Tipps für die erste Zeit in Kanada

Angekommen

Es ist soweit – unsere Kanada-Gastschüler sind angekommen im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Erde. Sie werden in den kommenden Wochen neue Städte und ihr Zuhause auf Zeit kennenlernen, sich in neue Familien eingewöhnen und Teil einer kanadischen Schulklasse sein. Gerade am Anfang können die Gefühle dabei ganz schön Achterbahn fahren – von „Juhu, ich entdecke die Welt“ bis „Ich fühle mich so allein“ ist oft alles dabei. Janina, die nun in Nanaimo (British Columbia) lebt, beschreibt die Situation so: „Die ersten Tage waren ehrlich gesagt nicht so einfach, da habe ich erst richtig realisiert, dass ich jetzt meine Familie und meine Freunde so lange nicht sehen werde“, berichtet sie. „Es hat sich alles noch sehr fremd angefühlt obwohl ich die Zeit trotzdem sehr spannend und schön fand. Doch jetzt – zwei Wochen später – geht es mir richtig gut.“ 

 

Damit für Janina und alle anderen Gastschüler die erste Zeit im Ausland nicht so schwer wird, haben wir ein paar Tipps gesammelt, die immer dann helfen, wenn das Heimweh plagt.

1. Integrieren

Jede Familie tickt anders, deshalb sollte man seine neue Familie gut kennenlernen und versuchen, ein Teil von ihr zu werden. Wer mit anpackt oder bei gemeinsamen Aktivitäten dabei ist, kommt schnell an. Zum Warmwerden mit den neuen Familienmitgliedern könnte man zum Beispiel auch einmal das eigene Lieblingsessen für alle kochen. Wenn es Probleme gibt, sollten diese am besten offen und konstruktiv angesprochen werden. 


2. Sprechen

Es klingt einfach und ist doch so wichtig. Je besser man die Sprache beherrscht, desto schneller fühlt man sich auch zuhause. Bald wird sogar das Denken und Träumen auf Englisch passieren – dann ist man richtig angekommen. Also: unterhalten – so oft es geht und am besten mit vielen verschiedenen Menschen. 


3. Kontakte knüpfen

Neue Leute kennenzulernen ist wichtig aber nicht immer einfach. Gastschülerin Janina erzählt: „Kanadische Freunde habe ich noch nicht so richtig gefunden, das ist schwer, weil sie ja schon Freunde haben und in bestehenden Gruppen sind. Mit anderen International Students habe ich aber schon ein paar Sachen unternommen. Wir waren bei einem Hockeyspiel und Bowlen.“ Und trotzdem sollte man unbedingt  den Kontakt zu den kanadischen Schülern suchen. Geduld, Offenheit und Freundlichkeit zahlen sich garantiert aus.


4. Erlebnisse

Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, neue Leute kennenzulernen, ist es gut, trotzdem etwas zu erleben. Dann geht man am besten erst einmal alleine vor die Tür und lernt die neue Stadt kennen: Los geht’s auf Fotosafari! Wo gibt es den besten Burger? Spielt vielleicht meine Lieblingsband? So vergisst man düstere Gedanken schnell und lernt die Vorzüge der neuen Umgebung kennen. 


5. Hobbies

Wer auch zuhause schon ein Hobby verfolgt hat oder gerne einmal etwas Neues ausprobieren will, macht das am besten jetzt: Kunstkurse im Jugendclub besuchen, Leseausweis in der Bücherei beantragen oder einen Platz im Schwimmteam ergattern. „Sport ist eine sehr gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen“, findet auch Janina. „Letze Woche war ich beim Basketballtraining. Dort habe ich dann auch mit ein paar sehr netten Kanadierinnen gesprochen. Ich denke das wird sich mit der Zeit entwickeln, man muss sich einfach trauen auf die Leute zuzugehen auch wenn das nicht immer einfach ist.“


6. Kontakt nach Hause

Skype, Facetime oder Whatsapp wirken oft Wunder, wenn das Heimweh schlimm ist. Janina telefoniert und schreibt immer wieder mit Familie und Freunden: „Nur die Zeitverschiebung schränkt das Ganze etwas ein. Man muss planen, wann man miteinander spricht. Wenn ich ins Bett gehe ist meistens eine gute Zeit, weil in Deutschland dann Zeit zum Aufstehen ist.“
Aber auch hier zählt: weniger Kontakt nach Deutschland und dafür mehr mit kanadischen Schülern unternehmen. So vergeht das Heimweh am schnellsten und man fühlt sich schon bald wie Zuhause.


7. Gemütlich machen

Wichtig ist auch, sich im neuen Zimmer wohl zu fühlen. Eine neue Kuscheldecke, ein paar Bilder der besten Freunde und die richtige Musik, dann fühlt man sich schnell wie zuhause. Wer eine Naschkatze ist, kann sich die Lieblings-Süßigkeit aus Deutschland schicken lassen. Das ist Nervennahrung und Erinnerung zugleich. 


8. Durchhalten

Heimweh ist ganz normal – gerade am Anfang wenn man sich noch eingewöhnt, vermisst man die gewohnte Umgebung, Freunde und Familie besonders. Die Zeit im Ausland ist aber eine gute Gelegenheit, Herausforderungen alleine zu meistern. 


Ob Teresa, Janina, Tabea und die anderen Gastschüler diese Tipps in Kanada in den kommenden Wochen ganz dringend brauchen werden oder ob sie sich auch so schon gut eingelebt haben – das lest ihr bald hier im Kanadablog.