Merit bekommt Besuch aus Deutschland...

... und will noch gar nicht an ihren Abschied von Kanada denken

Die 16-jährige Merit aus der Nähe von Frankfurt verbringt ihr Highschool-Jahr in Guelph (Ontario) und lebt nun noch rund zwei Monate in ihrem Zuhause auf Zeit. „Inzwischen ist natürlich alles irgendwie Alltag – aber wunderschön“, erklärt Merit. „Wenn ich nach Hause komme, bereiten wir alle gemeinsam das Essen vor. Das finde ich toll. Keiner geht in sein Zimmer, sondern wir sitzen erst einmal alle in der Küche und unterhalten uns.“

 

Merit hat alle Familienmitglieder sehr liebgewonnen und fühlt sich stark mit ihnen verbunden. „Manchmal habe ich zwar kleine Streits mit meiner jüngeren Gastschwester – weil – kleine Geschwister sind eben manchmal ziemlich nervig“, lacht Merit. „Aber das gehört auch dazu. Es ist eben wie mit einer richtigen Schwester. Zehn Minuten später ist dann immer alles wieder vergessen.“

Für die 16-Jährige ist es schön, ein Teil der Familie zu sein. „Wir machen viele Scherze und foppen uns gegenseitig“, erzählt sie. „Danach umarmen wir uns alle. Mit vier Frauen im Haus haben wir einfach super viel Spaß und dazu kommt dann auch noch unsere Katze.“ Die liegt immer in Merits Zimmer und wartet auf sie. „Da habe ich immer jemanden zum kuscheln. Das ist schön“, lacht die 16-Jährige. 

Neue Schulfächer

Auch in der Schule kennt sich Merit mittlerweile gut aus. Wenn eine Stunde spontan in ein anderes Klassenzimmer verlegt wird, findet Merit sich gut zurecht. „Auch wenn die Schule viel größer ist als ich es von zuhause gewohnt bin, klappt das jetzt meist problemlos“, lacht sie. Nach den Frühlingsferien hat sich Merits Stundenplan geändert, sie hat nun vier neue Fächer: Beim Food & Nutrition-Kurs kochen die Schüler – das ist etwas ganz Neues für Merit. „Das hatte ich noch nie in der Schule, genau wie Green Industries“, erklärt sie. „Dabei arbeiten wir mit Holz und bauen Stühle, Bilderrahmen oder Schmuckkästchen. Das ist spannend und macht viel Spaß.“ Beim Entrepreneurship-Kurs haben kleinere Schüler-Gruppen ein Unternehmen gegründet. Gemeinsam müssen sie ihre Produkte vermarkten und verkaufen. 

 

„Das soll uns darauf vorbereiten, wie es ist, wenn man einmal sein eigenes Geschäft eröffnen will“, erklärt Merit. „Die Aufgaben sind echt vielfältig. Meine Gruppe hat sich auf Fotoshootings spezialisiert, die kann man bei uns buchen. Bald ist ein Schultanz und da werden wir als ‚Company’ hingehen und Fotos von den Teilnehmern auf dem roten Teppich machen. Das wird sicher cool.“ 

Freunde fürs Leben

Doch die Zeit in Kanada ist viel mehr als der Alltag mit der Familie und den Schulfreunden: „Ich finde es immer noch unglaublich aufregend. Wir machen Ausflüge und ich entdecke beinahe täglich neue Dinge“, freut sich Merit. „Wenn es jetzt wärmer ist, werden wir noch mehr rausgehen.“ So hat die 16-Jährige ganz in der Nähe ihres Hauses einen riesigen und wunderschönen See entdeckt: den Guelph Lake. 

 

Merit ist glücklich, mit Breidenbach Education nach Guelph gekommen zu sein. „Man lernt bei einem solchen Austauschjahr nicht nur die Sprache, sondern macht so unglaublich viele neue Erfahrungen“, schwärmt sie. „Ich habe ja auch nicht nur mit Kanadiern zu tun, sondern mit Leuten aus der ganzen Welt. Ich hätte daheim nie so viele Menschen kennengelernt und etwas über ihr Leben und ihre Kultur erfahren.“ 

 

Während der Monate in Guelph hat Merit viele sehr gute Freunde gefunden. „Viele kanadische Freundinnen sind aus meinem Schwimmklub, einige davon sind auch auf meiner Schule oder sogar in meiner Klasse“, erklärt sie. „Außerdem habe ich auch in einigen anderen Internationals gute Freunde gefunden.“ So haben sich die internationalen Schüler schon zu einem Wiedersehen verabredet. In den kommenden Sommerferien treffen sich in Italien, im Jahr darauf in Spanien. „Und 2019 kommen dann alle nach Deutschland“, freut sich Merit. „Wir haben uns alle sehr gut verstanden.“

Sportliche Erfolge und ein Ausflug in die Sonne

Beim Synchronschwimmen läuft es super für die 16-Jährige. Dass sie „ihren“ Sport auch in Kanada weiterführen kann, war sehr wichtig für sie. „Es macht unglaublich viel Spaß und wir sind auch erfolgreich“, erzählt Merit. „Wir hatten drei Wettkämpfe in unterschiedlichen Stufen, die alle gut gelaufen sind. Wir wurden einmal Zweite, einmal Dritte und einmal Vierte.“ Merit und ihre Mitstreiterinnen bekamen Medaillen und Geschenke – nun steht in der verbleibenden Zeit nur noch ein Wettkampf auf dem Programm. „Ich werde das einfach genießen“, ist sich Merit sicher. „Außerdem habe ich viel gelernt. Ich wurde auf jeden Fall besser, auch durch die vielseitigen und fordernden Trainingsmethoden.“ Neben dem Synchronschwimmen haben die Sportlerinnen nämlich auch gejoggt und auch wenn das eigentlich nicht ganz Merits Ding war, freut sie sich, dass sie dadurch noch fitter wird.

 

Für die kommenden zwei Monate in Kanada hat die 16-Jährige noch einiges vor. „Ich möchte unbedingt noch nach Quebec – Montreal und ein paar andere Städte kennenlernen“, erklärt sie. „Ansonsten will ich vor allem viel draußen sein und meine Zeit hier genießen. Im Winter konnte man wegen der Kälte nicht so viel raus – ich bin sowieso kein Kältefan. Jetzt wird es aber richtig schön und am See hier kann man auch Baden gehen – darauf freue ich mich sehr.“ 

 

Für eine Woche hat Merit gemeinsam mit ihrer Gastfamilie dem kalten Kanada im März den Rücken gekehrt und die Wärme auf Jamaica genossen. „Das hat mega viel Spaß gemacht“, schwärmt sie. „Wir Kinder hatte zusammen ein Zimmer – wir haben alle in einem Resort gelebt. Es war wunderbar: am Strand chillen, kleine Ausflüge und viel Lachen und Sonne. Ich bin überglücklich, dass meine Gastfamilie mich mitgenommen hat.“ Gemeinsam mit ihren Gastschwestern erklomm Merit einen Wasserfall, außerdem feierten sie den Geburtstag ihrer Gastschwester und gingen lecker essen. Als Erinnerung bekam Merit von ihrer Gastmutter eine riesige Muschel geschenkt. 

Besuch aus der Heimat

Der Besuch von ihrem Großvater und ihrer Großcousine hat Merit gut gefallen - endlich Austausch mit der Heimat

Pünktlich zu ihrem 16. Geburtstag gab es für Merit Besuch aus Deutschland. „Mein Opa ist für eine Woche angereist“, freut sie sich. „Außerdem war auch meine Großcousine da. Sie lebt in Chicago. Das war supercool.“ Sie bekam Bücher, viel Schokolade, einen Buchhalter, eine Buchlampe und eine riesige Schoko-Eiscreme-Torte. „Meine Gastfamilie hat sie extra bei meinem Lieblings-Eismann bestellt“, schwärmt Merit. „Das war supercool.“ Auch über Ostern war ihr Großvater noch in Guelph und auch die Großeltern der Gastfamilie reisten an. Sie kommen aus Italien und Merit erlebte einen aufregenden Abend mit vielen italienischen Sprüchen und lustigen Übersetzungsversuchen. 

 

„Das Jahr ist fast vorbei und es ging so schnell. Ich will nicht nach Hause weil es hier einfach so mega schön, cool, aufregend und lustig ist“, erklärt Merit. „Aber irgendwie will ich natürlich auch meine Freunde und die Familie wiedersehen. Dann werde ich aber sicherlich meine Leute hier in Kanada vermissen. Das ist eine ganz schöne Zwickmühle.“ 

 

Noch hat Merit einige Wochen in Kanada. Was sie vor ihrer Abreise erlebt, lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.