Lea freut sich über eine tolle Gastfamilie und eine offene Schulgemeinschaft
Rund 100 Kilometer östlich von Vancouver liegt die Stadt Chilliwack in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Gemeinde mit rund 77.000 Einwohnern ist seit Ende Januar auch Heimat auf Zeit für die 16-jährige Lea. Sie ist für ein Austauschjahr nach Kanada geflogen und genießt noch bis Ende Juli ihre Zeit in dem vielfältigen Land. Der Chilliwack School District liegt im wunderschönen Fraser Valley und zeichnet sich durch ein angenehmes Klima, schöne Landschaft, und eine sichere und freundliche Gemeinschaft aus. Die Region bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erholung an der Natur und profitiert durch seine Nähe zu Vancouver und dem Pazifik.
Während Mutter Katharina, Vater Andreas, Schwester Sophia und Hund Nessie in Hamburg geblieben sind, wo Lea eigentlich lebt, hat sich die Schülerin ihren Traum wahr gemacht, Kanada zu besuchen. „Ich wollte schon immer in dieses Land“, erzählt sie. „Und da ergab sich die Gelegenheit, ein Auslandsjahr zu machen. Ich hab mich darauf vorbereitet indem ich meine beste Freundin gefragt habe wie es für sie war, als sie für ein halbes Jahr in Kanada war.“ Außerdem hatte die Austauschorganisation Breidenbach Education eine Gruppe auf Whatsapp zur Verfügung gestellt, in der sich die Schüler kennenlernen und Fragen stellen konnten.
Die perfekte Dauer für das Auslandsjahr in Kanada
Sechs Monate verbringt Lea in Kanada. Durch die relativ kurze Zeit im Ausland kann Lea wahrscheinlich wieder in ihre bisherige Schulklasse einsteigen und trotzdem jede Menge neue Eindrücke gewinnen, Freunde kennenlernen und ihr Englisch verbessern. In Chilliwack besucht sie die Sardis Secondary School – eine relativ große kanadische High-School. „Die Schule ist etwas größer als meine in Deutschland“, berichtet Lea. „Es sind ungefähr 1500 Schüler hier. Aber es ist sogar etwas leiser als auf meiner alten Schule, da hier keine kleineren Kinder rumlaufen und laut sind.“
Neben der Tatsache, dass auf Sardis Secondary School nur von Schülern der Klassen zehn bis zwölf besucht wird, findet Lea die Schule auch generell als anders. „Wir haben zum Beispiel nur 4 Kurse und diese dafür an jedem Tag“, erzählt sie. „Und anstatt dass wir einen Klassenraum haben, haben die Lehrer ihren eigenen Raum und wir wandern von Lehrer zu Lehrer.“ Durch die unterschiedlichen Kurse lernt Lea auch viele Leute kennen. „Die Schüler hier sind alle total offen und nett, wodurch man schnell Freunde findet“, freut sie sich. „Hier sind zwar auch viele Schüler aus dem Ausland, weshalb ich anfangs dachte, ich lerne keine Kanadier kennen, aber da hat sich schnell das Gegenteil bewiesen.“ Mittlerweile hat Lea viele Freunde: Valentina aus Kolumbien und die kanadischen Schüler Bena, Michelle, Sophia, Jorge, Diego, Catelyn, Sam(antha), Riley, Hannah und Kenna.
Unbegründete Angst
Kurz bevor es für Lea nach Kanada losging, hatte sie ein wenig Angst und war sich doch unsicher, ob sie wirklich für ein halbes Jahr weg sein wollte. „Aber als ich dann am Flughafen war, habe ich mich einfach nur noch gefreut. Ich bin jetzt seit einem Monat hier und um ehrlich zu sein habe ich zu Hause bisher noch nicht so sehr vermisst wie ich vermutet hatte“, erzählt sie. „Manchmal vermisse ich es ein bisschen, vor allem auch meine Freunde - aber das ist kein richtiges Heimweh.“
Lea lebt mitten im Grünen in einem Haus zusammen mit ihrer Gastfamilie in Chilliwack – einer Stadt, die weder zu groß, noch zu klein ist. „Die Umgebung hier ist gar nicht so anders als in Deutschland“, beschreibt Lea. „Chilliwack ist eine etwas kleinere Stadt mit vielen großen Felder drum herum. Man kann schön weit sehen - bis zum nächsten Berg, um genau zu sein. Leider sind die richtig großen Berge etwas weiter entfernt, aber man kann egal wohin man fährt immer welche sehen.“ In Chilliwack stehen vor allem Einfamilienhäuser im Bungalow-Stil. Hoch- und Mehrfamilienhäuser sieht man selten.
Große, herzliche Gastfamilie
Leas Gasteltern Susan und Jason haben vier Kinder. „Hannah ist die jüngste Tochter und ist 12, Joslin ist 16, Joseph ist 23 und Lisa ist 26“, erklärt Lea. „Joseph war kürzlich in Afrika und ist erst kurz bevor ich gekommen bin wieder zu Hause eingezogen und studiert jetzt hier an der Uni.“ Leas Gastschwester Lisa studiert in Victoria auf Vancouver-Island und Gastschwester Hannah ist noch in Middleschool. „Joslin macht Home-Schooling – eine Art Online-Schule“, erklärt Lea. „Außerdem hat sie aber auch einen Kurs auf meiner Schule.“
Nach der Schule geht Lea meist noch mit Freunden etwas essen oder zu jemandem nach Hause. „Manchmal gehe ich Nachmittags mit einem der Hunde raus“, fügt sie hinzu. „Meine Gastfamilie hat drei Hunde: Gizzy, Ernie und Meiko. Außerdem haben wir Stitch, den Kater.“ Die Gasteltern Susan und Jason kommen meist zwischen 17 und 19 Uhr nach Hause und dann essen alle gemeinsam zu Abend.
Ungewöhnliche Fächer
Die Sardis Secondary School wurde Mitte der 50er-Jahre in Chilliwack eröffnet. Hier besucht Lea vier Kurse: Englisch, Psychologie, Fitness and Conditioning und First Nations. „In Englisch machen wir hauptsächlich Grammatik, lesen Bücher und schreiben über diese dann Essays und Präsentationen“, verrät sie. „In Psychologie reden wir über die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Menschen und wie wir in bestimmten Situationen mit unserem Gegenüber reden sollen. Fitness and Conditioning ist ähnlich wie Sportunterricht, nur dass wir Workouts machen und lernen, wie wir uns fit halten.“ Dazu gehört auch, dass die Schüler lernen, wie man gesund isst und welche Inhaltstoffe in welchen Lebensmitteln stecken. Außerdem machen die Schüler einmal die Woche gemeinsam Yoga. Bei dem Fach First Nations geht es um die Geschichte von Kanada und die Urbevölkerung und wie sie lebten.
Seid ihr auch interessiert an völlig neuen Unterrichtsfächern wie „First Nations“ oder „Fitness and Conditioning“? Dann ist ein Auslandsjahr in Kanada vielleicht das Richtige.
Hier stehen alle Möglichkeiten offen:
Internat in Kanada, eine Privatschule in Kanada oder eine öffentliche High-School in Kanada. Wie es Lea weiter in Chilliwack ergeht, lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.