Blog-Beiträge aus dem Schuljahr 2017/2018

Liza hat zehn Monate am Internat in Toronto verbracht

Ein Buch voll toller Erinnerungen

Ein Jahr im Ausland und dann wieder zurück. Wie ist es für die ehemaligen Breidenbach Education Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder im Alltag anzukommen? Und wie klappt das mit der Wiedereingliederung ins deutsche Schulleben? Dazu haben wir Liza befragt, sie hat mit Breidenbach Education ein Schuljahr in einem kanadischen Internat in Toronto (Ontario) verbracht.

 

Hallo liebe Liza, du bist nach deinem Auslandsjahr wieder zurück in Deutschland. Wie fühlt sich das für dich an?

 

Wenn ich ehrlich bin: Der Tag an dem ich zurückgeflogen bin war doch einer der schwierigsten für mich. Ich musste zu Leuten auf Wiedersehen sagen, die mir so ans Herz gewachsen sind über das ganze Jahr. Ich habe ja im Internat gelebt und habe mich daran gewöhnt einfach über den Flur zu laufen und dann meine allerbeste Freundin zu sehen – jeden einzelnen Tag. Und als ich dann Tschüss sagen musste - mit dem Wissen dass wir uns jetzt für eine ganze Zeit nicht sehen werden, weil sie auf einem ganz anderen Kontinent lebt – das war sehr komisch. 

 

Hast du noch Kontakt mit deinen Freunden, die du in Kanada kennengelernt hast? 

 

Natürlich. Mit den sozialen Netzwerken wie Snapchat und Co. oder mit Facetime-Anrufen können wir gut Kontakt halten. Wir sind immer noch fest zusammengewachsen, aber es ist trotzdem nicht das gleiche.

 


Wie war es denn, wieder in Deutschland zu sein – das Wiedersehen mit Freunden und Familie?

 

Ich habe mich unglaublich gefreut, meine Familie und Freunde wiederzusehen. Alle freuen sich immer so, wenn ich über Kanada erzähle. Sie sind total neugierig und es ist schön von meinen Erlebnissen erzählen zu dürfen. Mit meinen Freundinnen – ich habe mich sofort wieder zuhause gefühlt. Es war ganz komisch, als sei ich nie weg gewesen. Alle haben mich sofort wieder aufgenommen, ich konnte auf meinen alten Platz im Klassenzimmer sitzen und alles ging weiter. 

 

Apropos Klassenzimmer – wie war es denn für dich, wieder ins deutsche Schulleben zu kommen. Hast du viel verpasst oder musst du viel nachholen?

 

Ein paar Sachen sind ganz anders als in Kanada. Ich muss mich zum Beispiel wieder daran gewöhnen, nicht auf dem Laptop zu schreiben oder das Handy auf dem Tisch zu haben. Das wurde in Toronto einfach anders geregelt. Und ja, auch der Stoff der behandelt wurde ist anders. Es gibt Sachen, die weiß ich nun schon seit einem halben Jahr und andere, die ich in Kanada wegen dem Lehrplan nicht hatte. Wichtig ist meiner Meinung nach, wie man das angeht. Ich denke nicht, dass das ein Problem für mich ist, Schulstoff nachzuholen. Ich glaube fest daran, dass man wenn man für ein halbes Jahr oder ein Jahr alleine in Kanada leben konnte und es alleine auf die Beine gestellt hat - dann hat man auch genug Verantwortungsbewusstsein sich nach dem Spaß hinzusetzen und bisschen zu büffeln. Ich habe mir auch in Kanada viel Mühe gegeben und sehr gute Noten erreicht, auf die ich stolz bin. Ich bin also immer noch im Lernen drin und habe jetzt nicht ein Jahr komplett gefeiert oder so. Außerdem habe ich ganz viele verschiedene Lernmethoden kennengelernt. Und das hilft mir jetzt dabei, ein paar Sachen aufzuholen. 

 


Meinst du, dass du Kanada irgendwann noch einmal besuchen wirst?

 

Ich würde mich schon sehr freuen, all die Freunde, die ich dort gefunden habe, in Toronto oder an einem ganz anderen Ort oder wiederzusehen. Nächstes Jahr wollen wir uns alle mal irgendwo treffen. Ich denke, dass man Kontakte auch pflegen muss und das wäre mir schon echt wichtig, da mir die Menschen so ans Herz gewachsen sind. Von Anfang an wurde ich im Internat wie in eine Familie aufgenommen und genauso wurde ich auch verabschiedet. Am liebsten wollte ich nach den Sommerferien einfach wieder zurück nach Kanada. Aber ich freue mich auch, das Schuljahr in Stuttgart mit meinen alten Klassenkameraden fortzusetzen. Trotzdem schmerzt mir manchmal das Herz. Das gehört aber auch dazu. Es ist ok und zeigt einfach nur, wie sehr es mir während meines Auslandsjahres in Kanada gefallen hat.

 

Was nimmst du aus deinem Kanadaaufenthalt mit in deinen Alltag in Deutschland?

 

Meine Freunde in Kanada haben mir zum einen eine Kanadaflagge geschenkt, die von allen unterschrieben wurde und auf der viele persönliche Nachrichten an mich stehen. Und zum anderen habe ich von der Schule ein wunderbares Jahrbuch bekommen und da so viel passiert ist in diesem Jahr ist es mega dick und schwerer als drei Kilo. Es ist vollgepackt mit allem, was ich so erlebt habe und immer wenn ich nun darin blättere, kann ich in Gedanken zurück nach Kanada reisen. Dadurch sind alle meine Freunde in meinem Herzen. Ich bin zwiegespalten: Ich würde alles tun, um nach Kanada zurückzugehen. Dabei meine ich aber nicht, dass es in Deutschland nicht genauso gut ist, sondern dass ich am liebsten beides haben würde. 

 

Vielen Dank liebe Liza für das informative Interview. Wer mehr zu Liza und ihrem Aufenthalt an einem Internat in Toronto lesen möchte: 

Beitrag vom 04. August 2017:
Mit Bauchgefühl zur perfekten Schule - Liza geht für 10 Monate nach Toronto in ein Internat

Beitrag vom 17. November 2017:

Toronto-Girls #2 – Glücklich mit der Internats-Familie

Nach 10 Monaten in Manitoba ist Lilly zurück in Deutschland

„Ich habe Freunde gefunden, die bleiben.“

Manitoba, die östlichste der kanadischen Prärieprovinzen, beeindruckt mit wilden, atemberaubenden und grenzenlosen Landschaften. Mehr als 100.000 Seen und riesige Wälder machen die Provinz zum Ziel vieler Abenteuerreisenden. Und auch die 16-jährige Lilly aus der Nähe von Frankfurt hat mit Breidenbach Education ihr ganz eigenes Abenteuer in Manitoba erlebt. 

Zehn Monate hat die Schülerin bei einer kanadischen Gastfamilie in Roblin, Manitoba, verbracht und ist in dem Ort auch zur Schule gegangen. Mit rund 1.600 Einwohnern liegt Roblin zwischen zwei Nationalparks und gilt als „Jewel of the Parkland“. Angeln, Wandern, Skifahren, Rudern, Tiere beobachten – hier ist alles möglich. „Ich hatte eine tolle Zeit in Kanada“, erklärt Lilly. „Meine Gastfamilie hat viel mit mir unternommen. Ich habe es sehr genossen, mit ihnen zusammen zu leben.“ 

 

Teil der Gastfamilie werden

Lillys Gasteltern Shed und Lisa und deren 16-jähriger Tochter Courtney haben die 16-Jährige mit offenen Armen empfangen. „Sie waren immer für mich da“, erinnert sich die Schülerin. „Auch wenn ich mal Schwierigkeiten hatte, haben sie mir immer geholfen.“ Ihr Tipp für andere Austauschschüler: Man sollte so viel wie möglich mit seiner Gastfamilie unternehmen und sich ins Familienleben einbringen. „Und es ist wichtig, von Anfang an mutig zu sein und nach Hilfe zu fragen“, ergänzt Lilly. „So kommt man mit den Menschen ins Gespräch und hat den ersten Schritt schon getan.“

 

Die Goose Lake High School in Roblin ist eine für kanadische Verhältnisse kleine Schule mit rund 150 Schülern und 12 Lehrern. Ein wichtiges Ziel der Schule ist es, die Schüler in die Auswertung und Präsentation ihrer Arbeit einzubinden – dabei sollen die Lehrkräfte nicht die einzigen sein, die Feedback geben, die Schüler sollen auch untereinander Kritik und Tipps geben. Verantwortung, Leistung, Erfolg, positive Einstellung und Rücksicht und Vertrauen – diese Werte will die Schule in allen Schülern wecken und allen Schülern mit auf den Weg geben. „Die Lehrer an unserer Schule waren super freundlich“, erinnert sich Lilly. „Ich habe richtig Spaß daran gefunden, zu lernen. Jetzt weiß ich, dass ich viel aus mir machen kann. Und ich habe schon nach einiger Zeit bemerkt, wie sehr sich mein Englisch verbessert hat. 

Kanadas tolle Landschaft

Ihr Leben in Kanada war schon sehr unterschiedlich zu ihrem Leben in Deutschland, überlegt Lilly: „In der Schule hat man ja in Kanada jeden Tag die gleichen Fächer“, erklärt die 16-Jährige. „Das war schon eine Umstellung. Und der Winter ist echt sehr lang. Aber ich kann Kanada sehr empfehlen. Nicht nur wegen der Landschaft – auch wegen der Kultur. Einmal bin ich mit einer Gruppe für eine Konferenz nach Alberta gefahren. Und zum Spring Break bin ich mit ein paar anderen Internationals nach Montreal, Ottawa und Toronto geflogen.“ Die Millionenstädte liegen alle im Osten Kanadas und begeistern mit Großstadt-Flair und Wolkenkratzern. Ottawa – die Hauptstadt Kanadas – belegte in diesem Jahr den 19. Platz aller Städte weltweit bezogen auf die Lebensqualität. 

 

Auch ihren 16. Geburtstag hat Lilly in Manitoba gefeiert. Für sie eine besonders schöne Erinnerung: „Ich bin mit ein paar Freunden an einen See in der Nähe gefahren“, erzählt sie. „Wir haben Pizza gegessen und haben uns Erinnerungen über gemeinsame Zeiten erzählt. Ich wurde richtig traurig, als ich bemerkt habe, dass ich diese wunderbaren Menschen so schnell nicht wiedersehen werde.“ Da das Vertrauensverhältnis zu ihrer Gastfamilie sehr gut war, durfte Lilly auch mal etwas länger mit ihren Freunden unterwegs sein. Ihre Gasteltern wussten immer, mit wem sie unterwegs war und waren deshalb sehr offen. 

Neue Freunde im Auslandsjahr

Egal ob Thanksgiving, Weihnachten oder Graduation – Lilly hat viele eindrucksvolle Tage in Kanada erlebt, an die sie sich ihr Leben lang erinnern wird. „Oft ist die ganze Familie zusammengekommen“, erzählt sie. „Das war einfach schön. Alle waren fröhlich und glücklich, einander zu sehen.“ Die Zeit in Kanada hat Lilly verändert, sie ist selbstständiger und selbstbewusster geworden. „Roblin ist ein kleiner Ort, ich habe nicht massenhaft neue Freunde gewonnen“, erklärt die 16-Jährige. „Aber dafür habe ich Freunde gewonnen, die auch bleiben. Ich habe auch schon daran gedacht, wieder nach Kanada zu gehen.“ 

 

Lilly hatte eine wunderbare Zeit in Kanada und überlegt schon, wann und wie es für sie wieder in die vielfältige Nation zurückgehen könnte. Nach 10 Monaten in Kanada geht es nun aber erst einmal in Deutschland für sie weiter während andere Schülerinnen und Schüler mit Breidenbach Education in ihr persönliches Kanada-Abenteuer aufgebrochen sind. Wir vom Kanadablog freuen uns schon auf die neuen Geschichten und Erlebnisse der Austauschschüler. 


Rabea hat ein Halbjahr an einer Privatschule in Kelowna verbracht

Rückblick auf eine tolle Zeit

Städtisch und gleichzeitig familiär, viel Natur und Kultur, Freizeitmöglichkeiten ohne Ende – Kelowna am Lake Okanagan bietet seinen Besuchern viele Möglichkeiten. So auch Rabea aus Ludwigsburg, die mit Breidenbach Education ein Halbjahr an der kanadischen Privatschule Aberdeen Hall verbracht hat. Kelowna ist mit seinen rund 120.000 Einwohnern die größte Stadt am Lake Okanagan. Gerne möchte die 16-jährige Rabea ihre Erfahrungen während ihres Auslandssemesters an andere Breidenbach-Education-Teilnehmer weitergeben und deshalb erzählt sie im Interview, was sie während der 5 Monate in Kanada erlebt hat. 

 

Rabea, du bist nun zurück aus Kanada. Welche Unterschiede sind dir vor allem im Vergleich zu Deutschland aufgefallen?

Zuallererst war Kanada einfach toll. Vor allem die Schule war anders, es war ja auch eine Privatschule. Sie war total modern, überall gab es Whiteboards und HD-Fernseher, die mit den iPads der Lehrer verbunden waren. Alle Schüler hatten Laptops. Ganz anders als in Deutschland benutzen die Schüler dort kaum Bücher, sondern machen alles am Computer. Als ich gesagt habe, dass es an meiner deutschen Schule keine Laptops gibt, waren alle erstaunt und haben gefragt, womit wir denn schreiben. Als ich geantwortet habe: Mit Stift und Papier, konnten es viele nicht fassen. Das Verhältnis zu den Lehrern in Kanada ist ebenfalls viel besser. Wir waren nur 17 Schüler in der Klasse und Lehrer und Schüler sind sich viel näher, überhaupt ist die Schule einfach eine große Gemeinschaft. Neben Mathe, Englisch und Französisch gibt es auch noch ganz besondere Fächer: Zum Beispiel kann man lernen, wie man mit Steuern umgeht, wie man Geld anlegt und was Bonds, Fonds usw. sind. Außerdem haben wir in einem anderen Kurs gelernt, wie man das Leben an der Uni organisiert und finanziert. Da lernt man sehr nah am echten Leben. 

 


Und wie hast du das Leben in der Gastfamilie empfunden?

 

Ich hatte eine geniale Gastfamilie, ich hab mich total zuhause gefühlt dort. Die Eltern Sherry und Giuseppe sind beide Lehrer. Er in Woodworking und sie in Digital Design, sie haben auch ihr Haus selbst designt und gebaut – das ist echt eindrucksvoll. Die beiden haben zwei Kinder: Luca ist neun und Elaina sieben Jahre alt, schon bald waren sie wie echte Geschwister für mich. Und auch außerhalb der Familie habe ich viele Freunde gefunden. Ich vermisse sie sehr.

 

Ist dir der Abschied von deiner Gastfamilie und deinen Freunden in Kanada schwergefallen?

 

Ich mag das Thema Abschied überhaupt nicht. Ich bin ja schon ein paarmal umgezogen und man denkt, dass es mit der Zeit einfacher wird, aber nein. Nach dem Schulende gab es eine Party bei einem meiner Freunde und dann habe ich noch zwei Wochen Ferien in Kanada gemacht. In der letzten Woche hat mich meine Mutter besucht und dann mit nach Hause genommen. Ich hatte echt Respekt vor dem letzten Tag und es war dann auch total traurig. Wir haben alle geweint und mein kleiner Gastbruder wollte mich gar nicht mehr loslassen. Zum Glück habe ich ein tolles Erinnerungsstück aus Kanada mitgenommen. Ich habe in den letzten Wochen immer ein weißes T-Shirt in der Schule dabei gehabt und alle meine Freunde haben darauf unterschrieben oder kleine Nachrichten verfasst. Es ist eine wunderschöne, bunte Erinnerung. 

 


Gab es während deiner Zeit in Kanada auch schwierige Momente mit Heimweh?

 

Ja, wenn ich daran zurückdenke, fällt mir ein, dass die erste Zeit nicht leicht war. Ich kam an und war irgendwie mega traurig und aufgeregt. Ich war am Boden zerstört, weil ich nicht wusste, wie ich es schaffen soll, mich einzuleben. Alles war neu und ich war ziemlich überfordert. Ich habe mich dann aber einfach zusammengerissen und bin offen auf die Leute zugegangen, war auch in der Schule immer freundlich und habe viel gelacht. Ich denke, es ist wichtig, es einfach zu wagen und zu machen – die Leute finden es toll, wenn man sie anspricht. Man muss schon wissen, dass es anders ist als zuhause, wenn man das annimmt, wird alles gut. Es klingt nach einem Standardtipp aber ich denke es stimmt, dass es nur positiv sein kann, wenn man die Initiative ergreift – man hat sein Glück selbst in der Hand. 

 

Dann hast du also doch recht schnell Freunde gefunden?

 

Ja, zuerst war ich mehr mit Internationals zusammen aber dann habe ich mich auch bemüht, Kanadierinnen und Kanadier kennenzulernen. Ich habe zwei richtig gute Freunde gefunden, beide wollen auf jeden Fall mit mir in Kontakt bleiben. Wir schreiben uns täglich auf Snapchat. Ich habe jeden Moment mit meinen Freunden in Kanada genossen. Mein Motto war: Mach das zum besten Erlebnis ever!

 


Einleben, Freunde finden, neue Umgebung – und das alles allein. Hat dich die Zeit in Kanada verändert?

 

Da brauche ich nicht lange nachdenken: Ja! Ich bin viel selbstständiger und selbstbewusster geworden. Arztbesuche, Einkäufe tätigen, Kreditkarte nutzen... Ich weiß jetzt: Ich kann das, ich kriege so eine Situation alleine hin. Alle meine Klassenkameraden haben auch gemeint, dass ich mich zum Positiven verändert habe – früher war ich viel schüchterner. Seit Kanada ist das wie weggeblasen. Und auch mein Englisch hat sich natürlich verbessert. Oft geht es mir sogar so, dass mir die englischen Wörter schneller einfallen als die deutschen. 

 

Hast du ein Ereignis, das dich am meisten begeistert hat während deines Auslandsaufenthaltes?

 

Es gibt mehrere Ereignisse, die toll waren. Es hat mir zum Beispiel total gut getan, dass die Kanadier so begeistert von meinem Englisch waren – das hat mein Selbstbewusstsein gepusht. Das Gesamtpaket ist einfach perfekt und es besteht aus ganz vielen Kleinigkeiten, die diese Zeit eben einzigartig machen. Das Fußballspielen an meiner Schule, die Zeit mit Freunden, das Skifahren. Wir waren von Ende Januar bis Mitte April jedes Wochenende auf der Piste, das war einfach toll. Ich kann Kanada für ein Schuljahr im Ausland nur empfehlen. Die Umgebung, die Menschen – es ist einfach anders da drüben, ein ganz besonderes, relaxtes Feeling. 


„Nach Kanada – da passe ich gut rein!“

Paula blickt dankbar auf ihr Auslandsjahr in Kanada zurück

Während für die neuen Teilnehmer von Breidenbach Education das Abenteuer Kanada soeben beginnt, liegen hinter Paula aus Bad Oldesloe bei Hamburg zehn Monate in dem vielfältigen Land. Vor etwa einem Jahr startete ihr Auslandsjahr in den Canadian Rockies, genauer gesagt in der kanadischen Kleinstadt Canmore. Dort lebte sie mit ihren Gasteltern Brad und Debbie und deren Töchtern Haley und Lindsay. Für den Kanadablog blickt Paula auf die schönsten Stationen ihres High-School-Jahres zurück. 

 

 

 

Liebe Paula, schön, dass du dir Zeit nimmst, uns etwas von deiner Zeit in Kanada zu erzählen. Fangen wir doch gleich mal bei der Schule an – wie war die Zeit dort für dich?

 

Was in Kanada ganz anders ist als in Deutschland, ist der School Spirit. Der Unterricht macht Spaß und die Lehrer sind viel gechillter – meine Klasse war irgendwann sowas wie meine Familie. Jeder ist Teil dieser Schulgemeinschaft, das wird natürlich auch durch die gemeinsamen Sportarten und Rallyes verstärkt, die dort veranstaltet werden. Es ist eigentlich immer was los. Das beginnt schon ganz früh am Morgen: Über Lautsprecher gibt es da in der Schule jeden Morgen einen anderen Song – also der Tag startet immer mit Musik. Außerdem hatten wir montags, mittwochs und freitags ein Schulfrühstück, das war auch immer richtig toll. Das motiviert einen schon ganz anders, hinzugehen. Denn auch wenn die Schule in Kanada sehr viel besser ist als in Deutschland – es ist halt trotzdem noch Schule (lacht).

 


Der zweite wichtige Part während eines Auslandsjahrs ist sicher die Gastfamilie – wie hast du dich da gefühlt?

 

Meine Gastfamilie liebe ich über alles und wollte sie gar nicht verlassen. Das war schon echt traurig. Vor allem, weil ich in Canmore zwei Gastschwestern hatte und in Deutschland zwei Brüder. Klar, das ist auch schön, aber ich wollte immer schon eine Schwester haben. Und in Kanada hat sich das dann erfüllt. Ich hatte zwei Schwestern, die beide älter sind und mit denen ich über alles reden kann. Das war toll. Außerdem hat mein Gastvater eine Band „The Wardens“ . Er macht Musik über seine Arbeit im Banff Nationalpark. Ich liebe diese Musik und es hat mich immer unglaublich glücklich gemacht, ihn und seine Bandkollegen spielen zu hören. Auch meine Gastmutter ist sehr aktiv, sie läuft nach der Schule von Banff nach Canmore und wir sind oft zusammen wandern gegangen. Es war einfach schön, zusammen mit der Gastfamilie Zeit zu verbringen. 

 

Musik in der Schule, Wanderungen... Was hat dich noch an deiner Zeit in Kanada begeistert?

 

Mein prägendstes Ereignis war definitiv das Skifahren in den Rocky Mountains. Das ist ganz anders als in Österreich oder in der Schweiz. Und dann gab es ganz zum Ende meines Aufenthaltes auch noch ein schönes Erlebnis mit meiner Gastschwester. Wir wollten schon immer mal auf den Mount Lady Mac Donald wandern und dann dort oben schlafen. Dort gibt es nämlich ein Podest. Wir haben es aber nie geschafft. Kurz vor meiner Abreise kam sie dann in mein Zimmer und meinte: Du fährst nächste Woche, heute ist die letzte Nacht, in der wir das machen können. Und dann sind wir spontan da hin gefahren. Der Hike startet in Canmore, es war eine zweistündige Wanderung und es war sehr kalt. Wir hatten zum Glück warme Schlafsäcke und haben tatsächlich oben auf dem Podest geschlafen. Es war sehr schön, mal was mit meiner Gastschwester alleine zu machen. 


Das klingt toll. Hast du deinen Abschied von Gastfamilie und Freunden gefeiert? 

 

Ich habe mich noch einmal mit allen getroffen und viele Fotos gemacht – eine richtige Party gab es aber nicht. Ich hatte kurz vor meiner Abreise wirklich Angst, dass ich nicht mehr alle sehen würde. Der Abschied fiel mir wirklich schwer und es gab viele Tränen. Sowohl die anderen Internationals als auch meine kanadischen Freunde fehlen mir ganz schön. 

 

Was nimmst du aus deinem Auslandsjahr mit in die Zukunft?

 

Ich glaube, ich habe mich in den zehn Monaten in Kanada schon sehr verändert. Ich bin erwachsener geworden obwohl ich mich vielleicht nicht immer so benehme. Meine Freunde in Deutschland haben mir das auch gesagt. Ich glaube wir sind alle irgendwie anders als wir hier angekommen sind. Die Leute in Kanada sind viel lockerer und offener. Wenn man dort auf der Straße unterwegs ist, ist es sehr einfach mit anderen ins Gespräch zu kommen. Das will ich auch mit nach Deutschland nehmen: die Leute anzulächeln und freundlich zu sein, auch wenn ich sie wahrscheinlich nie wiedersehen werde. Das mag ich einfach. Außerdem habe ich wirklich gut Englisch gelernt. Es ist toll, das jetzt fließend zu können. 

Was kannst du anderen Teilnehmern von Breidenbach Education für ihr High School Jahr in Kanada raten?

 

Man muss auf jeden Fall keine Angst davor haben, in die fremde Kultur reinzukommen. Das war kein Problem, wenn man einfach offen ist. Wer nicht nur unbedingt das machen will, was er oder sie in Deutschland auch gemacht hat, sondern offen für das kanadische Abenteuer ist, wird schnell Spaß haben. Gerade die Menschen in Canmore waren sehr anders als die Deutschen, ein bisschen crazy – ich finde das toll und würde sagen: Ich passe da gut rein. Ein weiterer Tipp, den ich habe ist: Probiert so viele Sachen wie möglich aus! Man kann nur das bereuen, was man nicht gemacht hat. Natürlich muss man trotzdem auf die Gastfamilie hören, pünktlich heimkommen und keine Dummheiten machen. Für alles andere gilt: Man hat nur 10 Monate, die muss man nutzen. 

 

Und genutzt hast du deine zehn Monate. Möchtest du noch einmal auf die Highlights zurückblicken?

 

Ja, klar! Wie schon gesagt, war die Wanderung mit meiner Gastschwester etwas ganz Besonderes. Außerdem waren wir mit meiner Schule mit der Outdoor Education Class im April auf einem Ausflug. Da ist in Canmore noch tiefster Winter. Wir waren vier Tage in einer Lodge, sind Ski gefahren, haben Langlauf gemacht und Schneeschuhwandern. Außerdem haben wir einen Erste-Hilfe-Kurs mit den Ski-Patrol-Leuten gemacht. Das war toll. Ende Mai sind wir dann noch einmal fünf Tage ins Hinterland gefahren und haben zuerst in einer Lodge übernachtet. Zwei Nächte waren wir dann aber abseits von allem und haben unter freiem Himmel geschlafen, das Essen selbst gekocht. Da hatte ich super viel Spaß und außerdem war auch noch mein Geburtstag. Es war einmalig. Ich kann nur sagen: Ein Auslandsjahr ist absolut empfehlenswert. Wer die Chance hat und das bezahlen kann, sollte das nutzen. Die Erlebnisse und Erinnerungen die ich aus Kanada mitgenommen habe, kann mir keiner mehr nehmen. Das war das beste Jahr, das ich bislang in meinem Leben hatte. Und ist sicher eins der besten, die ich in meinem Leben je haben werde. Ich bin unglaublich dankbar, dass mir meine Eltern das ermöglicht haben.

 

Johanna blickt auf ihr halbes Jahr an einer Privatschule in Halifax zurück

„Eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.“

Erst seit kurzem ist Breidenbach-Education-Teilnehmerin Johanna wieder zuhause in Passau. Sie hat ein halbes Jahr in Halifax (Nov Scotia) verbracht. Im Interview mit Kanadablog.de spricht sie über die sechs Monate an einer kanadischen Schule und darüber, wie sie die Zeit in Kanada verändert hat. 

 

Hallo Johanna, schön, dass du Zeit für ein Interview hast. Du bist erst kurz wieder in Deutschland. Kannst du noch einmal Revue passieren lassen, was du in den letzten Wochen in Kanada erlebt hast? 

 

Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Die letzten Monate sind wie im Flug vergangen. Ich erinnere mich noch gut an März, da war Halbzeit und ab da ging es rasend schnell. Die letzten Monate waren sehr schön, ich bin richtig zusammengewachsen mit den Leuten vor Ort. Alles war vertraut, sowohl mit der Gastfamilie als auch mit meinen Schulfreunden. In der Schule war ohnehin immer was los. An der Sacred Heart School of Halifax haben die Schüler selbst viel für die Schule getan. Es gab Überraschungsfrühstücke, Schul-Tänze, Grillfeste, den Großelterntag, House-Games zwischen den verschiedenen Häusern und viele andere Events. 

 

Das hört sich nach einer ereignisreichen Zeit. Du hast ja bei einer Gastfamilie gewohnt. War das für dich eine gute Entscheidung?

 

Meine Gastfamilie war einfach super – unglaublich toll. Ich glaube, ich hätte keine bessere haben können. Ich war Teil aller Familienfeste und habe mich gleich zu Anfang willkommen gefühlt. Da wir sehr zentral gewohnt haben, war es immer möglich, sich spontan mit Freunden zu verabreden – es war immer was geboten.  Höchstwahrscheinlich werden mich meine Gastschwester Maya und mein Gastbruder Theo in den nächsten Sommerferien sogar in Deutschland besuchen kommen. Eine andere Freundin aus Kanada besucht mich schon jetzt in diesem Monat für ein paar Tage und im März wollen die nächsten Freundinnen kommen. Mal sehen, ob das klappt. Spätestens nach dem Abi fliege ich wieder nach Kanada. 

 


Hast du das Gefühl, dass du dich durch deine Zeit in Kanada verändert hast? 

 

Ich glaube, man merkt das selbst nicht so sehr. Aber die Leute zuhause natürlich schon. Meine Mama meint, dass ich viel selbstsicherer und gefestigter geworden bin. Und ich bin gewachsen, bei 1,60 Metern ist das wichtig (lacht). Mein ganzes Auftreten hat sich verändert, da merke ich schon, dass ich selbstbewusster geworden bin. Dadurch, dass man alleine von zuhause weg ist, hat man keine andere Wahl als sich auf die Hinterfüße zu stellen und loszulegen. Ich habe mich auch selbst um viel mehr gekümmert: Wie komme ich zur Schule, wenn es morgens schneit? Wo ist der Frisör? Wann kann ich etwas mit den Lehrern besprechen und, und, und. Das sind vielleicht alles Kleinigkeiten, aber jedes bisschen Eigenverantwortung macht einen Tag für Tag selbstbewusster. 

 

Hast du Tipps für andere Schüler, die ein Auslandsjahr machen wollen?

 

Ich habe schon zuhause begonnen, mich mit den Materialien für das Auslandsjahr auseinanderzusetzen. Ich bin eine sehr organisierte Person und habe sehr gern alles geregelt. Also habe ich schon vorher alles gelesen, damit die Anreise reibungslos verläuft. Für mich war auch wichtig, mir klarzumachen, dass ich offen und vorbehaltlos an die Sache rangehen muss. Ich wollte mir alle erstmal anschauen, bevor ich voreilige Schlüsse ziehe. Und auch jetzt bin ich mir sicher: Auch wenn vielleicht anfangs alles neu und anders ist als zuhause, hat man sich nach einer Woche schon gut an die Situation gewöhnt. Außerdem hilft es, Hobbies von zuhause nach Kanada mitzunehmen. Mir hat mein Reiten sehr geholfen. Erstens hat man ein Stück Gewohnheit dabei und zweitens lernt man auch Leute außerhalb der Schule kennen. Und schon fängt man es in Kanada an zu lieben, so anders es vielleicht zu Beginn auch sein mag. 

 

Kannst du dich an eine Sache erinnern, die dich zu Beginn des Auslandsjahres gestört und die sich dann verändert hat?

 

Zu Beginn wusste ich über die Schule nur, dass sie immer bis halb vier geht. Das klang irgendwie sehr viel und ich war nicht so begeistert. Ich dachte: Da habe ich ja nichts mehr vom Tag. Es stellte sich aber schon in der ersten Woche heraus, dass alles ganz locker war. Ich hatte immer mal wieder eine Freistunde, täglich eine Stunde Mittagspause und die Schule fängt erst um neun Uhr an. Also – alles ganz anders als gedacht. Einmal war ich noch ziemlich fertig, das war zu meinem 16. Geburtstag und ich war echt krank. Da habe ich mir schon meine Mutter her gewünscht. Das vergesse ich nicht – aber alles ist gut ausgegangen.  

 

Was sind rückblickend die größten Unterschiede zu Deutschland?

 

Was mir da zuerst einfällt, sind die Menschen – sie sind definitiv viel freundlicher als in Deutschland. Alle lieben ihr Land, das ist mitreißend. Außerdem ist die Landschaft so anders, ganz einzigartig. Egal wo man hinkommt, überall ist Wald. Meine Mutter hat mich ja abgeholt und sie meinte, dass es schon beim Anflug schien, als würde gleich ein Bär über die Landebahn laufen. 

 

Deine Mutter und dein Bruder haben dich abgeholt. Wie sah dein Abschied aus?

Es war schön, dass meine Gastfamilie und meine Familie sich getroffen haben. Wir sind in mein Haus gefahren und haben alle zusammen gegessen und lustig zusammengesessen. Alle haben sich auf Anhieb verstanden, es hat sich gar nicht angefühlt wie ein Abschied. Ich will mit allen über soziale Netzwerke in Verbindung bleiben und es ist geplant, dass wir uns wiedersehen. Ich war nicht wirklich traurig. Es war eben vorbei und ich war darauf eingestellt, aber klar vermisse ich die Leute auch.

 

Welche Ereignisse in deinem Auslandsjahr in Kanada waren am schönsten? 

 

Total schön war mein Prom – also mein Abschlussball an der Schule. Da war wirklich die ganze Familie beteiligt. Ich habe ein Kleid von meiner Gastschwester ausgeliehen und sie hat mich geschminkt. Ich war noch beim Frisör und dann wurden schöne Fotos mit meinen Freundinnen gemacht. Es war schön, wie alle mitgefiebert haben. Daneben haben vor allem die kleinen alltäglichen Dinge Spaß gemacht: Mit Freunden Zeit zu verbringen oder mit der Gastfamilie am Abend stundenlang über Gott und die Welt zu sprechen. Ich habe wirklich Freunde fürs Leben gefunden und es fühlt sich nicht so an, als würden wir uns erst ein halbes Jahr kennen. Es scheint eher so, als seien wir zusammen aufgewachsen. 

 

Kannst du ein Auslandsjahr mit Breidenbach Education in Kanada weiterempfehlen? 

 

Das kann ich hundertprozentig bejahen. So ein Auslandsaufenthalt lohnt sich mega und ist eine der besten Entscheidungen, die wir je getroffen haben. Nirgendwo sonst und auf keine andere Weise kann man solche Erfahrungen machen – man übernimmt viel eigene Verantwortung und lernt unabhängig zu sein. Es bringt viel fürs Englisch und war für meine Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig. Man muss es selbst erlebt haben, um zu verstehen, wie diese Erfahrungen einen prägen. Breidenbach Education war bei diesem Weg eine großartige Hilfe. Eine tolle Organisation macht viel aus und die Planung des Teams war super. Wir haben in jeder Situation viel Unterstützung erhalten. In Kanada selbst habe ich nur einmal Hilfe von Breidenbach Education benötigt, denn es gab einen Schneesturm bei meiner Anreise und mein Flug wurde gestrichen. Aber da wusste das Team von Breidenbach sogar schon vor mir Bescheid und hat sich um alles gekümmert. Absolut empfehlenswert. 

 


Claras Rückblick auf ihr Halbjahr im Internat in Windsor

Alles ist anders und trotzdem sehr gut

Anfang des Jahres 2018 ging es für die 14-jährige Clara von Österreichs Hauptstadt Wien in die kanadische Provinz – dort, in Windsor (Nova Scotia) hat sie nun sechs Monate an einer Privatschule verbracht. Die King’s Edgehill School ist ein Internat und zeichnet sich durch kleine Klassen mit nur rund 13 Schülern aus. Seit Ende Juni ist Clara nun wieder zurück in Wien. Ihre letzte Kanada-Woche war gleichzeitig auch die Prüfungswoche. Das bedeutete für Clara und ihre Mitschüler: lernen, lernen, lernen. „Ich hatte Stress bis zum Ende. Am vorletzten Tag hatte ich meine Englischprüfung und dann gab es endlich die Abschlusszeremonie“, erzählt sie. „Zu der sind dann auch meine Eltern angereist.“

 

„Ich war schon recht traurig, Kanada zu verlassen“, erinnert sie sich an den Abschied. „Ich habe sogar kurz überlegt, dort zu bleiben und mein Abi in Windsor zu machen.“ Rückblickend hätte Clara aber auf jeden Fall gerne ein ganzes Auslandsjahr in Kanada verbracht, nicht nur sechs Monate. „Ich hätte nie gedacht, dass die Zeit so schnell vergeht“, sagt sie. „Ich kann jedem nur empfehlen, ein ganzes Jahr zu machen. Auch wenn man am Anfang vielleicht Angst hat vor der langen Zeit – sie wird wie im Flug vergehen.“ 

 


Neue Gewohnheiten

Gemeinsam mit 15 anderen Mädchen lebte Clara in ihrem Dorm der King’s Edgehill School in Windsor – die Gemeinschaft mit den anderen Mädchen hat Clara gut gefallen. „Es war einfach eine lustige Zeit“, findet sie. „Mit meiner Zimmergenossin Anna Paula aus Mexiko habe ich mich gut verstanden. Und auch wenn es manchmal ganz schön laut war, war es schön, dass immer jemand da war, der sich um mich gekümmert hat.“ Ihre Freundinnen und die anderen Schulkameraden waren sehr interessiert an Europa und Claras Heimatstadt Wien, gerne erzählt sie ihnen von dem Leben in Österreich. 

 

Die Zeit in Kanada hat die 14-jährige Clara verändert, sie ist unabhängiger und selbstständiger geworden. „Vor meinem Aufenthalt in Kanada habe ich zum Beispiel noch nie selbst meine Wäsche gewaschen“, lacht sie. „Jetzt ist das ganz normal für mich und auch zuhause brauche ich dafür keine Hilfe mehr.“ Und auch bei der Arbeit für ihre Schule hat Clara gelernt, für sich alleine verantwortlich zu sein. „Früher habe ich für Klassenarbeiten immer gemeinsam mit meiner Mutter gelernt – heute weiß ich, dass ich am besten alleine lernen kann“, erklärt sie. „Es war einfach eine gute Erfahrung, dass ich nicht bei jeder Kleinigkeit daheim angerufen habe, sondern die Herausforderungen selbst angegangen bin.“ Entscheidungen treffen, auf Menschen zugehen, Probleme lösen. Durch ihr Auslandsjahr steht Clara diesen Herausforderungen nun viel entspannter und positiver gegenüber. 

Über den Schatten springen

Und auch ihr Englisch hat sich durch das Auslandssemester in Kanada merklich verbessert. „Klar macht man am Anfang Fehler, wenn man Englisch spricht“, erinnert sich Clara. „Aber sobald man über seinen Schatten gesprungen ist und sich traut, einfach zu reden, ohne darüber nachzudenken ob es perfekt ist, geht alles gut.“ Diesen Tipp gibt Clara auch an zukünftige Breidenbach-Education-Teilnehmer: Nicht zu viel nachdenken, reden, Fehler zulassen. So wurde Claras Englisch von Tag zu Tag besser. 

 

Die Zeit an ihrer Schule war für Clara ganz anders als in Österreich. „Die Lehrer sind nicht so streng und angespannt wie bei uns“, findet sie. „Und natürlich waren die kleinen Klassen super. Wir waren meist etwa 15 Schüler.“ Außerdem wird an der King’s Edgehill School viel mit neuen Medien am Computer und Tablet gelehrt. „Für mich war das sehr praktisch und positiv“, lacht Clara. „Denn zuhause verliere ich oft meine Zettel und das konnte so nicht passieren.“ Zuerst war die 14-Jährige skeptisch, da an ihrer Schule die Klausuren nicht unter dem Jahr stattfinden, sondern zusammen am Ende des Semesters. So hatte die Schülerin unter der Woche nur ihre Hausaufgaben zu tun und das Lernen verschob sich ans Ende ihres Aufenthaltes. „Wegen der Prüfungen war ich zu Beginn etwas skeptisch“, erinnert sie sich. „Ich wusste nicht, ob ich das schaffe, wenn alles so geballt kommt. Aber es ist halb so wild, wenn man gut vorbereitet ist und alles bleibt viel besser im Kopf.“

Abenteuer Alltag

Die Zeremonie am Ende ihrer Schulzeit war für Clara besonders eindrucksvoll. „Das gibt es an meiner Schule zuhause nicht. Für die Zeremonie hat sich die ganze Schule versammelt“, erklärt sie. „Etwa 300 Schüler, ihre Eltern, Angehörige, die Lehrer – eine richtige Masse. Dann bekommen die besten Schüler Preise und es gibt viele Reden.“ Diese starke Gemeinschaft hat Clara während ihrer Gesamten Schulzeit in Kanada sehr beeindruckt. „Wir waren alle eng und kannten uns – einmal ist das ganze Internat sogar zusammen ins Kino gegangen“, lacht sie. „Das ist schon etwas Besonderes.“

 

Und auch viele andere Erlebnisse aus ihrem Auslandssemester in Kanada wird Clara so schnell nicht mehr vergessen. Den dreitägigen Ausflug mit ihrem Schuljahrgang zum Beispiel: „Wir waren alle gemeinsam Gokart-Fahren und Minigolfen und Schwimmen“, berichtet sie. „Es waren auch viele meiner Freunde dabei, die nicht im Internat waren und das war besonders schön.“ Aber auch die einfachen Dinge ihres Alltags möchte Clara nicht missen: Im Park sitzen und mit ihren Freunden reden, shoppen gehen oder Trampolin springen. „Es ist schwierig, eine Sache herauszupicken, es gab einfach zu viele coole Momente“, sagt die 14-Jährige. „Selbst der Unterricht an meiner Schule war besonders toll: zwanglos und locker.“ 

Wiedersehen garantiert!

Nun ist Clara also wieder zurück in Österreich und kann es noch gar nicht realisieren, dass ihr Auslandssemester schon vorbei sein soll: „Ich habe nicht stundenlang durchgeweint oder so, aber meine kanadischen Freunde sind mir sehr ans Herz gewachsen. Auch wenn das Internatsleben nichts für immer wäre, war es dennoch sehr schön.“ Mit der Vorbereitung und Unterstützung durch Breidenbach Education sind Clara und ihre Familie vollauf zufrieden. „Ich konnte mich jederzeit beim Team melden und auch als ich in Kanada war, haben sich die Mitarbeiter von Breidenbach immer nach mir erkundigt“, erzählt sie. „Es war eine super Organisation.“

 

Clara ist sich sicher, irgendwann wird sie nochmal nach Kanada fliegen. „Vielleicht während der Uni, vielleicht kann ich meinen MBA dort machen“, überlegt sie. „Kanada ist ja so riesig, dieses Land hat noch unglaublich viel für mich zu bieten.“ Clara hat in Kanada gemerkt, dass in diesem anderen Land alles anders ist und dennoch sehr gut oder vielleicht sogar besser als zuhause in Österreich. „Man sollte die Länder aber gar nicht so vergleichen“, rät sie. „Das Klischee, dass die Kanadier sehr nett sind, kann ich allerdings voll und ganz bestätigen – alle sind sehr offen und hilfsbereit, viel entspannter und lockerer als bei uns.“ 

 

Clara war begeistert von ihrem Auslandssemester in Kanada und rät allen interessierten Schülerinnen und Schülern, auf jeden Fall ein ganzes Jahr in Kanada zu verbringen. „Ich kann Kanada hundertprozentig empfehlen. Ich würde nach meinen Erfahrungen allerdings die längste Zeit wählen, die man zu Verfügung hat“, sagt sie. „Und außerdem ist es gut, an vielen Clubs und Aktivitäten teilzunehmen – dann findet man schnell viele Freunde.“ 

 


In Jasper kann jeder Tag zum Abenteuer werden

Arman genießt seine letzten Wochen in Kanada

Seit 10 Monaten lebt Arman im idyllischen Jasper, Alberta. Die kleine Siedlung mitten in einem Nationalpark hat nur rund 3.500 Einwohner, bietet aber die volle Schönheit an kanadischer Natur. Berge, Wälder, Seen... Arman besuchte die Jasper Junior Senior High School – eine relativ kleine Schule mit etwa 225 Schülern der Klassen 7 bis 12. Nun ist das Schuljahr seit Ende Juni beendet – und es ist Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen Monate. 

 

Hallo Arman, schön, dass du Zeit für ein Interview hast. Dein Schuljahr in Kanada ist ja vorbei. Aber du bist noch nicht wieder in Deutschland, oder?

 

Ja, das ist richtig. Ich bleibe noch bis Ende Juli in Kanada. Obwohl es noch einen Monat hin ist, bin ich sehr schade, dass ich Jasper verlassen muss. Ich liebe diese Stadt so sehr und ich habe eine so gute Zeit hier – ich würde am liebsten noch länger bleiben, denn hier ist es einfach unglaublich schön – mehr als nur großartig.

 

Das klingt wirklich toll. Kannst du nochmal ein bisschen erzählen, wie die Schule und die Zeit in der Gastfamilie für dich waren?

 

Ich mochte meine Zeit an der Jasper Junior Senior High, der Schulalltag hat sich ziemlich von dem in Deutschland unterschieden. Es ist einfach ein komplett anderes System und viel relaxter als zuhause. Ich mochte vor allem die Lehrer sehr gerne – ich finde es schade, dass meine Schulzeit hier vorbei ist. Auch mit meiner Gastfamilie hatte ich eine wirklich gute Zeit. Ich bin sehr froh, bei ihnen gewohnt zu haben. Genau wie meine Freunde in Jasper waren sie sehr nett zu mir. Ich hoffe sehr, dass ich alle irgendwann mal wiedersehen werde – auch wenn das wahrscheinlich nicht so einfach wird. 

 

Viele Austauschschüler berichten, dass sie sich während ihres Auslandsjahres verändert haben. Trifft das auf dich auch zu?

 

Ich glaube schon, dass ich mich ziemlich verändert habe. Natürlich bin ich auch in einem Alter, in dem man sich ohnehin pausenlos verändert, aber das Auslandsjahr hat schon sehr dazu beigetragen. Wenn man in ein anderes Land kommt und ziemlich auf sich gestellt ist, wird man automatisch selbstständiger und selbstbewusster. Denn auch wenn man bei einer Gastfamilie wohnt und neue Freunde hat, steht man oft alleine vor Herausforderungen. Ich bin der Meinung, dass ich mich zum Besseren geändert habe.

 

 


Ist das alles so einfach und locker, wie es bei dir klingt oder gibt es ein paar Tipps, die du kommenden Austauschschülern mit auf den Weg geben kannst?

 

Man sollte natürlich offen sein. Zur Gastfamilie, zu den Mitschülern und allen anderen. Nur weil etwas anders abläuft, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Einfach mitmachen! Mein Haupt-Tipp ist: Wartet nicht, bis etwas passiert, agiert einfach. Wartet nicht auf den Sommer oder auf die Winterzeit, genießt einfach jeden Tag wie er kommt. Das Auslandsjahr verfliegt so schnell – vergeudet keine Zeit damit traurig oder ängstlich zu sein. Habt Spaß! 

 

Den Spaß hattest du, oder? Kannst du dich an deine schönsten Momente erinnern? 

 

Das ist eine schwierige Frage. Die Natur hier ist einfach etwas ganz Besonderes. Der Maligne Lake hat mich sehr fasziniert, ich habe dort tolle Wanderungen unternommen. Im Winter habe ich den Maligne Canyon besucht, den tiefsten Canyon der Rockies,  und dort 20 – 30 Fuß hohe natürliche Eisskulpturen – gefrorene Wasserfälle – gesehen, es ist einfach wunderschön. Überhaupt waren meine Wanderausflüge immer spektakulär... Oder das Skifahren in den Rocky Mountains unter blauem Himmel – einfach großartig. Ich glaube der beste Moment war, als ich mitten im Winter in den Patricia Lake gesprungen bin. Das ist der kälteste See der Umgebung. Ich bin reingesprungen und darin geschwommen, das war cool. 

 

Wie fandest du es in einer kleinen Stadt zu leben und nicht in einer Großstadt wie Toronto oder Vancouver?

 

Ich fand es klasse. Jasper ist so klein, aber hier passieren die Dinge einfach so. Immer ist was los – man steht auf, man geht raus und los geht’s. Angeln, Camping, Parties, Wanderungen... Es ist unglaublich, was man hier alles erleben kann – jeder Tag kann hier zum Abenteuer werden. Zum Glück habe ich noch einen Monat hier, bis ich mich mit einer großen Abschiedsparty verabschiede. 

 


Kanada ist ein riesiges Land mit verhältnismäßig wenigen Einwohnern – Deutschland ist mit seinen 80 Millionen dicht besiedelt. Hast du während deiner Zeit dort viele deutsch-kanadische Unterschiede erlebt?

 

Eigentlich glaube ich, dass alle Menschen gleich sind. Aber natürlich können Orte Menschen verändern. Die Menschen in Kanada sind meiner Meinung nach einfach lockerer als in Deutschland. Sie leben ihre Leben irgendwie anders, sie haben mehr Spaß und genießen ihre Zeit. Klar, ich kann nicht für das ganze Land sprechen aber in Jasper hatte ich auf jeden Fall diesen Eindruck. 

 

Vielen Dank für das Interview und diesen Rückblick auf deine Zeit in Kanada. Hast du noch eine Abschlussbemerkung?

 

Leute, so ein Auslandsjahr in Kanada ist großartig. Diese Erfahrung ist einfach toll – kommt nach Kanada und macht das. Ihr werdet ein fantastisches Jahr haben. Klar wäre es daheim auch schön, aber so eine einmalige Chance und solch ein Erlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen. Das ist jeden Cent wert.

 


„Fünf Monate sind eigentlich viel zu wenig“

Josefin hat ihr Auslandssemester in Kanada genossen

Ein ganzes Semester in Kanada – im vergangenen Jahr war das für Josefin noch Zukunftsmusik. Nun ist die 15-Jährige schon seit drei Monaten wieder zuhause in der Nähe von München und blickt auf eine tolle Zeit in Winnipeg (Manitoba) zurück. Während ihres High-School-Semesters in Kanada hat sie einen eigenen Song produziert, der kanadischen Kälte getrotzt und sich hervorragend in ihre Gastfamilie integriert  Außerdem hat sie für fünf Monate das Glenlawn Collegiate besucht. 

 

Für kanadablog.de blickt Josefin noch einmal auf die Zeit in Kanada zurück. „Ich bin schon seit Februar wieder zuhause“, erklärt sie. „Und es war ganz komisch, aber es war eigentlich vom ersten Tag an so, als sei ich nie weg gewesen. Ich habe mich mit meinen Freunden genauso verstanden wie vor meiner Kanada-Zeit.“ Mit dieser Aussage nimmt die 15-Jährige auch gleich allen Schülerinnen und Schülern die Angst davor, die Heimat und Freunde einige Monate hinter sich zu lassen.

 

Doch auch wenn sich zuhause nicht viel verändert hat – Josefin selbst hat sich mit ihrem High-School-Semester in Kanada sehr verändert. „Durch meine Zeit in Kanada bin ich sowohl selbstständiger als auch selbstbewusster geworden“, findet sie. „Ich gehe jetzt viel leichter auf andere zu. In Winnipeg habe ich ja am Anfang keinen gekannt und habe mit der Zeit richtig viele Freunde gefunden – Kontakte zu knüpfen fällt mir jetzt viel leichter.“

 


Relaxte Gasteltern

Von ihren kanadischen Freunden und auch von den anderen Austauschschülerinnen und -schülern aus aller Welt hat sich Josefin vor ihrer Abreise aus Kanada gebührend verabschiedet. „Wir haben uns alle noch einmal getroffen und viel geredet, auch mit meinen Gasteltern und den Gast-Großeltern gab es noch ein Abschiedsessen“, erzählt sie. „Mit denen hatte ich so viel Glück. Die Kinder waren so offen und ich habe mich gleich willkommen gefühlt und die Gasteltern haben das ja schon öfter gemacht und waren deshalb richtig relaxt und offen – wir schreiben uns immer noch ab und an.“

 

„Am Abreisetag war dann alles ein bisschen chaotisch“, erinnert sich Josefin. „Schon zwei Tage vorher haben wir eine andere Freundin verabschiedet und als es dann für mich nach Deutschland ging, wollten mich meine Freunde ebenfalls am Flughafen verabschieden.“ Doch dann verpassten Josefins Freunde den Bus und die Schülerin war schon durch die Sicherheitskontrolle gegangen als sie endlich ankamen. „Wir konnten uns nur noch winken, doch auch das war schön. Und meine Gastfamilie war ja auch da“, erinnert sie sich. „Und ich habe ja auch eine schöne Erinnerung an alle mit nach Hause gebracht.“ 

Erinnerung an eine tolle Zeit

Noch vor ihrer Abreise nach Kanada hatte sie von ihrem Vater einen Pullover geschenkt bekommen, auf dem das obligatorische Ahornblatt abgebildet ist. Auf diesem Pullover haben nun alle Freunde unterschrieben – eine Erinnerung, die bleibt. Und die Zeit in Kanada hätte für Josefin gerne noch weiter gehen können: „Ich wäre gern auch noch länger geblieben“, gesteht sie. „Nach einem halben Jahr ist man gerade richtig angekommen und fühlt sich wie zuhause, da lohnt es sich wirklich, ein ganzes Jahr oder zehn Monate zu bleiben.“

 

Für die Sprachsicherheit war Josefins Kanada-Aufenthalt ein Segen. Denn auch schon während der fünf Monate, die Josefin in Winnpeg verbracht hat, hat sich ihr Englisch sehr verbessert. „Im Unterricht habe ich erst vor Kurzem mündlich eine eins mit Sternchen bekommen“, freut sie sich. „Und ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, wie ich englisch denke oder träume. Und natürlich nutze ich jede Menge englische Redewendungen.“ 

Sehnsucht nach den neuen Freunden

Zuhause in der Nähe von München vermisst Josefin manchmal ihre neuerlangten Freiheiten und vor allem natürlich ihre Freunde. „Mit den europäischen Austauschschülern will ich mich auf jeden Fall mal treffen, vor allem mit meiner besten Freundin Helena aus Polen“, verrät sie. „Mit den anderen versuche ich den Kontakt über Whatsapp zu halten und ab und an skypen wir – das ist nur etwas schwieriger wegen der Zeitverschiebung.“ 

 

Die Begegnung mit Jugendlichen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen und der Einblick in das kanadische Leben waren für Josefin das Schönste an ihrem High-School-Semester in Kanada. Außerdem erinnert sich die 15-Jährige immer gern daran zurück, dass sie gemeinsam mit anderen Schülern einen eigenen Song produziert hat. „Wir waren sogar im Studio und haben den Song aufgenommen“, schwärmt sie. „Sowas erlebt man glaube ich an deutschen Schulen nicht.“

Tipps für andere Austauschschüler in Kanada

Deshalb gibt Josefin auch allen zukünftigen Breidenbach-Teilnehmern den Tipp: „Probiert auch mal etwas Verrücktes aus. Es gibt an kanadischen Schulen so viele Möglichkeiten, die es in Deutschland nicht gibt – das muss man nutzen“, ist sie sich sicher. „Außerdem lohnt es sich immer, den ersten Schritt zu machen und auf Leute zuzugehen, dann kann man nur gewinnen.“ Und auch für alle Stadt-Fans hat sie noch einen Hinweis: „Klar ist es toll, während eines Auslandsjahres in einer großen Stadt wie Vancouver oder Montreal zu leben“, sagt sie. „Aber ich kann allen nur empfehlen, auch die atemberaubende Natur Kanadas zu erleben. Wer einmal frühmorgens auf einem spiegelglatten See im Kanu saß, möchte diesen Moment nie wieder missen.“

 

Durch Breidenbach Education hatte die 15-Jährige eine einmalige Zeit in Kanada. „Ich habe mich die ganze Zeit gut aufgehoben gefühlt. Das Breidenbach-Team hat eine super Schule und eine super Gastfamilie gefunden und auch das Vorbereitungsseminar hat mir viel gebracht“, erinnert sie sich. „Vor Ort hatte ich im Falle von Problemen immer Ansprechpartner, obwohl ich davon zum Glück nie Gebrauch machen musste.“

 

Nach ihrem Schulabschluss in Deutschland hat Josefin auch schon Träume für ihre Zukunft: „Am liebsten würde ich mich für ein Stipendium in den USA, Großbritannien oder Kanada bewerben. Dort will ich wahrscheinlich Physik oder Informatik studieren“, verrät sie. „Die Zeit in Kanada hat mich auf jeden Fall nachhaltig geprägt.“ Das Team von Breidenbach Education wünscht Josefin von Herzen alles Gute für die Zukunft und bedankt sich für die vielen schönen Geschichten aus Kanada.

Atemberaubende Ausflüge und tiefgründige Gespräche

Amelie hat eine emotionale Zeit in British Columbia

Austauschschülerin Amelie ist für fünf Monate im schönen British Columbia. Seit Januar lebt sie bei einer Gastfamilie in Victoria und hat sich in den vergangenen Wochen mehr als nur eingelebt. In einem ersten Interview  haben wir sie schon zu ihrer Anfangszeit befragt. Nun folgt die Fortsetzung: 

 

 

 

Liebe Amelie, schön, dass du wieder Zeit für ein Interview hattest. Wir sind schon ganz gespannt, zu hören, wie es dir seit dem vergangenen Gespräch ergangen ist. Du hast ja den Spring Break hinter dir – kannst du ein bisschen was dazu erzählen? 

Ja, gerne. Spring Break hat donnerstags angefangen, also der Freitag war schon frei. Und wir haben es auch alle gebraucht – davor gab es viele Klausuren. Wir haben alle einen neuen Motivationsschub gebraucht. Gleich am Freitag habe ich mich dann mit Freunden zum Schlittschuhfahren getroffen. Das war ziemlich lustig, ich habe mich noch am Mittag mit meiner Freundin Laeticia zum Sonnenbaden in ihrem Garten getroffen. So lagen wir also mittags im Bikini in der Sonne und waren abends Schlittschuhlaufen – einfach unglaublich. Man konnte den Frühling schon richtig spüren. 

 

Das hört sich toll an. Bist du mit deiner Gastfamilie weggefahren oder seid ihr in den Ferien zuhause geblieben?

 

Zuerst habe ich noch einige Freunde getroffen, aber dann sind meine Gasteltern, meine Gastschwester Kiki, Hund Lissy aufgebrochen, um einen Ausflug zu machen. Wir sind mit dem Auto an einen kleinen Ort am Meer gefahren, Port Renfrew, das ist nicht weit weg von hier. Dort hatten wir hatten eine wunderschöne kleine Cabin mit Feuerplatz und allem drum und dran. Am ersten Abend haben wir einen Spaziergang gemacht und alles erkundet und abends am Lagerfeuer gesessen, einen Film geschaut und S’mores gegessen – das sind Kekse mit Schokolade und Marshmallows. Es war sehr gesellig und ich war die ganze Zeit den Tränen nahe, weil die Stimmung so toll war.

 

Wie war denn die Umgebung dort auf Vancouver Island? 

Einfach unglaublich. Vor allem während unserer Wanderung am Botanical Beach an der Pazifikküste. Wir waren sechs Stunden unterwegs und ich glaube solch eine tolle Natur habe ich noch nie gesehen. Dabei hatten wir auch das Glück, dass unser Gastvater viel über Meeresbiologie weiß und wir sind alle zwei Sekunden stehengeblieben, weil es so viel zu sehen gab. Unglaubliche Sachen, die ich noch nie gesehen habe. Dieses Schauen auf kleine Dinge – das hat mich echt beeindruckt und auch nachdenklich gemacht. Wir sind den ganzen Tag am türkisblauen Meer gewandert und auf unserem Rückweg am Nachmittag sind wir an einer Stelle vorbeigekommen, an der First Nations leben. Dort haben wir gestoppt und ich konnte auch zu diesem Teil der Geschichte Kanadas noch viel lernen. Am Abend gab es wieder ein Lagerfeuer und wir haben Karten gespielt. Am nächsten Tag haben wir noch einen anderen Strand besucht, der war wieder sehr malerisch. Das Meer, die Berge... einfach toll. Meine Gastschwester und mein Gastvater haben sich dann ein wenig umgeschaut und einen Wasserfall gefunden. Wir sind dorthin geklettert – das war sehr beeindruckend, fast wie im Bilderbuch. Danach ging es zurück für uns nach Victoria, aber ich habe eigentlich gleich wieder die Koffer gepackt. (Lacht.)

 


Wohin ging es dann für dich? In British Columbia kann man ja sehr viel erleben.

 

Ja, genau. Gleich am nächsten Tag bin ich alleine mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort hat mich ein Kollege meines Vaters mit seiner Familie erwartet. Bei ihnen durfte ich eine Woche wohnen. Nachdem wir erst einmal shoppen waren, sind wir dann nach Langley gefahren, wo die Familie lebt. Was ich vorher nicht wusste, ist, dass dort eine meiner Lieblingsserien – Riverdale – spielt. Das war für mich natürlich mega toll und ich habe mir viele Schauplätze der Serie angeschaut. Am nächsten Tag haben wir Vancouver entdeckt: wir waren im künstlerischen Teil der Stadt mit vielen Markthallen, dann sind wir mit dem Wassertaxi in die Stadt gefahren und haben dort gegessen und auch am Tag darauf waren wir noch einmal Downtown, das Wetter war perfekt und die Stadt unglaublich schön. Wir haben den Gastown-District besucht – das historische Zentrum Vancouvers. Ein Ausflug dorthin ist mehr als empfehlenswert. Ich würde sagen, Vancouver ist bislang eine meiner Lieblingsstädte mit einem ganz besonderen Spirit.  

 

Vancouver liegt ja auch in einer ganz bezaubernden Natur – habt ihr auch einen Ausflug raus aus der Stadt gemacht? 

 

Ja, Vancouver liegt ganz toll und nicht weit entfernt liegt der Ort Whistler, eines der größten Skigebiete Nordamerikas. Das ist etwa eineinhalb Stunden entfernt. Ich träume heute noch von den schneebedeckten Bergen. Schon der Weg dorthin war ein Traum. Wasserfälle, Berge... Kanada wie im Bilderbuch. Ich hätte am liebsten den ganzen Tag gefilmt und war echt sprachlos. In Whistler sind wir dann mit der Gondel hochgefahren. Das war ein unglaublicher Ausblick. Dann konnte man mit der Peak-to-peak-Gondel über das Tal fahren. Die Gondel hatte einen Glasboden – das war so toll, ich habe sowas noch nie gesehen. Auch am Rückweg haben wir andauernd an Aussichtspunkten angehalten und hatten beim Sonnenuntergang einen traumhaften Blick auf Vancouver Downtown. Tags darauf waren wir in Fort Langley, dort habe ich viel über die Geschichte British Columbias gelernt. Das war sehr interessant. 

 

Dann ging es zurück zu deiner Gastfamilie in Victoria. Wie habt ihr Ostern erlebt?

 

Ich habe eine Schwarzwälder-Kirschtorte für gebacken und abends sind wir dann in die Kirche gegangen. Das war sehr schön. Noch nachts habe ich gleich das riesige Paket aufgemacht, das mir meine deutsche Familie geschickt hat. Morgens gab es dann einen kanadischen Easter-Egg-Hunt im Garten. Nachdem wir spazieren waren, habe ich für alle Knödel gemacht. Außerdem gab es auch rumänisches Essen, so waren viele unterschiedliche Traditionen vereint. Mit meiner Familie zuhause habe ich geskyped. 

 

Nach Ostern begann dann für dich wieder der Schulalltag als Austauschschülerin in Victoria oder? 

 

Das kann man nicht ganz so sagen. Ja, die Schule hat wieder begonnen aber schon kurz danach ging es für unsere Stufe in ein Retreat Camp. Das ist für die Schüler in meiner Schule, St. Andrew‘s Regional High, eine große Sache. Und auch für mich waren das zwei der besten Tage meines Lebens. Ich habe selten so viel nachgedacht, geweint und geliebt. Die Menschen in meiner Stufe sind etwas ganz Besonderes. Schon als wir dort angekommen sind, war alles echt schön: ganz liebevoll gestaltet und durchdacht. Los ging es mit Eisbrecher-Spielen wie Bingo und einer Tanzparty - es war einfach cool. Das Camp lag an einem See umgeben von Wasser. Es war die schönste Location – die man sich hätte wünschen können. Nach dem Abendessen gab es inspirierende Talks von mitgereisten Zwölftklässlern, die uns ihre Lebensgeschichte erzählt haben. Eine Kerze wurde herumgereicht, es war sehr bewegend und ich konnte meine Mitschüler noch einmal auf einer ganz anderen Ebene kennenlernen.  

 

Das hört sich nach einer sehr besonderen Erfahrung an...

 

Ja, das war es auch. Ich bin echt froh, dass ich während meines High-School-Jahres hier in Kanada solche Erfahrungen machen darf. Schon am nächsten Tag ging es total emotional weiter. Ich bin mit meiner besten Freundin ein bisschen früher aufgestanden und wir haben uns mit der Ukulele ans Wasser gesetzt und gesungen. Ich bin echt glücklich hier und dankbar für jeden einzelnen Menschen, den ich hier kennengelernt habe. Nach dem Frühstück gab es dann weitere Talks genau zu den Themen, die uns eben zurzeit beschäftigen. Zum Beispiel das erste Date oder so. Am Nachmittag ging es mir nicht so gut, und ich war sehr nachdenklich und habe mich zurückgezogen. Aber die anderen haben mich vermisst und haben mir das gesagt und da wusste ich, ich bin wirklich ein Teil dieser Stufe, die ich bislang mehr von außen bewundert hatte – ich bin keine Außenstehende. 

 

Das ist natürlich eine tolle Erfahrung, wenn man eigentlich nur für eine Zeit als Gastschülerin nach Kanada kommt. 

 

Ja, total. Zwei Schüler haben mir auch noch einmal gesagt, wie nett und offen ich bin und das war dann echt total emotional. Ich dachte, ich will nie wieder hier weg. Ich werde die Stufe hier immer in Ehren halten, denn sowas habe ich noch nie gesehen – in keinem Film, in keinem Buch – und erlebt erst recht nicht. Schon am ersten Tag wurden wir in Zweiergruppen eingeteilt und haben uns gegenseitig gemalt und die Zeichnungen hingen dann im Gruppenraum. Jeder konnte hingehen und kleine Nachrichten auf das Plakat von den anderen schreiben. Als ich dann nach einiger Zeit wieder auf mein Plakat geschaut habe, fehlten mir die Worte. So viele Menschen haben ganz liebe Dinge darauf geschrieben - sogar mein Mathelehrer und viele andere, von denen ich das nie erwartet hätte. Das Plakat hängt auch jetzt hier in meinem Zimmer. 

 

Wow. Das ist schon jetzt eine schöne Erinnerung an dein High-School-Jahr in Kanada und du bist ja noch eine Weile da. 

 

Ja, zum Glück. Zum Abschied des Retreat gab es abends ein Bankett. Wir Mädels haben uns alle fein gemacht und es war unglaublich aufregend und spaßig. Als wir rauskamen standen die Jungs schon auf der Wiese am See und wir haben Tonnen von Bildern gemacht. Es war toll und wie im Film. Das Abendessen war an gedeckten Tischen mit Tischdecken und jedes Mädchen bekam eine Rose. Beim anschließenden Gottesdienst wurde es nochmal richtig emotional – ich habe echt noch nie so viel Zusammenhalt und Unterstützung erlebt wie in dieser Stufe. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Hälfte meiner Zeit hier schon um ist. Aber irgendwie hat mir dieses Retreat immerhin ein bisschen die Chance gegeben, zu realisieren, dass ich nicht ganz vergessen werde, auch wenn ich hier weggehe. Weil ich hoffe, dass ich das Gefühl, dass ich durch die Leute hier bekomme auch an sie zurückgeben kann. Das Retreat hat dann mit einer Party geendet. Es war einfach die perfekte Mischung. Am nächsten Tag ging es wieder mit dem Bus nach Hause und Busfahrten mit Freunden sind immer schön, stimmt’s?

 

Das stimmt. Amelie, ich habe mich sehr gefreut, an deinen tollen Erfahrungen Teil zu haben. Vielen Dank! Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn wir hier im Kanadablog von deiner Zeit als Austauschschülerin hören dürfen. 

Eine perfekte Kombination fürs Auslandsjahr in Kanada

Lea freut sich über eine tolle Gastfamilie und eine offene Schulgemeinschaft

Rund 100 Kilometer östlich von Vancouver liegt die Stadt Chilliwack in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Gemeinde mit rund 77.000 Einwohnern ist seit Ende Januar auch Heimat auf Zeit für die 16-jährige Lea. Sie ist für ein Austauschjahr nach Kanada geflogen und genießt noch bis Ende Juli ihre Zeit in dem vielfältigen Land. Der Chilliwack School District liegt im wunderschönen Fraser Valley und zeichnet sich durch ein angenehmes Klima, schöne Landschaft, und eine sichere und freundliche Gemeinschaft aus. Die Region bietet vielfältige Möglichkeiten zur Erholung an der Natur und profitiert durch seine Nähe zu Vancouver und dem Pazifik. 

 

Während Mutter Katharina, Vater Andreas, Schwester Sophia und Hund Nessie in Hamburg geblieben sind, wo Lea eigentlich lebt, hat sich die Schülerin ihren Traum wahr gemacht, Kanada zu besuchen. „Ich wollte schon immer in dieses Land“, erzählt sie. „Und da ergab sich die Gelegenheit, ein Auslandsjahr zu machen. Ich hab mich darauf vorbereitet indem ich meine beste Freundin gefragt habe wie es für sie war, als sie für ein halbes Jahr in Kanada war.“ Außerdem hatte die Austauschorganisation Breidenbach Education eine Gruppe auf Whatsapp zur Verfügung gestellt, in der sich die Schüler kennenlernen und Fragen stellen konnten. 

 

 

Die perfekte Dauer für das Auslandsjahr in Kanada

Sechs Monate verbringt Lea in Kanada. Durch die relativ kurze Zeit im Ausland kann Lea wahrscheinlich wieder in ihre bisherige Schulklasse einsteigen und trotzdem jede Menge neue Eindrücke gewinnen, Freunde kennenlernen und ihr Englisch verbessern. In Chilliwack besucht sie die Sardis Secondary School – eine relativ große kanadische High-School. „Die Schule ist etwas größer als meine in Deutschland“, berichtet Lea. „Es sind ungefähr 1500 Schüler hier. Aber es ist sogar etwas leiser als auf meiner alten Schule, da hier keine kleineren Kinder rumlaufen und laut sind.“ 

 

Neben der Tatsache, dass auf Sardis Secondary School nur von Schülern der Klassen zehn bis zwölf besucht wird, findet Lea die Schule auch generell als anders. „Wir haben zum Beispiel nur 4 Kurse und diese dafür an jedem Tag“, erzählt sie. „Und anstatt dass wir einen Klassenraum haben, haben die Lehrer ihren eigenen Raum und wir wandern von Lehrer zu Lehrer.“ Durch die unterschiedlichen Kurse lernt Lea auch viele Leute kennen. „Die Schüler hier sind alle total offen und nett, wodurch man schnell Freunde findet“, freut sie sich. „Hier sind zwar auch viele Schüler aus dem Ausland, weshalb ich anfangs dachte, ich lerne keine Kanadier kennen, aber da hat sich schnell das Gegenteil bewiesen.“ Mittlerweile hat Lea viele Freunde:  Valentina aus Kolumbien und die kanadischen Schüler Bena, Michelle, Sophia, Jorge, Diego, Catelyn, Sam(antha), Riley, Hannah und Kenna.

Unbegründete Angst

Kurz bevor es für Lea nach Kanada losging, hatte sie ein wenig Angst und war sich doch unsicher, ob sie wirklich für ein halbes Jahr weg sein wollte. „Aber als ich dann am Flughafen war, habe ich mich einfach nur noch gefreut. Ich bin jetzt seit einem Monat hier und um ehrlich zu sein habe ich zu Hause bisher noch nicht so sehr vermisst wie ich vermutet hatte“, erzählt sie. „Manchmal vermisse ich es ein bisschen, vor allem auch meine Freunde - aber das ist kein richtiges Heimweh.“

 


 

Lea lebt mitten im Grünen in einem Haus zusammen mit ihrer Gastfamilie in Chilliwack – einer Stadt, die weder zu groß, noch zu klein ist. „Die Umgebung hier ist gar nicht so anders als in Deutschland“, beschreibt Lea. „Chilliwack ist eine etwas kleinere Stadt mit vielen großen Felder drum herum. Man kann schön weit sehen - bis zum nächsten Berg, um genau zu sein. Leider sind die richtig großen Berge etwas weiter entfernt, aber man kann egal wohin man fährt immer welche sehen.“ In Chilliwack stehen vor allem Einfamilienhäuser im Bungalow-Stil. Hoch- und Mehrfamilienhäuser sieht man selten. 

 

Große, herzliche Gastfamilie

Leas Gasteltern Susan und Jason haben vier Kinder. „Hannah ist die jüngste Tochter und ist 12, Joslin ist 16, Joseph ist 23 und Lisa ist 26“, erklärt Lea. „Joseph war kürzlich in Afrika und ist erst kurz bevor ich gekommen bin wieder zu Hause eingezogen und studiert jetzt hier an der Uni.“ Leas Gastschwester Lisa studiert in Victoria auf Vancouver-Island und Gastschwester Hannah ist noch in Middleschool. „Joslin macht Home-Schooling – eine Art Online-Schule“, erklärt Lea. „Außerdem hat sie aber auch einen Kurs auf meiner Schule.“

 

Nach der Schule geht Lea meist noch mit Freunden etwas essen oder zu jemandem nach Hause. „Manchmal gehe ich Nachmittags mit einem der Hunde raus“, fügt sie hinzu. „Meine Gastfamilie hat drei Hunde: Gizzy, Ernie und Meiko. Außerdem haben wir Stitch, den Kater.“ Die Gasteltern Susan und Jason kommen meist zwischen 17 und 19 Uhr nach Hause und dann essen alle gemeinsam zu Abend. 

Ungewöhnliche Fächer

Die Sardis Secondary School wurde Mitte der 50er-Jahre in Chilliwack eröffnet. Hier besucht Lea vier Kurse: Englisch, Psychologie, Fitness and Conditioning und First Nations. „In Englisch machen wir hauptsächlich Grammatik, lesen Bücher und schreiben über diese dann Essays und Präsentationen“, verrät sie. „In Psychologie reden wir über die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Menschen und wie wir in bestimmten Situationen mit unserem Gegenüber reden sollen. Fitness and Conditioning ist ähnlich wie Sportunterricht, nur dass wir Workouts machen und lernen, wie wir uns fit halten.“ Dazu gehört auch, dass die Schüler lernen, wie man gesund isst und welche Inhaltstoffe in welchen Lebensmitteln stecken. Außerdem machen die Schüler einmal die Woche gemeinsam Yoga. Bei dem Fach First Nations geht es um die Geschichte von Kanada und die Urbevölkerung und wie sie lebten.

 

Seid ihr auch interessiert an völlig neuen Unterrichtsfächern wie „First Nations“ oder „Fitness and Conditioning“? Dann ist ein Auslandsjahr in Kanada vielleicht das Richtige.

 

Hier stehen alle Möglichkeiten offen:

Internat in Kanada, eine Privatschule in Kanada  oder eine öffentliche High-School in Kanada. Wie es Lea weiter in Chilliwack ergeht, lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Interview: Erfahrungsbericht aus Victoria (BC)

Amelie ist seit Januar an der St. Andrew’s Regional High

Fünf Monate verbringt die 15-jährige Amelie in Victoria British Columbia, wo sie die St. Andrew’s Regional High besucht. Für kanadablog.de hat Amelie im Interview unter anderem erzählt, weshalb ihr die Schule so gefällt und warum sie bislang noch gar kein Heimweh hatte.
In Deutschland lebt Amelie mit ihren Eltern und ihrer Schwester zwischen Heidelberg und Mannheim. 

 


Hallo Amelie, vielen Dank, dass du dir trotz der bevorstehenden Klausuren so kurz vor Spring Break Zeit für ein Interview nimmst. Du bist nun seit Januar für ein Auslandssemester in British Columbia – wieso hat es dich nach Kanada gezogen?

Ich habe mich immer sehr fürs Reisen interessiert. Vergangenes Jahr war ich für drei Wochen in China, davor auch schon 10 Tage beim Frankreich-Austausch. Und auch wenn ich es früher nie in Betracht gezogen habe, mal länger von zuhause weg zu sein, hat sich jetzt der Plan sehr richtig angefühlt. Auch meine Cousine war mit 15 Jahren mal zwei, drei Monate in den USA bei Freunden unserer Familie. Und auch ich war schon öfter dort. Generell mag ich es, neue Menschen kennenzulernen und dadurch eine andere Sichtweise auf alles zu bekommen. Neue Kulturen begeistern mich. Das vergangene Jahr war recht stressig für mich und so war dieses Auslandssemester in Kanada etwas für mich, worauf ich mich gefreut habe und worauf ich hinarbeiten konnte. Meine Eltern waren nicht dagegen, wollten aber, dass ich mich selbst darum kümmere, damit ich verstehe, dass ein Auslandsjahr eine große Sache ist. Auf einer Messe habe ich verschiedene Austauschorganisationen kennengelernt und Breidenbach Education ist mir gleich ins Auge gestochen. Das Team war von Anfang an sehr sympathisch und dann gingen die Planungen auch schon los. 

 

 

Für welche Schule und welche Provinz in Kanada hast du dich für dein High-School-Jahr entschieden? 

 

Ich lebe seit dem 24. Januar nun in Victoria auf Vancouver Island, das liegt in der Provinz British Columbia. Bis zum 22. Juni gehe ich hier auf die St. Andrews Regional High School. Ich habe mir die Schule ganz bewusst ausgesucht, weil es eine katholische schule ist. Ich besuche in Deutschland zwar keine katholische Schule, aber St. Andrews ist eben sehr klein und das war ein wichtiger Punkt für mich. Hier gibt es nicht so viele internationale Schüler. Ich will einfach nicht so viel mit Deutschen zusammen sein, wenn ich schon mal ein halbes Jahr in Kanada bin. Ich will so viel wie möglich Englisch sprechen, das fanden auch meine Eltern wichtig. Außerdem hängen Schüler einer Nationalität oft so stark zusammen und ich wollte lieber offener sein. 

 

 

Was hat dich noch an der Schule überzeugt?

 

Nach meinem ersten Gespräch bei Breidenbach Education war St. Andrews unter meinen drei Favoriten, die ich mir als Schulen ausgesucht hatte. Schon von Beginn an habe ich mir erträumt, nach Vancouver Island zu gehen. Hier hat man alles: Natur, Stadt und die Nähe zu Vancouver. Ich war relativ spät mit der Anmeldung dran und dachte, es wäre unrealistisch nach Vancouver Island zu kommen. Als sich dann die Gelegenheit geboten hat – und dann auch noch mit so einer tollen Schule – war ich sofort Feuer und Flamme. Was mich an St. Andrews begeistert hat, war, dass ich von Anfang an – auch schon über die Homepage – die Schulgemeinschaft gespürt habe.  Das Leitbild, die Charity-Projekte... Damit kann ich mich einfach total identifizieren. Anderen Menschen zu helfen und offen zu sein für Neues, das ist es, was mich ausmacht und was mir wichtig ist. Außerdem gibt es hier tolle Kurse und sogar die Schuluniform war ein kleines bisschen ausschlaggebend. 

 

Jetzt, nach zwei Monaten an der St. Andrews Regional High in Kanada – wie fühlst du dich dort?

 

Es ist natürlich nicht eins zu eins wie meine Vorstellungen im vorhinein waren, aber die Schule erfüllt die wichtigsten Punkte. Wenn ich mir eine Schule aufmalen würde, wäre sie ungefähr so wie St. Andrews. Vor allem für die fünf Monate, die ich hier verbringe, fühle ich mich hier unglaublich wohl. Manchmal sage ich zu meinen Freunden: Ich möchte gar nicht mehr zurück an meine deutsche Schule. Es ist unglaublich wie man hier die Schulgemeinschaft erlebt. Die Schuluniform hat mir gerade in der ersten Zeit unglaublich geholfen. Man fühlt sich gleich zugehörig. Zudem ist die Schulgemeinsacht relativ klein. 

Für meine Art Lerntyp ist das kanadische Schulsystem viel besser. Hier haben wir in diesem Semester nur fünf Fächer – und drei davon jeden Tag. Da kann ich mich viel besser auf die einzelnen Fächer konzentrieren. 

 

 

Welche Fächer besuchst du?

 

Ich besuche wie gesagt fünf Kurse. Mathe, Englisch, Französisch, Psychologie und Religion. Ich habe Religion gewählt, weil ich es ein gutes Fach finde, um auf einer anderen Ebene Kontakte zu knüpfen – zum Beispiel durch tiefgründige Gespräche. Mathe macht mir hier total, ich komme gut mit und erkläre sogar anderen Schülern einzelne Thematiken.  Das ist anders als in Deutschland. Mein Lehrer hat sogar gefragt, warum ich denn keine Lehrerin werden möchte und gesagt, dass ich das toll mache. Manchmal ist die Schule hier natürlich auch stressig, z.B. wenn wir viele Arbeiten haben – gerade jetzt vor Springbreak. 

Englisch gefällt mir auch gut, man kann es mit unserem Deutschunterricht vergleichen. Es geht z.B. viel um Literatur. Und auch Psychologie ist toll, das hat total mein Interesse geweckt und ich kann mir das auch als Beruf vorstellen. Wir hatten zum Beispiel die Themen Forensik und Kriminalpsychologie und nun kommen wir zum Schlaf und zu den Träumen. Französisch lernen wir hier viel spielerischer: mit Zeichensprache, singen und rappen. 

 

 

Neben einer tollen Schule, sind natürlich auch die Menschen ausschlaggebend für ein gelungenes Auslandsjahr. Hast du schnell Freunde gefunden?

 

Ich hatte unglaublich viel Glück. Ich bin mit einem anderen deutschen Mädchen nach Kanada geflogen und sie hat eine Gastschwester aus Spanien, Leticia, die ich jetzt auch zu meinen besten Freundinnen zählen kann. Sie geht auf unsere Schule, in meine Stufe und hat uns schon gleich am ersten Tag ihren Freunden vorgestellt. Das hat mir die Ankunft natürlich sehr erleichtert. Außerdem hatte ich das große Glück, dass ich gleich zwei Wochen nach der Ankunft mit Freunden in ein Camp gefahren bin. Mehrere Schulen haben das gemeinsam auf der Insel Quadra Island veranstaltet. Das ist rund fünf Stunden von uns entfernt. Wir waren ca. 150 Schüler. Das war unglaublich toll mit Segeln, Kanufahrten und vor allem habe ich nochmal viele Leute kennengelernt. 

 

Das hört sich ja toll an. Haben die vielen neuen Freunde dann auch dafür gesorgt, dass sich das Heimweh in Grenzen hält?

 

Ich habe komischerweise kein Heimweh – mir geht es richtig gut. Als ich zehn, elf Jahre alt war, war ich eine Woche von zuhause weg und habe nur geweint. Deshalb hätte mir glaube ich niemand zugetraut, dass ich mal längere Zeit von zuhause weg gehen würde. Jetzt habe ich allerdings auch schon mehr Erfahrung. Ich war drei Wochen in China, das hat sehr gut geklappt. Darum bin ich jetzt schon lockerer in dieses Auslandsjahr gegangen und die Heimweh-Gedanken waren gar nicht so da, auch weil meine Freude so unglaublich groß war. Im Moment ist es eher so, dass ich Angst habe wieder zurück zu gehen, Angst, dass die Zeit hier zu schnell verfliegt und dass ich das hier zu sehr vermissen werde. 

 

 

Kannst du deine Heimat auf Zeit beschreiben? Wie sieht es dort aus, wo du gerade wohnst?

 

Ich wohne in Victoria, das ist die Hauptstadt von Britsh Columbia. Dort wohne ich im Capital Regional District, genauer in der Stadt Saanich. Das ist also nicht Downtown Victoria, ich benötige aber nur 20 Minuten in die Innenstadt und in zehn Minuten bin ich am Meer. Auf meinem Schulweg sehe ich wunderschöne schneebedeckte Berge. Außerdem gilt Victoria als  die Stadt der Gärten und dadurch ist alles sehr grün. Ich wohne gegenüber von einem Park – Victoria ist für mich die perfekte Mischung, weil es keine riesige Skyscraper-Stadt ist, sondern sehr multikulturell und wunderschön. Wir haben hier alles, wir können die USA sehen, haben türkisblaues Meer, Gärten und eben trotzdem das Stadtgefühl. Ich wohne in einem Haus mit meinen Gasteltern Piroska und Mark und meiner Gastschwester Kiki aus China und einem Hund. Außerdem hat mein Gastvater eine Tochter, Shae-Lynn, die alle zwei Wochen bei uns wohnt. Beide Mädchen sind wie echte Schwestern für mich. Ich habe hier mein eigenes Zimmer, teile aber das Bad mit meinen Gastschwestern. Meine Gasteltern sind seit 2014 verheiratet und haben beide schon Kinder aus vorigen Ehen, die aber alle schon erwachsen sind außer Shae. Sie ist 16 und Kiki 17. Wir haben unglaublich viel Spaß und ich kann vor allem auch über alles mit ihnen reden – mit meinen Gasteltern, aber auch mit Kiki. Wir verstehen uns alle so gut und haben dieselbe Wellenlänge und den gleichen Humor. Manchmal muss ich beim Essen so lachen, dass ich mich fast verschlucke. Meine Gastmutter kommt aus Rumänien und spricht viele Sprachen, dafür bewundere ich sie sehr. 

 

 

Wie sieht dein Alltag in Kanada aus?

 

Die Schule beginnt hier um 8:30 Uhr, also eine halbe Stunde später als in Deutschland. Ich kann mit dem Bus fahren oder die ganze Strecke laufen, das entscheide ich meist spontan - je nach Wetter und Laune und ob ich verschlafen habe. Um kurz nach drei Uhr ist die Schule aus, dann mache ich mich auf den Heimweg und erledige meine Hausaufgaben. Oft essen wir recht früh zu Abend und spielen danach noch Karten – meine Gastfamilie ist sehr gesellig. Ab 16 Uhr sind alle zuhause, dann gehen wir mit dem Hund raus oder unternehmen tolle Wandertrips. 

Da ich viel für die Schule mache, ist meine Freizeit sehr gering und habe gerade sehr wenig Zeit. So viel ich kann, erkundige ich aber die Natur, die Stadt, treffe Freunde, tanze, singe und habe Spaß. 


Liebe Amelie, danke für das tolle Interview. Das macht richtig Lust auf ein Auslandsjahr in Kanada. Wenn es euch auch so geht, schaut euch doch einfach mal auf der Seite von Breidenbach Education um: www.breidenbach-education.com.

Clara lebt für sechs Monate im Internat

Aus Österreich nach Nova Scotia

Die King’s-Edgehill School in Windsor, Nova Scotia ist Kanadas erste “Independent School“. Gegründet wurde sie im Jahr etwa im Jahr 1788, heute lernen dort 320 Jugendliche in den Klassen 6 bis 12. Die einzelnen Klassen sind dabei mit durchschnittlich 13 Schülern bestückt. Seit 1979 kann man an der Schule den Abschluss International Baccalaureate machen. 

An dieser so besonderen Schule lernt seit Anfang Januar 2018 die 14-jährige Clara aus Wien in Österreich. Sie besucht die neunte Klasse der King’s-Edgehill School und lebt dort im Internat. „Ich wollte immer ein Auslandssemester machen, weil ich mir gedacht habe, dass es eine tolle Erfahrung ist. Wenn man die Möglichkeit dazu hat, sollte man es auf jeden Fall gemacht haben“, erklärt Clara. „Ich wollte unbedingt etwas weiter weg von zuhause. Nicht nach England oder Irland, sondern in die USA, nach Australien – oder eben nach Kanada. Mit meiner Wahl bin ich sehr zufrieden.“ 

Auf ihr Auslandsjahr hat sich die 14-Jährige nicht besonders vorbereitet. „Ich habe weder Bücher noch Erfahrungsberichte gelesen“, gesteht sie. „Aber ich habe alle Dokumente, die ich von der Schule und von Breidenbach Education bekommen habe, gründlich durchgelesen und habe mich auf der Webseite der Schule erkundigt.“

Zwanglos und freundschaftlich

Bis Ende Juni lebt und lernt Clara nun an der kanadischen Privatschule in der Kleinstadt Windsor, die im Zentrum Nova Scotias am Zusammenfluss des Avon und des St. Croix River liegt. „Bis nach Halifax fahre ich etwa eine Stunde“, erklärt die 14-Jährige. „Windsor ist eine typische Kleinstadt wie man sie aus amerikanischen Serien kennt. Jeder kennt jeden und Gerüchte verbreiten sich schnell. Auch sonst ist alles ziemlich amerikanisch – viele Einwohner fahren zum Beispiel Pickups.“ Mit dem Wetter hatte Clara bislang viel Durcheinander. „Es ist ganz schön wechselhaft“, lacht sie. „Es gibt richtige Wetterstürze, was hier aber scheinbar normal ist. Wenn es an einem Tag minus 16 Grad hatte, kann es ein paar Tage später 14 Grad plus haben.“ 

 

Vom Zentrum Wiens ging es für Clara also in die kanadische Provinz und mitten ins Internat. „Meine Schule ist schon ganz anders als in Österreich“, erklärt die Wienerin. „Was mir eigentlich gleich am ersten Tag hier aufgefallen ist, war, dass die Schule viel zwangloser ist als bei uns.  Die Lehrer hier sind viel lockerer und man versteht sich auf mehreren Ebenen mit ihnen. Einerseits auf einer freundschaftlichen Ebene, andererseits auf einer Schüler-Lehrer-Ebene.“ Auch wenn die Lehrer lockerer sind als in Österreich, empfindet Clara sie als sehr kompetent. 

Die doppelte Portion Französisch

Clara besucht die Fächer Geschichte, Mathe, Sozialkunde (auf französisch), Naturwissenschaften, Englisch, Französisch, Drama und Computer. „Eigentlich unterscheidet sich das Lernen nicht so sehr von meinen Fächern zuhause“, erklärt sie. „Hier werden Bio, Physik und Chemie als ‚Naturwissenschaften‘ zusammengefasst und ich habe keine Geografie genommen, sondern will stattdessen mit dem französischen Sozialkunde-Kurs mein Französisch aufpolieren.“ 

 

In ihrem Dorm im Internat wohnt Clara mit 15 anderen Schülerinnen. „Wir sind eine relativ kleine Gruppe und trotzdem ist es immer laut und viel los“, erzählt sie. „Ich lebe mit vielen Mexikanerinnen zusammen, sie sprechen spanisch und das wirklich sehr laut. Am Anfang war das komisch für mich, weil ich zuhause oft alleine bin und meine Ruhe habe. Doch schon nach einer Woche habe ich mich dran gewöhnt und jetzt finde ich es schon fast unheimlich, wenn es zu leise ist.“

Außerschulische Aktivitäten sorgen für guten Anschluss

Besonders gut versteht sich Clara mit den Day-Students, die nur tagsüber in der Schule sind und zuhause schlafen. „Ich habe recht schnell Anschluss gefunden, auch wenn ich erst im Januar gekommen bin und sich alle schon recht gut eingefunden hatten“, erinnert sie sich. Außerdem hat Clara auch über ihre Engagement im Jahrbuch-Komitee, im Scrapbooking-Club oder bei der Mithilfe in der lokalen Suppenküche viele nette Schülerinnen und Schüler kennengelernt.  

 

Der Gedanke, so lange von ihrem Zuhause im Herzen Wiens entfernt zu sein, macht Clara keine Sorgen. „Ich habe mich hier sehr gut eingewöhnt und die Zeit vergeht so unglaublich schnell, dass hier wenig Zeit für Heimweh ist“, erklärt sie. „Ich verbringe Zeit mit echt coolen Leuten und habe hier echt viele nette Jugendliche kennengelernt. Klar sind es noch nicht so gute Freunde wie meine Freunde zuhause aber sie sind mir wirklich wichtig geworden. Nur in den ersten zwei Wochen habe ich manchmal wehmütig an zuhause gedacht, aber das war bald vorbei.“

Wiener Kultur in Kanada

Austauschschülerin Clara versucht auch den Kanadiern und den anderen Internationals die Wiener Kultur näher zu bringen. Während einer Junior School Assembly präsentierte sie die Kultur, Geografie und interessante Fakten über ihre Heimat. So konnte sie ihren Freunden zeigen, wie es ist in Europa zu leben und welche Unterschiede es zu Kanada gibt. Dazu organisierte Clara ein österreichisches Mittagessen, damit alle einmal ihr Wiener Schnitzel probieren konnten.
Einen kurzen Bericht der Schule gibt es hier: https://www.kes.ns.ca/page/news-detail?pk=1158919

 

Windsor liegt recht nah am Meer und Clara freut sich schon auf moderatere Temperaturen. „Die Minus 16 Grad waren wohl eine wirkliche Ausnahme für unsere Region“, sagt sie. „Ich bin gespannt, was der Frühling hier bringen wird.“ Und so geht es auch der Redaktion des Kanadablogs: Wir sind gespannt, welche Abenteuer Clara noch während ihres Auslandssemesters in Kanada erleben wird. Alles dazu lest ihr hier auf kanadablog.de.

Natur- und Tierliebe brachten Johanna nach Kanada...

... nun erlebt sie ein einmaliges Auslandsjahr in New Brunswick

73.000 Quadratkilometer und rund 750.000 Einwohner – New Brunswick oder Nouveau-Brunswick gehört zu den kleinsten Provinzen Kanadas und hat dennoch viel zu bieten. Der Fundy National Park begeistert mit seiner vielfältigen Natur und die Bay of Fundy mit ihrer extremen Gezeitenwelle. Dazu gibt es in New Brunswick noch jede Menge wunderschöne Strände und Flüsse sowie interessante Städte. 

 

In dieser Seeprovinz – der einzigen offiziell zweisprachigen Provinz Kanadas – lebt seit August auch die 16-Jährige Johanna. Aus Mönchweiler in Baden-Württemberg wo sie mit ihrer Familie lebt, ist sie für ein Highschool-Jahr nach Kanada gekommen. 

 

Eine großartige Gastfamilie

Mit ihrer Gastmutter Malors lebt Johanna in Dalhousie, einem Ort mit rund 3.500 Einwohnern in Restigouche County im Norden der Provinz direkt am Zusammenfluss des Flusses Restigouche in die Chaleur-Bucht. „Die Dörfer hier sind irgendwie alle größer als bei uns in Deutschland“, erklärt Johanna. „Auch wenn hier alles weniger dicht besiedelt ist, wirken die Dörfer groß, weil wirklich jeder ein eigenes Haus und den dazugehörigen Garten hat.“ Johanna genießt das viele Grün um Dalhousie, doch die idyllische Einsamkeit hat auch ihre Nachteile: „Ohne Auto kommt man hier nicht weg“, lacht sie. „Also, wenn mich keiner fährt, wird es schwierig.

 

Neben Gastmutter Malors wohnt auch deren Freund Remant mit im Haushalt. „Und wer natürlich auch zur Familie gehört, sind Sam und Zoe“, erklärt die 16-Jährige. „Die beiden Katzengeschwister kaum länger hier bei Malors als ich – sie sind nun also rund neun Monate alt und ziemlich knuffig.“

Fünf Fächer für ein Semester

Johannas Schule in Dalhousie heißt „École Aux quatre vents“ und gehört zum „District Scolaire francophone“ – also zum französischsprachigen Schuldistrikt. Über 200 Schüler in den Klassen neun bis zwölf lernen dort gemeinsam. „Ich mag die Schule, auch wenn das Schulsystem komplett anders ist als in Deutschland“, erklärt Johanna. „Zuhause habe ich rund 13 Fächer und hier habe ich fünf – das ist schon manchmal etwas eintönig.“ Dabei sind die Fächer, die Johanna gewählt hat recht vielfältig: Sie belegt die  Kurse Mathe, Holzbau, Biologie, Englisch und Französisch.

 

„An meiner Schule habe ich auch sehr schnell Freunde gefunden“, berichtet Johanna. „Sogar ziemlich gute Freunde und ich hoffe, dass ich den Kontakt auch weiter halten werde, wenn ich wieder in Deutschland bin.“ 

Jeden Tag Lieblingsessen

Um sich auf ihr Auslandsjahr in Kanada vorzubereiten hat Johanna im Vorfeld mit mehreren Jugendlichen geredet, die im Ausland waren. „An meiner Schule gehen viele ein Semester oder ein Jahr in ein anderes Land“, verrät sie. Das ist hier kaum noch etwas Besonderes. Aber Kanada war dann doch eine Ausnahme – es gehen bislang nicht so viele hierher.“ Und in Kanada fühlt sich Johanna nun richtig wohl. „Für mich ist es ok so lange von zuhause weg zu sein, ich habe kein Heimweh“, erklärt die 16-Jährige. „Ich bin ja auch durch das Vorbereitungsseminar von Breidenbach Education super vorbereitet in mein Highschool-Jahr gestartet.“

 

Johannas Alltag gefällt ihr wirklich gut. „Nach der Schule bin ich meist noch eine halbe Stunde alleine zuhause, dann kommt Malors. Sie arbeitet auch mit Kindern, deshalb kann sie echt super umgehen mit jüngeren Menschen – auch mit mir“, erklärt Johanna. „Ich mag Malors, sie ist toll.“ Ich werde fast ein bisschen verhätschelt“, lacht sie. „Malors hat keine eigenen Kinder und verwöhnt mich sehr. Jeden morgen macht sie mir mein Frühstück und fragt mich, was ich zum Essen möchte.“ Nach dem Abendessen spielen Johanna, Malors und deren Lebenspartner Remant oft gemeinsam noch Brettspiele. 

Begeisterung für Kanada

„Weil ich die Natur, die Weite und die Tiere liebe, war ich schon immer begeistert von Kanada“, verrät Johanna. „Hier hat jeder viel Platz, um auch Ruhe genießen zu können. Ich mag es nicht so, wenn man so eng aufeinandersitzt.“ Und die Schülerin hat recht: New Brunswick ist tatsächlich nur sehr dünn besiedelt. Dafür wartet es aber mit einmaligen Fotomotiven wie den beschaulichen Leuchttürmen an der Küste auf. Die Speicherkarte in der Kamera der 16-Jährigen ist schon beinahe voll – so begeistert ist Johanna von der vielfältigen Landschaft Kanadas. „Es ist wunderschön und ich habe bestimmt schon tausend Fotos gemacht“, lacht sie. „Ich bin gespannt, was ich noch bis zum Ende meines Auslandsjahres erlebe. 

Und auch viele andere Schülerinnen und Schüler sind mit Breidenbach Education an einer Highschool, einem Internat oder einer Privatschule in Kanada und lernen das Land so von einer ganz eigenen, individuellen Seite kennen. Hier auf dem Kanadablog lernen wir in den nächsten Posts zum Beispiel Amelie kennen, die für fünf Monate an einer Schule in Victoria (British Columbia) ist. 

Ein „Angel“ hilft Johanna bei der Ankunft in Kanada

Ein Highschool-Jahr in Halifax, Nova Scotia

Halifax liegt an der Atlantikküste Kanadas und ist die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia. Mit seinen 390.000 Einwohnern ist Halifax das größte Bevölkerungszentrum östlich von Quebec und bekannt für seine Kultur- und Clubkultur sowie für die spektakuläre Landschaft. Keine kanadische Provinz ist von Deutschland aus schneller zu erreichen als Nova Scotia. 

 

Bis Ende Juni 2018 wird die 15-jährige Johanna ihr Auslandsjahr in dieser beeindruckenden Region verbringen. Für ein halbes Jahr hat sie ihre Familie im bayrischen Passau zurückgelassen und erlebt den Schüleraustausch in Kanada. Um sich darauf vorzubereiten, hat sie mit ihrer Mutter vor dem Abflug alle wichtigen Dokumente sorgfältig sortiert und eventuell Szenarien durchgesprochen. „Ich wollte einfach wissen, was ich tun soll, falls ich zum Beispiel meinen Anschlussflug nicht erreiche“, erklärt sie. „Und das war dann tatsächlich der Fall. Da war ich froh, dass ich vorbereitet war.“

Die perfekte Gastfamilie

Wichtig dafür, dass sich Schüler während ihres Auslandsjahrs wohl fühlen, sind vor allem auch sympathische und einfühlsame Bezugspersonen. So wie die Gastfamilie, die Johanna durch die Austauschorganisation Breidenbach Education gefunden hat: „Ich wurde hier wirklich so super aufgenommen und habe eine total liebe und bemühte Gastfamilie, dass ich bis jetzt gar kein Heimweh habe“, erklärt sie. „Ehrlich gesagt finde ich es bis jetzt gar nicht schlimm von zuhause weg zu sein, da es mit WhatsApp-Videoanruf oder Skype so einfach ist in Kontakt zu bleiben. Natürlich vermisse ich meine Familie, aber nicht so sehr, dass ich gerade lieber zuhause wäre.“

 

Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie erlebt Johanna Kanada: „Meine Gastmutter und mein Gastvater Mimi haben drei Kinder: Callie ist 19 Jahre alt und schon auf der Uni, Maya ist 17 und Theo, mein Gastbruder ist 14“, erklärt sie. „Alle sind ziemlich aktiv und es ist immer was los. Mein Gastbruder ist zum Beispiel in zwei Hockey- und Basketball-Mannschaften. Am Wochenende unternehmen wir außerdem öfter etwas gemeinsam und abends essen wir immer zusammen.“ Außerdem backt Johanna mit ihrer Gastmutter und lernt typisch kanadische Rezepte wie Cookies oder Pumpkin Pie.

Einsame Strände, moderne Stadt und Naturschauspiel

Halifax ist eine moderne Hafenstadt am Atlantik mit historischem Kern und wer Glück hat, kann in den Sommermonaten sogar Pilot- und Buckelwale vor der Küste beobachten. „Ich wohne nur 1,5 Kilometer vom Meer entfernt“, schwärmt die 15-Jährige. So kommt Johanna sicher auch in den Genuss der einsamen Sandstrände und eines Bades im Atlantik.  

 

Bei ihrer Gastfamilie lebt Johanna in einem großen Zimmer und gemeinsam mit der Gastfamilie und ihren neuen Freunden wird sie im März ihren 16. Geburtstag während ihres Highschool-Jahres in Kanada feiern. „Ich wollte immer schon ins Ausland gehen und irgendwann habe ich dann ernsthaft angefangen, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen“, erinnert sie sich zurück. „In die USA wollte ich nicht, weil ich mir dort nicht einmal den Bundesstaat aussuchen hätte können. Und da mich die Landschaft Kanadas schon immer besonders fasziniert hat, habe ich mich dann dafür entschieden mich mehr über das Land und die Leute zu informieren.“ Auf einer Messe ist Johanna dann zum ersten Mal mit der Organisation Breidenbach Education in Kontakt getreten. „Schon nach einem weiteren Beratungsgespräch war ich mir zu 100% sicher, dass Kanada das Land ist wo ich hinmöchte.“

Schüleraustausch und neue Freunde

Johanna besucht die Sacred Heart School of Halifax, eine katholische Independent School, und ist begeistert. „Ich muss sagen, dass es wirklich unglaublich toll ist“, schwärmt sie. „Obwohl ich die ersten zwei Wochen ein paar Orientierungsschwierigkeiten hatte, weil meine Schule daheim sehr übersichtlich ist, habe ich mich spätestens in der dritten Woche völlig ausgekannt. Der größte Unterschied sind hier die Lehrer, weil sie wirklich sehr auf das Individuum achten.“ Auch wenn die Schule katholischen Ursprungs ist, sind Schüler aller Konfessionen und Religionen von überall auf der Welt willkommen. Getrennte Sporthallen für Jungen und Mädchen, moderne Klassenräume mit Whiteboards, ein eigenes Theater  und exzellente technologische Ausstattung machen die „Sacred Heart School“ so besonders. 

 

Als sie Anfang Januar neu an die Schule kam, war für sie extra ein "Angel" da, die Johanna die erste Woche herumgeführt hat. „Wir sind wirklich von Klasse zu Klasse gegangen und sie hat mich allen vorgestellt“, erinnert sich Johanna. „Alle sind hier wirklich sehr herzlich und offen. Natürlich hat es etwas gedauert, bis man sich kennen lernt und anfreundet, aber ich finde, dass es im Vergleich zu Deutschland definitiv schneller gegangen ist. Im Grunde habe ich mich mit allen aus meiner Jahrgangsstufe angefreundet.“ Besonders gut versteht sich Johanna allerdings mit ihren Freundinnen Gwyneth, Alison, und Julia.

Highschool-Event des Jahres – der Schulball

Bald steht für Johanna und ihre Freundinnen ein Highlight ihres Auslandsjahres an: „Schon bald werden wir zum Schulball gehen“, freut sie sich. „Doch zuerst müssen wir noch durch die Examenszeit, deshalb unternehmen wir gerade nicht ganz so viel. Letzte Woche waren wir aber noch auf einer Party und auch shoppen kann man in Halifax ganz hervorragend, das habe ich schon ausgiebig getestet.“

 

Und auch die Schulausflüge, die Johanna während ihres Auslandsjahres mit den anderen Internationals macht, sind immer interessant. „Ich finde es besonders toll, dass die Schule so bemüht ist. Morgen machen wir zum Beispiel einen Ausflug zur Sugar Moon Farm, in der Ahornsirup hergestellt wird“, erzählt die 15-Jährige. „Dort werden wir ein ausgiebiges Frühstück einnehmen, schauen wie der Sirup gemacht wird und machen eine Schneeschuhwanderung.“ 

 

Wie wird es für Johanna in Halifax weitergehen und wann kommt der Frühling: „Zurzeit ist es hier ganz schön verschneit und am ich hatte sogar einen "Snowday", also schulfrei wegen einem Blizzard“, berichtet Johanna. „Ich genieße den Einfluss vom Meer auf das Klima wirklich sehr und es ist echt toll mal am Ozean zu leben, weil ich von zuhause in Passau eher Berge und Hügel gewöhnt bin.“

 

Der Kanadablog wird Johanna weiter begleiten und bald könnt ihr hier lesen, wie sie ihren Geburtstag gefeiert hat und wann es in Nova Scotia endlich wärmer wird. 

Aufregung und Begeisterung

Lilly hat einen großen Auftritt mit ihrer Theatergruppe

Seit September lebt die 15-jährige Lilly bei einer Gastfamilie in der Kleinstadt Roblin in der kanadischen Provinz Manitoba. Ganze zehn Monate wird sie hier verbringen – nun ist schon fast die Hälfte um. Das bedeutet für die Schülerin: Sie hat sich eingelebt, sie ist angekommen. In der Schule findet sie sich gut zurecht und auch in ihrer Gastfamilie hat sie ihren Platz gefunden. Zu ihren Gasteltern Shed und Lisa sowie zu Gastschwester Courtney hat sie einen guten Draht. 

 

 

Nach dem Abendessen sitzen die vier oft zusammen und schauen einen Film oder spielen ein Spiel. „Auch wenn ich meine Freunde treffen will oder jemanden mit nach Hause bringe, sind meine Gasteltern immer offen und erlauben fast alles“, freut sich Lilly. „Und was am wichtigsten ist: sie verstehen mich und integrieren mich wie ein richtiges Familienmitglied. Wenn ich Probleme habe, helfen sie mir und können mir auch immer gut zureden, wenn mich etwas bedrückt.“ Als Teil der Gastfamilie erlebt Lilly die ganz individuellen Traditionen und Lebensweisen – eine einzigartige Erfahrung. 

Ohne Knall ins neue Jahr

Ganz neu war für Lilly auch, Silvester in Kanada zu erleben. Ohne ihre deutsche Familie und Freunde war es natürlich ein ganz anderes Fest aber trotzdem hatte Lilly großen Spaß. „Neujahr in Kanada zu erleben war lustig“, erinnert sie sich. „Es war ganz anders als in Deutschland. Es gab zum Beispiel gar keine Böller und Raketen und auch sonst keine große Party – es war ganz ruhig und entspannt.“ Lilly hatte sich mit Freunden aus der Kirche getroffen, sie hatten Spiele gespielt und jeder hatte etwas zu essen mitgebracht. „Wir haben bis halb eins zusammengesessen und geredet und dann ist auch schon jeder nach Hause gefahren.“ 

Ab auf die Bühne

Doch die vergangenen Wochen waren auch sehr aufregend für Lilly. „Ich habe fünf Monate lang beinahe durchgehend für ein Theaterstück geübt“, erklärt die 15-Jährige. „Die letzten Tage war ich kaum noch zuhause, sondern nur noch in der Schule. Es war wirklich stressig aber hat auch jede Menge Spaß gemacht.“ Nun wurde das Stück aufgeführt. Es heißt „A Family Reunion to die for“ und ist eine mörderische Komödie. „Ich bin echt traurig, dass es vorbei ist, weil es hat echt viel Spaß gemacht.“ 

 

 

Insgesamt waren rund 35 Schülerinnen und Schüler an dem Projekt beteiligt – 25 davon als Schauspieler. „Und ich war eine davon“, schwärmt Lilly, die als ‚neue Maid‘ auf der Bühne stand und vom ersten Akt an dabei war. Die 15-Jährige spielte die neue Angestellte in einem Bed- and Breakfast. „Ich wünschte so etwas würde es auch in Deutschland geben“, schwärmt Lilly. „So ein Theaterkurs in dem man dann am Ende eines Jahres oder Halbjahres eine große Aufführung macht – das ist einfach klasse. Das ist ja auch jede Menge Themenarbeit.“ 

Skizauber in der Prärie

Doch auch neben der Theater-Gruppe gefällt Lilly ihre Schule – die Goose Lake High School – wirklich gut. Als nach den Weihnachtsferien am 8. Januar der Unterricht wieder startete, freute sich Lilly schon. Und vor einiger Zeit hat sie auch einmal mehr Zeit mit den anderen Internationals verbracht. „Wir waren alle gemeinsam Skifahren“, erzählt sie. „Dazu haben wir den Asessippi Povincial Park besucht.“ Ein sagenhafter Ausblick und tolle Pisten kennzeichnen das größte Skigebiet der Prärie-Provinzen. „Ich finde das Gebiet ist perfekt. Vor allem wenn man längere Zeit eine Pause vom Skifahren gemacht hat oder es grad lernt, denn die Abhänge sind nicht allzu steil und es wird trotzdem nicht langweilig“, schwärmt Lilly. „Jetzt habe ich richtig Muskelkater. Aber es hat großen Spaß gemacht, mal ein bisschen mehr mit den anderen internationalen Schülern zu machen, anstatt sich nur in der Schule zu sehen.“

 

Das Asessippi Ski Resort liegt rund 30 Minuten von Roblin entfernt und bezaubert seine Besucher mit kleinen bunten Holzhäusern mitten im glitzernden weißen Schnee. 26 Pisten, drei Skilifte und ein Rutschenpark bieten jede Menge Spaß. Momentan liegt in dem Resort rund ein halber Meter Schnee und wer keine Lust auf Skifahren hat, vergnügt sich mit den Snowbikes, macht eine Schneeschuh-Wanderung oder fährt mit dem Husky-Schlitten. 

Große und kleine Pläne

Theateraufführungen, Skivergnügen, tolle Gastfamilie – was will man da mehr? Da fällt Lilly noch jede Menge ein: „Ich möchte auf jeden Fall noch den Schulabschluss meiner Gastschwester miterleben, der ist in diesem Jahr“, verrät sie. „Außerdem würde ich gerne noch erleben, wie hier Geburtstage gefeiert werden. Meine Gastschwester hat ihren Geburtstag in einer anderen Stadt verbracht. Aber ich denke, ich werde sicher noch einen Geburtstag mitfeiern hier.“ 

 

 

Lilly wird noch bis zum Sommer in Manitoba leben. Und das ist auch gut so, findet sie: „Momentan fühle ich mich so, als würde ich hier gar nicht mehr wegwollen. Die Familie ist echt wie eine zweite Familie für mich geworden.“ Außerdem werden hoffentlich bald auch die Temperaturen ein wenig angenehmer. Spätestens wohl zu Spring Break Ende März. Hier auf dem Kanadablog lest ihr bald, was Lilly bis dahin noch alles erleben wird. 

Show me what you’ve got

An ihrer kanadischen Schule arbeitet Josefin jeden Tag an ihrem eigenen Song

Der letzte Monat ist schon angebrochen. Am 3. Februar wird die 15-jährige Josefin ihre zweite Heimat in Kanada verlassen und nach fünf Monaten wieder ihre Familie und Freunde in Deutschland in die Arme schließen. Doch so lange lebt sie noch bei ihrer Gastfamilie in Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba. Die Bewohner der Provinzhauptstadt sind mit bitterkalten Temperaturen von bis zu minus 50 Grad ins neue Jahr gestartet. 

 

Die 15-Jährige erzählt: „Das Wetter hier ist schon ganz schön verrückt. Am einen Tag hatte es gefühlte minus 50 Grad – da wurden meine Beine schon beim Laufen zur Schule krebsrot vor Kälte und zwei Tage später waren es dann nur noch minus ein Grad.“ Ein Gutes hatte die Kälte aber: Josefin und Freunde aus ihrer Schule erlebten einen gemeinsamen Abend in Winnipeg und hatten viel Spaß auf dem zugefrorenen Fluss. „Genau an dem Fleck wo der Assiniboine-River in den Red River Kolonie fließt, haben wir Fotos gemacht“, lacht sie. „Das war ein wirklich schöner Abend.“

 

 

Spaß und Spannung beim Lasertag

Gemeinsam mit ihren Freunden hat Josefin in Winnipeg Lasertag ausprobiert. Bei dem Spiel mussten Josefin und ihre Freunde versuchen, in speziellen Räumen verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Jeder Spieler hatte dabei einen Phaser mit Infrarotsignal in der Hand und versuchte die Spieler des jeweils anderen Teams mit diesem Signal zu treffen. Nimmt die mit Sensoren ausgestattete Spiel-Weste einen Treffer wahr, werden dem betroffenen Spieler Punkte abgezogen oder er ist ganz aus dem Spiel. „Ein Riesenspaß“, schwärmt Josefin. „Ich glaube in Deutschland gibt es so etwas auch, aber ich habe das noch nie vorher gemacht.“

 

In Winnipeg gibt es zwei Möglichkeiten, Lasertag zu spielen. Im U-Puttz-Amusement Centre in der nähe des Spielkasinos wurde eine postapokalyptische Arena erschaffen, in der die Spieler das Game mit vielen Special-Effects, Lichtern und lauter Musik erleben. Außerdem gibt es noch „Lasertopia – The perfect place for fun“ im Süden Winnipegs zwischen Sterling Lyon und Buffalo Place. Dort tauchen die Spieler in das Geheimnis der verlorenen Stadt ein und bekommen einen Code-Namen. Ein großer Spaß – auch für Josefin und ihre Freunde.

Neue Familienmitglieder

Josefins Gasteltern und ihre Gast-Geschwister Jayden und Kelly haben ein neues Familienmitglied bekommen. „Sie haben einen neuen Welpen adoptiert“, freut sich Josefin. „Ihr Name ist Oreo.“ Nun bringt der kleine schwarz-weiße Hund neuen Wind in die Familie. Und noch ein Familienzuwachs ist zu vermelden – zumindest temporär. Für einige Zeit lebt eine ehemalige Gastschülerin bei Josefins Gastfamilie. „Sie ist gerade aus Deutschland zu Besuch“, erklärt Josefin. „Sie ist 22 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Köln. In Winnipeg will sie alte Freunde besuchen, denn mit 14 Jahren war sie selbst zum Austausch an der dortigen Schule. 

Viel Elan beim Songwriting

Jeden Morgen vor der Schule nimmt sich Josefin weiterhin Zeit dafür, ihren Liedtext zu verbessern. „Wir ändern immer wieder mal einzelne Passagen des Textes oder schreiben neue Lyrics oder probieren Melodien auf der Gitarre“, erklärt sie. „Der Song soll ‚Show me what you’ve got’ heißen.“ Zwei weitere Mädchen sind mittlerweile auch im Songwriting-Kurs, denn wenn das Lied produziert wird, wird die eine das Gitarrensolo spielen und die andere den Text singen. 

 

Für ihren letzten Monat in Kanada hat Josefin noch einige To-Dos auf ihrer Liste: „Ich will auf jeden Fall noch einmal ins Museum of Human Rights“, verrät sie. „Ich war zwar schon einmal dort, aber da waren wir erst kurz vor Schluss da und wussten noch nicht, dass es dort so unglaublich cool ist.“ Das beeindruckende Museum in Winnipegs Innenstadt widmet sich der Geschichte und dem Inhalt der Menschenrechte und geht vor allem auch auf die Perspektive der kanadischen indigenen Bevölkerung ein. Auch das Thema Völkermord hat dort einen Platz.

Ausflug in die Natur

Aber zuerst geht es für die 15-Jährige zu ihren Gast-Großeltern – vielleicht nimmt sie sogar eine Freundin dorthin mit. Die Großeltern leben drei Stunden von Winnipeg entfernt in Sandylake einer winzigen Ortschaft mit rund 250 Einwohnern, deren Häuser sich rund um den gleichnamigen See reihen. „Ich freue mich schon sehr auf diesen Ausflug“, erklärt Josefin. „Ich will noch so viel wie möglich mit meinen Leuten hier verbringen, bevor es am 3. Februar wieder nach Deutschland geht.“

 

Wie wird sich Josefin von ihrer Gastfamilie und ihren Freunden in Kanada verabschieden und was sagt sie im Rückblick über ihr Semester in dem vielfältigen und beeindruckenden Land? Das lest ihr bald hier auf kanadablog.de.

Philipp besucht eine Privatschule in Victoria, BC

Engagierte Lehrer, herzliche Schülerschaft

Von Einsbach bei Konstanz, wo er mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder lebt, ging es im vergangenen September für den 18-jährigen Philipp über den großen Teich – genauer gesagt ins kanadische Victoria. Die Stadt, die zur Provinz British Columbia gehört, liegt auf der Insel Vancouver Island im Pazifik. Hier verbringt Philipp ein Schuljahr an der GNS – der Glenlyon Norfolk School, einer unabhängigen Privatschule im schönen Stadtteil Oak Bay.

 

Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia und hat ihren Namen zu Ehren der britischen Königin Victoria. Sie gilt als eine der schönsten Städte Kanadas und überzeugt durch ganzjährig mildes Klima. Dass sie die britischste Stadt Nordamerikas ist, sieht man vor allem an den Gebäuden im britischen Stil und den roten Doppeldeckerbussen. 


Viele Möglichkeiten zur Entfaltung

Schon vor seiner Ankunft in Kanada hatte sich Philipp auf sein Auslandsjahr vorbereitet. Das Handbuch von Breidenbach Education hat ihm dabei ebenso geholfen wie der Erstkontakt mit seiner Gastfamilie. „Da weiß man einfach besser, was einen erwartet“, erklärt der 18-Jährige. „Bei einer Schüleraustausch-Messe habe ich Breidenbach Education kennengelernt und war begeistert. Und auch jetzt bin ich von meiner Entscheidung zu hundert Prozent überzeugt. Es gefällt mir sehr.“

 

Kein Wunder. Sowohl Victoria mit seinen rund 90.000 Einwohnern als auch die Glenlyon Norfolk School bieten Philipp jede Menge Möglichkeiten, sich auszuprobieren und zu entfalten. „Die GNS ist allgemein etwas anders aufgebaut als meine Schule in Deutschland“ erklärt Philipp. „Das liegt natürlich auch daran, dass es eine unabhängige Privatschule ist und ich in Deutschland auf eine öffentliche Schule gehe.“ An der GNS fühlt sich der 18-Jährige sehr wohl. Der Klassenteiler liegt bei 18 Schülern und das hervorragende Schüler-Lehrer-Verhältnis von 7:1 überzeugt. „Die Lehrer kümmern sich sehr um alle“, erzählt Philipp. „Ich wurde wirklich herzlich aufgenommen.“

Co-Curricular Life

Wie in vielen anderen kanadischen Schulen, gibt es auch an Philipps GNS ein breites Angebot an Möglichkeiten: Es gibt unter anderem den Kunst-Club, die Jazz Band, eine sehr erfolgreiche Fußball-Mannschaft, eine Umweltgruppe, die Schülerzeitung, die Poetry-Slam-Gruppe, den Drehbuchschreibe-Kurs und vieles mehr. Wer möchte, kann sogar in die hohe Politik gehen: In einem Model-UN-Club vertreten Schüler jeweils eine Nation und diskutieren über die Thematiken der Vereinten Nationen. Eine eigene Konzerthalle verspricht zudem grandiose Konzerte und Theatervorführungen im richtigen Ambiente. 

 

Gestreifte Krawatten, karierte Röcke – doch die GNS hat mehr zu bieten als die Klischees einer Privatschule. Das Ziel der Schule ist es, die Selbstsicherheit der rund 300 Schüler zu stärken und deren Kompetenzen durch die angebotenen Möglichkeiten im akademischen, sportlichen und künstlerischen Bereich zu fördern. 

International Baccalaureate Programm

Wer möchte, kann an der GNS das International Baccalaureate Programm (IB) belegen. Das anspruchsvolle Programm legt seine Betonung auf akademische Leistung, kritisches Denken, wissenschaftliche Fähigkeiten und Wohltätigkeitsdienste. Das Programm wird weltweit angeboten, ist in rund 120 Ländern etabliert und wird in nahezu jedem Land der Erde anerkannt. Wer sein IB-Diplom gut abschließt hat vor allem in nordamerikanischen Universitäten gute Chancen auf einen Studienplatz. Die teilnehmenden Schüler lernen zum Beispiel, herausfordernde Fragen zu stellen oder mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu kommunizieren. 

 

Philipp ist nicht nur von den außergewöhnlichen schulischen Möglichkeiten überzeugt, er hat auch schnell Freunde gefunden: „Ich war der einzige Schüler, der neu in die zwölfte Klasse gekommen ist“, erinnert er sich. „Außerdem ist mein Gastbruder in der elften Klasse und mit Schülern aus meiner Klasse befreundet. So habe ich sehr schnell Kontakt gefunden. Schon am Abend bevor die Schule angefangen hat, habe ich die ersten Leute getroffen.“

Alltag in der Gastfamilie

Das Programm an der Glenlyon Norfolk School sieht die Unterbringung bei einer Gastfamilie vor. Philipps Gastmutter heißt Jill und wohnt zusammen mit ihrem Sohn Chris in einem Haus im Wohngebiet in der Nähe der Schule. Außer Philipp leben noch die Gastschüler Robin aus Peking und Curtis aus Hongkong in der Familie. „Die Gegend hier ist sehr hügelig. Wir brauchen eine Viertelstunde mit dem Bus in die Innenstadt“, schwärmt Philipp. „Zur Schule laufe ich zwischen fünf und zehn Minuten.“

 

Nachdem alle Jungs bis nachmittags in der Schule sind, wird am Abend gemeinsam gegessen. Am Wochenende gibt es morgens immer Brunch – das heißt, jeder kann sich bedienen wann er will, denn alle wollen ausschlafen. Außerdem bieten die Wochenenden Zeit, Victoria zu erleben: Die Gegend um Victoria hat einiges zu bieten. Man kann Wale beobachten, das Royal British Columbia Museum besuchen oder einfach an der romantischen Scenic-Route von Brody Bay bis zur Cadboro Bay entlanglaufen. Bei sonnigem Wetter bietet der Spaziergang einen tollen Blick auf die Küste. 

 

Bei diesen Möglichkeiten bleibt Philipp weder Zeit noch Grund für Heimweh. „Der Gedanke, dass man sich weit von zuhause weg befindet, ist ja im Prinzip nichts Unerwartetes gewesen. Ich habe mich ja bewusst für Kanada entschieden und ich wusste schon vorher, dass das weit weg ist“, erklärt er. „Ich kann natürlich nicht einfach mal am Wochenende heim.“ Nur hin und wieder vermisst der 18-Jährige die deutsche Kultur und natürlich seine Freunde und Familie. „Aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt lieber zuhause sein würde“, bekräftigt er. 

 

Weitere Geschichten rund um unsere Gastschüler sowie interessante Interviews zum Highschool-Jahr in Kanada findet ihr hier auf dem Kanadablog. 

Merry Christmas from Canada

Die Schüler von Breidenbach erleben ganz besondere Weihnachten

Die Weihnachtszeit ist immer etwas ganz Besonderes. Kerzenschein, Lebkuchen, Geschenke, weihnachtliche Lieder – die Stimmung ist einfach toll. So geht es auch den Teilnehmern von Breidenbach Education, die ihr Weihnachtsfest in diesem Jahr in Kanada erleben. Während einige Gastschülerinnen und Schüler wie Liza, Philipp und Merle ihre Weihnachtstage auf Heimaturlaub in Deutschland verbringen, feiern viele Gastschüler zum ersten Mal ein Weihnachtsfest in Kanada ganz ohne ihre Familie. Dabei gibt es wie bei uns drei weihnachtliche Tage: den Christmas Eve (Heiligabend), den Christmas Day (1. Weihnachtsfeiertag) und den Boxing Day (2. Weihnachtsfeiertag). 

 

Weihnachten bedeutet für einige Austauschschüler in Kanada neben toller Stimmung und vielen Geschenken vor allem auch eins: Kälte. In Kanada gaben die Behörden für mehrere Landesteile Warnungen vor Extremkälte aus, die Temperaturen liegen in einigen Provinzen zwischen minus 15 und minus 42,8 Grad Celsius. Schuld an der Extremkälte in den Provinzen Québec, Ontario, Manitoba, Saskatchewan und Alberta ist eine arktische Strömung. In der Provinz Nova Scotia im Osten Kanadas fiel nach einem Wintersturm sogar der Strom für 160.000 Haushalte aus. Laut Meteorologen liegen die Temperaturen in Kanada derzeit zwischen zehn und 20 Grad Celsius unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Außergewöhnlich sei zudem die große geografische Ausdehnung und lange Dauer der Kältewelle, die noch bis Anfang Januar andauern könnte.


Paula fährt Ski bei minus 27 Grad

Die 15-jährige Paula hat mit ihren Gasteltern Brad und Debbie und deren Töchtern Haley und Lindsay ein ganz entspanntes Fest erlebt. „Zuerst waren wir vormittags beim Skifahren“, erzählt sie. „Doch weil es mit minus 27 Grad extrem kalt war, haben wir nur zwei Abfahrten geschafft und sind dann nach Banff gefahren.“ Dort haben alle zusammen im Banff Springs Hotel das Theaterstück „A Christmas Carol“ von Charles Dickens angeschaut. Das ehemalige Eisenbahnhotel „Banff Springs“ liegt spektakulär in den Rocky Mountains und wurde 1928 im schottischen Burgenstil erbaut. 

 

Nach dem Theaterstück ging es für Paula und ihre Gastfamilie zurück nach Canmore, wo die Familie lebt. Dort wurden erst einmal die Stockings geplündert – alle hatten sich gegenseitig beschenkt. „Dann haben wir superlecker gegessen“, erzählt Paula. „Es gab Hühnchen, Kartoffeln und eine tolle Soße.“ Nach dem tollen Weihnachtsfest freut sich die 15-Jährige schon auf Silvester, dann wird sie wahrscheinlich für eine kleine Party zu einer Freundin gehen. 

Josefins eigener Weihnachts-Socken

Josefin lebt mit ihrer Gastfamilie in Winnipeg, der Weihnachtshauptstadt Kanadas. Dort warten sage und schreibe eine Million Weihnachtsbäume auf Abnehmer.

Doch auch die Stadt Lunenburg auf der kanadischen Halbinsel Neuschottland (Nova Scotia) nennt sich "Welthauptstadt des Weihnachtsbaumes". Jahr für Jahr werden im County Lunenburg Tausende von Bäumen speziell für den weihnachtlichen Gebrauch gepflanzt. Per Schiff werden sie dann in die USA und nach Mexiko exportiert.

 

Für Josefin ist es eine völlig andere Erfahrung in Kanada zu feiern und nicht mit ihren Eltern und der restlichen Familie. „Ich habe aber am Weihnachtsabend mit allen geskyped“, erklärt die 15-Jährige. „Es war trotzdem sehr schön mit der Gastfamilie zu feiern. Ich fühle mich hier richtig wohl und alle behandeln mich als Teil der Familie. Weihnachten ist in Kanada meiner Meinung nach viel größer und wichtiger. Die ganze Familie hat von 24. auf 25. Dezember bei uns übernachtet und wir haben alle zusammen gegessen.“ 

Liza ist begeistert vom Weihnachtsschmuck in Toronto

Auch wenn Liza die Feiertage in Stuttgart verbringt, hat sie eine gewaltige Portion kanadische Weihnachtsstimmung erlebt. „Schon seit Anfang Dezember bereiten die Familien meiner kanadischen Freunde alles fürs Weihnachtsfest vor“, berichtet sie. „Überall wird groß gefeiert. Alle Häuser, die ich gesehen habe, waren so wie bei dem Film ‚Schöne Bescherung’ geschmückt – ganz Toronto hat festlich gestrahlt.“ Auch viele ihrer Freunde verbringen Weihnachten auf dem Skihang. 

 

Der 25. Dezember ist der „wichtigste“ Weihnachtstag in Kanada. Der 26., der Boxing Day, ist das Äquivalent zum 2. Weihnachtstag. Aber während viele Deutsche  an diesem Tag noch ruhig im Kreise der Familie feiern, haben in Kanada alle Geschäfte bereits wieder geöffnet und der Run auf die Läden beginnt. Viele Beschenkte tauschen Ungewolltes um oder sie sind auf der Jagd nach dem großen Schnäppchen. Viele Geschäfte bieten nämlich riesige auf ausgewählte Artikel an. 

Weihnachtsparaden bringen Karnevalsstimmung

Und noch etwas ist anders in Kanada. Während in Deutschland auf den Weihnachtsmärkten ruhige und festliche Lieder erklingen und alles ganz gemächlich von statten geht, werden in Kanada große vorweihnachtliche Paraden veranstaltet, bei der dekorierte Lastwagen durch die Straßen fahren. Die Stimmung gleicht dabei ein wenig der an Fasching in Deutschland. Viele Besucher sitzen mit Campingstühlen und Decken am Straßenrand um das Spektakel zu erleben. Die mit Lichterketten geschmückten Wagen spielen lautstark Musik, es gibt beeindruckende Tanzeinlagen und jede Menge Süßigkeiten. 

 

Das gesamte Team von Breidenbach Education wünscht allen Gastschülern, Eltern und unseren Lesern fürs neue Jahr alles Gute!

Wir freuen uns schon auf viele schöne Geschichten für den Kanadablog 2018.

Ich fühle mich schon ganz kanadisch

Die Kälte in Winnipeg macht Gastschülerin Josefin nichts aus

Nachdem Josefin aus der Nähe von München nun schon mehr als drei Monate in Kanada lebt, hat sich die 15-Jährige schon richtig eingelebt. Mit ihrer Gastfamilie lebt sie in Winnipeg (Manitoba) und besucht dort das Glenlawn Collegiate. Da die Stadt durch das Kontinentalklima geprägt ist, gibt es heiße Sommer und bitterkalte Winter. Bei gefühlten Temperaturen von rund minus 25 Grad muss Josefin schon seit einigen Wochen ihre dicken Winterstiefel und die Skiunterwäsche anziehen. Doch kaum wird es etwas „wärmer“, lässt sie die dicke Kleidung im Schrank. „Ich fühle mich schon richtig kanadisch“ lacht die 15-Jährige. „Inzwischen finde ich schon minus fünf Grad voll ok und ziehe dann Turnschuhe und ripped Jeans an.“

 

Mit ihrer Gastfamilie versteht sich Josefin weiter hervorragend und auch ihr Freundeskreis vergrößert sich stetig. „Wir sind immer viel unterwegs, vor allem an den Wochenenden“, erzählt sie. „Meine Freundin Helena und ich haben vor allem Austauschschüler aus Lateinamerika kennengelernt. Gemeinsam haben wir echt viel Spaß.“ Josefins Freunde Santiago und Miguel aus Kolumbien gehen beide in die 12. Klasse, machen ihren Schulabschluss in Kanada und wollen dort danach auch aufs College gehen. Auch Esteban kommt aus Kolumbien und ist mit seiner Familie nach Kanada gezogen. „Außerdem sind da noch Davit aus Chile, Nicole aus Venezuela, Marianna aus Spanien und Gabriel, Joao, Eduardo und Laeticia aus Brasilien“, zählt Josefin auf. „Es macht total Spaß mit denen unterwegs zu sein. Das einzige Schwierige ist, dass wir sie immer überzeugen müssen, Englisch zu sprechen, weil sie natürlich immer mal wieder ins Spanische oder Brasilianische rutschen.“

Vielfältige Stadt

Gemeinsam erleben die Jugendlichen viel: „Am Black Friday hatten wir zum Beispiel schulfrei und waren zusammen shoppen“, erzählt Josefin. „Und danach ging es auf eine Party mit Schülern vom Dakota Collegiate. Seit wir die Schüler unserer Nachbar-Schule mal in der Mall getroffen haben, treffen wir uns immer wieder zum reden und Pizza essen.“ 

 

Winnipeg ist eine vielfältige Stadt. Während der „Exchange District“ mit vielen historischen Gebäuden – zum Beispiel alten Lagerhäusern – eine tolle Kulisse für Künstler, schöne Läden und Ateliers bietet, kann man im französischen Viertel alte Kathedralen und Universitäten bestaunen. Außerdem gilt es natürlich, die Stadt vom Wasser aus zu erkunden – zum Beispiel mit den tollen Bootstouren von splashdash – oder einzigartige Museen wie das „Museum for Human Rights“ zu besuchen.

Mit dem eigenen Song ins Studio

Und auch in der Gastfamilie mit ihren Gastgeschwistern Jayden und Kelly erlebt Josefin immer wieder schöne Momente. „Meine Gastschwester Kelly wurde vor Kurzem acht Jahre alt“, erinnert sich die 15-Jährige. „Wir waren dann alle gemeinsam in der Rollschuhhalle und haben mit ihren Freundinnen gefeiert. Mit Musik, Schwarzlicht und allem drum und dran.“ 

 

In der Schule fühlt sich Josefin weiter sehr wohl. Vor kurzem noch hatte sie in der Mittagspause dort den „Fight Club“ besucht, doch jetzt nutzt sie die Zeit lieber, um sich mit Freunden zu treffen. „Wir haben so lange Schule und danach ist oft nicht viel Zeit, um etwas zu unternehmen“, erklärt sie. „Deshalb treffen wir uns auch gern in der Mittagspause. Es ist eigentlich schade, denn der Kurs hat mir Spaß gemacht und wir haben mit den verschiedenen Kampfsportarten auch viel gelernt. Es wäre toll, wenn er nach der Schule stattfinden würde – aber man kann eben nicht alles haben.“

 

Umso intensiver widmet sich Josefin dem Songwriting Club. „Ich bin immer noch das einzige Mitglied“, lacht sie. „Laut Plan ist der Club immer Mittwochs von acht Uhr bis Viertel vor zehn, aber ich gehe eigentlich auch an den anderen Tagen immer früh um acht hin und mache dann mal eine halbe Stunde was für meine Songtexte.“ Begonnen hat Josefin damit, einfach aufzuschreiben was ihr in den Sinn kam und an diesen Gedanken arbeitet sie dann mit ihrem Lehrer. „Außerdem spielen wir viel Gitarre oder wir besprechen die Lyrics, die mir zuhause einfallen“, erklärt die Gastschülerin. „Wir planen, dass wir am Ende des Semesters einen meiner Songs im Studio aufnehmen“, erzählt sie aufgeregt. „Ich werde zwar nicht singen aber es sind meine Lyrics und ich spiele vielleicht Gitarre dazu.“ 

 

Das Schreiben von Liedern fällt Josefin nicht schwer. Immer wenn ihr Liedzeilen oder schöne Melodien durch den Kopf gehen, schreibt sie sich diese auf oder nimmt ihre Ideen auf dem Handy auf. So wird aus einzelnen kleinen Teilstücken irgendwann ein ganzer Song. Mit ihrer Liebe für Musik ist die 15-Jährige ganz richtig in Winnipeg, denn dort gibt es eine vielfältige Live-Musik-Szene, in der sowohl lokale Acts als auch internationale Künstler aller Genres auftreten. 

 

Wenn Josefins Song am Ende des Semesters fertig produziert ist und aus dem Studio kommt, dürfen wir ihn auch hier auf dem Kanadablog zum Hören anbieten. Wir freuen uns schon sehr darauf und auf viele weitere Geschichten... Wie wird zum Beispiel Weihnachten gefeiert im bitterkalten Winnipeg? Das lest ihr bald hier im Kanadablog. 

Nach einem holprigen Start mit ihrer Gastfamilie ...

... wird Manitoba für Lilly der perfekte Ort für ihr Auslandsjahr

Lilly und ihre kanadischen Freunde in Roblin, Manitoba
Lilly und ihre kanadischen Freunde in Roblin, Manitoba

Die 15-jährige Lilly ist Einzelkind und lebt mit ihren Eltern in der Nähe von Frankfurt. Sie zeichnet gerne, wandert, fotografiert und ist ein großer Naturfan. Auch deshalb hat sie sich für ein Auslandsjahr an einer Schule in der kanadischen Provinz Manitoba entschieden. „Ich war vergangenes Jahr zwei Wochen ohne meine Eltern auf Norderney und auch auf Klassenfahrt in Österreich“, erzählt Lilly. „Doch mir war schon klar, dass die lange Zeit in Kanada sicher eine ganz andere Nummer sein würde.“ 

 

Seit Anfang September lebt Lilly nun schon in Roblin, einer Kleinstadt in Manitoba – genauer: in der Manitoba Parkland Region, einer endlosen Weite mit sanft wogender Prärie, dichten Wäldern und glasklaren Seen. Hier verbringt sie insgesamt zehn Monate bei ihren Gasteltern Shed und Lisa und deren 16-jähriger Tochter Courtney. Außerdem hat sie zwei Gastbrüder, die aber schon berufstätig sind und nicht mehr zuhause leben. Roblin hat rund 1800 Einwohner, es gibt ein Freibad und ein Eisstadion und die Stadt liegt mitten zwischen zwei Nationalparks. 

Kurzer Schreck bei der Ankunft

Schon von Deutschland aus hat Lilly ihr neues Zuhause unter Augenschein genommen und herausgefunden, dass sie in einer ruhigen Gegend leben wird und die Schule ganz in der Nähe ist. Durch Emails hatte sie auch schon Kontakt zur Gastfamilie. Trotzdem war das erste Aufeinandertreffen holprig: „Meine Ankunft in der Gastfamilie war echt ein bisschen katastrophal“, erinnert sie sich. „Eigentlich sollten wir uns alle an der Schule treffen und dort abgeholt werden. Und dann wurden eben alle abgeholt, nur ich nicht. Das war ein dummes Gefühl.“ Lillys Gasteltern waren unterwegs und hatten den Termin schlicht verschwitzt und ihre Tochter war alleine daheim. „Da stand ich dann mit meinem Gepäck“, erzählt Lilly weiter. „Aber die Homestay-Managerin hat dann meine Gasteltern angerufen und das war dann schon fast wieder lustig.“

 

Als die Homestay-Managerin Lilly zu ihrer Gastfamilie gefahren hatte, kam Gastschwester Courtney schon aus dem Haus gerannt und umarmte Lilly fest. „Wir haben gemeinsam mein Gepäck reingebracht und dann kamen auch meine Gasteltern und alles war wieder gut“, erinnert sie sich. „Ich bin erstmal in mein Zimmer gegangen, um mich einzugewöhnen, meine Sachen auszupacken und einzuräumen. Ich war auch wirklich müde und erschöpft.“ Abends schaute Lilly noch gemeinsam mit ihrer Gastmutter einen Film und schon nach diesem Tag weiß sie: „Mit dieser Familie werde ich viel Spaß haben.“ 

Anspruchsvoller Lehrplan

Lillys Schule ist die Goose Lake High School. Dort lernen etwa 175 Schüler. Neben den obligatorischen Schulfächern können die Jugendlichen dort auch Spezialkurse wie Electricity besuchen, einer AG wie dem Art-Club beitreten oder eine von zahlreichen Sportarten ausüben. Die Goose Lake High gehört zur Mountain View School Division, welche großen Wert auf einen anspruchsvollen Lehrplan und eine positive Lernatmosphäre legt. Die internationalen Schüler werden dort unkompliziert in den Schulalltag integriert und durch die vielen extracurricularen Angeboten, haben Gastschüler wie Lilly jede Menge Möglichkeiten, kanadische Schüler kennenzulernen. Der School Counsellor und der Coordinator of International Education sorgen dafür, dass die Austauschschüler stets einen Ansprechpartner für ihre Anliegen haben.

Viel Spaß beim Curling und der Jahrbuch-Gruppe

Lilly hat schnell Anschluss und Freunde gefunden
Lilly hat schnell Anschluss und Freunde gefunden

Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten hat Lilly schnell Freunde gefunden. „Ich habe mich einfach in den Fünf-Minuten-Pausen zu anderen Schülern gesetzt“, erklärt sie. „Wir haben zusammen gelacht und viel gesprochen. Auch durch außerschulische Aktivitäten habe ich viele Leute kennengelernt.“ Lillys Schulalltag beginnt morgens um 8.40 Uhr, dann macht sie sich auf den Weg zur Schule. Der Stundenplan ist jeden Tag gleich: Englisch, Drama, Englisch für Internationals, Computer und Science. 

 

Im Englisch-Kurs haben Lilly und ihre Klasse schon zwei Bücher gelesen: „Eines über die First Nations von Kanada und Romeo und Julia“, erklärt sie. „Danach haben wir dann Drama beim gleichen Lehrer und Englisch speziell für die Austauschschüler.“ In der Mittagspause geht Lilly oft nach Hause und isst dort. Danach geht es wieder zur Schule. „Im Computer-Kurs machen wir Projekte mit Powerpoint und Word oder recherchieren zu einem Thema. Danach habe ich noch Science. Das fällt schwer, weil es die letzte Schulstunde ist.“  Um kurz vor 16 Uhr geht es für Lilly wieder nach Hause. Einmal in der Woche geht die 15-Jährige zum Badminton, außerdem ist sie Ersatzspielerin beim Curling und als Fotografin in der Jahrbuch-Gruppe. 

Erstes Heimweh

Lillys Wohnort Roblin liegt mitten in der Prärie: „Die Gegend in der ich wohne ist sehr flach, es gibt wenige Bäume aber viele Felder und Seen“, erklärt sie. „Roblin liegt zwar in Manitoba, ist aber ganz nah an der Grenze zu Saskatchewan.“ Vorgestellt hat Lilly sich Kanada anders – mit vielen Bergen. „Aber es ist trotzdem wunderschön“, beeilt sie sich zu sagen. „Hier ist alles so weitläufig – ganz anders als in Deutschland.“

 

Auch wenn ihr Kanada so gut gefällt, gab es schon Momente, in denen Lilly Heimweh hatte. „Dann haben meine Freunde gesagt: Wieso, du hast doch uns? Wir sind deine zweite Familie“, erinnert sie sich. „Da musste ich dann schon wieder lachen.“ Wenn es doch mal wieder soweit ist, hilft es der 15-Jährigen Bilder von zuhause anzuschauen. „Ich bin mit meiner Entscheidung nach Kanada zu gehen sehr zufrieden“, berichtet sie. „Ich hätte nie gedacht, dass es so dermaßen Spaß macht. Ich kann so viel entdecken und erleben – so fühlt sich Freiheit an.“

Neue Selbstständigkeit

Durch diese Freiheit hat sich Lilly verändert. „Ich selbst und auch meine Eltern merken, wie selbstständig ich geworden bin“, verrät sie. Während beispielsweise ihre Mutter zuhause die Wäsche erledigt, ist Lilly in Kanada damit auf sich gestellt. „Ich wasche hier komplett alleine – auch wenn ich das in den Augen meiner Mutter total falsch mache. Ich putze das Bad und halte mein Zimmer ordentlich. Wenn ich daran zurückdenke, wie es bei mir zuhause aussah – daran will ich gar nicht denken.“ Weil Lilly sich nun viele Alltagsgegenstände selbst kauft, lernt sie auch, mit Geld umzugehen. „So lerne ich – im Kleinen – schon jetzt, wie es später mal mit einem eigenen Haushalt ist“, sagt sie. 

 

In Manitoba hat Lilly schon Bekanntschaft mit vielen Tieren gemacht: „Das ist total schön. Ich habe verschiedene Vögel, Kojoten und sogar ein junges Stinktier gesehen“, erinnert sie sich. „Die Landschaft hier erinnert mich an den Norden von Deutschland mit vielen Feldern und Weiden.“ Das schönste Erlebnis bislang für Lilly war aber Thanksgiving: „Dabei habe ich die komplette Familie kennengelernt. Alle haben mich direkt umarmt, das kenne ich so aus Deutschland nicht “, erklärt sie. „Thanksgiving ist ja auch das Fest der Freude, der Freundschaft und der Dankbarkeit. Deshalb freue ich mich jetzt schon auf Weihnachten, vielleicht wird das ja noch schöner.“ 

 

Trotz der eisigen Temperaturen freut sich Lilly schon auf den Winter. Denn viel Sonnenschein sorgt dafür, dass Lilly die Temperaturen von mittlerweile minus 16 Grad trotzdem genießen kann. „Seit fast drei Wochen liegt Schnee“, berichtet sie. „Und es wird ja noch viel kälter. Mein Schulweg morgens ist immer fantastisch. In der Sonne glitzert der Schnee richtig und wenn mich kein Schneesturm erwischt, ist das auch wirklich wunderschön.“ In den kommenden Wochen möchte Lilly noch mehr von ihrer Umgebung kennenlernen. Sie will ein deutsches Restaurant in Brandon besuchen und auch das Städtchen Yorkton genauer unter die Lupe nehmen. Und auch die Kleinstadt Dauphin mit der idyllischen Main Street aus dem frühen 20. Jahrhundert ist einen Ausflug wert. 

„Kanada wie aus dem Bilderbuch“

Arman verbringt 10 Monate an einer High School in Jasper

Mitten im Nationalpark, am Zusammenfluss zweier Flüsse, liegt die Ortschaft Jasper. Die kleine Siedlung liegt zwar in der Provinz Alberta, ist aber nur wenige Kilometer von der Grenze zu British Columbia entfernt. Rundherum nur Wald, Berge und Seen, die nächste große Stadt ist fast vier Stunden entfernt. In dieser Idylle – mit Blick auf die Rocky Mountains – lebt seit Anfang September Gastschüler Arman aus der Nähe von Stuttgart. Der 15-Jährige verbringt zehn Monate an einer High School in Jasper (Alberta). 

 

Ein Jahr im Ausland – eine Reise über den großen Teich, weit weg von Familie und Freunden. Diese Vorstellung ist für viele Schüler Traum und Herausforderung zugleich. Für Arman überwogen die Glücksgefühle: „Auf mein Auslandsjahr habe ich mich nicht groß vorbereitet“, erinnert er sich. „Ich denke, das sollte jeder so machen wie er es braucht. Ich habe mich einfach nur gefreut.“

Tolles Schulsystem, tolle Lehrer

In dem kleinen entspannten Bergort besucht Arman die Jasper Junior Senior High School. Die kleine Schule hat rund 225 Schüler in den Klassen sieben bis zwölf und bietet auch French Immersion an. „Es ist super hier“, erzählt er begeistert. „Ich liebe diesen Ort und auch diese Schule. Ich glaube, ich hatte sehr viel Glück.“ Das Schulsystem, die Schule und die Lehrer empfindet der 15-Jährige anders als in Deutschland. „In Kanada ist es viel entspannter. Ich habe das Gefühl, dass man hier als Mensch gesehen wird – nicht als Schüler“, erklärt er. „Ich habe ein ganz anderes Verhältnis zu den Lehrern.“ Wie in allen kanadischen Schulen werden auch an der Jasper Junior Senior High viele extra-curriculare Kurse angeboten: Sportarten wie Volleyball, Basketball und Badminton, Theater- und Jahrbuch-Kurse oder Umwelt-Engagement – die Möglichkeiten sind vielfältig. 

 

Und nicht nur an der Schule hat sich Arman gut eingefunden: „Ich habe auch schon in den ersten Tagen Freunde gefunden“, freut er sich. „Ich wurde schnell akzeptiert.“ Das gleiche gilt für seine Gastfamilie. Mit der offenen und sympathischen Familie versteht sich Arman bestens. Nach seinem Schultag ist Arman meist der erste daheim. „Ich habe dann das Haus ein, zwei Stunden für mich“, erklärt er. „Dann kommen nach und nach alle heim und meist läuft Hockey im Fernsehen. Wir erzählen uns gegenseitig von unserem Tag und meist gehe ich noch einmal raus auf den Berg hinter unserem Haus, mache eine Wanderung, drehe kleine Filme oder mache Fotos.“

Beeindruckende Natur

Jasper  und der Nationalpark haben Arman von Anfang an begeistert. „Um mich herum ist es sehr bergig, nun ja, ich lebe ja auch in einem Nationalpark. Ich denke, das spricht für sich“, lacht er. „Man kann Elche und Bären sehen. Es ist wie Kanada aus dem Bilderbuch.“ Und damit nicht genug: Rings um Jasper zeigen sich regelmäßig Wapitis, Kojoten, Dickhornschafe, Hirsche und andere Wildtiere – sogar Pumas werden gesichtet.

 

Jasper und Umgebung sind also Natur pur, bieten aber auch jede Menge Action. So ist das Skigebiet Marmot Basin gerade einmal 30 Autominuten von Jasper entfernt. Das Gebiet gehört zu den Rocky Mountains und hat die höchstgelegene Talstation Kanadas. An den vier Berghängen gibt es Strecken für alle Levels, dabei zieht sich die längste über fünf Kilometer lang. Der trockene Alberta-Powder-Schnee begeistert dabei sowohl kanadische Skifahrer als auch Touristen aus der ganzen Welt. 

 

Neben dem Skifahren begeistern Jasper und der Nationalpark auch mit Schlittenfahrten durch die verschneite Landschaft, Eis-Klettern, Schneeschuh-Wanderungen, Schlittenhund-Fahrten, Langlauf, Bootsfahrten, Canyoning, Angeln, Kanufahren, Rafting und vielem, vielem mehr. 

Glücklicher Zufall

Zuhause in Deutschland lebt Arman mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder. Obwohl er nun schon über drei Monate weg ist, hatte er bislang kein Heimweh. „Ich glaube auch nicht, dass ich nochmal Heimweh bekomme“, ist er sich sicher. „Ich glaube schon, dass es für manche eine Problem ist, von der Familie getrennt zu sein und alleine ins Ausland zu gehen. Aber ab dem Moment in dem man alleine ist, ist eigentlich alles anders. Man ist auf sich gestellt und das ist gut – ich habe mich dann besser gefühlt und wusste, ich schaffe das.“

 

Dass Arman ein Auslandsjahr in Kanada verbringt, war ein glücklicher Zufall. „Ich habe durch eine Klassenkameradin erfahren, dass sie dahin geht“, erinnert er sich. „Und ich wollte auch immer ein Auslandsjahr machen.“ Daraufhin hatte der damals 14-Jährige sich umgeschaut und Breidenbach Education gefunden. „Schon zwei Tage später war ich in Stuttgart zum Vorstellungsgespräch“, erzählt er. „Danach gab es eigentlich keine andere Option mehr.“

 

Faszinierende Naturwunder, eindrucksvolle Landschaft, gletscherbedeckte Gipfel, tiefgrüne Wälder und kristallklare Seen – Arman lebt mit dem Jasper Nationalpark in einem besonders schönen Stückchen Kanada. Doch der zweitgrößte Staat der Erde hat noch viel mehr zu bieten. Hier auf dem Kanadablog erfahrt ihr mehr über Provinzen, Städte, Schulen und Aktivitäten und bekommt ein Gefühl dafür, warum Kanada genau der richtige Ort für ein Auslandsjahr ist. 

Toronto-Girl #3 – Merle

Auslandsjahr mitten in der Großstadt

Die Toronto-Teilnehmerinnen von Breidenbach Education in diesem Jahr zeigen ganz beispielhaft, wie verschieden ein Auslandsjahr aussehen kann. Die 15-jährige Greta aus Karlsruhe lebt in ihrer eigenen Gastfamilie – bei Verwandten – nämlich bei der Cousine ihrer Mutter. Liza aus Stuttgart verbringt ihr Toronto-Auslandsjahr in einem Internat und Merle aus Berlin geht auf eine Privatschule und lebt in einer Gastfamilie. Drei völlig unterschiedliche Konzepte, drei glückliche Mädchen in Kanada.

Nachdem wir in den vergangenen Blogbeiträgen das Leben von Greta und Liza vorgestellt haben, ist nun Merle an der Reihe. 

 

Die 15-Jährige ist ebenfalls seit Anfang September in Toronto und lebt bei einer Gastfamilie, genauer gesagt in einem richtigen Frauenhaushalt. Gemeinsam mit Gastmutter Argelia, Gast-Großmutter Clarissa und ihrer Gastschwester Joana lebt sie in einem Reihenhaus mitten in der Millionenmetropole Toronto. Supermarkt, Bank, Bäcker, Shopping-Möglichkeiten – alles ist gleich ums Eck. „Ich bin wirklich mittendrin“, schwärmt Merle. „Bis zum CN-Tower brauche ich nur 15 Minuten, das ist einfach klasse. Und zudem ist auch gleich ein Park in der Nähe und somit viel Grün.“

 

 

Gastschwester aus Brasilien

Merles Gastfamilie stammt eigentlich aus Chile, wohnt aber schon seit vielen Jahren in Toronto in der kanadischen Provinz Ontario. Gast-Großmutter Clarissa ist schon 90 Jahre alt und spricht nur spanisch. „So lerne ich auch gleich noch eine weitere Sprache“, lacht Merle. „Meine Gastmutter spricht aber natürlich Englisch.“ Gastschwester Joana ist ebenfalls Austauschschülerin, kommt aus Brasilien und ist schon seit drei Jahren bei Clarissa und Argelia. „Wir beide verstehen uns wirklich gut“, schwärmt Merle. „Wir besuchen die gleiche Schule und sogar die gleiche Klasse. Das ist toll.“

 

Merles Anreise nach Kanada verlief wie am Schnürchen. „Alles war ganz problemlos“, erinnert sie sich. „Ich war natürlich aufgeregt, aber mit dem Flug ging alles gut und auch mein ganzes Gepäck kam in Kanada an.“ Nach einer späten Ankunft in Toronto fiel die 15-Jährige erschöpft in ihr neues Bett. „Plötzlich in einer ganz neuen Umgebung zu sein, war schon komisch“, erzählt sie. „Aber dadurch, dass alle gleich so nett und offen waren, konnte ich mich eigentlich nur wohlfühlen.“ Nach und nach richtete sich Merle ihr Zimmer ein und so wurde es für sie immer heimeliger. 

Privatschule im Herzen Torontos

Merles Schule, das Hudson College, ist eine Privatschule im Herzen Torontos. Nur zwei Minuten läuft Merle von ihrer Gastfamilie zum Schulgebäude – natürlich gemeinsam mit ihrer Gastschwester Joana. Der große Campus begleitet Kinder vom Kindergarten bis zum Eintritt ins College. Das Ziel der Schule ist es, die Kinder und Jugendlichen durch den eigens entwickelten „TOTAL PERSONAL SUPPORT“ zu unterstützen. Das bedeutet, dass jeder Schüler als Individuum betrachtet und gefördert wird. So soll das Potential eines Jeden erkannt und ausgeschöpft werden. Dadurch sollen die Jugendlichen in ihrer beruflichen und persönlichen Zukunft erfolgreich voranschreiten und nicht nur zur Verbesserung ihres eigenen Lebens, sondern auch für die Gemeinschaft im Ganzen beitragen. 

 

„In der Schule sind alle sehr nett“, berichtet Merle. „Weil es eine richtige High School ist, läuft alles ganz anders ab als in Deutschland.“ So hat die 15-Jährige zum Beispiel immer für drei Monate zwei gleiche Fächer und dann folgt ein Wechsel. Dadurch soll der Schulalltag weniger stressbeladen sein und die Schüler sollen stärker fokussiert arbeiten können. Merle und die anderen lernen in kleinen Klassen mit maximal 15 Schülern, dadurch bekommen sie eine bessere persönliche Betreuung durch die Lehrer. „Mein Schultag beginnt um neun Uhr, dann habe ich Geographie bis 10.30 Uhr“, erklärt sie. Danach folgt ein Study-Break, in dem die Schüler Zeit haben, ihre Hausaufgaben zu erledigen und danach ist Mittagspause. „Von ein bis vier Uhr habe ich dann noch einmal Unterricht. Im Moment Englisch.“ 

 

Außerdem kann Merle aus vielen verschiedenen AGs wählen. Die Schule bietet unter anderem einen Schach- und Kochclub, eine Kunstgeschichte-AG, eine Theater-, eine Film- und eine Foto-AG, Clubs zum kreativen Schreiben, Nähen, Musizieren oder singen. Und auch sportlich ist jede Menge geboten: Schwimmen, Badminton, Cheerleading, Fußball, Golf und vieles mehr. Merle hat sich für Basketball entschieden und wird ab Januar zusätzlich auch Volleyball spielen. 

Unterschiede zu Deutschland

Am 6. Dezember wird Merle ihren 16. Geburtstag in Kanada feiern. Bis dahin wird sie Toronto und die Kanadier noch besser kennengelernt haben. Doch erste Unterschiede zu Deutschland sind ihr schon jetzt aufgefallen. „Hier wird viel mehr Fast Food gegessen, das sieht man natürlich auch im Stadtbild“, erklärt die 15-Jährige. „Zum Glück trifft das nicht auf meine Gastfamilie zu. Bei uns ernähren sich alle sehr gesund, deshalb tangiert mich das nicht besonders.“ Einen weiteren Unterschied zu Deutschland hat Merle im Schulleben entdeckt: „An meiner kanadischen Schule gibt es viel mehr internationale Schüler als in Deutschland“, berichtet sie. „Das finde ich sehr gut, denn dadurch lernt man andere Kulturen kennen und kann sich mit so vielen grundsätzlich verschiedenen Menschen unterhalten. Das finde ich sehr schön und bereichernd.“

 

Eine tolle Gastfamilie, ein abwechslungsreicher Schulalltag, viele neue Kontakte aus aller Welt – bislang hatte Merle kaum eine Möglichkeit, Heimweh zu empfinden. „Ich fühle mich wirklich einfach super wohl“, bekräftigt sie. „Klar gibt es ab und an Tage, an denen ich gern mal kurz zuhause wäre – richtiges Heimweh ist das aber bestimmt nicht.“

 

Auch in den kommenden Blogbeiträgen werden wir immer mal wieder über das Leben der Toronto-Girls Greta, Liza und Merle und ihre unterschiedlichen Erfahrungen in der Metropole berichten. Wenn ihr als Leser Themenvorschläge, Fragen oder Wünsche habt, schickt diese gerne an: miriam@kanadablog.de.

Toronto-Girls #2 – Liza

Glücklich mit der Internats-Familie

Wie schon im Beitrag zu Greta zeigen die Toronto-Teilnehmerinnen von Breidenbach Education in diesem Jahr ganz beispielhaft, wie verschieden ein Auslandsjahr aussehen kann. Nach Greta wollen wir nun Liza aus Stuttgart vorstellen. Sie verbringt ihr Toronto-Auslandsjahr in einem Internat – dem Havergal College. Im dritten Teil unserer Toronto-Girls wird es dann um Merle gehen, die eine Privatschule mit Gastfamilie besucht. 

 

Los ging es für Liza mit dem Flug nach Kanada. „Es war alles ein bisschen turbulent“, erinnert sich die 15-Jährige. „Es war ja mein erster Flug, den ich alleine gemeistert habe, in ein Land, in dem ich noch nie alleine war.“ Dementsprechend schwierig fiel Liza der Abschied von ihren Eltern. Doch sie sagt sich: ‚Ich bin jetzt alleine unterwegs, aber ich kann das schaffen’.
Während des Fluges fühlte sich die Stuttgarterin sehr wohl und auch bei der Ankunft in Kanada klappte alles reibungslos. Sicherheitskontrolle, Study Permit und ab ins Taxi.

 

Ehe sie sich versah, war Liza im Havergal College angekommen. „Es war unglaublich“, lacht sie. „Alle waren irgendwie so froh mich zu sehen. Und ich hatte das Gefühl, dass mich auf eine komische Art und Weise jeder schon kennt und jeder wusste, dass ich komme.“ Nachdem Liza ihr Zimmer bezogen hat, erkundete sie das Internat mit seinen großen Hallen, den gotischen Bögen und efeubewachsenen Türmen. „Die ganze Schule sieht aus wie ein Märchenschloss“, beschreibt sie das College. „Es ist genauso wie ich es mir vorgestellt habe.“ Auch das Wetter spielte mit. Hochsommerliche Temperaturen und Sonnenschein pur begeisterten Liza bei den ersten Schritten durch die Schule und die neue Stadt.

Zimmernachbarin als Glückstreffer

Mit ihrer Zimmernachbarin Olivia versteht sich Liza sehr gut. „Sie ist wunderbar. Da bin ich sehr froh“, erklärt sie. „Alle finden, dass die Zimmeraufteilung gut geklappt hat. Es passt einfach.“ Für Liza, die Einzelkind ist, ist das Internatsleben eine ganz neue Erfahrung. „Ich fühle mich, als hätte ich auf einmal 50 Geschwister bekommen“, lacht sie. Im Zweierzimmer von Olivia und Liza haben beide jeweils einen Schrank, ein Bett und einen eigenen Tisch. Aus Stuttgart hat sich Liza viele Sachen mitgenommen und nun hat sie auch schon in Kanada geshoppt – so richtet sie ihr Zuhause auf Zeit nach und nach ein. 

 

Damit es nicht nur ein Zuhause auf Zeit ist, sondern sich das richtige Gefühl einstellt, sorgen sich die Lehrer rührend um die internationalen Schüler. „Klar, die ersten Tage waren unglaublich viel auf einmal“, erinnert sich Liza. „Aber ich habe bislang jeden Tag hier genossen und irgendwann wird alles routinierter und man gewöhnt sich ein. Man wird sofort einbezogen in alle Aktivitäten, das ist super.“

 

Schon in der ersten Woche ging es für Liza und die anderen Schülerinnen auf einen dreitägigen Ausflug. „Wir waren in einem Camp mitten in der Natur direkt an einem See im Wald und es war wunderschön“, schwärmt die 15-Jährige. „So konnten wir uns besser kennenlernen, im Team aktiv werden und die Umgebung erkunden. Das war wirklich sehr hilfreich für mich. Man lernt die Mädchen einfach in einem anderen Umfeld kennen.“ 

 

Und auch während der normalen Schulzeit hat Liza die Möglichkeit, jede Menge Freizeitangebote auszuprobieren. „Ich nehme am Ruderkurs teil“, erzählt sie. „Dafür stehe ich jeden Morgen früh auf und gehe runter ins Erdgeschoss der Schule. Da ist das Fitnesscenter. Dort habe ich mein Rudertraining, sogar samstags. Im Frühling werden wir dann auf den Lake Ontario gehen und dort rudern.“ Darauf freut sich Liza schon. Der Ontariosee gehört zu den fünf großen Seen Nordamerikas, die durch Flussläufe miteinander verbunden sind, durch den See verläuft auch die Grenze zwischen Kanada und den USA.  

Struktur als Roter Faden durch den Tag

Generell gilt für die Internats-Schülerinnen, dass es immer irgendetwas zu tun gibt. Wer also Lust hat, sich zu engagieren, hat vom Sport- über den Kunstclub bis zum Theater jede Menge Möglichkeiten. Nach Schulstunden und Freizeitaktivitäten gibt es Abendessen und danach ist Zeit zum Lernen. „Es ist nicht jeder Tag gleich, aber die Struktur ist ähnlich“, erklärt Liza. „Das hat mir geholfen, mich besser einzugewöhnen. Man fühlt sich dann nicht so verloren, sondern hat einen roten Faden, an dem man sich festhalten kann.“

 

Auch in der Schule hat sich Liza dadurch gut eingefunden. „Am Anfang ist es schon schwierig wenn alles plötzlich auf Englisch ist“, lacht sie. „Vor allem die naturwissenschaftlichen Fächer. Aber man gewöhnt sich schnell dran.“ Mittlerweile ist Liza so gut in der englischen Sprachumgebung angekommen, dass ihr manchmal schon die deutschen Worte fehlen. Sie schreibt zweiseitige Chemiereferate auf Englisch und fühlt sich auch für die Tests bestens gewappnet. „Ich lerne viel, aber wenn man nicht Muttersprachler ist, bekommt man auch ein bisschen Zeit extra und die Lehrer drücken auch mal ein Auge zu“, erklärt sie. „Da kann man dann für eine Aufgabe auch mal länger brauchen.“ 

 

Im Havergal College gibt es Mädchen vom Kindergarten-Alter bis zum Schulabschluss. Die Klassen 9 bis 12 werden im Internats-System angeboten. Schon in den ersten Tagen waren alle Schülerinnen sehr interessiert an Liza. „Alle waren ganz hellhörig“, erinnert sie sich. „Dadurch, dass ich aus einem anderen Land komme, habe ich schnell Freunde gefunden. Alle kommen einfach auf einen zu und sprechen einen an. Man hat eben sofort ein Gesprächsthema. Auch mit den Lehrern und Erzieherinnen.“ 

Kleine Internats-Familien

„Ich möchte eigentlich nicht so gern Erzieherin oder Aufseherin sagen“, berichtigt sich Liza. „Für mich ist das nicht so. Hier im Internat gibt es viele kleine Familien. Jede dieser Familien hat rund zehn Kinder und eine Familienmutter, das ist eben die Erzieherin. Also für mich ist es eher so als würde ich bei meiner Großcousine wohnen oder bei meiner Tante. Das ist alles sehr freundlich, eng und familiär.

 

Auch das ist ein Grund, weshalb Liza ihre Familie nicht so sehr vermisst – sie fühlt sich in der Internats-Familie geborgen. „Ich bin ja jetzt echt schon eine Weile hier und ich war noch nie so lange Zeit alleine von zuhause weg“, sagt sie. „Ich bin stolz, dass ich das so gut meistere.“ Trotzdem hat Liza fast täglich Kontakt mit ihren Eltern, es tut ihr gut, zu wissen, dass sie an sie denken. Sie texten, whatsappen und manchmal hören und sehen sie sich über Skype. „Wenn ich sie sehe, dann hätte ich schon manchmal gern eine richtige Umarmung. Aber das geht eben nicht und dann ist es auch in Ordnung so“, erklärt die Stuttgarterin. „Im Schulalltag vergesse ich manchmal auch fast, sie zu vermissen, weil ich so viel Anderes im Kopf habe, dass ich dafür gar nicht genug Zeit habe.“

Liza als Vertreterin Deutschlands

Und nicht nur der Schulalltag lenkt Liza ab, auch in der Stadt Toronto – einer Metropole mit über 5 Millionen Einwohnern – ist immer etwas los. „Es gibt so viel zu sehen“, beschreibt Liza. „Nun war Halloween und alles war dekoriert. Es wird einem nie langweilig.“ Schon beim Blick aus dem Flugzeug war Liza begeistert. „Ich habe den CN-Tower gesehen und ich habe mich sofort gefreut.“ Und so macht sich die 15-Jährige immer wieder auf, die Stadt zu erkunden. Die Größe war zu Beginn verwirrend für Liza, aber die älteren Schülerinnen des Havergal College nahmen die Neulinge einfach mit und zeigten ihnen alles. „Irgendwann findet man sich dann auch zurecht“, erklärt die Stuttgarterin. „Die Tipps von den älteren Mädels helfen dabei. Außerdem haben wir auch eine Stadt-Rallye gemacht. Die war wirklich toll.“ 

 

So lernt Liza Toronto immer besser kennen. Sie geht ins Kino, isst Poutine, besucht den Freizeitpark, nimmt am Schulfest teil und muss auch schon immer öfter ihren Wintermantel anziehen. „Meine Mutter hat ihn mir aus Deutschland geschickt“, erzählt sie. „Den werde ich sicher brauchen während des kanadischen Winters.“ Gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen aus den verschiedensten Teilen der Welt freut sich Liza auf alles, was ihr in den kommenden Monaten bevorsteht. „Es ist toll, Mädchen aus China, Japan, Spanien, Mexiko, den USA und Kanada zu kennen“, erklärt sie. „Ich fühle mich wie auf einem politischen Gipfel, auf dem ich Deutschland vertrete.“

 

Im kommenden Post erfahrt ihr, wie es der dritten Toronto-Teilnehmerin von Breidenbach Education geht. Merle besucht eine Privatschule in Toronto und lebt bei einer Gastfamilie. 

Toronto-Girls #1 – Greta

Ein Auslandsjahr bei Verwandten in Toronto

Die Toronto-Teilnehmerinnen von Breidenbach Education in diesem Jahr zeigen ganz beispielhaft, wie verschieden ein Auslandsjahr aussehen kann. Die 15-jährige Greta aus Karlsruhe lebt seit einem Monat in ihrer eigenen Gastfamilie – bei Verwandten – nämlich bei der Cousine ihrer Mutter. Liza aus Stuttgart verbringt ihr Toronto-Auslandsjahr in einem Internat und Merle aus Berlin geht auf eine Privatschule und lebt in einer Gastfamilie. Drei völlig unterschiedliche Konzepte, drei glückliche Mädchen in Kanada. In den kommenden Blogposts stellen wir die drei und die unterschiedlichen Konzepte vor. 

 

Los geht es mit Greta aus Karlsruhe. Schon vor zwei Monaten ist sie mit ihrer deutschen Familie nach Kanada gereist und hat Urlaub in Nova Scotia gemacht. Die kanadische Seeprovinz liegt an der Atlantikküste und begeistert Touristen und Einheimische mit unberührten Wildnisgebieten und atemberaubenden Küstenstraßen. Von der Hauptstadt Halifax aus ging es dann für Greta nach Toronto – dort wartete ihre Gastfamilie schon mit einem selbstgemalten Plakat auf die Schülerin. 

Ein eigenes Apartment

Nadine, die Cousine ihrer Mutter, ihr Mann Allan und die beiden Kinder Sienna und Victoria heißen Greta herzlich willkommen. „Es ist echt toll hier“, findet die 15-Jährige. „Wir haben ein superschönes Haus, das nur fünf Minuten von der Schule entfernt ist und alle sind so supernett. Es ist einfach perfekt.“ In dem Haus ihrer Gastfamilie hat Greta den gesamten Kellerbereich für sich. „Das ist echt cool“, lacht sie. „Ich habe sozusagen mein eigenes Apartment, sogar mit Eingangstür.“

 

Trotzdem verbringt die Schülerin die meiste Zeit im oberen Bereich des Hauses gemeinsam mit ihrer Gastfamilie, denn mit der versteht sich Greta ganz hervorragend. „Gleich in der ersten Woche sind wir alle gemeinsam zu den Eltern meiner Gastmutter gefahren“, erinnert sie sich. „Die kenne ich schon, weil ich gemeinsam mit meiner Familie im vergangenen Jahr dort Urlaub gemacht habe.“ Die Gast-Großeltern wohnen in der Nähe der Niagara-Fälle und Greta hat die Woche Urlaub dort sehr genossen. 

 

Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie lebt Greta in einem Haus mit Garten in einer Straße mit netten Nachbarn – nur fünf Minuten benötigt sie für ihren Schulweg. „Ich bin zurzeit so glücklich. Ich habe überhaupt kein Heimweh oder will zurück – ganz und gar nicht“, verrät die 15-Jährige. „Der erste Monat hier verging so schnell. Das ist echt unglaublich.“ Die deutsche Sprache rückt für Greta immer mehr in den Hintergrund, manchmal fallen ihr einzelne Worte nicht mehr ein. Ein gutes Zeichen für ihr Englisch – sie ist schon vollständig in der neuen Alltagssprache angekommen. 

Schulalltag in Schuluniform

An ihrer Schule – einer öffentlichen katholischen Schule – hat Greta sechs Schulfächer: Science, English, Leadership, Math, History und Gym.  „Die Schule ist zwar katholisch, aber es stört hier niemanden, dass ich weder katholisch noch besonders gläubig bin“, erklärt sie. „Wir tragen eine Schuluniform und müssen vier Mal im Jahr zur Messe gehen.“ 

 

Schon am ersten Schultag hat Greta eine neue Freundin: Jennifer. Durch sie lernt sie nach und nach viele andere kanadische Schüler kenne. „Die sind alle so nett“, erklärt sie. „Und auch meine Schule ist so toll.“ Greta mag die sympathischen und offenen Lehrer, die einfühlsamen Berater und natürlich ihre Mitschüler. „Am ersten Tag schon haben mich alle angesprochen“, erinnert sie sich. „Ich durfte mich zu ihnen zum Lunch setzen und alle wollten wissen, wie es mir geht. Einfach toll“ 

 

Gretas Schulroutine beginnt morgens um 7.30 Uhr. Sie steht auf und macht sich fertig, kümmert sich um das Frühstück und bringt manchmal ihre kleine Gastschwester zur Schule. „Wenn meine größere Schwester vor der Schule zum Cross Country geht ist das meine Aufgabe“, erklärt sie. „Danach gehe ich los. Schon am Schließfach im Schulgang treffe ich meine ersten Freunde und mit denen rede ich dann bis wir zum Unterricht müssen.“ Zuvor kommt noch die kanadische Nationalhymne und es wird gebetet, dann beginnt die erste Schulstunde um 8.42 Uhr. Jeden Tag hat Greta vier Schulstunden, die jede 100 Minuten lang sind. Dazwischen gibt es Mittagessen in der Schulmensa. 

 

Heimweh hatte Greta bislang noch keines. „Ich denke, das kommt noch“, überlegt sie. „Vielleicht in einem Monat oder so. Ich glaube schon, dass das dann hart ist. Ich denke aber auch, dass meine Gastfamilie immer für mich da ist, falls es mir mal schlecht gehen sollte.“ Falls das Heimweh kommt, hat sich Greta vorgenommen viel darüber zu sprechen, sich aber auch abzulenken und mit Freunden zu treffen. „Bislang fühle ich mich einfach super wohl“, sagt die 15-Jährige. „Ich bin echt glücklich, dass ich das gemacht habe. Im Dezember werde ich dann 16 und ich freue mich schon darauf, meinen Geburtstag in Kanada zu feiern.“

 

Im nächsten Blogbeitrag geht es um die zweite von Teilnehmerin Breidenbach Education in Toronto. Die 15-Jährige Liza lebt in einem Internat. Wie es ihr dort gefällt, erfahrt ihr bald. 

Fight Club und Songwriting in Winnipeg

Josefin genießt die Möglichkeiten an ihrer Schule

Seit fast zwei Monaten lebt die 15-jährige Josefin aus der Nähe von München nun in der kanadischen Provinz Manitoba. Die östlichste Prärieprovinz grenzt an Saskatchewan, Ontario, Nunavut und die US-Staaten North Dakota und Minnesota. Josefin lebt seit Anfang September in der Hauptstadt Winnipeg und verbringt dort ihr Auslandssemester bei einer Gastfamilie. Die multikulturelle Stadt hat rund 660.000 Einwohner und liegt im Tal des Red River. Fünf Monate im Jahr liegt die Temperatur dort unter dem Gefrierpunkt – dadurch gilt Winnipeg als eine der kältesten Städte der Welt. 

 

Umso wärmer geht es in Josefins Gastfamilie zu. „Meine Gastfamilie ist super nett“, berichtet sie. „Mein Gastbruder Jayden ist zehn und meine Gastschwester Kelly sieben Jahre alt. Ich habe mich schon gleich eingefunden.“ Auch ihre Gast-Großeltern hat Josefin schon kennengelernt. Sie wohnen am Sandy Lake, wo sie ein Haus und ein großes Grundstück besitzen. „Gemeinsam mit meinem Gast-Großvater durfte ich dort sogar Biberfallen aufstellen und mit dem Quad fahren“, erzählt Josefin begeistert. „Außerdem haben wir viel eigenes Gemüse geerntet: Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln und Tomaten. Das war eine echt coole neue Erfahrung.“

Neuer Schulalltag

Von Montag bis Freitag besucht Josefin das Glenlawn Collegiate, eine öffentliche Schule in Winnipeg. Um sieben Uhr startet sie in den Tag: macht sich fertig, frühstückt und sorgt selbst für ihr Lunch-Paket. Um acht Uhr geht sie dann zur Schule. Dort besucht Josefin die Kurse Englisch, Französisch, Mathe, Computer Science und Sport. „Schon in den ersten Tagen habe ich beim Lunchbreak in der Cafeteria Freunde gefunden, zum Beispiel Austauschschülerinnen aus China und Polen“, erzählt die 15-Jährige. „Es ist echt interessant, ein ganz anderes Schulsystem kennenzulernen.“ Neben den obligatorischen Kursen, möchte sich Josefin auch für Wahlkurse eintragen. Im Kurs „Peaceful Village“ können Schüler beispielsweise noch in der Schule bleiben und sich bei den Hausaufgaben helfen lassen oder andere Schüler treffen. „Gerade wenn man neu ist und jemanden kennenlernen will, ist das ganz gut“, findet Josefin. „Außerdem möchte ich bei den Fußball Tryouts mitmachen und hoffe, dass ich da ins Team komme.“  

 

Die anderen Schülerinnen und Schüler interessieren sich sehr für die Austauschschülerin. „Sie finden meinen Akzent lustig“, lacht Josefin. „Alle sind echt nett.“ Auch deshalb gefällt der 15-Jährigen ihr Auslandsjahr in Kanada bislang richtig gut. „Es ist natürlich anders als in Deutschland“, erklärt sie. „Besonders in der Schule. Die einzelnen Stunden sind viel länger und man hat nur fünf Fächer.“ 

In den Familienalltag integriert

Gerade zu Beginn gibt es für die Internationals, die aus allen Teilen der Welt kommen, einige Kennenlern-Veranstaltungen. „Andere deutsche Austauschschüler gibt es an meiner Schule nicht“, berichtet Josefin. „Die meisten kommen aus Brasilien oder anderen südamerikanischen Ländern. Außerdem gibt es auch viele chinesische Austauschschüler.“  

 

Ins Familienleben der Gastfamilie ist Josefin schon gut integriert. „Ich bin immer mit dabei“, erklärt die 15-Jährige. „Nach der Schule komme ich nach Hause und mache meine Hausaufgaben, wir essen und verbringen den Abend gemeinsam. Außerdem gehen wir zusammen einkaufen, zu den Großeltern oder auch zu Football-Spielen, zum Beispiel zu den Winnipeg Blue Bombers und waren auch schon im Maislabyrinth und im Streichelzoo.“ 

Neue Freunde

Bei so viel Programm hat Josefin gar keine Zeit für Heimweh. „Klar, war es in der Schule anfänglich echt einsam, weil ich niemanden gekannt habe und alle Englisch gesprochen haben“, erinnert sie sich. „Am Anfang war es auch schwer, andere Leute zu kennenzulernen. Man hat immer nur ein Fach gemeinsam und wechselt dann wieder, außerdem kommt man im Unterricht nicht so richtig dazu, sich auszutauschen. Aber nun kenne ich schon einige Leute und fühle mich im Schulgebäude nicht mehr so verloren.“ Über Skype und Whatsapp hält die 15-Jährige Kontakt zu ihren Eltern. 

 

Besonders gut versteht sich Josefin mit den zwei chinesischen Austauschschülerinnen Jaqueline und Teresa und mit Helena, einer polnischen Austauschschülerin. Gemeinsam mit deren Gastfamilie hat sie sogar schon einen Ausflug an den Catastrophe Lake gemacht. „Dort haben sie ein Cottage“, erzählt sie. „Wir sind Kajak gefahren und haben Brettspiele gespielt, haben viel geschlafen und heiße Schokolade getrunken. Es war echt klasse.“

Sportliche Herausforderung

Drei Mal wöchentlich geht die 15-Jährige nun in der Mittagspause zum „Fight Club“. Gemeinsam mit ihrem Lehrer und den anderen Teilnehmern lernt Josefin dort verschiedene Kampfsportarten. „Wir machen Kickboxen, Jiu Jitsu und Mixed Martial Arts“, erklärt sie. „Das ist echt cool, ich war schon ein paar Mal da und wir haben schon Einiges gelernt.“  Außerdem besucht Josefin den Songwriting Club der Schule. „Immer Mittwochs vor der Schule treffen wir uns um 8 Uhr, da der Unterricht erst um viertel vor Zehn beginnt“, erklärt sie. „Dann sitzen wir eine dreiviertel Stunde lang mit einem supernetten Lehrer zusammen. Wir haben schon eine Gitarren-Jam-Session gemacht und ich habe sogar begonnen, einen Song zu schreiben.“

 

Die Lehrer in Kanada sind nach Josefins empfinden alle sehr nett und lockerer als in Deutschland. „Dass sie nicht so streng sind, ist aber sowohl positiv als auch negativ“, erklärt sie. „Die Schüler haben dadurch wenig Respekt. In der Klasse ist es fast immer laut. Alle unterhalten sich oder schauen aufs Handy, hören Musik oder telefonieren sogar. Das gäbe es in Deutschland so wohl eher nicht.“ Doch davon lässt sich Josefin nicht beirren, sie begegnet den Chancen und Herausforderungen ihres Auslandssemesters offen und interessiert. „Ich lebe jeden Tag hier wie er kommt“, erklärt sie. „Vor allem will ich weiterhin viele Freunde finden und das Land immer besser kennenlernen. Deshalb bin ich ja auch hier.“

 

Wenn ihr auch gespannt seid, wie es für Josefin in Winnipeg weitergeht und wie sie mit einem sicherlich kalten Winter mit durchschnittlich Minus 18 Grad Celsius umgeht, findet ihr die Antwort darauf bald hier bei www.kanadablog.de. 

Super Essen, nette Leute, tolle Schule

Victor fühlt sich wohl in den Canadian Rockies

Victor verbringt sein Auslandssemester in Alberta
Ein breites Lachen vor wunderschöner Kulisse - Victor den Rocky Mountains

Für einige Austausch- oder Gastschüler ist die erste Zeit in Kanada nicht immer einfach. Die fremde Sprache, ein vollständig neues Umfeld und Familie und Freunde, die meilenweit entfernt sind. Doch es gibt auch Austauschschüler, die haben mit der ersten Zeit keine Probleme – so wie Victor.

 

Victor ist 15 Jahre alt und kommt aus Vöhringen in Bayern – die Stadt liegt etwa 18 Kilometer südlich von Ulm. Seinen 16. Geburtstag wird er im November dieses Jahres in Kanada feiern, denn dort verbringt Victor sein Auslandsjahr.

 

Da Victor nur fünf Monate in Kanada verbringen wird, benötigte er keine Study Permit und konnte nach dem Flug direkt aus dem Flughafengebäude raus. „Ich war sehr müde nach der Ankunft und bin gleich schlafen gegangen“, erinnert er sich. 

 

Intensive Projektarbeit an der Schule

Für das kommende halbe Jahr wohnt Victor nun also bei seinen Gasteltern Brent und Kirsten in Exshaw. Das kleine Dörfchen liegt in der Provinz Alberta und hat nur rund 400 Einwohner. Bis nach Canmore , wo sich auch Victors Schule befindet, sind es rund 15 Kilometer und genau wie die größere Stadt liegt auch Exshaw am Bow River. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, erzählt Victor. „Brent und Kirsten unternehmen sehr viel mit mir. Wir wandern oder fahren Mountainbike. Alle Leute, die ich kennenlerne, sind sehr freundlich.“ Schon am zweiten Tag in Kanada ging es für Victor auf eine kanadische Hochzeit. „Es hat mich jeder gleich begrüßt und mit mir geredet, obwohl ich noch nicht so gut Englisch kann“, freut er sich. „Auch das Essen ist viel besser als erwartet und so kann ich mich ja nur wohl fühlen.“

 

Und auch Victors Schule – die Canmore Collegiate High School – gefällt ihm gut. „Es ist super. Da die Schulstunden viel länger sind, kann man intensiver an großen Projekten arbeiten“, erklärt er. „Dass man sich die Fächer aussuchen kann, ist auch klasse.“ So hat der Schüler sich zum Beispiel zwei Fächer ausgewählt, die es für ihn in Deutschland nicht gab: Wood Construction und Outdoor Leadership. Daneben besucht er noch einen Physik- und einen Englisch-Kurs. „In Physik komme ich bisher gut mit, aber Englisch ist ziemlich schwierig“, seufzt er. „Inzwischen habe ich auch schon ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich in der Mittagszeit Basketball spielen kann, was mich sehr freut. Zweimal in der Woche bleibe ich außerdem länger da, um mit der Volleyball-Schulmannschaft zu trainieren.“

Sport als Eisbrecher

Damit hat Victor eine beliebte Form als Eisbrecher gewählt: Beim Sport begegnet man sich auf Augenhöhe und ist schnell Teil eines Teams, vertreibt Langeweile und Heimweh. Dadurch, dass meist alle gemeinsam ein Ziel verfolgen und für ihre Teammitglieder Verantwortung übernehmen, haben alle gemeinsam Spaß – so kann man auch schnell Freunde finden. 

 

Auch von seiner Umgebung ist der 15-Jährige begeistert: „Es ist einfach Natur pur“, schwärmt er. „Überall um mich herum sind die Berge, direkt hinterm Haus sind Fahrradstrecken und Wanderwege.“ Doch die Lage inmitten der unberührten Natur hat auch einen Nachteil: „Ich finde es ungewohnt und anders als in Deutschland, dass es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt“, erklärt Victor. „Die einzige Verbindung nach Canmore ist der Schulbus, der einmal am Morgen hin und nach der Schule zurückfährt. Wenn ich also länger fürs Volleyball bleibe, müssen meine Gasteltern mich abholen. Außerdem müssen sie mich auch zu meinen Freunden fahren.“

 

Wenn der 15-Jährige von der Schule nach Hause kommt, fühlt er sich manchmal alleine. „Dann ist nämlich niemand im Haus“, erklärt er. „Das bin ich nicht gewohnt. Meistens lass ich dann aber einfach Musik laufen, das hilft sehr.“ 

 

Noch ist es Victors erster Monat in Kanada – im Laufe der Zeit wird er viele neue Leute kennenlernen, seinen Wohnort und die Umgebung erkunden und viele Erfahrungen machen. Das Auslandssemester in Kanada wird sicher eine Zeit sein, auf die er gerne zurückblickt. Wir begleiten Victor weiter auf seinem Weg und sind gespannt, was er noch erleben wird. Mehr lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.

Tränenreicher Abschied und toller Empfang in den Rocky Mountains

Paula startet ihr Kanada-Abenteuer

Die 15-jährige Paula wohnt eigentlich in Bad Oldesloe bei Hamburg und hat zwei Brüder – einen älteren und einen jüngeren. Doch am 2. September ging es für sie los in die Canadian Rockies. Die Rocky Mountains sind ein großes Gebirge, das sich über die kanadischen Provinzen Alberta und British Columbia sowie über die US-Staaten Montana, Wyoming, Idaho, Utah, Colorado sowie Nevada erstreckt. Dort wird Paula nun 10 Monate bei einer Gastfamilie verbringen. 

 

Die Gasteltern Brad und Debbie leben mit ihren Töchtern Haley und Lindsay in der kanadischen Kleinstadt Canmore. Schon bevor Paula nach Kanada losgeflogen ist, hatte sie Kontakt mit ihrer Gastfamilie. „Wir haben gefacetimed“, erklärt sie. „Und ich habe mir auch schon im Vorhinein meinen Schulweg auf Googlemaps angeschaut. Mit dem Fahrrad brauche ich nur drei Minuten in die Innenstadt.“

 

Mit einer kleinen Abschiedsfeier an ihrem Geburtstag verabschiedete sich Paula von ihren Freunden in Deutschland. „Die meisten finden es gleichzeitig toll und schade, dass ich gehe. Der Abschied von meiner Familie kurz bevor ich abgeflogen bin, war dann schon sehr tränenreich“, erinnert sie sich. „Aber schon als ich durch die Sicherheitskontrolle durch war, ging es mir besser.“

Flug ins Unbekannte

Vorbereitungsseminar Auslandsjahr Kanada Canadian Rockies
Paula und die Jungs beim Vorbereitungsseminar von Breidenbach

Von Hamburg nach Frankfurt sitzt die 15-Jährige noch alleine im Flieger, dort trifft sie dann die fünf Jungs, die ebenfalls für ein Auslandsjahr in die Canadian Rockies fliegen. Sie alle haben sich beim Vorbereitungsseminar schon kennengelernt.
„Sie sind alle sehr nett“, erklärt Paula. „Selbst als wir nach unserer Ankunft zwei Stunden auf unsere Study-Permit warten mussten, haben wir uns gut unterhalten.“

Nachdem am Flughafen alles geklappt hatte, wurden Paula und die anderen Teilnehmer von Breidenbach Education mit dem Schulbus abgeholt. „Es war ziemlich cool, weil es so ein typisch gelber Schulbus war“, erinnert sie sich. „Und es war mega warm. Wir sind in Deutschland bei 13 Grad losgeflogen und kamen in Canmore bei 32 Grad an.“ Dort wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Gastfamilien abgeholt. Das Abenteuer Kanada hatte offiziell begonnen. 

 

„Alles lief von Anfang an sehr entspannt ab. Am ersten Abend habe ich noch ausgepackt, mein Zimmer eingerichtet, etwas gegessen und bin dann auch echt bald ins Bett gegangen“, erinnert sich Paula. „Ich habe zwei Gastschwestern und es war schön, die Große auch noch kennengelernt zu haben, bevor sie am nächsten Tag wieder zur Universität nach Calgary musste.“ Gleich zu Beginn fühlt sich die 15-Jährige pudelwohl bei ihrer Gastfamilie. „Die sind superlieb und ich kann mit ihnen über alles reden“, sagt sie erleichtert. „Alle haben mich so toll in die Familie aufgenommen, sie haben mir sogar ein Fahrrad besorgt, um zur Schule zu kommen.“ 

Neue Schulfächer

Bei ihrer Gastfamilie lebt Paula in ihrem eigenen Zimmer und hat auch ein eigenes Bad. Dort bereitet sie sich jeden Morgen für ihren Schultag vor – der sieht ganz anders aus als in Deutschland: „Wir haben hier nur vier Fächer und die jeden Tag“, lacht sie. „Zwei meiner Fächer gefallen mir richtig gut. Mathe und Team-Leadership. Dabei organisieren wir Sachen für die Schule. Heute haben wir zum Beispiel Mülleimer geleert und alles recycled. Dadurch verdienen wir uns Geld und können davon beispielsweise einen Bus mieten und gemeinsam mit allen irgendwo hinfahren.“ Dadurch, dass der Team-Leadership-Kurs klein ist und nur sieben Schüler umfasst, war der Start dort ganz entspannt für Paula. 

 

Nach Mathe und Team-Leadership hat die 15-Jährige Media-Technology und Französisch. „Media Technology finde ich nicht so toll“, erklärt sie. „Aber ich konnte nicht mehr wechseln. Es sollte eigentlich mehr mit Fotografie sein – vielleicht wird es ja noch besser!“ Der Französisch-Kurs ist relativ einfach für Paula. „Ich bin in einem Kurs, der von der 9. bis zur 11. Klasse geht“, erklärt sie. „Es sind Leute dabei, die bislang noch kein Französisch gelernt haben und welche, die zuhause Französisch sprechen. Auch wenn es kein hohes Niveau ist, ist es trotzdem spaßig.“

 

Noch verbringt Paula ihre Mittagspausen meist mit den anderen deutschen Internationals, die sie alle super nett findet. Doch sie hofft, dass sie bald auch mehr Kontakt zu den Kanadiern knüpfen kann. „Klar kenne ich auch jetzt schon Kanadier und das wird sicher auch noch mehr. Sie sind alle super nett und sozial und hilfsbereit“, freut sie sich. „Ich bin ja erst so kurz hier und werde noch zehn Monate bleiben.“ Bislang hat sie die kanadischen Schüler schon ein paarmal am Fluss – dem Bow River – getroffen. Dort konnten die Jugendlichen in den ersten Wochen sogar noch baden. „Wahrscheinlich wird sich das bald ändern“, ist sich Paula sicher. „Es ist schon deutlich kühler hier und hat ziemlich geregnet in letzter Zeit.“ 

Perfekte Ski-Destination

Doch auch der Wechsel in die Winterzeit wird der 15-Jährigen tolle Stunden bescheren. „Meine Gastfamilie hat mir schon versichert, dass ich mit ihrem Familienskipass mitfahren kann“, freut sie sich. „Canmore ist schließlich einer der besten Ausgangspunkte für tolle Ski-Trips.“ Rund um die Kleinstadt gibt es vier tolle Ski-Resorts – alle nicht weiter als eine Stunde entfernt. „Canmore ist sowieso echt nett“, findet Paula. „Es ist eine schöne Kleinstadt in den Rocky Mountains, total idyllisch. Wenn ich am Bow River entlang zur Schule fahre, bin ich mitten in der Natur. Es stand sogar schon einmal ein Elch mitten auf meinem Fahrradweg.“  

 

Heimweh spielte für die 15-Jährige bislang noch keine Rolle. Sie hat jeden Tag Kontakt mit ihren Freundinnen und ihrer Mutter über Skype. „Klar ist vieles anders als in Deutschland und ich kenne die Leute noch nicht so gut“, sagt sie. „Aber das braucht halt alles etwas Zeit und wird schon werden. Als das mit dem Kurs in der Schule nicht geklappt hat, habe ich meine Mutter schon vermisst. Normalerweise regelt sie sowas für mich.“ 

 

Nun wird Paula ihre Gegend nach und nach besser kennenlernen. Ihr Gastvater hat ihr schon die Stadt gezeigt und auch mit ihrer Gastmutter hat Paula eine Ausfahrt unternommen: „Ich war mit ihr und ihrer Freundin wandern“, lacht sie. „Ganze elf Kilometer! Ich war vorher noch nie richtig wandern – nur spazieren gehen. Es war kein schwerer Hike aber schon anstrengend, da ich es einfach nicht gewohnt war. “ 

 

Das wird sicher nicht die letzte neue Erfahrung für Paula sein. Ihr Auslandsjahr hat ja gerade erst begonnen und hier auf dem Kanadablog lest ihr bald, wie es ihr weiter in Canmore ergeht. 

Josefin geht für ein Auslandssemester nach Winnipeg

Ab in eine der kältesten Städte der Welt

Es geht los für die neue Runde der Breidenbach-Education-Teilnehmer. Nach und nach fliegen die Jugendlichen nach Kanada und starten dort in ein anderes Leben in Gastfamilien oder im Internat. So geht es auch Josefin aus der Nähe von München. Im September startet sie nach Winnipeg in der Provinz Manitoba

 

Manitoba gehört zu den Prärieprovinzen Kanadas und grenzt an Saskatchewan, Ontario, Nunavut und die US-Bundesstaaten North-Dakota und Minnesota. Winnipeg ist mit seinen 660.000 Einwohnern die Hauptstadt der Provinz und die siebtgrößte Stadt Kanadas. Im Winter gilt sie als eine der kältesten Städte der Welt. 

 

Daheim lebt Josefin gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und zwei Katzen in einem Haus in Gräfelfing. Aus der Kleinstadt nahe München geht es jetzt für Josefin in die Metropole. Mit ihren engsten Freunden hat die 15-Jährige schon ein schönes Abschiedsfest gefeiert. „An meinem letzten Abend in Deutschland möchte ich aber auch noch einmal mit meiner Familie und meinen engsten Freunden gemeinsam grillen“, erklärt Josefin. „Immerhin sehe ich ja alle ganze fünf Monate lang nicht.“ 

Gute Organisation überzeugt

Auch für Josefins Mutter war der Schritt nicht leicht, ihre Tochter alleine für so lange Zeit in einem anderen Land zu wissen. „Für meine Mutter ist das Ganze auf jeden Fall schwieriger als für meinen Vater“, weiß Josefin. „Er und ich mussten meine Mama überzeugen, dass ich gehen darf. Länger als fünf Monate hätte sie aber wohl nicht erlaubt.“ 

 

Überzeugt hat Josefin und ihre Mutter aber auch die Organisation von Breidenbach Education. „Wir waren gemeinsam bei der Jugendbildungsmesse in München“, erinnert sich Josefin. „Da war mir das Team von Breidenbach gleich sehr sympathisch und auch meine Mutter hat sich gut aufgehoben gefühlt.“ Und auch während der Organisation und Planung sind die beiden begeistert: „Es war alles gut organisiert, mir wurde eine tolle Schule vorgeschlagen und Herr Woehrle hat sich darum gekümmert, dass ich an einen Ort komme, wo ich Französisch und Englisch verbinden kann.“ 

 

Nun wird Josefin in einer zweisprachigen Gastfamilie leben, die sie schon durch mehrere Email kennt. „Die Kinder in meiner Familie sprechen mit der Mutter Englisch und mit dem Vater Französisch“, erzählt sie. „Das finde ich spannend und ich denke, dass ich davon viel profitieren kann. Außerdem lerne ich natürlich auch an meiner kanadischen Schule Französisch und Englisch.“

Neue Schulfächer

Nach Kanada wird Josefin auf jeden Fall ihre Gitarre mitnehmen. „Ich hätte sogar Gitarre als Fach in der Schule wählen können, habe mich aber dann doch anders entschieden“, sagt sie. „Nun mache ich neben den Pflichtfächern Englisch, Mathe und Sport noch Französisch und Computer Science.“ Daheim spielt die 15-Jährige auch Fußball im Verein und hofft, dass sie diese Leidenschaft auch in Kanada fortführen kann. 

 

Das Vorbereitungsseminar bei Breidenbach Education hat Josefin im Vorfeld ihres Auslandssemesters sehr unterstützt. „Es war natürlich vor allem sehr interessant sich mit den anderen Teilnehmern auszutauschen, weil ich sonst nicht so viele Jugendliche kenne, die das machen“, findet Josefin. „Außerdem hat uns das Team von Breidenbach Education allerlei Wissenswertes rund um Kanada erzählt. Von Bräuchen über die Einreise und Verhaltensregeln. Man kann sagen, dass ich davor eigentlich echt keine Ahnung hatte und danach wirklich gut vorbereitet war.“

Verbindung von Englisch und Französisch

Für Kanada hat sich die 15-Jährige entschieden, weil sie in dem Land sehr gut die Sprachen Französisch und Englisch verbinden kann – „Und meine Mama fand Kanada auch sympathischer als die USA“, lacht sie. Während der fünf Monate im zweitgrößten Staat der Erde will Josefin nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessern, sondern über ihren Tellerrand hinausblicken und neue Kontakte knüpfen. „Ich bin sicher, dass mich das stärkt, weil ich ja ganz alleine unterwegs bin“, ist sie überzeugt. „Das wird mich sicher weiterbringen.“

 

Auch in der Vergangenheit ist Josefin schon viel gereist: Mit ihrem Vater hat sie beispielsweise New York oder Thailand besucht, doch die Reise nach Kanada wird anders. „Trotzdem bin ich eigentlich noch nicht wirklich aufgeregt“, erklärt sie. „Das kommt wahrscheinlich erst, wenn ich dann wirklich am Flughafen stehe. Mehr Sorge macht der 15-Jährigen ihre Rückkehr: „Es ist schon komisch, meine Freunde so lange zurückzulassen“, überlegt sie. „Da habe ich schon ein bisschen Angst davor, dass wir uns nicht mehr verstehen könnten oder ich mich nicht mehr einfinde nach den fünf Monaten.“ 

 

Auch deshalb will Josefin mit allen über Skype und Whatsapp Kontakt halten – und auch hier auf dem Kanadablog können Freunde und Verwandte aber auch alle anderen Interessierten verfolgen, wie es der 15-Jährigen in Kanada ergeht. Nun wird Josefin ihre Taschen zu Ende packen – ganz oben drauf kommen die Gastgeschenke für ihre Familie in Kanada: „Für die Kinder habe ich Lebkuchenherzen mit ihren Namen drauf vorbereitet“, erzählt sie. „Den Eltern bringe ich ein selbstgemachtes Lavendelsäckchen mit Lavendel aus unserem Garten mit.“

 

Wohin reisen die anderen Teilnehmer der neuen Runde von Breidenbach Education? Das und mehr lest ihr im nächsten Beitrag hier auf dem Kanadablog.

Kofferpacken fürs Auslandsjahr in Kanada

Für Katharina geht es bald nach Kelowna, British Columbia

Wer schon einmal eine Woche in den Urlaub gefahren ist, der weiß, dass es schwierig ist, die richtigen Dinge in den Koffer zu packen: Nicht zu viel, nicht zu wenig, nicht zu kalt und nicht zu warm sollten die Kleidungsstücke sein.
Die neue Teilnehmerrunde von Breidenbach Education steht nun vor einer noch größeren Herausforderung:  Wie packt man für ein Schuljahr im Ausland?

 

Die 15-Jährige Katharina hat eine solche Reise vor sich. Sie wird ein Semester an einer Privatschule in Kelowna (British Columbia) verbringen. Katharina wohnt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in Schwäbisch Gmünd, einer Kleinstadt in der Nähe von Stuttgart. Dort hat sie auch zwei Hunde und ein Pferd, mehrmals die Woche spielt sie Volleyball und geht reiten. Am 26. August geht es für die 15-Jährige los – dann geht der Flieger über den großen Teich direkt ins Abenteuer. In Kelowna wird Katharina bei einer Gastfamilie leben: „Sie sind gerade noch im Urlaub“, erklärt die 15-Jährige. „Aber wir hatten schon Kontakt per Mail und wollen auf jeden Fall noch skypen. Ich bin schon sehr gespannt.“ 

 

Gastmutter Yusula und Gastvater Tony haben zwei kleine Kinder. Die Tochter ist drei Jahre alt und der Sohn in der dritten Klasse. Neben Katharina wird noch eine zweite Gastschülerin bei der Familie wohnen. „Sie ist 17 Jahre alt“, freut sich Katharina. „Es ist schön, dass noch jemand da ist, der etwa in meinem Alter ist.“

Unterstützung von Freunden und Familie

„Meine Familie und meine Freunde freuen sich für mich“, erklärt Katharina. „Sie unterstützen mich sehr, möchten aber nicht, dass ich länger als fünf Monate weg bin. Und auch ich möchte das nicht. Denn wenn ich nur das Semester weg bin, kann ich wieder in meine Schulklasse zurück. Ich muss die Klasse also nicht wiederholen - das ist mir schon wichtig.“ Dieser Grund brachte Katharina auch nach Kanada. „Eigentlich wollte ich nach Amerika, da ich dort geboren bin. Ich kam mit einem dreiviertel Jahr nach Deutschland“, erklärt sie. „Aber in Amerika war nur ein ganzes Schuljahr möglich. Das wollte ich nicht.“

 

Durch Freunde hat Katharina schon viel über Austauschprogramme gehört – nun ist sie gespannt, wie ihr eigenes Kanada-Abenteuer ablaufen wird. Da die 15-Jährige so gerne reitet, hat sie sich auch schon nach Reitställen in der Nähe von Kelwona erkundigt. „Ich will dort auch reiten gehen“, erklärt sie. „Ich werde bald einige Ställe anschreiben oder vor Ort vorbeigehen und schauen, ob das möglich ist.“ 

Gute Vorbereitung ist alles

Das Vorbereitungsseminar von Breidenbach Education in Stuttgart hat Katharina sehr gut gefallen. „Ich habe viele Leute kennengelernt, die ich hoffentlich auch wiedertreffe“, erzählt sie. Auf dem Seminar und während der gesamten Vorbereitungszeit für das Auslandsjahr war es auch für Katharinas Eltern schön zu sehen, dass alle Teilnehmer von Breidenbach Education so gut betreut werden. „Da lassen sie mich auch viel leichter gehen“, lacht die 15-Jährige. „Es ist für uns alle ein gutes Gefühl, dass immer jemand da ist, der sich auskennt, wenn es Probleme geben sollte.“

 

Wenn Katharina in Kelowna ankommt, wird es für alle Internationals eine Einführungswoche geben. „Bis jetzt geht es noch mit der Aufregung“, erzählt Katharina. „Aber ich freue mich mega. Ich werde bei meinem Auslandssemester in Kanada eine Schuluniform tragen. Da habe ich schon passende Hosen und Schuhe besorgt. Die Hosen sind khaki-beige und die Schuhe müssen ganz schwarz sein.“

Schuluniform? Check!

Und was muss sonst noch in Katharinas Koffer?

Handgepäck

• Mit in den Flieger dürfen eine kleine Tasche und eine Laptop- oder Handtasche

• Ins Handgepäck gehören alle Reiseunterlagen, die man am Flughafen bzw. zur Einreise braucht. 

Ticket

Reisepass

Study Permit Approval oder eTA

Letter of Acceptance

Custodianship Declaration

Reisevollmacht

Kopie der Geburtsurkunde sowie Kopie von den Ausweisen der Eltern

• Handy und die kanadische SIM-Karte (von Breidenbach Education)

• Notfallkleidung, falls der Koffer nicht ankommt

• Transferbestätigung (falls vorhanden)

• Telefonnummer der Gastfamilie und des Abholers vom Flughafen 

• Notfallkarte und Handbuch von Breidenbach

• Bargeld für die ersten Tage - Empfehlung ca. CAD 400,00 

• Bankkarte oder Kreditkarte 

• Neben all diesen wichtigen Dingen, gibt es noch einige optionale Dinge: 

Kaugummis – helfen beim Druckausgleich

Kamera für Fotos und Videos von der Abreise bzw. Ankunft

Tagebuch für die ersten Eindrücke und Gedanken während des Flugs

Reisegepäck

• Beim Kofferpacken heißt es auch: Kilos sparen. Maximal 23 Kilogramm sollte der Koffer schwer sein!

Wer einen zweiten Koffer benötigt kann ihn gegen einen Aufpreis von ca. 75 Euro pro Flug einchecken. 

• Nicht vergessen: Kofferanhänger mit Adresse der Gastfamilie

• Einige wichtige Dinge gehören in den Koffer: 

Kopie vom Reisepass

Medikamente in Originalverpackung 

Wichtige medizinische Originaldokumente (Impfpass, Rezepte, Medikamentenliste) 

Ersatzbrille und Kontaktlinsen (falls erforderlich)

Ladegeräte und Reiseadapter (erhältlich in Elektronikfachmärkten)

Fotos von Freunden und Familie

• Musik und Bücher von Zuhause

• Kleinigkeiten von Zuhause z.B. als Geschenk für neue Freunde

• Kleidung je nach Region

• Winterjacke, Handschuhe, Stiefel, 

• Regenjacke, Regenschirm, 

• Badekleidung, 

• Alltagskleidung - darunter gerne Basic-Oberteile, die sich mit vielen Dingen kombinieren lassen

• Hausschuhe, 

• Wäschebeutel, Schlafanzug, Unterwäsche, Socken, Kosmetik und Hygieneartikel. Scheren nicht ins Handgepäck! 

• Ein etwas schickeres Outfit

• Sportkleidung und Sportschuhe (Outdoor und Indoor) 

• ggf. Sportausrüstung

• ggf. Musikinstrumente

• Falls nicht im Handgepäck: Kamera

• Schultasche bzw. Rucksack 

• Wörterbuch und Übersetzer-App für das Handy

Tipp: Mit einer „Kofferpacken“-App wie zum Beispiel „Pack the Bag“ „Packtor“ kann man sich eine eigene Pack-Liste zusammenstellen. In vielen verschiedenen Kategorien werden Gegenstände aufgelistet, die zu dieser Kategorie gehören. Einfach auswählen und nach und nach abhaken, was im Koffer landen soll. 

 

Bald werden die Koffer unserer neuen Teilnehmer gepackt sein und es geht los nach Kanada. Hier auf dem Kanadablog werden wir Katharina und all die anderen Schülerinnen und Schüler weiterhin begleiten. 

Mit Bauchgefühl zur perfekten Schule

Liza geht für 10 Monate nach Toronto in ein Internat

Nicht mal mehr vier Wochen, dann geht es für die nächste Runde der Breidenbach-Education-Teilnehmer los: Das Auslandsjahr in Kanada beginnt. Nach und nach wollen wir hier auf dem Kanadablog wieder einige Schülerinnen und Schüler vorstellen und sie auf ihrer abenteuerlichen Reise begleiten. Los geht es mit unserer Vorstellungsrunde bei Liza, die bald für zehn Monate in Toronto leben wird.

 

Liza, 15, aus Stuttgart

 

Halb Ungarin, halb Schweizerin lebt die zweisprachig aufgewachsene Liza erst seit fünf Jahren in Deutschland. Dort wohnt sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater in Stuttgart. „Mein Vater ist früh verstorben“, erklärt sie. „Deshalb habe ich auch keine Geschwister.“ Ihren 16. Geburtstag wird Liza nun in Kanada feiern – gemeinsam mit vielen anderen gleichaltrigen Schülerinnen. Nachdem die Entscheidung für das Auslandsjahr getroffen war, ging der weitere Weg recht leicht. „Ich glaube, es bringt viel, sich sowas mal zuzutrauen“, erklärt Liza. „Ich gehe aber natürlich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Aber es ist ja nicht so, dass man die Familie wirklich nicht mehr sieht – es gibt ja Skype, Facetime und Whatsapp – da habe ich meine Familie ja wirklich mit dabei.“ Entspannt und offen auf alles Neue freut sich die 15-Jährige auf die Zeit in Toronto. „Es werden mir aber trotzdem alle sehr fehlen“, ist sie sicher. „Ich habe eine ganze Liste an Verwandten und Freunden, an die ich Postkarten schicken muss.“

Die Entscheidung

Liza mit ihrer Mutter in Stuttgart
Liza mit ihrer Mutter in Stuttgart

„Für mich war eigentlich schon früh klar, dass ich mal nach Kanada gehen möchte. Mein Vater war – als er 17 Jahre alt war – auch für ein Jahr in Kanada“, erklärt Liza. „Er war damals in Quebec. Von meinen Großeltern habe ich gehört, wie begeistert er war. Deswegen war es für mich klar, dass ich das auch mal erleben möchte, falls sich die Chance bietet.“ 

Das Ziel Kanada stand also fest, nun fehlte nur noch die passende Schule: „Ich denke, wenn man das Wort Internat hört, haben viele Menschen Vorurteile“, lacht Liza. „Aber als ich beim Kennenlerngespräch bei Breidenbach Education war, wurden mir so viele Schulen vorgestellt, die alle auf eine ganz spezielle Art und Weise toll sind und da war es echt schwierig sich zu entscheiden. Aber als ich diese Schule gesehen habe, wusste ich: Da muss ich hin.“  Ein ganzes Schuljahr wird Liza nun ab September im Havergal College – einem Mädcheninternat in Toronto – verbringen. „Ich lasse mich nicht von Klischees beirren, sondern habe bei der Entscheidung auf mein Bauchgefühl gehört“, erklärt die 15-Jährige. An langen Wochenenden oder wenn das Internat aus anderen Gründen geschlossen ist, wird Liza bei einer Gastfamilie leben. 

Das Internat

Das Havergal College gibt es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Knapp 1000 Schülerinnen lernen hier. Das Schulgelände ist etwa 22 Hektar groß und befindet sich im Herzen Torontos. Die Stadt ist mit 2,6 Millionen Einwohnern die größte Kanadas und die Hauptstadt der Provinz Ontario. Nicht nur die Lage, auch das satte Grün und die Verbindung der historischen und modernen Gebäude ist beeindruckend. Mit einem Fitness Center, einem Schwimmbad, Musik Studios, einem Theater und vielem mehr haben die Schülerinnen jede Menge Möglichkeiten, außerschulischen Aktivitäten nachzugehen. 

 

Schülerinnen des Havergal College können beispielsweise: 

• Verschiedene Instrumente lernen,

• Buch- oder Koch-Clubs besuchen

• Sportarten wie Basketball, Hockey oder Ultimate Frisbee ausüben 

• Wichtige Programme wie PhotoShop, InDesign oder Final Cut kennenlernen und vieles mehr. 

 

Genau wie alle anderen Schülerinnen am Havergal College wird Liza eine Schuluniform tragen und einem von zehn Häusern zugeteilt, die jeweils eigene Farben, Hymnen und Maskottchen haben. Für die 15-Jährige eine völlig andere – und aufregende – Welt. Das Havergal College will die Mädchen darauf vorbereiten, „die Welt zu verändern“. 

Die Vorbereitungen für das Auslandsjahr in Kanada

Liza mit den anderen Teilnehmer in Stuttgart beim Vorbereitungsseminar
Liza mit den anderen Teilnehmer in Stuttgart beim Vorbereitungsseminar

„Ich bin sehr gespannt, wie meine Zeit in Kanada wird“, sagt Liza. „Zehn Monate werde ich dort verbringen. Ich persönlich kann es kaum erwarten. Es ist wirklich so dass ich denke: Ich will da hin.“ Die Anmeldung war noch ganz unproblematisch für die 15-Jährige, als sie die Nachricht bekommt, dass sie angenommen wurde, war das noch einmal ein ganz anderes Gefühl – alles wurde plötzlich ganz real. „Angst habe ich aber keine“, versichert Liza. „Wenn man eine tolle Schule gefunden hat, dann kann ich persönlich mir nichts Besseres vorstellen, als dass ich am 4. September im Flugzeug sitze und endlich hinkomme und diese neuen Menschen kennenlerne.“ 

 

Durch Breidenbach Education hat Liza zwei andere Mädchen kennengelernt, die ebenfalls das Havergal College besucht haben. „Mit den beiden habe ich tollen Kontakt“, erklärt sie. „Ich konnte so viel fragen und die beiden sind sehr nett und haben tolle Erfahrungen gemacht. Das hat mich schon auch ein bisschen beruhigt. Deswegen habe ich eigentlich nicht so viele Sorgen, ich denke das kommt – wenn –  dann direkt vor der Abreise...“

 

Damit alles nach Plan läuft, war das Team von Breidenbach Education auch an Lizas Seite, als es um alles Organisatorische rund um ihr Auslandsjahr ging. „Ich dachte am Anfang, dass der Papierkram gar nicht so viel ist. Aber das war ein Trugschluss“, lacht sie. „Da haben mir die Leute von Breidenbach Education wirklich unglaublich viel geholfen. Die ganzen Formulare sind natürlich auf Englisch und ich war wirklich dankbar, dass ich deren Hilfe in Anspruch genommen habe. Dadurch hatte ich keine Probleme, wirklich.“

 

Neben den organisatorischen Belangen hat sich Liza auch persönlich auf ihren Aufenthalt in Kanada vorbereitet: „Vor allem auf die englische Sprache freue ich mich sehr. Ich bin ja schon zweisprachig aufgewachsen, ich kann ungarisch und deutsch, und deswegen fiel mir auch Englisch relativ leicht“, erzählt sie. „Zur Vorbereitung auf Kanada habe ich vor rund einem Jahr begonnen, englische Bücher zu lesen.“ Nachdem Liza mit leichter Literatur angefangen hat, steigerte sie sich Stück für Stück. „Ohne dass ich es gemerkt habe, hatte ich einen ganz anderen und vielfältigeren Wortschatz als meine Mitschüler“, freut sie sich. „Das hilft mir jetzt wirklich sehr und ich kann es kaum erwarten.“

Freunde und Familie

„Meine Familie unterstützt mich wirklich sehr. Es war auch meine Mutter, die Breidenbach Education durch einen Flyer gefunden hat“, erklärt Liza. „Sie ist natürlich sehr traurig, weil ihr Schützling bald für ein Jahr weg ist. Aber sie ist auch sehr stolz auf mich.“ Gemeinsam versuchen die beiden nun die verbleibende Zeit in den Sommerferien – die Zeit vor dem Auslandsjahr – zu nutzen und so viel wie möglich zu erleben. „Auch meine Freunde haben einerseits gelacht und andererseits geweint“, fügt die 15-Jährige hinzu. „Als sie erfahren haben, dass ich wirklich bei der Schule angenommen wurde, waren sie aber schon sehr stolz. Zwei meiner Freundinnen machen auch ein Auslandsjahr, deshalb können wir uns da wirklich sehr gut austauschen.“

 

„Ich bin aufgeregt und voller Vorfreude. Wenn man die perfekte Schule hat, dann kann einen nichts mehr stoppen“, ist sich Liza sicher. „Ich lasse jetzt einfach nur noch alles auf mich zukommen.“ Und wir werden Liza begleiten: Wie ist die Ankunft im Internat, welchem Haus wird sie zugeteilt, lernt sie schnell neue Freunde kennen und wie fühlt man sich eigentlich in den ersten Wochen eines so langen Auslandsaufenthalts. Das alles lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Vorbereitungsseminar bei Breidenbach Education

Zwei spannende Tage, zwei großartige Gruppen: die Vorbereitungsseminare für das Schuljahr 2017/2018
Zwei spannende Tage, zwei großartige Gruppen: die Vorbereitungsseminare für das Schuljahr 2017/2018

Wertvolle Tipps fürs Auslandsjahr, neue Freunde und viel Spaß

Vorbereitungsseminar Kanada Austausch
Workshops und Vorträge: konzentriertes Arbeiten

Jedes große Abenteuer beginnt mit einem ersten Schritt. So ist das auch für die neuen Teilnehmer, die bald mit Breidenbach Education zu Gast in Kanada sein werden. Unweit des Fernsehturms im schönen Waldhotel Stuttgart trafen sich die Jugendlichen in tollem Ambiente und bei heißen Temperaturen, um gemeinsam viel Interessantes rund um Kanada zu erfahren, ein bisschen Englisch zu sprechen, nützliche Tipps für ihr Auslandsjahr zu bekommen und natürlich um viel Spaß zu haben.

 

Die ersten wichtigen Entscheidungen hatten alle Teilnehmer schon getroffen: Soll man „nur“ für ein Semester nach Kanada oder für ein ganzes Jahr? Geht es in ein Internat oder zu einer Gastfamilie? Will ich in einer französischsprachigen Provinz leben? Kanada bietet den Gastschülern eine solche Breite und Vielfalt an Möglichkeiten, dass allein diese Entscheidungen nicht allen leichtgefallen sind. Doch mit der Hilfe des Breidenbach-Teams haben alle die perfekte Destination gefunden. Nun wurde es Zeit, in die Tiefe zu gehen. 

 

Schon morgens hatten sich die Teilnehmer des Jahrgangs 2017/18 das erste Mal getroffen. Jacob Woehrle und Kristin Schwab von Breidenbach Education interessierte, welche Erwartungen die Jugendlichen an ihr Auslandsjahr haben.
„Alle haben zusammengesessen und wir wurden nach Provinzen sortiert“, erinnert sich Teilnehmerin Paula, die aus Bad Oldeslohe kommt. „Ich gehe gemeinsam mit fünf Jungen nach Canmore. Alle waren nett und wir hatten Zeit uns kennenzulernen.“

Wichtige Informationen

Nach und nach versorgte das Breidenbach-Team die Jugendlichen mit Informationen zu Land und Leuten, zur Anreise und zum Alltag vor Ort mit Schule und Gastfamilien. Wird es einen „Kulturschock“ geben? Welche Probleme können auftreten? Wie integriere ich mich am besten und wie fülle ich eine Declaration-Card aus? Auch kleine Anekdoten lockerten die Stimmung immer wieder auf. „Wenn man in Kanada von einem Jungen ins Kino eingeladen wird und er zahlt, bedeutet dass, dass man ein Paar ist“, lacht Paula. „Das habe ich noch nicht gewusst und hier in Deutschland ist das ja auch nicht so.“     

 

Eine wichtige Frage für viele Teilnehmer war auch, ob man seiner Gastfamilie etwas mitbringen soll. „Ich habe gehört, dass die Kanadier keine so leckere Schokolade haben wie wir“, verrät Paula. „Da möchte ich als Gastgeschenk ein bisschen deutsche Schokolade mitbringen. Vielleicht auch Lübecker Marzipan – das kommt aus meiner Gegend. Eine kleine Aufmerksamkeit ist schön, aber übertreiben sollte man es wahrscheinlich nicht.“

Aufregung und Vorfreude

BC calling! Unsere Gruppe für British Columbia
BC calling! Unsere Gruppe für British Columbia

Auch die anderen Schülerinnen und Schüler waren aufgeregt und hatten viele Fragen. „Ich war zwar letztes Jahr schon einmal zwei Wochen auf Norderney – aber das Auslandsjahr in Kanada ist nochmal eine ganz andere Nummer“, ist sich die 15-jährige Lilly sicher. „Ich bin ziemlich aufgeregt und habe schon im Internet nach meiner kanadischen Schule gegoogelt.“ Beim Vorbereitungsseminar von Breidenbach Education konnte Lilly nun viel über die Abläufe vor Ort, ihre Ankunft und das Leben in der Gastfamilie erfahren. Die 15-Jährige wird zehn Monate in Roblin (Manitoba) verbringen. „Anfangs saßen wir alle ein bisschen angespannt auf unseren Sitzen“, erinnert sie sich. „Doch dann wurde die Stimmung immer lockerer und wir haben viel gelacht. Das Vorbereitungsseminar war schon eine sehr große Hilfe.“

 

In einer Mappe können die Teilnehmer des Jahrgangs 2017/18 alle Informationen sammeln. Auch Kontaktdaten werden eifrig untereinander ausgetauscht. Ganz wichtig ist das ultimative „Handbuch Schüleraustausch“, in dem das Team von Breidenbach Education alles Wissenswerte zum Auslandsjahr aufgeschrieben hat. Darin können die Schülerinnen und Schüler auch vor Ort in Kanada noch einmal blättern, wenn Sie Fragen haben. Außerdem finden sie dort alle wichtigen Nummern – zum Beispiel auch die der deutschen Mitarbeiterin von Breidenbach Education, die sich vor Ort in Kanada um die Schüler kümmert.

Kontakte knüpfen

entspannte Mittagspause und gutes Essen
entspannte Mittagspause und gutes Essen

Auch die Eltern konnten beim Vorbereitungsseminar alle wichtigen Fragen stellen: Können wir unsere Kinder in Kanada besuchen? Wer sind die Ansprechpartner vor Ort? Wie funktioniert die Einreise und welche Versicherungen brauchen die Schüler? Die Mitarbeiter von Breidenbach Education gingen auf diese und noch viele weitere Punkte detailliert ein und konnten allen Eltern ein gutes Gefühl geben: Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr ist jemand von Breidenbach Education erreichbar, falls es einmal Probleme geben sollte. 

 

„Eltern haben ja ganz andere Fragen als wir Jugendlichen“, findet die 15-jährige Liza. „Für meine Mutter ist es schon ein bisschen schwierig, dass ich so lange von zuhause weg bin.“ Die Stuttgarterin wird ab September in einem Mädcheninternat in Toronto zur Schule gehen. Beim Vorbereitungsseminar hat sie zwei Mädchen getroffen, die ebenfalls nach Ontario gehen. „Eine davon wohnt sogar nur drei Straßen weiter“, lacht sie. „Sie geht aber nicht aufs Internat. Aber es ist trotzdem schön, zu wissen, dass jemand in der Nähe ist, den ich schon ein wenig kenne.“ Rückblickend ist die 15-Jährige sehr froh, so gut vorbereitet zu sein: „Das Seminar war unglaublich interessant und es wurden viele Fragen geklärt, an die ich überhaupt noch nicht gedacht hatte“, erinnert sie sich. „Es war ein schönes Beisammensein. Alle waren sehr aufgeregt und da wir ja alle wussten, dass es bald losgeht, hatten wir von Beginn an ein tolles Gemeinschaftsgefühl.“

 

Bald werden Paula, Lilly, Liza und die anderen Jugendlichen ihre ersten Erfahrungen vor Ort machen, neue Begegnungen werden sie prägen und Erfahrungen ihren Horizont erweitern. Hier auf dem Kanadablog könnt ihr diese Geschichten verfolgen und dabei auch einiges über Kanada sowie Wissenswertes zum Erlebnis Schüleraustausch erfahren. Habt ihr auch Interesse als Gastschüler nach Kanada zu gehen? Dann informiert euch hier: www.breidenbach-education.com oder bestellt das aktuelle Magazin von Breidenbach Education.