Goodbye Ski-Academy – Hallo Ranch-Leben

Julia erlebt Alberta nun auch ohne Schnee

Von den über 150 High Schools, Privatschulen und Internaten, die Breidenbach Education für ein Auslandsjahr in Kanada im Angebot hat, hat sich Julia für die Livingstone School in Lundbreck (Alberta) entschieden. Seit Ende Januar lebt sie nun auf einer Ranch, umgeben von vielen Rindern und vor allem: viel Schnee. 

 

So erlebte Julia ihre ersten Wochen in Kanada auch in der Ski-Akademie. „Die Skiakademie ist nun zu Ende“, erzählt sie. „Das ist echt traurig, denn es hat richtig mega Spaß gemacht.“


Zum Abschluss traten alle Teilnehmer noch einmal bei einem kleinen Wettkampf gegeneinander an. Julia belegte die Disziplinen „Big Mountain“ und „Race“. „Das war super“, erinnert sich Julia. „Nur beim Slopestyle habe ich nicht mitgemacht, denn da muss man Tricks können. Das kann ich leider gar nicht.“ Beim Slopestyle müssen die Skifahrer einen zusammenhängenden Lauf durch einen Hindernisparcours fahren und dabei versuchen, eindrucksvolle Tricks zu vollführen. Beim „Big Mountain“ oder „Freeride“ begeben sich die Skifahrer ins Gelände und fahren abseits der Pisten. Wie der Name schon sagt, geht es beim „Race“ um hohe Geschwindigkeit. 

Nach dem gelungenen Wettbewerb feierten die Schüler der Ski-Akademie gemeinsam eine riesige Party. „Es war mega witzig“, freut sich Julia. „Ich habe sogar einen Pullover gewonnen.“ Mittlerweile liegt in Lundbreck kaum noch Schnee – nur oben auf den Bergen gibt es noch weiße Stellen. Für Julia ist das schön: „So sehe ich die Welt um mich herum auch mal ohne Schnee“, lacht sie. „Das ist schon etwas Anderes.“

 

Als der Schnee geschmolzen war, ging für Julia das Leben auf der Ranch erst so richtig los. „Am Anfang war einfach nur alles durchnässt“, erinnert sie sich. „Die Ranch war komplett unter Wasser, alles war überflutet und wir waren alle nur mit Gummistiefeln unterwegs, damit unsere Füße trocken blieben.“ Seitdem verbringt Julia immer mehr Zeit mit den Rindern und den anderen Tieren. 

Ein eigenes Rind

Eines der Rinder – ein schwarz-weißes – hat es Julia besonders angetan. „Ich bin fast jeden Tag bei dem Rind“, erzählt sie. „Ich gehe immer mit meinen Gastgeschwistern Sophie und Mathias zu den Tieren und wir kümmern uns um sie und üben mit ihnen.“ In zwei Monaten wird es nämlich ernst. Da geht es für einige der Rinder zu einer Vorführung und da müssen sie natürlich perfekt aussehen. Und auch allgemein geht es auf der Ranch gerade etwas hektischer zu. Alle Rinder müssen eingetrieben und gebrandmarkt werden. „Das ist ein riesiges Event – man merkt, dass es langsam darauf zugeht“, erklärt Julia. „Alle sind ziemlich aufgeregt.“

 

Das Leben mit den Tieren gefällt Julia sehr gut. Gemeinsam mit ihren Gastgeschwistern war sie nun auch bei einem 4-H-Landwirtschaftsclub, in dem sich Kinder um Rinder kümmern. Außerdem kam das erste Fohlen auf der Ranch zur Welt. „Das ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt die 16-Jährige. „Es ist toll, eine Zeit lang Teil dieses Lebens zu sein. Auch Ostern mit meiner Gastfamilie war richtig schön. Wir haben drei Ostersuchen gemacht – es war mega witzig.“ Und auch Ausflüge unternimmt die Familie immer wieder: Alle besuchten gemeinsam Verwandte in Nelson – einer Kleinstadt in der Provinz British-Columbia – und machen einen Abenteuer-Trip zu einem Wasserfall. Dabei ging es über Stock und Stein, durch Flüsse und über Berge. 

 

Auch in der Schule genießt Julia weiterhin ihre Zeit in Kanada: „Es ist einfach mega cool“, schwärmt sie. „In der Mittagspause treffen sich immer total viele Schüler in der Turnhalle, um Hockey zu spiele oder sonst einen anderen Sport. Wir machen einfach, worauf wir Lust haben. Ein bisschen ist das ja manchmal auch in Deutschland so, aber nicht so extrem wie hier.“ 

Info: Der 4H-Landwirtschaftsclub

Der Name der internationalen Organisation 4H stammt von den Wörtern „Head, Hands, Heart and Health“, zu deutsch: Kopf und Hand, Herz und Gesundheit. In Deutschland gibt es keinen Ableger der Organisation, man kann sie aber mit der Landjugend vergleichen. 4H bietet verschiedenste Aktivitäten an – dabei sollen der Unternehmungsgeist, der Gerechtigkeitssinn, Toleranz und Eigeninitiative der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden. 

 


Wie wird Julias Zeit in Alberta weitergehen? Klappt alles bei den Vorbereitungen für die Vorführung? Das und vieles mehr lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.