Erste Abschiede und große Pläne

Teresa hat das große Los gezogen

Nun hat Teresa schon fünf Monate ihres Auslandsjahres in Vernon (British Columbia) verbracht. Die 16-Jährige aus Memmingen war von Anfang an zufrieden mit ihrer Wahl: Sie genießt die Stadt und die Umgebung und fühlt sich in ihrer Gastfamilie pudelwohl. Gemeinsam mit Gastschwester Chantal und den Gasteltern Daniel und Jenny erlebt sie gerade einen richtig strengen kanadischen Winter, zweistellige Minusgrade sind an der Tagesordnung. 

 

Der Winter in Vernon ist in diesem Jahr besonders stark. „Es war schon ewig nicht mehr so kalt“, erzählt Teresa. „Der Kalamalka Lake ist zugefroren und die Leute hier erzählen, dass das das letzte Mal vor 30 Jahren passiert ist. Es ist wie ein kleines Wunder.“ Diesen Glücksfall nutzen die 16-Jährige und ihre Freunde und fahren Schlittschuh auf dem gefrorenen See. „Mir geht es also weiterhin sehr gut“, lacht Teresa. „Ich habe es einfach gut getroffen, meine Gastfamilie ist perfekt.“ So durfte sie nun auch ihre zweite Gastschwester kennenlernen, sie lebt in Victoria und war zu Besuch bei den Eltern. Alle zusammen übernachteten im Silverstar Skigebiet, fuhren Langlauf-Ski und genossen heiße Bäder. Überhaupt gefällt Teresa das Skigebiet weiterhin gut. „Es ist einfach mega. Sooft ich kann, fahre ich Ski“, erklärt sie. „Die komplette Landschaft ist einfach wunderschön und ich habe alles was ich möchte.“

 

Auch wenn sie selbst noch ein halbes Jahr bleibt, hat Teresa nun den ersten Abschied erlebt. Nele war ebenfalls für ein Auslandsjahr in Kanada und besuchte eine andere Schule in Vernon, doch Teresa und sie waren gute Freundinnen. „Ich habe sie schon länger gekannt, aber richtig gut kennengelernt habe ich sie dann beim Skifahren“, erzählt Teresa. „Mit ihr hatte ich jemanden, zu dem ich gehen konnte, wenn ich Fragen hatte. Sie war zwei Jahre älter als ich und wusste einfach jede Menge mehr.“ Nele war für ein halbes Jahr in Kanada und hatte den gleichen Freundeskreis wie Teresa – irgendwann verbrachten die beiden dann immer mehr Zeit zusammen: Kaffeetrinken, einkaufen gehen, Skifahren. 

Auch Teresas Schulfreund Jonas verließ Kanada beinahe zeitgleich wie Nele und flog zurück nach Düsseldorf. Zum Abschied ihrer zwei Freunde hat Teresa eine Überraschungsparty organisiert. Alle Freunde kamen und es gab Eis und Erdbeeren. „Außerdem habe ich zwei kanadische Flaggen und Stifte besorgt, darauf haben wir dann alle unterschrieben“, erinnert sich Teresa. „Das ist einfach eine tolle Idee zum Abschied, eine super Erinnerung – ich finde, jeder der ein Jahr im Ausland verbracht hat, braucht so etwas.“

 

Nachdem nun zwei ihrer besten Freunde zurück nach Deutschland geflogen sind, freut sich Teresa auf viel Zeit mit ihren kanadischen Freunden: „Nele war sehr wichtig für mich, aber jetzt will ich mich noch einmal richtig auf die Kanadier fokussieren und da freue ich mich sehr darauf.“ Der Abschied von Nele ist sowieso nicht für lange, denn schon im Juni kommt die 18-Jährige zurück, um durch Kanada zu reisen – dann wird sie auch Teresa besuchen. 

 

„Ich bereue es kein bisschen, dass ich hier nach Kanada gekommen bin“, sagt Teresa überzeugt. „Das ist ein unglaublich wichtiger Teil meines Lebens geworden.“ Auch wenn mit Schule und Freunden schon vieles zum Alltag geworden ist, ist Teresa weiterhin begeistert und will gar nicht an ihren eigenen Abschied denken. „Am liebsten würde ich nur sechs Wochen Ferien daheim machen und dann wieder zurück nach Kanada gehen“, lacht sie. „Hier erlebe ich jeden Tag etwas Neues, bin immer unterwegs, meine Noten sind gut... Es gibt nichts, was nicht gut ist. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das ermöglichen. Zum Glück habe ich noch fünf Monate. Ich habe noch überhaupt keine Lust zu gehen.“ 

 

Neben dem Land und ihren Freunden hat auch das kanadische Schulsystem Teresa total überzeugt. „Es ist nicht wirklich vergleichbar mit dem bayerischen System“, erklärt sie. „Es ist einfach viel entspannter und vor allem sinnvoller, wie die Lehrer hier unterrichten. Man hat das Gefühl, dass man viel mehr mitnimmt.“ 

 

Im Juli kommen Teresas Eltern, um ihre Tochter abzuholen. Dann werden alle zusammen noch einmal durch British Columbia reisen. „Ich freue mich schon sehr darauf, Kanada auch mit meinen Eltern zu erkunden“, erzählt Teresa. „Ich habe mich komplett in das Land verliebt und bin gespannt auf unsere Tour.“ Neben Vancouver, Vancouver Island und Victoria werden sie auch den Norden British Columbias besuchen. 

 

Weil sie so begeistert von Kanada ist, hat Teresa auch schon einen Plan gefasst: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich wiederkomme“, erklärt sie. „Wenn ich zuhause bin und meine Schule fertiggemacht habe, möchte ich gerne studieren. Dann will ich auf jeden Fall einen Teil meines Studiums in Kanada machen.“ Schon jetzt hat sie sich viele Prospekte von verschiedenen Universitäten angeschaut und ist begeistert: „Das Angebot ist einfach toll“, schwärmt sie. „Ich bin einfach in Kanada und alles was damit zu tun hat verschossen.“

 

 

Zuerst einmal wird Teresa nun aber noch ein paar Monate in Vernon bleiben und dort sicherlich noch jede Menge Abenteuer erleben – hier im Kanadablog lest ihr bald mehr dazu.