Die Zeit in New Brunswick vergeht wie im Flug

Lena lässt die vergangenen fünf Monate Revue passieren

Der Schritt ins Auslandsjahr gleicht für viele Schüler einer Fahrt mit der Achterbahn. Dabei geht es nicht um das Auf und Ab, sondern um die vielen schönen Gefühle und vor allem die Zeit, die an einem vorbei zu rasen scheint. So geht es auch der 18-jährigen Lena in New Brunswick. Sie lebt in Edmundston (New Brunswick) und besucht dort eine französischsprachige Schule.

Nach den Weihnachtsferien stand eine Änderung des Stundenplans an und Lena besucht nun die Kurse Mathematik, Musik, Ernährungswissenschaften und Informatik. Der ebenfalls neue Kurs Statistik ist etwas ganz Besonderes: „Unser Lehrer arbeitet nicht an unserer Schule und der ganze Kurs findet online statt“, erklärt Lena. „Wir kommunizieren über ein Programm am Computer und das ist etwas komplett Neues für mich und macht großen Spaß.“ 

 

Wenn sich die 18-Jährige an die vergangenen Monate zurückerinnert, wird ihr bewusst wie viel sie schon erlebt hat:

Januar

„Im Januar lag überall viel Schnee und ich bin mit einer anderen Austauschschülerin und mit meinem Gastgroßvater in den USA Langlaufski gefahren“, erinnert sie sich. „Außerdem waren wir häufig gemeinsam Schlittschuh laufen – mit Freunden und einer anderen Gastschülerin.“ Von dieser guten Freundin musste Lena dann im Januar Abschied nehmen und auch eine italienische Austauschschülerin flog nach Hause. „Mit den beiden habe ich mich sehr gut verstanden“, sagt Lena. „Das war schon ein schwieriger Moment.“ Doch Lena wird gleich gut abgelenkt, denn für sie geht es auf einen Ski Trip mit allen Austauschschülerin ihrer französischen Schule. „Da bin ich das erste Mal alpin Ski gefahren“, lacht sie. „Es war interessant und macht auch Spaß – aber es ist vermutlich dann doch nicht so sehr meine Sportart.“

Februar

Der Februar gestaltete sich für Lena im wahrsten Sinne des Wortes eisig. Denn nicht nur die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt, auch auf dem Terminplan standen jede Menge eisige Events. „Wir haben gemeinsam mit einem befreundeten Paar meiner Gasteltern den Winterkarneval in Quebec angeschaut“, erinnert sich Lena. „Das ist eine Großverantsaltung bei der sich alles rund um Winter, Eis und Schnee dreht.“ Beim „Snow Sculpture Contest“, der zum 45. Mal stattfand waren Künstler von überall auf der Welt dabei, riesige Eisfiguren zu erschaffen. „Wir haben uns alle Skulpturen, die Parade und auch den riesigen Eispalast angeschaut“, erzählt Lena. „Das war wirklich interessant und auch lustig.“ Außerdem hat Lena in Quebec auch ein Prom-Kleid für ihren Abschluss-Ball gekauft. Als krönenden Abschluss schaute sich die Familie ein Eishotel in der Nähe von Quebec an. „Das war einfach unglaublich“, schwärmt Lena. „Alles war aus Schnee und Eis gemacht – einfach toll, dass man dort sogar wirklich übernachten kann.“ Die eindrucksvollen Räume begeistern die 18-Jährige – das gemeinsame Thema „The Northern Perspectives“ verbindet alle Räume des Hotels. So kann man beispielsweise den Polarstern oder die arktische Tierwelt entdecken. Außerdem gibt es eine Kapelle aus Eis und eine Eis-Bar.

 

Hier könnt ihr eine 360-Grad-Tour durchs Eis-Hotel machen: www.hoteldeglace-canada.com

März

Schon Ende Februar begann Lena damit, Volleyball zu spielen und im März wurde es dann ernst. Das erste Turnier stand an: „Wir hatten gerade mal zwei Wochen miteinander trainiert und kannten uns kaum“, erinnert sich Lena. „Dafür haben wir überraschend gut gespielt. Wir waren selbst echt glücklich.“ Gemeinsam mit ihrem Team schafft es Lena ins Finale des Turniers. Während ihre Gasteltern und die kleine Gastschwester Ende des Monats für eine Woche nach Florida flogen, verbrachte Lena die Zeit im Chalet ihrer Gastgroßeltern. 

April

Im April spielte Lena wieder viel Volleyball. Im Turnier ging es gegen vier andere Schulen und durch ihre guten Leistungen haben sich die 18-Jährige und ihr Team für die Regionalrunde qualifiziert. Auch in der Schule läuft es gut und Lena und die anderen Schüler bekommen ihren Abschlusspullover auf dem alle SchülerInnen unterschrieben haben. Die Zwölftklässler haben zudem ein Bingo-Spiel organisiert, um das Abschlussfest zu finanzieren. „Wer bei der Bingo-Lotterie gewinnt, kann sogar Laptops oder kleine Stipendien gewinnen“, erzählt Lena. 

 

Gemeinsam mit ihrem Ernährungswissenschafts-Kurs macht die Schülerin aus der Nähe von Düsseldorf ein Projekt: „Wir haben Essen rund um das Thema Ostern zubereitet“, erzählt sie. „Es wurde ein richtig tolles Büffet mit vielen verschiedenen Speisen.“ Und auch privat genießt die 18-jährige kanadische Spezialitäten: „Wir waren vor kurzem in einer Sucrerie, dort gibt es nur Speisen mit Ahornsirup“, erklärt sie. „Wir waren zum Abendessen dort und als Dessert gab es flüssigen Ahornsirup, den wir in den Schnee geträufelt haben. So wurde er kühl und klebrig. Das Ganze haben wir dann auf einen Holzstab gewickelt und gegessen – es war der pure Zucker aber es schmeckte unglaublich gut.“ Mittlerweile ist die Kälte wärmeren Temperaturen gewichen: Bei 20 Grad probierte Lena aus, wie es sich anfühlt, barfuß durch den Schnee zu laufen. „Es war ein gutes Gefühl“, lacht sie. „Ungewohnt, aber gut.“ 

Mai

Die letzten Spiele beim Volleyball sind für Lena vorerst beendet, denn während ihre Mitstreiterinnen sich für die Regionalrunde vorbereiten, probt die 18-Jährige für ihre Tanzaufführung. „Da freue ich mich sehr drauf, das wird sicher ein tolles Erlebnis.“ Und an solchen tollen Erlebnissen mangelt es der 18-Jährigen nicht, denn Lena hat sogar schon den Premierminister von New Brunswick getroffen: Alle Austauschschüler der französischen Schulen in New Brunswick hatten sich getroffen, um gemeinsam das Parlament zu besuchen. „Wir saßen auf der Tribüne und dann hat der Bildungsminister uns genannt und begrüßt, das war toll“, erinnert sich Lena. „Beim Rausgehen haben wir dann auch ein Foto mit ihm zusammen gemacht.“ Als die Jugendlichen danach weiter der Sitzung und einer Fragerunde folgten, kam sogar Premierminister Brian Gallant in den Saal. Am Ausgang dürfen die Jugendlichen auch mit ihm Fotos machen und Fragen stellen. „Es war echt schön, er hat sich richtig Zeit genommen, obwohl nichts eingeplant war.“

Auch im kommenden Monat wird Lena noch jede Menge erleben. Bald wird sie eine kanadische Hochzeit besuchen und eine Überraschung ihrer Gasteltern erleben... Mehr dazu lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.