Mein Auslandsjahr in Kanada

Kurz vorab, jedes Auslandsjahr ist anders und sollte nicht verglichen, besser oder schlechter gewertet werden als andere, weil man überall unvergessliche Momente erleben kann.

Hiermit möchte ich ein paar Eindrücke und Erlebnisse meinerseits teilen.

Steckbrief  
Name Mike
Schuljahr in Kanada 2019/2020
Aufenthalt 10 Monate
Provinz Manitoba
District Mountain View
Name der Schule Dauphin RCSS
Klassenstufe 11

Mein Auslandsjahr habe ich in Dauphin, Manitoba verbracht. Manitoba ist eine ländliche Provinz, wo sich sehr viele Wildtiere wie Rehe, Hirsche, Elche und sogar Bären oft sehen lassen.

 

Da Manitoba zu den kältesten Provinzen mit viel Schnee gehört, sind Hobbys wie Fußball oder Tennis eher schwierig zu treiben. Trotzdem gab es mir die Chance neue Sachen auszuprobieren. Eisfischen gehört beispielsweise dazu und hat allen immer Spaß bereitet. Ob nach der Schule mit den eigenen kanadischen Freunden oder am Wochenende mit der Gastfamilie, es war immer unterhaltsam und hat das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt.

Vorab wurde uns gesagt, wir hätten das volle Erlebnis vier echter Jahreszeiten und meinen Erlebnissen nach, wurde uns damit nicht zu viel Versprochen. Am Tag der Ankunft war es sommerlich heiß und die Sonne brannte, dann dauerte es vielleicht einen Monat, bis es kühler wurde, sich die Blätter verfärbten und auf den Boden fielen. Ende Oktober, Halloween, kam auch schon der erste Schnee. Damit begann die in Manitoba längste Jahreszeit, der Winter. Die Hobbys und Zeitvertreibe, die man bis dahin draußen gemacht hat, sind spätestens jetzt vorbei. Für mich war das in der Situation erstmal schade, weil man nichtmehr dem nachgehen kann, was man am liebsten macht. Das war jedoch gar nicht lange so, weil ich dann meine Leidenschaft für Fitness entdeckt habe. Diese Leidenschaft hat sich sowohl auf mich, als auch auf mein Umfeld übertragen und unseren Lebensstil merkbar verändert. Die Möglichkeiten, im Fast-Food Restaurant zu essen, sind endlos, da sich an jeder Ecke eine Filiale großer Ketten befindet. Vor allem Tim Horton's ist sehr präsent, da es sich um ein kanadisches Traditionsfranchise handelt, was vom Hockeyspieler Tim Horton, gegründet wurde. Dabei trotzdem die Motivation zu finden und selbst zu kochen ist schwierig, aber machbar; vor allem dann, wenn man noch gar nicht kochen kann. Die Gastfamilie hilft einem in diesem Fall aber gerne weiter. 

In der  Schule habt ihr die Gelegenheit euch vollkommen zu entfalten, das heißt ihr habt Fächer, die euch einen größeren Einblick in die Berufswelt gewähren. Ihr habt den Traum Schauspieler/in zu werden, das Fach „Drama“ wird euch gefallen; ihr wollt lernen Haare zu schneiden, schaut in „Hairstyling“ rein; ihr seid handwerklich interessiert, besucht die „Carpentry“(Arbeiten mit Holz) und „Welding“(Schweißen) Klassen. Trotzdem müsst ihr die Pflichtfächer Mathe, Englisch und Sport bestehen und das überdurchschnittlich, da ihr Deutschland möglichst gut repräsentieren solltet.


Natürlich habt ihr wahrscheinlich mehr Freiheiten und Möglichkeiten, Dinge zu unternehmen und seid flexibler in der Planung. Dabei müsst ihr beachten, dass mit eurer wachsenden Freiheit gleichzeitig auch eure Verantwortung wächst. Auch wenn die Versuchung groß ist, nach der Schule mit den Freunden zu Tim Horton's und danach Hockey spielen zu gehen, ist es manchmal doch besser für den anstehenden Test zu lernen. Damit möchte ich nicht sagen, ihr solltet ausschließlich zuhause sitzen und lernen, jedoch ist es von Vorteil für die Schule etwas zu tun, da man am Ende auf der Report Card alle Noten und Kommentare der Lehrer sehen wird. Mit dieser neuen Verantwortung steigt auch euer Pflichtbewusstsein, was euch im späteren Leben von großer Bedeutung sein wird.
 

Im Abschluss zu meinem kurzen Bericht möchte ich noch erwähnen, dass ich wirklich Spaß, Abenteuer und viele neue Freunde erlebt und gefunden habe. Ich würde es jedem empfehlen. Vor allem Breidenbach Education, die alles für den Austausch organisiert haben. Wir mussten uns um fast nichts kümmern, es lief ab dem Vorstellungsgespräch in Stuttgart bis zur Ankunft in Deutschland bzw. sogar danach, einwandfrei. Sie kümmern sich um alles, um wirklich alles.

Wenn Breidenbach Education mich durch ein Studium in Kanada begleiten würde, wie jetzt durch das High School Jahr 2019/2020, wäre ich auf jeden Fall wieder dabei. Ich habe noch drei Jahre bis zum ABI und wer weiß, vielleicht bis dato?!