Kanada ist super. Da will ich wieder hin!

Erfahrungsbericht von Paula, Vernon BC

Mein Name ist Paula, ich bin 15 Jahre alt und lebe in Deutschland. Vor zehn Monaten begann meine Reise nach Kanada. Obwohl meine Familie und ich mein Auslandsjahr schon seit mehreren Monaten geplant hatten, ist mir erst am Flughafen wirklich klar geworden wie groß dieser Schritt ist, und dass ich meine Familie jetzt ein halbes Jahr nicht mehr sehen würde. Daher war der Abschied am Flughafen sehr emotional und auf dem Flug floss bei mir die ein oder andere Träne. Als ich in Calgary gelandet bin und auf meinen Anschlussflug gewartet habe, überwog aber schon die Vorfreude auf meine Zeit in Kanada. Mir hat auch sehr geholfen, dass ich nicht alleine geflogen bin sondern andere Austauschschüler von Breidenbach auf dem Flug mit dabei waren. 

 

Am Flughafen in Kelowna hat mich meine Gastfamilie mit einem selbstgemalten Plakat empfangen. Ich hatten mit ihnen bereits vorher via ZOOM telefoniert, so dass ich sie vorab kennenlernen konnte. Ich wurde von ihnen mit offenen Armen empfangen und in der Zeit, in der ich bei ihnen gelebt habe, sind Amanda, Joe und ihre Tochter Violet für mich zu einer zweiten Familie geworden.

 

Obwohl ich nun seit fünf Monaten wieder zuhause bin, habe ich immer noch regelmäßig Kontakt mit ihnen. Wir haben viel zusammen unternommen. In den warmen Monaten ging es zum Wasserski auf den White Lake, zum Stand-Up-Paddeling auf dem Kalamalka See und zum Wandern in die Berge. Sobald der Schnee fiel, und davon hatten wir jede Menge, ging es zum Skifahren auf den Silver Star. Es gab auch Tage, an denen wir zu faul waren und es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht haben um fernzusehen oder Spiele zu spielen. Ausflüge zu Verwandten haben mich durch die kanadischen Rockies bis nach Calgary gebracht.

 

Vernon ist sicherlich nicht die größte und schönste Stadt Kanadas und definitiv auch kein Shopping-Paradies. Vernon und der Vorort Coldstream, in dem in gewohnt habe, sind aber kompakt und man kann fast alles gut mit Bus oder Fahrrad erreichen. Somit hat mich niemand chauffieren müssen. Ich konnte selbständig meine Freunde treffen und mit ihnen am Strand des Kalamaka Sees baden gehen.

 

Meine Schule war die Kalamalka Secondary School, die nicht besonders weit von dem Haus meiner Gastfamilie entfernt lag. Mit dem Fahrrad meiner Gastmutter, das ich mir ausleihen durfte, bin ich im Sommer zur Schule geradelt. Im Winter, wann immer es bitter kalt wurde, haben meine Gasteltern mich auch zur Schule gefahren.

 

An meinem ersten Schultag war ich sehr aufgeregt. Es hat einige Tage gedauert bis ich genau wusste wo meine Klassenräume sind, und dass obwohl die Schule nicht besonders groß war. Ich hatte die vier Fächer Englisch, Mathematik, Sport und Fotografie gewählt. Da sich aber der Stundenplan praktisch jeden Tag wiederholte, wurde die Fächerpalette nach einem halben Jahr langweilig. Anfangs hatte ich auch die Sorge, dass ich keine Freunde finden würde. Diese Sorge war aber total unberechtigt, da alle super lieb und nett zu mir waren und ich sehr schnell sowohl internationale als auch kanadische Freunde gefunden habe, mit denen ich nach der Schule schöne Zeiten verbracht habe.

 

Gegen Weihnachten kam dann die Zeit, in der ich etwas Heimweh bekommen habe. Wegen der Ferien musste ich morgens nicht in die Schule und viele meiner Freunde waren verreist. Somit hatte ich zu viel Leerlauf und bin ins Grübeln gekommen. Das Weihnachtsfest mit meiner kanadischen Familie am 25. morgens und nicht am 24. abends war anders, aber trotzdem stimmungsvoll, gemütlich und sehr schön.

 

Leider gingen die fünf Monate viel zu schnell vorbei. Der Abschied von meiner Gastfamilie und meiner Gastschwester fiel mir sehr schwer. Auf dem Weg zum Flughafen und auf dem Flug nach Deutschland hab ich zur Freude meines Vater, der mich abgeholt hat, ordentlich geflennt. Es fiel mir sehr viel schwerer Kanada zu verlassen als Deutschland. Kanada ist super. Da will ich wieder hin!

Fußball, Ski und viele tolle Erfahrungen

Erfahrungsbricht von Paulina, Campbell River, Vancouver Island

Hohe Nadelbäume in dunkelgrün, lange Highways, kleine Städte und eine weite Sicht bis über den Pazifik bis zu den Bergen. So stellt man sich die Ostküste von Vancouver Island vor und genauso beschreibe ich Vancouver Island jedes Mal, wenn jemand mich nach meinem Auslandsjahr in Kanada fragt.

 

Ich bin Paulina, 16 Jahre alt und habe 10 Monate in der viertgrößten Stadt auf Vancouver Island verbracht. Campbell River ist mit 30.000 Einwohnern definitiv keine große Stadt und im Vergleich zu meiner Heimatstadt Berlin alles andere als belebt. Trotz dessen ist Campbell River mir über meine Zeit in Kanada ans Herz gewachsen, womit ich anfangs gar nicht gerechnet hätte.

 

Nachdem ich mich für Breidenbach Education, als Kanadaspezialisten, entschieden hatte, hatte ich meine ersten Gespräche bezüglich meines Placements.

Als mir Campbell River vorgeschlagen wurde, war ich erstmal nicht sehr überzeugt. Eine kleine Stadt mitten auf Vancouver Island, einem Ort der eigentlich nicht sehr bekannt für Skifahren, Fußball und andere sportliche Aktivitäten ist? Ich war skeptisch. Nach einigen Nachforschungen allerdings, konnte ich schnell mehr herausfinden und war am Ende dann doch sehr überzeugt mit Campbell River ein passendes Placement bekommen zu haben.

 

 Ich lebte zusammen mit einer weiteren Austauschschülerin aus Taiwan, unserem Hund Rex und meiner Gastmutter. Meine Gastmutter und ich haben uns von Anfang an sehr gut verstanden. Wir haben viel zusammen unternommen, unter anderem auch Wanderungen, sogar mit Schneeschuhen. 

Meine Schule war die Carihi Secondary School. Eine Schule, die ich über die Zeit dort sehr mochte. Ich hatte das Glück, durch meine Schule in Deutschland, keine Pflichtkurse wählen zu müssen, daher konnte ich frei entscheiden welche Klassen ich belegte.

 

Die Carihi hatte durch Corona einen etwas anderen Stundenplan eingeführt, den sie übernahmen und fortführten. Dadurch hatte ich jeweils für zehn Wochen nur zwei Fächer an einem Tag, mit jeweils zweieinhalb Stunden. Insgesamt hatte ich vier Quartale. 

Es war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, aber schnell habe ich die Vorteile erkannt, wie zum Beispiel die der Sport Akademien.

Stundenplan und Sport Academies

Die Carihi ist bekannt für ihre Sport Academies. Dadurch kann man eine gewählte Sportart als Unterrichtsfach haben. Ich hatte zum Beispiel im ersten Quartal "Soccer Boys Academy", im zweiten Quartal "Basketball Girls Academy" und im vierten Quartal "Soccer Girls Academy". Außerdem hatte ich noch History 12, Entrepreneurship (eine Art von Buisnesss), Life Science 11 (Bio), Earth Science (Geo) und English 11.

 

An meiner Schule gab es um die 25 bis 30 Internationals, was mich anfangs definitiv auch gestört hätte, da ich nie viele Internationals an meiner Auslandsjahr Schule haben wollte. Es stellte sich aber ganz anders heraus, denn jetzt sind einige meiner besten Freunde Internationals. So habe ich nun Kontakte in Spanien, Taiwan, Italien und Brasilien. Natürlich hatte ich auch einige kanadische Freunde, die ich alle vor allem durch Fußball kennengelernt hatte, sowohl im Senior Girls Team als auch im Club außerhalb der Schule.

Wir hatten auch einige Deutsche an meiner Schule, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe. Über Breidenbach Education hatte ich vor meinem Auslandsaufenthalt einen Kontakt von einem anderen Mädchen zugeschickt bekommen, die ebenfalls aus Berlin stammte, aber an die Timberline Secondary School ging (die andere Highschool in Campbell River).

Wir schafften uns nicht vor unserem Kanada Aufenthalt in Berlin zu treffen, aber wir hielten Kontakt und tauschten alle möglichen Informationen aus. Wir trafen uns das erste Mal persönlich am Vanocuver Airport, wo ich auch das erste Mal alle anderen Campbell River Internationals von Breidenbach kennenlernte. Kim und ich verstanden uns vom Anfang an sehr gut und halten bis jetzt Kontakt. Über das Jahr wurde ihre Gastfamilie zu einer zweiten Gastfamilie für mich. Wir waren gemeinsam auf vielen Basketballspielen ihres Gastbruders, der in Comox zur Schule ging, ich verbrachte Weihnachten bei ihnen und wir waren gemeinsam in Vancouver für ein Basketball Turnier. Ich halte mit ihren Gasteltern immer noch Kontakt und hoffe sie bald besuchen zu können, genau wie ich meine Gastmutter dann besuchen will.

 

Ich bin sehr dankbar den Kontakt von Kim über Breidenbach bekommen zu haben. Vielleicht wären wir sonst nie Freunde geworden. Mit ihr hatte ich immer eine Bezugsperson, auch wenn es mal schwierigere Zeiten waren. Außerdem musste ich mein Deutsch auf trapp halten, damit ich das nicht vergaß.

 



Ski auf Vancouver Island

Am meisten hatte ich mich auf den Winter gefreut und das damit verbundene Skifahren. Vancouver Island ist nicht bekannt für das großartige Skifahren, aber eine der wenigen Inseln auf den man es überhaupt machen kann. So flog ich also mit meinen Skiern im Gepäck und nicht unbedingt den größten Erwartungen los und wurde vollkommen überwältigt von der unfassbar schönen Skisaison, die ich hatte. 

 

Schon im November hatten wir das erste Mal Schnee. Anfang Dezember eröffnete dann das Mount Washington Skiresort, das Skigebiet, welches ich nun besser kenne als mein eigenes Zimmer. 

Ich hatte mir im Vorverkauf, für relativ wenig Geld den Season pass gekauft, sodass ich dann jedes Wochenende mindestens einmal mit meinen Freunden Skifahren war. Im Winter break war ich dann jeden Tag Skifahren, immer von morgens bis abends, es war einfach nur großartig.

 

Von einer Freundin und ihrer Familie wurde ich außerdem zwei Mal mit zu ihrer Cabin auf dem Mt. Caine genommen. Ein Berg, der eher unter den Skitouren-Gehern bekannt ist, aber da ich gerne Ski Touren gehe, waren diese beiden Trips definitiv ein Highlight. An einem der beiden Wocheneden habe ich mit meiner Freundin und einem weiteren Freund zusammen an einem Skilehrer Kurs teilgenommen und bestanden. Damit bin ich jetzt offiziell eine kanadische Skilehrerin!

 

Ein weiteres Highlight war definitiv auch der Internationals Trip nach Whistler, dem olympischen Winterspiel Austragungsort 2010. 

In Campbell River gab es um die 70 Internationals, davon etwas mehr an der Timberline Secondary als an der Carihi Secondary. Es kamen ungefähr 50 Schüler auf dem Trip mit nach Whistler. Es war eine sehr schöne Erfahrung! Wir hatten zwei Skitage, an denen wir auch einen Skilehrer hatten. Alle wurden ihrem Niveau und damit einem Skilehrer eingeteilt, damit jeder so viel wie möglich fahren konnte. 


Der Trip ging definitiv viel zu schnell vorbei!

Aktivitäten und weitere Highlights

Wenn ich nicht gerade Skifahren war, habe ich viel mit Freunden unternommen. Ich war am See, Downtown, klettern, Fußball spielen, in Cafés und vieles mehr. Außerdem habe ich mit einer meiner Freundinnen sehr viel gebacken, zur Freude meiner Gastmutter und Gastschwester.

 

Ein weiteres Highlight waren die Beachfires. Campbell River ist einer der wenigen Orte auf Vancouver Island an denen Beachfires noch erlaubt sind, zu meinem Glück. Jeder einzelne Abend, an dem ich auf einem Beachfire eingeladen war oder ich und meine Gastschwester eines veranstaltet hatten, war ein wunderschöner Abend. Wir waren immer über 10 Leute und haben viel Spaß gemeinsam gehabt.

 

Gemeinsam mit meiner Gastschwester veranstaltete ich am Ende des Jahres auch eine Abschlussparty bei uns. Wir hatten ein paar Freunde eingeladen und den Abend gemeinsam verbracht. Am Ende übernachteten einige bei uns, aber wirklich geschlafen hat keiner.

 

Am Tag vor meiner Abreise kamen zwei Freunde von mir vorbei um Tschüss zusagen und auch am nächsten Morgen standen zwei Freunde vor der Tür und verabschiedeten sich nochmals. Zwei meiner besten Freundinnen kamen mit zu Airport, genau wie meine Gastschwester, meine Gastmutter, sowie mein Gastopa, Gasttante und Gastcousine. Es war ein sehr langer und sehr trauriger Abschied und es viel mir definitiv nicht leicht. Obwohl ich mich sehr auf zuhause gefreut hatte. 

 

Während meines Auslandsjahres hatte ich viel mit Heimweh zu tun, weshalb die Vorfreude doch schon sehr groß war, aber der Abschied tat trotzdem sehr doll weh. Ich werde dieses Jahr in Kanada nie vergessen, ich habe viel gelernt und viel erlebt. Ich hoffe und freue mich alle meine Freunde in Kanada oder anderen Länder irgendwann mal besuchen zu können, denn den Kontakt werde ich definitiv halten.

 

Vielem Dank an Breidenbach Education für all die Unterstützung!

 

Paulina

Mein Auslandsjahr in Kanada

Erfahrungsbericht von Antonia, Campbell River, Vancouver Island

Hallo! Ich war 2022/23 für zehn Monate in Campbell River auf Vancouver Island und es war definitiv die beste Zeit meines Lebens und davon möchte ich Dir jetzt mehr erzählen.

 

Breidenbach Education als meine Organisation zu wählen, war definitiv die richtige Entscheidung. Anfangs wusste ich noch gar nicht so richtig, wo genau ich hinwollte, aber ich wurde super beraten und habe mich dann letztendlich für die Timberline Secondary School in Campbell River entschieden, da diese eine sehr breite Fächerauswahl hat und Campbell River einfach schön liegt. Im Juni war ich auf dem Vorbereitungsseminar von Breidenbach, welchesmir viel Sicherheit gegeben hat, da alles zum Thema Flug, study permit, Schule, etc. besprochen wurde. Meine Gastfamilie bekam ich Mitte Juli, also eineinhalb Monate vor meinem Abflug und wir haben dann einige Nachrichten ausgetauscht.

 

Am 29. August ging es dann endlich los nach Kanada. Mein Koffer war mit 22.7 Kilogramm auch voll bepackt und ich war natürlich extrem aufgeregt, weswegen mir der Abschied von meiner Familie gar nicht so schwer fiel. Nach einer sehr langen Reise, war ich dann endlich da und bin auch direkt ins Bett gefallen. An meinem ersten Tag hat meine Gastmutter mich in Campbell River herumgefahren und mir alles gezeigt und ich habe dann auch zum ersten Mal Tim Hortons probiert (große Empfehlung!). Meine ersten paar Tage sind wirklich wie im Fluge vergangen und dann fing Schule auch auf einmal an. Mein Schultag fing um 8:55 Uhr an und endete um 3:05 Uhr. Da ich keine Fächer belegen musste, hatte ich sehr viele „Electives“, wie beispielsweise Woodworking, Psychology und Ceramics. Schule in Kanada war eins meiner Highlights, ich habe es wirklich geliebt.

 

Meine Highlights

Anfangs hatte ich noch hauptsächlich was mit Internationals zu tun. Ich wollte aber unbedingt kanadische Freunde finden, was mir dann auch gelungen ist. Fast alle meiner Freunde sind Kanadier gewesen aus sehr vielen verschiedenen Gruppen, aber ich hatte trotzdem noch drei internationale Freunde. Man sollte unbedingt aus seiner Komfortzone herausgehen und mit Kanadiern reden, es wird nichts schlimmes passieren. Ich habe dort wirklich gute Freunde gehabt, mit denen ich auch immer noch täglich schreibe und regelmäßig telefoniere.

 

Mein erstes Highlight war definitiv Halloween, ich wurde von einer Freundesgruppe eingeladen und wir sind dann fast drei Stunden um die Häuser gezogen und haben anschließend noch Horrorfilme geguckt. Ein weiteres Highlight war ein dreitägiger Ausflug nach Whistler. Ich war noch nie snowboarden, aber habe es dort ausprobiert und obwohl es ein bisschen gruselig war, hat es echt Spaß gemacht. Im März hatte ich Geburtstag und habe mit meinen engsten Freunden ein Feuer gemacht, was super schön war.

 

Mein bestes Erlebnis war aber auf jeden Fall Vancouver. Meine beste Freundin und ich hatten Konzerttickets für Anfang Juni und ihre Mutter hat angeboten, einen Trip dorthin zu machen und für drei Tage zu bleiben, was wir dann auch getan haben. Es war wirklich so schön, wir sind durch Vancouver gelaufen, waren shoppen und essen, und sind natürlich zu dem Konzert gegangen, welches echt super war.

Die allerbeste Zeit in Kanada

Ich könnte wirklich noch für Stunden weitererzählen, aber dann wird das alles viel zu lang. Ich hatte die allerbeste Zeit in Kanada und vermisse es jeden Tag. Der Abschied war total schwer, ich habe noch nie so viel geweint. Aber ich würde es trotzdem jederzeit wieder machen und kann es nicht abwarten, zurückzufliegen.

 

Wenn du also darüber nachdenkst ein Auslandsjahr, egal wo, zu machen, go for it!!! Es wird eine super Zeit, du wirst so viel lernen und dich als Person weiterentwickeln.

Ein Auslandsjahr in British Columbia

David lebt im Internat auf Vancouver Island

Ein Auslandsjahr zu machen ist für viele Jugendliche ein Traum. So auch für den 16-jährigen David aus Frankfurt. Doch wohin sollte es gehen? Vier Länder waren für den Schüler in der engeren Auswahl: England, die USA, Australien und Kanada. „England fand ich aber irgendwie zu nah und bei der USA hatte ich Bedenken wegen der Waffengesetze“, erinnert sich David. „In Australien gibt es zu viele giftige und gefährliche Tiere – bei Kanada hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Und ja – hier ist alles gut. Nur ab und zu taucht mal ein Bär auf dem Campus auf, aber das ist nicht so wild.“

 

Bären auf dem Campus? Ja, denn seit etwas mehr als zwei Monaten lebt David in Mill Bay, in der Nähe von Victoria in British Columbia. Dort verbringt er sein Auslandsjahr in einem Internat. Die Brentwood College School liegt auf Vancouver Island, ungefähr 40 Kilometer nördlich von Victoria. „Die Schule besteht aus zwei Gebäuden“, erklärt David. „Eins für alle Academics – also zum Beispiel für Physik, Mathe, Englisch und so weiter und eins für Arts. Dort kann man Kurse wie Woodworking, Brentwood Broadcast oder Robotics besuchen.“ 

 

Leidenschaft: Rudern

Die renommierte Schule liegt direkt am Wasser in der Bucht von Mill Bay. „Rund 550 Schüler in den Klassen acht bis zwölf gehen an meine Schule“, erklärt David. „Die Klassen sind sehr variabel. In Spanisch sind wir zum Beispiel nur zehn Leute, wobei wir in Physik knapp 25 Schüler sind.“ Der Unterrichtsrhythmus am Brentwood College ist sechstägig mit frühem Schulschluss. So können die Schüler auch Freizeitaktivitäten wie Kunst, Theater und Sport nachgehen.

 

Diese Möglichkeit nutzt auch David. Er besucht zwei Kurse außerhalb seines Schulunterrichts. „Das eine ist Brentwood Broadcast, das ist im Grunde die gesamte Livestream-Abteilung“, erklärt der 16-Jährige. „Man lernt dabei viel über Kameras und wie man anständig filmt. Wir müssen pro Monat ein Video produzieren, was überhaupt kein Problem ist. Das stärkt zum einen die Englisch-Kenntnisse und vor allem das Selbstvertrauen.“
Davids Leidenschaft gilt zudem dem Rudern. Deshalb hat er das Rudern als zweiten Kurs. „Dadurch habe ich jetzt neun Mal pro Woche Training und wenn alles gut läuft, geht es gegen Ende des nächsten Jahres zu den nationalen Meisterschaften in Kanada.“

 

Probleme bei der Ankunft

Bei seiner Ankunft in Kanada im September lief zuerst alles glatt – doch auf der Zielgeraden gab es dann doch noch kleine Probleme. „Bis Vancouver war alles gut, der Flug war deutlich schneller rum als ich dachte“, erinnert sich David. „Im Airport in Vancouver hat jedoch alles ein bisschen zu lange gedauert, was dann dazu führte, dass ich meinen Anschlussflug verpasst habe.“ Zum Glück war die lokale Breidenbach-Education-Betreuerin Alexandra Anderson immer für David da und konnte ihm helfen, den Anschlussflug umzubuchen. 

 

Das Ankommen in der neuen Schule fiel David leicht. „Ich habe im Grunde am ersten Tag gleich Freunde gefunden“, erinnert er sich. „Ich weiß nicht, wie es an staatlichen Schulen ist, aber im Internat sind alle extrem nett und man findet im Grunde direkt Freunde. Speziell im Ruderteam ist ein sehr starker Zusammenhalt, aus dem niemand ausgeschlossen wird. So habe ich nie das Problem, alleine irgendwo zu sein. Auch die Verbindung zwischen den Klassenstufen ist nicht wie in Deutschland, sondern es ist fast flüssig und man versteht sich sehr oft genauso gut mit Zehnt- oder Zwölft-Klässlern wie mit denen aus der elften Klasse.“

 


Aushängeschild: Rudern

Die malerische Lage direkt am Wasser und die Unterrichtsräume mit tollem Blick machen Brentwood College zu einer ganz besonderen Schule. Neben klassischen Fächern werden auch interessante Kurse zum Thema Globalisierung oder zur  Persönlichkeitsentwicklung angeboten. Wie David, gibt es auch noch andere Ruderbegeisterte in Brentwood. Denn das Ruderprogramm ist das Aushängeschild der Schule. Mit Erfolg: 23 Olympioniken und drei Goldmedaillengewinner haben in Brentwood gelernt.

 

Im Internat besucht David die elfte Klasse und hat viel zu tun. Zeit für Heimweh hatte der 16-Jährige bislang wenig. „Ich hatte nur kurz Heimweh als ich einen Brief von meiner Mutter im Flugzeug nach Kanada gelesen habe“, erinnert er sich. „Das ist damit weggegangen, dass ich versucht hab, mich auf das zu fokussieren, was im Vancouver Airport zu tun ist. In Brentwood hatte ich kein Heimweh und werde es auch vermutlich nie haben, da es einfach so genial hier ist.“ Für seine Mutter war der Abschied von David schwerer: „Sie ist sehr traurig, weil es das erste Mal ist, dass ich für eine längere Zeit weggehe“, erzählt er. „Aber mein Vater war eigentlich ziemlich entspannt, weil er das auch damals gemacht hat und ungefähr weiß, wie cool die Zeit ist.“

 

Internats-Familie

Auch wenn David sein Auslandsjahr nicht bei einer Gastfamilie, sondern im Internat verbringt, fühlt er sich gut aufgehoben. „Die Leute hier sind im Grunde wie eine Familie“, findet der Schüler. „Man ist nie alleine. Speziell das Ruderteam besteht aus so netten Leuten und es macht wirklich extrem Spaß, zusammen mit ihnen in einem Achter an die Leistungsgrenzen zu gehen.“ David freut sich auf die kommenden Monate am Brentwood College und auch das Team vom Kanadablog freut sich auf weitere Eindrücke aus dem wunderschönen Vancouver Island.

Nina verbringt ein Auslandsjahr in West Vancouver

Kanada weckt neue Leidenschaften und Perspektiven

Die 15-jährige Nina aus Duisburg in Nordrhein-Westfalen ist seit August 2018 mit Breidenbach Education in Kanada. Sie besucht eine Schule in West Vancouver, einer Nachbarstadt von Vancouver in British Columbia. Die Stadt liegt direkt an der Westküste am Pazifik. Für Kanadablog.de hat sie in einem Interview über ihr Auslandsjahr Auskunft gegeben. 



Liebe Nina, du wirst noch bis Ende Juni in Kanada sein. Kannst du dich noch an die ersten Tage dort erinnern?

 

Ich bin am 17. August 2018 angekommen, also etwas früher als die meisten Internationals, da ich noch an einer Orientierungswoche meines Schuldistriktes teilgenommen habe. Seit meiner Ankunft hier in Kanada lebe ich in einer "traditionellen" Gastfamile mit Mutter, Vater und zwei Töchtern. Die jüngere Tochter ist in meinem Alter und hat mir viel über das Leben als Teenager in Vancouver beigebracht. Konzerte, Einkaufszentren usw. kannte ich deshalb schon bevor die Schule anfing. Meine ältere Gastschwester ist gerade auf einer Uni in Ontario, ich durfte sie aber in den Winterferien kurz kennenlernen, was das Familienleben praktisch komplettiert hat.

 

Du fühlst dich also wohl in deiner Gastfamilie?

 

Ja! Was meine Gasteltern angeht, hat Breidenbach Education mit der Auswahl ganze Arbeit geleistet! Unsere Persönlichkeiten sind zum Glück sehr kompatibel, wir sind alle sehr "laid back" und lachen gerne, auch wenn mal was schiefläuft. Nur zwei Wochen nachdem ich eingezogen war, hat mein Gastvater zum Beispiel unser Abendessen in Flammen gesetzt. Er hat versucht Burritos zu machen, doch als meine Gastmutter nach ihnen schauen wollte, waren die Burritos nur noch eine große Flamme! Wir lachen heute noch über diese Situation! 

Am dankbarsten bin ich allerdings für meine mexikanische Gastschwester. Auch sie flog erst am Anfang des Jahres nach Kanada, und wir haben so viele Herausforderungen gemeinsam gemeistert, wie beispielsweise den ersten Tag in der Schule.

 

Kannst du die Gegend beschreiben, in der du nun gerade lebst?

 

Die Stadt West Vancouver, in der ich lebe, ist ein Vorort von Vancouver. Sie liegt praktisch zwischen dem Pazifik, den Bergen und der größten und internationalsten Stadt in British Columbia. Das hat den Vorteil, dass auch exotischere Sportarten wie Segeln oder Ski fahren hier günstig zugänglich sind. Beide wurden an meiner Schule auch als Sportclubs angeboten. Auch unabhängig von jeglichen Aktivitäten ist die Aussicht natürlich unglaublich, gerade im Winter. Da erstrecken sich riesige, schneebedeckte Berglandschaften über dem glitzernden Ozean, wirklich unbezahlbar. Mein persönlicher Favorit ist allerdings das Bild von Downtown Vancouver spät am Abend, also atemberaubende Wolkenkratzer hell erleuchtet im Dunkeln.

Was ich auch toll finde, sind die vielen Parks, in denen man sich gemütlich mit Freunden ans Wasser setzen kann, oder auch der "Seawalk", eine Joggingstrecke direkt am Meer. Wenn man mal richtig ausgehen möchte, hat gerade erst ein Kino im Shoppingcenter eröffnet. Das liegt etwa 15 Minuten von meiner Schule entfernt. Zu all diesen Aktivitäten kommt man zum Glück sehr einfach mit Bussen, das ist in Kanada keine Selbstverständlichkeit. Außerdem ist die größte Universität British Columbias, die University of British Columbia, auch nur eine Stunde entfernt. Ich habe dort mit meinen Freunden an einigen Workshops und Vorlesungen teilgenommen, eine Möglichkeit, die ich in Deutschland noch nie hatte.

 

Apropos Deutschland – wie hast du doch denn bei deiner Abreise nach Kanada gefühlt?

 

Als ich mit meinen Eltern am Flughafen stand, habe ich kaum realisiert, dass es jetzt los geht. Ich war einfach in den Wochen zuvor so aufgeregt gewesen, dass meine Aufregung an dem tatsächlichen Tag gar nicht so groß war. Aber als meine Mama angefangen hat, zu weinen, habe ich doch ein paar Tränen vergossen. In dem Moment habe ich einfach gesagt "Augen zu und durch", ein Motto, das mir in vielen Situationen dieses Jahr behilflich war. Ich habe daran geglaubt, dass ich das alleine kann. Und ich konnte es. Der Flug nach Kanada war mein erster Flug alleine und ich hatte schon ein wenig Panik. Das Team von Breidenbach Education hatte mich aber mit zwei weiteren Teilnehmern auf den Flug gebucht, die auch für ihr Auslandsjahr nach West Vancouver geflogen sind. Das hat mir viel Sicherheit gegeben und war besonders auf dem Langstreckenflug sehr angenehm. Erst auf kanadischem Boden wurde es dann komplizierter, da man sein Visum abholen und den Fahrer finden musste... Das Handbuch, das ich dafür von Breidenbach Education bekommen habe, war aber sehr hilfreich und der ganze Prozess ist viel einfacher als es scheint. Sobald ich mein Visum hatte, wurde ich dann auch direkt zu meiner Gastfamilie gefahren und mein Auslandsjahr in Kanada begann.

 

Wie war dein Eindruck von Land und Leuten nach deiner Ankunft?

 

Kanadier sind unter den freundlichsten und sozialsten Menschen, die ich je treffen durfte. Schon am ersten Tag in Kanada, als meine Gastmutter mir das örtliche Communitycentre zeigte, unterhielt sie sich mit wildfremden Leuten im Aufzug. Zumindest in Deutschland hatte ich vorher noch nie eine komplette Konversation im Fahrstuhl gehalten, aber Kanadier sind einfach sehr "outgoing". Dementsprechend einfacher ist es auch, neue Leute kennenzulernen. Eine Sorge, die sich zum Glück als unwahr herausgestellt hat, ist, dass ich wegen meines Akzentes oder einfach meines Fremdseins gemieden oder sogar ausgelacht werden könnte. Kanada ist, genau wie die USA, ein sogenannter "Melting Pot". Menschen von überall wandern seit Jahrhunderten nach Kanada aus, und viele Kanadier sehen sich heute noch als Immigranten. Ein großer Teil ihrer Kultur ist deshalb Toleranz. Ich kenne nicht einen Kanadier, der jemanden für seine Aussprache auslachen würde, selbst unter denjenigen, mit denen ich nicht befreundet bin. 

 

Wie verlief der Start an deiner kanadischen Schule?

 

Der Start in meiner neuen Schule war in mancherlei Hinsicht wie der Wechsel von der Grundschule auf das Gymnasium. Nur waren die ersten zwei Tage an meiner Schule sehr eng getaktet, also man hatte zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten zu sein. Deshalb waren die ersten Tage nicht besonders stressig, vor allem da wir kurze "Kennenlernstunden" mit jedem Lehrer hatten. Besonders hilfreich war aber vor allem Trick 17: Einfach fragen. Teilweise haben mich Mitschüler direkt vor meine Klassentür geführt, obwohl sie eigentlich woanders hinmussten. Hier zeigt sich wieder die hilfsbereite Kultur Kanadas, egal wie komisch ich mir auch selbst vorgekommen sein mag, die Kanadier waren nie genervt.

 

Ist der Unterricht ähnlich wie in Deutschland?

 

Der Unterricht in den traditionellen Fächern wie Mathe unterscheidet sich nicht besonders von dem in Deutschland. Ich habe jedoch das Glück, das West Vancouver sehr wohlhabend ist, deshalb ist auch meine Schule, die West Vancouver Secondary, sehr gut ausgestattet. Jeder Raum hat ein Whiteboard, einen Overheadprojektor und einen Laptop. Es gibt mehrere sehr moderne Turnhallen, Tennisplätze und einen großes Footballfeld. Meine Schule hat eine eigene Schreinerei und Autowerkstatt, da man beides als Kurse belegen kann.

Trotzdem sind die kanadischen Schulen in den meisten Fächern nicht so weit wie Deutschland und man sollte sich darauf einstellen, viel nachzuholen, wenn man zurück ist. Dafür lerne ich allerdings einiges, das ich in Deutschland gar nicht gelernt hätte. Es ist einfach ein komplett anderer Lehrplan. An meiner Schule (und soweit ich weiß an den meisten kanadischen Schulen) kann man aber in individuellen Fächer in andere Klassenstufen gehen. Eine Freundin von mir hat beispielsweise Französisch in der 12. genommen, obwohl sie in der 10. Stufe war. Ich selbst nehme Mathe 11.

 

Hast du schnell Freunde gefunden? 

 

Um Freunde zu finden, muss man einfach mutig sein. Obwohl ich normalerweise nicht die sozialste Person bin, habe ich mich am Anfang des Jahres einfach mal neben ein paar Mädels gesetzt und mich vorgestellt. Nachdem die Konversation ein wenig in Gang gekommen ist, habe ich nach deren Nummer gefragt. Natürlich bin ich mir erstmal doof vorgekommen, aber wenn das klappt, dann ist das Ganze ein Selbstläufer, weil man in einem Freundeskreis drin ist. Ich habe am Anfang des Jahres ein Mädchen namens Anna kennengelernt. Sie hat mich dann ihren Freunden vorgestellt, die mich wiederum ihren Freunden vorgestellt haben. Letztlich habe ich dann mit Anna und den anderen eine tiefe Freundschaft entwickelt. Ich habe aber auch außerhalb dieses Kreises einige Freunde, die ich vor allem durch außerschulische Aktivitäten kennengelernt habe. 

Ab einem bestimmten Punkt wurde es einfacher, Freundschaften zu schließen. Der Kunstraum meiner Schule war ein echter 'place to be', eine Art Knotenpunkt für alle, die Memes und Musik mögen. In den Pausen sind also alle ab in den Kunstraum, haben sich unterhalten und gelacht, egal ob man sich kannte oder nicht. Für mich sind die Erinnerungen an diesen Raum magisch und er hat mich zu einem offeneren Menschen gemacht. Dort habe ich viele meiner heutigen Freunde kennengelernt.

 

Wie sieht dein Alltag aus? 

 

Morgens stehe ich ungefähr zur selben Zeit auf wie in Deutschland und werde dann gegen 8 Uhr von meiner Gastmutter zur Schule gefahren. An Dienstagen gehe ich aber früher aus dem Haus, da das Tennisteam meiner Schule morgens Training hat. Die Schule beginnt um 8:30 Uhr, also eine halbe Stunde später als meine deutsche Schule. Oft gehe ich nach der Schule nicht direkt nach Hause, sondern treffe mich mit meinen Freunden. Wir trinken dann gerne einfach einen Kaffee bei Tim Hortons. An vielen Tagen habe ich direkt nach der Schule Sport, z.B. Tennis- oder Schwimmtraining. In den Community Centers kann man für sehr wenig Geld hochwertiges Training in vielen Sportarten erhalten, was auch von einigen Leuten nach der Schule genutzt wird. Sonst mache ich abends meist Hausaufgaben oder schaue mir Filme an. Ehrenamt wird in Kanada großgeschrieben und auch ich arbeite ehrenamtlich im Vancouver Aquarium. Meine Arbeit dort spielt sich vor allem am Wochenende ab – das macht großen Spaß. An Sonntagen gehe ich gerne mit meinen Freunden in die Innenstadt, also Vancouver, oder ich ruhe mich einfach ein wenig aus.

 

Welche Fächerkombination hast du gewählt und wie gefallen dir die Kurse?

 

In Kanada gibt es neben den klassischen Fächern häufig auch einige exotische Optionen. Ich hatte drei Wahlfächer und habe Spanisch, Kunst und Gitarre gewählt. Sonst hätte ich auch noch Fächer wie Textiles, Foods and Nutrition oder Rock Band nehmen können. 

Spanisch ist an meiner Schule komplett anders als in Deutschland. Ich lerne hier durch Lieder und Geschichten, nicht durch Vokabeln und Grammatik pauken. Ich war am Anfang selbst skeptisch, doch muss sagen, dass ich durch diese Methode sehr viel gelernt habe, gerade auch Alltagssprache. Inzwischen lesen wir als Klasse schon kleine Bücher mühelos!

Genauso überrascht war ich auch von Kunst. Kunst ist in Deutschland mein schwächstes Fach und ich habe es eher aus Not als aus Passion gewählt. Doch der kanadische Lehrplan beinhaltet keine Kunstgeschichte, oder Theorie, sondern reine Kreativität. Jeder Schüler führt ein Sketchbook an dem jede Stunde gearbeitet wird, mit der Hilfe des Lehrers, aber aus der eigenen Kreativität. Niemals hätte ich gedacht, dass ich im Stande bin meine Ideen in Bildern umzusetzen, doch mein Kunstlehrer hat es aus mir rausgeholt. Neue Techniken habe ich sowohl von ihm als auch von meinen Klassenkameraden gelernt und die auf meine eigenen Werke angewandt. Auch wenn es eine sehr untraditionelle Art zu lernen war, ich werde nie wieder mehr aus einer Klasse mitnehmen als dieser.

Gitarre war dagegen wohl das einzige Fach, dass ich im Nachhinein lieber getauscht hätte. Ich persönlich bin einfach nicht für Instrumente gemacht, obwohl es häufig Spaß gemacht hat. Trotzdem habe ich in diesem Kurs eines meiner Lebensziele erreicht. Ich kann "Stairway To Heaven" auf der Gitarre spielen.

 

Hast du auch Plätze außerhalb deines Wohnortes kennengelernt?

 

Während der Orientierungswoche war ich bereits in Victoria und später in Nanaimo auf Vancouver Island. Nanaimo ist das absolute Gegenteil von meiner Heimatstadt Düsseldorf; die Leute dort kennen sich seit 40 Jahren und jeder geht in Jogginghosen auf die Straße, was total cool ist. In Düsseldorf würde man das sicher nicht machen. Besonders freue ich mich jetzt auf meinen anstehenden Ausflug nach Seattle, was für nordamerikanische Verhältnisse ein Katzensprung von Vancouver aus ist. Ich bin ein großer Fan der Band Nirvana, die ja aus Seattle kommt. Auf dem Ortseingangsschild heißt es "Come as you are" und das werde ich auch!

 

Spielt Heimweh während deines Auslandsjahres für dich eine Rolle?

 

Heimweh ist ein sehr individuelles Gefühl. Ich persönlich bin zum Glück ein recht eigenständiger Mensch und habe kaum Heimweh gehabt. Trotzdem habe ich natürlich häufig an meine Familie und Freunde gedacht, aber mit einem langen Telefonat legte sich das dann bei mir wieder. Was ich am meisten vermisst habe, ist immer jemanden zu haben mit dem man über alles reden kann, wie zum Beispiel meine Mutter oder meine beste Freundin.

Das einzige was man nicht machen sollte, ist jeden Tag mit seiner deutschen Familie zu telefonieren! Das verstärkt Heimweh und verhindert die Integration. Ich kannte ein Mädchen, dass genau das gemacht hat und sie ist dann leider schon nach vier Wochen wieder abgereist, weil sie so starkes Heimweh hatte. Die allermeisten Austauschschüler haben aber keine Probleme. Man muss sich nur fragen, ob man für zehn Monate seine Familie und Freunde verabschieden kann. Wenn die Antwort "Ja" lautet, wird Heimweh wahrscheinlich kein sehr großes Problem sein. Man lernt aber auf große Distanz auch seine eigene Familie zu schätzen und wie ähnlich man sich letztlich ist. Zum Beispiel hat sich jetzt wo ich vieles für mich selbst kaufe herausgestellt, dass ich ein totaler Sparfuchs bin, genau wie mein Vater.

 

Wie kam es dazu, dass du ein Auslandsjahr in Kanada machen wolltest?

 

Ich hatte schon immer Nomadenblut in mir und habe meine Eltern schon früh angebettelt zumindest nach England zu ziehen, aber sie haben einfach nicht nachgegeben. Also musste ich den Umzug selbst in die Hand nehmen. Interessanterweise war Kanada zunächst gar nicht meine erste Wahl, da ich schon immer Fan von Harry Potter und dem britischen Akzent war. Ich wollte stattdessen nach Großbritannien, am liebsten natürlich London. Eigentlich wusste ich aber, dass ein europäisches Land mein Fernweh nicht befriedigen würde. Über die Sommerferien kam dann die Familie meiner besten Freundin zu Besuch, die im fernen Kanada lebt. Ich unterhielt mich lange mit ihrem Cousin und kam begeistert wieder nach Hause. Das ist es! Eine ganz neue Kultur und eine Diversität von Land und Leuten, die man sonst höchstens noch in den USA findet, nur ohne Trump! Die Kirsche auf der Sahnetorte war allerdings, dass ich den Ort meines Austausches praktisch frei wählen konnte, was in den meisten Ländern ja nicht der Fall ist. Ich bin ein absoluter Stadtmensch und meine Wahl war letztendlich zwischen Toronto und Vancouver. Vancouver hat jedoch mit wunderschönen Landschaften überzeugt. Gerade meine Eltern schätzten auch das kanadische Bildungssystem wert, das als eine der besten der Welt gilt. Da ich die 10. Klasse nicht wiederholen wollte, war auch für mich eine adäquate Bildung im Gastland wichtig. Für mich war Kanada die absolut richtige Wahl. Kanada hat mich verändert. Es hat mich offener gemacht, mich neue Leidenschaften entdecken lassen, mir eine neue Perspektive gegeben, es hat mich kanadischer gemacht. Bald ist mein Abenteuer nun vorbei, doch Vancouver und Kanada werden für immer ein Teil von mir sein. Das kann mir keiner mehr nehmen!

 

Vielen Dank, liebe Nina für das tolle und ausführliche Interview. 

 

 

Von Stuttgart an die Sunshine Coast - British Columbia

Nina verbringt fünf Monate in Powell River

Ein halbes Jahr im Ausland verbringen – was für viele Schülerinnen und Schüler ein großer Traum ist, wurde für die 14-jährige Nina aus der Nähe von Stuttgart Realität. Die Schülerin verbringt fünf Monate in Powell River in der kanadischen Provinz British Columbia. Fünf Monate an der Sunshine Coast, rund 170 Kilometer nördlich von Vancouver – durch Meer und Berge abgeschieden und nur per Flugzeug oder Fähre zu erreichen. 

 

Mit rund 13.000 Einwohnern steht Powell River für ein ruhiges und familiäres Umfeld. Das Städtchen ist seit 2004 eine der Kulturhauptstädte Kanadas und seine Umgebung bietet viel Outdoor-Spaß. „Der Abschied aus Deutschland war schon traurig, aber die Vorfreude hat überwogen“, erinnert sich Nina. „Der Flug nach Vancouver hat gut geklappt und von dort ging es dann weiter nach Powell River. Nach langer Wartezeit wegen dichtem Nebel konnten wir dann doch starten.“ 

 

Haus direkt am Meer

In Powell River lebt Nina nun bei ihren Gasteltern Deb und Ca, Miller. Das Haus der Gastfamilie liegt direkt am Meer. Deb arbeitet als Krankenschwester und Cam ist Sportlehrer an Ninas Schule. „Das ist geschickt“, lacht sie. „So kann ich jeden Morgen mit ihm in die Schule fahren.“ Außerdem hat Nina vier Gastgeschwister: Carmen ist 17 Jahre alt und schon auf der Universität. Haley ist 14 Jahre alt und wird zuhause unterrichtet. „Und dann sind da noch Brooklyn und Sidney, sie sind 12 und 11 Jahre alt“, erzählt Nina. „Und Lais, meine Gastschwester aus Brasilien, sie ist für ein ganzes Jahr in Kanada.“

 

Ninas erster Eindruck von Kanada und den Menschen dort ist mehr als gut: „Es ist einfach toll. Die Leute sind mega nett und es ist bisher einfach sehr cool hier“, erzählt die 14-Jährige. In Powell River besucht sie die Brooks Secondary School. Die Schule liegt in einer wunderbaren Umgebung und hat mit ihren insgesamt rund 850 Schülern nur recht wenige Gastschüler. „Mein Start an der Schule war ein bisschen komisch, weil es ziemlich anders ist als in Deutschland“, erinnert sich Nina. „Vor allem weil der Unterricht hier erst um 9 Uhr losgeht. Und auch das ganze Schulsystem ist anders, man belegt zum Beispiel nur vier Fächer. Ich habe Drama, English, Mathe und Französisch.“

Keine Zeit für Heimweh

Neben den Kernfächern kann man an der Brooks Secondary School auch jede Menge zusätzliche Programme wählen. Ob Business, Kunst, Textiles Gestalten, Holzarbeiten, Musik, Metallverarbeitung, Digitale Medien, Filmproduktion, Tanz oder Kochen – den Schülern stehen alle Möglichkeiten offen. Auch das ist ein Grund dafür, dass den Internationals keine Zeit für Heimweh bleibt. „Hier passiert jeden Tag so viel und man lernt so viel Neues“, erklärt Nina. „Ich bin viel zu beschäftigt, um Heimweh zu haben. Und außerdem fühle ich mich hier einfach wohl. Klar gibt es manchmal Momente, in denen man denkt, es wäre schön bei Freunden oder der Familie zu sein - aber die sind selten. Ich habe hier auch neue Freunde und quasi eine Ersatzfamilie und wenn man sich mit denen gut versteht, hat man gar kein Problem.“


Auch in der Schule hat Nina schon Freunde gefunden. „Am ersten Schultag sind alle Internationals zusammengekommen und haben einen Partner bekommen, der uns die Schule gezeigt hat“, erklärt die 14-Jährige. „So haben wir uns gegenseitig kennengelernt und angefreundet.“ Morgens um halb neun geht es für die Gastschülerin los zur Schule, der Unterricht endet meist um 15 Uhr. „Danach mache ich Hausaufgaben, treffe mich mit Freunden und chille mit meiner Gastschwester“, erklärt sie. „Außerdem gehe ich oft Mountainbiken, spiele im School Soccer Team und besuche eine Jugendgruppe – es gibt einfach viel, was man hier machen kann.“ 

Outdoor-Aktivitäten

Damit die internationalen Gastschüler Kanada von möglichst vielen Seiten kennenlernen und eine unvergessliche Zeit mit Gleichaltrigen verbringen, organisiert die Schule ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Abhängig von den jeweiligen Interessen der Jugendlichen stehen beispielsweise Camping-Ausflüge, Barbecues am Strand, eine Welcome-Party oder Delfin-Beobachtungen auf dem Programm. Es werden Kurztrips nach Victoria oder Vancouver angeboten sowie gemeinsame Ausflüge zum Schwimmen, Tauchen und Segeln. Im Winter sind auch Skifahren und Snowboarding möglich.

 

Nina ist froh, sich für ein Auslandsjahr mit Breidenbach Education entschlossen zu haben. „Ich habe von Schülern gehört, die im Ausland waren“, erinnert sie sich. „Und die fanden es mega cool. Und da dachte ich mir: Oh ja, das hört sich toll an. Dann habe ich mich informiert und mit meinen Eltern drüber gesprochen und nun bin ich da.“ Und Powell River bietet eine vielfältige Ausgangslage für ein spannendes und ereignisreiches Auslandssemester: Viele Outdoor-Aktivitäten sind hier ganzjährig möglich - ob Wanderungen und Mountainbike-Touren durch alpines Gelände oder den Urwald oder Kajaktouren durch den Desolation Sound Marine Park. „Ich war schon öfter hier in der Umgebung, um Schlitten zu fahren und zu wandern“, erzählt Nina. „Ich bin gespannt, was mich in den kommenden Wochen und Monaten erwartet.“

Neue Eindrücke und herzensgute Menschen

Elena lebt für fünf Monate in Victoria

Bis Ende Juni lebt die 14-jährige Elena aus der Nähe von Stuttgart nun in Victoria – der Hauptstadt der Provinz British Columbia. Das Viertel Oak Bay, in dem die Schülerin bei einer Gastfamilie wohnt, ist eine schöne, grüne Gegend mit netten Läden, Galerien und Cafés. Für kanadablog.de hat Elena schon kurz nach ihrer Ankunft einen Einblick in ihr Leben während des Auslandssemesters gegeben. Im Interview erzählt sie von ihrer Schule, neuen Freunden und der Entscheidung, nach Kanada zu gehen. 

 

 

Hallo Elena, schön, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast. Seit wann bist du denn nun in Kanada? 

 

Ich bin gerade erst Ende Januar angekommen und werde für 5 Monate in Kanada sein. Wenn Ende Juni das zweite Semester beendet ist und ich die Prüfungen hinter mir habe, dann fliege ich wieder zurück nach Deutschland. Dort wohne ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Stuttgart. 

 

Wie lebst du in Kanada? 

 

Ich wohne bei meinen Gasteltern Michelle und Bruce. Sie arbeiten beide von zuhause. Meine Gastgeschwister sind Kirsten, sie ist 16, und die elfjährigen Zwillinge Jonathan und Elizabeth. Kirsten geht auch auf meine Schule. Alle Familienmitglieder sind sehr nett, offen, lieb und verständnisvoll. Als ich in Kanada ankam, war ich zum Beispiel sehr gejetlagt. Ich kam um 16 Uhr hier an, in Deutschland wäre es 1 Uhr nachts gewesen. Dann war noch wach bis 20 Uhr. Und da waren alle sehr offen und haben gesagt, dass ich falls ich nachts wach werde, auch einfach aufstehen und an den Kühlschrank gehen kann, wenn ich Hunger habe. Wir wohnen hier in einem Haus, in dem ich mein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad habe.  Mein Zimmer im Keller, aber das ist ein ganz freundlicher Keller - schön eingerichtet. Insgesamt ist es ein hübsches und gemütliches Haus. 

Das Viertel Oak Bay, in dem wir leben, ist ein bisschen Vorstadt-mäßig und eine schöne Wohngegend. Von dort komme ich gut zur Schule, der Bus fährt alle 10-20 Minuten und ich komme auch schnell in die Innenstadt. Zuhause ist das nicht so, das ist schon sehr geschickt hier. 

 

Wie war dein Abschied aus Deutschland? 

 

Der war schon sehr traurig, aber ich habe mich auch immer gefreut auf Kanada. Anfangs war der Gedanke noch weit weg, aber mit der Zeit bin ich immer aufgeregter geworden. Vielleicht kennen auch andere Austauschschüler das Gefühl, dass  man gegen Ende, wenn es an den Abschied geht, alles zuhause viel mehr zu schätzen beginnt: Freunde und Familie und so. Natürlich war ich sehr traurig, als ich mich von allen verabschieden musste. Ich habe viel geweint, weil ich realisiert habe, dass ich mein tolles Umfeld erst einmal verlasse. Ich dachte: Warum mache ich das denn? Wieso gehe ich ins Ausland? Aber gleichzeitig habe ich mich auch mega gefreut und das war kein Grund für mich, nicht zu gehen. Kurz vor dem Abflug dachte ich, der Abschied wäre schlimmer. Aber am Flughafen und während des Flugs war es dann gar nicht mehr so schlimm, ich war voller Vorfreude, ein neues Leben kennenzulernen.  

 

Breidenbach Education hat dir ja – wie den anderen Teilnehmern auch – mit der Vorbereitung deines Aufenthalts geholfen. Hat mit deinem Flug und der Organisation alles gut geklappt?

 

Der Flug hat gut geklappt. Ab Frankfurt bin ich schon ein paar Mal geflogen, aber das Einchecken und die Sicherheitskontrolle – das alles habe ich noch nie alleine gemacht und nie wirklich drauf geachtet. Das war schon neu. Ich bin mit zwei Freundinnen geflogen, die auch nach Kanada in andere Orte geflogen sind. Wir sind erst nach Vancouver geflogen. Es war ein entspannter Flug mit leckerem Essen. Die Ankunft hat gut geklappt. Dann mussten wir den richtigen Ort finden, wo unsereGepäck war und dann wieder einchecken... Mit einem kleinen Inselhopper ging es dann für mich nach Victoria. Es war witzig, in so einem kleinen Flugzeug zu sitzen und der Fug hat dann auch wirklich nur 10 Minuten gedauert.  In Victoria hatte ich super schnell mein Gepäck und dann stand da auch schon meine Gastfamilie und hat mich begrüßt. 

 

Wie war dein erster Eindruck von Kanada?

 

Ich habe im Vorhinein gehört, dass Kanadier sehr offen, nett und höflich sind. Mein erster Eindruck war dann genau so: Die Leute sind unfassbar nett. Sie sind aufgeschlossen und höflich. Ich bin es nicht gewöhnt, dass Leute auf einen zukommen und Komplimente machen: Coole Ohrringe, tolle Haare oder so. Alle scheinen viel ehrlicher und herzlicher. Einfach herzensgute Menschen. In Deutschland redet kaum einer mit dem Busfahrer. Hier sagt jeder Hallo, Danke und so – es gibt immer einen kleinen Plausch und die Fahrer sind zu Scherzen aufgelegt. Wie gesagt: Ich habe damit gerechnet, dass die Menschen nett sind, aber dass sie so nett sind, habe ich nicht gedacht. 

 

 

Lief dein Start in der Schule auch so positiv? 

 

Ich gehe auf die St. Andrews Regional High, das ist eine katholische Schule. Dort habe ich die Fächer English, Sport, Psychologie, Mathe und Social Studies belegt. Der Start dort ist ganz gut verlaufen. Klar, zu Beginn war ich eben die „neue Schülerin“ und hatte noch keine Freunde. Das war schon ungewohnt. In Deutschland hatte ich immer jemanden zum reden, hier kannte ich keinen. Aber es sind viele auf mich zugekommen und haben auch gefragt, wie es in Deutschland ist und wie es mir geht. Small Talk eben. Aber schon bald darauf ging es dann recht schnell: In meiner Gym-Class sind ein paar Mädchen, mit denen ich jetzt gut befreundet bin. Die sind gleich auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich mit Volleyball spielen will. Auch die Lehrer sind ungemein engagiert, hilfsbereit und offen. Sie sind es gewöhnt, mit Internationals zu arbeiten. Die zweite Woche in der Schule war dann auch schon viel einfacher. An dem Wochenende dazwischen war ich auf einem Camp, dort waren auch Leute aus meiner Schule. Dadurch hatte ich die Chance sie besser kennenzulernen. Ich bin echt froh, dass ich da hingegangen bin. Mit vielen, die da waren, bin ich echt gut befreundet. 

 

Gibt es große Unterschiede zu deiner Schule in Deutschland?

 


Äußerlich nicht so krass. In Kanada gibt es eben diese riesigen Locker, also Spinde mit einem Schloss, wie im Highschoool-Film. Außerdem die gelben Schulbusse. Der Unterricht ist schon sehr unterschiedlich, weil die Kanadier ein ganz anderes Schulsystem haben. Wir haben vier oder fünf Fächer und die jeden Tag – das ganze Semester lang. Jeden Tag die gleichen Fächer! Aber das ist gar nicht mal so schlecht. Zusätzlich haben wir noch freie Stunden in denen soziales Zusammenarbeiten gefördert wird oder in denen Lehrer uns Nachhilfe bei Themen geben, bei denen wir Schwierigkeiten haben. 

 

Kannst du deinen Alltag ein wenig beschreiben?

 

Ich gehe zwischen 7:40 und 8 Uhr aus dem Haus zum Schulbus. Es kommt natürlich drauf an, wo man wohnt – wer direkt neben der Schule wohnt, für den reicht es um 8:20 Uhr aus dem Haus zu gehen. Von 8:30 bis 15:05 Uhr bin ich dann in der Schule. Das ist nicht schlimm. In Deutschland ist die Mittagsschule oft anstrengend, in Kanada nicht wirklich. Es gibt ja die Mittagspause und die freien Stunden. Es ist immer ziemlich cool. Es stört mich nicht, dass die Schule so lange geht. Montags habe ich einen zusätzlichen Kurs, in dem wir das Bühnenbild für das Schul-Theaterstück gestalten – zum Thema „Pink Panther“. Dann bin ich immer bis 17:30 in der Schule. Sonst erledige ich an den Nachmittagen meine Schulaufgaben, mache etwas mit der Gastfamilie oder hänge ab. Mittwochs haben wir früher aus – um 13 Uhr. Dann gehe ich mit Freunden in die Stadt. Momentan ist noch nicht so tolles Wetter, der Strand macht nicht so viel Sinn aber wir gehen Shoppen oder laufen durch die Innenstadt. Die Innenstadt von Victoria ist wirklich hübsch, da kann man viel machen, am Hafen, in der Mall und so weiter. An den Wochenenden habe ich bisher noch nicht so viel gemacht, da es die letzten Tage ziemlich viel geschneit hat.  

 

 

Am ersten Wochenende hast du aber an einer Camp-Ausfahrt teilgenommen, oder?

 

Ja, das stimmt. Ich war beim katholischen Camp Homewood auf Quadra Island dabei. Das kann ich total empfehlen. Obwohl ich selbst nicht sooo religiös bin, habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es war echt gemeinschaftsstärkend und die Atmosphäre war richtig cool. Alle haben gesungen und mitgemacht - ich habe sowas noch nie erlebt. Wir sind auch Segeln gegangen und waren in einem Hochseilgarten klettern.

 

Spielt Heimweh für dich eine Rolle?

 

Momentan nicht wirklich – ich dachte, ich hätte viel mehr Heimweh. Klar kommt es manchmal ein bisschen hoch, wenn ich mich allein fühle. Vor allem in der ersten oder zweiten Woche. Da war es noch ein bisschen schwieriger, wenn ich mal in einem Kurs saß, in dem ich noch niemanden richtig kannte. Alle redeten miteinander und ich war nicht so mit dabei. Aber ich habe versucht, so offen wie möglich zu sein und auf die anderen zuzugehen. Dabei musste ich manchmal ganz schön über meinen eigenen Schatten springen. Ganz offen habe ich gefragt: ‚Hast du Lust, mit mir in die Stadt zu gehen?‘ oder so. So habe ich meine Freundin Abby kennengelernt. Sie hat mich dann ihren Freunden vorgestellt und so lernt man immer mehr Leute kennen. Also ich glaube, mittlerweile kennen mich hier wirklich alle. Auch weil es eine kleine Schule ist.

 

 

 

Danke Elena für dieses tolle Interview und deine vielen Eindrücke aus den ersten Wochen in Kanada. Wir freuen uns schon sehr auf weitere Berichte von dir!

Ein Internat im Paradies

Lilian verbringt ein Jahr an der Brentwood College School auf Vancouver Island

Das kleine kanadische Städtchen Mill Bay auf Vancouver Island (British Columbia)  beheimatet rund 3250 Menschen und ist gleichzeitig der Ort, an dem es seit 1923 ein außerordentliches Internat gibt. Die Brentwood College School ist heute ein gemischtes Internat für die Klassen 9 bis 12. Die Schule liegt weniger als 50 Kilometer entfernt von der Provinzhauptstadt Victoria.

 

Hier lernt die Reutlinger Schülerin Lilian nun seit 4. September gemeinsam mit ihren Mitschülern aus aller Welt. Die 15-Jährige lebt für rund zehn Monate im Internat auf Vancouver Island und ist begeistert. Und so geht es vielen, denn der Campus der Schule liegt direkt am Wasser, eingerahmt von grünen Wäldern und mit einem imposanten Blick in die Natur, auf die Inseln, die zwischen Vancouver Island und dem Festland liegen sowie auf den Mount Baker – einen über 3000 Meter hohen Vulkan im US-Bundesstaat Washington. 

 

Kleine Klassen

In dieser Umgebung gilt die Brentwood College School als ein Internat mit modernem Campus und vielfältigen Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, hier sollen sie Freunde fürs Leben finden und gleichzeitig eine außergewöhnliche Ausbildung erhalten. Lilian ist in diesem Jahr eine von rund 550 Schülerinnen und Schülern aus sechs Kontinenten – genau wie mehr als drei Viertel der Jugendlichen wohnt sie im Internat der Brentwood College School. „Die Schule ist schon ganz anders als in Deutschland“, erzählt Lilian. „Da es eine Privatschule ist, ist natürlich viel mehr Geld vorhanden für Technik zum Beispiel. Der ganze Campus ist sehr modern und schön. 

 

Und auch die Klassengrößen der Brentwood College School unterscheiden sich von denen zuhause in Deutschland. Durchschnittlich lernen hier 17 Schülerinnen und Schüler zusammen. „Das ganze Schulsystem ist ein bisschen anders“, erklärt die 15-jährige Lilian. „Ich habe hier in Kanada zum Beispiel nur sechs Fächer: Social Studies, Mathe, Bio, Englisch, Science und Spanisch. In Deutschland hatte ich dagegen 13 bis 15 Fächer.“ Die Fächer sind für Lilian und ihre Mitschüler immer tageweise aufgeteilt. „Wir haben ABC- oder DEF-Tage“, beschreibt die Gastschülerin. „Jedes Fach hat seinen Buchstaben und die Blöcke wechseln sich tageweise ab. Das gibt einen gewissen Rhythmus vor.“ 

Hilfsbereite Lehrer

Schon zu Beginn hat sich die Schülerin aus Reutlingen sehr gut an der Brentwood College School eingelebt. „Mit gefällt es wirklich gut hier. Allein die Landschaft und das Leben direkt am Wasser gefällt mir sehr gut“, schwärmt sie. „Alle sind hier sehr nett und hilfsbereit. Auch die Lehrer kommen immer wieder auf mich zu, um mit etwas zu erklären – sie wollen nur das Beste für uns Schüler.“ 

 

Das Leben im Internat hat der 15-Jährigen die Ankunft in der neuen Heimat auf Zeit erleichtert. „Da man hier ja den ganzen Tag von morgens bis abends gemeinsam verbringt, merkt man hier sehr schnell, dass die Menschen total nett sind“, sagt Lilian. „Hier geht es ja fast allen so, dass sie ohne Familie hier sind – es gibt kaum Day Students an der Brentwood College School. Somit leben die meisten hier auf dem Campus und es ist leicht, Kontakte zu knüpfen.“

Die Schule hat je vier Häuser für Mädchen und vier für Jungen. Lilian hat sich zum Glück gleich sehr gut mit ihrer Zimmernachbarin aus Vancouver verstanden. „Auch über gemeinsame Hobbies findet man hier schnell Anschluss“, rät sie. „Ich habe in meiner Tennismannschaft viele nette Freunde gefunden.“ Auch für andere sportliche oder künstlerische Leidenschaften hat die Brentwood College School zahlreiche Angebote. So können die Schüler beispielsweise Basketball, Golf, Eishockey oder Fußball spielen oder sich beim Theater, in der Rockband oder im Foto-Kurs ausprobieren.

Sportliche Leidenschaft

Lilians Tagesablauf beginnt morgens um sieben Uhr. „Ich stehe auf und treffe mich gegen 7:15 Uhr mit Freunden zum Frühstücken“, erklärt sie. „Dann mache ich mich auf meinem Zimmer fertig und dann ist Schule von 8:15 bis 13:15 Uhr.“ Neben ihren normalen Fächern hat Lilian nachmittags unterschiedliche Aktivitäten. Während sie montags, mittwochs und freitags eine Kunstklasse besucht und zum Rudern geht, spielt sie dienstags, donnerstags und samstags Tennis. „Das Leben im Internat gefällt mir sehr gut. Ich finde es cool, dass man seine Freunde ständig um sich herum hat“, schwärmt sie. „Es entwickelt sich wie eine eigene Familie. Ich habe auch sehr Glück mit dem Haus, es ist toll und die Mädchen sind hier sehr hilfsbereit und zuvorkommend.“

 

Gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes auf Vancouver Island verbrachte Lilian das erste Ferienwochenende – Thanksgiving-Break – bei einer Mitschülerin aus ihrem Haus. Von Donnerstag bis Montag lebte sie bei Madisons Familie und erlebte den traditionellen Feiertag dort hautnah mit. „Es war total cool und ihre Familie war sehr nett“, erinnert sich Lilian. „Wir haben gemeinsam ein Kürbisfest besucht.“ Schon in den nächsten Ferien ging es für Lilian und einige internationale Mitschüler nach Victoria, die Hauptstadt British Columbias. „Das ist ein sehr schönes Städtchen und die fünf Tage dort waren toll“, sagt die 15-Jährige. „Wir haben uns in der Stadt umgesehen, haben Blumengärten besichtigt und waren viel am Wasser.“ 

Ausflug in den Schnee

Die langen Winterferien verbrachte Lilian gemeinsam mit ihrer Familie aus Deutschland in den USA. Im Januar hat sie nun die Möglichkeit, sonntags an Skitrips teilzunehmen. Am 30. Januar geht es zusätzlich für die gesamte Schule auf einen gemeinsamen Ausflug in den Schnee. Lilian findet, dass sie durch die Zeit an der Brentwood College School viel mehr aus sich rauskommt und ihre Schüchternheit abgelegt hat. „Man wächst mit dem Aufenthalt hier“, erklärt sie. „Man wächst sozusagen in die neue Rolle hinein. Auch wenn Heimweh schon eine Rolle spielt, wird man hier immer gut abgelenkt. Sobald man im Schulalltag ist, am Nachmittagsprogramm teilnimmt und seine Freunde um sich herum hat, geht das total.“

 

 

Helene in Chilliwack

Thanksgiving, Weihnachten, Rock-Konzerte und sonntägliche Wanderungen

Die 15-jährige Helene aus Hamburg ist noch bis Ende Januar für ihr Schulhalbjahr in Chilliwack (British Columbia). Dort besucht sie die CSS – die Chilliwack Secondary School. Die Schülerin erzählt im Interview mit Kanadablog.de weshalb sie sich für Kanada entschieden hat, wie ihre Ankunft in Kanada ablief und welche Erlebnisse sie bislang besonders begeistert haben. 

 

 

Liebe Helene, vielen Dank, dass du für Kanadablog.de ein paar Fragen beantwortest. Du lebst ja nun seit vier Monaten bei einer Gastfamilie in Chilliwack. Wie fühlst du dich dort? 

 

Eigentlich alles gut. Natürlich gibt es bessere und schlechtere Tage. Am Anfang hatte ich zum Beispiel ein bisschen Probleme mit den Kursen an meiner Schule und es gibt natürlich Kanadier, die mehr auf einen zugehen und andere, die weniger interessiert sind. Ich hatte auch schon mal Heimweh aber ich glaube das ist normal und es war nicht wirklich superschlimm. Ich habe eben die Leute vermisst und wollte alle gern mal drücken. Der Zeitunterschied nach Deutschland ist schwierig, da passt es oft nicht für ein Telefonat mit Freunden. Mit meiner Mutter telefoniere ich aber regelmäßig und das hilft mir gegen Heimweh. 

 

Wie war es im Vorfeld für dich, zu wissen, dass du ein halbes Jahr von zuhause weg sein wirst?

 

Ich habe schon darüber nachgedacht, dass es schwer werden kann. Ich habe einen kleinen Bruder. Der wurde, kurz bevor ich nach Kanada geflogen bin,  eingeschult. In dieser Zeit wird sich für ihn nun viel verändern, da wäre ich schon gern dabei. Ich wusste, dass ich meine Familienmitglieder und meine Freunde vermissen werde. Aber auf der anderen Seite habe ich mich auch immer auf Kanada gefreut und ich war mir sicher, dass ich dort bestimmt neue Erfahrungen machen werde und eben etwas anderes als zuhause erlebe. 

 

Und das hat sich bewahrheitet?

 

Ja total. Ich habe hier schon so viel erlebt. Ich habe mit meiner Gastfamilie Thanksgiving gefeiert. Das ist so eine Art Erntedankfest – aber wird ganz anders gefeiert als in Deutschland. Außerdem durfte ich auf der Hochzeit meiner Gastschwester dabei sein – das war auch sehr schön. Mit meinem Hockey Club bin ich übers Wochenende auf einen Trip nach Oliver gefahren. Das ist etwa drei, vier Stunden von Chilliwack entfernt und wir hatten dort ein Turnier. Abends waren wir mit dem ganzen Team schwimmen, im Whirlpool und im Restaurant. Das war schon etwas ganz Besonderes. Aber auch im Alltag unternehme ich viel: Ich gehe oft ins Kino oder in die Chilliwack Mall. Außerdem liebe ich es kleine Spaziergänge oder Wanderungen zu unternehmen – das machen wir eigentlich jeden Sonntag. Wir waren zum Beispiel schon auf dem Mount Thom. 

 

Wir – das sind deine Gasteltern und du? 

 

Ja, genau. Meine Gasteltern Christine und Joe und meine japanische Gastschwester Tina. Sie geht auch auf meine Schule. Oft ist auch meine Nachbarin dabei. Die beiden größeren Kinder der Gasteltern wohnen schon nicht mehr zuhause. Lustigerweise habe ich die Familie schon vor meiner Ankunft in Kanada kennengelernt, da sie Hamburg besucht haben. So haben wir uns für den Nachmittag verabredet und ich konnte ihnen Hamburg zeigen. Wir verstehen uns alle gut und unternehmen echt viel gemeinsam. Ich fühle mich hier wohl: mein Zimmer ist schön, es gibt gutes Essen und meine Gastmutter arbeitet sogar an meiner Schule. Klar, am Anfang gab es auch ein paar kulturelle Unterschiede. Beide Seiten brauchen etwas Zeit, um herauszufinden, wie alles gut funktioniert. Es muss sich einspielen – z.B. wann man zuhause ist, wann man was machen kann usw. 

 

War das Auslandsjahr in Kanada ein lange gehegter Wunsch von dir?

 

Ja, für mich war irgendwie schon immer klar dass ich mal ins Ausland gehen möchte. Meine Schwester ist auch mit Breidenbach Education nach Kanada gegangen und so kamen wir dann auch bei mir wieder auf die Organisation. Ich finde, dass Kanada ein sehr schönes Land ist und auch im Vorhinein habe ich von den Leuten, die schon dort waren, nur Gutes gehört. Ich finde auch das Schulsystem sehr spannend - gerade weil es so anders ist als das deutsche.

Das ist für viele Interessentinnen und Interessenten ein wichtiger Punkt. Kannst du ein bisschen von deiner Schule in Chilliwack erzählen?

 

Gern. In der Schule geht es mir sehr gut. Ich habe Freunde gefunden, auch wenn es etwas schwieriger ist, in Kontakt mit den Kanadiern zu kommen. Aber es gibt auch ein paar nette Locals, mit denen ich mich gut verstehe und mit denen ich etwas unternehme.  Aber auch die anderen Internationals sind echt nett - auch ein paar von Breidenbach Education. Mit den Internationals und einigen Kanadiern esse ich meistens zu Mittag. Neben der Schule bin ich dort im Hockey Team und beim African Relief Club. Mittwochs gehe ich zur Youth Group und mit einigen aus der Schule gehen wir als Gruppe wandern. Wie gesagt, hatte ich zu Beginn meines Semesters hier ein paar Probleme mit meinen Kursen, da ich mir unsicher war und hin- und hergewechselt bin. Das ist jetzt aber alles geregelt, dabei hat mir die Koordinatorin der Schule geholfen. Sie ist echt supernett und hat das dann alles organisiert. Das Schulleben ist schon recht anders als in Deutschland. Es gibt ganz viele Aktivitäten, zu Halloween wird die ganze Schule geschmückt – es ist einfach ein anderer Zusammenhalt. Auch die Lehrer und Schüler gehen anders miteinander um: alles ist entspannter und nicht so förmlich. Manchmal bringen die Lehrer auch mal Kaffee mit zur Stunde. 

 

Schon Ende Januar ist dein halbes Schuljahr in Kanada leider schon zu Ende – worauf freust du dich bis dahin?

 

Es gibt immer wieder tolle Erlebnisse. Vor kurzem war ich in Victoria auf einem Rock Music Festival. Dort hat mein Gastbruder in einer Band gesungen. Wir standen mitten im Nirgendwo. Dort war die Bühne und direkt dahinter das Bergpanorama. Um uns herum: Bäume und Nebel. Das war richtig schön. 

 

Vielen Dank für deine Zeit und viel Spaß weiterhin bei deinem High-School-Semester in Kanada.

 

Weihnachten in Chilliwack

Helene war auf der Suche nach dem perfekten Baum

 

Weihnachten feiern viele Menschen im Kreis ihrer Familie – die meisten Teilnehmer von Breidenbach Education verbringen die Feiertage in diesem Jahr in Kanada mit ihren Gastfamilien. So auch Helene, die ein halbes Jahr in Chilliwack (British Columbia) auf eine kanadische High School geht. „Klar, Weihnachten in Kanada zu feiern ist schon ein wenig komisch. Alles ist anders als zuhause, da muss man sich darauf einstellen“, erklärt sie. „Manchmal ist es hart und ich vermisse die Familie mehr als sonst, weil die Weihnachtszeit einfach so eine Familienzeit ist. Aber wenn man sich darauf einlässt, ist es super.“


Weihnachtsmarkt mit deutschem Einfluss

Und so hat sich Helene in diesem Jahr mit ihrer Gastschwester aus Japan und ihren Gasteltern auf die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum gemacht. „Wir waren alle zusammen auf einem Berg und haben dort einen Tannenaum selbst gefällt“, erinnert sie sich. „Wir haben den Baum nach Hause gefahren und dort aufgestellt und selbst geschmückt und einen Weihnachtsfilm geschaut.“ Außerdem gab es für die 15-Jährige und ihre Gastschwester einen Adventskalender. 


 

Der nächste Weihnachtsmarkt ist in Vancouver – eine gute Stunde von Chilliwack entfernt. Auf dem „Vancouver Christmas Market“ ist es von 21. November bis 24. Dezember besonders weihnachtlich. Es gibt geröstete Maroni, Warme Schals aus Alpaca-Wolle und das deutsche „Kartoffelhaus“ mit Spezialitäten wie „Hurricane Potatoes“. Daneben gibt es auch andere Leckereien, die man aus Deutschland kennt: Schweinshaxe, Spätzle, Schnitzel, Stollen, Bier und Brezeln. „Der Weihnachtsmarkt hier in Kanada ist zwar nicht vergleichbar mit dem in Deutschland aber es ist trotzdem schön – vor allem auch, weil man die deutschen Spezialitäten essen kann“, erzählt Helene. „Es ist auf jeden Fall sehenswert...“

Christmas Carols an der Schule

Besonders toll geschmückt ist zum Beispiel auch Petes Country Christmas. In der Gibson Road in Chilliwack glitzert es an jeder Ecke. Hunderte Meter Lichterketten sind zu einem riesigen Lichter-Labyrinth verspannt und Weihnachtsmänner, Schneemenschen, Weihnachtssocken, Engel, Weihnachtszüge und vieles mehr warten auf die Besucher. 

 

Doch auch andere Familien in Chilliwack haben ihre Häuser und Türen geschmückt. „Weihnachten in Kanada ist schon sehr cool, weil alle die Türen geschmückt haben“, findet Helene. „Es gibt sogar einen Contest, wer die schönste Tür hat. Und auch überall sonst gibt es Weihnachtsverzierungen und in der Grand Hall hängen große Schneeflocken.“ Sogar an Helenes Schule, der Chilliwack Secondary School, geht es richtig weihnachtlich zu: „Es gibt Tage, an denen man Weihnachtsmüzen anzieht und immer dienstags gibt es Weihnachts-Karaoke und alle können Christmas Carols singen.“ 

Ein persönliches Geschenk

Den 24. Dezember wird Helene gemeinsam mit ihrer Gastfamilie bei der Schwester ihrer Gastmutter, am 25. Dezember dann beim Vater der Gastmutter verbringen. Ein passendes Geschenk haben sie und ihre japanische Gastschwester schon für die Gastmutter: „Wir schenken ihr zusammen eine selbst bemalte Tasse“, erzählt sie. „Wir waren in einem Ceramics Laden in der Innenstadt. Dort haben wir die Tasse bemalt. Das ist etwas sehr Persönliches und sie kann auch jeden Tag etwas damit anfangen. 

 

Ob das Christkind nun – wie in Deutschland – am Heiligabend kommt oder am Weihnachtsmorgen, ganz egal. Das ganze Team von Breidenbach Education und die Redaktion des Kanadablogs wünschen allen unseren Lesern ein wunderschönes Weihnachtsfest!

Dominiks Ausflug nach Vancouver

„Das Beste, das ich bislang erlebt habe“

Vancouver – die Stadt mit ihren über 600.000 Einwohnern und der einzigartigen Lage zwischen der Straße von Georgia und den Coast Mountains begeistert jährlich hunderttausende Besucher.

Nun hat auch Gastschüler Dominik einen Ausflug dorthin unternommen. Mit Breidenbach Education ist der 16-Jährige seit rund zwei Monaten für ein High-School-Jahr in Vernon, British Columbia. Gemeinsam mit Teamkollegen seiner Fußball-Akademie besuchte er die Heimatstadt seines Vereins, der Vancouver Whitecaps. 

 

Rund 500 Kilometer geht es für die Jugendlichen von Vernon nach Vancouver. „Wir hatten ein sehr schönes Hotel, das war direkt vor dem Stadion der Vancouver White Caps – das ist der Verein meiner Soccer Academy“, erzählt Dominik. Auch in seiner Heimatstadt Potsdam spielt der 16-Jährige gerne Fußball. Das Stadion der Vancouver Whitecaps ist das BC Place – das beeindruckende Gebäude kann man online auf einer Virtual Rour kennenlernen: https://www.bcplace.com/the-stadium/virtual-tour.

 


Imposantes Stadion

„Ich hatte superviel Spaß auf meinem Trip nach Vancouver“, erzählt Dominik. „Ich glaube, das ist das Beste, das ich bislang erlebt habe.“ Neben dem imposanten Stadion besuchte der Gastschüler auch noch Gastown, das historische Zentrum Vancouvers. Dort ist für Touristen vor allem eine Dampfuhr als Wahrzeichen interessant, die zur vollen Stunde auf einer von fünf Dampfpfeifen spielt. außerdem konnten Dominik und seine Freunde durch schöne Straßen entlang an Restaurants und kleinen Läden schlendern. Ein leckeres Essen gab es bei der „Old Spaghetti Factury“

 

Am Abend besuchten Dominik und seine Freunde noch den Theme Park der Stadt Vancouver mit vielen Fahrgeschäften und anderen Attraktionen. „Der war echt schön beleuchtet“, erinnert sich der 16-Jährige. „Alles in allem hat mir Vancouver sehr gut gefallen – der Ausflug hat sich echt gelohnt.“

Flug über Kanada

Kein Wunder, denn Dominik erlebte noch mehr: Nachdem er mit dem Speedboat durch die Bucht gepflügt war, ging es für den Gastschüler und seine Freunde noch zu einer ganz besonderen Attraktion: Einem Flug über ganz Kanada – von Ost nach West in nur 10 Minuten (www.flyovercanada.com). „Das war eine Simulation, bei der wir über Kanada hinweggeflogen sind“, erklärt Dominik. So können Besucher der Simulation die Schönheit des Landes entdecken – inklusive Sprühnebel und Gerüchen schweben sie in scheinbar schwindelerregender Höhe über Berge, Seen, Flüsse und Städte. Sie erleben tiefe Täler, beeindruckende Weite, schneebedeckte Gipfel und vieles mehr – eine beeindruckende Kurz-Reise. 

 

Fast genauso schnell wie die Zeit im Simulator vergeht Dominiks Auslandsjahr: „Die Zeit vergeht wie im Fluge“, findet Dominik. „Jetzt sind schon zwei Monate vorbei.“ Der 16-Jährige ist gespannt, was ihn bis zum nächsten Sommer noch alles erwartet. Und das sind auch die Leser des Kanadablogs. Denn mindestens genauso interessant wie seinen Ausflug nach Vancouver finden sie auch Dominiks Zeit bei der Vernon Soccer Academy. Deshalb gibt es bald auch dazu noch einen detaillierteren Erfahrungsbericht.

Dominik besucht eine kanadische Schule mit Fußball-Akademie

Das Hobby mit im Gepäck

Dominik ist 16 Jahre alt und kommt aus Potsdam. Seit Anfang September ist er für ein Jahr in British Columbia, Kanada. Ein Jahr im Ausland – das sei das Beste was er machen könnte, das meinte Dominiks Familie noch vor einem Jahr zu ihm. „Während eines Auslandsjahrs in Kanada kann man perfekt Englisch lernen und man sieht viel von der Welt“, erklärt Dominik. „Und so war das Englisch auch einer der Hauptbeweggründe für Kanada. Außerdem haben meine Mutter und mein Onkel erzählt, Kanada habe die schönste Umgebung der Welt und die Leute sollen dort sehr nett sein.“ 

 

Nun ist Dominik vor Ort und der 16-Jährige ist begeistert. Bis Ende Juni 2019 wohnt er in der kanadischen Kleinstadt Vernon im Okanagan Valley, einer der wärmsten Regionen Kanadas. Hier hat Dominik alle Möglichkeiten: Im Sommer locken zahlreiche Sandstrände und gutes Wetter, im Winter tolle Skigebiete direkt um die Ecke. „Meine Ankunft in Kanada verlief super“, erinnert sich Dominik. „Der Flug war lang, aber es hat alles gut geklappt und auch mein erster Monat hier lieft gut.“ 

 


Schule überzeugt auf ganzer Linie

In Vernon besucht Dominik die Seaton Secondary School, die direkt in der Innenstadt liegt. Rund 900 Schüler der Klassen 8 bis 12 besuchen die Schule – 440 Schüler absolvieren das French Immersion Program – eine bilinguale Ausbildung, bei der die meisten Fächer auf Französisch unterrichtet werden. Wie in den meisten kanadischen Schulen hat auch die Seaton Secondary ein breites Angebot an außerschulischen Aktivitäten: Theaterproduktionen, Musikprogramm, Kunstprogramme oder Sportangebote. „Die Schule ist echt cool“, erzählt Dominik. „Die Seaton ist meiner Meinung nach die beste Schule, auf die ich hätte gehen können. Das fühlt sich hier an wie in einer Familie. Jeder hat Respekt vor jedem hier, man lernt viele Freunde kennen und man kommt auch den Lehrern näher.“ So ist die Maxime der Schule auch: 

“Our mission is to prepare students for a changing world by encouraging them

 to continually explore, develop and achieve their individual potential 

in an open, accepting and respectful environment.”

Um seine Leidenschaft für Fußball auch in Kanada voll ausleben zu können, besucht Dominik die Soccer Academy des Vancouver Whitecaps FC. Dabei erlernt er technische Kniffe auf dem Feld und stärkt seine Kondition beim Training. Außerdem lernt Dominik, schneller zu werden, im Team zu harmonieren und seine Reaktionszeit zu verkürzen. Gemeinsam mit anderen Fußballbegeisterten Jungen und Mädchen trainiert er montags bis freitags in der VantageOne Halle in Vernon.  

 

„Das Fußballspielen hier in Kanada läuft super“, findet Dominik. „Neben der Academy spiele ich auch noch im School Soccer Team. Das macht viel Spaß. Auch in der Schule habe ich bislang gute Bewertungen und die Lehrer können mich gut leiden.“

Keine Sprachprobleme

Gastmutter Christina und die Gastgeschwister Jordyn und Jared haben Dominik sehr gut bei sich aufgenommen. „Ich bin total zufrieden mit dem Haus und meiner Gastfamilie“, versichert der 16-Jährige. „Alle sind sehr freundlich und auch mit anderen Leuten begrüßt man sich immer freundlich. Das ist ganz anders als in Deutschland.“ So hat Dominik auch schon viele Freunde gefunden – darunter deutsche, kanadische und mexikanische Jugendliche. Die Sprache macht dem Potsdamer dabei keine Probleme: „Ich habe eigentlich keine Schwierigkeiten mehr mit der Sprache“, meint er. „Eigentlich war ich nur in der ersten Woche ein bisschen hilflos. Aber alle Kanadier haben mich trotzdem sehr gut aufgenommen und dann habe ich plötzlich nur noch Englisch gesprochen. Manchmal spreche ich auch schon mit Deutschen aus Versehen Englisch.“ 

 

Heimweh hat der 16-Jährige bislang nicht. „Ich denke, dass besondere Tage wie mein Geburtstag oder Weihnachten schon schwer werden könnten“, überlegt er. „Aber ich habe keine Bedenken, dass ich nach Hause möchte oder so. Es geht jetzt um meine Zeit hier in Kanada und so erlebe ich dann halt die Feiertage mit meiner Gastfamilie. Es ist für mich ohnehin sehr interessant in die kanadische Kultur einzutauchen. Da gehört das Feiern ja auf jeden Fall dazu.“

Pulverschnee im Silverstar Resort

Schon vor Weihnachten beginnt in British Columbia die Skisaison. Etwa eine halbe Stunde von Vernon entfernt liegt das Silverstar Mountain Resort. Von Ende November bis April kann man dort Ski- oder Snowboardfahren. Das drittgrößte in British Columbia lockt dabei mit 132 markierten Pisten, darunter auch extrem anspruchsvollen Routen. Außerdem können Schneebegeisterte dort auch Langlaufski fahren, Heli Skiing ausprobieren oder Trickski fahren. „Ich freue mich schon sehr aufs Skifahren“, erklärt Dominik. „Das wird wohl schon im nächsten Monat passieren.“

 

Wir sind gespannt, wie Dominik seinen ersten kanadischen Winter erlebt und was er von seinen Skiabenteuern in Kanada erzählen wird. Wer noch mehr über Vernon erfahren möchte, kann über #Vernon auch noch weitere Erlebnisse unserer ehemaligen Teilnehmer nachlesen.

Rabea hat ein Halbjahr an einer Privatschule in Kelowna verbracht

Rückblick auf eine tolle Zeit

Städtisch und gleichzeitig familiär, viel Natur und Kultur, Freizeitmöglichkeiten ohne Ende – Kelowna am Lake Okanagan bietet seinen Besuchern viele Möglichkeiten. So auch Rabea aus Ludwigsburg, die mit Breidenbach Education ein Halbjahr an der kanadischen Privatschule Aberdeen Hall verbracht hat. Kelowna ist mit seinen rund 120.000 Einwohnern die größte Stadt am Lake Okanagan. Gerne möchte die 16-jährige Rabea ihre Erfahrungen während ihres Auslandssemesters an andere Breidenbach-Education-Teilnehmer weitergeben und deshalb erzählt sie im Interview, was sie während der 5 Monate in Kanada erlebt hat. 

 

Rabea, du bist nun zurück aus Kanada. Welche Unterschiede sind dir vor allem im Vergleich zu Deutschland aufgefallen?

Zuallererst war Kanada einfach toll. Vor allem die Schule war anders, es war ja auch eine Privatschule. Sie war total modern, überall gab es Whiteboards und HD-Fernseher, die mit den iPads der Lehrer verbunden waren. Alle Schüler hatten Laptops. Ganz anders als in Deutschland benutzen die Schüler dort kaum Bücher, sondern machen alles am Computer. Als ich gesagt habe, dass es an meiner deutschen Schule keine Laptops gibt, waren alle erstaunt und haben gefragt, womit wir denn schreiben. Als ich geantwortet habe: Mit Stift und Papier, konnten es viele nicht fassen. Das Verhältnis zu den Lehrern in Kanada ist ebenfalls viel besser. Wir waren nur 17 Schüler in der Klasse und Lehrer und Schüler sind sich viel näher, überhaupt ist die Schule einfach eine große Gemeinschaft. Neben Mathe, Englisch und Französisch gibt es auch noch ganz besondere Fächer: Zum Beispiel kann man lernen, wie man mit Steuern umgeht, wie man Geld anlegt und was Bonds, Fonds usw. sind. Außerdem haben wir in einem anderen Kurs gelernt, wie man das Leben an der Uni organisiert und finanziert. Da lernt man sehr nah am echten Leben. 

 


Und wie hast du das Leben in der Gastfamilie empfunden?

 

Ich hatte eine geniale Gastfamilie, ich hab mich total zuhause gefühlt dort. Die Eltern Sherry und Giuseppe sind beide Lehrer. Er in Woodworking und sie in Digital Design, sie haben auch ihr Haus selbst designt und gebaut – das ist echt eindrucksvoll. Die beiden haben zwei Kinder: Luca ist neun und Elaina sieben Jahre alt, schon bald waren sie wie echte Geschwister für mich. Und auch außerhalb der Familie habe ich viele Freunde gefunden. Ich vermisse sie sehr.

 

Ist dir der Abschied von deiner Gastfamilie und deinen Freunden in Kanada schwergefallen?

 

Ich mag das Thema Abschied überhaupt nicht. Ich bin ja schon ein paarmal umgezogen und man denkt, dass es mit der Zeit einfacher wird, aber nein. Nach dem Schulende gab es eine Party bei einem meiner Freunde und dann habe ich noch zwei Wochen Ferien in Kanada gemacht. In der letzten Woche hat mich meine Mutter besucht und dann mit nach Hause genommen. Ich hatte echt Respekt vor dem letzten Tag und es war dann auch total traurig. Wir haben alle geweint und mein kleiner Gastbruder wollte mich gar nicht mehr loslassen. Zum Glück habe ich ein tolles Erinnerungsstück aus Kanada mitgenommen. Ich habe in den letzten Wochen immer ein weißes T-Shirt in der Schule dabei gehabt und alle meine Freunde haben darauf unterschrieben oder kleine Nachrichten verfasst. Es ist eine wunderschöne, bunte Erinnerung. 

 


Gab es während deiner Zeit in Kanada auch schwierige Momente mit Heimweh?

 

Ja, wenn ich daran zurückdenke, fällt mir ein, dass die erste Zeit nicht leicht war. Ich kam an und war irgendwie mega traurig und aufgeregt. Ich war am Boden zerstört, weil ich nicht wusste, wie ich es schaffen soll, mich einzuleben. Alles war neu und ich war ziemlich überfordert. Ich habe mich dann aber einfach zusammengerissen und bin offen auf die Leute zugegangen, war auch in der Schule immer freundlich und habe viel gelacht. Ich denke, es ist wichtig, es einfach zu wagen und zu machen – die Leute finden es toll, wenn man sie anspricht. Man muss schon wissen, dass es anders ist als zuhause, wenn man das annimmt, wird alles gut. Es klingt nach einem Standardtipp aber ich denke es stimmt, dass es nur positiv sein kann, wenn man die Initiative ergreift – man hat sein Glück selbst in der Hand. 

 

Dann hast du also doch recht schnell Freunde gefunden?

 

Ja, zuerst war ich mehr mit Internationals zusammen aber dann habe ich mich auch bemüht, Kanadierinnen und Kanadier kennenzulernen. Ich habe zwei richtig gute Freunde gefunden, beide wollen auf jeden Fall mit mir in Kontakt bleiben. Wir schreiben uns täglich auf Snapchat. Ich habe jeden Moment mit meinen Freunden in Kanada genossen. Mein Motto war: Mach das zum besten Erlebnis ever!

 


Einleben, Freunde finden, neue Umgebung – und das alles allein. Hat dich die Zeit in Kanada verändert?

 

Da brauche ich nicht lange nachdenken: Ja! Ich bin viel selbstständiger und selbstbewusster geworden. Arztbesuche, Einkäufe tätigen, Kreditkarte nutzen... Ich weiß jetzt: Ich kann das, ich kriege so eine Situation alleine hin. Alle meine Klassenkameraden haben auch gemeint, dass ich mich zum Positiven verändert habe – früher war ich viel schüchterner. Seit Kanada ist das wie weggeblasen. Und auch mein Englisch hat sich natürlich verbessert. Oft geht es mir sogar so, dass mir die englischen Wörter schneller einfallen als die deutschen. 

 

Hast du ein Ereignis, das dich am meisten begeistert hat während deines Auslandsaufenthaltes?

 

Es gibt mehrere Ereignisse, die toll waren. Es hat mir zum Beispiel total gut getan, dass die Kanadier so begeistert von meinem Englisch waren – das hat mein Selbstbewusstsein gepusht. Das Gesamtpaket ist einfach perfekt und es besteht aus ganz vielen Kleinigkeiten, die diese Zeit eben einzigartig machen. Das Fußballspielen an meiner Schule, die Zeit mit Freunden, das Skifahren. Wir waren von Ende Januar bis Mitte April jedes Wochenende auf der Piste, das war einfach toll. Ich kann Kanada für ein Schuljahr im Ausland nur empfehlen. Die Umgebung, die Menschen – es ist einfach anders da drüben, ein ganz besonderes, relaxtes Feeling. 


Atemberaubende Ausflüge und tiefgründige Gespräche

Amelie hat eine emotionale Zeit in British Columbia

Austauschschülerin Amelie ist für fünf Monate im schönen British Columbia. Seit Januar lebt sie bei einer Gastfamilie in Victoria und hat sich in den vergangenen Wochen mehr als nur eingelebt. In einem ersten Interview  haben wir sie schon zu ihrer Anfangszeit befragt. Nun folgt die Fortsetzung: 

 

 

 

Liebe Amelie, schön, dass du wieder Zeit für ein Interview hattest. Wir sind schon ganz gespannt, zu hören, wie es dir seit dem vergangenen Gespräch ergangen ist. Du hast ja den Spring Break hinter dir – kannst du ein bisschen was dazu erzählen? 

Ja, gerne. Spring Break hat donnerstags angefangen, also der Freitag war schon frei. Und wir haben es auch alle gebraucht – davor gab es viele Klausuren. Wir haben alle einen neuen Motivationsschub gebraucht. Gleich am Freitag habe ich mich dann mit Freunden zum Schlittschuhfahren getroffen. Das war ziemlich lustig, ich habe mich noch am Mittag mit meiner Freundin Laeticia zum Sonnenbaden in ihrem Garten getroffen. So lagen wir also mittags im Bikini in der Sonne und waren abends Schlittschuhlaufen – einfach unglaublich. Man konnte den Frühling schon richtig spüren. 

 

Das hört sich toll an. Bist du mit deiner Gastfamilie weggefahren oder seid ihr in den Ferien zuhause geblieben?

 

Zuerst habe ich noch einige Freunde getroffen, aber dann sind meine Gasteltern, meine Gastschwester Kiki, Hund Lissy aufgebrochen, um einen Ausflug zu machen. Wir sind mit dem Auto an einen kleinen Ort am Meer gefahren, Port Renfrew, das ist nicht weit weg von hier. Dort hatten wir hatten eine wunderschöne kleine Cabin mit Feuerplatz und allem drum und dran. Am ersten Abend haben wir einen Spaziergang gemacht und alles erkundet und abends am Lagerfeuer gesessen, einen Film geschaut und S’mores gegessen – das sind Kekse mit Schokolade und Marshmallows. Es war sehr gesellig und ich war die ganze Zeit den Tränen nahe, weil die Stimmung so toll war.

 

Wie war denn die Umgebung dort auf Vancouver Island? 

Einfach unglaublich. Vor allem während unserer Wanderung am Botanical Beach an der Pazifikküste. Wir waren sechs Stunden unterwegs und ich glaube solch eine tolle Natur habe ich noch nie gesehen. Dabei hatten wir auch das Glück, dass unser Gastvater viel über Meeresbiologie weiß und wir sind alle zwei Sekunden stehengeblieben, weil es so viel zu sehen gab. Unglaubliche Sachen, die ich noch nie gesehen habe. Dieses Schauen auf kleine Dinge – das hat mich echt beeindruckt und auch nachdenklich gemacht. Wir sind den ganzen Tag am türkisblauen Meer gewandert und auf unserem Rückweg am Nachmittag sind wir an einer Stelle vorbeigekommen, an der First Nations leben. Dort haben wir gestoppt und ich konnte auch zu diesem Teil der Geschichte Kanadas noch viel lernen. Am Abend gab es wieder ein Lagerfeuer und wir haben Karten gespielt. Am nächsten Tag haben wir noch einen anderen Strand besucht, der war wieder sehr malerisch. Das Meer, die Berge... einfach toll. Meine Gastschwester und mein Gastvater haben sich dann ein wenig umgeschaut und einen Wasserfall gefunden. Wir sind dorthin geklettert – das war sehr beeindruckend, fast wie im Bilderbuch. Danach ging es zurück für uns nach Victoria, aber ich habe eigentlich gleich wieder die Koffer gepackt. (Lacht.)

 


Wohin ging es dann für dich? In British Columbia kann man ja sehr viel erleben.

 

Ja, genau. Gleich am nächsten Tag bin ich alleine mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort hat mich ein Kollege meines Vaters mit seiner Familie erwartet. Bei ihnen durfte ich eine Woche wohnen. Nachdem wir erst einmal shoppen waren, sind wir dann nach Langley gefahren, wo die Familie lebt. Was ich vorher nicht wusste, ist, dass dort eine meiner Lieblingsserien – Riverdale – spielt. Das war für mich natürlich mega toll und ich habe mir viele Schauplätze der Serie angeschaut. Am nächsten Tag haben wir Vancouver entdeckt: wir waren im künstlerischen Teil der Stadt mit vielen Markthallen, dann sind wir mit dem Wassertaxi in die Stadt gefahren und haben dort gegessen und auch am Tag darauf waren wir noch einmal Downtown, das Wetter war perfekt und die Stadt unglaublich schön. Wir haben den Gastown-District besucht – das historische Zentrum Vancouvers. Ein Ausflug dorthin ist mehr als empfehlenswert. Ich würde sagen, Vancouver ist bislang eine meiner Lieblingsstädte mit einem ganz besonderen Spirit.  

 

Vancouver liegt ja auch in einer ganz bezaubernden Natur – habt ihr auch einen Ausflug raus aus der Stadt gemacht? 

 

Ja, Vancouver liegt ganz toll und nicht weit entfernt liegt der Ort Whistler, eines der größten Skigebiete Nordamerikas. Das ist etwa eineinhalb Stunden entfernt. Ich träume heute noch von den schneebedeckten Bergen. Schon der Weg dorthin war ein Traum. Wasserfälle, Berge... Kanada wie im Bilderbuch. Ich hätte am liebsten den ganzen Tag gefilmt und war echt sprachlos. In Whistler sind wir dann mit der Gondel hochgefahren. Das war ein unglaublicher Ausblick. Dann konnte man mit der Peak-to-peak-Gondel über das Tal fahren. Die Gondel hatte einen Glasboden – das war so toll, ich habe sowas noch nie gesehen. Auch am Rückweg haben wir andauernd an Aussichtspunkten angehalten und hatten beim Sonnenuntergang einen traumhaften Blick auf Vancouver Downtown. Tags darauf waren wir in Fort Langley, dort habe ich viel über die Geschichte British Columbias gelernt. Das war sehr interessant. 

 

Dann ging es zurück zu deiner Gastfamilie in Victoria. Wie habt ihr Ostern erlebt?

 

Ich habe eine Schwarzwälder-Kirschtorte für gebacken und abends sind wir dann in die Kirche gegangen. Das war sehr schön. Noch nachts habe ich gleich das riesige Paket aufgemacht, das mir meine deutsche Familie geschickt hat. Morgens gab es dann einen kanadischen Easter-Egg-Hunt im Garten. Nachdem wir spazieren waren, habe ich für alle Knödel gemacht. Außerdem gab es auch rumänisches Essen, so waren viele unterschiedliche Traditionen vereint. Mit meiner Familie zuhause habe ich geskyped. 

 

Nach Ostern begann dann für dich wieder der Schulalltag als Austauschschülerin in Victoria oder? 

 

Das kann man nicht ganz so sagen. Ja, die Schule hat wieder begonnen aber schon kurz danach ging es für unsere Stufe in ein Retreat Camp. Das ist für die Schüler in meiner Schule, St. Andrew‘s Regional High, eine große Sache. Und auch für mich waren das zwei der besten Tage meines Lebens. Ich habe selten so viel nachgedacht, geweint und geliebt. Die Menschen in meiner Stufe sind etwas ganz Besonderes. Schon als wir dort angekommen sind, war alles echt schön: ganz liebevoll gestaltet und durchdacht. Los ging es mit Eisbrecher-Spielen wie Bingo und einer Tanzparty - es war einfach cool. Das Camp lag an einem See umgeben von Wasser. Es war die schönste Location – die man sich hätte wünschen können. Nach dem Abendessen gab es inspirierende Talks von mitgereisten Zwölftklässlern, die uns ihre Lebensgeschichte erzählt haben. Eine Kerze wurde herumgereicht, es war sehr bewegend und ich konnte meine Mitschüler noch einmal auf einer ganz anderen Ebene kennenlernen.  

 

Das hört sich nach einer sehr besonderen Erfahrung an...

 

Ja, das war es auch. Ich bin echt froh, dass ich während meines High-School-Jahres hier in Kanada solche Erfahrungen machen darf. Schon am nächsten Tag ging es total emotional weiter. Ich bin mit meiner besten Freundin ein bisschen früher aufgestanden und wir haben uns mit der Ukulele ans Wasser gesetzt und gesungen. Ich bin echt glücklich hier und dankbar für jeden einzelnen Menschen, den ich hier kennengelernt habe. Nach dem Frühstück gab es dann weitere Talks genau zu den Themen, die uns eben zurzeit beschäftigen. Zum Beispiel das erste Date oder so. Am Nachmittag ging es mir nicht so gut, und ich war sehr nachdenklich und habe mich zurückgezogen. Aber die anderen haben mich vermisst und haben mir das gesagt und da wusste ich, ich bin wirklich ein Teil dieser Stufe, die ich bislang mehr von außen bewundert hatte – ich bin keine Außenstehende. 

 

Das ist natürlich eine tolle Erfahrung, wenn man eigentlich nur für eine Zeit als Gastschülerin nach Kanada kommt. 

 

Ja, total. Zwei Schüler haben mir auch noch einmal gesagt, wie nett und offen ich bin und das war dann echt total emotional. Ich dachte, ich will nie wieder hier weg. Ich werde die Stufe hier immer in Ehren halten, denn sowas habe ich noch nie gesehen – in keinem Film, in keinem Buch – und erlebt erst recht nicht. Schon am ersten Tag wurden wir in Zweiergruppen eingeteilt und haben uns gegenseitig gemalt und die Zeichnungen hingen dann im Gruppenraum. Jeder konnte hingehen und kleine Nachrichten auf das Plakat von den anderen schreiben. Als ich dann nach einiger Zeit wieder auf mein Plakat geschaut habe, fehlten mir die Worte. So viele Menschen haben ganz liebe Dinge darauf geschrieben - sogar mein Mathelehrer und viele andere, von denen ich das nie erwartet hätte. Das Plakat hängt auch jetzt hier in meinem Zimmer. 

 

Wow. Das ist schon jetzt eine schöne Erinnerung an dein High-School-Jahr in Kanada und du bist ja noch eine Weile da. 

 

Ja, zum Glück. Zum Abschied des Retreat gab es abends ein Bankett. Wir Mädels haben uns alle fein gemacht und es war unglaublich aufregend und spaßig. Als wir rauskamen standen die Jungs schon auf der Wiese am See und wir haben Tonnen von Bildern gemacht. Es war toll und wie im Film. Das Abendessen war an gedeckten Tischen mit Tischdecken und jedes Mädchen bekam eine Rose. Beim anschließenden Gottesdienst wurde es nochmal richtig emotional – ich habe echt noch nie so viel Zusammenhalt und Unterstützung erlebt wie in dieser Stufe. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Hälfte meiner Zeit hier schon um ist. Aber irgendwie hat mir dieses Retreat immerhin ein bisschen die Chance gegeben, zu realisieren, dass ich nicht ganz vergessen werde, auch wenn ich hier weggehe. Weil ich hoffe, dass ich das Gefühl, dass ich durch die Leute hier bekomme auch an sie zurückgeben kann. Das Retreat hat dann mit einer Party geendet. Es war einfach die perfekte Mischung. Am nächsten Tag ging es wieder mit dem Bus nach Hause und Busfahrten mit Freunden sind immer schön, stimmt’s?

 

Das stimmt. Amelie, ich habe mich sehr gefreut, an deinen tollen Erfahrungen Teil zu haben. Vielen Dank! Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn wir hier im Kanadablog von deiner Zeit als Austauschschülerin hören dürfen. 

Eine perfekte Kombination fürs Auslandsjahr in Kanada

Lea freut sich über eine tolle Gastfamilie und eine offene Schulgemeinschaft

Rund 100 Kilometer östlich von Vancouver liegt die Stadt Chilliwack in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Gemeinde mit rund 77.000 Einwohnern ist seit Ende Januar auch Heimat auf Zeit für die 16-jährige Lea. Sie ist für ein Austauschjahr nach Kanada geflogen und genießt noch bis Ende Juli ihre Zeit in dem vielfältigen Land. Der Chilliwack School District liegt im wunderschönen Fraser Valley und zeichnet sich durch ein angenehmes Klima, schöne Landschaft, und eine sichere und freundliche Gemeinschaft aus. Die Region bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erholung an der Natur und profitiert durch seine Nähe zu Vancouver und dem Pazifik. 

 

Während Mutter Katharina, Vater Andreas, Schwester Sophia und Hund Nessie in Hamburg geblieben sind, wo Lea eigentlich lebt, hat sich die Schülerin ihren Traum wahr gemacht, Kanada zu besuchen. „Ich wollte schon immer in dieses Land“, erzählt sie. „Und da ergab sich die Gelegenheit, ein Auslandsjahr zu machen. Ich hab mich darauf vorbereitet indem ich meine beste Freundin gefragt habe wie es für sie war, als sie für ein halbes Jahr in Kanada war.“ Außerdem hatte die Austauschorganisation Breidenbach Education eine Gruppe auf Whatsapp zur Verfügung gestellt, in der sich die Schüler kennenlernen und Fragen stellen konnten. 

 

 

Die perfekte Dauer für das Auslandsjahr in Kanada

Sechs Monate verbringt Lea in Kanada. Durch die relativ kurze Zeit im Ausland kann Lea wahrscheinlich wieder in ihre bisherige Schulklasse einsteigen und trotzdem jede Menge neue Eindrücke gewinnen, Freunde kennenlernen und ihr Englisch verbessern. In Chilliwack besucht sie die Sardis Secondary School – eine relativ große kanadische High-School. „Die Schule ist etwas größer als meine in Deutschland“, berichtet Lea. „Es sind ungefähr 1500 Schüler hier. Aber es ist sogar etwas leiser als auf meiner alten Schule, da hier keine kleineren Kinder rumlaufen und laut sind.“ 

 

Neben der Tatsache, dass auf Sardis Secondary School nur von Schülern der Klassen zehn bis zwölf besucht wird, findet Lea die Schule auch generell als anders. „Wir haben zum Beispiel nur 4 Kurse und diese dafür an jedem Tag“, erzählt sie. „Und anstatt dass wir einen Klassenraum haben, haben die Lehrer ihren eigenen Raum und wir wandern von Lehrer zu Lehrer.“ Durch die unterschiedlichen Kurse lernt Lea auch viele Leute kennen. „Die Schüler hier sind alle total offen und nett, wodurch man schnell Freunde findet“, freut sie sich. „Hier sind zwar auch viele Schüler aus dem Ausland, weshalb ich anfangs dachte, ich lerne keine Kanadier kennen, aber da hat sich schnell das Gegenteil bewiesen.“ Mittlerweile hat Lea viele Freunde:  Valentina aus Kolumbien und die kanadischen Schüler Bena, Michelle, Sophia, Jorge, Diego, Catelyn, Sam(antha), Riley, Hannah und Kenna.

Unbegründete Angst

Kurz bevor es für Lea nach Kanada losging, hatte sie ein wenig Angst und war sich doch unsicher, ob sie wirklich für ein halbes Jahr weg sein wollte. „Aber als ich dann am Flughafen war, habe ich mich einfach nur noch gefreut. Ich bin jetzt seit einem Monat hier und um ehrlich zu sein habe ich zu Hause bisher noch nicht so sehr vermisst wie ich vermutet hatte“, erzählt sie. „Manchmal vermisse ich es ein bisschen, vor allem auch meine Freunde - aber das ist kein richtiges Heimweh.“

 


 

Lea lebt mitten im Grünen in einem Haus zusammen mit ihrer Gastfamilie in Chilliwack – einer Stadt, die weder zu groß, noch zu klein ist. „Die Umgebung hier ist gar nicht so anders als in Deutschland“, beschreibt Lea. „Chilliwack ist eine etwas kleinere Stadt mit vielen großen Felder drum herum. Man kann schön weit sehen - bis zum nächsten Berg, um genau zu sein. Leider sind die richtig großen Berge etwas weiter entfernt, aber man kann egal wohin man fährt immer welche sehen.“ In Chilliwack stehen vor allem Einfamilienhäuser im Bungalow-Stil. Hoch- und Mehrfamilienhäuser sieht man selten. 

 

Große, herzliche Gastfamilie

Leas Gasteltern Susan und Jason haben vier Kinder. „Hannah ist die jüngste Tochter und ist 12, Joslin ist 16, Joseph ist 23 und Lisa ist 26“, erklärt Lea. „Joseph war kürzlich in Afrika und ist erst kurz bevor ich gekommen bin wieder zu Hause eingezogen und studiert jetzt hier an der Uni.“ Leas Gastschwester Lisa studiert in Victoria auf Vancouver-Island und Gastschwester Hannah ist noch in Middleschool. „Joslin macht Home-Schooling – eine Art Online-Schule“, erklärt Lea. „Außerdem hat sie aber auch einen Kurs auf meiner Schule.“

 

Nach der Schule geht Lea meist noch mit Freunden etwas essen oder zu jemandem nach Hause. „Manchmal gehe ich Nachmittags mit einem der Hunde raus“, fügt sie hinzu. „Meine Gastfamilie hat drei Hunde: Gizzy, Ernie und Meiko. Außerdem haben wir Stitch, den Kater.“ Die Gasteltern Susan und Jason kommen meist zwischen 17 und 19 Uhr nach Hause und dann essen alle gemeinsam zu Abend. 

Ungewöhnliche Fächer

Die Sardis Secondary School wurde Mitte der 50er-Jahre in Chilliwack eröffnet. Hier besucht Lea vier Kurse: Englisch, Psychologie, Fitness and Conditioning und First Nations. „In Englisch machen wir hauptsächlich Grammatik, lesen Bücher und schreiben über diese dann Essays und Präsentationen“, verrät sie. „In Psychologie reden wir über die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Menschen und wie wir in bestimmten Situationen mit unserem Gegenüber reden sollen. Fitness and Conditioning ist ähnlich wie Sportunterricht, nur dass wir Workouts machen und lernen, wie wir uns fit halten.“ Dazu gehört auch, dass die Schüler lernen, wie man gesund isst und welche Inhaltstoffe in welchen Lebensmitteln stecken. Außerdem machen die Schüler einmal die Woche gemeinsam Yoga. Bei dem Fach First Nations geht es um die Geschichte von Kanada und die Urbevölkerung und wie sie lebten.

 

Seid ihr auch interessiert an völlig neuen Unterrichtsfächern wie „First Nations“ oder „Fitness and Conditioning“? Dann ist ein Auslandsjahr in Kanada vielleicht das Richtige.

 

Hier stehen alle Möglichkeiten offen:

Internat in Kanada, eine Privatschule in Kanada  oder eine öffentliche High-School in Kanada. Wie es Lea weiter in Chilliwack ergeht, lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Interview: Erfahrungsbericht aus Victoria (BC)

Amelie ist seit Januar an der St. Andrew’s Regional High

Fünf Monate verbringt die 15-jährige Amelie in Victoria British Columbia, wo sie die St. Andrew’s Regional High besucht. Für kanadablog.de hat Amelie im Interview unter anderem erzählt, weshalb ihr die Schule so gefällt und warum sie bislang noch gar kein Heimweh hatte.
In Deutschland lebt Amelie mit ihren Eltern und ihrer Schwester zwischen Heidelberg und Mannheim. 

 


Hallo Amelie, vielen Dank, dass du dir trotz der bevorstehenden Klausuren so kurz vor Spring Break Zeit für ein Interview nimmst. Du bist nun seit Januar für ein Auslandssemester in British Columbia – wieso hat es dich nach Kanada gezogen?

Ich habe mich immer sehr fürs Reisen interessiert. Vergangenes Jahr war ich für drei Wochen in China, davor auch schon 10 Tage beim Frankreich-Austausch. Und auch wenn ich es früher nie in Betracht gezogen habe, mal länger von zuhause weg zu sein, hat sich jetzt der Plan sehr richtig angefühlt. Auch meine Cousine war mit 15 Jahren mal zwei, drei Monate in den USA bei Freunden unserer Familie. Und auch ich war schon öfter dort. Generell mag ich es, neue Menschen kennenzulernen und dadurch eine andere Sichtweise auf alles zu bekommen. Neue Kulturen begeistern mich. Das vergangene Jahr war recht stressig für mich und so war dieses Auslandssemester in Kanada etwas für mich, worauf ich mich gefreut habe und worauf ich hinarbeiten konnte. Meine Eltern waren nicht dagegen, wollten aber, dass ich mich selbst darum kümmere, damit ich verstehe, dass ein Auslandsjahr eine große Sache ist. Auf einer Messe habe ich verschiedene Austauschorganisationen kennengelernt und Breidenbach Education ist mir gleich ins Auge gestochen. Das Team war von Anfang an sehr sympathisch und dann gingen die Planungen auch schon los. 

 

 

Für welche Schule und welche Provinz in Kanada hast du dich für dein High-School-Jahr entschieden? 

 

Ich lebe seit dem 24. Januar nun in Victoria auf Vancouver Island, das liegt in der Provinz British Columbia. Bis zum 22. Juni gehe ich hier auf die St. Andrews Regional High School. Ich habe mir die Schule ganz bewusst ausgesucht, weil es eine katholische schule ist. Ich besuche in Deutschland zwar keine katholische Schule, aber St. Andrews ist eben sehr klein und das war ein wichtiger Punkt für mich. Hier gibt es nicht so viele internationale Schüler. Ich will einfach nicht so viel mit Deutschen zusammen sein, wenn ich schon mal ein halbes Jahr in Kanada bin. Ich will so viel wie möglich Englisch sprechen, das fanden auch meine Eltern wichtig. Außerdem hängen Schüler einer Nationalität oft so stark zusammen und ich wollte lieber offener sein. 

 

 

Was hat dich noch an der Schule überzeugt?

 

Nach meinem ersten Gespräch bei Breidenbach Education war St. Andrews unter meinen drei Favoriten, die ich mir als Schulen ausgesucht hatte. Schon von Beginn an habe ich mir erträumt, nach Vancouver Island zu gehen. Hier hat man alles: Natur, Stadt und die Nähe zu Vancouver. Ich war relativ spät mit der Anmeldung dran und dachte, es wäre unrealistisch nach Vancouver Island zu kommen. Als sich dann die Gelegenheit geboten hat – und dann auch noch mit so einer tollen Schule – war ich sofort Feuer und Flamme. Was mich an St. Andrews begeistert hat, war, dass ich von Anfang an – auch schon über die Homepage – die Schulgemeinschaft gespürt habe.  Das Leitbild, die Charity-Projekte... Damit kann ich mich einfach total identifizieren. Anderen Menschen zu helfen und offen zu sein für Neues, das ist es, was mich ausmacht und was mir wichtig ist. Außerdem gibt es hier tolle Kurse und sogar die Schuluniform war ein kleines bisschen ausschlaggebend. 

 

Jetzt, nach zwei Monaten an der St. Andrews Regional High in Kanada – wie fühlst du dich dort?

 

Es ist natürlich nicht eins zu eins wie meine Vorstellungen im vorhinein waren, aber die Schule erfüllt die wichtigsten Punkte. Wenn ich mir eine Schule aufmalen würde, wäre sie ungefähr so wie St. Andrews. Vor allem für die fünf Monate, die ich hier verbringe, fühle ich mich hier unglaublich wohl. Manchmal sage ich zu meinen Freunden: Ich möchte gar nicht mehr zurück an meine deutsche Schule. Es ist unglaublich wie man hier die Schulgemeinschaft erlebt. Die Schuluniform hat mir gerade in der ersten Zeit unglaublich geholfen. Man fühlt sich gleich zugehörig. Zudem ist die Schulgemeinsacht relativ klein. 

Für meine Art Lerntyp ist das kanadische Schulsystem viel besser. Hier haben wir in diesem Semester nur fünf Fächer – und drei davon jeden Tag. Da kann ich mich viel besser auf die einzelnen Fächer konzentrieren. 

 

 

Welche Fächer besuchst du?

 

Ich besuche wie gesagt fünf Kurse. Mathe, Englisch, Französisch, Psychologie und Religion. Ich habe Religion gewählt, weil ich es ein gutes Fach finde, um auf einer anderen Ebene Kontakte zu knüpfen – zum Beispiel durch tiefgründige Gespräche. Mathe macht mir hier total, ich komme gut mit und erkläre sogar anderen Schülern einzelne Thematiken.  Das ist anders als in Deutschland. Mein Lehrer hat sogar gefragt, warum ich denn keine Lehrerin werden möchte und gesagt, dass ich das toll mache. Manchmal ist die Schule hier natürlich auch stressig, z.B. wenn wir viele Arbeiten haben – gerade jetzt vor Springbreak. 

Englisch gefällt mir auch gut, man kann es mit unserem Deutschunterricht vergleichen. Es geht z.B. viel um Literatur. Und auch Psychologie ist toll, das hat total mein Interesse geweckt und ich kann mir das auch als Beruf vorstellen. Wir hatten zum Beispiel die Themen Forensik und Kriminalpsychologie und nun kommen wir zum Schlaf und zu den Träumen. Französisch lernen wir hier viel spielerischer: mit Zeichensprache, singen und rappen. 

 

 

Neben einer tollen Schule, sind natürlich auch die Menschen ausschlaggebend für ein gelungenes Auslandsjahr. Hast du schnell Freunde gefunden?

 

Ich hatte unglaublich viel Glück. Ich bin mit einem anderen deutschen Mädchen nach Kanada geflogen und sie hat eine Gastschwester aus Spanien, Leticia, die ich jetzt auch zu meinen besten Freundinnen zählen kann. Sie geht auf unsere Schule, in meine Stufe und hat uns schon gleich am ersten Tag ihren Freunden vorgestellt. Das hat mir die Ankunft natürlich sehr erleichtert. Außerdem hatte ich das große Glück, dass ich gleich zwei Wochen nach der Ankunft mit Freunden in ein Camp gefahren bin. Mehrere Schulen haben das gemeinsam auf der Insel Quadra Island veranstaltet. Das ist rund fünf Stunden von uns entfernt. Wir waren ca. 150 Schüler. Das war unglaublich toll mit Segeln, Kanufahrten und vor allem habe ich nochmal viele Leute kennengelernt. 

 

Das hört sich ja toll an. Haben die vielen neuen Freunde dann auch dafür gesorgt, dass sich das Heimweh in Grenzen hält?

 

Ich habe komischerweise kein Heimweh – mir geht es richtig gut. Als ich zehn, elf Jahre alt war, war ich eine Woche von zuhause weg und habe nur geweint. Deshalb hätte mir glaube ich niemand zugetraut, dass ich mal längere Zeit von zuhause weg gehen würde. Jetzt habe ich allerdings auch schon mehr Erfahrung. Ich war drei Wochen in China, das hat sehr gut geklappt. Darum bin ich jetzt schon lockerer in dieses Auslandsjahr gegangen und die Heimweh-Gedanken waren gar nicht so da, auch weil meine Freude so unglaublich groß war. Im Moment ist es eher so, dass ich Angst habe wieder zurück zu gehen, Angst, dass die Zeit hier zu schnell verfliegt und dass ich das hier zu sehr vermissen werde. 

 

 

Kannst du deine Heimat auf Zeit beschreiben? Wie sieht es dort aus, wo du gerade wohnst?

 

Ich wohne in Victoria, das ist die Hauptstadt von Britsh Columbia. Dort wohne ich im Capital Regional District, genauer in der Stadt Saanich. Das ist also nicht Downtown Victoria, ich benötige aber nur 20 Minuten in die Innenstadt und in zehn Minuten bin ich am Meer. Auf meinem Schulweg sehe ich wunderschöne schneebedeckte Berge. Außerdem gilt Victoria als  die Stadt der Gärten und dadurch ist alles sehr grün. Ich wohne gegenüber von einem Park – Victoria ist für mich die perfekte Mischung, weil es keine riesige Skyscraper-Stadt ist, sondern sehr multikulturell und wunderschön. Wir haben hier alles, wir können die USA sehen, haben türkisblaues Meer, Gärten und eben trotzdem das Stadtgefühl. Ich wohne in einem Haus mit meinen Gasteltern Piroska und Mark und meiner Gastschwester Kiki aus China und einem Hund. Außerdem hat mein Gastvater eine Tochter, Shae-Lynn, die alle zwei Wochen bei uns wohnt. Beide Mädchen sind wie echte Schwestern für mich. Ich habe hier mein eigenes Zimmer, teile aber das Bad mit meinen Gastschwestern. Meine Gasteltern sind seit 2014 verheiratet und haben beide schon Kinder aus vorigen Ehen, die aber alle schon erwachsen sind außer Shae. Sie ist 16 und Kiki 17. Wir haben unglaublich viel Spaß und ich kann vor allem auch über alles mit ihnen reden – mit meinen Gasteltern, aber auch mit Kiki. Wir verstehen uns alle so gut und haben dieselbe Wellenlänge und den gleichen Humor. Manchmal muss ich beim Essen so lachen, dass ich mich fast verschlucke. Meine Gastmutter kommt aus Rumänien und spricht viele Sprachen, dafür bewundere ich sie sehr. 

 

 

Wie sieht dein Alltag in Kanada aus?

 

Die Schule beginnt hier um 8:30 Uhr, also eine halbe Stunde später als in Deutschland. Ich kann mit dem Bus fahren oder die ganze Strecke laufen, das entscheide ich meist spontan - je nach Wetter und Laune und ob ich verschlafen habe. Um kurz nach drei Uhr ist die Schule aus, dann mache ich mich auf den Heimweg und erledige meine Hausaufgaben. Oft essen wir recht früh zu Abend und spielen danach noch Karten – meine Gastfamilie ist sehr gesellig. Ab 16 Uhr sind alle zuhause, dann gehen wir mit dem Hund raus oder unternehmen tolle Wandertrips. 

Da ich viel für die Schule mache, ist meine Freizeit sehr gering und habe gerade sehr wenig Zeit. So viel ich kann, erkundige ich aber die Natur, die Stadt, treffe Freunde, tanze, singe und habe Spaß. 


Liebe Amelie, danke für das tolle Interview. Das macht richtig Lust auf ein Auslandsjahr in Kanada. Wenn es euch auch so geht, schaut euch doch einfach mal auf der Seite von Breidenbach Education um: www.breidenbach-education.com.

Philipp besucht eine Privatschule in Victoria, BC

Engagierte Lehrer, herzliche Schülerschaft

Von Einsbach bei Konstanz, wo er mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder lebt, ging es im vergangenen September für den 18-jährigen Philipp über den großen Teich – genauer gesagt ins kanadische Victoria. Die Stadt, die zur Provinz British Columbia gehört, liegt auf der Insel Vancouver Island im Pazifik. Hier verbringt Philipp ein Schuljahr an der GNS – der Glenlyon Norfolk School, einer unabhängigen Privatschule im schönen Stadtteil Oak Bay.

 

Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia und hat ihren Namen zu Ehren der britischen Königin Victoria. Sie gilt als eine der schönsten Städte Kanadas und überzeugt durch ganzjährig mildes Klima. Dass sie die britischste Stadt Nordamerikas ist, sieht man vor allem an den Gebäuden im britischen Stil und den roten Doppeldeckerbussen. 


Viele Möglichkeiten zur Entfaltung

Schon vor seiner Ankunft in Kanada hatte sich Philipp auf sein Auslandsjahr vorbereitet. Das Handbuch von Breidenbach Education hat ihm dabei ebenso geholfen wie der Erstkontakt mit seiner Gastfamilie. „Da weiß man einfach besser, was einen erwartet“, erklärt der 18-Jährige. „Bei einer Schüleraustausch-Messe habe ich Breidenbach Education kennengelernt und war begeistert. Und auch jetzt bin ich von meiner Entscheidung zu hundert Prozent überzeugt. Es gefällt mir sehr.“

 

Kein Wunder. Sowohl Victoria mit seinen rund 90.000 Einwohnern als auch die Glenlyon Norfolk School bieten Philipp jede Menge Möglichkeiten, sich auszuprobieren und zu entfalten. „Die GNS ist allgemein etwas anders aufgebaut als meine Schule in Deutschland“ erklärt Philipp. „Das liegt natürlich auch daran, dass es eine unabhängige Privatschule ist und ich in Deutschland auf eine öffentliche Schule gehe.“ An der GNS fühlt sich der 18-Jährige sehr wohl. Der Klassenteiler liegt bei 18 Schülern und das hervorragende Schüler-Lehrer-Verhältnis von 7:1 überzeugt. „Die Lehrer kümmern sich sehr um alle“, erzählt Philipp. „Ich wurde wirklich herzlich aufgenommen.“

Co-Curricular Life

Wie in vielen anderen kanadischen Schulen, gibt es auch an Philipps GNS ein breites Angebot an Möglichkeiten: Es gibt unter anderem den Kunst-Club, die Jazz Band, eine sehr erfolgreiche Fußball-Mannschaft, eine Umweltgruppe, die Schülerzeitung, die Poetry-Slam-Gruppe, den Drehbuchschreibe-Kurs und vieles mehr. Wer möchte, kann sogar in die hohe Politik gehen: In einem Model-UN-Club vertreten Schüler jeweils eine Nation und diskutieren über die Thematiken der Vereinten Nationen. Eine eigene Konzerthalle verspricht zudem grandiose Konzerte und Theatervorführungen im richtigen Ambiente. 

 

Gestreifte Krawatten, karierte Röcke – doch die GNS hat mehr zu bieten als die Klischees einer Privatschule. Das Ziel der Schule ist es, die Selbstsicherheit der rund 300 Schüler zu stärken und deren Kompetenzen durch die angebotenen Möglichkeiten im akademischen, sportlichen und künstlerischen Bereich zu fördern. 

International Baccalaureate Programm

Wer möchte, kann an der GNS das International Baccalaureate Programm (IB) belegen. Das anspruchsvolle Programm legt seine Betonung auf akademische Leistung, kritisches Denken, wissenschaftliche Fähigkeiten und Wohltätigkeitsdienste. Das Programm wird weltweit angeboten, ist in rund 120 Ländern etabliert und wird in nahezu jedem Land der Erde anerkannt. Wer sein IB-Diplom gut abschließt hat vor allem in nordamerikanischen Universitäten gute Chancen auf einen Studienplatz. Die teilnehmenden Schüler lernen zum Beispiel, herausfordernde Fragen zu stellen oder mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu kommunizieren. 

 

Philipp ist nicht nur von den außergewöhnlichen schulischen Möglichkeiten überzeugt, er hat auch schnell Freunde gefunden: „Ich war der einzige Schüler, der neu in die zwölfte Klasse gekommen ist“, erinnert er sich. „Außerdem ist mein Gastbruder in der elften Klasse und mit Schülern aus meiner Klasse befreundet. So habe ich sehr schnell Kontakt gefunden. Schon am Abend bevor die Schule angefangen hat, habe ich die ersten Leute getroffen.“

Alltag in der Gastfamilie

Das Programm an der Glenlyon Norfolk School sieht die Unterbringung bei einer Gastfamilie vor. Philipps Gastmutter heißt Jill und wohnt zusammen mit ihrem Sohn Chris in einem Haus im Wohngebiet in der Nähe der Schule. Außer Philipp leben noch die Gastschüler Robin aus Peking und Curtis aus Hongkong in der Familie. „Die Gegend hier ist sehr hügelig. Wir brauchen eine Viertelstunde mit dem Bus in die Innenstadt“, schwärmt Philipp. „Zur Schule laufe ich zwischen fünf und zehn Minuten.“

 

Nachdem alle Jungs bis nachmittags in der Schule sind, wird am Abend gemeinsam gegessen. Am Wochenende gibt es morgens immer Brunch – das heißt, jeder kann sich bedienen wann er will, denn alle wollen ausschlafen. Außerdem bieten die Wochenenden Zeit, Victoria zu erleben: Die Gegend um Victoria hat einiges zu bieten. Man kann Wale beobachten, das Royal British Columbia Museum besuchen oder einfach an der romantischen Scenic-Route von Brody Bay bis zur Cadboro Bay entlanglaufen. Bei sonnigem Wetter bietet der Spaziergang einen tollen Blick auf die Küste. 

 

Bei diesen Möglichkeiten bleibt Philipp weder Zeit noch Grund für Heimweh. „Der Gedanke, dass man sich weit von zuhause weg befindet, ist ja im Prinzip nichts Unerwartetes gewesen. Ich habe mich ja bewusst für Kanada entschieden und ich wusste schon vorher, dass das weit weg ist“, erklärt er. „Ich kann natürlich nicht einfach mal am Wochenende heim.“ Nur hin und wieder vermisst der 18-Jährige die deutsche Kultur und natürlich seine Freunde und Familie. „Aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt lieber zuhause sein würde“, bekräftigt er. 

 

Weitere Geschichten rund um unsere Gastschüler sowie interessante Interviews zum Highschool-Jahr in Kanada findet ihr hier auf dem Kanadablog. 

Teresa ist wieder daheim...

... und will sobald wie möglich nach Kanada zurück

Beinahe ein ganzes Jahr lebte die 17-jährige Teresa bei einer Gastfamilie in Vernon (British Columbia).

Nun ist sie wieder zurück in Deutschland und kann ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. „Unterm Strich war das mein bestes Jahr überhaupt. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben“, strahlt Teresa. „Nach diesem Erlebnis weiß ich irgendwie auch wohin es wohl mal für mich gehen wird. Worauf es ankommt – das hat mir echt viel geholfen.“

Die Ankunft zuhause war für die 17-Jährige kein Problem, die Wiedereingliederung völlig unproblematisch: „Ich bin zurückgekommen und irgendwie hat sich gar nichts verändert“, ist sie froh. „Es kommt mir nicht vor, als wäre ich ein Jahr weggewesen.“

 

Im Interview mit Kanadablog.de blickt Teresa noch einmal auf ihr Auslandsjahr zurück. 

 

 

Liebe Teresa, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Wir fangen mal ganz vorne an: Beim Kofferpacken. Was war denn das Unnötigste für dein Auslandsjahr was du von zuhause mitgenommen hast?

Naja, es gab eigentlich nicht wirklich etwas Unnötiges. Klar habe ich ein paar Klamotten gar nicht genutzt... Ich finde, man merkt in dieser Zeit, mit wie wenig man auskommt. Ich war ganz überrascht, wie viel in meinem Kleiderschrank daheim drin ist. Nach meiner Rückkehr war ich erstmal ein bisschen überfordert von der Menge. 

Und was hast du am meisten benötigt?

Am wichtigsten waren für mich die vielen Bilder, die ich zuhause ausgedruckt und mitgenommen habe. Damit habe ich mein Zimmer in Kanada geschmückt.  Es war schön, sich dadurch jeden Tag an alle zu erinnern. So konnten auch meine Gastfamilie und meine kanadischen Freunde immer gleich sehen wer in meinem deutschen Leben eine große Rolle spielt. Ich hatte also mein altes Leben auch immer vor mir und dabei. 

Was ist wichtig im Umgang mit der Gastfamilie?

Es kommt natürlich stark auf die Selbstsicherheit der Gastschüler an und am Anfang ist es schon schwierig in die Sprache reinzukommen.  Ich denke es ist wichtig, nicht dauernd die Gegebenheiten in Kanada mit denen in Deutschland zu vergleichen – es ist ja klar, dass es anders ist. Ich habe mich viel mit meinen Gasteltern unterhalten und war immer ehrlich zu ihnen. Schon nach einer Weile konnte ich mit ihnen über alles reden – auch über emotionale Dinge. Sie haben mich immer unterstützt, es war ein toller Zusammenhalt. 

Außerdem finde ich, dass man in seiner Gastfamilie mithelfen sollte, jeder kann sich im Haushalt einbringen und man sollte sich auf keinen Fall nur bedienen lassen. Gerade kleine Gesten sind da sehr wichtig.

Wie kommt man am besten mit Heimweh klar?

Lustigerweise hatte ich kein Heimweh. Und wenn es einen doch überkommt, würde ich – entgegen anderer Meinungen – sagen, dass häufiger Kontakt mit Familie und Freunden zum Beispiel über Skype helfen kann. Natürlich kann man auch mit kanadischen Freunden oder anderen Internationals über sein Heimweh reden – wer möchte, kann sich sogar den Lehrern anvertrauen. Es ist ganz anders als in Deutschland, die Lehrer pflegen einen viel persönlicheren Kontakt zu den Schülern. Was wichtig ist: Man sollte sich bei Heimweh nicht in seinem Zimmer verkriechen – einfach rausgehen und ablenken. Sonst verschwendet man die kostbare Zeit. 

Was kannst du zukünftigen Teilnehmern raten?

Gleich von Anfang an zu versuchen, das Beste draus zu machen – auch wenn nicht gleich alles so ist wie man es sich vorstellt. Außerdem muss man echt offen sein. An vielen Schulen sind die kanadischen Jugendlichen daran gewöhnt, Gastschüler zu haben. Man ist nichts Besonderes und es kommt auch nicht gleich jeder auf einen zu. Aber sobald man sich traut, die Kanadier anzusprechen, sind sie im Normalfall begeistert, ultranett und man tauscht sofort Nummern aus. Und dann sollte man eben dranbleiben. 

Das Auslandsjahr macht einen großen Spaß, vor allem wenn man nicht mit großen Erwartungen rangeht, sondern alles so nimmt, wie es kommt. Ich rate meinen Nachfolgern auch, schon früh Kontakt mit ihren Gastfamilien aufzunehmen. Denn ein gutes Verhältnis mit denen ist einfach eine wichtige Basis. Das Auslandsjahr ist wunderschön aber auch eine Herausforderung und es kommt drauf an wie man damit umgeht und was man draus macht. 

Was wirst du als wichtigste Erkenntnis mitnehmen?

Für mich war sehr wichtig, dass ich dieses ganze Jahr Zeit hatte um über mich selbst nachzudenken. Ich wurde ja komplett aus meinem normalen Umfeld rausgenommen. So hatte ich Muße über meine Ziele und über mein ganzes Leben nachzudenken. 

Ich habe für mich entschieden, dass ich bestimmte Ziele erreichen will: Mein Abitur schaffen zum Beispiel und danach etwas Internationales studieren. Ich habe nämlich Lust darauf, nicht nur in Deutschland, sondern vielleicht auch einmal anderswo in der Welt zu leben und zu arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen mein Studium oder auch einen Teil meines Lebens in Kanada zu verbringen. 

Durch mein Auslandsjahr sind sowohl mein Englisch als auch mein Französisch besser geworden. Das ist natürlich ein Bonus und ich habe dadurch viel mehr Möglichkeiten. Außerdem habe ich auch meine Persönlichkeit gefestigt – ich hatte ein ganzes Jahr, um Dinge auszuprobieren, die ich sonst vielleicht nie gemacht hätte und auch nie mehr machen werde. Ich habe Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennengelernt, habe eine beste Freundin in Mexiko – das sind Verbindungen, die für immer bestehen werden... Man sieht einfach, dass es mehr gibt als nur die Heimatstadt.  

Welche Eigenschaft macht Kanada für dich einzigartig?

Man muss es einfach mal gesehen haben: Die Größe des Landes – das sind ganz andere Dimensionen. Es ist so riesig alles und so dünn besiedelt. Kanada vereint für mich alles, wonach ich gesucht habe: Berge, Strand, Wintersport, coole Metropolen, ruhige Orte, wo man kann sich zurückziehen kann, und, und, und. Man hat so viele Möglichkeiten, es ist unglaublich vielfältig:  Steppe, Regenwald und dann die vielen Seen und das Meer. 

Auch die Mentalität macht Kanada für mich einzigartig. Die Menschen sind dort viel offener und freundlicher als die Deutschen. Es kommt mir so vor, als hätten alle viel Spaß am Leben und auch am Beruf. Auch dass Kanada so viele verschiedene Nationalitäten vereint – so multikulturell ist – finde ich toll. Und auch das Schulsystem ist super – es ist ja auch weltberühmt. Falls ich mal Kinder haben sollte, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie dort auf eine Schule gehen. 


Du hast fast ein Jahr in Kanada verbracht. Wie war der Abschied?

Es war sehr schwer für mich zu gehen. Am 30. Juni habe ich meinen 17.Geburtstag gefeiert und das war auch ein bisschen meine Abschiedsfeier. Ich habe mich so gefreut, dass alle meine Freunde dabei waren. Auf meiner Kanadaflagge habe ich glaube ich rund 60 Unterschriften gesammelt. Wir haben Fotos gemacht und zusammen gegessen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, denn in dieser Konstellation, mit all diesen Menschen werde ich meinen Geburtstag wohl nie wieder feiern. Für meine Gastfamilie habe ich ein Fotoalbum gemacht mit all den wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen, die ich in Kanada hatte. Es war sehr emotional und alle mussten weinen. Ich bin mir aber hunderprozentig sicher, dass ich meine Gasteltern und meine Gastschwester wiedersehe. Vielleicht kommen sie 2019 auf ihrer Europareise zu mir oder ich reise ein bisschen mit ihnen hier herum. 

 

Deine Eltern und deine Schwester aus Deutschland haben dich ja aus Kanada abgeholt und sind davor auch noch mit dir rumgereist – was habt ihr erlebt?

Insgesamt waren meine Eltern und meine Schwester Annika vier Wochen lang mit mir unterwegs. Sie hatten sich extra so viel Urlaub genommen, damit es sich auch lohnt. Von Vernon aus sind wir dann durch ganz British Columbia gefahren. Wir waren auch in Victoria, Vancouver, Banff, Prince George und Alaska. Haben Bären beim Fischen zugesehen – Kanada wie aus dem Reiseprospekt. Einfach schön. Von Jasper nach Banff führt eine der schönsten Straßen der Welt mit wunderschönen Seen und Bergen zu beiden Seiten. Wir sind viel gewandert und haben tolle Ausflüge unternommen – alle Menschen, die ich durch meine Gastfamilie kennengelernt habe, konnte ich mit meiner Familie auch noch einmal besuchen. Wir haben natürlich alles ein bisschen genauer erlebt, als mit meiner Gastfamilie für die viele der Attraktionen nichts Besonderes sind. Zum Schluss ging es für uns dann nach Montréal – da war ich vorher ja auch noch nicht. Die Stadt ist noch einmal ganz anders, richtig cool. 

Wie war deine Ankunft zuhause?

Zwei meiner Freunde haben mich vom Flughafen abgeholt und dann sind wir zu meinen Großeltern gefahren. Dort war eine Überraschungsparty für mich vorbereitet. Es gab Weißwurst und Brezen und alle meine Freunde waren da. Dass sowas kommt, hätte ich echt nicht gedacht! Es war ein toller Empfang.

Gleich die Tage nach meiner Ankunft habe ich alle Leute aus meiner Clique wieder getroffen und das war gleich wieder wie davor. Da bin sehr froh. Es ist einfach auch schön, daheim zu sein, muss ich sagen.

Aber andererseits würde ich auch nach den Sommerferien sofort wieder nach Kanada zurückgehen. 


Was war das Highlight deiner Reise?

Eines meiner größten Highlights habe ich ganz am Ende erlebt. Das war ein Segelausflug mit einer Organisation aus Victoria. Dabei waren verschiedene Schüler meiner Schule für fünf Tage zusammen auf einem Segelschiff, vier Crewmitglieder haben uns begleitet. Dabei habe ich auch einen kleinen Segelschein gemacht. Die Zeit auf dem Schiff war klasse – ein einziges Abenteuer. Es gab je einen Raum für die Jungen und einen für die Mädchen. Nachts mussten wir abwechselnd Nachtwache halten, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. 

Es ist simpel: Wir waren einfach miteinander auf dem Schiff und sind durch die Inseln gefahren, haben gemeinsam gegessen und gespielt, Landausflüge gemacht und geschwommen. Durch die Zeit an Bord habe ich noch einmal viele neue Leute kennengelernt. Die Enge an Bord hat uns zusammengeschweißt: Abends gab es immer gemeinsame Sing-Abende mit Gitarre, Keksen und einem heißen Getränk. Eine tolle Stimmung – so etwas Gemeinschaftliches habe ich noch nie erlebt. 

Gab es ein „Lowlight“?

Auf keinen Fall!

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Schon übermorgen bekomme ich Besuch aus Kanada. Die Neffen meiner Gastfamilie reisen mit ihrer Familie durch Deutschland und da wollten wir uns natürlich sehen. Sie übernachten bei uns und wir gehen sicher auch miteinander aus. Ich vermisse es Englisch zu reden und bin aber zum Glück täglich mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden in Kontakt. Ich bin mir bewusst, dass man sich Mühe geben muss, damit der Kontakt hält – aber ich bin mir sicher, das es klappt. „Ohne Breidenbach Education hätte ich wohl nie so eine einzigartige Erfahrung machen können. Bei mir hat einfach alles gepasst: die richtige Organisation, die richtige Familie, der richtige Ort.

Wunderschöne Monate im Internat

Celia blickt auf ihr Auslandssemester in Kanada zurück

Die Assoziationen, die einem beim Stichwort Internat kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Einen denken an lustige Zeiten mit Streichen und vielen Freunden à la Hanni und Nanni, die Anderen bringen Internate mit strengen Gouvernanten und düsteren Gemäuern in Verbindung.

Breidenbach-Education-Teilnehmerin Celia hat während ihres Auslandssemesters in Kanada fünf Monate lang im Internat gelebt und ist begeistert. Zurecht: Die kanadischen Internate zählen zu den besten der Welt. Die Jugendlichen erwartet dort ein anspruchsvolles extracurriculares Programm – so war Celias Schule, die Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia), beispielsweise ein Reitinternat mit dem Stall direkt neben dem Schulgebäude. 

 

Genau das war für die 16-Jährige Celia das Highlight ihres Aufenthalts in Kanada. „Ich konnte jeden Tag in den Stall, es war nur eine Minute Fußweg zu den Pferden“, erzählt sie. Sie hilft mit, die Pferde für Horse Shows vorzubereiten und ist bei vielen Turnieren als Zuschauerin dabei. Ein Turnier reitet sie sogar selbst. „Das war toll, doch natürlich war das nicht der einzige Höhepunkt.“ Celia nimmt außerdem auch an einem Outdoor Education Camp teil und übernachtet in der Wildnis. „Wir haben unter einer Plane geschlafen“, erinnert sie sich. „Es waren nur vier Grad draußen und trotzdem war es einfach supercool.“

 

Geregelter Tagesablauf

Seit fünf Wochen ist Celia nun wieder in Deutschland. Die fünf Monate im Internat in Kanada gingen vorbei wie im Fluge „Es ist echt schön wieder meine ganzen Freunde zu sehen“, erklärt die 16-Jährige. „Ich musste mich aber am Anfang schon wieder ein bisschen Eingewöhnen. Jetzt lebe ich ja wieder mit meinen Eltern zusammen und das ist zwar schön aber auch anders als das Leben im Internat. Außerdem ist es eine große Umstellung, wieder Deutsch zu sprechen.“

 

Im Internat hatte Celia jeden Tag einen geregelten Ablauf aus Schule, Essen, Reiten, Hausaufgaben und Schlafen. So kam niemals Langeweile oder Heimweh auf. „Es fühlt sich gerade ein bisschen komisch an, soviel Freizeit zu haben“, lacht sie. „Im Internat war ja auch immer jemand da, daheim habe ich nicht immer so viele Jugendliche in meinem Alter um mich.“

 

Da Celia neben ihrer Zeit im Internat auch einige Tage bei einer Gastfamilie verbracht hat, kann sie die beiden Konzepte für ein Auslandssemester direkt vergleichen. „Es ist natürlich auch total subjektiv, was man besser findet“, weiß sie. „Im Internat hatte ich viel mit Gleichaltrigen zu tun, alle hatten ein ähnliches Interessenfeld, es gibt immer ein Gesprächsthema. Außerdem ist man irgendwie freier. Ich habe alles selbst organisiert: Hausaufgaben, Wäsche waschen und, und, und. Das habe ich sehr genossen. In der Gastfamilie gab es vor allem besseres Essen und man hat die Gastmutter, mit der man sprechen kann als Bezugsperson. Ich denke, es hat beides Vor- und Nachteile.“

 

Spaß und Gemeinschaftsgefühl

Celia blickt auf fünf erfüllte Monate zurück: „Alle Leute sind unglaublich nett gewesen. Auch obwohl ich mitten im Jahr kam, wurde ich super aufgenommen“, erinnert sie sich.“ Es war sehr schön und ich habe vor allem die Nähe zu den Pferden total genossen und meine gesamte Freizeit im Stall verbracht.“ Auch der Spaß mit den anderen Internatsschülerinnen und das Gemeinschaftsgefühl sind der 16-Jährigen in guter Erinnerung geblieben. 

 

Verabschiedet wurde Celia gemeinsam mit ihren Freundinnen bei deren Abschlussfeier. „Natürlich habe ich mich auch von meinem Reit-Coach und den Pferden verabschiedet“, erinnert sie sich. „Es war merkwürdig, die Pferde loszulassen. Es war einfach eine wirklich schöne Erfahrung.“ Um diese Erinnerung frisch zu halten, haben alle ihre Freundinnen auf einer großen Kanada-Flagge unterschrieben. „Wir wollen auf jeden Fall den Kontakt halten“, ist sich Celia sicher. „Auch, wenn sich unsere Gruppe jetzt schon sehr verzweigt hat. Drei meiner Freundinnen gehen nun zum Studium, ich bin in Deutschland und nur noch eine ist am Internat in Kanada.“

 

Zum Abschied von Kanada wurde Celia von ihren Eltern abgeholt. „Es war schön, nicht allein zurückfliegen zu müssen“, erzählt sie. „Wir haben noch richtig viel miteinander unternommen.“ Gemeinsam waren sie zum Beispiel bei einer Pferde-Show beim Thunderbird Show Park in Langley. 

Irgendwann zurück nach Kanada

„Auf jeden Fall werde ich noch einmal irgendwann nach Kanada gehen“, ist sich Celia sicher. „Ich möchte meine Freunde besuchen – vielleicht allerdings nicht für so eine lange Zeit.“ Nach den Sommerferien geht für Celia nun aber erst einmal wieder die Schule los und sie freut sich auf die Zeit mit ihren Freunden. 

„Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit für den Internats-Aufenthalt in Kanada hatte“, resümiert die 16-Jährige. „So konnte ich mit total verschiedenen Leuten in Kontakt kommen. Ich habe nun Freunde aus China, Korea, Mexiko und Kanada. Wir alle waren aneinander interessiert, es war toll, die verschiedenen Kulturen kennenzulernen.“

 

Für ihre Zukunft konnte Celia in Kanada zahlreiche Erfahrungen sammeln. „Ich kann mich nun viel besser selbst organisieren, bin allgemein selbstständiger geworden“, erklärt sie. „Es war ein richtiger und wichtiger Schritt, diese fünf Monate im Ausland zu verbringen.“

 

Schon sehr bald startet für die nächste Runde unserer Breidenbach-Education-Teilnehmer ihre aufregende Zeit an der Queen Margeret's School. Hier auf dem Kanadablog lest ihr alles rund um das Leben im Internat, die Gastfamilien und vieles mehr. 

Teresa in Vernon: Fünf Gründe für ein Auslandsjahr in Kanada

... aber auch Vorfreude auf die Rückkehr nach Hause

Die 16-jährige Teresa aus Memmingen ist schon acht Monate mitten im trubeligen Austauschjahr in Vernon (British Columbia).

 

Damit wurde für die 16-Jährige ein Traum wahr, denn schon ihre Mutter lebte während des Studiums einige Zeit in Kanada und schwärmte ihrer Tochter immer wieder davon vor. Gemeinsam mit ihren Gastschwestern Chantal und Nathalie hat Teresa eine unvergessliche Zeit.

Wer noch nach guten Gründen für ein High-School-Jahr in Kanada sucht, dem kann Teresa weiterhelfen:


1. Den Horizont erweitern

Nicht nur der Schritt über den „großen Teich“, auch die vielen kleinen Schritte und Entdeckungen während ihres Auslandsjahres in Kanada haben Teresas Horizont erweitert und sie in eine andere Kultur eintauchen lassen. Nachdem die 16-Jährige gerade erst von einem Trip nach Banff zurückgekehrt war, ging es für sie mitsamt ihrer Gastfamilie nach Vancouver. „Wir haben bei engen Freunden meiner Gasteltern gewohnt, waren mit ihnen essen und haben uns viel angeschaut“, erzählt Teresa. „Die gemeinsame Zeit war wunderschön.“ 

 

Direkt im Anschluss nahmen sie die Fähre nach Vancouver Island. „Da wir die Mittagsfähre verpasst haben, sind wir mit der Abendfähre gefahren und das war ein guter Zufall“, erinnert sich Teresa. „Denn so konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang an Bord des Schiffes erleben.“ Auf Vancouver Island übernachteten sie bei der ältesten Tochter der Familie und ihrem Verlobten und Teresa lernte auch ihre Gastcousins und deren Eltern kennen. „Wir waren gleich total willkommen und integriert“, freut sich Teresa. „Wir durften sogar dabei sein, als sie ihr Brautkleid ausgesucht hat, das war etwas ganz Besonderes.“

 

Durch die Reisen mit ihrer Gastfamilie sieht Teresa immer mehr von Kanada und entdeckt die Vielfältigkeit des Landes. „In Victoria habe ich die Universität besichtigt – die ist in einer Burg untergebracht und umgeben von einem wunderschönen Garten“, beschreibt sie. „Dann haben wir noch einen Spaziergang am Meer entlang gemacht und einen Berg hoch – von dort aus hatten wir einen gigantischen Blick.“ Für zwei Tage ging es dann noch in ein Hotel nahe der Innenstadt. Teresa und ihre Gastschwestern genießen den Pool und das Fitnessstudio, gehen shoppen und essen.

 

Und auch die Gastfamilie lernt durch Teresa viel Neues und erweitert ihren Horizont: „Zu Ende unseres Ausfluges haben wir noch einmal bei meiner ältesten Gastschwester übernachtet und waren bei meiner Gasttante eingeladen“, erzählt Teresa. „Die Familie hat ein tolles Haus mit Blick aufs Meer und wir haben Hot Dogs gegessen und viel geredet. Alle waren total interessiert an Deutschland und meinem Leben.“ So philosophieren sie über deutsche Gebräuche und Getränke, deutsche Feierlichkeiten und vieles andere rund um Teresas Heimat. „Es hat mich echt gefreut, dass ich ihnen auch etwas zurückgeben konnte.“

2. Beste Voraussetzungen für die Zukunft schaffen

Ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen, ermöglicht es Gastschülern eine neue Sprache nicht nur zu lernen, sondern ganz zu verinnerlichen. Gerade wer jeden Tag die Sprache nutzt, hat bald schon keine Probleme mehr, sich auszudrücken. Das kann auch fürs Berufsleben von Vorteil sein. Englisch ist in vielen Berufszweigen ein wichtiger Bestandteil für Verhandlungen, Recherchen oder einfach zur Kommunikation. Auch die Auslandserfahrung an sich kommt vielen Berufsanfängern zugute. Wer sich schon einmal in einem völlig neuen Umfeld eingefunden und behauptet hat, hat es auch bei der Ankunft im Job, der Zusammenarbeit mit Kollegen und im Team leichter. 

3. Gute Freunde finden

Für Teresa steht neben den Fremdsprachenkenntnissen vor allem die persönliche Ebene im Vordergrund. Sie hat in den vergangenen acht Monaten ihres High-School-Jahres in Kanada viele gute Freunde gefunden. „Erst vor kurzem war ich wieder mit meinen Freunden beim Bowlen“, erinnert sie sich. „Es ist total witzig, man kennt sich jetzt einfach so gut und dieses Auslandsjahr schafft eine so feste Verbindung. Die Kanadier sind einfach auch so offen und finden das total toll.“ 

 

Gemeinsam mit ihren Freunden erlebte die 16-Jährige nun auch ihr letztes Skiwochenende im Silver Star Skigebiet. Nach mehreren Stunden im Schnee fuhren die Jugendlichen nachmittags zurück nach Vernon und erlebten einen ersten frühsommerlichen Nachmittag. „Es war eine wunderbare Skisaison“, schwärmt Teresa. „Ich werde das sehr vermissen, jedes Wochenende die Möglichkeit zu haben, Ski zu fahren.“ Nun freut sich Teresa aber auch auf den Sommer und die damit verbundenen Möglichkeiten in und um Vernon für sich und ihre Freunde.  „Die Freundschaften, die sich hier gebildet haben, sind total wichtig für uns alle“, weiß Teresa. „Das ist echt ein schönes Gefühl und das wird auch nie wieder aufhören – diese Verbundenheit wird immer da sein.“

4. Neue Stärken entdecken

Die Offenheit, mit der Austauschschüler ihr Jahr im Ausland begehen, lässt sie auch Stärken abseits ihrer bekannten Neigungen entdecken. Auch Teresa hat das erlebt. „Normalerweise bin ich nicht so der Lauf-Fan und finde joggen eher langweilig“, erzählt sie. „Doch hier in Kanada habe ich mich nun einmal an etwas Neues gewagt – seit kurzem bin ich im Track & Fields Highschool Team.“ In der Leichtathletik-Gruppe der Schule hat sich Teresa zum Sprint-Team gesellt und genießt die neuen Herausforderungen.

 

„Ich habe noch nie Leichtathletik gemacht, außer natürlich im Schulsport“, erklärt sie. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren und nun macht es mir großen Spaß auf den kurzen Strecken mein Bestes zu geben.“ Zwei Mal die Woche trainiert die 16-Jährige nun auf den Track Bahnen des Okanagan College Kalamalka Campus und wird dabei mithilfe der anspruchsvollen Trainer immer besser. 

5. Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit stärken

Immer mehr genießt Teresa auch ihre Eigenständigkeit in Kanada: selbstbewusst und selbstständig durchs Leben zu gehen – auch diese Eigenschaft wird durch ein Auslandsjahr gestärkt.

 

Um noch selbstständiger zu werden, will Teresa nun ihre Skier verkaufen. Der Schnee ist weg und der Frühling ist da: „Von dem Geld, was ich für meine Skier bekomme, möchte ich mir ein günstiges gebrauchtes Fahrrad kaufen“, erklärt sie. „Dann müssen meine Gasteltern mich nicht mehr überall hinfahren und ich komme selbstständig von A nach B.“ Denn da die Ski-Zeit nun vorbei ist, möchte Teresa noch mehr Tennis spielen und am liebsten mehrmals wöchentlich trainieren. Mit einem Fahrrad könnte sie die 20-minütige Strecke bis zum Tennisplatz locker alleine fahren und auch viele andere Ziele in der Nähe entdecken. „Um im Sommer unabhängig zu sein, ist das einfach genial“, schwärmt sie.  

Zurück zu den Wurzeln – back to the roots

In einem schönen Sprichwort heißt es: Zwei Dinge brauchen Kinder von ihren Eltern – Wurzeln und Flügel. Genau das scheinen Teresas Eltern richtig gemacht zu haben: „Das Highschool-Jahr hier in Kanada zu verbringen, war die beste Entscheidung meines Lebens“, ist sich Teresa sicher. „Ich bin meinen Eltern unglaublich dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben.“ Und nachdem sie ihre Flügel ausgebreitet hat und so viel Neues erleben und entdecken konnte, freut sich Teresa auch wieder, wenn sie nach Hause zurückkehren wird: „Ich freue mich mega auf daheim, auf meine Familie und natürlich auf meine Freunde – ich habe unglaublich oft an alle gedacht und bin sehr gespannt, wie es wird, wenn ich wieder daheim bin.“ 

 

Bevor sie Kanada „Goodbye“ sagen muss, kommen aber ihre Eltern mit Teresas Schwester zu Besuch nach Vernon. „Schon in acht Wochen bekomme ich Verstärkung von Zuhause“, lacht die 16-Jährige. „Auch wenn ich nie richtiges Heimweh hatte, freue ich mich schon wirklich sehr auf meine Familie.“ Vielleicht wird der Abschied aus Kanada für Teresa ja auch gar kein „Goodbye“, sondern eher ein „See you soon“. 

 

Auch wenn sich Teresas Zeit in Kanada dem Ende zuneigt, ist sie noch lange nicht um. Bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, was die 16-Jährige in ihren letzten Monaten in Kanada erlebt. 

Zurück im Internat

Celia lernt das Leben in einer Gastfamilie kennen

Viele Austauschschüler müssen sich entscheiden: Wollen sie in einer Gastfamilie leben oder gehen sie in ein Internat. Die 16-jährige Celia kann während ihres Aufenthalts in Kanada beides erleben. Nachdem sie nun schon über zwei Monate an der Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia) lebt und lernt, ist sie in den Frühlingsferien für zwei Wochen zu einer Gastfamilie gezogen. Schon im Vorfeld war die Schülerin aus Schwerin gespannt auf die Abwechslung zum Leben mit ihren Mitschülerinnen. „Ich kannte meine Gastmutter schon vorher“, erzählt sie. „Es war eine meiner Housemums im Internat. Sie kommt aus Bolivien, ihr Mann aus England – er ist aber in Kanada aufgewachsen. Beide sind sehr nett und ich habe mich echt wohl bei ihnen gefühlt.“

 

Gemeinsam mit einer Schülerin aus Vietnam verbrachte sie die zwei Ferienwochen bei der Familie. „Wir haben viele schöne Sachen erlebt“, berichtet Celia. „Wir haben die Gegend erkundet und sind mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort waren wir auch in einer großen Shoppingmall.“ Außerdem besuchte die 16-Jährige gemeinsam mit der Gastfamilie eine deutsche Familie auf deren Farm. Das war genau das Richtige für Tierliebhaberin Celia. Denn auch während ihres Aufenthalts außerhalb des Internats verbrachte sie viele Tage im Reitstall bei „ihren“ Pferden.

Celias Pferde

Mac und Annabelle sind die Pferde, auf denen Celia hauptsächlich reitet. Sie hat die beiden schon fest ins Herz geschlossen: „Mac ist schon ein älteres Pferd“, erzählt sie. „Aber er war mal ein richtig gutes Sprungpferd. Nun ist er als Schulpferd in Rente.“ Mac kommt aus dem kanadischen Thunderbird Stall. Dieser liegt in Langley (British Columbia), das als die „Pferde-Hauptstadt“ Kanadas gilt. 

 

Annabelle ist ein niederländisches Warmblut. Die relativ junge Pferderasse entstand aus der Kreuzung von Gelderländer und Groninger und bringt meist braune Pferde oder Füchse (rotbraunes Fell) hervor. Eines der bekanntesten Dressurpferde der Welt, Totilas, ist ebenfalls ein niederländisches Warmblut. Die Pferde gelten als lebhaft, motiviert, freundlich und unerschrocken. „Annabelle hat leider nur noch ein Auge“, erklärt Celia. „Aber sie ist ein tolles Pferd und es macht richtig Spaß mit ihr Dressur zu reiten. Sie gehört meinem Coach und ist sehr feinfühlig. Ich mag sie sehr gerne.“ 

Neue Freundinnen

Doch natürlich hat Celia nicht nur tierische Freunde gefunden. Auch mit ihren Mitschülerinnen versteht sie sich prächtig: Jimin ist 19 Jahre alt und kommt aus Korea. Sie geht in die 12. Klasse der Queen Margaret’s School, ist sehr kreativ und will nach ihrem Abschluss Fashion Design in New York studieren. Alejandra kommt aus Mexico City und ist ebenfalls 19 Jahre alt. „Sie ist lustig und liebt ihre Tiere“, beschreibt Celia ihre Freundin. „Mit ihr macht es immer Spaß neue Sache zu erkunden. Sie lebt schon seit der 7. Klasse im Internat – das ist richtig lange.“ 

 

Marlena ist Kanadierin und kommt aus der Nähe von Toronto. Die 18-Jährige ist total Hockey verrückt, weshalb nun auch Celia schon oft bei Spielen dabei war. Auch Marlena ist in der 12. Klasse und hat momentan viel für die Schule zu tun, da der Abschluss bevorsteht – doch wenn sie Zeit hat, reitet sie beinahe ebenso gerne wie Celia. Julienne ist genau wie Celia 16 Jahre alt, stammt aus dem Norden von British Columbia und schwimmt leidenschaftlich gerne. Die Mädchen gehen in die gleiche Klasse „Julienne ist so lustig, es ist nie langweilig mit ihr“, findet Celia. „Es ist toll, hier im Internat Schülerinnen aus der ganzen Welt kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuleben.“

Endlich eine Mitbewohnerin

Und auch in ihrem Zimmer wohnt Celia seit dem Ende der Frühlingsferien nicht mehr alleine. Ihre Zimmernachbarin aus Victoria ist endlich angekommen. „Sie heißt Lea und die anderen haben mir schon im Vorfeld erzählt, dass sie auch Pferde liebt und total lustig und verrückt ist“, lacht Celia. „Wir verstehen uns richtig gut, es macht echt Spaß. Außerdem komme ich so noch viel besser ins Englische rein.“ Natürlich ist die Mitwohnerin nach zwei Monaten allein im Zimmer auch eine kleine Umstellung für Celia. Doch Lea ist „Boarderin“, das bedeutet, sie besucht das Internat nur für die 5 Wochentage und verbringt das Wochenende bei ihrer Familie. 

 

Wie die meisten Austauschschüler von Breidenbach Education erlebt auch Celia viele aufregende Abenteuer während ihres Kanada-Aufenthalts. So verbringt die 16-Jährige nun ein paar Tage in Vancouver gemeinsam mit Schülern der St. George’s School. Während auf der Queen Margaret’s School nur Mädchen lernen und leben, sind es in der St. George’s School nur Jungen – rund 1100 Schüler aus über 20 Ländern der Welt. Seit 1930 besteht das Jungen-Internat und bietet heute als „Canada’s World School for Boys“ ein innovatives Bildungsprogramm an. Gemeinsam erleben die Schülerinnen und Schüler in Vancouver ein kleines Programm, lernen sich kennen und tauschen sich aus. 

 

Gespannt, was Celia erleben wird? Mehr zu ihrem Leben im kanadischen Internat, dem Aufeinandertreffen mit den Jungen von der St. George’s School und ihren Pferden gibt es bald hier auf dem Kanadablog. 

Ein Traum wird wahr

Teresa macht einen Ausflug nach Alberta und fährt Hundeschlitten

Schon wieder sind für Teresa einige Wochen mehr in Vernon in der kanadischen Provinz British Columbia vergangen und die 16-Jährige hat wieder viel zu berichten. Während ihres Highschool-Jahres in Kanada gleicht kaum ein Tag dem nächsten. „Vor drei Wochen hat mich eine Freundin aus Deutschland besucht“, erzählt sie. „Gemeinsam mit ihrer Schwester ist sie nach Vancouver geflogen und dann sind sie mit dem Auto nach Vernon gekommen.“ Dieser Besuch aus der Heimat war etwas ganz Besonderes für Teresa, auch weil die beiden bei ihrer Gastfamilie übernachten durften. Gemeinsam mit den Schwestern kochte sie für ihre Gastfamilie typisch schwäbische Käsespätzle – die Besucherinnen hatten extra dafür einen Spätzlehobel mitgebracht. „Das war echt lecker und total schön“, erinnert sich Teresa. „Meine Freundin war dann sogar einen Tag in der Schule dabei, das war echt ein tolles Erlebnis für uns beide.“ 

 

Außerdem zeigte Teresa den Freundinnen aus der Heimat das Skigebiet „Silver Star“ und die ganze Umgebung. Zum Abschied ging es für alle nach Kelowna, was eine dreiviertel Stunde von Vernon entfernt liegt. „Dort waren wir zuerst spazieren und danach beim Bowlen“, erzählt Teresa. „Das war richtig cool. Ich habe den Abend sehr genossen, wir haben viele Neuigkeiten ausgetauscht und es war toll mit jemandem aus der Heimat zusammen zu sein – auch wenn ich ja überhaupt kein Heimweh habe oder so. Aber es war eben trotzdem etwas Besonderes.“

„Geschmacklose Touristen“ in der Schule

Die letzte Woche vor den Frühlingsferien war eine Mottowoche – das bedeutete für alle Schüler, das man sich jeden Tag anders verkleiden konnte. Ein Tag ist Teresa dabei in guter Erinnerung. „Das Motto war Tacky Tourists, also geschmacklose Touristen“, erinnert sie sich. „Und da haben sich meine Freunde und ich auch alle verkleidet.“ Mit Strohhüten, Fotoapparaten, Hawaii-Hemden und vielen weiteren Accessoires wurde die Schule zur bunten Touristen-Attraktion. „Bei uns in Deutschland sind sich immer viele Schüler zu cool für solche Aktionen“, findet Teresa. „Aber hier in Kanada machen einfach alle mit. Das ist super, alle hatten Spaß – auch die Lehrer.“ Am letzten Schultag haben sich dann alle Schüler in der Turnhalle getroffen und es gab viele Abschiedsspiele. „Das war komplett von Schülern organisiert und alle haben mitgefiebert“, erinnert sich Teresa. „Das war wirklich toll.“ 


Ein Trip nach Alberta

Und dann waren sie plötzlich da – die Frühlingsferien. Das bedeutet für Teresa jede Menge Aufregung, angefangen mit einem Trip nach Alberta. „Sonntags um 7 Uhr morgens ging es los“, erinnert sie sich. „Wir haben uns alle an der Schule getroffen, von wo aus der Bus dann losgefahren ist. Schüler aus Penticton und Vernon sind gemeinsam gefahren und so kannten wir viele der Mitfahrenden nicht. Das war aber nicht schlimm.“ Der erste Stopp der Tour ein zugefrorener See, der auf der Strecke lag, danach ging es weiter nach Lake Louise – was fast 5 Stunden von Vernon entfernt liegt. „Auf dem See hatten wir großen Spaß. Die verschneiten Berge und die Landschaft ringsum – das war alles einfach nur schön“, erzählt Teresa. „Auf dem Lake Louise sind wir Schlittschuh gelaufen und auch wenn ich es nicht so gut kann, hat es riesigen Spaß gemacht. Das erlebt man schließlich auch nicht alle Tage. Danach haben wir uns das berühmte und wunderschöne Hotel Fairmont Chateau Lake Louise angeschaut.“ 

 

Danach ging die Reise für Teresa und ihre Freunde weiter nach Banff. Das Städtchen liegt auf knapp 1400 Metern Höhe am Osthang der Rocky Mountains und ist die größte Ortschaft im Banff-Nationalpark. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ihre Sachen im Hotel abgeladen hatten, streiften sie ein wenig durch Banff. „Es war lustig: das Örtchen war wirklich klein und doch gab es dort so viele Geschäfte und viel zu sehen“, erinnert sich Teresa. „Abends gingen alle gemeinsam essen und dann schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen war der große Tag.“

Die Hundeschlitten-Fahrt

Schon früh packten die Jugendlichen ihre Sachen und fuhren mit dem Bus in die Berge nach Canmore (Alberta). Dort sollte die Fahrt mit den Hundeschlitten losgehen. „Schon beim Aussteigen aus dem Bus haben wir die vielen Hunde und die ganzen Schlitten gesehen“, erzählt Teresa. „Ein Guide hat uns begrüßt und uns alles erklärt.“ Denn Teresa und die anderen werden in kleinen Gruppen alleine auf den Schlitten unterwegs sein. Da ist es wichtig, alle Signale zu kennen und zu wissen, wie man sich zu den Hunden zu verhalten hat und wie man sie behandeln muss. 

 

Als alles klar war, wurde Teresa mit zwei Freundinnen einem Schlitten zugeteilt. „Meine Gastschwester Nathalie lenkte den vorderen Schlitten und ich war mit Annika hinten“, erinnert sich die 16-Jährige. „Ich muss sagen, das war einfach wunderschön. Ich liebe ja Hunde – es sind meine Lieblingstiere – und es war einfach grandios.“ Teresa hat Respekt vor der Kraft und Leistung der Hunde, vor der Schnelligkeit, der Ausdauer und der Aufmerksamkeit. „Sie wollten immerzu rennen und waren voll mit Power“, erzählt Teresa. „Je öfter wir sie gestreichelt und angefeuert haben, desto schöner sind sie auch gelaufen. Das war für mich ein wirklich einzigartiges Erlebnis. Man ist so verbunden mit dem Tier. Mensch und Tier funktionieren so harmonisch, das ist schon echt beeindruckend.“ 

 

Das absolute Highlight des Tages war dann eine Fahrt mit dem Hundeschlitten über einen zugefrorenen See. „So etwas kann man echt nur in Kanada erleben“, ist sich Teresa sicher. „Das werde ich nie vergessen. Die Huskys sahen aus wie aus einem Film, viele hatten weißes Fell und knallblaue Augen, manche hatten auch ein braunes und ein blaues Auge.“ 

Nach dem Hundeschlittenfahren konnten die Jugendlichen abends in einem riesigen heißen Whirlpool über den Dächern von Banff entspannen, bevor es am nächsten Tag in die größte Mall Nordamerikas ging. Die komplette Fläche der West Edmonton Mall beträgt 492.000 Quadratmeter und man kann in rund 800 Läden einkaufen, 26 verschiedene Kinosäle besuchen, ein Aquarium bestaunen und vieles mehr. „Das war mega cool“, lacht Teresa. „Denn in der Mall gibt es sowohl einen Wasserpark als auch einen Freizeitpark.“ Alle genießen diesen weltgrößten Indoor-Freizeitpark mit seinen grandiosen Rutschen, dem Wellenbad und den Achterbahnen. „Es gab Rutschen mit Free fall. Da hat man sich reingestellt, dann gab es einen Countdown und dann ging die Klappe auf und man ist richtig in die Tiefe gefallen. Das war mega krass“, erinnert sich Teresa. „Und im Bad wurden riesige Wellen simuliert, es war wie am Strand. Ich bin auch sowieso eine richtige Wasserratte. Das fand ich schon sehr beeindruckend alles.“ 

 

Und natürlich wurde auch geshoppt – bei der riesigen Auswahl an Läden hatten sich Teresa und Natalie schon vorher ihre Favoriten herausgesucht. „Sonst hätten wir das nie geschafft“, ist sich die 16-Jährige sicher. „In der Mitte der Mall war auch ein riesiges Schiff – ein Nachbau der Santa Maria von Columbus. Das war richtig cool und aufwändig gemacht.“ Auch am nächsten Tag war noch einmal Zeit zu shoppen und abends ging es zum Abschied in die Old Spaghetti Factory, ein Restaurant, das ebenfalls in der Mall lag. „Da gab es dann mitten in der Mall eine Straße, die aussah wie echt – abends war sie dann auch verdunkelt und alles war ganz schön und wir haben richtig geschlemmt.“ Am Tag darauf ging es dann zurück nach Vernon und Teresa vertrieb sich die neun Stunden Busfahrt mit Musikhören und Filmen. „Jetzt bin ich daheim und muss gleich wieder für den nächsten Trip packen“, lacht die 16-Jährige. „Denn bald gehe ich dann mit meiner Gastfamilie nach Vancouver. Dort werden wir auch eine Woche bleiben und Freunde und Familie besuchen. Ich freue mich schon sehr darauf.“ 

 

Schon bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, wie es Teresa in Vancouver gefallen hat. 

Plädoyer für ein Highschool Programm in Kanada

Janina rekapituliert ihre Zeit auf Vancouver Island

Janina auf Vancouver Island
Janina wird die unbeschwerte Zeit und die neuen Freunde in Kanada vermissen

Während die neuen Austauschschüler von Breidenbach Education gerade ihre ersten Wochen in Kanada genießen, ist die 18-jährige Janina wieder zuhause angekommen. „Ich wollte eigentlich verlängern“, erinnert sie sich an ihre letzten Tage in Nanaimo (BC). „Wollte die Gegend erkunden, ohne in die Schule zu müssen, aber ich habe mich dann dagegen entschieden. Ich will ja auch studieren und muss mich entscheiden, was ich mache.“

Letztlich hat sich Janina also entschieden, zurück nach Hause zu fliegen. „Ich fand es schöner, mit allen anderen zurückzufliegen, die ich da kennengelernt habe“, erklärt sie. „Ich wollte nicht einen großen Abschied mit allen machen und dann drei Wochen später alleine heim.“ In Janinas Straße in Nanaimo lebte ein anderes deutsches Mädchen, die für die 18-Jährige zu einer engen Freundin wurde. Auch sie flog nach Deutschland zurück und da schloss sich Janina an. „Es war einfach ein schöner Abschluss“, erinnert sie sich. „Ich bin froh, dass ich es so gemacht habe.“ 

 

Nach der langen Zeit ohne große Gedanken an die Zukunft trifft Janina in Deutschland jetzt viele Entscheidungen, die ihr Leben weiter beeinflussen werden. „Aus Kanada heraus konnte ich mich überhaupt nicht entscheiden, was ich studieren möchte – ich kam einfach zu keiner Entscheidung“, erklärt sie. „Wahrscheinlich lag es auch daran, dass ich nicht wirklich mit meinen Eltern darüber reden konnte – das ist zuhause natürlich alles einfacher.“ Trotzdem hatte sich Janina schon von Vancouver Island aus für Unis beworben. 

 

Zuhause erzählt Janina ihren Freunden und der Familie von der tollen Zeit und zeigt viele Fotos ihrer Erlebnisse. „Dort war die Umgebung völlig normal für mich“, lacht sie. „Aber wenn ich nun wieder hier in Deutschland bin und die Fotos betrachte, wird mir erst bewusst in was für einer wunderschönen Natur ich leben durfte. Das war wirklich außergewöhnlich.“ Doch auch zuhause ist es schön: Janina zieht mit ihren Freunden um die Häuser und genießt es endlich wieder „richtiges“ Brot beim Bäcker zu bekommen. Schon kurz nach der Ankunft zuhause ging es für die 18-Jährige wieder los – spontan verlebte sie mit Freunden ein Wochenende in Prag. „Das war krass. Ein richtiges Kontrastprogramm zu Kanada“, findet Janina. „Prag ist ja so alt – lebendige Geschichte. Als ich den Kanadiern ein Bild geschickt habe, waren sie total begeistert. Dort gibt es ja nicht so alte Städte.“

Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit

Wenn sie auf ihr Auslandssemester in Nanaimo zurückblickt, ist eines für die 18-Jährige glasklar: „Ich würde es immer wieder machen und ich empfehle es auf alle Fälle weiter“, schwärmt sie. „Es hat meinen Horizont erweitert und ich konnte während der Zeit in Kanada auch ein kleines bisschen über mich hinauswachsen. Allein der Schritt hinzugehen, war nicht einfach für mich.“ Während andere Schülerinnen und Schüler ohne Zurückzublicken in ihr neues Leben eintauchten, hatte Janina nämlich erst einmal einen holprigen Start. „Ich fand es am Anfang nicht so einfach – also das ist es wirklich nicht“, erinnert sie sich. „Es war schwierig so weit weg von zuhause zu sein. Auch weil ich einen Freund hatte, war es schwer, zu wissen, dass man sich fünf Monate nicht sehen wird.“ 

 

Die ersten Wochen war Janina also mit ihren Gedanken viel bei ihren Freunden und der Familie. „Aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt, von zuhause weg zu sein“, erklärt sie. „Ich habe nicht mehr ganz so oft mit den Leuten telefoniert – ich hatte mich einfach eingelebt.“ Von da an überwiegen die positiven Seiten des Aufenthalts: Janina lernt durch das Leben in ihrer Gastfamilie die kanadische Kultur kennen, spricht Englisch als sei es das Normalste der Welt und wird durch diese Erfahrungen viel für ihr zukünftiges Leben mitnehmen. 

 

Jeden Tag trifft die 18-Jährige neue Leute, sie reist mit ihrer Familie ans andere Ende des Landes und erlebt den Indian Summer – eindrucksvolle Bilder prägen sich ein. Neues Essen, neue Städte, neue Freunde: „Meine Zeit in Kanada werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, ist sich Janina sicher. „Man hat nicht oft die Möglichkeit für eine so lange Zeit wegzugehen – so eine Erfahrung werde ich so schnell nicht wieder machen. Das kann einfach gar nichts ersetzen.“ Neben ihren Freunden wird sie vor allem die unbeschwerte Zeit vermissen – keine Gedanken über Schule, Zukunft und Studium – sie hat einfach die Zeit in Kanada genossen. 

Trotzdem ist Janina nun auch froh, wieder zuhause zu sein – auch wenn der Abschied von ihren kanadischen Freunden traurig war. „Wir alle wussten, dass das eine Ausnahme-Zeit war“, schwärmt sie. „Und wir wussten auch, dass es nie wieder so sein wird: das gemeinsame Leben an einem so schönen Ort.“ Und auch ihre Gastfamilie wird Janina vermissen. Als erste Gastschülerin wird sie für die Familie in besonderer Erinnerung bleiben. „Ich war total integriert in die Familie und meine Gastmutter war sehr traurig, als wir uns verabschieden mussten“, erinnert sich die 18-Jährige. „Sie hat mir gesagt, dass ich immer ein zweites Zuhause in Kanada haben werde.“ 

 

Und dieses zweite Zuhause will Janina auch in Zukunft wieder besuchen, denn sie wünscht sich, dass auch ihre Eltern die Gastfamilie, Nanaimo und British Columbia kennenlernen. „Auch wenn ein Flug nach Kanada teuer ist, bin ich mir sicher, dass wir alle zusammen noch einmal hinfliegen werden“, sagt Janina. „Ich denke, meine Eltern würden sich sehr freuen. Und dann kann ich auch wieder Pumpkin-Pie essen, den habe ich wirklich geliebt.

 

Doch nun beginnt im April zuerst einmal das Uni-Leben für Janina. In Münster wird sie studieren: „Ich freue mich auf ein bisschen geistige Herausforderung“, lacht sie. „In Kanada habe ich die Schule nicht mehr allzu ernst genommen. Viele meiner Freunde haben schon begonnen zu studieren und auch ich will weiterkommen im Leben und das Gefühl haben, ich baue mir etwas auf.“ Als sich Janina von Kanada aus in Münster beworben hat, wusste sie noch nicht, dass sie für beide Wunschfächer – Jura und BWL – angenommen werden würde. 

 

Entschieden hat sich Janina nun für Jura und wer weiß, vielleicht kommt sie ja sogar schon während ihres Studiums für ein Auslandssemester zurück nach Kanada. 

Ankunft im Reit-Internat

Celia ist begeistert von ihrer Schule auf Vancouver Island

Seit einem Monat lebt die 16-jährige Celia nun für ihr Auslandssemester an der Queen Margaret's Schooleinem Reitinternat im Cowichan Valley auf Vancouver Island. „Meine Eltern und meine Oma sind zum Abschied mit zum Flughafen gekommen“, erinnert sie sich. „Und es war schon irgendwie komisch, zu gehen – gerade weil ich alleine geflogen bin, war es vielleicht etwas schwieriger als wenn mehrere Gastschüler zusammen aufbrechen.“ Doch kurz vor dem Abflug ist Celia sowieso so aufgeregt und hat so viele Dinge im Kopf, dass sie überhaupt nicht realisiert hatte, dass nun der Augenblick gekommen war. „Es hatte sicher auch sein Gutes – ich war von vornherein auf mich selbst gestellt, das war nicht schlecht, ich habe viel draus gelernt.“

 

Der erste Stopp war für Celia schon in Frankfurt und schon dort konnte sie ihre Freiheit genießen: „Endlich hatte ich mal wieder Zeit, um runterzukommen. Vor der Abreise war noch so viel zu tun“, erklärt die 16-Jährige. „Dann habe ich erstmal lange mit einer Verwandten gesprochen, das hat viel geholfen. Erstens bin ich dann nicht in Langeweile verfallen und zweitens konnte ich mir auch keinen so großen Kopf über das machen, was vor mir lag.“ Insgesamt ist Celia 25 Stunden unterwegs, sie ist sehr erschöpft, als sie in Kanada ankommt – von ihrem ersten Tag bekommt sie nicht wirklich viel mit. „Ich weiß nicht viel mehr als dass alle wirklich total nett waren. Ich war sowas von komplett fertig“, lacht sie. „Generell habe ich mir sowieso vorher nicht so viele Gedanken gemacht, was passieren wird.“

 

Als Celia nach einer Stunde Fahrt von Victoria aus in Duncan ankommt, ist es relativ warm. „Das hat mich überrascht“, erklärt sie. „Und der Flughafen war so klein, dass wir keine große Zollkontrolle hatten, wir haben unser Gepäck geschnappt und sind raus.“ Im Internat wird Celia toll aufgenommen. „Alle waren total nett“, erinnert sie sich. „Sie haben sich gleich um mich gekümmert und mir wurde eine Schülerin zugeteilt, die mich die ersten Tage begleitet hat. Das war wirklich hilfreich, immer eine Ansprechpartnerin zu haben.“ 

Celias teilt das Zimmer mit einem anderen Mädchen, das aber die Frühlingsferien über in Frankreich ist. „Ich bin sehr gespannt, wie sie ist. Sie soll nett und lustig sein“, sagt Celia. „Doch auch jetzt bin ich schon total ins Internatsleben eingebunden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es einem schwermachen, aber dass es so toll ist und alle so lieb, das hatte ich auch nicht erwartet.“ Das Leben im Internat war für Celia eine Umstellung: Gemeinsam mit den anderen Schülerinnen der unteren Klassen wäscht sie sich im Gemeinschaftsbad, während die älteren Schülerinnen sich ein Bad auf dem Zimmer teilen. „Das war am Anfang natürlich ungewohnt und merkwürdig“, erklärt sie. „Aber man gewöhnt sich daran. In den ersten Tagen gab es vieles, das ich erst einmal kennenlernen musste.“ Ansonsten ist das Leben im Internat locker – mit wenigen Ausnahmen: „Es gibt eben einige Regeln, an die man sich halten muss“, erklärt Celia. „Ansonsten gibt es strenge Konsequenzen.“ 

Pferde-Leidenschaft als Türöffner

Nachdem Celia in Duncan angekommen war, begann gleich am nächsten Tag ein Lehrgang im Pferdestall , der nur eine Minute vom Schulgelände entfernt liegt. „Das hat mir viel geholfen“, erinnert sie sich. „Dadurch war ich gleich ein Teil der Gruppe und hatte immer etwas zu tun, ich bin ja sowieso so eine Reitmaus, ich wusste gleich: Ich habe das richtige Programm gewählt.“ So hat Celia in den vergangenen Wochen nie Langeweile, jeden Tag stehen neue Aktivitäten auf dem Programm und ... „Klar fehlen die Eltern, aber es ist immer jemand da, mit dem man was unternehmen kann“, erklärt die 16-Jährige. „Vor allem natürlich auch mit den Pferden – man kann gemeinsam reiten oder im Stall helfen.“ In den ersten Schultagen war gleich mehrmals die Schule wegen zu großen Schneemassen ausgefallen, das erleichterte Celia die Eingewöhnung – sie verbrachte jeden Tag im Stall bei den Pferden und konnte von Anfang an Freunde finden. 

 

Der Tagesablauf im Internat ist gut durchgeplant: Morgens steht Celia gegen 7:15 Uhr auf, um halb acht ist sie in der Küche zum Frühstück. Danach geht sie noch einmal ins Zimmer, um ihre Sachen zu packen, bevor es um zehn vor acht ins Schulgebäude geht. „Das ist genau wie die Ställe auch direkt ums Eck – wir haben hier keine langen Wege“, lacht Celia. „Um acht geht dann die Schule los.“ Nach dem ersten Block gibt es unterschiedliche Wahlpflichtfächer, die die Schülerinnen besuchen können. Montags gehen alle gemeinsam in die Kapelle, an anderen Tagen ist Klassenrat. 

 

Den Schulunterricht empfindet Celia leichter als in Deutschland. „Aber wir bekommen viel mehr Hausaufgaben“, lacht sie. „Die können wir abends zwischen 18:30 und 20:30 Uhr gemeinsam machen. Danach gibt es für alle kleine Snacks, das ist richtig schön.“ Mit ihren Mitschülerinnen ist die 16-Jährige schon fast wie zu einer Familie zusammengewachsen – Zickenkrieg gibt es keinen. „Wenn man sich nicht mag, kann man sich ja aus dem Weg gehen“, findet Celia. „Aber selbst das habe ich noch nicht erlebt. Außerdem hat man ja auch nicht mit allen gleich viel Kontakt. Ich bin gerade vor allem mit Kanadierinnen und Koreanerinnen befreundet.“ 

 

Neben dem Internatsleben und der Sprache kommt Celia ihr neues Leben in Kanada gar nicht so anders vor als in Deutschland. „Es ist nicht schwierig gewesen, gleich Freunde zu finden, ich verstehe alle gut und es macht einfach Spaß, hier zu sein“, freut sie sich. „Vor allem, weil alle aus unterschiedlichen Ländern kommen, macht das wirklich großen Spaß mit ihnen zu plaudern und zu entdecken woher sie kommen und was sie bisher so erlebt haben. Das ist wirklich extrem spannend.“  

 

Alleine in ihrem Zimmer verbringt die Schwerinerin kaum ihre Zeit – nur zum Schlafen natürlich. Und auch Heimweh spielte für Celia bislang keine Rolle, die 16-Jährige fühlt sich sehr wohl und gut aufgehoben: „Natürlich denke ich manchmal, dass es schön wäre auch mal die Eltern dabei zu haben, um ihnen alles zu zeigen. Aber schon im nächsten Moment steht eine neue Aktion an: Eine AG, Reittraining, Pferde-Lektionen und, und, und... Es wird mir nie langweilig.“ Trotzdem schafft es Celia, mit ihren Freunden zuhause über Skype oder Whatsapp Kontakt zu halten. Wenn sie sich zu einem Gespräch verabredet hat, steht sie deswegen sogar besonders früh auf. 

Reitunterricht auf hohem Niveau

Im Stall bei den Pferden wurde sie ebenfalls sehr offen aufgenommen. „Klar war ich am Anfang die Neue“, erinnert sie sich. „Aber schon nach kürzester Zeit gehörte ich richtig dazu. Ich kenne mich gut aus und darf überall mitarbeiten. Und wenn ich noch Fragen habe, ist immer jemand da, der mir hilft.“ So führt Celia nun die Pferde in den Stall, füttert oder striegelt sie.

 

Der Reitunterricht an der Queen Margaret's School hat ein hohes Niveau. Celia ist begeistert von ihren Trainern. „Es macht wirklich großen Spaß. Ich lerne viel, egal ob es Springen oder Dressur ist“, erklärt sie. „Es ist ein bisschen anders als in Deutschland, aber super. Alle geben sich größte Mühe und das merkt man.“ Bald reisen zwei von Celias Lieblingspferden fünf Wochen lang zu einer großen Pferde-Show nach Kalifornien, dort werden sie auch zum Verkauf angeboten. „Das ist natürlich schon traurig, denn das sind tolle Pferde“, findet Celia. „Aber es gibt noch viele andere schöne und gute Pferde und vor allem auch die Workshops und Lehrgänge sind einmalig.“ Auch bekannte kanadische Reiter halten Lehrgänge an der Queen Margaret’s School. „Unser erster Kurs war mit Bill Ulmer “, schwärmt Celia. „Das war wirklich mega toll. Also vom Reitniveau her ist es wirklich hoch.“ Bill Ulmer ist ein preisgekrönter Reiter, der seit den 70er Jahren als Profi reitet – in Duncan gab er seine Erfahrungen und sein Wissen an die jungen Reiterinnen weiter. Hier können also auch leidenschaftliche Reiterinnen wie Celia noch etwas lernen. Doch die 16-Jährige ist sich sicher, auch für Reit-Anfänger hat das Internat das richtige Programm parat: „Man sollte sich nicht dadurch abschrecken lassen, es gibt viele Schülerinnen, die hier zum ersten Mal reiten. Die Profis sind eher weniger.“

 

Celias Rückblick auf ihren ersten Monat in Kanada fällt durchweg positiv aus: „Es ist wunderschön in meiner Heimat auf Zeit. Ich lerne so viel dazu und es ist einfach etwas komplett Neues und Anderes“, schwärmt sie. „Man muss es einfach erleben! Wer die Möglichkeit dazu hat, dem kann ich ein Auslandssemester in Kanada nur empfehlen. Man braucht auch gar keine Scheu vor Irgendwas zu haben, auch nicht wegen der Sprache – alles fügt sich superschnell.“ 

 

Während der Frühlingsferien steht das nächste Abenteuer für Celia auf dem Programm. „Ich werde in dieser Zeit zu einer Gastfamilie ziehen, die ich bisher noch gar nicht kenne“, erklärt sie. „Ich bin sehr gespannt, wer das sein wird und hoffe, dass ich dadurch noch mehr in die kanadische Kultur eintauchen kann und mehr von Kanada sehe.“

 

Wer wird Celias Gastfamilie sein und wie geht es nach den Ferien mit der Zimmernachbarin weiter? Das alles lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Erste Abschiede und große Pläne

Teresa hat das große Los gezogen

Nun hat Teresa schon fünf Monate ihres Auslandsjahres in Vernon (British Columbia) verbracht. Die 16-Jährige aus Memmingen war von Anfang an zufrieden mit ihrer Wahl: Sie genießt die Stadt und die Umgebung und fühlt sich in ihrer Gastfamilie pudelwohl. Gemeinsam mit Gastschwester Chantal und den Gasteltern Daniel und Jenny erlebt sie gerade einen richtig strengen kanadischen Winter, zweistellige Minusgrade sind an der Tagesordnung. 

 

Der Winter in Vernon ist in diesem Jahr besonders stark. „Es war schon ewig nicht mehr so kalt“, erzählt Teresa. „Der Kalamalka Lake ist zugefroren und die Leute hier erzählen, dass das das letzte Mal vor 30 Jahren passiert ist. Es ist wie ein kleines Wunder.“ Diesen Glücksfall nutzen die 16-Jährige und ihre Freunde und fahren Schlittschuh auf dem gefrorenen See. „Mir geht es also weiterhin sehr gut“, lacht Teresa. „Ich habe es einfach gut getroffen, meine Gastfamilie ist perfekt.“ So durfte sie nun auch ihre zweite Gastschwester kennenlernen, sie lebt in Victoria und war zu Besuch bei den Eltern. Alle zusammen übernachteten im Silverstar Skigebiet, fuhren Langlauf-Ski und genossen heiße Bäder. Überhaupt gefällt Teresa das Skigebiet weiterhin gut. „Es ist einfach mega. Sooft ich kann, fahre ich Ski“, erklärt sie. „Die komplette Landschaft ist einfach wunderschön und ich habe alles was ich möchte.“

 

Auch wenn sie selbst noch ein halbes Jahr bleibt, hat Teresa nun den ersten Abschied erlebt. Nele war ebenfalls für ein Auslandsjahr in Kanada und besuchte eine andere Schule in Vernon, doch Teresa und sie waren gute Freundinnen. „Ich habe sie schon länger gekannt, aber richtig gut kennengelernt habe ich sie dann beim Skifahren“, erzählt Teresa. „Mit ihr hatte ich jemanden, zu dem ich gehen konnte, wenn ich Fragen hatte. Sie war zwei Jahre älter als ich und wusste einfach jede Menge mehr.“ Nele war für ein halbes Jahr in Kanada und hatte den gleichen Freundeskreis wie Teresa – irgendwann verbrachten die beiden dann immer mehr Zeit zusammen: Kaffeetrinken, einkaufen gehen, Skifahren. 

Auch Teresas Schulfreund Jonas verließ Kanada beinahe zeitgleich wie Nele und flog zurück nach Düsseldorf. Zum Abschied ihrer zwei Freunde hat Teresa eine Überraschungsparty organisiert. Alle Freunde kamen und es gab Eis und Erdbeeren. „Außerdem habe ich zwei kanadische Flaggen und Stifte besorgt, darauf haben wir dann alle unterschrieben“, erinnert sich Teresa. „Das ist einfach eine tolle Idee zum Abschied, eine super Erinnerung – ich finde, jeder der ein Jahr im Ausland verbracht hat, braucht so etwas.“

 

Nachdem nun zwei ihrer besten Freunde zurück nach Deutschland geflogen sind, freut sich Teresa auf viel Zeit mit ihren kanadischen Freunden: „Nele war sehr wichtig für mich, aber jetzt will ich mich noch einmal richtig auf die Kanadier fokussieren und da freue ich mich sehr darauf.“ Der Abschied von Nele ist sowieso nicht für lange, denn schon im Juni kommt die 18-Jährige zurück, um durch Kanada zu reisen – dann wird sie auch Teresa besuchen. 

 

„Ich bereue es kein bisschen, dass ich hier nach Kanada gekommen bin“, sagt Teresa überzeugt. „Das ist ein unglaublich wichtiger Teil meines Lebens geworden.“ Auch wenn mit Schule und Freunden schon vieles zum Alltag geworden ist, ist Teresa weiterhin begeistert und will gar nicht an ihren eigenen Abschied denken. „Am liebsten würde ich nur sechs Wochen Ferien daheim machen und dann wieder zurück nach Kanada gehen“, lacht sie. „Hier erlebe ich jeden Tag etwas Neues, bin immer unterwegs, meine Noten sind gut... Es gibt nichts, was nicht gut ist. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das ermöglichen. Zum Glück habe ich noch fünf Monate. Ich habe noch überhaupt keine Lust zu gehen.“ 

 

Neben dem Land und ihren Freunden hat auch das kanadische Schulsystem Teresa total überzeugt. „Es ist nicht wirklich vergleichbar mit dem bayerischen System“, erklärt sie. „Es ist einfach viel entspannter und vor allem sinnvoller, wie die Lehrer hier unterrichten. Man hat das Gefühl, dass man viel mehr mitnimmt.“ 

 

Im Juli kommen Teresas Eltern, um ihre Tochter abzuholen. Dann werden alle zusammen noch einmal durch British Columbia reisen. „Ich freue mich schon sehr darauf, Kanada auch mit meinen Eltern zu erkunden“, erzählt Teresa. „Ich habe mich komplett in das Land verliebt und bin gespannt auf unsere Tour.“ Neben Vancouver, Vancouver Island und Victoria werden sie auch den Norden British Columbias besuchen. 

 

Weil sie so begeistert von Kanada ist, hat Teresa auch schon einen Plan gefasst: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich wiederkomme“, erklärt sie. „Wenn ich zuhause bin und meine Schule fertiggemacht habe, möchte ich gerne studieren. Dann will ich auf jeden Fall einen Teil meines Studiums in Kanada machen.“ Schon jetzt hat sie sich viele Prospekte von verschiedenen Universitäten angeschaut und ist begeistert: „Das Angebot ist einfach toll“, schwärmt sie. „Ich bin einfach in Kanada und alles was damit zu tun hat verschossen.“

 

 

Zuerst einmal wird Teresa nun aber noch ein paar Monate in Vernon bleiben und dort sicherlich noch jede Menge Abenteuer erleben – hier im Kanadablog lest ihr bald mehr dazu. 

Celias Pferde-Träume werden in Kanada wahr

Fünf Monate Reit-Internat auf Vancouver Island

Auch in Kanada wird Celia weiterhin Dressurreiten
Auch in Kanada wird Celia weiterhin Dressurreiten

Bald ist es soweit – Celia fliegt nach Kanada und wird dort fünf Monate verbringen. Die 16-Jährige aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wird in einem Internat leben: „Ich hatte eine große Auswahl an Alternativen“, erinnert sich Celia. „Doch Herr Woehrle von Breidenbach Education hat mir damals den Katalog in die Hand gedrückt und ich habe ihn aufgeschlagen und da war die Queen Margaret’s School – das war dann irgendwie wie ein bisschen Schicksal, ein gutes Schicksal!“

 

Die Queen Margaret’s School liegt in Duncan auf Vancouver Island. Duncan ist eine Kleinstadt zwischen Victoria und Nanaimo, hat knapp 5000 Einwohner und ein besonders mildes Klima. Das Internat bietet seinen Schülern jede Menge besonderer Möglichkeiten. Celia wird dort ein ganz spezielles Programm besuchen: Beim Equestrian-Programm wird Celia Reitunterricht in ihren Schulalltag integrieren. Während kanadische Schüler ihre eigenen Pferde mitbringen können, darf Celia eines der vielen schuleigenen Pferde reiten. Mehrmals die Woche wird sie mit anderen Schülerinnen trainieren. 

„Auch in Deutschland bin ich Dressurreiterin“, erzählt die 16-Jährige. „Deshalb finde ich es toll, dass das Reiten auch bei meinem Auslandsaufenthalt in Kanada eine so große Rolle spielt.“ Die Mitarbeiter von Breidenbach Education haben Celia bei ihrer Auswahl und der Durchsetzung ihres Schulwunsches tatkräftig unterstützt. „Sie haben mir auf jeden Fall sehr bei der Entscheidung geholfen, die Beratung war super“, erinnert sich Celia. „Frau Schwab hat mir tausende Dokumente geschickt und war immer erreichbar, das hat mir sehr geholfen.“ 

Da die Entscheidung für das Auslandssemester in Kanada sehr kurzfristig fiel, hatte Celia in den vergangenen Wochen jede Menge zu tun: „Ich weiß nicht, wie viele Seiten ich bislang ausgefüllt habe – es waren viele“, erinnert sie sich. „Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Ich freue mich jetzt sehr auf die Zeit, die vor mir liegt.“ Die Details zum Unterricht und zu den Pferden bekommt Celia nach ihrer Ankunft in Duncan. „Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet“, „Auch über meine anderen Schulfächer weiß ich bislang noch nichts.“

„Klar ist es eine komische Vorstellung, so lange von zuhause weg zu sein“, findet Celia. „Aber meine Freunde und Familie freuen sich sehr für mich und finden es toll, dass ich die Chance für ein Auslandssemester in Kanada habe.“ Mit Whatsapp und Skype will sie mit allen in Kontakt bleiben. Um sich auf Kanada vorzubereiten, schaut sich die 16-Jährige viele Fotos an und versucht vor allem, ihre lange Packliste abzuarbeiten. 

 

Weshalb überhaupt Kanada? Eine Verwandte von Celia kommt aus Kanada und dadurch hatte die 16-jährige schon eine gewisse Vorstellung von dem großen Land. „Außerdem wollte ich in keins der gängigen Länder“, erklärt sie. „Alle gehen nach Amerika, Neuseeland, Australien... Und ich wollte eben irgendwohin wo es ruhig ist.“ 

Außerdem ist das schöne kanadische Englisch für Celia ein ganz besonderer Anreiz für ihr Auslandssemester dort: „Ich liebe diese Sprache – diesen Slang – der gefällt mir so gut. Man kann alles gut verstehen und es ist kein Kaugummi-Englisch wie aus Amerika“, schwärmt sie. „Also ich hoffe, dass ich mir den kanadischen Dialekt einigermaßen aneignen kann in den fünf Monaten – aber es überhaupt zu hören ist natürlich schon toll.“

 

Allein wird sich Celia in Kanada sicherlich nicht fühlen, immerhin lebt sie ja im Internat, in dem außer ihr noch rund 95 andere Schülerinnen aus 13 Ländern leben. Meistens teilen sich dabei zwei Schülerinnen ein Zimmer. Die Schulklassen haben eine durchschnittliche Schülerzahl von 18 – so kann man sich einer guten und individuellen Förderung sicher sein. it 

Vielfältige Möglichkeiten für Kunstbegeisterte

Tabea schwärmt vom Unterricht an ihrer Schule in Abbotsford

Kunst war schon immer ihre Leidenschaft – die 15-Jährige Tabea verbringt ihr Auslandsjahr in Abbotsford (British Columbia) und hat an ihrer Schule, der W. J. Mouat Secondary, deshalb vor allem verschiedene Kunst-Kurse gewählt. „Meine Mutter und Großmutter sind auch künstlerisch begabt“, erzählt sie. „Seit ich klein bin, habe ich viel gebastelt und gemalt.“

 

Vor zwei Jahren hat Tabea nun angefangen mehr ihre eigene Kunst zu machen: „Ich bastele weniger und zeichne viel, viel mehr“, erklärt sie. „Am liebsten mache ich Modezeichnungen und Porträts. Außerdem nähe ich total gerne.“ Der Fashion-Design-Kurs an ihrer Schule in Kanada war schon ausgebucht, so entdeckte sie die Keramik für sich – ein ganz neues Betätigungsfeld für ihre Kreativität. 


Beim Keramik-Kurs verwenden die Schüler verschiedene Techniken, um ihre Projekte zu gestalten, doch zuerst planen und entwerfen sie ihr Projekt. Gemeinsame Diskussionen über die Kunstwerke sollen helfen, kreative Lösungen für eventuelle Probleme bei der Arbeit zu finden. Und auch sonst bietet die Schule viele Möglichkeiten, Kreativität auszuleben – sei es musikalisch, künstlerisch oder auf der Bühne. 

Konstruktive Kritik

In den Kunststunden eröffnet ihr Auslandsjahr in Kanada Tabea eine ganz neue Welt: „Hier habe ich zwei Mal täglich Kunst, einmal Ceramics und einmal Drawing & Painting. In Deutschland habe ich nur einmal die Woche Kunst – das ist natürlich ein meilenweiter Unterschied“, erklärt sie. „Ich kann hier viel mehr machen und mich mit verschiedenen Materialien ausprobieren. Die Möglichkeiten sind einfach riesig.“

 

Tabeas Lehrer sind neben ihrer pädagogischen Arbeit zum Teil auch selbst Künstler. „Sie sind wirklich an der Kunst interessiert“, freut sich die 15-Jährige. „Gemeinsam analysieren wir berühmte Kunstwerke und auch für die Projekte der Schüler haben sie immer Feedback. Konstruktive Kritik bringt einfach unglaublich viel weiter.“


Mit zehn Kunst-Stunden in der Woche, hat Tabea in Kanada Zeit und Möglichkeiten für ihre eigenen Projekte und kann ihr Portfolio erweitern. „Die Arbeit hier ist viel freier als an der Schule bei mir zuhause. Häufig wird nur ein Thema vorgegeben und man kann sich die Materialien oder das Medium selbstständig auswählen“, erklärt sie. „Dann heißt es zum Beispiel nur: ‚Macht etwas mit dem Stift oder mit Tinte.’ Das alles ist in Deutschland nicht möglich.“

Berufswunsch: Künstlerin

Portrait Cara Delevingne
Ein Porträt des Models Cara Delevingne

Dadurch, dass der kanadische Kunstunterricht so frei gestaltet ist, kann sich Tabea von überall her Inspiration holen: „Mich inspiriert eigentlich alles, manchmal Bilder die ich irgendwo gesehen habe, Sachen die Menschen sagen, andere Künstler oder Projekte meiner Mitschüler – manchmal auch einfach spontane Ideen zu Themen die mich interessieren“, erklärt sie. Und auch die Materialien wählt sie ganz nach Lust und Laune aus: „Ich nutze zum Beispiel Stoff, Acrylfarbe, Aquarellfarbe, Marker, Zeitungen, Karton, Fotos, Fineliner, Goldfolie und vieles mehr. Generell liebe ich Mixed Media Projekts, je verrückter und abstrakter desto besser.“ So hat Tabea zum Beispiel Porträts von Marilyn Monroe und dem Model Cara Delevingne gemacht. Dabei hat sie das Bild mit Stoff „gepainted“, Acryl- und Aquarellfarbe und verschiedene Marker benutzt. Herausgekommen sind zwei einzigartige Schwarz-Weiß-Porträts.

 

Zwei verschiedene Aufgabengebiete gliedern den Kunstunterricht an Tabeas Schule in Abbotsford: „Zum einen recherchieren wir selbstständig verschiedene Maltechniken oder anderes Wissenswertes und schreiben oder malen es in unser Sketchbook, damit eignen wir neue Fähigkeiten an“, erklärt sie. „Dann wird das Gelernte in Projekten angewendet.“ 

 

Und die vielen Möglichkeiten, die sie während ihres Auslandsjahrs in British Columbia hat, werden sich auch auf Tabeas Zukunft auswirken. Tabea schwärmt: „Ich weiß noch nicht in welcher Form aber die Zeit hier in Kanada mit dem tollen Kunstangebot an der Schule hat mich auf jeden Fall darin bestärkt, Kunst zu meinem Beruf zu machen.“

 

Was erleben die anderen Schüler während ihres Auslandsjahrs in Kanada? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.

Merry Christmas in Kanada

Julia, Nils, Nithusha und Teresa erzählen von ihren Weihnachtstagen

Julia kommt aus der Nähe von Regensburg und wohnt seit den Sommerferien für ein Jahr in Barrie (Ontario). Die Stadt liegt am Lake Simcoe und hat eine wunderschöne Uferpromenade. In der Weihnachtszeit werden die Bäume entlang des Sees mit vielen verschiedenfarbigen Lichtern geschmückt. „Außerdem stehen dann auch viele Leuchtfiguren am Ufer“, erklärt Julia. „Das Ganze heißt Barrie Festival of Trees.“ Noch bis Silvester bleibt die Beleuchtung erhalten. Weihnachten verbrachte Julia mit ihrer kanadischen Gastfamilie und Onkels und Tanten aus der Region. Am Heiligen Abend gab es ein leckeres gemeinsames Abendessen und ein paar Geschenke“, erzählt Julia. 

 

Weihnachtslandschaft in Kanada British Columbia
Weihnachtszeit in Kanada - auch für unsere Austauschschüler eine wunderschöne Zeit

„Am nächsten Morgen waren meine Gastgeschwister schon so früh wach und konnten es nicht mehr erwarten, dass sie fast alle Geschenke ohne mich ausgepackt haben.“ Dieser Übermut endete für eines der Kinder im Krankenhaus: „In dem Chaos hat sich mein Gastbruder beim Spielen den Arm gebrochen“, erinnert sich Julia. „Trotzdem war es aber für uns alle ein tolles Weihnachtsfest mit vielen Geschenken.“

 

Auch Nils genoss sein Weihnachten in St. John's (Newfoundland) – die Stadt gilt als die älteste Nordamerikas. An einem sonnigen Heiligabend ging die gesamte Familie zum Schlittenfahren in den Park und danach zum Turkey-Dinner mit Onkels und Tanten, Großeltern, Brüdern und Schwestern. „Nachdem wir von Onkel Wally und Tante Rochell wieder zu Hause waren, kam sogar noch die Nachbarfamilie für ein paar Stunden vorbei, da war schon was los“, erzählt Nils begeistert. „Am nächsten Morgen wurden dann endlich die Geschenke geöffnet.“ Dazu standen alle ganz früh auf und beschenkten sich gegenseitig: „Allen haben meine Geschenke gefallen und sogar ich habe Geschenke bekommen“, freut sich Nils. „Das hatte ich gar nicht erwartet.“ Genau wie zu Thanksgiving gab es bei den Gast-Großeltern wieder einen großen Truthahn – dazu kamen Nils’ Gastonkel und -Tante und deren Söhne Garrett und Griffin. Nach dem gemeinsamen Essen setzten sich alle ums Feuer und sangen Weihnachtslieder, danach wurde die andere Großmutter besucht. „Am Abend waren wir dann alle richtig müde“, erzählt Nils. „Am 26. haben wir dann nur ausgeruht nach all dem Schlemmen und Feiern.“

 

Für Nithusha aus Mülheim an der Ruhr hatte das Weihnachtsfest zwei Seiten. Sie lebt seit Sommer 2016 in Claresholm (Livingstone Range), einer Kleinstadt in Alberta, die rund eine Stunde von Calgary entfernt liegt. Noch bis Anfang Februar ist die 17-Jährige dort und genießt die Zeit ihres Auslandssemesters mit Breidenbach Education

 

„Ich hatte eigentlich erwartet, dass Weihnachten genauso wie in Deutschland ablaufen wird“, erzählt sie. „Doch es war ganz schön anders: Los ging die Weihnachtsstimmung damit, dass es am 23. Dezember zu schneien begann, schon Tage vorher sind wir auch singend durch die Straßen gezogen, um die Menschen in Weihnachtsstimmung zu versetzen.“ Anders als in Deutschland wurde am 24. Dezember nichts Besonderes unternommen: „Es war ein ganz normaler Tag, wir haben nur unsere letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag gemacht, denn der ist in Kanada der ganz besondere Weihnachtstag.“ Am nächsten Morgen weckten Nithusha und ihre Gastgeschwister die Eltern, denn über Nacht war ja schließlich „Santa“ zu Besuch gewesen. „Wir haben alle gemeinsam unsere Geschenke geöffnet und sind dann in die Kirche gegangen – um neun Uhr morgens“, erklärt Nithusha. „Das Weihnachtsessen war ein großer Truthahn, genau wie zu Thanksgiving, den haben wir gemeinsam im Haus der Großmutter gegessen. Dort gab es auch noch mehr Geschenke, es war ein bisschen wie beim Wichteln in Deutschland.“ Am Abend ging es für alle früh ins Bett, denn am nächsten Tag wartete eine große Aufgabe auf sie: Es war Zeit, auch Anderen eine Freude zu machen. 

„Wir haben am Morgen des 26. Dezember Essen für Obdachlose ausgegeben – ich muss sagen, das war für mich der beste und schönste Teil von Weihnachten“, erinnert sich Nithusha. „Es war einfach toll wie dankbar und glücklich alle waren. Das ist eine klasse Tradition.“

Auch Teresa hat eine neue Tradition kennengelernt. Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie lebt sie in Vernon (British Columbia) und hat dort in diesem Jahr selbst den Weihnachtsbaum geschlagen. „Es war super“, erzählt sie. „Gemeinsam mit meinen Gastschwestern Nathalie und Chantal und meinem Gastvater sind wir losgefahren, um den Baum zu holen.“ Auf einem Feld in der Nähe hatte eine Familie nämlich privat Tannenbäume angepflanzt – eine riesige Anlage mit großen und kleinen Weihnachtsbäumen. „Es waren so viele. Wir sind eineinhalb Stunden rumgelaufen und haben uns die verschiedenen Bäume angeschaut“, lacht Teresa. „Erst dann haben wir den richtigen gefunden.“ Gemeinsam mit ihrem Gastvater sägte Teresa dann den Baum ab. Beim Transport der Tanne fühlte sie sich an einen Film erinnert. „Der heißt ‚Schöne Bescherung’ und ist einfach lustig“, erzählt sie. „Da findet die Familie nämlich auch den perfekten Baum und bindet ihn dann aufs Auto. Und genau das haben wir auch gemacht, es war einfach urkomisch.“

Daheim wurde der Baum dann im Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt. „Er ist super schön geworden“, findet Teresa. „Es war auch schön, dass Nathalie noch beim Aussuchen dabei war, denn sie ist ja dann über Weihnachten zu ihrer Familie nach Mexiko geflogen.“ Doch das Haus war deshalb nicht leer: Teresas Gastbruder Devin kam aus Prince George nach Vernon und auch die Großeltern, Onkels und Tanten waren zu Besuch. „Es war schön, dass Devin da war. Er ist ja sonst immer an der Uni. Er ist ein korrekter Typ und wir waren sogar gemeinsam Skifahren“, freut sich Teresa. „Das ist hier schon sehr cool. Es gibt viele doppelt schwarze Pisten. Da ist jeder Run einmalig und es ist immer spannend, jede Abfahrt ist ein kleines Abenteuer.“ 

Am 24. Dezember hat die 16-Jährige mit ihrer Familie daheim einen Film geschaut und danach ging es für alle hoch auf den Berg zum Tubing. „Dabei fährt man mit einem Gummireifen den Berg runter“, erklärt Teresa. „Das war zwar nicht sonderlich besinnlich aber sehr cool.“ Am nächsten Morgen wurden dann gegen 11 Uhr die Geschenke ausgepackt – jeder beschenkte sich dabei gegenseitig und die Gastfamilie ist sehr großzügig: „Ich habe Klamotten und Parfüm bekommen“, erzählt Teresa. „Da war ich echt begeistert. Am Morgen des 25. Dezember zu feiern war echt auch eine sehr schöne Erfahrung, ich war total gerührt von der schönen Atmosphäre.“ Das Allerschönste war für Teresa aber, dass es weiße Weihnachten gab. „Schnee gehört einfach zu Weihnachten dazu“, findet sie. „Und natürlich gutes Essen: Am 25. Dezember gab es bei uns Turkey mit verschiedenen Saucen und außerdem noch anderes Fleisch. Meine Gastfamilie hat sich viel Mühe mit dem Essen gegeben und der Tisch war toll gedeckt.“ Am Nachmittag spielten dann alle gemeinsam Karten und während Teresa anfangs immer verloren hatte, wurde sie von Mal zu Mal besser. „Am Schluss habe ich sogar einmal gegen den Großvater gewonnen“, freut sie sich. Das war schon lustig.“ Am Abend sorgte dann Teresa für die richtige Musik: Sie schloss das Handy an die Anlage an und spielt die Lieder, die ihr Vater ihr extra geschickt hat. Neue und alte Weihnachtssongs aus Deutschland und der Welt schallten durchs Wohnzimmer. „Alle haben richtig getanzt, es war eine ausgelassene Stimmung“, erinnert sich Teresa. „Das kenne ich bei uns von Weihnachten nicht so. „Man ist so richtig frei und sorgenlos – und eben einfach ausgelassen. Es war ein tolles Weihnachtsfest.“

Outdoor-Abenteuer in British Columbia

Emma freut sich auf das Earthquest-Programm

Für 10 Monate tauscht die 16-jährige Emma ihr Zuhause in Stuttgart mit einem in Kanada – genauer gesagt in Coldstream, British Columbia. Coldstream liegt im Okanagan Valley im Südosten von Vernon, direkt am Kalamalka Lake. Gemeinsam mit den Experten von Breidenbach Education hat sich Emma auch die Schule für ihren Austausch ausgesucht. Das erste Semester ihres Auslandsjahres verbringt sie an der Kalamalka Secondary School in Coldstream – direkt am Ufer des Sees. Die Schule – sie wird von allen ‚Kal’ genannt – hat nur 750 Schüler und bietet ein umfangreiches Angebot an interessanten Kursen und einen breiten Wahlfachbereich mit Theaterproduktion und Band.

Emma fühlt sich sehr wohl bei ihrer Gastfamilie: „Meine Gasteltern Barbara und Neil unternehmen Ausflüge mit mir und bringen mich auch zur Schule“, erzählt die 16-Jährige. „Außerdem habe ich eine Gastschwester, Katelynn, und es gibt auch noch Natsumi unsere japanische Gastschwester – wir sind alle gleich alt, das ist toll.“ Gastvater Neil arbeitet als Mechaniker bei Ford, Barbara ist zuhause.
„Meine Gastschwester Katelynn geht auf die Charles Bloom Secondary School in Lumby und Natsumi geht mit mir auf die ‚Kal’“, erzählt Emma. „Die Schule hier ist recht einfach und die meisten Lehrer sind sehr nett und lustig. Es macht großen Spaß.“

Neue Schulfächer

Kanadische Freunde zu finden, war am Anfang nicht leicht für die 16-Jährige: „Die Internationals bleiben oft unter sich, weil man anfangs auch viele Ausflüge miteinander macht“, erzählt sie. „Durch eine Freundin und ihre kanadische Gastschwester habe ich nun aber meine kanadischen Freunde kennengelernt. Außerdem verstehe ich mich gut mit meiner Gastschwester Katelynn.“

 

Um 7.15 Uhr beginnt Emmas Tag, denn um 8.30 Uhr startet der Unterricht. Die 16-Jährige hat interessante Fächer gewählt: In Earthscience sollen die Schüler ein umfassendes Bild der Erdgeschichte bekommen. Außerdem geht es dabei auch um die Umwelt und um den Weltraum. Die Schüler üben sich also in Astronomie, Geologie, Meeres- und Wetterkunde. 

 

Im projektbezogenen Kurs Woodwork entwerfen und bauen die Schüler sich ihr eigenes Abschlussprojekt. Dabei nutzen sie sowohl Hammer, Sägen und Feilen als auch elektrische Werkzeuge und lernen sicher damit umzugehen. Außerdem bietet Woodwork eine Einführung in technisches Zeichnen. Beim Französisch-Unterricht lernt Emma viele hilfreiche Vokabeln und natürlich auch Grammatik. Die Schüler diskutieren im Unterricht über ihre Ideen und Meinungen und testen ihr Wissen schriftlich und mündlich. Emmas vierter Kurs ist Art Foundations. Dabei lernt sie verschiedene Materialien und Verfahren der Kunst kennen und erstellt ihre eigenen gemalten, gezeichneten und gedruckten Kunstwerke sowie kleine Skulpturen. 

Earthquest Programm

Wenn um drei Uhr die Schule zu Ende ist, trifft sich Emma meist mit ihren Freunden in Vernon. „Wir gehen oft zu Tim Hortons oder Starbucks und manchmal auch in die Mall“, erzählt sie. „Am Abend fahre ich mit dem Bus nach Hause, dort gibt es Abendessen und oft schauen wir alle gemeinsam einen Film.“ Und auch sonst unternimmt Emma viel mit ihrer Gastfamilie: In Squamish haben alle zusammen den Sohn der Familie und die Enkelkinder besucht. „Von dort aus sind wir dann auch nach Vancouver gefahren und haben die Stadt besichtigt“, freut sich Emma. 

 

Während ihre japanische Gastschwester Natsumi nur noch bis Ende Dezember in Kanada bleibt, geht es für Emma mit der zweiten Hälfte ihrer Reise erst richtig los. „Im zweiten Semester mache ich beim Earthquest Programm mit und werde dort teils online Unterricht haben und teils Outdoor-Erfahrungen machen“, erzählt die 16-Jährige. „Wir werden Skifahren gehen, Kajak fahren an der Westküste Kanadas, Helikopter fliegen und noch mehr.“ 

 

Die Earthquest-Outdoor School bietet ihren Schülern schon seit 35 Jahren ein innovatives und fortschrittliches Unterrichtskonzept, in dem die Schüler viel ausprobieren können. Das preisgekrönte Programm richtet sich nicht nur an Outdoor-Enthusiasten, auch Schüler ohne Erfahrung sind willkommen. Das Mentoren-Ehepaar Barrie und Moe Reid, die genau wie Emma in Coldstream leben, sind Lehrer und Outdoor-Guides. Sie wollen die Teilnehmer ihres Programms zu mehr Kreativität und Individualität verhelfen und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen und ihrer Umwelt stärken.

 

Wer bei Earthquest mitmacht, kann sich während des Programms immer wieder neuen Herausforderungen stellen und dabei herausfinden, was in einem steckt. Neue Freunde und Erfahrungen, neue Umgebungen und Fähigkeiten kennenzulernen, soll die Schüler für die Zukunft ausbilden und stärken. Im Februar startet diese Ausnahme-Erfahrung für Emma und sie freut sich schon sehr. 

 

Was erwartet Emma bei earthquest, welche Expeditionen wird sie begleiten? Wir vom Kanadablog halten euch auf dem Laufenden.

Skivergnügen in Whistler und eine kleine Enttäuschung beim Basketball

Janina zur Weihnachtszeit in Nanaimo

Eigentlich fährt Janina immer zu Ostern Ski, dann ist es fast schon ein bisschen Frühling und die Temperaturen angenehm. Nicht so in diesem Jahr: Mit Freunden fuhr die 18-Jährige für zwei Tage von Nanaimo nach Whistler zum Skifahren. „Dort waren es immer so um die 10 bis 15 Grad minus“, berichtet Janina. „Es war wirklich kalt, vor allem natürlich beim Skifahren. Aber wir haben es alle sehr genossen. Es gab viel Schnee und wir sind alle viel gefahren und haben ein gutes Tempo vorgelegt.“

 

Whistler ist in den spektakulären Coast Mountains gelegen und bietet Ski- und Snowboardfahrern eine tolle Kulisse für ihr Hobby. Zwei majestätische Berge und das Whistler Village ließen es Janina und ihren Freunden an nichts fehlen. Sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Skifahrer bietet Whistler perfekte Bedingungen. Das absolute „Winter-Wonderland“ erwartete die Gruppe: „Es war mega schön“, berichtet die 18-Jährige. „Es ist ein riesiges Skigebiet, ich habe sicher nicht alles gesehen. Am liebsten wären wir alle noch länger geblieben, um die Pisten weiter zu erkunden.“ 

Und auch zurück in Nanaimo ist Janina sportlich aktiv. Neben anstrengendem Cross Country und Fitnesstraining spielt die 18-jährige Austauschschülerin genau wie in Deutschland Basketball im Team ihrer kanadischen Schule. „Wir trainieren drei Mal die Woche“, erzählt sie. „Zweimal davon ist das Training sogar vor der Schule – von halb sieben bis halb acht. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen und da der Weg dorthin so einsam ist, fahren mich meine Gasteltern hin. Das ist super nett und natürlich nicht selbstverständlich.“ Am Anfang hatte Janina noch Probleme mit den englischen Anweisungen des Trainers doch mit der Zeit und durch viel Nachfragen klappt das Zusammenspiel sehr gut. „Viele in unserer Mannschaft spielen schon länger zusammen, da kenne ich natürlich noch nicht alle Systeme aber das kommt alles mit der Zeit“, ist sich Janina sicher. „Das Level ist hier schon etwas höher als in Deutschland. Die Spieler sind mit mehr Biss und Intensität bei der Sache – das finde ich ganz cool. Ich kann mich hier auf jeden Fall verbessern.“

 

Ein tolles Training, sympathische Mitspieler und neue Herausforderungen. Janina ist begeistert vom Basketball in Kanada. Doch einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es für die 18-Jährige: „Das wusste vorher niemand, aber es ist trotzdem sehr schade, dass ich bei den Spielen gegen andere Mannschaften nicht mitmachen kann“, erzählt sie. „Da ich Jahrgang 1997 und somit ein paar Monate älter als die Anderen bin, gibt es da keine Möglichkeit für mich.“ Trotzdem trainiert Janina weiter mit. „Beim Spiel nur zuzuschauen ist aber schon schwierig, da leidet natürlich auch die Motivation.“ So ist das Basketball einer der Gründe, weshalb sich Janina auf Deutschland freut: „Dann darf ich wieder mitspielen, denn dafür ist ja das viele Training auch gut.“

Weihnachten in Vancouver und Nanaimo

Janina hat die Weihnachtszeit in Kanada sehr genossen: „Alles war so schön und festlich geschmückt – fast schon kitschig“, erzählt sie. „Und auf dem Weihnachtsmarkt in Vancouver fühlte ich mich fast ein bisschen wie daheim in Deutschland.“ Denn dort gibt es neben vielen anderen Dingen auch Bier und Brezeln, Glühwein und Stollen, Weißwurst und Gulasch. „Es war lustig zu sehen, dass die deutschen Dinge dort auch so bekannt sind“, lacht Janina. „Das hätte ich nicht gedacht.“ Und auch in ihrem Gastzuhause in Nanaimo wurde es weihnachtlich: Gemeinsam mit ihren kanadischen Familienmitgliedern suchte die 18-Jährige einen Weihnachtsbaum aus und schmückte ihn. Das Haus wurde dekoriert – genau wie die ganze Stadt. „Was es hier nicht gibt, ist die Feiern zum ersten, zweiten, dritten und vierten Advent“, erklärt Janina. „Also es gab keinen Adventskranz. Außerdem war ich auch bei einem Weihnachtsmarkt, der drinnen stattfand und Eintritt kostete – das kenne ich aus Deutschland auch nicht.“ 

Mit einer Freundin backte die 18-Jährige Weihnachtsplätzchen: „Die Vanillekipferl kamen sehr gut an“, freut sie sich. „Meine Gasteltern kannten sie nicht und waren begeistert.“ Zu Weihnachten hat Janina die Plätzchen dann gleich noch einmal gebacken und noch dazu einen Hefezopf, denn da war das Haus der Familie für Freunde und Verwandte geöffnet. „Bei dem ‚Open House’ mit dem Motto Stille Nacht haben wir viele Leute eingeladen, auch meine Freunde durften kommen“, erzählt Janina. „Jeder kam und ging wann er wollte und alle hatten eine gute Zeit.“ Das richtige Weihnachtsfest mit Geschenken wurde dann am 25. Dezember morgens gefeiert und am Abend gab es ein großes Christmas-Dinner mit der Schwester des Gastvaters und der zweiten Tochter der Gastmutter.

„Es ist nicht ganz so kalt hier, momentan haben wir etwa minus sechs Grad“, berichtet Janina. „Wir hatten aber schon einen ‚Snow Day’, an dem wir keine Schule hatten.“ Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schmilzt der Schnee und gefriert dann wieder auf den Straßen – auf purem Eis werden Autofahrten und Spaziergänge dann zur gefährlichen Rutschpartie. 

 

Beim Festival of Lights in Ladysmith hatte Janina viel Spaß mit Freunden „Das ist wie ein großer Karnevalsumzug zu Weihnachten“, erklärt sie. „Viele geschmückte Wagen fahren hintereinander und es gibt ein großes Feuerwerk.“ Janinas Gastfamilie organisierte zudem ein Weihnachtskonzert einer Band aus Nova Scotia und auch die Tanzkinder der Gastmutter feierten ein Fest. Janina war also rundum in Weihnachtsstimmung. „Ich habe das Gefühl, ich bin schon fast wieder weg hier“, überlegt sie. „Vielleicht verschiebe ich meinen Rückflug etwas in den Februar hinein, aber es ist auf jeden Fall nicht mehr lang...“ 

 

 

Was wird Janina in ihren letzten Wochen in Kanada noch erleben und wie bereitet sie sich auf den Heimflug vor? Das und mehr gibt es bald auf dem Kanadablog.

  Weihnachten in Kanada
In Kanada werden die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember unter den Baum gelegt. Am Morgen versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum und die Präsente werden geöffnet, abends gibt es oft „Roast Turkey“. Der Baum steht schon etwas länger und ist meist mit vielen glitzernden und glänzenden Kugeln, Lametta und Co. geschmückt. Und auch die Häuser und Gärten vieler Kanadier erstrahlen schon Tage vor Heiligabend in weihnachtlichem Glanz. Weihnachtsmärkte gibt es genauso wie in Deutschland, manche auch mit typisch deutschen Gerichten und Produkten – wie es Janina in Vancouver erlebte. Jede Provinz hat daneben, je nach kulturellem Hintergrund, noch ihre ganz eigenen Traditionen zu Weihnachten. Während in den Großstädten eher „amerikanisch“ gefeiert wird, werden auf dem Land andere Traditionen gepflegt. Toronto feiert eine riesige Weihnachtsmann-Parade, die Inuit zelebrieren „Sinck Tuck“ – ein Festival mit viel Musik und Tanz und in Newfoundland verkleiden sich die Menschen beim „Mummering“. 

Teresa im Winterspaß

Schnee in Vernon – auf zum Silver Star

Kanada ist das perfekte Land für Ski-Fans – im ganzen Land gibt es zahlreiche Ski-Resorts. Vor allem in Alberta, British Columbia, Neufundland und Quebec kann man sehr gut Ski oder Snowboard fahren, Schlitten fahren, Heli- oder Cat-Skiing buchen.

Wer zum ersten Mal in Kanada Ski fährt, ist meist überwältigt von den guten Schneeverhältnissen, die in manchen Skiorten sogar von November bis Mai herrschen. Außerdem sind die Skigebiete weitläufig, lange Schlangen an den Skiliften gibt es kaum. 

Wochenlang hat sich Teresa schon auf ihre ersten Ski-Schwünge in Kanadas Tiefschnee gefreut. Und nun war es soweit, die 16-Jährige, die ihr Auslandsjahr in Vernon (British Columbia) verbringt, konnte sich bei sonnigen minus 14 Grad Celsius endlich auf die Bretter schwingen. „Skifahren hier ist der absolute Hammer“, berichtet sie. „Von unserem Haus bin ich in 20 Minuten auf dem Berg, meine Gasteltern bringen mich immer hin und holen mich wieder ab. Das ist mega nice.“ Silver Star heißt das Skiresort mit seinen 131 Pisten, das in der Nähe des Okanagan Sees liegt. Der Gipfel des Gebiets liegt zwar bei nur 1915 Metern, trotzdem gilt der Ort von November bis April als schneesicher. 

Die „dunkle“ Seite des Bergs

„Oben treffe ich mich dann mit meinen Freunden und wir fahren erst mal Ski. Das Gebiet ist nicht riesig aber auch nicht zu klein“, erzählt Teresa. „Am ersten Wochenende war jetzt nur die Vorderseite des Gebiets offen, ich hoffe, dass das nächste Woche anders ist. Dann haben wir noch einmal doppelt so viele Möglichkeiten.“ Denn während die Vorderseite des Gebietes mit ihren geschwungenen Hängen und breiten Pisten eher an Kinder und Familien ausgerichtet ist, geht es auf der Rückseite richtig zur Sache – sie wird deshalb auch „Dark Side of the Star“ genannt. Dort gibt es viele schwarze oder sogar doppelt schwarze Pisten – diese „Double Black Diamonds“ sind sogar für erfahrene Skifahrer eine Herausforderung. Viele der Pisten sind unpräpariert und tragen Namen wie „Free Fall“ oder „Nirvana“.  

 

Im Winter wird die Hauptstraße des Städtchens zur Skipiste umfunktioniert, so kann man direkt an den vielen bunten Holzhäusern vorbeigleiten, wenn man für eine Pause einkehren möchte. „Das Dörfchen sieht aus wie aus dem Bilderbuch mit den bunten Häusern vor dem weißen Schnee. Es ist traumhaft schön“, schwärmt Teresa. „Um zwölf Uhr fahren wir meist dorthin und kehren ein.“ Dann genießt die Gruppe das von daheim mitgebrachte Essen und trinkt noch einen heißen Kakao, bevor es wieder auf die Piste geht. 

Ski-Erlebnis mitten in der Natur

„Es ist toll, mit meinen ganzen neuen Freunden hier Ski zu fahren“, findet Teresa. „Wir fahren alle gleich gut und können uns deshalb richtig austoben. Wir fahren auch im Tiefschnee, das ist hier der absolute Wahnsinn.“ Durch die höhere Baumgrenze in dem Skigebiet, können die Skifahrer inmitten der Natur ihre Linien ziehen. „Es sieht im Vergleich zu den Alpen ganz anders aus, man ist nicht umgeben von anderen hohen Gipfeln sondern blickt extrem weit bis zum Okanagan See“, beschreibt Teresa. „Es ist ein wunderschöner Anblick, gerade wenn die Sonne scheint.“ 

 

Abends geht es für ein Après-Ski-Getränk noch einmal in das kleine Örtchen Silver Star, bevor alle mit roten Wangen, erschöpft aber überglücklich nach Hause fahren. Und auch dort ist Teresa weiterhin glücklich. Ihre Gastschwestern sind begeistert vom Adventskalender, den Teresas Mutter ihnen geschickt hat. „Ich bin wirklich stolz auf meine Mama, dass sie sich so viel Mühe und Gedanken gemacht hat“, sagt Teresa. Zu Weihnachten wird die 16-Jährige nun auch noch ein weiteres Familienmitglied kennenlernen. „Nicht nur die ganzen Onkels und Tanten kommen, sondern auch mein Gastbruder“, berichtet Teresa. „Der ist ja schon 23 und wohnt in Prince George, etwa sieben Stunden von Vernon entfernt.“

 

Von ihrer Oma in Deutschland hat Teresa nun auch zum ersten Mal etwas geschickt bekommen: ein Kochbuch. „Da habe ich mich riesig gefreut, ich stehe meinen Großeltern ja sehr nahe“, erzählt Teresa. „In dem Kochbuch sind viele Rezepte: Vorspeisen, Hauptspeisen, süß und traditionell – alles querbeet. Dann kann ich jetzt endlich auch mal etwas für meine Gastfamilie kochen.“

 

Was wird Teresa für ihre Gastfamilie kochen und wie wird Weihnachten und das Zusammentreffen mit ihrem Gastbruder? Das und mehr lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Vorweihnachtszeit in Vernon

Teresa freut sich aufs Winter Wonderland

Wenn man etwas zum ersten Mal erlebt, ist das immer etwas Besonderes... So war es auch bei Teresa, die gerade ihr Gastschuljahr in Vernon, British Columbia, macht. Bryan Adams war schon lange ihr Favorit, der kanadische Sänger hat Teresa mit seinen Liedern begeistert. Nun kam er mit seiner „The Get Up“-Tour nach Kamloops, was etwa eineinhalb Stunden von Vernon entfernt liegt.


Für Teresa und ihre Gastschwester Chantal war klar: Da müssen wir hin. Und die Entscheidung war goldrichtig, denn als Teresa auf den Abend zurückblickt, ist sie immer noch überglücklich: „Das Bryan-Adams-Konzert  war unfassbar toll“, schwärmt sie. „Wir hatten nicht die perfektesten Plätze und trotzdem konnten wir alles so gut miterleben, die Musiker, den Sänger, die gesamte Show. Die Stimmung war einfach mega.“ 

 

Da Bryan Adams schon seit über 30 Jahren mit Nummer-1-Hits in den Charts platziert ist, sind die Gastschwestern unter den jüngsten Zuschauern. „Das hat aber überhaupt nichts ausgemacht“, versichert Teresa. „Ich kannte alle Songs und konnte gut mitsingen. Es war einfach – ich kann es nicht in Worte fassen... Amazing!“ Nach dem atemberaubenden Abend kaufen die beiden sich noch ein Tour-T-Shirt als Erinnerung, außerdem haben sie natürlich viele Fotos und Videos gemacht. „Er ist einfach hypnotisierend“, schwärmt Teresa. „Als er in unsere Richtung gesungen hat, sind wir aufgestanden, seine Stimme und die Ausstrahlung sind toll. Er gestaltet die Show super und bezieht das Publikum mit ein – es war ein gigantisches erstes Konzert.“ 

Weihnachtsgrüße von zuhause

Zuhause bei Teresas Gastfamilie hat mittlerweile auch die Vorweihnachtszeit Einzug gehalten – und die 16-Jährige ist begeistert: „Die Weihnachtszeit ist meine liebste Zeit. Ich liebe einfach alles was mit Weihnachten zu tun hat. Ich finde die biblische Geschichte rund um die Geburt von Jesus so schön, ich backe gerne Plätzchen und mag Weihnachtsschmuck und viele Lichter.“ Vor allem aber liebt Teresa Weihnachtsmusik. „Ich bin richtig musikabhängig“, gesteht sie. „Und ich höre dann sogar traditionelle Sachen, also zum Beispiel Heintje, Peter Alexander oder Rolf Zucchowski.“ Diese Musik will sie in den kommenden Tagen bis Weihnachten auch ihren Gasteltern und –schwestern näherbringen. 

 

Zuhause in Deutschland bekommt Teresa immer einen Adventskalender, denn auch ihre Mutter ist ein großer Weihnachtsfan. „Sie dekoriert gerne, gestaltet das ganze Haus und auch der Adventskalender ist immer liebevoll gefüllt“, berichtet Teresa. „Mal ist ein kleiner Nagellack drin, mal Schokolade. Ich habe schon gedacht, dass ich dieses Jahr auf die Tradition verzichten muss.“ Aber die 16-Jährige hat Glück: Ende November trudelte ein großes Paket bei ihrer Gastfamilie ein. Darin waren drei große Stoffpuppen, über und über mit kleinen Täschchen bestickt – Adventskalender für Teresa und ihre Gastschwestern Chantal und Nathalie. Außerdem hatte es in dem Paket auch noch Platz für zwei kleinere Puppen für die Gasteltern Jenny und Daniel. „Alle haben sich total gefreut“, erzählt Teresa. „Und ich finde es toll, dass sie so auch ein bisschen etwas von meiner Kultur mitbekommen. Das war einfach eine klasse Idee von meiner Mama.“

Vorfreude auf Schnee und Weihnachtsfeiern

Dass Teresa dieses Weihnachten nicht zuhause sein wird, ist nicht wirklich schlimm für die 16-Jährige. „Meine Gastschwester Nathalie fliegt für zweieinhalb Wochen zurück nach Hause und kommt dann wieder“, erzählt Teresa. „Aber ich bin hier ja keineswegs alleine. Wir bekommen so viel Besuch: Cousinen, Cousins, Großeltern, Tanten und Onkel... Ich bin sehr gespannt, wie sie hier Weihnachten feiern.“ Einige Unterschiede zu Deutschland kennt Teresa schon, so werden in Kanada die Geschenke erst am 25. Dezember ausgetauscht. 

 

Entgegen aller Erwartungen hat es in Vernon bis Ende November noch nicht richtig geschneit – zumindest nicht im Tal, auf den Bergen liegt allerdings schon Schnee. „Alle finden das komisch“, erzählt Teresa. „Das ist wohl fast noch nie vorgekommen, dass es um diese Zeit noch keinen Schnee gab.“ Um so gespannter ist die 16-Jährige. Jetzt kann es jederzeit soweit sein. 

 

Seit sie ein kleines Mädchen ist, fährt Teresa Ski und dadurch kann sie es schon sehr gut – nun ist sie gespannt auf die berühmten kanadischen Pisten. „Ich bin mir sicher, dass das gemeinsame Skifahren auch noch einmal zu vielen neuen Freundschaften führen wird“, meint Teresa. „Ein gemeinsames Hobby, das ich dann gemeinsam mit kanadischen Schülern ausübe – das wird super, das schweißt und alle noch ein wenig näher zusammen.“

Skifahren mit Schneegarantie

Auch in Deutschland wohnt Teresa recht nah an den Bergen, aber nun ist es für sie nur einen Katzensprung bis zum Schnee: Nur 20 Minuten von Vernon entfernt liegt nämlich ein tolles Skigebiet, das Silver Star Mountain Resort. Das drittgrößte Skigebiet in British Columbia bietet 132 Pisten, die längste davon ist acht Kilometer lang. Und was am schönsten ist: Das Gebiet wirbt mit Schneegarantie und zwar 100 % natürlich. Wem „normales“ Skifahren zu langweilig ist, kann sich im Silver Star Mountain Resort sogar im Heli-Skiing, Night-Skiing oder Langlauf ausprobieren. „Außerdem kann man Schlitten fahren und Eislaufen“, berichtet Teresa. „Das wird sicher total lustig, ich will das so oft und so lange es geht nutzen.“

 

Doch auch wenn es in den Bergen schon geschneit hat, wünscht sich Teresa auch in der Stadt ihr ganz persönliches Winter Wonderland. „Am meisten wünsche ich mir natürlich weiße Weihnachten“, sagt sie. „In Deutschland war das ja in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Das ist wirklich einer meiner Weihnachtswünsche, dass es an Heiligabend schneit und Schnee liegt.“

Weihnachtsstimmung gibt es aber auch ohne Schnee in Vernon, viele Bewohner schmücken ihre Häuser mit Lichterketten und Figuren. Und ein Haus ist ganz besonders dekoriert: „So etwas habe ich noch nie gesehen“, berichtet Teresa. „Es ist wirklich wahnsinnig aufwändig geschmückt – die werden wohl irgendwann die ganze Energie der Stadt verbrauchen.“

 

Wie wird Teresas erster Tag im Skigebiet verlaufen? Ist das Skifahren in Kanada wirklich etwas ganz Besonderes? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Sightseeing in Vancouver

... und der Alltag als Gastschüler in Vernon

Schon über zwei Monate sind vergangen seit Teresa ihre Gasteltern und Gastschwester Chantal in Vernon (BC) kennengelernt hat (Artikel lesen), sie hat mit ihnen Thanksgiving gefeiert (Artikel lesen), Ausflüge gemacht und wurde ein richtiger Teil der Familie. Ende Oktober ging es nun für die 16-Jährige mit anderen internationalen Schülern und ihrer Gastschwester für einen Ausflug nach Vancouver. 

 

Fünf Stunden war die Gruppe mit dem Bus von Vernon aus unterwegs bis sie im Motel ankamen: „Es war echt eine schöne Unterkunft“, findet Teresa. „Aber trotzdem hat es uns nicht lang dort gehalten, wir sind gleich raus und haben uns die Stadt angeschaut.“ Sie erkunden zuerst das CF Pacific Centre, eine Mall im Herzen Vancouvers. „Wir hatten zwei Stunden Zeit, aber das war viel zu wenig. In solch riesigen Einkaufszentren kann man sicher Wochen verbringen“, lacht Teresa. 

 

Am zweiten Tag in der Großstadt an Kanadas Westküste besucht die Gruppe ein riesiges Spiele- und Süßigkeitenparadies, dort deckt Teresa sich auch mit jeder Menge Vancouver-Souvenirs ein. „Und wir haben einen wunderbaren Flug über Kanada erlebt“, schwärmt die 16-Jährige. Beim „Fly over Canada“ sitzen die Jugendlichen in Sessellift-ähnlichen Sitzen, die vor einem riesigen, gewölbten Bildschirm schweben. Die Bilder im Film werden von Special Effects wie Wind und Gerüchen begleitet. „Das war echt mega“, schwärmt Teresa. „Man hat echt die ganze Schönheit Kanadas gesehen: Berge, Seen, Wälder, Flüsse... Es war beeindruckend.“ Und auch Vancouver begeistert mit seiner einmaligen Lage, den hohen Bergen und dem milden Klima. „Es ist eine wunderschöne Stadt und sehr, sehr sauber“, berichtet Teresa. „Wir haben auch super Wetter erwischt. Es war fast jeden Tag sonnig und klar, was für die Stadt gar nicht so üblich ist.“ 

Wieder daheim in Vernon stand für Teresa und ihre Freunde Halloween vor der Tür. Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie höhlte sie Kürbisse aus und dekorierte Haus und Garten. „Meine Gastmutter hat so unglaublich viele Süßigkeiten gekauft“, lacht sie. „Ich habe noch nie so viel Süßes auf einen Haufen gesehen.“ Nachdem Teresa klingelnden Kindern jede Menge Süßigkeiten in die Hand gedrückt hat, geht sie auch selbst noch einmal los zum „Trick or Treat“. „Jeder war so großzügig und so interessiert an uns“, schwärmt sie. „Und die Gärten sind so toll geschmückt, mit Figuren und Lichtern wie bei uns nur an Weihnachten.“ Als krönenden Abschluss erlebte Teresa ein riesiges Feuerwerk am Kalamalka Beach direkt am Ufer des gleichnamigen Sees: „Es war beeindruckend. Viele Leute haben zugeschaut und sogar die vorbeifahrenden Autos haben gehupt.“ 

Und nicht nur zu Halloween hat Teresa eine gute Zeit in Kanada, auch in der Schule gefällt es der 16-Jährigen ausgesprochen gut. „Ich habe viele Freunde in jedem Fach“, erzählt sie. „Ich habe ja Spanisch, Mathe, Kochen und Französisch.“ Dabei lernt sie nicht nur durch ihre Lehrer viel dazu, sondern auch durch die Mitschüler: Im Französisch-Unterricht spricht sie mit ihrem Sitznachbarn und dessen Freunden nur Französisch und auch nach dem Unterricht oder bei gemeinsamen Treffen wird die Sprache gelernt: „Das ist einfach cool, weil ich mich nun nicht nur im Englischen verbessere, sondern auch mein Französisch immer besser wird“, freut sich Teresa. 

 

Außerdem geht Teresa zwei Mal die Woche Eislaufen. „Ice Skating ist hier total hoch im Kurs“, erklärt sie. „Ich bin daheim zwar noch nie wirklich Eisgelaufen, aber hier möchte ich es schon gerne lernen, weil es hier einfach jeder macht.“ Von Mal zu Mal verbessert sich Teresa und es macht ihr großen Spaß. Neben dem Eislaufen trifft sie sich oft mit ihren Freunden zum Bowlen, Übernachten oder Filme schauen. „Es ist einfach immer was los und so habe ich auch immer Kontakt zu Kanadiern, das ist toll.“ 

Nun, Anfang November, warten alle auf die Skisaison. „Bis jetzt ist leider noch nicht so viel Schnee gefallen, aber Ende November sollte man dann schon anfangen können Ski zu fahren“, ist sich Teresa sicher. „Alle sind richtig heiß auf den ersten Schnee und wollen in die Berge und auch ich freue mich sehr auf’s Skifahren.“ Bis zum Skigebiet hat es Teresa dann nicht weit: nur 20 Minuten entfernt liegt das Silver Star Ski Resort mit – hoffentlich bald – bestem Pulverschnee und vielen Pisten verschiedener Schwierigkeitsgrade. 

 

Auch wenn noch kein Schnee liegt, ist Teresa sportlich aktiv: „Zwei bis dreimal die Woche gehe ich ins Hallenbad – daheim bin ich ja Leistungsschwimmerin“, erzählt sie. „Über dem Bad gibt es auch ein Fitnessstudio, sodass ich Schwimmen und ein bisschen Workout verbinden kann – das ist super.“ Und nicht nur deshalb hat die 16-Jährige kaum Heimweh: „Ich vermisse meine Familie und meine Freunde natürlich schon, aber nicht so, dass ich traurig bin“, erklärt Teresa. „Ich bin einfach sehr glücklich, dass ich so eine tolle Zeit haben darf. Wahrscheinlich werde ich so eine leichte und unbeschwerte Zeit nicht so schnell wieder haben. Momentan sind alle Sorgen weit weg und ich kann mich auf mich konzentrieren. Ich kann mich fördern und weiterentwickeln, ich habe Zeit für mich selbst – was daheim mit Schule und allem oft nicht der Fall ist. Dort wird bei der Schule so viel verlangt so ist das hier fast ein bisschen wie ein Selbstfindungstrip – ich genieße es sehr und ich denke eher: Oh, es sind nur noch acht Monate...“

 

Wann wird der erste Schnee fallen? Und wird Teresa zur Profi-Eisläuferin? All das und vieles mehr lest ihr hier auf dem Kanadablog.  

Gruseltage in Kanada

Janina und Merit feiern Halloween

Am Abend des 31. Oktober werden auch hierzulande immer öfter Kinder zu Gespenstern, Skeletten, Vampiren oder Hexen – Halloween, der Abend vor Allerheiligen hat sein ganz eigenes Brauchtum bekommen. Viel weiter verbreitet ist das gruselige Fest allerdings in den USA und auch in Kanada – hier wird Halloween oft umfassend zelebriert, nicht nur mit geschnitzten Kürbissen. Auch die Gastschülerinnen und -schüler, die mit Breidenbach Education in Kanada sind, haben den gruseligen Feiertag miterlebt und jede Menge Spaß gehabt. 

Janinas Halloween-Party
Janinas Halloween-Party

Janina kommt aus der Nähe von Düsseldorf und hat als Rheinländerin natürlich ein Herz für den Karneval, deshalb merkt sie an: „Während Halloween hier in Nanaimo habe ich mich schon immer wieder an Karneval erinnert. Man muss sich auch gar nicht gruselig verkleiden, jeder kommt einfach irgendwie verkleidet – auch zur Schule.“ Schon Tage vorher hat sich die 18-Jährige darauf gefreut und sich auch selbst ein schönes Kostüm ausgesucht. „Ich wollte nicht soviel Geld ausgeben, deshalb habe ich nur einen Umhang, Teufelshörner und einen Teufelsstab gekauft.“ 

 

Der 31. Oktober fiel auf einen Montag und in Janinas Schule waren viele Schüler verkleidet. In der Mittagspause gab es dann sogar eine Parade, bei der jeder mitmachen konnte: „Man wurde aufgerufen und musste auf die Bühne kommen, dann wurden die Kostüme bewertet“, erzählt Janina. Zwei Schüler hatten sich besonders viel Mühe gegeben und teilten sich den ersten Platz. „Der eine hatte eine wirklich kreative und aufwändige Verkleidung: Sie war zweigeteilt, auf der einen Seite der griechische Dichter Homer, auf der anderen Seite die Zeichentrickfigur Homer Simpson – das war schon echt klasse. Der andere Gewinner hatte sich als das Getränk Frappuccino verkleidet.“ 

Auch während des Unterrichts machte sich die Halloween-Stimmung bemerkbar. „Die Lehrer waren lockerer als sonst und der Unterricht war auch eher spielerisch“, findet Janina. So spielte die 18-Jährige während ihrem Theaterproduktionskurs das Spiel „Murder in the Dark“ und der Chemielehrer überraschte seine Schüler mit einem spannenden Experiment.  

 

Nach der Schule machte Janina viele Fotos von sich und ihren Freunden, immerhin war ein „richtiges“ Halloween schon etwas ganz Besonderes. „Das werde ich in dieser Form nicht noch einmal erleben“, ist sich die 18-Jährige sicher. Als sie dann am Nachmittag nach Hause kam, ging es den Kürbissen an den Kragen. Janina und ihre Gastfamilie höhlten sie aus und schnitzten sie zu gruseligen Fratzen. „Das habe ich lange nicht gemacht, es war richtig lustig und hier machen das ja fast alle“, erinnert sich Janina. 

 

Später ging es dann für Janina und ihre Freunde noch einmal auf die Straße. Obwohl das „Trick or Treating“ eigentlich eine Tradition für Kinder ist, haben auch viele Jugendliche und Erwachsene großen Spaß daran. „Wir sind von Tür zu Tür gelaufen und haben ein frohes Halloween gewünscht und wir haben jede Menge Süßigkeiten bekommen.“ Schon von weitem konnte die Gruppe erkennen, ob sie klingeln konnten oder nicht: „Alle waren vorbereitet“, erklärt Janina. „Wir wussten, wenn Licht brennt, durften wir klingeln und dann haben sich die Leute auch gefreut.“ Die Straßen waren gut gefüllt mit verkleideten Kindern und Jugendlichen, auch als Janina wieder zuhause bei ihrer Gastfamilie war, klingelten immer wieder kleine Halloween-Gespenster. Doch eines ist für Janina klar: „Karneval ist noch schöner als Halloween!“

Und auch Merit, die bei ihrer Gastfamilie in Guelph lebt, hat das gruselige Fest genossen. Schon Wochen vor Halloween begann ihre Familie das Haus zu dekorieren. Außerdem wurde für den Abend eine Party geplant und es sollte viele Horrorfilme geben. „Meine Gastfamilie liebt Halloween“, erklärt die 15-Jährige. „Ich hatte schon ein wenig Angst vor dem Tag, denn so habe ich das noch nie erlebt.“ Bei jedem Besuch der örtlichen Mall stürmten die Familienmitglieder den Halloween-Store, dort gab es alles rund um das gruselige Fest: bewegliche Puppen, Dekomaterial, Lichterketten und vieles Mehr. „Schreckhafte Leute wie mich kann man mit diesen Puppen ganz schön ärgern“, lacht Merit. „Meine Gastschwestern haben das natürlich immer voll ausgenutzt, bis ich aus dem Laden gerannt bin.“

 

Als der große Tag dann gekommen war, war Merits Angst wie weggeblasen: „Es war ziemlich cool, da Halloween in Kanada viel mehr gefeiert wird als bei uns“, erklärt sie. „In der Schule waren fast alle verkleidet und in der Mittagspause gab es Spiele und wir konnten sogar mit Torten auf unsere Lehrer werfen.“ Nach der Schule ging es nach Hause und abends hatte Merit dann „Türdienst“ und verteilte jede Menge Süßigkeiten. Nach einer Stunde zog sie dann aber auch selbst noch einmal um die Häuser. „Wir haben so viele Süßigkeiten bekommen und alle Häuser waren toll dekoriert, manche auch richtig als Schreckenshäuser – eine Garage war zum Beispiel mit Planen verhängt und alles war voll mit Kunstblut“, beschreibt Merit. „Danach ging es heim zum Horrorfilm schauen. Es war eine total lustige Zeit und es kam mir vor als sei Halloween hier fast wichtiger als Weihnachten.“

Wie es für Merit und Janina und die anderen Gastschüler von Breidenbach Education in Kanada weitergeht, erfahrt ihr hier auf dem Kanadablog. 

Indian Summer in Nova Scotia

Janina reist ans andere Ende von Kanada

Die Zeit vergeht wie im Fluge wenn man so viel erlebt wie Janina bei ihrem Gastaufenthalt im schönen Nanaimo auf Vancouver Island. Und nun ging es für die 18-Jährige auch noch ganz auf die andere Seite des Landes – von der Westküste rund 6000 Kilometer bis zur Ostküste zum Celtic Colours Festival auf Cape Breton Island (Nova Scotia). „Meine Gasteltern waren zu dem Festival eingeladen“, freut sich Janina. „Das findet eine Woche lang auf der ganzen Insel statt.“ Janinas Gasteltern lieben keltische Musik und sind sehr aktiv in der keltischen Szene – in Nanaimo organisieren sie selbst oft Konzerte. So durften sie auch auf dem Festival an der Ostküste nicht fehlen.

„Meine ganze Gastfamilie, also meine Gastschwester, ihre Eltern und ich sind dorthin gereist“, erzählt Janina. „Wir Mädels hätten auch alleine auf Vancouver Island bleiben können, aber die Chance an die Ostküste Kanadas zu kommen wollte ich natürlich nutzen.“
Nova Scotia besteht aus einer Halbinsel und der Cape Breton Insel und ist die flächenmäßig zweitkleinste Provinz Kanadas. 

 

Janinas Gastfamilie verbringt zehn Tage auf Cape Breton Island im Nordatlantik. „Dort sieht es schon ganz anders aus als bei uns in Nanaimo an der Westküste. Es ist sehr dünn besiedelt und die Häuser sind weit voneinander entfernt“, erklärt Janina. „Während in Nanaimo eher Nadelbäume stehen, ist Cape Breton Island über und über mit Laubbäumen bewaldet. Genau zu der Zeit, zu der wir dort waren, haben sich die Blätter total bunt verfärbt – das war wahnsinnig schön.“ Der „Indian Summer“ hat die 18-Jährige regelrecht verzaubert. Ahornbäume, Eichen und Erlen strahlen in gelb, orange und rot und spiegeln sich in den verwunschenen Seen. Nicht umsonst wirbt die Insel mit dem Spruch „Your Heart will never leave“. 

Janina wohnte im Ferienhaus der Gastfamilie: „Das Ferienhaus lag mitten in der Natur – nur Bäume und Seen rundherum“, beschreibt die 18-Jährige. „Es war wirklich wunderschön.“ Ohne W-Lan aber mit viel unberührter Natur verbrachten die Familienmitglieder ihre Abende gemeinsam in dem kleinen Häuschen, schauten Serien oder puzzelten zusammen. Wegen eines Unwetters an Thanksgiving fiel drei Tage lang der Strom aus – eine Bewährungsprobe ohne fließendes Wasser und Heizung. 

 

Cape Breton Island wurde im 18. Jahrhundert von den Briten erobert, danach kamen vor allem schottische Siedler auf die Insel – ihre Nachfahren sprechen zum Teil immer noch die keltische Sprache und prägen die Insel, kein Wunder also, dass das Celtic Colours Festival gerade hier stattfand. Veranstaltungen gab es überall auf der Insel und so verbrachten Janina, ihre Gastschwester und die Gasteltern die ganze Woche an verschiedenen Orten. Tagsüber und abends gab es Konzerte, Tanzveranstaltungen, Essen und andere Aktionen, an denen man teilweise kostenlos teilnehmen konnte. Janina reiste auf der ganzen Insel herum, lernte Squaredance und Steptanz kennen und versuchte sich sogar an den traditionellen Tanzstilen: „Ich konnte das natürlich nicht so gut, aber die Anderen beim Tanzabend in der Community Hall haben mir alle geholfen und es hat Spaß gemacht“, erinnert sich Janina. „Die Zeit auf der Insel war alles in allem wunderschön.“

Nun ist Janina wieder zurück in Nanaimo und muss sich nach der Auszeit in Nova Scotias Natur erst einmal wieder einleben. „Aber mir geht es weiterhin sehr gut“, versichert sie. „Klar vermisse ich ab und zu meine Freunde und Familie, vor allem wenn ich sehe, was sie so zusammen unternehmen und ich nicht dabei sein kann. Aber die Zeit geht ja wirklich schnell vorbei und bald sehe ich alle wieder. Außerdem habe ich hier ja auch neue Freunde gefunden mit denen ich viel unternehme. Es ist toll, dass die Menschen hier so offen und freundlich sind und man mit jedem schnell ins Gespräch kommt – sowohl hier als auch am anderen Ende des Landes.“

 

Nach den magischen Momenten des „Indian Summer“ wird es für Janina bald ernst: Die Auswahl für die Basketball-Team stehen im November an und sie will dabei sein – wird das klappen? Das und mehr gibt es bald hier im Kanadablog. 

Anstrengende Strapazen und eine wunderschöne Belohnung

Tabea besteigt den Gipfel

Als Tabea am nächsten Morgen in ihrem Zelt aufwachte und sich anziehen wollte, merkte sie, dass ihre Schnürsenkel gefroren waren. „Auch die Rucksäcke und der Boden waren eisig“, erinnert sie sich. So schnell wie möglich zog die 15-Jährige sich an und ging zum Frühstück. „In der Hütte haben wir dann unsere Rucksäcke gepackt“, erzählt Tabea. „Diesmal die kleinen, denn bei einer solch anspruchsvollen Wanderung macht jedes Gramm einen Unterschied und die großen Rucksäcke wogen ja fast 20 Kilo.“ Danach ging es los – immer weiter bergauf, immer mit dem Ziel des Community Recreation Kurses (www.commrecextreme.com)im Kopf: „We will tagg the Tusk.“ 

Teil eins von Tabeas Wanderung, in dem ihr lesen könnt, wie Tabea den ersten Teil dieses aufregenden Wochenendes verbracht hat, findet ihr hier:
Tabeas erstes großes Abenteuer in Kanada


Zu Beginn war der Weg noch einfach, die Steigung nicht allzu steil. „Zwischendurch haben wir immer mal wieder gestoppt, um Vögel zu füttern“, erzählt Tabea. „Außerdem wurde uns auch das richtige Verhalten gegenüber Bären gezeigt.“ Mit einem atemberaubenden Blick auf den Garibaldi Lake wanderte die Gruppe weiter hinauf. Am letzten längeren Stopp hatten sich die Kleingruppen aufgelöst – jeder wanderte nun mit wem er wollte. Der Lehrer warnte seine Schüler vor der Kälte: „Wir sollten alles anziehen, was wir hatten“, erinnert sich Tabea. „Und schon bald haben wir gemerkt wie recht unser Lehrer hatte – es wurde richtig kalt.“ 

 

Der erste Schnee der Wanderung lag vor ihnen und die Schüler mussten nun hintereinander wandern, da der Pfad steil und schmal bergauf ging. Geröll, dicke Wurzeln, Matsch und Schnee erschwerten die Trittsicherheit und die Jugendlichen brauchten eine Pause. „Wir machten einen kurzen Stopp hinter einer Geröllschneise, wo wir im Windschatten waren“, erklärt Tabea. „Dann wurde unser Lehrer richtig ernst – was wir gar nicht von ihm kannten. Da wussten wir, dass es jetzt gefährlich wird.“ Die Gruppe ließ ihre Rucksäcke bei der windgeschützten Stelle zurück – jeder brauchte nun beide Hände zum klettern und die Schüler wanderten in einem Abstand von drei Metern weiter. 

Es ging immer langsamer voran – Vorsicht war angesagt. Doch die Gruppe kam näher und näher an den Tusk. An einer schwierigen Stelle wurde den Schülern noch einmal von den Lehrern geholfen, dann war endlich jeder angekommen – der Tusk war „getagged“. Alle waren erleichtert und froh und genossen die grandiose Aussicht obwohl es natürlich auch bitterkalt war. 2000 Meter über dem Meeresspiegel blickten die Schüler auf den Garibaldi Lake, das schneebedeckte Band der Berge ringsherum und die unberührte Wildnis. Mit dem dunklen Vulkangestein unter den Füßen und dem Blick über den Garibaldi Provincial Park wollte niemand so schnell wieder an die Abstieg denken, doch nach einiger Zeit gaben die Lehrer das Signal zum Aufbruch. 

 

 

„Mir war mittlerweile so kalt, dass ich mir eine Jacke und einen Schal leihen musste“, erinnert sich Tabea. „Doch beim Abstieg wurde es mit jedem Schritt wieder ein klein wenig wärmer. Nachdem die Gruppe eine Dreiviertelstunde unterwegs war, wurden die Temperaturen wieder angenehmer – bei 5 Grad Celsius machten sie eine kurze Pause zum Essen. Außerdem wurden noch einmal die Kameras gezückt und die umwerfende Natur in Bildern eingefangen. Der Schnee wich Gräsern und Blumen und über einen kleinen Waldweg gelangten die Schüler zum Garibaldi Lake. Der See lag türkisblau vor ihnen und die Lehrer ließen sich noch einmal auf eine 30-minütige Pause ein. „Ein paar Jungs hatten dann die verrückte Idee, schwimmen zu gehen“, lacht Tabea. „Und es sind dann tatsächlich zehn von ihnen in dieses eiskalte Wasser gesprungen.  Es war etwa ein Grad kalt – und sie hatten alle weder ein Handtuch noch Wechselklamotten dabei, verrückt!“ Dabei hatte die Gruppe immer noch etwa eine Stunde Weg vor sich. Als sie dann endlich durchgefroren und erschöpft am Campingplatz ankamen, gab es erst einmal etwas warmes zu essen. 

 

 

Schüler und Lehrer erzählten sich wieder Geschichten und genossen die süßen mitgebrachten Marshmallows. Außerdem brachten die Gastschüler ihren kanadischen Freunden deutsch und brasilianisch bei und ließen den Tag Revue passieren: sie hatten so viel Spaß gehabt und die anstrengende Wanderung mit Bravour gemeistert – besonders die wunderschöne Natur hatte ihre Strapazen belohnt. Mit etwa fünf Grad Außentemperatur war es in dieser Nacht nicht ganz so kalt wie zuvor und so konnten die Schüler noch einmal Kraft tanken, bevor am nächsten Tag zurück zum Bus gewandert wurde. „Die Busfahrt zurück war genauso wunderschön wie das gesamte Wochenende“, versichert Tabea. „Es war einfach insgesamt eine unglaublich tolle Erfahrung. Die vielen Eindrücke werde ich nicht vergessen. Und das einzige Gute an der Heimkehr war die Aussicht auf eine warme Dusche!“ 

Quickfacts Garibaldi Lake
See im Garibaldi Provincial Park, British Columbia
An manchen Stellen tiefer als 250 Meter
Türkises Wasser, aufgrund der Gletscherzuflüsse
Lage: etwa 1500 Meter über dem Meeresspiegel
Link: www.vancouvertrails.com/trails/garibaldi-lake/

Thanksgiving und große Pläne

Teresas zweiter Monat als Gastschülerin in Kanada

Der erste Monat in Kanada ist schon um und Teresa hat sich in Vernon richtig gut eingefunden. Die Schule läuft gut, die 16-Jährige ist zufrieden: „Meine Noten sind gut, aber das nimmt hier eigentlich einen kleineren Stellenwert für mich ein – die neuen Erfahrungen sind mir wichtiger. Außerdem war es bedeutend für mich, dass mich meine Lehrer und die anderen Schüler akzeptieren und annehmen – und das ist zum Glück ohne Probleme geschehen.“ Schon nach der allerersten Schulpause hatte sich Teresa mit einigen kanadischen Mädchen angefreundet, sie hatte mit ihnen den Französisch-Unterricht besucht und danach hatten sie Teresa an ihren Tisch gerufen. „Die waren alle sehr nett und haben mich viel über Deutschland gefragt und wie es mir hier gefällt... Seitdem sitze ich immer dort und habe mich auch schon nach der Schule mit einigen getroffen!“

 

Gastfamile Thanksgiving
Teresa mit ihrer Gastfamilie an Thanksgiving

Mit anderen internationalen Gastschülern hat Teresa einen Ausflug mit dem Kanu unternommen. Gemeinsam paddelten sie zu einem Camp am Kalamalka Beach (www.vernonbeaches.com). Dort konnten die Schüler Fußball und Hockey spielen und an einer Kletterwand klettern. „Später gab es dann ein riesiges Barbecue für uns alle“, erinnert sich Teresa. „Das waren bestimmt 150 Internationals – es war gigantisch.“ Mit den anderen Gastschülern unternimmt die 16-Jährige auch einen Ausflug zu einem Kängurugehege. „Das war total schön, es gab so viele Tiere“, schwärmt Teresa. „Kängurus natürlich, aber auch Papageien, Hühner und vieles mehr. Man konnte die Tiere anfassen und Fotos mit ihnen machen.“

Und auch mit ihrer Gastfamilie unternimmt Teresa einiges. Zusammen mit ihrer Gastschwester Chantal und der anderen Gastschülerin Nathalie erlebte sie ein aufregendes Outdoor-Abenteuer, das Nervenkitzel mit atemberaubender Aussicht paart: „Wir haben Zip Lining gemacht“, erklärt Teresa. „Dabei gleitet man an einem gespannten Drahtseil entlang von Plattform zu Plattform – natürlich ist man mit Gurten gesichert, es war aber trotzdem mega aufregend. Am Ende sind wir sogar kopfüber durch die Luft gerast, das war einfach nur cool.“ Der Oyama Zipline Adventure Park (www.oyamazipline.com) liegt am Wood Lake, etwa eine halbe Stunde von Vernon entfernt. Neben dem Ziplining können sich Besucher dort auch auf Kletterpfade in den Wipfeln der Bäume begeben – manche davon mehr als 20 Meter über dem Boden. 

Noch hat Teresa kein kanadisches Lieblingsessen aber ihre Gasteltern verwöhnen die 16-Jährige mit Speisen aus aller Herren Länder: „Sie machen immer mega Abendessen. Es gibt mal chinesisches, mal mexikanisches Essen, dann französisch oder kanadisch...“, erzählt Teresa begeistert. „Wir haben uns jetzt ein kleines Spiel überlegt: Jeden Sonntag gibt es ein Essen aus einem anderen Land von A bis Z. Letze Woche war Afghanistan dran – es war etwas ungewohnt, aber auch lecker. Nun kommt Brasilien und wir wechseln uns immer ab mit kochen. Bevor G wie Germany kommt (Germany), muss ich mir noch genau überlegen was ich mache!“ 

 

Und auch mit ihren Freunden kocht Teresa gerne. Gemeinsam mit ihren beiden Gastschwestern war sie bei einer mexikanischen Gastschülerin und deren Familie zum Abendessen eingeladen: „Es gab total leckeres mexikanisches Essen und wir hatten einen richtig witzigen Abend“, erinnert sich Teresa. „Dann haben wir ausgemacht, dass ich auch einmal für alle kochen muss. Das wird was!“ Es soll auf jeden Fall Kässpatzen geben – da ist sie sich sicher. 

 

Zu Thanksgiving (10. Oktober) wurde ebenfalls viel gegessen – in Teresas Gastfamilie und in anderen Familien wird der schul- und arbeitsfreie Montag genutzt, um Freunde und die Familie zu besuchen. Der nationale Feiertag ist ähnlich wie das  Erntedankfest in Deutschland. „Es gab so viel zu Essen wie ich es noch nie gesehen habe“, lacht Teresa. Und auch sonst ist Teresa überglücklich mit ihrer Gastfamilie: „Ich habe großes Glück, meine Gasteltern sind entspannt und total lieb und witzig. Während andere schon um 21 Uhr im Bett sind, bleiben sie oft bis halb zwölf auf.“ 

Ausflug nach Vancouver

Am kommenden Wochenende geht es für Teresa nach Vancouver.  Sie fährt gemeinsam mit ihrer Gastschwester Chantal und anderen internationalen Schülern in die fünf Stunden entfernte Großstadt. Alle werden gemeinsam in einem Hotel wohnen und die Stadt besichtigen. „Und dann gehen wir shoppen“, freut sich Teresa. „Wir gehen dazu in ein ganz neu eröffnetes Einkaufszentrum – es soll das größte in ganz British Columbia sein. Ich bin schon soooooo excited.“

 

Was für die 16-Jährige fast noch aufregender ist, ist, dass sie Mitte November auf ein Bryan-Adams-Konzert gehen wird. Der Musiker ist mit seiner „Can Get Up“-Tour nämlich auch in ihrer Nähe. „Ich weiß, das ist vielleicht komisch für jemanden in meinem Alter“, lacht sie. „Aber ich bin riesiger Fan von ihm und von seiner Musik.“ Als weltberühmter kanadischer Rockmusiker ist Bryan Adams (http://www.bryanadams.com) seit fast 40 Jahren äußerst erfolgreich im Musikgeschäft. Hits wie „Summer of 69“ oder „Everything I do, I do it for you“ gehören zu seinen populärsten Stücken. Für Teresa wird es das erste Konzert ihres Lebens sein – gemeinsam mit Chantal, ihrer Gastschwester, wird sie Bryan Adams erleben – mit Plätzen ganz nah an der Bühne. 

 

Wie Teresa ihr erstes Konzert gefällt und was sie an Halloween erlebt, das lest ihr bald hier im Kanadablog. 

Tabeas erstes großes Abenteuer in Kanada

Wanderung auf den Black Tusk

Tabea ist 15 und mit Breidenbach Education als Gastschülerin nach Kanada gereist. Seit Anfang September wohnt Sie in Abbotsford (British Columbia) und geht dort auch zu Schule.

 

Abbotsford ist mit seinen rund 130.000 Einwohnern nach Vancouver die größte Stadt in der Region und Tabea hat sich bei ihrer Gastfamilie schon gut eingelebt – eine gleichaltrige Gastschwester und die anderen zwei Gastgeschwister im Alter von zwölf und neun Jahren machen es ihr leicht. Nun hat die Hamburgerin ihr erstes großes Abenteuer erlebt: Mit ihrem „Community Recreation“-Kurs hat sie eine Wanderung in Kanadas wilder Natur unternommen. 


Los ging es am 23. September 2016, 30 Schüler und fünf Leiter zogen gemeinsam los – ein aufregender Moment für Tabea: „Das war mein erstes Camping-Abenteuer und das erste Mal, dass ich eine Wanderung gemacht habe, bei der man auch mal etwas riskieren muss“, berichtet die 15-Jährige. „Los ging es dann in der Nähe von Whistler was etwa zweieinhalb Stunden von meinem Wohnort entfernt ist. Ziel unserer Wanderung war der Scheitel des Black Tusk, ein Berg, der 2.319 Meter hoch ist.“ 

Die Rucksäcke waren gepackt und 20 Kilogramm schwer – alles, was die Gruppe in den kommenden Tagen brauchte, hatten Sie am Körper: Zelte und Kocher, Essen und Kleidung sowie Chloridpillen, um das Flusswasser trinkbar zu machen. „Gerade als wir in Whistler angekommen sind, hat es angefangen zu regnen“, erinnert sich Tabea. „Wir sind trotzdem losgelaufen, schließlich wollten wir es bis zum Abend ins Camp schaffen.“ 

 

Aufgeteilt in fünf Gruppen machten sich die Schüler auf den 7,5 Kilometer langen Wanderweg zum Camp. „Es war so faszinierend wie die Natur immer wieder anders aussah“, schwärmt Tabea. „100 Meter Höhenunterschied haben die ganze Vegetation verändert.“ Immer wieder machte ihre Gruppe eine kleine Pause und nach vier Stunden näherten sie sich dem Ziel. Glücklich aber total K.O. mussten die Gruppen nun ihre Zelte aufschlagen. Der Campingplatz war ausgebucht und statt den gebuchten zehn Zelt-Plätzen gibt es für die Schüler nur sechs – das hieß: Zusammenrücken. 

Auf dem Berg war es kalt und es regnete immer noch. „Ein Zelt aufzubauen, wenn man eigentlich kaum mehr laufen kann, einen riesigen Hunger hat und die Finger sich vor Kälte kaum bewegen lassen, ist wirklich nicht einfach“, erinnert sich Tabea. „Umso stolzer waren wir als es endlich geschafft war.“ Und auch die Laune der 15-Jährigen war gut – so etwas hatte sie noch nie erlebt und trotz der Strapazen fühlte es sich fantastisch an. Eines der Ziele des Community Recreation Kurses ging auf: die Schüler lernten sich gegenseitig besser kennen und unterstützten einander, wenn es Probleme gab. 

 

Mit ihren Kochern gingen die Schüler zu einer kleinen Hütte – eine Gelegenheit, sich kurz aufzuwärmen. Beim Essenkochen verbrennt sich die Tabea dann aber die Finger, doch auch das verdirbt ihr die Laune nicht. „Das führte nur dazu, dass ein brasilianischer Gastschüler mir dann am nächsten Tag geholfen hat“, lacht sie. „Jeder ist eben für jeden da. Danach haben wir alle gemeinsam unser Geschirr mit Flusswasser gewaschen und uns dann aufgemacht, die Gegend zu erkunden.“ 

 

Der Campground und die Umgebung lagen schon fast vollends in Dunkelheit und die Schüler waren unsicher – Bären sind in den Bergen von British Columbia nicht  unüblich. „Das war schon ein bisschen gruselig“, erinnert sich Tabea. „Gegen neun Uhr sind dann aber zum Glück alle heil in der Hütte angekommen.” 

Sie setzten sich zusammen und einer der Lehrer erzählte Geschichten bis irgendwann ein Teil der Schüler in ihre Zelte verschwand. Tabea und ihre Freunde blieben aber noch in der Hütte – hier war es auf jeden Fall wärmer als draußen. Nun versuchten sich auch die Schüler an Horrorgeschichten, doch dabei kam es immer wieder zu lustigen Missverständnissen: „Es musste dauernd zwischendurch übersetzt werden”, lacht Tabea. „Es sollten ja die deutschen, kanadischen, brasilianischen und kolumbianischen Schüler alle die Geschichte verstehen, aber das war eben gar nicht so leicht und ziemlich lustig.”

 

Um elf waren alle so müde und erschöpft von der Wanderung und der durchdringenden Kälte, dass sie zum Schlafen in die Zelte gingen. Die Nacht war kurz und sehr kalt – draußen waren etwa minus zwei Grad und in den Zelten war es nur wenig wärmer. 

Was hat Tabea am zweiten Tag der spannenden Exkursion erlebt? Und hat sie es auf den Gipfel des über 2000 Meter hohen Black Tusk geschafft? 

 

Das erfahrt ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Zwischen Highland-Games und Basketball

Janinas erste Zeit in Nanaimo

Janina ist 18 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Düsseldorf. Seit 1. September lebt sie nun bei ihrer Gastfamilie in Kanada. „Die Stadt, in der ich wohne, heißt Nanaimo, gehört zu British Columbia und ist auf Vancouver Island“, erzählt Janina. „Es gibt ein kleines Stadtzentrum mit ein paar Geschäften, aber das Schönste ist das Meer. Man kann am Wasser entlang laufen und es gibt viele Schiffe.“ So nennt sich die Stadt auch „The Harbour City“ – was soviel bedeutet wie „Die Hafenstadt“. Doch Nanaimo hat mehr zu bieten als nur den Hafen. Die Gegend ist ein Paradies für Naturliebhaber: Berge zum Klettern und Wandern, Steilküsten für Spaziergänge mit atemberaubendem Blick, Regenwälder mit vielfältigen Pflanzen, Strände mit feinem Sand und neben dem Meer auch vielen Seen und Flüsse – es gibt alles, was das Herz begehrt. 

Nanaimo Harbour Vancouver Island BC
Blick auf Nanaimo

Wer nach Vancouver City möchte, benötigt dazu nur eine 90-minütige Fahrt mit der Fähre.  

 

Von ihrem neuen Zuhause aus kann Janina das Meer sehen. „Von unserer Dachterrasse hat man einen tollen Blick“, schwärmt die 18-Jährige. „Die Landschaft ist so anders als in Deutschland. Hier auf Vancouver Island gibt es total viele Bäume und viele Hügel. Wo ich in Deutschland lebe ist es total platt, also ist das schon ein Gegensatz.“ Und das ist nicht der Einzige: „Die Straßen und Häuser sind ganz anders“, erklärt Janina. „Die Straßen hier sind total breit und die Häuser in einem ganz anderen Stil gebaut. Drinnen ist dann die Küche der absolute Mittelpunkt, der Kühlschrank und die gesamte Küche sind oft riesig.“ Janinas Gastvater arbeitet als Lehrer, die Gastmutter ist Tanzlehrerin. Besonders schön ist, dass die beiden eine Tochter in Janinas Alter haben – außerdem gibt es noch den Familienhund. „Das ist super, da ich zuhause auch einen Hund habe“, freut Janina sich. „Natürlich war mir das alles am Anfang sehr fremd, ich musste ja alle erst kennenlernen. Aber ich fühle mich nun sehr wohl in meiner Gastfamilie.“

Impressionen von Nanaimo

Zum Kennenlernen haben alle gemeinsam gleich am Tag nach Janinas Ankunft einen Ausflug unternommen. „Wir sind nach Calgary geflogen. Das ist in der Provinz Alberta und im Gegensatz zu Nanaimo eine Riesenstadt, die viertgrößte in ganz Kanada“, erklärt sie. Gemeinsam besuchten sie zwei verschiedene Highland-Games. Die sportlichen Wettkämpfe, die ursprünglich zwischen schottischen Clans ausgetragen wurden und auch heute noch überall dort stattfinden wo sich Schotten angesiedelt haben, waren ein besonderes Erlebnis. Begleitet von Dudelsackspiel und Tänzen gab es jede Menge Wettkämpfe – zum Beispiel im Wrestling oder Baumstammwerfen. 

 

Janinas Gastfamilie wohnt sehr zentral in Nanaimo, sodass die 18-Jährige zur Schule laufen kann. Während sie in Deutschland für ihr Abi jede Menge Mathe, Englisch und Co. pauken musste, kann sie sich an ihrer Schule in Kanada völlig frei aussuchen, welche Kurse sie interessieren. So hat Janina dann auch Theaterproduktion, Kochen, Sport und Psychologie gewählt – eine Kombination, bei der ihr garantiert nicht so schnell langweilig wird. 


Die Schule

Dover Bay Secondary School

6135 McGirr Rd, Nanaimo, BC, V9V 1M1

www.doverbay.ca 


1.400 Schüler in den Klassen 8 bis 12

davon sind 16 Austauschschüler aus Deutschland und weitere 85 Internationals beispielsweise aus Brasilien, Spanien, Mexiko, der Türkei oder Japan.

 

Schulprofil, Kurse und weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/nanaimo/

Dover Bay Secondary School Nanaimo BC
Dover Bay Secondary School


Anders als an ihrer Schule in Deutschland gibt es in Nanaimo neben Janina noch viele andere Schüler aus verschiedenen Ländern der Welt. „Ich habe schon viele von ihnen kennengelernt“, erzählt Janina. „Zuallererst natürlich die Deutschen, dann aber auch Schüler aus Italien, Brasilien oder der Türkei.“ Doch auch mit Kanadiern hat sich Janina schon angefreundet und wenn alles gut läuft, wird sie bald noch viel mehr mit ihnen zu tun haben. 

 

Denn bald wartet die nächste Herausforderung auf Janina: Sie trainiert schon mehrere Wochen mit dem lokalen Basketballteam und im November startet die neue Saison – dann gibt es die ersten offiziellen Tryouts. Dabei wird bei einem Probetraining festgestellt ob die talentierten Anwärter gut ins Team passen und ihr Können für die Anforderungen ausreicht, sie werden also basketballerisch auf Herz und Nieren geprüft. „Ich hoffe sehr, dass ich ins Team komme“, sagt Janina. „Das wird ganz schön aufregend. Aber bis jetzt hatte ich auch sonst noch keine Langeweile.“

 

Wird Janina ins Basketball-Team kommen? Wie laufen die Tryouts ab? Und welche kanadischen Freundinnen und Freunde lernt Janina kennen? 

 

Das alles und mehr lest ihr hier im Kanadablog.

Tipps für die erste Zeit in Kanada

Angekommen

Es ist soweit – unsere Kanada-Gastschüler sind angekommen im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Erde. Sie werden in den kommenden Wochen neue Städte und ihr Zuhause auf Zeit kennenlernen, sich in neue Familien eingewöhnen und Teil einer kanadischen Schulklasse sein. Gerade am Anfang können die Gefühle dabei ganz schön Achterbahn fahren – von „Juhu, ich entdecke die Welt“ bis „Ich fühle mich so allein“ ist oft alles dabei. Janina, die nun in Nanaimo (British Columbia) lebt, beschreibt die Situation so: „Die ersten Tage waren ehrlich gesagt nicht so einfach, da habe ich erst richtig realisiert, dass ich jetzt meine Familie und meine Freunde so lange nicht sehen werde“, berichtet sie. „Es hat sich alles noch sehr fremd angefühlt obwohl ich die Zeit trotzdem sehr spannend und schön fand. Doch jetzt – zwei Wochen später – geht es mir richtig gut.“ 

 

Damit für Janina und alle anderen Gastschüler die erste Zeit im Ausland nicht so schwer wird, haben wir ein paar Tipps gesammelt, die immer dann helfen, wenn das Heimweh plagt.

1. Integrieren

Jede Familie tickt anders, deshalb sollte man seine neue Familie gut kennenlernen und versuchen, ein Teil von ihr zu werden. Wer mit anpackt oder bei gemeinsamen Aktivitäten dabei ist, kommt schnell an. Zum Warmwerden mit den neuen Familienmitgliedern könnte man zum Beispiel auch einmal das eigene Lieblingsessen für alle kochen. Wenn es Probleme gibt, sollten diese am besten offen und konstruktiv angesprochen werden. 


2. Sprechen

Es klingt einfach und ist doch so wichtig. Je besser man die Sprache beherrscht, desto schneller fühlt man sich auch zuhause. Bald wird sogar das Denken und Träumen auf Englisch passieren – dann ist man richtig angekommen. Also: unterhalten – so oft es geht und am besten mit vielen verschiedenen Menschen. 


3. Kontakte knüpfen

Neue Leute kennenzulernen ist wichtig aber nicht immer einfach. Gastschülerin Janina erzählt: „Kanadische Freunde habe ich noch nicht so richtig gefunden, das ist schwer, weil sie ja schon Freunde haben und in bestehenden Gruppen sind. Mit anderen International Students habe ich aber schon ein paar Sachen unternommen. Wir waren bei einem Hockeyspiel und Bowlen.“ Und trotzdem sollte man unbedingt  den Kontakt zu den kanadischen Schülern suchen. Geduld, Offenheit und Freundlichkeit zahlen sich garantiert aus.


4. Erlebnisse

Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, neue Leute kennenzulernen, ist es gut, trotzdem etwas zu erleben. Dann geht man am besten erst einmal alleine vor die Tür und lernt die neue Stadt kennen: Los geht’s auf Fotosafari! Wo gibt es den besten Burger? Spielt vielleicht meine Lieblingsband? So vergisst man düstere Gedanken schnell und lernt die Vorzüge der neuen Umgebung kennen. 


5. Hobbies

Wer auch zuhause schon ein Hobby verfolgt hat oder gerne einmal etwas Neues ausprobieren will, macht das am besten jetzt: Kunstkurse im Jugendclub besuchen, Leseausweis in der Bücherei beantragen oder einen Platz im Schwimmteam ergattern. „Sport ist eine sehr gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen“, findet auch Janina. „Letze Woche war ich beim Basketballtraining. Dort habe ich dann auch mit ein paar sehr netten Kanadierinnen gesprochen. Ich denke das wird sich mit der Zeit entwickeln, man muss sich einfach trauen auf die Leute zuzugehen auch wenn das nicht immer einfach ist.“


6. Kontakt nach Hause

Skype, Facetime oder Whatsapp wirken oft Wunder, wenn das Heimweh schlimm ist. Janina telefoniert und schreibt immer wieder mit Familie und Freunden: „Nur die Zeitverschiebung schränkt das Ganze etwas ein. Man muss planen, wann man miteinander spricht. Wenn ich ins Bett gehe ist meistens eine gute Zeit, weil in Deutschland dann Zeit zum Aufstehen ist.“
Aber auch hier zählt: weniger Kontakt nach Deutschland und dafür mehr mit kanadischen Schülern unternehmen. So vergeht das Heimweh am schnellsten und man fühlt sich schon bald wie Zuhause.


7. Gemütlich machen

Wichtig ist auch, sich im neuen Zimmer wohl zu fühlen. Eine neue Kuscheldecke, ein paar Bilder der besten Freunde und die richtige Musik, dann fühlt man sich schnell wie zuhause. Wer eine Naschkatze ist, kann sich die Lieblings-Süßigkeit aus Deutschland schicken lassen. Das ist Nervennahrung und Erinnerung zugleich. 


8. Durchhalten

Heimweh ist ganz normal – gerade am Anfang wenn man sich noch eingewöhnt, vermisst man die gewohnte Umgebung, Freunde und Familie besonders. Die Zeit im Ausland ist aber eine gute Gelegenheit, Herausforderungen alleine zu meistern. 


Ob Teresa, Janina, Tabea und die anderen Gastschüler diese Tipps in Kanada in den kommenden Wochen ganz dringend brauchen werden oder ob sie sich auch so schon gut eingelebt haben – das lest ihr bald hier im Kanadablog. 

„Wie im Film“ – Teresas Ankunft in Kanada

Der Sprung über den großen Teich ist gemacht – die Gastschüler sind in Kanada angekommen und befinden sich mitten im Gefühlschaos der ersten Zeit. Die 16-jährige Teresa wohnt nun seit 1. September mit ihren Gasteltern Jenny und Daniel sowie ihrer Gastschwester Chantal in Vernon (British Columbia). Der erste Eindruck war überwältigend: „Das war etwas komplett anderes“, erinnert sich Teresa. „Es ist, als würde man aus einem kleinen Eimer in einen riesigen Pool geschmissen. Hier ist alles so viel größer.“

 

Allein die Fahrt vom Flughafen zum neuen Zuhause begeisterte Teresa. Auf dem Highway fuhr sie mit ihrer Gastmutter entlang des Okanagan Lake – eine grandiose Aussicht: „Es war wie im Film. Ich hatte das glückliche Gefühl, endlich da zu sein, es endlich geschafft zu haben“, schwärmt Teresa. Vernon mit seinen rund 50.000 Einwohnern liegt an zwei Seen, es gibt Skigebiete, Parks, Wanderwege und das Klima ist angenehm mild. „Man hat hier einfach alles“, ist Teresa überzeugt.

Auch in ihrer Gastfamilie fühlt die 16-Jährige sich pudelwohl. „Ich habe solch ein Glück“, freut sie sich. „Wir wohnen in einem Haus mit tollem Blick auf die Stadt. Dort habe ich ein schönes Zimmer und meine Gasteltern sind sehr lieb und bemühen sich darum, dass es mir an nichts fehlt. Meine Gastschwester Chantal ist ein Jahr älter als ich und ’ne coole Socke. Sie ist richtig nett und offen.“ Neben Teresa gibt es noch eine Gastschülerin bei der Familie – Nathalie. Sie ist ebenfalls 16 Jahre alt und kommt aus Mexiko. Die drei Mädchen unternehmen viel gemeinsam, sie erkunden die Gegend, shoppen oder gehen ins Kino. Und als wäre das nicht genug, ist da auch noch Hündin Sassy, die Teresa ebenfalls ins Herz geschlossen hat. 


Die Schule

W.L. Seaton Secondary School

2701-41 Ave, Vernon, BC, V1T 6X3
www.sd22.bc.ca/school/seaton

 

826 Schüler in den Klassen 8 bis 12

davon sind drei Austauschschüler aus Deutschland und weitere 39 Internationals aus Brazilien, China, Japan, Korea, Mexiko, Taiwan und Thailand.

 

Schulprofil, Kurse und weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/vernon/



Rund 800 Schüler besuchen die Seaton Secondary School in Vernon, Teresas Schule auf Zeit. Die Schülerschaft ist bunt gemischt und die Schule bietet jede Menge Kurse an. Teresa ist begeistert von ihren Lehrern in Mathe, Französisch, Spanisch und Kochen. Auch ihre Mitschüler sind offen und freundlich. „Und es ist witzig“, ergänzt sie. „So unterschiedlich ist der deutsche Humor vom kanadischen gar nicht.“ 

 

Heimweh ist also ein Fremdwort für die 16-Jährige. Sie hält zwar regelmäßig Kontakt mit Eltern und Freunden über Skype und Whatsapp, aber das reicht ihr vollkommen aus. „Mir geht es super. Die einzigen, die ich gerade wirklich vermisse, sind meine Großeltern. Ich möchte in dieses völlig neue Leben so gut es geht eintauchen und habe dafür nicht sehr lange Zeit, also nutze ich alles was geht...“ 

 

Was ihr neues Leben noch alles für Teresa bereithält und ob ihre Glückssträhne weiter anhält – das lest ihr bald hier im Kanadablog.  

Impressionen von Vernon