter Homer, auf der anderen Seite die Zeichentrickfigur Homer Simpson – das war schon echt klasse. Der andere Gewinner hatte sich als das Getränk Frappuccino verkleidet.“ 

Auch während des Unterrichts machte sich die Halloween-Stimmung bemerkbar. „Die Lehrer waren lockerer als sonst und der Unterricht war auch eher spielerisch“, findet Janina. So spielte die 18-Jährige während ihrem Theaterproduktionskurs das Spiel „Murder in the Dark“ und der Chemielehrer überraschte seine Schüler mit einem spannenden Experiment.  

 

Nach der Schule machte Janina viele Fotos von sich und ihren Freunden, immerhin war ein „richtiges“ Halloween schon etwas ganz Besonderes. „Das werde ich in dieser Form nicht noch einmal erleben“, ist sich die 18-Jährige sicher. Als sie dann am Nachmittag nach Hause kam, ging es den Kürbissen an den Kragen. Janina und ihre Gastfamilie höhlten sie aus und schnitzten sie zu gruseligen Fratzen. „Das habe ich lange nicht gemacht, es war richtig lustig und hier machen das ja fast alle“, erinnert sich Janina. 

 

Später ging es dann für Janina und ihre Freunde noch einmal auf die Straße. Obwohl das „Trick or Treating“ eigentlich eine Tradition für Kinder ist, haben auch viele Jugendliche und Erwachsene großen Spaß daran. „Wir sind von Tür zu Tür gelaufen und haben ein frohes Halloween gewünscht und wir haben jede Menge Süßigkeiten bekommen.“ Schon von weitem konnte die Gruppe erkennen, ob sie klingeln konnten oder nicht: „Alle waren vorbereitet“, erklärt Janina. „Wir wussten, wenn Licht brennt, durften wir klingeln und dann haben sich die Leute auch gefreut.“ Die Straßen waren gut gefüllt mit verkleideten Kindern und Jugendlichen, auch als Janina wieder zuhause bei ihrer Gastfamilie war, klingelten immer wieder kleine Halloween-Gespenster. Doch eines ist für Janina klar: „Karneval ist noch schöner als Halloween!“

Und auch Merit, die bei ihrer Gastfamilie in Guelph lebt, hat das gruselige Fest genossen. Schon Wochen vor Halloween begann ihre Familie das Haus zu dekorieren. Außerdem wurde für den Abend eine Party geplant und es sollte viele Horrorfilme geben. „Meine Gastfamilie liebt Halloween“, erklärt die 15-Jährige. „Ich hatte schon ein wenig Angst vor dem Tag, denn so habe ich das noch nie erlebt.“ Bei jedem Besuch der örtlichen Mall stürmten die Familienmitglieder den Halloween-Store, dort gab es alles rund um das gruselige Fest: bewegliche Puppen, Dekomaterial, Lichterketten und vieles Mehr. „Schreckhafte Leute wie mich kann man mit diesen Puppen ganz schön ärgern“, lacht Merit. „Meine Gastschwestern haben das natürlich immer voll ausgenutzt, bis ich aus dem Laden gerannt bin.“

 

Als der große Tag dann gekommen war, war Merits Angst wie weggeblasen: „Es war ziemlich cool, da Halloween in Kanada viel mehr gefeiert wird als bei uns“, erklärt sie. „In der Schule waren fast alle verkleidet und in der Mittagspause gab es Spiele und wir konnten sogar mit Torten auf unsere Lehrer werfen.“ Nach der Schule ging es nach Hause und abends hatte Merit dann „Türdienst“ und verteilte jede Menge Süßigkeiten. Nach einer Stunde zog sie dann aber auch selbst noch einmal um die Häuser. „Wir haben so viele Süßigkeiten bekommen und alle Häuser waren toll dekoriert, manche auch richtig als Schreckenshäuser – eine Garage war zum Beispiel mit Planen verhängt und alles war voll mit Kunstblut“, beschreibt Merit. „Danach ging es heim zum Horrorfilm schauen. Es war eine total lustige Zeit und es kam mir vor als sei Halloween hier fast wichtiger als Weihnachten.“

Wie es für Merit und Janina und die anderen Gastschüler von Breidenbach Education in Kanada weitergeht, erfahrt ihr hier auf dem Kanadablog. 

Indian Summer in Nova Scotia

Janina reist ans andere Ende von Kanada

Die Zeit vergeht wie im Fluge wenn man so viel erlebt wie Janina bei ihrem Gastaufenthalt im schönen Nanaimo auf Vancouver Island. Und nun ging es für die 18-Jährige auch noch ganz auf die andere Seite des Landes – von der Westküste rund 6000 Kilometer bis zur Ostküste zum Celtic Colours Festival auf Cape Breton Island (Nova Scotia). „Meine Gasteltern waren zu dem Festival eingeladen“, freut sich Janina. „Das findet eine Woche lang auf der ganzen Insel statt.“ Janinas Gasteltern lieben keltische Musik und sind sehr aktiv in der keltischen Szene – in Nanaimo organisieren sie selbst oft Konzerte. So durften sie auch auf dem Festival an der Ostküste nicht fehlen.

„Meine ganze Gastfamilie, also meine Gastschwester, ihre Eltern und ich sind dorthin gereist“, erzählt Janina. „Wir Mädels hätten auch alleine auf Vancouver Island bleiben können, aber die Chance an die Ostküste Kanadas zu kommen wollte ich natürlich nutzen.“
Nova Scotia besteht aus einer Halbinsel und der Cape Breton Insel und ist die flächenmäßig zweitkleinste Provinz Kanadas. 

 

Janinas Gastfamilie verbringt zehn Tage auf Cape Breton Island im Nordatlantik. „Dort sieht es schon ganz anders aus als bei uns in Nanaimo an der Westküste. Es ist sehr dünn besiedelt und die Häuser sind weit voneinander entfernt“, erklärt Janina. „Während in Nanaimo eher Nadelbäume stehen, ist Cape Breton Island über und über mit Laubbäumen bewaldet. Genau zu der Zeit, zu der wir dort waren, haben sich die Blätter total bunt verfärbt – das war wahnsinnig schön.“ Der „Indian Summer“ hat die 18-Jährige regelrecht verzaubert. Ahornbäume, Eichen und Erlen strahlen in gelb, orange und rot und spiegeln sich in den verwunschenen Seen. Nicht umsonst wirbt die Insel mit dem Spruch „Your Heart will never leave“. 

Janina wohnte im Ferienhaus der Gastfamilie: „Das Ferienhaus lag mitten in der Natur – nur Bäume und Seen rundherum“, beschreibt die 18-Jährige. „Es war wirklich wunderschön.“ Ohne W-Lan aber mit viel unberührter Natur verbrachten die Familienmitglieder ihre Abende gemeinsam in dem kleinen Häuschen, schauten Serien oder puzzelten zusammen. Wegen eines Unwetters an Thanksgiving fiel drei Tage lang der Strom aus – eine Bewährungsprobe ohne fließendes Wasser und Heizung. 

 

Cape Breton Island wurde im 18. Jahrhundert von den Briten erobert, danach kamen vor allem schottische Siedler auf die Insel – ihre Nachfahren sprechen zum Teil immer noch die keltische Sprache und prägen die Insel, kein Wunder also, dass das Celtic Colours Festival gerade hier stattfand. Veranstaltungen gab es überall auf der Insel und so verbrachten Janina, ihre Gastschwester und die Gasteltern die ganze Woche an verschiedenen Orten. Tagsüber und abends gab es Konzerte, Tanzveranstaltungen, Essen und andere Aktionen, an denen man teilweise kostenlos teilnehmen konnte. Janina reiste auf der ganzen Insel herum, lernte Squaredance und Steptanz kennen und versuchte sich sogar an den traditionellen Tanzstilen: „Ich konnte das natürlich nicht so gut, aber die Anderen beim Tanzabend in der Community Hall haben mir alle geholfen und es hat Spaß gemacht“, erinnert sich Janina. „Die Zeit auf der Insel war alles in allem wunderschön.“

Nun ist Janina wieder zurück in Nanaimo und muss sich nach der Auszeit in Nova Scotias Natur erst einmal wieder einleben. „Aber mir geht es weiterhin sehr gut“, versichert sie. „Klar vermisse ich ab und zu meine Freunde und Familie, vor allem wenn ich sehe, was sie so zusammen unternehmen und ich nicht dabei sein kann. Aber die Zeit geht ja wirklich schnell vorbei und bald sehe ich alle wieder. Außerdem habe ich hier ja auch neue Freunde gefunden mit denen ich viel unternehme. Es ist toll, dass die Menschen hier so offen und freundlich sind und man mit jedem schnell ins Gespräch kommt – sowohl hier als auch am anderen Ende des Landes.“

 

Nach den magischen Momenten des „Indian Summer“ wird es für Janina bald ernst: Die Auswahl für die Basketball-Team stehen im November an und sie will dabei sein – wird das klappen? Das und mehr gibt es bald hier im Kanadablog. 

Zwischen Highland-Games und Basketball

Janinas erste Zeit in Nanaimo

Janina ist 18 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Düsseldorf. Seit 1. September lebt sie nun bei ihrer Gastfamilie in Kanada. „Die Stadt, in der ich wohne, heißt Nanaimo, gehört zu British Columbia und ist auf Vancouver Island“, erzählt Janina. „Es gibt ein kleines Stadtzentrum mit ein paar Geschäften, aber das Schönste ist das Meer. Man kann am Wasser entlang laufen und es gibt viele Schiffe.“ So nennt sich die Stadt auch „The Harbour City“ – was soviel bedeutet wie „Die Hafenstadt“. Doch Nanaimo hat mehr zu bieten als nur den Hafen. Die Gegend ist ein Paradies für Naturliebhaber: Berge zum Klettern und Wandern, Steilküsten für Spaziergänge mit atemberaubendem Blick, Regenwälder mit vielfältigen Pflanzen, Strände mit feinem Sand und neben dem Meer auch vielen Seen und Flüsse – es gibt alles, was das Herz begehrt. 

Nanaimo Harbour Vancouver Island BC
Blick auf Nanaimo

Wer nach Vancouver City möchte, benötigt dazu nur eine 90-minütige Fahrt mit der Fähre.  

 

Von ihrem neuen Zuhause aus kann Janina das Meer sehen. „Von unserer Dachterrasse hat man einen tollen Blick“, schwärmt die 18-Jährige. „Die Landschaft ist so anders als in Deutschland. Hier auf Vancouver Island gibt es total viele Bäume und viele Hügel. Wo ich in Deutschland lebe ist es total platt, also ist das schon ein Gegensatz.“ Und das ist nicht der Einzige: „Die Straßen und Häuser sind ganz anders“, erklärt Janina. „Die Straßen hier sind total breit und die Häuser in einem ganz anderen Stil gebaut. Drinnen ist dann die Küche der absolute Mittelpunkt, der Kühlschrank und die gesamte Küche sind oft riesig.“ Janinas Gastvater arbeitet als Lehrer, die Gastmutter ist Tanzlehrerin. Besonders schön ist, dass die beiden eine Tochter in Janinas Alter haben – außerdem gibt es noch den Familienhund. „Das ist super, da ich zuhause auch einen Hund habe“, freut Janina sich. „Natürlich war mir das alles am Anfang sehr fremd, ich musste ja alle erst kennenlernen. Aber ich fühle mich nun sehr wohl in meiner Gastfamilie.“

Impressionen von Nanaimo

Zum Kennenlernen haben alle gemeinsam gleich am Tag nach Janinas Ankunft einen Ausflug unternommen. „Wir sind nach Calgary geflogen. Das ist in der Provinz Alberta und im Gegensatz zu Nanaimo eine Riesenstadt, die viertgrößte in ganz Kanada“, erklärt sie. Gemeinsam besuchten sie zwei verschiedene Highland-Games. Die sportlichen Wettkämpfe, die ursprünglich zwischen schottischen Clans ausgetragen wurden und auch heute noch überall dort stattfinden wo sich Schotten angesiedelt haben, waren ein besonderes Erlebnis. Begleitet von Dudelsackspiel und Tänzen gab es jede Menge Wettkämpfe – zum Beispiel im Wrestling oder Baumstammwerfen. 

 

Janinas Gastfamilie wohnt sehr zentral in Nanaimo, sodass die 18-Jährige zur Schule laufen kann. Während sie in Deutschland für ihr Abi jede Menge Mathe, Englisch und Co. pauken musste, kann sie sich an ihrer Schule in Kanada völlig frei aussuchen, welche Kurse sie interessieren. So hat Janina dann auch Theaterproduktion, Kochen, Sport und Psychologie gewählt – eine Kombination, bei der ihr garantiert nicht so schnell langweilig wird. 


Die Schule

Dover Bay Secondary School

6135 McGirr Rd, Nanaimo, BC, V9V 1M1

www.doverbay.ca 


1.400 Schüler in den Klassen 8 bis 12

davon sind 16 Austauschschüler aus Deutschland und weitere 85 Internationals beispielsweise aus Brasilien, Spanien, Mexiko, der Türkei oder Japan.

 

Schulprofil, Kurse und weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/nanaimo/

Dover Bay Secondary School Nanaimo BC
Dover Bay Secondary School


Anders als an ihrer Schule in Deutschland gibt es in Nanaimo neben Janina noch viele andere Schüler aus verschiedenen Ländern der Welt. „Ich habe schon viele von ihnen kennengelernt“, erzählt Janina. „Zuallererst natürlich die Deutschen, dann aber auch Schüler aus Italien, Brasilien oder der Türkei.“ Doch auch mit Kanadiern hat sich Janina schon angefreundet und wenn alles gut läuft, wird sie bald noch viel mehr mit ihnen zu tun haben. 

 

Denn bald wartet die nächste Herausforderung auf Janina: Sie trainiert schon mehrere Wochen mit dem lokalen Basketballteam und im November startet die neue Saison – dann gibt es die ersten offiziellen Tryouts. Dabei wird bei einem Probetraining festgestellt ob die talentierten Anwärter gut ins Team passen und ihr Können für die Anforderungen ausreicht, sie werden also basketballerisch auf Herz und Nieren geprüft. „Ich hoffe sehr, dass ich ins Team komme“, sagt Janina. „Das wird ganz schön aufregend. Aber bis jetzt hatte ich auch sonst noch keine Langeweile.“

 

Wird Janina ins Basketball-Team kommen? Wie laufen die Tryouts ab? Und welche kanadischen Freundinnen und Freunde lernt Janina kennen? 

 

Das alles und mehr lest ihr hier im Kanadablog.

Tipps für die erste Zeit in Kanada

Angekommen

Es ist soweit – unsere Kanada-Gastschüler sind angekommen im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Erde. Sie werden in den kommenden Wochen neue Städte und ihr Zuhause auf Zeit kennenlernen, sich in neue Familien eingewöhnen und Teil einer kanadischen Schulklasse sein. Gerade am Anfang können die Gefühle dabei ganz schön Achterbahn fahren – von „Juhu, ich entdecke die Welt“ bis „Ich fühle mich so allein“ ist oft alles dabei. Janina, die nun in Nanaimo (British Columbia) lebt, beschreibt die Situation so: „Die ersten Tage waren ehrlich gesagt nicht so einfach, da habe ich erst richtig realisiert, dass ich jetzt meine Familie und meine Freunde so lange nicht sehen werde“, berichtet sie. „Es hat sich alles noch sehr fremd angefühlt obwohl ich die Zeit trotzdem sehr spannend und schön fand. Doch jetzt – zwei Wochen später – geht es mir richtig gut.“ 

 

Damit für Janina und alle anderen Gastschüler die erste Zeit im Ausland nicht so schwer wird, haben wir ein paar Tipps gesammelt, die immer dann helfen, wenn das Heimweh plagt.

1. Integrieren

Jede Familie tickt anders, deshalb sollte man seine neue Familie gut kennenlernen und versuchen, ein Teil von ihr zu werden. Wer mit anpackt oder bei gemeinsamen Aktivitäten dabei ist, kommt schnell an. Zum Warmwerden mit den neuen Familienmitgliedern könnte man zum Beispiel auch einmal das eigene Lieblingsessen für alle kochen. Wenn es Probleme gibt, sollten diese am besten offen und konstruktiv angesprochen werden. 


2. Sprechen

Es klingt einfach und ist doch so wichtig. Je besser man die Sprache beherrscht, desto schneller fühlt man sich auch zuhause. Bald wird sogar das Denken und Träumen auf Englisch passieren – dann ist man richtig angekommen. Also: unterhalten – so oft es geht und am besten mit vielen verschiedenen Menschen. 


3. Kontakte knüpfen

Neue Leute kennenzulernen ist wichtig aber nicht immer einfach. Gastschülerin Janina erzählt: „Kanadische Freunde habe ich noch nicht so richtig gefunden, das ist schwer, weil sie ja schon Freunde haben und in bestehenden Gruppen sind. Mit anderen International Students habe ich aber schon ein paar Sachen unternommen. Wir waren bei einem Hockeyspiel und Bowlen.“ Und trotzdem sollte man unbedingt  den Kontakt zu den kanadischen Schülern suchen. Geduld, Offenheit und Freundlichkeit zahlen sich garantiert aus.


4. Erlebnisse

Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, neue Leute kennenzulernen, ist es gut, trotzdem etwas zu erleben. Dann geht man am besten erst einmal alleine vor die Tür und lernt die neue Stadt kennen: Los geht’s auf Fotosafari! Wo gibt es den besten Burger? Spielt vielleicht meine Lieblingsband? So vergisst man düstere Gedanken schnell und lernt die Vorzüge der neuen Umgebung kennen. 


5. Hobbies

Wer auch zuhause schon ein Hobby verfolgt hat oder gerne einmal etwas Neues ausprobieren will, macht das am besten jetzt: Kunstkurse im Jugendclub besuchen, Leseausweis in der Bücherei beantragen oder einen Platz im Schwimmteam ergattern. „Sport ist eine sehr gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen“, findet auch Janina. „Letze Woche war ich beim Basketballtraining. Dort habe ich dann auch mit ein paar sehr netten Kanadierinnen gesprochen. Ich denke das wird sich mit der Zeit entwickeln, man muss sich einfach trauen auf die Leute zuzugehen auch wenn das nicht immer einfach ist.“


6. Kontakt nach Hause

Skype, Facetime oder Whatsapp wirken oft Wunder, wenn das Heimweh schlimm ist. Janina telefoniert und schreibt immer wieder mit Familie und Freunden: „Nur die Zeitverschiebung schränkt das Ganze etwas ein. Man muss planen, wann man miteinander spricht. Wenn ich ins Bett gehe ist meistens eine gute Zeit, weil in Deutschland dann Zeit zum Aufstehen ist.“
Aber auch hier zählt: weniger Kontakt nach Deutschland und dafür mehr mit kanadischen Schülern unternehmen. So vergeht das Heimweh am schnellsten und man fühlt sich schon bald wie Zuhause.


7. Gemütlich machen

Wichtig ist auch, sich im neuen Zimmer wohl zu fühlen. Eine neue Kuscheldecke, ein paar Bilder der besten Freunde und die richtige Musik, dann fühlt man sich schnell wie zuhause. Wer eine Naschkatze ist, kann sich die Lieblings-Süßigkeit aus Deutschland schicken lassen. Das ist Nervennahrung und Erinnerung zugleich. 


8. Durchhalten

Heimweh ist ganz normal – gerade am Anfang wenn man sich noch eingewöhnt, vermisst man die gewohnte Umgebung, Freunde und Familie besonders. Die Zeit im Ausland ist aber eine gute Gelegenheit, Herausforderungen alleine zu meistern. 


Ob Teresa, Janina, Tabea und die anderen Gastschüler diese Tipps in Kanada in den kommenden Wochen ganz dringend brauchen werden oder ob sie sich auch so schon gut eingelebt haben – das lest ihr bald hier im Kanadablog.