Nina verbringt fünf Monate in Powell River
Ein halbes Jahr im Ausland verbringen – was für viele Schülerinnen und Schüler ein großer Traum ist, wurde für die 14-jährige Nina aus der Nähe von Stuttgart Realität. Die Schülerin verbringt fünf Monate in Powell River in der kanadischen Provinz British Columbia. Fünf Monate an der Sunshine Coast, rund 170 Kilometer nördlich von Vancouver – durch Meer und Berge abgeschieden und nur per Flugzeug oder Fähre zu erreichen.
Mit rund 13.000 Einwohnern steht Powell River für ein ruhiges und familiäres Umfeld. Das Städtchen ist seit 2004 eine der Kulturhauptstädte Kanadas und seine Umgebung bietet viel Outdoor-Spaß. „Der Abschied aus Deutschland war schon traurig, aber die Vorfreude hat überwogen“, erinnert sich Nina. „Der Flug nach Vancouver hat gut geklappt und von dort ging es dann weiter nach Powell River. Nach langer Wartezeit wegen dichtem Nebel konnten wir dann doch starten.“
Haus direkt am Meer
In Powell River lebt Nina nun bei ihren Gasteltern Deb und Ca, Miller. Das Haus der Gastfamilie liegt direkt am Meer. Deb arbeitet als Krankenschwester und Cam ist Sportlehrer an Ninas Schule. „Das ist geschickt“, lacht sie. „So kann ich jeden Morgen mit ihm in die Schule fahren.“ Außerdem hat Nina vier Gastgeschwister: Carmen ist 17 Jahre alt und schon auf der Universität. Haley ist 14 Jahre alt und wird zuhause unterrichtet. „Und dann sind da noch Brooklyn und Sidney, sie sind 12 und 11 Jahre alt“, erzählt Nina. „Und Lais, meine Gastschwester aus Brasilien, sie ist für ein ganzes Jahr in Kanada.“
Ninas erster Eindruck von Kanada und den Menschen dort ist mehr als gut: „Es ist einfach toll. Die Leute sind mega nett und es ist bisher einfach sehr cool hier“, erzählt die 14-Jährige. In Powell River besucht sie die Brooks Secondary School. Die Schule liegt in einer wunderbaren Umgebung und hat mit ihren insgesamt rund 850 Schülern nur recht wenige Gastschüler. „Mein Start an der Schule war ein bisschen komisch, weil es ziemlich anders ist als in Deutschland“, erinnert sich Nina. „Vor allem weil der Unterricht hier erst um 9 Uhr losgeht. Und auch das ganze Schulsystem ist anders, man belegt zum Beispiel nur vier Fächer. Ich habe Drama, English, Mathe und Französisch.“
Keine Zeit für Heimweh
Neben den Kernfächern kann man an der Brooks Secondary School auch jede Menge zusätzliche Programme wählen. Ob Business, Kunst, Textiles Gestalten, Holzarbeiten, Musik, Metallverarbeitung, Digitale Medien, Filmproduktion, Tanz oder Kochen – den Schülern stehen alle Möglichkeiten offen. Auch das ist ein Grund dafür, dass den Internationals keine Zeit für Heimweh bleibt. „Hier passiert jeden Tag so viel und man lernt so viel Neues“, erklärt Nina. „Ich bin viel zu beschäftigt, um Heimweh zu haben. Und außerdem fühle ich mich hier einfach wohl. Klar gibt es manchmal Momente, in denen man denkt, es wäre schön bei Freunden oder der Familie zu sein - aber die sind selten. Ich habe hier auch neue Freunde und quasi eine Ersatzfamilie und wenn man sich mit denen gut versteht, hat man gar kein Problem.“
Auch in der Schule hat Nina schon Freunde gefunden. „Am ersten Schultag sind alle Internationals zusammengekommen und haben einen Partner bekommen, der uns die Schule gezeigt hat“, erklärt die 14-Jährige. „So haben wir uns gegenseitig kennengelernt und angefreundet.“ Morgens um halb neun geht es für die Gastschülerin los zur Schule, der Unterricht endet meist um 15 Uhr. „Danach mache ich Hausaufgaben, treffe mich mit Freunden und chille mit meiner Gastschwester“, erklärt sie. „Außerdem gehe ich oft Mountainbiken, spiele im School Soccer Team und besuche eine Jugendgruppe – es gibt einfach viel, was man hier machen kann.“
Outdoor-Aktivitäten
Damit die internationalen Gastschüler Kanada von möglichst vielen Seiten kennenlernen und eine unvergessliche Zeit mit Gleichaltrigen verbringen, organisiert die Schule ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Abhängig von den jeweiligen Interessen der Jugendlichen stehen beispielsweise Camping-Ausflüge, Barbecues am Strand, eine Welcome-Party oder Delfin-Beobachtungen auf dem Programm. Es werden Kurztrips nach Victoria oder Vancouver angeboten sowie gemeinsame Ausflüge zum Schwimmen, Tauchen und Segeln. Im Winter sind auch Skifahren und Snowboarding möglich.
Nina ist froh, sich für ein Auslandsjahr mit Breidenbach Education entschlossen zu haben. „Ich habe von Schülern gehört, die im Ausland waren“, erinnert sie sich. „Und die fanden es mega cool. Und da dachte ich mir: Oh ja, das hört sich toll an. Dann habe ich mich informiert und mit meinen Eltern drüber gesprochen und nun bin ich da.“ Und Powell River bietet eine vielfältige Ausgangslage für ein spannendes und ereignisreiches Auslandssemester: Viele Outdoor-Aktivitäten sind hier ganzjährig möglich - ob Wanderungen und Mountainbike-Touren durch alpines Gelände oder den Urwald oder Kajaktouren durch den Desolation Sound Marine Park. „Ich war schon öfter hier in der Umgebung, um Schlitten zu fahren und zu wandern“, erzählt Nina. „Ich bin gespannt, was mich in den kommenden Wochen und Monaten erwartet.“