Ein „Abstecher“ in die Sonne

Anna fliegt von Guelph nach Kuba

Die 16-jährige Anna aus der Nähe von Stuttgart verbringt ein halbes Schuljahr im kanadischen Guelph in Ontario. Hier lebt sie mit ihrer Gastfamilie und hat schon viele Ausflüge – zum Beispiel zu den Niagarafällen – unternommen. Der Winter in Kanada ist oft ziemlich kalt und auch wenn Anna ihre neue Heimat Guelph ins Herz geschlossen hat, freut sie sich darauf, für kurze Zeit in die Wärme zu kommen. Als besonderes Ereignis ist nämlich eine Kurzreise nach Kuba geplant. Gemeinsam mit ihren Gastschwester, den Gasteltern und einem Bekannten geht es mitten in der Nacht ab zum Flughafen in Toronto. Von dort geht der Flieger nach Varadero, Kuba. Der Flughafen der Halbinsel liegt Kanada am nächsten und ist der Zutritt in ein karibisches Paradies: Flugzeit: 3 ½ Stunden. 

Angekommen auf Kuba weht Anna eine warme Brise um die Nase. Die Gruppe wird mit dem Bus zum Hotel gebracht, das sich ebenfalls in Varadero befindet. Die Halbinsel an der Nordküste ist das beliebteste Reiseziel Kubas. Schon der berühmte Gangsterboss Al Capone ließ hier die Seele baumeln. „Kuba ist sehr schön. Die Strände sind weiß, dass Wasser ist türkis und kristallklar und überall sind Palmen“, schwärmt Anna. Früher dienten die Höhlen der Halbinsel als Unterschlupf für Piraten, heute ist der Strand von Touristen bevölkert. 

 

Mit dem Bus erkunden Anna und ihre Gastfamilie die Gegend. Alte Haziendas und Sommervillen prägen die Landschaft, außerdem kann man in Varadero immer wieder die unverkennbare kubanische Musik hören, die man aus dem Film Buena Vista Social Club kennt. Neben den kulturellen Erlebnissen genießen Anna und ihre Gastschwester vor allem den Strand und das Planschen im Wasser. „Unser Hotel war auch sehr schön“, berichtet die 16-Jährige. „Jeden Tag gab es Programm und abends tolle Shows.“

 

Gute zwei Stunden entfernt von Varadero liegt Kubas Hauptstadt Havanna. „Havanna war wie alle Städte ein bisschen heruntergekommen“, berichtet Anna. „Überall fahren alte Autos rum – sogar Kutschen gibt es noch. Sowohl der alte als auch der neue Teil der Stadt haben mir echt super gefallen.“ Wegen diesem sozialistischen Charme, für den Kuba so bekannt ist, besuchen jährlich viele Touristen Havanna und die anderen Städte. Koloniale Prachtbauten und alte Straßenkreuzer sind einmalige Foto-Motive. Erst 2014 beendete US-Präsident Obama die „Eiszeit“ zwischen Kuba und den USA, seitdem kommen viele Urlauber auf die Insel und das Bild des Landes ändert sich. 

Nach der aufregenden Zeit in Havanna erlebte Anna noch ein weiteres Highlight ihres Kuba-Aufenthaltes: Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie machte die 16-Jährige eine Katamaran-Tour. Die Schiffe mit zwei Rümpfen sind sehr breit und stabil und liegen gut auf dem Wasser. „Schon früh am Morgen ging es mit dem Katamaran raus aufs Meer“, berichtet Anna. „Dort sind wir mit Delfinen geschwommen und haben an einem kleinen Riff geschnorchelt.“ Danach besucht die Gruppe eine Insel, bevor es für alle wieder zurück an Land geht. 

 

Während ihrer Woche auf Kuba genoss Anna die warmen Temperaturen: „Es hatte fast durchgehend 35 Grad” schwärmt sie. „Als wir nach dem Heimflug mitten in der Nacht in Toronto ankamen, war es dort extrem kalt: Minus 12 Grad und alles war verschneit. Das war natürlich schon eine mega Umstellung.” Bald wartet die nächste Umstellung auf Anna – ihre Zeit in Kanada ist schon fast vorbei und sie wird ihre Familie und Freunde wiedersehen. Doch bis dahin wird sie sicher noch einige wunderschöne Tage in Guelph verbringen. 

 

Was die anderen Gastschüler machen und wer demnächst als „Neuling” nach Kanada kommt, lest ihr bald hier auf dem Blog.