Merry Christmas from Canada

Die Schüler von Breidenbach erleben ganz besondere Weihnachten

Die Weihnachtszeit ist immer etwas ganz Besonderes. Kerzenschein, Lebkuchen, Geschenke, weihnachtliche Lieder – die Stimmung ist einfach toll. So geht es auch den Teilnehmern von Breidenbach Education, die ihr Weihnachtsfest in diesem Jahr in Kanada erleben. Während einige Gastschülerinnen und Schüler wie Liza, Philipp und Merle ihre Weihnachtstage auf Heimaturlaub in Deutschland verbringen, feiern viele Gastschüler zum ersten Mal ein Weihnachtsfest in Kanada ganz ohne ihre Familie. Dabei gibt es wie bei uns drei weihnachtliche Tage: den Christmas Eve (Heiligabend), den Christmas Day (1. Weihnachtsfeiertag) und den Boxing Day (2. Weihnachtsfeiertag). 

 

Weihnachten bedeutet für einige Austauschschüler in Kanada neben toller Stimmung und vielen Geschenken vor allem auch eins: Kälte. In Kanada gaben die Behörden für mehrere Landesteile Warnungen vor Extremkälte aus, die Temperaturen liegen in einigen Provinzen zwischen minus 15 und minus 42,8 Grad Celsius. Schuld an der Extremkälte in den Provinzen Québec, Ontario, Manitoba, Saskatchewan und Alberta ist eine arktische Strömung. In der Provinz Nova Scotia im Osten Kanadas fiel nach einem Wintersturm sogar der Strom für 160.000 Haushalte aus. Laut Meteorologen liegen die Temperaturen in Kanada derzeit zwischen zehn und 20 Grad Celsius unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Außergewöhnlich sei zudem die große geografische Ausdehnung und lange Dauer der Kältewelle, die noch bis Anfang Januar andauern könnte.


Paula fährt Ski bei minus 27 Grad

Die 15-jährige Paula hat mit ihren Gasteltern Brad und Debbie und deren Töchtern Haley und Lindsay ein ganz entspanntes Fest erlebt. „Zuerst waren wir vormittags beim Skifahren“, erzählt sie. „Doch weil es mit minus 27 Grad extrem kalt war, haben wir nur zwei Abfahrten geschafft und sind dann nach Banff gefahren.“ Dort haben alle zusammen im Banff Springs Hotel das Theaterstück „A Christmas Carol“ von Charles Dickens angeschaut. Das ehemalige Eisenbahnhotel „Banff Springs“ liegt spektakulär in den Rocky Mountains und wurde 1928 im schottischen Burgenstil erbaut. 

 

Nach dem Theaterstück ging es für Paula und ihre Gastfamilie zurück nach Canmore, wo die Familie lebt. Dort wurden erst einmal die Stockings geplündert – alle hatten sich gegenseitig beschenkt. „Dann haben wir superlecker gegessen“, erzählt Paula. „Es gab Hühnchen, Kartoffeln und eine tolle Soße.“ Nach dem tollen Weihnachtsfest freut sich die 15-Jährige schon auf Silvester, dann wird sie wahrscheinlich für eine kleine Party zu einer Freundin gehen. 

Josefins eigener Weihnachts-Socken

Josefin lebt mit ihrer Gastfamilie in Winnipeg, der Weihnachtshauptstadt Kanadas. Dort warten sage und schreibe eine Million Weihnachtsbäume auf Abnehmer.

Doch auch die Stadt Lunenburg auf der kanadischen Halbinsel Neuschottland (Nova Scotia) nennt sich "Welthauptstadt des Weihnachtsbaumes". Jahr für Jahr werden im County Lunenburg Tausende von Bäumen speziell für den weihnachtlichen Gebrauch gepflanzt. Per Schiff werden sie dann in die USA und nach Mexiko exportiert.

 

Für Josefin ist es eine völlig andere Erfahrung in Kanada zu feiern und nicht mit ihren Eltern und der restlichen Familie. „Ich habe aber am Weihnachtsabend mit allen geskyped“, erklärt die 15-Jährige. „Es war trotzdem sehr schön mit der Gastfamilie zu feiern. Ich fühle mich hier richtig wohl und alle behandeln mich als Teil der Familie. Weihnachten ist in Kanada meiner Meinung nach viel größer und wichtiger. Die ganze Familie hat von 24. auf 25. Dezember bei uns übernachtet und wir haben alle zusammen gegessen.“ 

Liza ist begeistert vom Weihnachtsschmuck in Toronto

Auch wenn Liza die Feiertage in Stuttgart verbringt, hat sie eine gewaltige Portion kanadische Weihnachtsstimmung erlebt. „Schon seit Anfang Dezember bereiten die Familien meiner kanadischen Freunde alles fürs Weihnachtsfest vor“, berichtet sie. „Überall wird groß gefeiert. Alle Häuser, die ich gesehen habe, waren so wie bei dem Film ‚Schöne Bescherung’ geschmückt – ganz Toronto hat festlich gestrahlt.“ Auch viele ihrer Freunde verbringen Weihnachten auf dem Skihang. 

 

Der 25. Dezember ist der „wichtigste“ Weihnachtstag in Kanada. Der 26., der Boxing Day, ist das Äquivalent zum 2. Weihnachtstag. Aber während viele Deutsche  an diesem Tag noch ruhig im Kreise der Familie feiern, haben in Kanada alle Geschäfte bereits wieder geöffnet und der Run auf die Läden beginnt. Viele Beschenkte tauschen Ungewolltes um oder sie sind auf der Jagd nach dem großen Schnäppchen. Viele Geschäfte bieten nämlich riesige auf ausgewählte Artikel an. 

Weihnachtsparaden bringen Karnevalsstimmung

Und noch etwas ist anders in Kanada. Während in Deutschland auf den Weihnachtsmärkten ruhige und festliche Lieder erklingen und alles ganz gemächlich von statten geht, werden in Kanada große vorweihnachtliche Paraden veranstaltet, bei der dekorierte Lastwagen durch die Straßen fahren. Die Stimmung gleicht dabei ein wenig der an Fasching in Deutschland. Viele Besucher sitzen mit Campingstühlen und Decken am Straßenrand um das Spektakel zu erleben. Die mit Lichterketten geschmückten Wagen spielen lautstark Musik, es gibt beeindruckende Tanzeinlagen und jede Menge Süßigkeiten. 

 

Das gesamte Team von Breidenbach Education wünscht allen Gastschülern, Eltern und unseren Lesern fürs neue Jahr alles Gute!

Wir freuen uns schon auf viele schöne Geschichten für den Kanadablog 2018.