Skivergnügen in Whistler und eine kleine Enttäuschung beim Basketball

Janina zur Weihnachtszeit in Nanaimo

Eigentlich fährt Janina immer zu Ostern Ski, dann ist es fast schon ein bisschen Frühling und die Temperaturen angenehm. Nicht so in diesem Jahr: Mit Freunden fuhr die 18-Jährige für zwei Tage von Nanaimo nach Whistler zum Skifahren. „Dort waren es immer so um die 10 bis 15 Grad minus“, berichtet Janina. „Es war wirklich kalt, vor allem natürlich beim Skifahren. Aber wir haben es alle sehr genossen. Es gab viel Schnee und wir sind alle viel gefahren und haben ein gutes Tempo vorgelegt.“

 

Whistler ist in den spektakulären Coast Mountains gelegen und bietet Ski- und Snowboardfahrern eine tolle Kulisse für ihr Hobby. Zwei majestätische Berge und das Whistler Village ließen es Janina und ihren Freunden an nichts fehlen. Sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Skifahrer bietet Whistler perfekte Bedingungen. Das absolute „Winter-Wonderland“ erwartete die Gruppe: „Es war mega schön“, berichtet die 18-Jährige. „Es ist ein riesiges Skigebiet, ich habe sicher nicht alles gesehen. Am liebsten wären wir alle noch länger geblieben, um die Pisten weiter zu erkunden.“ 

Und auch zurück in Nanaimo ist Janina sportlich aktiv. Neben anstrengendem Cross Country und Fitnesstraining spielt die 18-jährige Austauschschülerin genau wie in Deutschland Basketball im Team ihrer kanadischen Schule. „Wir trainieren drei Mal die Woche“, erzählt sie. „Zweimal davon ist das Training sogar vor der Schule – von halb sieben bis halb acht. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen und da der Weg dorthin so einsam ist, fahren mich meine Gasteltern hin. Das ist super nett und natürlich nicht selbstverständlich.“ Am Anfang hatte Janina noch Probleme mit den englischen Anweisungen des Trainers doch mit der Zeit und durch viel Nachfragen klappt das Zusammenspiel sehr gut. „Viele in unserer Mannschaft spielen schon länger zusammen, da kenne ich natürlich noch nicht alle Systeme aber das kommt alles mit der Zeit“, ist sich Janina sicher. „Das Level ist hier schon etwas höher als in Deutschland. Die Spieler sind mit mehr Biss und Intensität bei der Sache – das finde ich ganz cool. Ich kann mich hier auf jeden Fall verbessern.“

 

Ein tolles Training, sympathische Mitspieler und neue Herausforderungen. Janina ist begeistert vom Basketball in Kanada. Doch einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es für die 18-Jährige: „Das wusste vorher niemand, aber es ist trotzdem sehr schade, dass ich bei den Spielen gegen andere Mannschaften nicht mitmachen kann“, erzählt sie. „Da ich Jahrgang 1997 und somit ein paar Monate älter als die Anderen bin, gibt es da keine Möglichkeit für mich.“ Trotzdem trainiert Janina weiter mit. „Beim Spiel nur zuzuschauen ist aber schon schwierig, da leidet natürlich auch die Motivation.“ So ist das Basketball einer der Gründe, weshalb sich Janina auf Deutschland freut: „Dann darf ich wieder mitspielen, denn dafür ist ja das viele Training auch gut.“

Weihnachten in Vancouver und Nanaimo

Janina hat die Weihnachtszeit in Kanada sehr genossen: „Alles war so schön und festlich geschmückt – fast schon kitschig“, erzählt sie. „Und auf dem Weihnachtsmarkt in Vancouver fühlte ich mich fast ein bisschen wie daheim in Deutschland.“ Denn dort gibt es neben vielen anderen Dingen auch Bier und Brezeln, Glühwein und Stollen, Weißwurst und Gulasch. „Es war lustig zu sehen, dass die deutschen Dinge dort auch so bekannt sind“, lacht Janina. „Das hätte ich nicht gedacht.“ Und auch in ihrem Gastzuhause in Nanaimo wurde es weihnachtlich: Gemeinsam mit ihren kanadischen Familienmitgliedern suchte die 18-Jährige einen Weihnachtsbaum aus und schmückte ihn. Das Haus wurde dekoriert – genau wie die ganze Stadt. „Was es hier nicht gibt, ist die Feiern zum ersten, zweiten, dritten und vierten Advent“, erklärt Janina. „Also es gab keinen Adventskranz. Außerdem war ich auch bei einem Weihnachtsmarkt, der drinnen stattfand und Eintritt kostete – das kenne ich aus Deutschland auch nicht.“ 

Mit einer Freundin backte die 18-Jährige Weihnachtsplätzchen: „Die Vanillekipferl kamen sehr gut an“, freut sie sich. „Meine Gasteltern kannten sie nicht und waren begeistert.“ Zu Weihnachten hat Janina die Plätzchen dann gleich noch einmal gebacken und noch dazu einen Hefezopf, denn da war das Haus der Familie für Freunde und Verwandte geöffnet. „Bei dem ‚Open House’ mit dem Motto Stille Nacht haben wir viele Leute eingeladen, auch meine Freunde durften kommen“, erzählt Janina. „Jeder kam und ging wann er wollte und alle hatten eine gute Zeit.“ Das richtige Weihnachtsfest mit Geschenken wurde dann am 25. Dezember morgens gefeiert und am Abend gab es ein großes Christmas-Dinner mit der Schwester des Gastvaters und der zweiten Tochter der Gastmutter.

„Es ist nicht ganz so kalt hier, momentan haben wir etwa minus sechs Grad“, berichtet Janina. „Wir hatten aber schon einen ‚Snow Day’, an dem wir keine Schule hatten.“ Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schmilzt der Schnee und gefriert dann wieder auf den Straßen – auf purem Eis werden Autofahrten und Spaziergänge dann zur gefährlichen Rutschpartie. 

 

Beim Festival of Lights in Ladysmith hatte Janina viel Spaß mit Freunden „Das ist wie ein großer Karnevalsumzug zu Weihnachten“, erklärt sie. „Viele geschmückte Wagen fahren hintereinander und es gibt ein großes Feuerwerk.“ Janinas Gastfamilie organisierte zudem ein Weihnachtskonzert einer Band aus Nova Scotia und auch die Tanzkinder der Gastmutter feierten ein Fest. Janina war also rundum in Weihnachtsstimmung. „Ich habe das Gefühl, ich bin schon fast wieder weg hier“, überlegt sie. „Vielleicht verschiebe ich meinen Rückflug etwas in den Februar hinein, aber es ist auf jeden Fall nicht mehr lang...“ 

 

 

Was wird Janina in ihren letzten Wochen in Kanada noch erleben und wie bereitet sie sich auf den Heimflug vor? Das und mehr gibt es bald auf dem Kanadablog.

  Weihnachten in Kanada
In Kanada werden die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember unter den Baum gelegt. Am Morgen versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum und die Präsente werden geöffnet, abends gibt es oft „Roast Turkey“. Der Baum steht schon etwas länger und ist meist mit vielen glitzernden und glänzenden Kugeln, Lametta und Co. geschmückt. Und auch die Häuser und Gärten vieler Kanadier erstrahlen schon Tage vor Heiligabend in weihnachtlichem Glanz. Weihnachtsmärkte gibt es genauso wie in Deutschland, manche auch mit typisch deutschen Gerichten und Produkten – wie es Janina in Vancouver erlebte. Jede Provinz hat daneben, je nach kulturellem Hintergrund, noch ihre ganz eigenen Traditionen zu Weihnachten. Während in den Großstädten eher „amerikanisch“ gefeiert wird, werden auf dem Land andere Traditionen gepflegt. Toronto feiert eine riesige Weihnachtsmann-Parade, die Inuit zelebrieren „Sinck Tuck“ – ein Festival mit viel Musik und Tanz und in Newfoundland verkleiden sich die Menschen beim „Mummering“.