An ihrer kanadischen Schule arbeitet Josefin jeden Tag an ihrem eigenen Song
Der letzte Monat ist schon angebrochen. Am 3. Februar wird die 15-jährige Josefin ihre zweite Heimat in Kanada verlassen und nach fünf Monaten wieder ihre Familie und Freunde in Deutschland in die Arme schließen. Doch so lange lebt sie noch bei ihrer Gastfamilie in Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba. Die Bewohner der Provinzhauptstadt sind mit bitterkalten Temperaturen von bis zu minus 50 Grad ins neue Jahr gestartet.
Die 15-Jährige erzählt: „Das Wetter hier ist schon ganz schön verrückt. Am einen Tag hatte es gefühlte minus 50 Grad – da wurden meine Beine schon beim Laufen zur Schule krebsrot vor Kälte und zwei Tage später waren es dann nur noch minus ein Grad.“ Ein Gutes hatte die Kälte aber: Josefin und Freunde aus ihrer Schule erlebten einen gemeinsamen Abend in Winnipeg und hatten viel Spaß auf dem zugefrorenen Fluss. „Genau an dem Fleck wo der Assiniboine-River in den Red River Kolonie fließt, haben wir Fotos gemacht“, lacht sie. „Das war ein wirklich schöner Abend.“
Spaß und Spannung beim Lasertag
Gemeinsam mit ihren Freunden hat Josefin in Winnipeg Lasertag ausprobiert. Bei dem Spiel mussten Josefin und ihre Freunde versuchen, in speziellen Räumen verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Jeder Spieler hatte dabei einen Phaser mit Infrarotsignal in der Hand und versuchte die Spieler des jeweils anderen Teams mit diesem Signal zu treffen. Nimmt die mit Sensoren ausgestattete Spiel-Weste einen Treffer wahr, werden dem betroffenen Spieler Punkte abgezogen oder er ist ganz aus dem Spiel. „Ein Riesenspaß“, schwärmt Josefin. „Ich glaube in Deutschland gibt es so etwas auch, aber ich habe das noch nie vorher gemacht.“
In Winnipeg gibt es zwei Möglichkeiten, Lasertag zu spielen. Im U-Puttz-Amusement Centre in der nähe des Spielkasinos wurde eine postapokalyptische Arena erschaffen, in der die Spieler das Game mit vielen Special-Effects, Lichtern und lauter Musik erleben. Außerdem gibt es noch „Lasertopia – The perfect place for fun“ im Süden Winnipegs zwischen Sterling Lyon und Buffalo Place. Dort tauchen die Spieler in das Geheimnis der verlorenen Stadt ein und bekommen einen Code-Namen. Ein großer Spaß – auch für Josefin und ihre Freunde.
Neue Familienmitglieder
Josefins Gasteltern und ihre Gast-Geschwister Jayden und Kelly haben ein neues Familienmitglied bekommen. „Sie haben einen neuen Welpen adoptiert“, freut sich Josefin. „Ihr Name ist Oreo.“ Nun bringt der kleine schwarz-weiße Hund neuen Wind in die Familie. Und noch ein Familienzuwachs ist zu vermelden – zumindest temporär. Für einige Zeit lebt eine ehemalige Gastschülerin bei Josefins Gastfamilie. „Sie ist gerade aus Deutschland zu Besuch“, erklärt Josefin. „Sie ist 22 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Köln. In Winnipeg will sie alte Freunde besuchen, denn mit 14 Jahren war sie selbst zum Austausch an der dortigen Schule.
Viel Elan beim Songwriting
Jeden Morgen vor der Schule nimmt sich Josefin weiterhin Zeit dafür, ihren Liedtext zu verbessern. „Wir ändern immer wieder mal einzelne Passagen des Textes oder schreiben neue Lyrics oder probieren Melodien auf der Gitarre“, erklärt sie. „Der Song soll ‚Show me what you’ve got’ heißen.“ Zwei weitere Mädchen sind mittlerweile auch im Songwriting-Kurs, denn wenn das Lied produziert wird, wird die eine das Gitarrensolo spielen und die andere den Text singen.
Für ihren letzten Monat in Kanada hat Josefin noch einige To-Dos auf ihrer Liste: „Ich will auf jeden Fall noch einmal ins Museum of Human Rights“, verrät sie. „Ich war zwar schon einmal dort, aber da waren wir erst kurz vor Schluss da und wussten noch nicht, dass es dort so unglaublich cool ist.“ Das beeindruckende Museum in Winnipegs Innenstadt widmet sich der Geschichte und dem Inhalt der Menschenrechte und geht vor allem auch auf die Perspektive der kanadischen indigenen Bevölkerung ein. Auch das Thema Völkermord hat dort einen Platz.
Ausflug in die Natur
Aber zuerst geht es für die 15-Jährige zu ihren Gast-Großeltern – vielleicht nimmt sie sogar eine Freundin dorthin mit. Die Großeltern leben drei Stunden von Winnipeg entfernt in Sandylake einer winzigen Ortschaft mit rund 250 Einwohnern, deren Häuser sich rund um den gleichnamigen See reihen. „Ich freue mich schon sehr auf diesen Ausflug“, erklärt Josefin. „Ich will noch so viel wie möglich mit meinen Leuten hier verbringen, bevor es am 3. Februar wieder nach Deutschland geht.“
Wie wird sich Josefin von ihrer Gastfamilie und ihren Freunden in Kanada verabschieden und was sagt sie im Rückblick über ihr Semester in dem vielfältigen und beeindruckenden Land? Das lest ihr bald hier auf kanadablog.de.