Indian Summer in Nova Scotia

Janina reist ans andere Ende von Kanada

Die Zeit vergeht wie im Fluge wenn man so viel erlebt wie Janina bei ihrem Gastaufenthalt im schönen Nanaimo auf Vancouver Island. Und nun ging es für die 18-Jährige auch noch ganz auf die andere Seite des Landes – von der Westküste rund 6000 Kilometer bis zur Ostküste zum Celtic Colours Festival auf Cape Breton Island (Nova Scotia). „Meine Gasteltern waren zu dem Festival eingeladen“, freut sich Janina. „Das findet eine Woche lang auf der ganzen Insel statt.“ Janinas Gasteltern lieben keltische Musik und sind sehr aktiv in der keltischen Szene – in Nanaimo organisieren sie selbst oft Konzerte. So durften sie auch auf dem Festival an der Ostküste nicht fehlen.

„Meine ganze Gastfamilie, also meine Gastschwester, ihre Eltern und ich sind dorthin gereist“, erzählt Janina. „Wir Mädels hätten auch alleine auf Vancouver Island bleiben können, aber die Chance an die Ostküste Kanadas zu kommen wollte ich natürlich nutzen.“
Nova Scotia besteht aus einer Halbinsel und der Cape Breton Insel und ist die flächenmäßig zweitkleinste Provinz Kanadas. 

 

Janinas Gastfamilie verbringt zehn Tage auf Cape Breton Island im Nordatlantik. „Dort sieht es schon ganz anders aus als bei uns in Nanaimo an der Westküste. Es ist sehr dünn besiedelt und die Häuser sind weit voneinander entfernt“, erklärt Janina. „Während in Nanaimo eher Nadelbäume stehen, ist Cape Breton Island über und über mit Laubbäumen bewaldet. Genau zu der Zeit, zu der wir dort waren, haben sich die Blätter total bunt verfärbt – das war wahnsinnig schön.“ Der „Indian Summer“ hat die 18-Jährige regelrecht verzaubert. Ahornbäume, Eichen und Erlen strahlen in gelb, orange und rot und spiegeln sich in den verwunschenen Seen. Nicht umsonst wirbt die Insel mit dem Spruch „Your Heart will never leave“. 

Janina wohnte im Ferienhaus der Gastfamilie: „Das Ferienhaus lag mitten in der Natur – nur Bäume und Seen rundherum“, beschreibt die 18-Jährige. „Es war wirklich wunderschön.“ Ohne W-Lan aber mit viel unberührter Natur verbrachten die Familienmitglieder ihre Abende gemeinsam in dem kleinen Häuschen, schauten Serien oder puzzelten zusammen. Wegen eines Unwetters an Thanksgiving fiel drei Tage lang der Strom aus – eine Bewährungsprobe ohne fließendes Wasser und Heizung. 

 

Cape Breton Island wurde im 18. Jahrhundert von den Briten erobert, danach kamen vor allem schottische Siedler auf die Insel – ihre Nachfahren sprechen zum Teil immer noch die keltische Sprache und prägen die Insel, kein Wunder also, dass das Celtic Colours Festival gerade hier stattfand. Veranstaltungen gab es überall auf der Insel und so verbrachten Janina, ihre Gastschwester und die Gasteltern die ganze Woche an verschiedenen Orten. Tagsüber und abends gab es Konzerte, Tanzveranstaltungen, Essen und andere Aktionen, an denen man teilweise kostenlos teilnehmen konnte. Janina reiste auf der ganzen Insel herum, lernte Squaredance und Steptanz kennen und versuchte sich sogar an den traditionellen Tanzstilen: „Ich konnte das natürlich nicht so gut, aber die Anderen beim Tanzabend in der Community Hall haben mir alle geholfen und es hat Spaß gemacht“, erinnert sich Janina. „Die Zeit auf der Insel war alles in allem wunderschön.“

Nun ist Janina wieder zurück in Nanaimo und muss sich nach der Auszeit in Nova Scotias Natur erst einmal wieder einleben. „Aber mir geht es weiterhin sehr gut“, versichert sie. „Klar vermisse ich ab und zu meine Freunde und Familie, vor allem wenn ich sehe, was sie so zusammen unternehmen und ich nicht dabei sein kann. Aber die Zeit geht ja wirklich schnell vorbei und bald sehe ich alle wieder. Außerdem habe ich hier ja auch neue Freunde gefunden mit denen ich viel unternehme. Es ist toll, dass die Menschen hier so offen und freundlich sind und man mit jedem schnell ins Gespräch kommt – sowohl hier als auch am anderen Ende des Landes.“

 

Nach den magischen Momenten des „Indian Summer“ wird es für Janina bald ernst: Die Auswahl für die Basketball-Team stehen im November an und sie will dabei sein – wird das klappen? Das und mehr gibt es bald hier im Kanadablog.