Blog-Beiträge aus dem Schuljahr 2016/2017

Teresa ist wieder daheim...

... und will sobald wie möglich nach Kanada zurück

Beinahe ein ganzes Jahr lebte die 17-jährige Teresa bei einer Gastfamilie in Vernon (British Columbia).

Nun ist sie wieder zurück in Deutschland und kann ihr Glück noch gar nicht richtig fassen. „Unterm Strich war das mein bestes Jahr überhaupt. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben“, strahlt Teresa. „Nach diesem Erlebnis weiß ich irgendwie auch wohin es wohl mal für mich gehen wird. Worauf es ankommt – das hat mir echt viel geholfen.“

Die Ankunft zuhause war für die 17-Jährige kein Problem, die Wiedereingliederung völlig unproblematisch: „Ich bin zurückgekommen und irgendwie hat sich gar nichts verändert“, ist sie froh. „Es kommt mir nicht vor, als wäre ich ein Jahr weggewesen.“

 

Im Interview mit Kanadablog.de blickt Teresa noch einmal auf ihr Auslandsjahr zurück. 

 

 

Liebe Teresa, schön, dass du dir Zeit genommen hast. Wir fangen mal ganz vorne an: Beim Kofferpacken. Was war denn das Unnötigste für dein Auslandsjahr was du von zuhause mitgenommen hast?

Naja, es gab eigentlich nicht wirklich etwas Unnötiges. Klar habe ich ein paar Klamotten gar nicht genutzt... Ich finde, man merkt in dieser Zeit, mit wie wenig man auskommt. Ich war ganz überrascht, wie viel in meinem Kleiderschrank daheim drin ist. Nach meiner Rückkehr war ich erstmal ein bisschen überfordert von der Menge. 

Und was hast du am meisten benötigt?

Am wichtigsten waren für mich die vielen Bilder, die ich zuhause ausgedruckt und mitgenommen habe. Damit habe ich mein Zimmer in Kanada geschmückt.  Es war schön, sich dadurch jeden Tag an alle zu erinnern. So konnten auch meine Gastfamilie und meine kanadischen Freunde immer gleich sehen wer in meinem deutschen Leben eine große Rolle spielt. Ich hatte also mein altes Leben auch immer vor mir und dabei. 

Was ist wichtig im Umgang mit der Gastfamilie?

Es kommt natürlich stark auf die Selbstsicherheit der Gastschüler an und am Anfang ist es schon schwierig in die Sprache reinzukommen.  Ich denke es ist wichtig, nicht dauernd die Gegebenheiten in Kanada mit denen in Deutschland zu vergleichen – es ist ja klar, dass es anders ist. Ich habe mich viel mit meinen Gasteltern unterhalten und war immer ehrlich zu ihnen. Schon nach einer Weile konnte ich mit ihnen über alles reden – auch über emotionale Dinge. Sie haben mich immer unterstützt, es war ein toller Zusammenhalt. 

Außerdem finde ich, dass man in seiner Gastfamilie mithelfen sollte, jeder kann sich im Haushalt einbringen und man sollte sich auf keinen Fall nur bedienen lassen. Gerade kleine Gesten sind da sehr wichtig.

Wie kommt man am besten mit Heimweh klar?

Lustigerweise hatte ich kein Heimweh. Und wenn es einen doch überkommt, würde ich – entgegen anderer Meinungen – sagen, dass häufiger Kontakt mit Familie und Freunden zum Beispiel über Skype helfen kann. Natürlich kann man auch mit kanadischen Freunden oder anderen Internationals über sein Heimweh reden – wer möchte, kann sich sogar den Lehrern anvertrauen. Es ist ganz anders als in Deutschland, die Lehrer pflegen einen viel persönlicheren Kontakt zu den Schülern. Was wichtig ist: Man sollte sich bei Heimweh nicht in seinem Zimmer verkriechen – einfach rausgehen und ablenken. Sonst verschwendet man die kostbare Zeit. 

Was kannst du zukünftigen Teilnehmern raten?

Gleich von Anfang an zu versuchen, das Beste draus zu machen – auch wenn nicht gleich alles so ist wie man es sich vorstellt. Außerdem muss man echt offen sein. An vielen Schulen sind die kanadischen Jugendlichen daran gewöhnt, Gastschüler zu haben. Man ist nichts Besonderes und es kommt auch nicht gleich jeder auf einen zu. Aber sobald man sich traut, die Kanadier anzusprechen, sind sie im Normalfall begeistert, ultranett und man tauscht sofort Nummern aus. Und dann sollte man eben dranbleiben. 

Das Auslandsjahr macht einen großen Spaß, vor allem wenn man nicht mit großen Erwartungen rangeht, sondern alles so nimmt, wie es kommt. Ich rate meinen Nachfolgern auch, schon früh Kontakt mit ihren Gastfamilien aufzunehmen. Denn ein gutes Verhältnis mit denen ist einfach eine wichtige Basis. Das Auslandsjahr ist wunderschön aber auch eine Herausforderung und es kommt drauf an wie man damit umgeht und was man draus macht. 

Was wirst du als wichtigste Erkenntnis mitnehmen?

Für mich war sehr wichtig, dass ich dieses ganze Jahr Zeit hatte um über mich selbst nachzudenken. Ich wurde ja komplett aus meinem normalen Umfeld rausgenommen. So hatte ich Muße über meine Ziele und über mein ganzes Leben nachzudenken. 

Ich habe für mich entschieden, dass ich bestimmte Ziele erreichen will: Mein Abitur schaffen zum Beispiel und danach etwas Internationales studieren. Ich habe nämlich Lust darauf, nicht nur in Deutschland, sondern vielleicht auch einmal anderswo in der Welt zu leben und zu arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen mein Studium oder auch einen Teil meines Lebens in Kanada zu verbringen. 

Durch mein Auslandsjahr sind sowohl mein Englisch als auch mein Französisch besser geworden. Das ist natürlich ein Bonus und ich habe dadurch viel mehr Möglichkeiten. Außerdem habe ich auch meine Persönlichkeit gefestigt – ich hatte ein ganzes Jahr, um Dinge auszuprobieren, die ich sonst vielleicht nie gemacht hätte und auch nie mehr machen werde. Ich habe Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennengelernt, habe eine beste Freundin in Mexiko – das sind Verbindungen, die für immer bestehen werden... Man sieht einfach, dass es mehr gibt als nur die Heimatstadt.  

Welche Eigenschaft macht Kanada für dich einzigartig?

Man muss es einfach mal gesehen haben: Die Größe des Landes – das sind ganz andere Dimensionen. Es ist so riesig alles und so dünn besiedelt. Kanada vereint für mich alles, wonach ich gesucht habe: Berge, Strand, Wintersport, coole Metropolen, ruhige Orte, wo man kann sich zurückziehen kann, und, und, und. Man hat so viele Möglichkeiten, es ist unglaublich vielfältig:  Steppe, Regenwald und dann die vielen Seen und das Meer. 

Auch die Mentalität macht Kanada für mich einzigartig. Die Menschen sind dort viel offener und freundlicher als die Deutschen. Es kommt mir so vor, als hätten alle viel Spaß am Leben und auch am Beruf. Auch dass Kanada so viele verschiedene Nationalitäten vereint – so multikulturell ist – finde ich toll. Und auch das Schulsystem ist super – es ist ja auch weltberühmt. Falls ich mal Kinder haben sollte, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie dort auf eine Schule gehen. 


Du hast fast ein Jahr in Kanada verbracht. Wie war der Abschied?

Es war sehr schwer für mich zu gehen. Am 30. Juni habe ich meinen 17.Geburtstag gefeiert und das war auch ein bisschen meine Abschiedsfeier. Ich habe mich so gefreut, dass alle meine Freunde dabei waren. Auf meiner Kanadaflagge habe ich glaube ich rund 60 Unterschriften gesammelt. Wir haben Fotos gemacht und zusammen gegessen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, denn in dieser Konstellation, mit all diesen Menschen werde ich meinen Geburtstag wohl nie wieder feiern. Für meine Gastfamilie habe ich ein Fotoalbum gemacht mit all den wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen, die ich in Kanada hatte. Es war sehr emotional und alle mussten weinen. Ich bin mir aber hunderprozentig sicher, dass ich meine Gasteltern und meine Gastschwester wiedersehe. Vielleicht kommen sie 2019 auf ihrer Europareise zu mir oder ich reise ein bisschen mit ihnen hier herum. 

 

Deine Eltern und deine Schwester aus Deutschland haben dich ja aus Kanada abgeholt und sind davor auch noch mit dir rumgereist – was habt ihr erlebt?

Insgesamt waren meine Eltern und meine Schwester Annika vier Wochen lang mit mir unterwegs. Sie hatten sich extra so viel Urlaub genommen, damit es sich auch lohnt. Von Vernon aus sind wir dann durch ganz British Columbia gefahren. Wir waren auch in Victoria, Vancouver, Banff, Prince George und Alaska. Haben Bären beim Fischen zugesehen – Kanada wie aus dem Reiseprospekt. Einfach schön. Von Jasper nach Banff führt eine der schönsten Straßen der Welt mit wunderschönen Seen und Bergen zu beiden Seiten. Wir sind viel gewandert und haben tolle Ausflüge unternommen – alle Menschen, die ich durch meine Gastfamilie kennengelernt habe, konnte ich mit meiner Familie auch noch einmal besuchen. Wir haben natürlich alles ein bisschen genauer erlebt, als mit meiner Gastfamilie für die viele der Attraktionen nichts Besonderes sind. Zum Schluss ging es für uns dann nach Montréal – da war ich vorher ja auch noch nicht. Die Stadt ist noch einmal ganz anders, richtig cool. 

Wie war deine Ankunft zuhause?

Zwei meiner Freunde haben mich vom Flughafen abgeholt und dann sind wir zu meinen Großeltern gefahren. Dort war eine Überraschungsparty für mich vorbereitet. Es gab Weißwurst und Brezen und alle meine Freunde waren da. Dass sowas kommt, hätte ich echt nicht gedacht! Es war ein toller Empfang.

Gleich die Tage nach meiner Ankunft habe ich alle Leute aus meiner Clique wieder getroffen und das war gleich wieder wie davor. Da bin sehr froh. Es ist einfach auch schön, daheim zu sein, muss ich sagen.

Aber andererseits würde ich auch nach den Sommerferien sofort wieder nach Kanada zurückgehen. 


Was war das Highlight deiner Reise?

Eines meiner größten Highlights habe ich ganz am Ende erlebt. Das war ein Segelausflug mit einer Organisation aus Victoria. Dabei waren verschiedene Schüler meiner Schule für fünf Tage zusammen auf einem Segelschiff, vier Crewmitglieder haben uns begleitet. Dabei habe ich auch einen kleinen Segelschein gemacht. Die Zeit auf dem Schiff war klasse – ein einziges Abenteuer. Es gab je einen Raum für die Jungen und einen für die Mädchen. Nachts mussten wir abwechselnd Nachtwache halten, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. 

Es ist simpel: Wir waren einfach miteinander auf dem Schiff und sind durch die Inseln gefahren, haben gemeinsam gegessen und gespielt, Landausflüge gemacht und geschwommen. Durch die Zeit an Bord habe ich noch einmal viele neue Leute kennengelernt. Die Enge an Bord hat uns zusammengeschweißt: Abends gab es immer gemeinsame Sing-Abende mit Gitarre, Keksen und einem heißen Getränk. Eine tolle Stimmung – so etwas Gemeinschaftliches habe ich noch nie erlebt. 

Gab es ein „Lowlight“?

Auf keinen Fall!

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Schon übermorgen bekomme ich Besuch aus Kanada. Die Neffen meiner Gastfamilie reisen mit ihrer Familie durch Deutschland und da wollten wir uns natürlich sehen. Sie übernachten bei uns und wir gehen sicher auch miteinander aus. Ich vermisse es Englisch zu reden und bin aber zum Glück täglich mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden in Kontakt. Ich bin mir bewusst, dass man sich Mühe geben muss, damit der Kontakt hält – aber ich bin mir sicher, das es klappt. „Ohne Breidenbach Education hätte ich wohl nie so eine einzigartige Erfahrung machen können. Bei mir hat einfach alles gepasst: die richtige Organisation, die richtige Familie, der richtige Ort.

Wunderschöne Monate im Internat

Celia blickt auf ihr Auslandssemester in Kanada zurück

Die Assoziationen, die einem beim Stichwort Internat kommen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Einen denken an lustige Zeiten mit Streichen und vielen Freunden à la Hanni und Nanni, die Anderen bringen Internate mit strengen Gouvernanten und düsteren Gemäuern in Verbindung.

Breidenbach-Education-Teilnehmerin Celia hat während ihres Auslandssemesters in Kanada fünf Monate lang im Internat gelebt und ist begeistert. Zurecht: Die kanadischen Internate zählen zu den besten der Welt. Die Jugendlichen erwartet dort ein anspruchsvolles extracurriculares Programm – so war Celias Schule, die Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia), beispielsweise ein Reitinternat mit dem Stall direkt neben dem Schulgebäude. 

 

Genau das war für die 16-Jährige Celia das Highlight ihres Aufenthalts in Kanada. „Ich konnte jeden Tag in den Stall, es war nur eine Minute Fußweg zu den Pferden“, erzählt sie. Sie hilft mit, die Pferde für Horse Shows vorzubereiten und ist bei vielen Turnieren als Zuschauerin dabei. Ein Turnier reitet sie sogar selbst. „Das war toll, doch natürlich war das nicht der einzige Höhepunkt.“ Celia nimmt außerdem auch an einem Outdoor Education Camp teil und übernachtet in der Wildnis. „Wir haben unter einer Plane geschlafen“, erinnert sie sich. „Es waren nur vier Grad draußen und trotzdem war es einfach supercool.“

 

Geregelter Tagesablauf

Seit fünf Wochen ist Celia nun wieder in Deutschland. Die fünf Monate im Internat in Kanada gingen vorbei wie im Fluge „Es ist echt schön wieder meine ganzen Freunde zu sehen“, erklärt die 16-Jährige. „Ich musste mich aber am Anfang schon wieder ein bisschen Eingewöhnen. Jetzt lebe ich ja wieder mit meinen Eltern zusammen und das ist zwar schön aber auch anders als das Leben im Internat. Außerdem ist es eine große Umstellung, wieder Deutsch zu sprechen.“

 

Im Internat hatte Celia jeden Tag einen geregelten Ablauf aus Schule, Essen, Reiten, Hausaufgaben und Schlafen. So kam niemals Langeweile oder Heimweh auf. „Es fühlt sich gerade ein bisschen komisch an, soviel Freizeit zu haben“, lacht sie. „Im Internat war ja auch immer jemand da, daheim habe ich nicht immer so viele Jugendliche in meinem Alter um mich.“

 

Da Celia neben ihrer Zeit im Internat auch einige Tage bei einer Gastfamilie verbracht hat, kann sie die beiden Konzepte für ein Auslandssemester direkt vergleichen. „Es ist natürlich auch total subjektiv, was man besser findet“, weiß sie. „Im Internat hatte ich viel mit Gleichaltrigen zu tun, alle hatten ein ähnliches Interessenfeld, es gibt immer ein Gesprächsthema. Außerdem ist man irgendwie freier. Ich habe alles selbst organisiert: Hausaufgaben, Wäsche waschen und, und, und. Das habe ich sehr genossen. In der Gastfamilie gab es vor allem besseres Essen und man hat die Gastmutter, mit der man sprechen kann als Bezugsperson. Ich denke, es hat beides Vor- und Nachteile.“

 

Spaß und Gemeinschaftsgefühl

Celia blickt auf fünf erfüllte Monate zurück: „Alle Leute sind unglaublich nett gewesen. Auch obwohl ich mitten im Jahr kam, wurde ich super aufgenommen“, erinnert sie sich.“ Es war sehr schön und ich habe vor allem die Nähe zu den Pferden total genossen und meine gesamte Freizeit im Stall verbracht.“ Auch der Spaß mit den anderen Internatsschülerinnen und das Gemeinschaftsgefühl sind der 16-Jährigen in guter Erinnerung geblieben. 

 

Verabschiedet wurde Celia gemeinsam mit ihren Freundinnen bei deren Abschlussfeier. „Natürlich habe ich mich auch von meinem Reit-Coach und den Pferden verabschiedet“, erinnert sie sich. „Es war merkwürdig, die Pferde loszulassen. Es war einfach eine wirklich schöne Erfahrung.“ Um diese Erinnerung frisch zu halten, haben alle ihre Freundinnen auf einer großen Kanada-Flagge unterschrieben. „Wir wollen auf jeden Fall den Kontakt halten“, ist sich Celia sicher. „Auch, wenn sich unsere Gruppe jetzt schon sehr verzweigt hat. Drei meiner Freundinnen gehen nun zum Studium, ich bin in Deutschland und nur noch eine ist am Internat in Kanada.“

 

Zum Abschied von Kanada wurde Celia von ihren Eltern abgeholt. „Es war schön, nicht allein zurückfliegen zu müssen“, erzählt sie. „Wir haben noch richtig viel miteinander unternommen.“ Gemeinsam waren sie zum Beispiel bei einer Pferde-Show beim Thunderbird Show Park in Langley. 

Irgendwann zurück nach Kanada

„Auf jeden Fall werde ich noch einmal irgendwann nach Kanada gehen“, ist sich Celia sicher. „Ich möchte meine Freunde besuchen – vielleicht allerdings nicht für so eine lange Zeit.“ Nach den Sommerferien geht für Celia nun aber erst einmal wieder die Schule los und sie freut sich auf die Zeit mit ihren Freunden. 

„Ich bin froh, dass ich die Gelegenheit für den Internats-Aufenthalt in Kanada hatte“, resümiert die 16-Jährige. „So konnte ich mit total verschiedenen Leuten in Kontakt kommen. Ich habe nun Freunde aus China, Korea, Mexiko und Kanada. Wir alle waren aneinander interessiert, es war toll, die verschiedenen Kulturen kennenzulernen.“

 

Für ihre Zukunft konnte Celia in Kanada zahlreiche Erfahrungen sammeln. „Ich kann mich nun viel besser selbst organisieren, bin allgemein selbstständiger geworden“, erklärt sie. „Es war ein richtiger und wichtiger Schritt, diese fünf Monate im Ausland zu verbringen.“

 

Schon sehr bald startet für die nächste Runde unserer Breidenbach-Education-Teilnehmer ihre aufregende Zeit an der Queen Margeret's School. Hier auf dem Kanadablog lest ihr alles rund um das Leben im Internat, die Gastfamilien und vieles mehr. 

Genieße den Moment!

Simona blickt zurück auf einen einzigartigen Aufenthalt in Ontario

Wenn Simona auf ihre Zeit in Kanada zurückblickt, hat sie durchweg positive Erinnerungen. „Gleich von Anfang an habe ich mich gut gefühlt“, erzählt sie. „Schon bei der Ankunft. Ich war müde vom Jetlag aber meine Gastfamilie hat mich gleich unglaublich herzlich aufgenommen und mir beim Einleben geholfen – das war unglaublich toll.“ 

 

Gemeinsam mit ihren Gasteltern Tanya und Gavin und den Gastgeschwistern Liam (16) und Claire (18) lebte Simona in Palmerston, einem kleinen Dorf westlich von Toronto. Schon bald gewöhnt sich die 16-Jährige an den kanadischen Alltag, sie war Teil der Gastfamilie, Teil der Schule, Teil des Lebens in Palmerston. „Es dauert nicht lange, bis man sich auskennt: Ich wusste, wo alles ist, wann es Essen gibt und wer wie heißt“, erklärt Simona. „Auf der anderen Seite bietet so ein Aufenthalt auch jeden Tag Neues. Jeder Tag ist aufregend und ich habe so unglaublich viel erlebt.“ 

 

Während ihrer Zeit in Kanada hat Simona richtig gute Freunde gefunden. Ob im Unterricht während Gruppenarbeiten oder in der Mittagspause – alle Schüler waren offen und freundlich. „Ich habe mit allen geredet und viele haben sich auch für mich und meine Herkunft interessiert“, erinnert sich Simona. „Genau wie ich von ihnen wollten die anderen auch etwas von mir wissen und so begannen die Gespräche. So habe ich definitiv viele gute Freunde gefunden.“ Mit der Schulband, im Fußball-Team oder beim Badminton – die vielen außerschulischen Aktivitäten, die an der Schule angeboten wurden, haben Simona geholfen, schnell Anschluss zu finden. 

Positiv: Die Entscheidung fürs ländliche Leben

Da Simona ihr Auslandssemester auf dem Land verbrachte, waren an ihrer Schule kaum andere Austauschschüler, dadurch hatte sie von Beginn an viele kanadische Freunde. „Aufs Land zu gehen war eine tolle Entscheidung. Daheim wohne ich ja in einer Großstadt und ich wollte einfach mal etwas Anderes erleben“, erklärt die 16-Jährige. „Klar kann man dort nicht ständig in die Mall aber ich habe so viel erlebt und es hat mir auch geholfen, dass unsere Schule mit rund 600 Schülern eher zu den kleineren gehörte. Es war ein sehr familiäres Ambiente.“

 

Und auch in der Gastfamilie ist Simona gut aufgehoben – zwischen ihren Gastgeschwistern Liam und Claire ist sie das mittlere Kind. „Meine Gastfamilie war einfach perfekt. Ich versteh mich so gut mit allen“, berichtet sie. „Alle sind so herzlich und offen und haben mich komplett an allem teilhaben lassen. Unsere Verbindung wurde von Tag zu Tag stärker.“ Gemeinsam unternahm die Gastfamilie zahlreiche Ausflüge in Kanadas beeindruckende Natur. Nur einmal hat Simona wirklich Heimweh: „Zu Ostern war ich kurz mal richtig traurig, weil ich an unsere Familientradition gedacht habe, aber dann habe ich mit meiner Gastfamilie geredet und mit zuhause geskyped und dann war es auch wieder gut.“

 

Viel schlimmer war für die 16-Jährige der Abschied: „Die letzten Wochen in Kanada waren einfach toll – eine unglaublich schöne Zeit“, erinnert sich Simona. „Doch die letzten 14 Tage habe ich dann jeden Tag geweint, weil ich gehen musste. Es war schwierig, zu wissen, dass man die Leute lange Zeit nicht sehen wird – sie sind mir so ans Herz gewachsen. “ Trotzdem hat Simona weiterhin jeden Moment genossen und mit ihren Freunden im Haus ihrer Gasteltern ein schönes Abschiedsfest mit Hot Dogs und Lagerfeuer gefeiert. Auch in der Schule wurde sie gebührend verabschiedet: Im Französisch-Unterricht brachten alle Mitschüler etwas zu Essen mit und dann saßen alle zusammen. „Es war schön und traurig zugleich“, seufzt Simona. 

Eine Erfahrung (und Freunde) fürs Leben

Seit zwei Wochen ist Simona nun wieder zuhause – nach insgesamt fünf Monaten in Kanada zieht sie ein positives Resümee. „Mein Auslandssemester in Kanada war eine tolle Erfahrung für mich – ich nehme unglaublich viel mit. Auch wenn es mir vielleicht nicht jeder ansieht, bin ich sehr daran gewachsen und habe mich verändert“, erklärt sie. „Von Beginn an war ich ganz auf mich gestellt und musste mich alleine durchschlagen. Dabei merkt man, was man alles schaffen kann.“ So hat sich Simona sehr gut in den Alltag integriert, hat sich sprachlich weiterentwickelt und das Englische immer mehr aufgenommen: „Irgendwann wird es ganz normal eine Fremdsprache zu sprechen und manchmal hatte ich sogar Probleme die deutschen Worte zu finden – das verschwindet ganz im Hintergrund“, lacht sie. „An der Schule hatte ich ja auch jeden Tag Französisch und auch da habe ich extreme Fortschritte gemacht.“  

 

Mit ihren kanadischen Freunden hat Simona auch zuhause in Deutschland fast jeden Tag Kontakt. „Wir schreiben uns über Facebook“, erzählt sie. „Ich vermisse die Zeit in Kanada sehr und da hilft es mir, darüber zu schreiben. Mit meiner Gastschwester habe ich jeden Tag Kontakt. “ Doch trotz der Erinnerungen und dem Fernweh nach Kanada hat für Simona die Eingliederung in ihr „altes“ Leben in Deutschland gut geklappt. „Ich bin ja noch nicht lange hier und ganz am Anfang war es ein bisschen komisch, wieder in Deutschland zu sein, auch wegen der Sprache“, erklärt sie. „Aber mit meiner Familie und den Freunden war gleich alles wieder normal und wie immer. Es hat sich angefühlt als sei ich erst gestern da gewesen und es war fast ein bisschen erschreckend, so als käme ich aus einem Traum zurück.“

Doch der Traum war Wirklichkeit, davon zeugen auch die vielen Erinnerungsstücke, die Simona aus Kanada mitgebracht hat. Beinahe einen kompletten Koffer hatte die 16-Jährige mit Süßigkeiten und Souvenirs gefüllt. „Mein besonderer kleiner Schatz ist aber eine Kanadaflagge“, lacht sie. „Alle meine Freunde haben darauf unterschrieben und auch einen kleinen Text dazu geschrieben. Die hängt jetzt in meinem Zimmer.“ Mit ihren Tagebucheinträgen, den vielen Fotos und den Tickets und anderen Kleinigkeiten, die sie aufgehoben hat, kann Simona auch noch in ein paar Jahren auf die wundervolle Zeit in Kanada zurückschauen. 

 

 

Nach den Sommerferien geht es für Simona zurück in die Schule wo sie die elfte Klasse noch einmal wiederholt. „Ich muss mich also in eine neue Stufe eingewöhnen“, erklärt sie. „Aber für die Erlebnisse in Kanada war es das wert. Ich würde es immer wieder so machen.“ Was nach der Schule kommt, weiß die 16-Jährige noch nicht genau. „Während des Auslandsjahres wurde mir bewusst, dass mir andere Sprachen echt viel Spaß machen“, erklärt sie. „Und auch Soziale Arbeit kann ich mir gut vorstellen. Aber zum Glück habe ich noch ein bisschen Zeit, bis ich mich wirklich entscheiden muss.“ 

Unvergessliche Erlebnisse

Was aber für Simona sicher ist: Sie will auf jeden Fall einmal zurück nach Kanada. „Ich habe mir da ein Leben aufgebaut, das möchte ich nicht komplett hinter mir lassen“, erklärt sie. „Kanada ist einfach so ein wunderschönes Land und auch die Leute sind mir sehr ans Herz gewachsen.“ Und das gilt auch andersherum: Sowohl ihre kanadischen Freunde als auch ihre Gastfamilie haben schon einen Besuch in Deutschland angemeldet. 

 

Ein einziges bestes Erlebnis während ihres Auslandsjahres in Kanada kann Simona gar nicht nennen. „Es gibt so viele schöne Dinge, die ich erleben durfte“, schwärmt sie. „Die Ausflüge nach Toronto, Baseball-Spiele der Toronto Blue Jays, Canada’s Wonderland und vor allem auch der „Prom“ – der Abschlussball an meiner Schule.“ Doch auch der Alltag mit ihrer Gastfamilie bleibt für die 16-Jährige unvergesslich: „Die Ausflüge in die kanadische Natur waren genau so schön wie die gemeinsame Zeit zuhause. Die kleinen alltäglichen Dinge und das Gefühl den Menschen näher zu kommen und sich in Land und Sprache einzufinden kann man nicht beschreiben – das ist unbezahlbar.“ Wenn Simona einen Tipp an andere Gastschüler geben müssten, dann wäre es sicher: „Genießt den Moment!“. „Ich weiß, dass das vielleicht kitschig klingt“, lacht sie. „Aber man kann während einem solchen Auslandssemester wirklich jeden Tag etwas Tolles erleben.“

 

Im September starten wieder Jugendliche in ihr Kanada-Abenteuer. Hier auf dem Kanadablog könnt ihr auch sie bei ihren Erlebnissen begleiten.

Die Zeit in New Brunswick vergeht wie im Flug

Lena lässt die vergangenen fünf Monate Revue passieren

Der Schritt ins Auslandsjahr gleicht für viele Schüler einer Fahrt mit der Achterbahn. Dabei geht es nicht um das Auf und Ab, sondern um die vielen schönen Gefühle und vor allem die Zeit, die an einem vorbei zu rasen scheint. So geht es auch der 18-jährigen Lena in New Brunswick. Sie lebt in Edmundston (New Brunswick) und besucht dort eine französischsprachige Schule.

Nach den Weihnachtsferien stand eine Änderung des Stundenplans an und Lena besucht nun die Kurse Mathematik, Musik, Ernährungswissenschaften und Informatik. Der ebenfalls neue Kurs Statistik ist etwas ganz Besonderes: „Unser Lehrer arbeitet nicht an unserer Schule und der ganze Kurs findet online statt“, erklärt Lena. „Wir kommunizieren über ein Programm am Computer und das ist etwas komplett Neues für mich und macht großen Spaß.“ 

 

Wenn sich die 18-Jährige an die vergangenen Monate zurückerinnert, wird ihr bewusst wie viel sie schon erlebt hat:

Januar

„Im Januar lag überall viel Schnee und ich bin mit einer anderen Austauschschülerin und mit meinem Gastgroßvater in den USA Langlaufski gefahren“, erinnert sie sich. „Außerdem waren wir häufig gemeinsam Schlittschuh laufen – mit Freunden und einer anderen Gastschülerin.“ Von dieser guten Freundin musste Lena dann im Januar Abschied nehmen und auch eine italienische Austauschschülerin flog nach Hause. „Mit den beiden habe ich mich sehr gut verstanden“, sagt Lena. „Das war schon ein schwieriger Moment.“ Doch Lena wird gleich gut abgelenkt, denn für sie geht es auf einen Ski Trip mit allen Austauschschülerin ihrer französischen Schule. „Da bin ich das erste Mal alpin Ski gefahren“, lacht sie. „Es war interessant und macht auch Spaß – aber es ist vermutlich dann doch nicht so sehr meine Sportart.“

Februar

Der Februar gestaltete sich für Lena im wahrsten Sinne des Wortes eisig. Denn nicht nur die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt, auch auf dem Terminplan standen jede Menge eisige Events. „Wir haben gemeinsam mit einem befreundeten Paar meiner Gasteltern den Winterkarneval in Quebec angeschaut“, erinnert sich Lena. „Das ist eine Großverantsaltung bei der sich alles rund um Winter, Eis und Schnee dreht.“ Beim „Snow Sculpture Contest“, der zum 45. Mal stattfand waren Künstler von überall auf der Welt dabei, riesige Eisfiguren zu erschaffen. „Wir haben uns alle Skulpturen, die Parade und auch den riesigen Eispalast angeschaut“, erzählt Lena. „Das war wirklich interessant und auch lustig.“ Außerdem hat Lena in Quebec auch ein Prom-Kleid für ihren Abschluss-Ball gekauft. Als krönenden Abschluss schaute sich die Familie ein Eishotel in der Nähe von Quebec an. „Das war einfach unglaublich“, schwärmt Lena. „Alles war aus Schnee und Eis gemacht – einfach toll, dass man dort sogar wirklich übernachten kann.“ Die eindrucksvollen Räume begeistern die 18-Jährige – das gemeinsame Thema „The Northern Perspectives“ verbindet alle Räume des Hotels. So kann man beispielsweise den Polarstern oder die arktische Tierwelt entdecken. Außerdem gibt es eine Kapelle aus Eis und eine Eis-Bar.

 

Hier könnt ihr eine 360-Grad-Tour durchs Eis-Hotel machen: www.hoteldeglace-canada.com

März

Schon Ende Februar begann Lena damit, Volleyball zu spielen und im März wurde es dann ernst. Das erste Turnier stand an: „Wir hatten gerade mal zwei Wochen miteinander trainiert und kannten uns kaum“, erinnert sich Lena. „Dafür haben wir überraschend gut gespielt. Wir waren selbst echt glücklich.“ Gemeinsam mit ihrem Team schafft es Lena ins Finale des Turniers. Während ihre Gasteltern und die kleine Gastschwester Ende des Monats für eine Woche nach Florida flogen, verbrachte Lena die Zeit im Chalet ihrer Gastgroßeltern. 

April

Im April spielte Lena wieder viel Volleyball. Im Turnier ging es gegen vier andere Schulen und durch ihre guten Leistungen haben sich die 18-Jährige und ihr Team für die Regionalrunde qualifiziert. Auch in der Schule läuft es gut und Lena und die anderen Schüler bekommen ihren Abschlusspullover auf dem alle SchülerInnen unterschrieben haben. Die Zwölftklässler haben zudem ein Bingo-Spiel organisiert, um das Abschlussfest zu finanzieren. „Wer bei der Bingo-Lotterie gewinnt, kann sogar Laptops oder kleine Stipendien gewinnen“, erzählt Lena. 

 

Gemeinsam mit ihrem Ernährungswissenschafts-Kurs macht die Schülerin aus der Nähe von Düsseldorf ein Projekt: „Wir haben Essen rund um das Thema Ostern zubereitet“, erzählt sie. „Es wurde ein richtig tolles Büffet mit vielen verschiedenen Speisen.“ Und auch privat genießt die 18-jährige kanadische Spezialitäten: „Wir waren vor kurzem in einer Sucrerie, dort gibt es nur Speisen mit Ahornsirup“, erklärt sie. „Wir waren zum Abendessen dort und als Dessert gab es flüssigen Ahornsirup, den wir in den Schnee geträufelt haben. So wurde er kühl und klebrig. Das Ganze haben wir dann auf einen Holzstab gewickelt und gegessen – es war der pure Zucker aber es schmeckte unglaublich gut.“ Mittlerweile ist die Kälte wärmeren Temperaturen gewichen: Bei 20 Grad probierte Lena aus, wie es sich anfühlt, barfuß durch den Schnee zu laufen. „Es war ein gutes Gefühl“, lacht sie. „Ungewohnt, aber gut.“ 

Mai

Die letzten Spiele beim Volleyball sind für Lena vorerst beendet, denn während ihre Mitstreiterinnen sich für die Regionalrunde vorbereiten, probt die 18-Jährige für ihre Tanzaufführung. „Da freue ich mich sehr drauf, das wird sicher ein tolles Erlebnis.“ Und an solchen tollen Erlebnissen mangelt es der 18-Jährigen nicht, denn Lena hat sogar schon den Premierminister von New Brunswick getroffen: Alle Austauschschüler der französischen Schulen in New Brunswick hatten sich getroffen, um gemeinsam das Parlament zu besuchen. „Wir saßen auf der Tribüne und dann hat der Bildungsminister uns genannt und begrüßt, das war toll“, erinnert sich Lena. „Beim Rausgehen haben wir dann auch ein Foto mit ihm zusammen gemacht.“ Als die Jugendlichen danach weiter der Sitzung und einer Fragerunde folgten, kam sogar Premierminister Brian Gallant in den Saal. Am Ausgang dürfen die Jugendlichen auch mit ihm Fotos machen und Fragen stellen. „Es war echt schön, er hat sich richtig Zeit genommen, obwohl nichts eingeplant war.“

Auch im kommenden Monat wird Lena noch jede Menge erleben. Bald wird sie eine kanadische Hochzeit besuchen und eine Überraschung ihrer Gasteltern erleben... Mehr dazu lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Teresa in Vernon: Fünf Gründe für ein Auslandsjahr in Kanada

... aber auch Vorfreude auf die Rückkehr nach Hause

Die 16-jährige Teresa aus Memmingen ist schon acht Monate mitten im trubeligen Austauschjahr in Vernon (British Columbia).

 

Damit wurde für die 16-Jährige ein Traum wahr, denn schon ihre Mutter lebte während des Studiums einige Zeit in Kanada und schwärmte ihrer Tochter immer wieder davon vor. Gemeinsam mit ihren Gastschwestern Chantal und Nathalie hat Teresa eine unvergessliche Zeit.

Wer noch nach guten Gründen für ein High-School-Jahr in Kanada sucht, dem kann Teresa weiterhelfen:


1. Den Horizont erweitern

Nicht nur der Schritt über den „großen Teich“, auch die vielen kleinen Schritte und Entdeckungen während ihres Auslandsjahres in Kanada haben Teresas Horizont erweitert und sie in eine andere Kultur eintauchen lassen. Nachdem die 16-Jährige gerade erst von einem Trip nach Banff zurückgekehrt war, ging es für sie mitsamt ihrer Gastfamilie nach Vancouver. „Wir haben bei engen Freunden meiner Gasteltern gewohnt, waren mit ihnen essen und haben uns viel angeschaut“, erzählt Teresa. „Die gemeinsame Zeit war wunderschön.“ 

 

Direkt im Anschluss nahmen sie die Fähre nach Vancouver Island. „Da wir die Mittagsfähre verpasst haben, sind wir mit der Abendfähre gefahren und das war ein guter Zufall“, erinnert sich Teresa. „Denn so konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang an Bord des Schiffes erleben.“ Auf Vancouver Island übernachteten sie bei der ältesten Tochter der Familie und ihrem Verlobten und Teresa lernte auch ihre Gastcousins und deren Eltern kennen. „Wir waren gleich total willkommen und integriert“, freut sich Teresa. „Wir durften sogar dabei sein, als sie ihr Brautkleid ausgesucht hat, das war etwas ganz Besonderes.“

 

Durch die Reisen mit ihrer Gastfamilie sieht Teresa immer mehr von Kanada und entdeckt die Vielfältigkeit des Landes. „In Victoria habe ich die Universität besichtigt – die ist in einer Burg untergebracht und umgeben von einem wunderschönen Garten“, beschreibt sie. „Dann haben wir noch einen Spaziergang am Meer entlang gemacht und einen Berg hoch – von dort aus hatten wir einen gigantischen Blick.“ Für zwei Tage ging es dann noch in ein Hotel nahe der Innenstadt. Teresa und ihre Gastschwestern genießen den Pool und das Fitnessstudio, gehen shoppen und essen.

 

Und auch die Gastfamilie lernt durch Teresa viel Neues und erweitert ihren Horizont: „Zu Ende unseres Ausfluges haben wir noch einmal bei meiner ältesten Gastschwester übernachtet und waren bei meiner Gasttante eingeladen“, erzählt Teresa. „Die Familie hat ein tolles Haus mit Blick aufs Meer und wir haben Hot Dogs gegessen und viel geredet. Alle waren total interessiert an Deutschland und meinem Leben.“ So philosophieren sie über deutsche Gebräuche und Getränke, deutsche Feierlichkeiten und vieles andere rund um Teresas Heimat. „Es hat mich echt gefreut, dass ich ihnen auch etwas zurückgeben konnte.“

2. Beste Voraussetzungen für die Zukunft schaffen

Ein halbes oder ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen, ermöglicht es Gastschülern eine neue Sprache nicht nur zu lernen, sondern ganz zu verinnerlichen. Gerade wer jeden Tag die Sprache nutzt, hat bald schon keine Probleme mehr, sich auszudrücken. Das kann auch fürs Berufsleben von Vorteil sein. Englisch ist in vielen Berufszweigen ein wichtiger Bestandteil für Verhandlungen, Recherchen oder einfach zur Kommunikation. Auch die Auslandserfahrung an sich kommt vielen Berufsanfängern zugute. Wer sich schon einmal in einem völlig neuen Umfeld eingefunden und behauptet hat, hat es auch bei der Ankunft im Job, der Zusammenarbeit mit Kollegen und im Team leichter. 

3. Gute Freunde finden

Für Teresa steht neben den Fremdsprachenkenntnissen vor allem die persönliche Ebene im Vordergrund. Sie hat in den vergangenen acht Monaten ihres High-School-Jahres in Kanada viele gute Freunde gefunden. „Erst vor kurzem war ich wieder mit meinen Freunden beim Bowlen“, erinnert sie sich. „Es ist total witzig, man kennt sich jetzt einfach so gut und dieses Auslandsjahr schafft eine so feste Verbindung. Die Kanadier sind einfach auch so offen und finden das total toll.“ 

 

Gemeinsam mit ihren Freunden erlebte die 16-Jährige nun auch ihr letztes Skiwochenende im Silver Star Skigebiet. Nach mehreren Stunden im Schnee fuhren die Jugendlichen nachmittags zurück nach Vernon und erlebten einen ersten frühsommerlichen Nachmittag. „Es war eine wunderbare Skisaison“, schwärmt Teresa. „Ich werde das sehr vermissen, jedes Wochenende die Möglichkeit zu haben, Ski zu fahren.“ Nun freut sich Teresa aber auch auf den Sommer und die damit verbundenen Möglichkeiten in und um Vernon für sich und ihre Freunde.  „Die Freundschaften, die sich hier gebildet haben, sind total wichtig für uns alle“, weiß Teresa. „Das ist echt ein schönes Gefühl und das wird auch nie wieder aufhören – diese Verbundenheit wird immer da sein.“

4. Neue Stärken entdecken

Die Offenheit, mit der Austauschschüler ihr Jahr im Ausland begehen, lässt sie auch Stärken abseits ihrer bekannten Neigungen entdecken. Auch Teresa hat das erlebt. „Normalerweise bin ich nicht so der Lauf-Fan und finde joggen eher langweilig“, erzählt sie. „Doch hier in Kanada habe ich mich nun einmal an etwas Neues gewagt – seit kurzem bin ich im Track & Fields Highschool Team.“ In der Leichtathletik-Gruppe der Schule hat sich Teresa zum Sprint-Team gesellt und genießt die neuen Herausforderungen.

 

„Ich habe noch nie Leichtathletik gemacht, außer natürlich im Schulsport“, erklärt sie. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren und nun macht es mir großen Spaß auf den kurzen Strecken mein Bestes zu geben.“ Zwei Mal die Woche trainiert die 16-Jährige nun auf den Track Bahnen des Okanagan College Kalamalka Campus und wird dabei mithilfe der anspruchsvollen Trainer immer besser. 

5. Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit stärken

Immer mehr genießt Teresa auch ihre Eigenständigkeit in Kanada: selbstbewusst und selbstständig durchs Leben zu gehen – auch diese Eigenschaft wird durch ein Auslandsjahr gestärkt.

 

Um noch selbstständiger zu werden, will Teresa nun ihre Skier verkaufen. Der Schnee ist weg und der Frühling ist da: „Von dem Geld, was ich für meine Skier bekomme, möchte ich mir ein günstiges gebrauchtes Fahrrad kaufen“, erklärt sie. „Dann müssen meine Gasteltern mich nicht mehr überall hinfahren und ich komme selbstständig von A nach B.“ Denn da die Ski-Zeit nun vorbei ist, möchte Teresa noch mehr Tennis spielen und am liebsten mehrmals wöchentlich trainieren. Mit einem Fahrrad könnte sie die 20-minütige Strecke bis zum Tennisplatz locker alleine fahren und auch viele andere Ziele in der Nähe entdecken. „Um im Sommer unabhängig zu sein, ist das einfach genial“, schwärmt sie.  

Zurück zu den Wurzeln – back to the roots

In einem schönen Sprichwort heißt es: Zwei Dinge brauchen Kinder von ihren Eltern – Wurzeln und Flügel. Genau das scheinen Teresas Eltern richtig gemacht zu haben: „Das Highschool-Jahr hier in Kanada zu verbringen, war die beste Entscheidung meines Lebens“, ist sich Teresa sicher. „Ich bin meinen Eltern unglaublich dankbar, dass sie mir das ermöglicht haben.“ Und nachdem sie ihre Flügel ausgebreitet hat und so viel Neues erleben und entdecken konnte, freut sich Teresa auch wieder, wenn sie nach Hause zurückkehren wird: „Ich freue mich mega auf daheim, auf meine Familie und natürlich auf meine Freunde – ich habe unglaublich oft an alle gedacht und bin sehr gespannt, wie es wird, wenn ich wieder daheim bin.“ 

 

Bevor sie Kanada „Goodbye“ sagen muss, kommen aber ihre Eltern mit Teresas Schwester zu Besuch nach Vernon. „Schon in acht Wochen bekomme ich Verstärkung von Zuhause“, lacht die 16-Jährige. „Auch wenn ich nie richtiges Heimweh hatte, freue ich mich schon wirklich sehr auf meine Familie.“ Vielleicht wird der Abschied aus Kanada für Teresa ja auch gar kein „Goodbye“, sondern eher ein „See you soon“. 

 

Auch wenn sich Teresas Zeit in Kanada dem Ende zuneigt, ist sie noch lange nicht um. Bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, was die 16-Jährige in ihren letzten Monaten in Kanada erlebt. 

Merit bekommt Besuch aus Deutschland...

... und will noch gar nicht an ihren Abschied von Kanada denken

Die 16-jährige Merit aus der Nähe von Frankfurt verbringt ihr Highschool-Jahr in Guelph (Ontario) und lebt nun noch rund zwei Monate in ihrem Zuhause auf Zeit. „Inzwischen ist natürlich alles irgendwie Alltag – aber wunderschön“, erklärt Merit. „Wenn ich nach Hause komme, bereiten wir alle gemeinsam das Essen vor. Das finde ich toll. Keiner geht in sein Zimmer, sondern wir sitzen erst einmal alle in der Küche und unterhalten uns.“

 

Merit hat alle Familienmitglieder sehr liebgewonnen und fühlt sich stark mit ihnen verbunden. „Manchmal habe ich zwar kleine Streits mit meiner jüngeren Gastschwester – weil – kleine Geschwister sind eben manchmal ziemlich nervig“, lacht Merit. „Aber das gehört auch dazu. Es ist eben wie mit einer richtigen Schwester. Zehn Minuten später ist dann immer alles wieder vergessen.“

Für die 16-Jährige ist es schön, ein Teil der Familie zu sein. „Wir machen viele Scherze und foppen uns gegenseitig“, erzählt sie. „Danach umarmen wir uns alle. Mit vier Frauen im Haus haben wir einfach super viel Spaß und dazu kommt dann auch noch unsere Katze.“ Die liegt immer in Merits Zimmer und wartet auf sie. „Da habe ich immer jemanden zum kuscheln. Das ist schön“, lacht die 16-Jährige. 

Neue Schulfächer

Auch in der Schule kennt sich Merit mittlerweile gut aus. Wenn eine Stunde spontan in ein anderes Klassenzimmer verlegt wird, findet Merit sich gut zurecht. „Auch wenn die Schule viel größer ist als ich es von zuhause gewohnt bin, klappt das jetzt meist problemlos“, lacht sie. Nach den Frühlingsferien hat sich Merits Stundenplan geändert, sie hat nun vier neue Fächer: Beim Food & Nutrition-Kurs kochen die Schüler – das ist etwas ganz Neues für Merit. „Das hatte ich noch nie in der Schule, genau wie Green Industries“, erklärt sie. „Dabei arbeiten wir mit Holz und bauen Stühle, Bilderrahmen oder Schmuckkästchen. Das ist spannend und macht viel Spaß.“ Beim Entrepreneurship-Kurs haben kleinere Schüler-Gruppen ein Unternehmen gegründet. Gemeinsam müssen sie ihre Produkte vermarkten und verkaufen. 

 

„Das soll uns darauf vorbereiten, wie es ist, wenn man einmal sein eigenes Geschäft eröffnen will“, erklärt Merit. „Die Aufgaben sind echt vielfältig. Meine Gruppe hat sich auf Fotoshootings spezialisiert, die kann man bei uns buchen. Bald ist ein Schultanz und da werden wir als ‚Company’ hingehen und Fotos von den Teilnehmern auf dem roten Teppich machen. Das wird sicher cool.“ 

Freunde fürs Leben

Doch die Zeit in Kanada ist viel mehr als der Alltag mit der Familie und den Schulfreunden: „Ich finde es immer noch unglaublich aufregend. Wir machen Ausflüge und ich entdecke beinahe täglich neue Dinge“, freut sich Merit. „Wenn es jetzt wärmer ist, werden wir noch mehr rausgehen.“ So hat die 16-Jährige ganz in der Nähe ihres Hauses einen riesigen und wunderschönen See entdeckt: den Guelph Lake. 

 

Merit ist glücklich, mit Breidenbach Education nach Guelph gekommen zu sein. „Man lernt bei einem solchen Austauschjahr nicht nur die Sprache, sondern macht so unglaublich viele neue Erfahrungen“, schwärmt sie. „Ich habe ja auch nicht nur mit Kanadiern zu tun, sondern mit Leuten aus der ganzen Welt. Ich hätte daheim nie so viele Menschen kennengelernt und etwas über ihr Leben und ihre Kultur erfahren.“ 

 

Während der Monate in Guelph hat Merit viele sehr gute Freunde gefunden. „Viele kanadische Freundinnen sind aus meinem Schwimmklub, einige davon sind auch auf meiner Schule oder sogar in meiner Klasse“, erklärt sie. „Außerdem habe ich auch in einigen anderen Internationals gute Freunde gefunden.“ So haben sich die internationalen Schüler schon zu einem Wiedersehen verabredet. In den kommenden Sommerferien treffen sich in Italien, im Jahr darauf in Spanien. „Und 2019 kommen dann alle nach Deutschland“, freut sich Merit. „Wir haben uns alle sehr gut verstanden.“

Sportliche Erfolge und ein Ausflug in die Sonne

Beim Synchronschwimmen läuft es super für die 16-Jährige. Dass sie „ihren“ Sport auch in Kanada weiterführen kann, war sehr wichtig für sie. „Es macht unglaublich viel Spaß und wir sind auch erfolgreich“, erzählt Merit. „Wir hatten drei Wettkämpfe in unterschiedlichen Stufen, die alle gut gelaufen sind. Wir wurden einmal Zweite, einmal Dritte und einmal Vierte.“ Merit und ihre Mitstreiterinnen bekamen Medaillen und Geschenke – nun steht in der verbleibenden Zeit nur noch ein Wettkampf auf dem Programm. „Ich werde das einfach genießen“, ist sich Merit sicher. „Außerdem habe ich viel gelernt. Ich wurde auf jeden Fall besser, auch durch die vielseitigen und fordernden Trainingsmethoden.“ Neben dem Synchronschwimmen haben die Sportlerinnen nämlich auch gejoggt und auch wenn das eigentlich nicht ganz Merits Ding war, freut sie sich, dass sie dadurch noch fitter wird.

 

Für die kommenden zwei Monate in Kanada hat die 16-Jährige noch einiges vor. „Ich möchte unbedingt noch nach Quebec – Montreal und ein paar andere Städte kennenlernen“, erklärt sie. „Ansonsten will ich vor allem viel draußen sein und meine Zeit hier genießen. Im Winter konnte man wegen der Kälte nicht so viel raus – ich bin sowieso kein Kältefan. Jetzt wird es aber richtig schön und am See hier kann man auch Baden gehen – darauf freue ich mich sehr.“ 

 

Für eine Woche hat Merit gemeinsam mit ihrer Gastfamilie dem kalten Kanada im März den Rücken gekehrt und die Wärme auf Jamaica genossen. „Das hat mega viel Spaß gemacht“, schwärmt sie. „Wir Kinder hatte zusammen ein Zimmer – wir haben alle in einem Resort gelebt. Es war wunderbar: am Strand chillen, kleine Ausflüge und viel Lachen und Sonne. Ich bin überglücklich, dass meine Gastfamilie mich mitgenommen hat.“ Gemeinsam mit ihren Gastschwestern erklomm Merit einen Wasserfall, außerdem feierten sie den Geburtstag ihrer Gastschwester und gingen lecker essen. Als Erinnerung bekam Merit von ihrer Gastmutter eine riesige Muschel geschenkt. 

Besuch aus der Heimat

Der Besuch von ihrem Großvater und ihrer Großcousine hat Merit gut gefallen - endlich Austausch mit der Heimat

Pünktlich zu ihrem 16. Geburtstag gab es für Merit Besuch aus Deutschland. „Mein Opa ist für eine Woche angereist“, freut sie sich. „Außerdem war auch meine Großcousine da. Sie lebt in Chicago. Das war supercool.“ Sie bekam Bücher, viel Schokolade, einen Buchhalter, eine Buchlampe und eine riesige Schoko-Eiscreme-Torte. „Meine Gastfamilie hat sie extra bei meinem Lieblings-Eismann bestellt“, schwärmt Merit. „Das war supercool.“ Auch über Ostern war ihr Großvater noch in Guelph und auch die Großeltern der Gastfamilie reisten an. Sie kommen aus Italien und Merit erlebte einen aufregenden Abend mit vielen italienischen Sprüchen und lustigen Übersetzungsversuchen. 

 

„Das Jahr ist fast vorbei und es ging so schnell. Ich will nicht nach Hause weil es hier einfach so mega schön, cool, aufregend und lustig ist“, erklärt Merit. „Aber irgendwie will ich natürlich auch meine Freunde und die Familie wiedersehen. Dann werde ich aber sicherlich meine Leute hier in Kanada vermissen. Das ist eine ganz schöne Zwickmühle.“ 

 

Noch hat Merit einige Wochen in Kanada. Was sie vor ihrer Abreise erlebt, lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Goodbye Ski-Academy – Hallo Ranch-Leben

Julia erlebt Alberta nun auch ohne Schnee

Von den über 150 High Schools, Privatschulen und Internaten, die Breidenbach Education für ein Auslandsjahr in Kanada im Angebot hat, hat sich Julia für die Livingstone School in Lundbreck (Alberta) entschieden. Seit Ende Januar lebt sie nun auf einer Ranch, umgeben von vielen Rindern und vor allem: viel Schnee. 

 

So erlebte Julia ihre ersten Wochen in Kanada auch in der Ski-Akademie. „Die Skiakademie ist nun zu Ende“, erzählt sie. „Das ist echt traurig, denn es hat richtig mega Spaß gemacht.“


Zum Abschluss traten alle Teilnehmer noch einmal bei einem kleinen Wettkampf gegeneinander an. Julia belegte die Disziplinen „Big Mountain“ und „Race“. „Das war super“, erinnert sich Julia. „Nur beim Slopestyle habe ich nicht mitgemacht, denn da muss man Tricks können. Das kann ich leider gar nicht.“ Beim Slopestyle müssen die Skifahrer einen zusammenhängenden Lauf durch einen Hindernisparcours fahren und dabei versuchen, eindrucksvolle Tricks zu vollführen. Beim „Big Mountain“ oder „Freeride“ begeben sich die Skifahrer ins Gelände und fahren abseits der Pisten. Wie der Name schon sagt, geht es beim „Race“ um hohe Geschwindigkeit. 

Nach dem gelungenen Wettbewerb feierten die Schüler der Ski-Akademie gemeinsam eine riesige Party. „Es war mega witzig“, freut sich Julia. „Ich habe sogar einen Pullover gewonnen.“ Mittlerweile liegt in Lundbreck kaum noch Schnee – nur oben auf den Bergen gibt es noch weiße Stellen. Für Julia ist das schön: „So sehe ich die Welt um mich herum auch mal ohne Schnee“, lacht sie. „Das ist schon etwas Anderes.“

 

Als der Schnee geschmolzen war, ging für Julia das Leben auf der Ranch erst so richtig los. „Am Anfang war einfach nur alles durchnässt“, erinnert sie sich. „Die Ranch war komplett unter Wasser, alles war überflutet und wir waren alle nur mit Gummistiefeln unterwegs, damit unsere Füße trocken blieben.“ Seitdem verbringt Julia immer mehr Zeit mit den Rindern und den anderen Tieren. 

Ein eigenes Rind

Eines der Rinder – ein schwarz-weißes – hat es Julia besonders angetan. „Ich bin fast jeden Tag bei dem Rind“, erzählt sie. „Ich gehe immer mit meinen Gastgeschwistern Sophie und Mathias zu den Tieren und wir kümmern uns um sie und üben mit ihnen.“ In zwei Monaten wird es nämlich ernst. Da geht es für einige der Rinder zu einer Vorführung und da müssen sie natürlich perfekt aussehen. Und auch allgemein geht es auf der Ranch gerade etwas hektischer zu. Alle Rinder müssen eingetrieben und gebrandmarkt werden. „Das ist ein riesiges Event – man merkt, dass es langsam darauf zugeht“, erklärt Julia. „Alle sind ziemlich aufgeregt.“

 

Das Leben mit den Tieren gefällt Julia sehr gut. Gemeinsam mit ihren Gastgeschwistern war sie nun auch bei einem 4-H-Landwirtschaftsclub, in dem sich Kinder um Rinder kümmern. Außerdem kam das erste Fohlen auf der Ranch zur Welt. „Das ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt die 16-Jährige. „Es ist toll, eine Zeit lang Teil dieses Lebens zu sein. Auch Ostern mit meiner Gastfamilie war richtig schön. Wir haben drei Ostersuchen gemacht – es war mega witzig.“ Und auch Ausflüge unternimmt die Familie immer wieder: Alle besuchten gemeinsam Verwandte in Nelson – einer Kleinstadt in der Provinz British-Columbia – und machen einen Abenteuer-Trip zu einem Wasserfall. Dabei ging es über Stock und Stein, durch Flüsse und über Berge. 

 

Auch in der Schule genießt Julia weiterhin ihre Zeit in Kanada: „Es ist einfach mega cool“, schwärmt sie. „In der Mittagspause treffen sich immer total viele Schüler in der Turnhalle, um Hockey zu spiele oder sonst einen anderen Sport. Wir machen einfach, worauf wir Lust haben. Ein bisschen ist das ja manchmal auch in Deutschland so, aber nicht so extrem wie hier.“ 

Info: Der 4H-Landwirtschaftsclub

Der Name der internationalen Organisation 4H stammt von den Wörtern „Head, Hands, Heart and Health“, zu deutsch: Kopf und Hand, Herz und Gesundheit. In Deutschland gibt es keinen Ableger der Organisation, man kann sie aber mit der Landjugend vergleichen. 4H bietet verschiedenste Aktivitäten an – dabei sollen der Unternehmungsgeist, der Gerechtigkeitssinn, Toleranz und Eigeninitiative der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden. 

 


Wie wird Julias Zeit in Alberta weitergehen? Klappt alles bei den Vorbereitungen für die Vorführung? Das und vieles mehr lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Zurück im Internat

Celia lernt das Leben in einer Gastfamilie kennen

Viele Austauschschüler müssen sich entscheiden: Wollen sie in einer Gastfamilie leben oder gehen sie in ein Internat. Die 16-jährige Celia kann während ihres Aufenthalts in Kanada beides erleben. Nachdem sie nun schon über zwei Monate an der Queen Margaret’s School in Duncan auf Vancouver Island (British Columbia) lebt und lernt, ist sie in den Frühlingsferien für zwei Wochen zu einer Gastfamilie gezogen. Schon im Vorfeld war die Schülerin aus Schwerin gespannt auf die Abwechslung zum Leben mit ihren Mitschülerinnen. „Ich kannte meine Gastmutter schon vorher“, erzählt sie. „Es war eine meiner Housemums im Internat. Sie kommt aus Bolivien, ihr Mann aus England – er ist aber in Kanada aufgewachsen. Beide sind sehr nett und ich habe mich echt wohl bei ihnen gefühlt.“

 

Gemeinsam mit einer Schülerin aus Vietnam verbrachte sie die zwei Ferienwochen bei der Familie. „Wir haben viele schöne Sachen erlebt“, berichtet Celia. „Wir haben die Gegend erkundet und sind mit der Fähre nach Vancouver gefahren. Dort waren wir auch in einer großen Shoppingmall.“ Außerdem besuchte die 16-Jährige gemeinsam mit der Gastfamilie eine deutsche Familie auf deren Farm. Das war genau das Richtige für Tierliebhaberin Celia. Denn auch während ihres Aufenthalts außerhalb des Internats verbrachte sie viele Tage im Reitstall bei „ihren“ Pferden.

Celias Pferde

Mac und Annabelle sind die Pferde, auf denen Celia hauptsächlich reitet. Sie hat die beiden schon fest ins Herz geschlossen: „Mac ist schon ein älteres Pferd“, erzählt sie. „Aber er war mal ein richtig gutes Sprungpferd. Nun ist er als Schulpferd in Rente.“ Mac kommt aus dem kanadischen Thunderbird Stall. Dieser liegt in Langley (British Columbia), das als die „Pferde-Hauptstadt“ Kanadas gilt. 

 

Annabelle ist ein niederländisches Warmblut. Die relativ junge Pferderasse entstand aus der Kreuzung von Gelderländer und Groninger und bringt meist braune Pferde oder Füchse (rotbraunes Fell) hervor. Eines der bekanntesten Dressurpferde der Welt, Totilas, ist ebenfalls ein niederländisches Warmblut. Die Pferde gelten als lebhaft, motiviert, freundlich und unerschrocken. „Annabelle hat leider nur noch ein Auge“, erklärt Celia. „Aber sie ist ein tolles Pferd und es macht richtig Spaß mit ihr Dressur zu reiten. Sie gehört meinem Coach und ist sehr feinfühlig. Ich mag sie sehr gerne.“ 

Neue Freundinnen

Doch natürlich hat Celia nicht nur tierische Freunde gefunden. Auch mit ihren Mitschülerinnen versteht sie sich prächtig: Jimin ist 19 Jahre alt und kommt aus Korea. Sie geht in die 12. Klasse der Queen Margaret’s School, ist sehr kreativ und will nach ihrem Abschluss Fashion Design in New York studieren. Alejandra kommt aus Mexico City und ist ebenfalls 19 Jahre alt. „Sie ist lustig und liebt ihre Tiere“, beschreibt Celia ihre Freundin. „Mit ihr macht es immer Spaß neue Sache zu erkunden. Sie lebt schon seit der 7. Klasse im Internat – das ist richtig lange.“ 

 

Marlena ist Kanadierin und kommt aus der Nähe von Toronto. Die 18-Jährige ist total Hockey verrückt, weshalb nun auch Celia schon oft bei Spielen dabei war. Auch Marlena ist in der 12. Klasse und hat momentan viel für die Schule zu tun, da der Abschluss bevorsteht – doch wenn sie Zeit hat, reitet sie beinahe ebenso gerne wie Celia. Julienne ist genau wie Celia 16 Jahre alt, stammt aus dem Norden von British Columbia und schwimmt leidenschaftlich gerne. Die Mädchen gehen in die gleiche Klasse „Julienne ist so lustig, es ist nie langweilig mit ihr“, findet Celia. „Es ist toll, hier im Internat Schülerinnen aus der ganzen Welt kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuleben.“

Endlich eine Mitbewohnerin

Und auch in ihrem Zimmer wohnt Celia seit dem Ende der Frühlingsferien nicht mehr alleine. Ihre Zimmernachbarin aus Victoria ist endlich angekommen. „Sie heißt Lea und die anderen haben mir schon im Vorfeld erzählt, dass sie auch Pferde liebt und total lustig und verrückt ist“, lacht Celia. „Wir verstehen uns richtig gut, es macht echt Spaß. Außerdem komme ich so noch viel besser ins Englische rein.“ Natürlich ist die Mitwohnerin nach zwei Monaten allein im Zimmer auch eine kleine Umstellung für Celia. Doch Lea ist „Boarderin“, das bedeutet, sie besucht das Internat nur für die 5 Wochentage und verbringt das Wochenende bei ihrer Familie. 

 

Wie die meisten Austauschschüler von Breidenbach Education erlebt auch Celia viele aufregende Abenteuer während ihres Kanada-Aufenthalts. So verbringt die 16-Jährige nun ein paar Tage in Vancouver gemeinsam mit Schülern der St. George’s School. Während auf der Queen Margaret’s School nur Mädchen lernen und leben, sind es in der St. George’s School nur Jungen – rund 1100 Schüler aus über 20 Ländern der Welt. Seit 1930 besteht das Jungen-Internat und bietet heute als „Canada’s World School for Boys“ ein innovatives Bildungsprogramm an. Gemeinsam erleben die Schülerinnen und Schüler in Vancouver ein kleines Programm, lernen sich kennen und tauschen sich aus. 

 

Gespannt, was Celia erleben wird? Mehr zu ihrem Leben im kanadischen Internat, dem Aufeinandertreffen mit den Jungen von der St. George’s School und ihren Pferden gibt es bald hier auf dem Kanadablog. 

Ein Traum wird wahr

Teresa macht einen Ausflug nach Alberta und fährt Hundeschlitten

Schon wieder sind für Teresa einige Wochen mehr in Vernon in der kanadischen Provinz British Columbia vergangen und die 16-Jährige hat wieder viel zu berichten. Während ihres Highschool-Jahres in Kanada gleicht kaum ein Tag dem nächsten. „Vor drei Wochen hat mich eine Freundin aus Deutschland besucht“, erzählt sie. „Gemeinsam mit ihrer Schwester ist sie nach Vancouver geflogen und dann sind sie mit dem Auto nach Vernon gekommen.“ Dieser Besuch aus der Heimat war etwas ganz Besonderes für Teresa, auch weil die beiden bei ihrer Gastfamilie übernachten durften. Gemeinsam mit den Schwestern kochte sie für ihre Gastfamilie typisch schwäbische Käsespätzle – die Besucherinnen hatten extra dafür einen Spätzlehobel mitgebracht. „Das war echt lecker und total schön“, erinnert sich Teresa. „Meine Freundin war dann sogar einen Tag in der Schule dabei, das war echt ein tolles Erlebnis für uns beide.“ 

 

Außerdem zeigte Teresa den Freundinnen aus der Heimat das Skigebiet „Silver Star“ und die ganze Umgebung. Zum Abschied ging es für alle nach Kelowna, was eine dreiviertel Stunde von Vernon entfernt liegt. „Dort waren wir zuerst spazieren und danach beim Bowlen“, erzählt Teresa. „Das war richtig cool. Ich habe den Abend sehr genossen, wir haben viele Neuigkeiten ausgetauscht und es war toll mit jemandem aus der Heimat zusammen zu sein – auch wenn ich ja überhaupt kein Heimweh habe oder so. Aber es war eben trotzdem etwas Besonderes.“

„Geschmacklose Touristen“ in der Schule

Die letzte Woche vor den Frühlingsferien war eine Mottowoche – das bedeutete für alle Schüler, das man sich jeden Tag anders verkleiden konnte. Ein Tag ist Teresa dabei in guter Erinnerung. „Das Motto war Tacky Tourists, also geschmacklose Touristen“, erinnert sie sich. „Und da haben sich meine Freunde und ich auch alle verkleidet.“ Mit Strohhüten, Fotoapparaten, Hawaii-Hemden und vielen weiteren Accessoires wurde die Schule zur bunten Touristen-Attraktion. „Bei uns in Deutschland sind sich immer viele Schüler zu cool für solche Aktionen“, findet Teresa. „Aber hier in Kanada machen einfach alle mit. Das ist super, alle hatten Spaß – auch die Lehrer.“ Am letzten Schultag haben sich dann alle Schüler in der Turnhalle getroffen und es gab viele Abschiedsspiele. „Das war komplett von Schülern organisiert und alle haben mitgefiebert“, erinnert sich Teresa. „Das war wirklich toll.“ 


Ein Trip nach Alberta

Und dann waren sie plötzlich da – die Frühlingsferien. Das bedeutet für Teresa jede Menge Aufregung, angefangen mit einem Trip nach Alberta. „Sonntags um 7 Uhr morgens ging es los“, erinnert sie sich. „Wir haben uns alle an der Schule getroffen, von wo aus der Bus dann losgefahren ist. Schüler aus Penticton und Vernon sind gemeinsam gefahren und so kannten wir viele der Mitfahrenden nicht. Das war aber nicht schlimm.“ Der erste Stopp der Tour ein zugefrorener See, der auf der Strecke lag, danach ging es weiter nach Lake Louise – was fast 5 Stunden von Vernon entfernt liegt. „Auf dem See hatten wir großen Spaß. Die verschneiten Berge und die Landschaft ringsum – das war alles einfach nur schön“, erzählt Teresa. „Auf dem Lake Louise sind wir Schlittschuh gelaufen und auch wenn ich es nicht so gut kann, hat es riesigen Spaß gemacht. Das erlebt man schließlich auch nicht alle Tage. Danach haben wir uns das berühmte und wunderschöne Hotel Fairmont Chateau Lake Louise angeschaut.“ 

 

Danach ging die Reise für Teresa und ihre Freunde weiter nach Banff. Das Städtchen liegt auf knapp 1400 Metern Höhe am Osthang der Rocky Mountains und ist die größte Ortschaft im Banff-Nationalpark. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ihre Sachen im Hotel abgeladen hatten, streiften sie ein wenig durch Banff. „Es war lustig: das Örtchen war wirklich klein und doch gab es dort so viele Geschäfte und viel zu sehen“, erinnert sich Teresa. „Abends gingen alle gemeinsam essen und dann schnell ins Bett, denn am nächsten Morgen war der große Tag.“

Die Hundeschlitten-Fahrt

Schon früh packten die Jugendlichen ihre Sachen und fuhren mit dem Bus in die Berge nach Canmore (Alberta). Dort sollte die Fahrt mit den Hundeschlitten losgehen. „Schon beim Aussteigen aus dem Bus haben wir die vielen Hunde und die ganzen Schlitten gesehen“, erzählt Teresa. „Ein Guide hat uns begrüßt und uns alles erklärt.“ Denn Teresa und die anderen werden in kleinen Gruppen alleine auf den Schlitten unterwegs sein. Da ist es wichtig, alle Signale zu kennen und zu wissen, wie man sich zu den Hunden zu verhalten hat und wie man sie behandeln muss. 

 

Als alles klar war, wurde Teresa mit zwei Freundinnen einem Schlitten zugeteilt. „Meine Gastschwester Nathalie lenkte den vorderen Schlitten und ich war mit Annika hinten“, erinnert sich die 16-Jährige. „Ich muss sagen, das war einfach wunderschön. Ich liebe ja Hunde – es sind meine Lieblingstiere – und es war einfach grandios.“ Teresa hat Respekt vor der Kraft und Leistung der Hunde, vor der Schnelligkeit, der Ausdauer und der Aufmerksamkeit. „Sie wollten immerzu rennen und waren voll mit Power“, erzählt Teresa. „Je öfter wir sie gestreichelt und angefeuert haben, desto schöner sind sie auch gelaufen. Das war für mich ein wirklich einzigartiges Erlebnis. Man ist so verbunden mit dem Tier. Mensch und Tier funktionieren so harmonisch, das ist schon echt beeindruckend.“ 

 

Das absolute Highlight des Tages war dann eine Fahrt mit dem Hundeschlitten über einen zugefrorenen See. „So etwas kann man echt nur in Kanada erleben“, ist sich Teresa sicher. „Das werde ich nie vergessen. Die Huskys sahen aus wie aus einem Film, viele hatten weißes Fell und knallblaue Augen, manche hatten auch ein braunes und ein blaues Auge.“ 

Nach dem Hundeschlittenfahren konnten die Jugendlichen abends in einem riesigen heißen Whirlpool über den Dächern von Banff entspannen, bevor es am nächsten Tag in die größte Mall Nordamerikas ging. Die komplette Fläche der West Edmonton Mall beträgt 492.000 Quadratmeter und man kann in rund 800 Läden einkaufen, 26 verschiedene Kinosäle besuchen, ein Aquarium bestaunen und vieles mehr. „Das war mega cool“, lacht Teresa. „Denn in der Mall gibt es sowohl einen Wasserpark als auch einen Freizeitpark.“ Alle genießen diesen weltgrößten Indoor-Freizeitpark mit seinen grandiosen Rutschen, dem Wellenbad und den Achterbahnen. „Es gab Rutschen mit Free fall. Da hat man sich reingestellt, dann gab es einen Countdown und dann ging die Klappe auf und man ist richtig in die Tiefe gefallen. Das war mega krass“, erinnert sich Teresa. „Und im Bad wurden riesige Wellen simuliert, es war wie am Strand. Ich bin auch sowieso eine richtige Wasserratte. Das fand ich schon sehr beeindruckend alles.“ 

 

Und natürlich wurde auch geshoppt – bei der riesigen Auswahl an Läden hatten sich Teresa und Natalie schon vorher ihre Favoriten herausgesucht. „Sonst hätten wir das nie geschafft“, ist sich die 16-Jährige sicher. „In der Mitte der Mall war auch ein riesiges Schiff – ein Nachbau der Santa Maria von Columbus. Das war richtig cool und aufwändig gemacht.“ Auch am nächsten Tag war noch einmal Zeit zu shoppen und abends ging es zum Abschied in die Old Spaghetti Factory, ein Restaurant, das ebenfalls in der Mall lag. „Da gab es dann mitten in der Mall eine Straße, die aussah wie echt – abends war sie dann auch verdunkelt und alles war ganz schön und wir haben richtig geschlemmt.“ Am Tag darauf ging es dann zurück nach Vernon und Teresa vertrieb sich die neun Stunden Busfahrt mit Musikhören und Filmen. „Jetzt bin ich daheim und muss gleich wieder für den nächsten Trip packen“, lacht die 16-Jährige. „Denn bald gehe ich dann mit meiner Gastfamilie nach Vancouver. Dort werden wir auch eine Woche bleiben und Freunde und Familie besuchen. Ich freue mich schon sehr darauf.“ 

 

Schon bald lest ihr hier auf dem Kanadablog, wie es Teresa in Vancouver gefallen hat. 

Neuigkeiten aus Alberta

Julia hat einen kleinen Unfall und entdeckt ihr Faible für Basketball

Schon über einen Monat lebt die 16-Jährige Julia auf einer Ranch in der kanadischen Provinz Alberta. Lundbreck liegt in der Region Southern Alberta und damit mitten der Prärie, am Rande der Rocky Mountains. Auch Julia sieht rund um sich Felder und Wiesen, soweit das Auge reicht. 

 

Das Leben auf der Ranch ist für Julia immer noch aufregend und kein Tag gleicht dem anderen, wobei es natürlich auch kleine Routine-Aufgaben gibt. „Morgens geht mein Gastbruder Mathias immer gleich raus zu den Kühen“, erklärt sie. „Wir haben das unter uns aufgeteilt – abends sind dann Sophie und ich dran, die Rinder zu füttern.“ Neben der Familie arbeiten auch noch weitere Menschen mit auf der Ranch. Auch beide Großeltern und eine weitere Familie leben dort. Immer wieder kommen auch Arbeiter aus verschiedenen Ländern, um mitzuhelfen. Wenn ein neues Kalb geboren wird, müssen die Arbeiter alles stehen und liegen lassen und raus aufs Feld. Dort wird das junge Tier eingefangen, gewogen und bekommt ein Clip ins Ohr. Julia freut sich schon, wenn sie mit der Zeit noch mehr in den Farmalltag integriert wird. 

 

Von ihren Schultagen ist Julia weiter begeistert. „Die Lehrer sind alle supernett und wir haben einen lockeren Umgang miteinander“, schwärmt sie. „Mit einem Lehrer sind wir gemeinsam im Internet gesurft und haben auf Ebay Kommentare geschrieben. Das war alles Teil des Social-Unterrichts. Ein anderer Lehrer hat einfach vor uns allen begonnen, Karaoke zu singen.“ Da ihre Mitschüler sehr offen und sympathisch sind, hat Julia gleich am Anfang Kontakt zu den anderen gefunden. „Alle waren so freundlich, sie haben mir die Schule gleich dreimal gezeigt. Bald kannte ich mich richtig gut aus.“

 

Morgens um sieben beginnt ihr Schultag, der Schulbus fährt kurz vor acht an der Ranch ab – um 8.35 Uhr beginnt dann die Schule. „Vormittags habe ich immer bis 12 Uhr Unterricht: Social (Sozialkunde), Mathe, Science (ein Mix aus Naturwissenschaften) und Language Arts (Englisch)“, erklärt sie. „Montags und Mittwochs habe ich auch Nachmittags Unterricht: Language Arts, Sport, Französisch und Health (Gesund durch den Alltag).“ 

 

Dienstags, Donnerstags und Freitags geht es für Julia weiterhin sportlich zu, denn dann steht die beliebte Ski-Academy auf dem Programm. „Wir fahren dann immer alle gemeinsam zum Skiberg – das dauert etwa 40 Minuten“, erklärt sie. „Wir fahren in drei Gruppen: Die Freestyler, die Racer und eine Gruppe, die All Mountain fährt.“ Julia fährt in der Race-Gruppe, es geht also immer schnell zu. Bei der Einteilung der Gruppen hat sich Julia zuerst gar nicht für „Race“ interessiert, doch nun genießt sie es in schnellen Schwüngen den Berg hinabzuschießen. „Das hat mich echt gewundert, ich dachte nicht, dass das etwas für mich ist“, sagt sie. „Aber es ist jetzt einfach nur klasse.“ So hat Julia gleich eine wichtige Erfahrung gemacht: Auch wenn es nicht ganz so läuft, wie man es sich im Vorfeld vorstellt, kann etwas Gutes daraus werden.

Herausforderungen und Glücksgefühle

In ihrer Race-Gruppe trainieren die Jugendlichen wie man sich bei Skirennnen am besten verhält: Wie beschleunigt man, wie geht man in die Kurven – wo sollte man bremsen... „Wir fahren einfach viel und trainieren unseren Stil. Ich habe schon viele Fortschritte gemacht. Und auch in einem zweiten Punkt ist Julia über sich hinausgewachsen: „Hier ist ja alles voller Tiefschnee“, beschreibt sie. „Und damit konnte ich anfangs gar nichts anfangen. Wo ich bisher gefahren bin, gibt es nämlich kaum Tiefschnee – da bin ich immer nur Piste gefahren.“ Also musste die 16-Jährige am Anfang richtig hart arbeiten, immer wieder fiel sie im pudrigen Schnee hin. „Ich hatte eine richtige Abneigung gegen den beliebten Champagne-Powder“, lacht sie jetzt. „Aber ich habe nicht lockergelassen und mittlerweile kann ich richtig gut Tiefschnee fahren. Das macht mega Spaß.“ 

 

Und noch ein anderer Sport hat es Julia richtig angetan: „Ich bin auch oft und gerne bei Basketballspielen dabei“, erzählt sie. „Ich war auch schon mit der Basketballmannschaft essen und alle sind richtig nett. Ich glaube ich habe eine verborgene Liebe zu Basketball entdeckt.“

Sturz mit Folgen

Doch Julia hat auch gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes schon einen kleinen Schrecken gehabt. „Gleich am zweiten Tag war ich mit meiner Gastschwester Sophie draußen, um die Hühner zu füttern“, erinnert sie sich. „Dann kam einer der Hunde auf mich zu gerannt – wahrscheinlich war ich noch zu neu für ihn. Ich bin hingefallen und so komisch aufgekommen, dass mein Eckzahn abgesplittert ist.“ Lauren – die Gastmutter – machte sich große Sorgen um ihren Schützling, gemeinsam ging es gleich am nächsten Tag zum Zahnarzt. „Ich habe eine Betäubungsspritze bekommen und die haben meinen Zahn wieder gefüllt. Nun ist alles wieder gut“, so Julia. „Alle haben sich auch die ganze Zeit so lieb um mich gekümmert, da war das alles gar nicht so schlimm.“

 

Ganz in der Nähe von Julias Wohnort wohnt Julian – er ist auch für ein Highschool-Jahr in Kanada. „Julians Gastfamilie hat ein Haus direkt neben der Skipiste“, schwärmt Julia. „Das ist richtig cool, ich habe auch schon dort übernachtet. Dann kann man gleich morgens im frischen Tiefschnee durch die Bäume fahren und auch die Pisten sind noch menschenleer.“ Als die beiden wieder einmal querfeldein auf dem Berg unterwegs waren, standen sie plötzlich mitten zwischen hohen Tannen und wussten nicht mehr, wo sie sich befanden. „Wir standen da und hatten keine Ahnung, in welche Richtung wir mussten“, erinnert sich Julia. „Dann meinte Julian, dass wir natürlich auf jeden Fall nach unten müssten – dann kämen wir sicher irgendwie an. Ich bin einfach hinterher.“ Mit viel Glück kamen die beiden irgendwann wieder auf einen Ziehweg, der zurück auf eine reguläre Piste führte. Beide Schüler waren erleichtert, dass ihr Abenteuer so gut ausgegangen war. 

 

Welche Abenteuer wird Julia noch erleben, und kommt vielleicht doch noch ein Anflug von Heimweh – das und mehr lest ihr bald auf dem Kanadablog. 

Plädoyer für ein Highschool Programm in Kanada

Janina rekapituliert ihre Zeit auf Vancouver Island

Janina auf Vancouver Island
Janina wird die unbeschwerte Zeit und die neuen Freunde in Kanada vermissen

Während die neuen Austauschschüler von Breidenbach Education gerade ihre ersten Wochen in Kanada genießen, ist die 18-jährige Janina wieder zuhause angekommen. „Ich wollte eigentlich verlängern“, erinnert sie sich an ihre letzten Tage in Nanaimo (BC). „Wollte die Gegend erkunden, ohne in die Schule zu müssen, aber ich habe mich dann dagegen entschieden. Ich will ja auch studieren und muss mich entscheiden, was ich mache.“

Letztlich hat sich Janina also entschieden, zurück nach Hause zu fliegen. „Ich fand es schöner, mit allen anderen zurückzufliegen, die ich da kennengelernt habe“, erklärt sie. „Ich wollte nicht einen großen Abschied mit allen machen und dann drei Wochen später alleine heim.“ In Janinas Straße in Nanaimo lebte ein anderes deutsches Mädchen, die für die 18-Jährige zu einer engen Freundin wurde. Auch sie flog nach Deutschland zurück und da schloss sich Janina an. „Es war einfach ein schöner Abschluss“, erinnert sie sich. „Ich bin froh, dass ich es so gemacht habe.“ 

 

Nach der langen Zeit ohne große Gedanken an die Zukunft trifft Janina in Deutschland jetzt viele Entscheidungen, die ihr Leben weiter beeinflussen werden. „Aus Kanada heraus konnte ich mich überhaupt nicht entscheiden, was ich studieren möchte – ich kam einfach zu keiner Entscheidung“, erklärt sie. „Wahrscheinlich lag es auch daran, dass ich nicht wirklich mit meinen Eltern darüber reden konnte – das ist zuhause natürlich alles einfacher.“ Trotzdem hatte sich Janina schon von Vancouver Island aus für Unis beworben. 

 

Zuhause erzählt Janina ihren Freunden und der Familie von der tollen Zeit und zeigt viele Fotos ihrer Erlebnisse. „Dort war die Umgebung völlig normal für mich“, lacht sie. „Aber wenn ich nun wieder hier in Deutschland bin und die Fotos betrachte, wird mir erst bewusst in was für einer wunderschönen Natur ich leben durfte. Das war wirklich außergewöhnlich.“ Doch auch zuhause ist es schön: Janina zieht mit ihren Freunden um die Häuser und genießt es endlich wieder „richtiges“ Brot beim Bäcker zu bekommen. Schon kurz nach der Ankunft zuhause ging es für die 18-Jährige wieder los – spontan verlebte sie mit Freunden ein Wochenende in Prag. „Das war krass. Ein richtiges Kontrastprogramm zu Kanada“, findet Janina. „Prag ist ja so alt – lebendige Geschichte. Als ich den Kanadiern ein Bild geschickt habe, waren sie total begeistert. Dort gibt es ja nicht so alte Städte.“

Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit

Wenn sie auf ihr Auslandssemester in Nanaimo zurückblickt, ist eines für die 18-Jährige glasklar: „Ich würde es immer wieder machen und ich empfehle es auf alle Fälle weiter“, schwärmt sie. „Es hat meinen Horizont erweitert und ich konnte während der Zeit in Kanada auch ein kleines bisschen über mich hinauswachsen. Allein der Schritt hinzugehen, war nicht einfach für mich.“ Während andere Schülerinnen und Schüler ohne Zurückzublicken in ihr neues Leben eintauchten, hatte Janina nämlich erst einmal einen holprigen Start. „Ich fand es am Anfang nicht so einfach – also das ist es wirklich nicht“, erinnert sie sich. „Es war schwierig so weit weg von zuhause zu sein. Auch weil ich einen Freund hatte, war es schwer, zu wissen, dass man sich fünf Monate nicht sehen wird.“ 

 

Die ersten Wochen war Janina also mit ihren Gedanken viel bei ihren Freunden und der Familie. „Aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt, von zuhause weg zu sein“, erklärt sie. „Ich habe nicht mehr ganz so oft mit den Leuten telefoniert – ich hatte mich einfach eingelebt.“ Von da an überwiegen die positiven Seiten des Aufenthalts: Janina lernt durch das Leben in ihrer Gastfamilie die kanadische Kultur kennen, spricht Englisch als sei es das Normalste der Welt und wird durch diese Erfahrungen viel für ihr zukünftiges Leben mitnehmen. 

 

Jeden Tag trifft die 18-Jährige neue Leute, sie reist mit ihrer Familie ans andere Ende des Landes und erlebt den Indian Summer – eindrucksvolle Bilder prägen sich ein. Neues Essen, neue Städte, neue Freunde: „Meine Zeit in Kanada werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, ist sich Janina sicher. „Man hat nicht oft die Möglichkeit für eine so lange Zeit wegzugehen – so eine Erfahrung werde ich so schnell nicht wieder machen. Das kann einfach gar nichts ersetzen.“ Neben ihren Freunden wird sie vor allem die unbeschwerte Zeit vermissen – keine Gedanken über Schule, Zukunft und Studium – sie hat einfach die Zeit in Kanada genossen. 

Trotzdem ist Janina nun auch froh, wieder zuhause zu sein – auch wenn der Abschied von ihren kanadischen Freunden traurig war. „Wir alle wussten, dass das eine Ausnahme-Zeit war“, schwärmt sie. „Und wir wussten auch, dass es nie wieder so sein wird: das gemeinsame Leben an einem so schönen Ort.“ Und auch ihre Gastfamilie wird Janina vermissen. Als erste Gastschülerin wird sie für die Familie in besonderer Erinnerung bleiben. „Ich war total integriert in die Familie und meine Gastmutter war sehr traurig, als wir uns verabschieden mussten“, erinnert sich die 18-Jährige. „Sie hat mir gesagt, dass ich immer ein zweites Zuhause in Kanada haben werde.“ 

 

Und dieses zweite Zuhause will Janina auch in Zukunft wieder besuchen, denn sie wünscht sich, dass auch ihre Eltern die Gastfamilie, Nanaimo und British Columbia kennenlernen. „Auch wenn ein Flug nach Kanada teuer ist, bin ich mir sicher, dass wir alle zusammen noch einmal hinfliegen werden“, sagt Janina. „Ich denke, meine Eltern würden sich sehr freuen. Und dann kann ich auch wieder Pumpkin-Pie essen, den habe ich wirklich geliebt.

 

Doch nun beginnt im April zuerst einmal das Uni-Leben für Janina. In Münster wird sie studieren: „Ich freue mich auf ein bisschen geistige Herausforderung“, lacht sie. „In Kanada habe ich die Schule nicht mehr allzu ernst genommen. Viele meiner Freunde haben schon begonnen zu studieren und auch ich will weiterkommen im Leben und das Gefühl haben, ich baue mir etwas auf.“ Als sich Janina von Kanada aus in Münster beworben hat, wusste sie noch nicht, dass sie für beide Wunschfächer – Jura und BWL – angenommen werden würde. 

 

Entschieden hat sich Janina nun für Jura und wer weiß, vielleicht kommt sie ja sogar schon während ihres Studiums für ein Auslandssemester zurück nach Kanada. 

Ankunft im Reit-Internat

Celia ist begeistert von ihrer Schule auf Vancouver Island

Seit einem Monat lebt die 16-jährige Celia nun für ihr Auslandssemester an der Queen Margaret's Schooleinem Reitinternat im Cowichan Valley auf Vancouver Island. „Meine Eltern und meine Oma sind zum Abschied mit zum Flughafen gekommen“, erinnert sie sich. „Und es war schon irgendwie komisch, zu gehen – gerade weil ich alleine geflogen bin, war es vielleicht etwas schwieriger als wenn mehrere Gastschüler zusammen aufbrechen.“ Doch kurz vor dem Abflug ist Celia sowieso so aufgeregt und hat so viele Dinge im Kopf, dass sie überhaupt nicht realisiert hatte, dass nun der Augenblick gekommen war. „Es hatte sicher auch sein Gutes – ich war von vornherein auf mich selbst gestellt, das war nicht schlecht, ich habe viel draus gelernt.“

 

Der erste Stopp war für Celia schon in Frankfurt und schon dort konnte sie ihre Freiheit genießen: „Endlich hatte ich mal wieder Zeit, um runterzukommen. Vor der Abreise war noch so viel zu tun“, erklärt die 16-Jährige. „Dann habe ich erstmal lange mit einer Verwandten gesprochen, das hat viel geholfen. Erstens bin ich dann nicht in Langeweile verfallen und zweitens konnte ich mir auch keinen so großen Kopf über das machen, was vor mir lag.“ Insgesamt ist Celia 25 Stunden unterwegs, sie ist sehr erschöpft, als sie in Kanada ankommt – von ihrem ersten Tag bekommt sie nicht wirklich viel mit. „Ich weiß nicht viel mehr als dass alle wirklich total nett waren. Ich war sowas von komplett fertig“, lacht sie. „Generell habe ich mir sowieso vorher nicht so viele Gedanken gemacht, was passieren wird.“

 

Als Celia nach einer Stunde Fahrt von Victoria aus in Duncan ankommt, ist es relativ warm. „Das hat mich überrascht“, erklärt sie. „Und der Flughafen war so klein, dass wir keine große Zollkontrolle hatten, wir haben unser Gepäck geschnappt und sind raus.“ Im Internat wird Celia toll aufgenommen. „Alle waren total nett“, erinnert sie sich. „Sie haben sich gleich um mich gekümmert und mir wurde eine Schülerin zugeteilt, die mich die ersten Tage begleitet hat. Das war wirklich hilfreich, immer eine Ansprechpartnerin zu haben.“ 

Celias teilt das Zimmer mit einem anderen Mädchen, das aber die Frühlingsferien über in Frankreich ist. „Ich bin sehr gespannt, wie sie ist. Sie soll nett und lustig sein“, sagt Celia. „Doch auch jetzt bin ich schon total ins Internatsleben eingebunden. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es einem schwermachen, aber dass es so toll ist und alle so lieb, das hatte ich auch nicht erwartet.“ Das Leben im Internat war für Celia eine Umstellung: Gemeinsam mit den anderen Schülerinnen der unteren Klassen wäscht sie sich im Gemeinschaftsbad, während die älteren Schülerinnen sich ein Bad auf dem Zimmer teilen. „Das war am Anfang natürlich ungewohnt und merkwürdig“, erklärt sie. „Aber man gewöhnt sich daran. In den ersten Tagen gab es vieles, das ich erst einmal kennenlernen musste.“ Ansonsten ist das Leben im Internat locker – mit wenigen Ausnahmen: „Es gibt eben einige Regeln, an die man sich halten muss“, erklärt Celia. „Ansonsten gibt es strenge Konsequenzen.“ 

Pferde-Leidenschaft als Türöffner

Nachdem Celia in Duncan angekommen war, begann gleich am nächsten Tag ein Lehrgang im Pferdestall , der nur eine Minute vom Schulgelände entfernt liegt. „Das hat mir viel geholfen“, erinnert sie sich. „Dadurch war ich gleich ein Teil der Gruppe und hatte immer etwas zu tun, ich bin ja sowieso so eine Reitmaus, ich wusste gleich: Ich habe das richtige Programm gewählt.“ So hat Celia in den vergangenen Wochen nie Langeweile, jeden Tag stehen neue Aktivitäten auf dem Programm und ... „Klar fehlen die Eltern, aber es ist immer jemand da, mit dem man was unternehmen kann“, erklärt die 16-Jährige. „Vor allem natürlich auch mit den Pferden – man kann gemeinsam reiten oder im Stall helfen.“ In den ersten Schultagen war gleich mehrmals die Schule wegen zu großen Schneemassen ausgefallen, das erleichterte Celia die Eingewöhnung – sie verbrachte jeden Tag im Stall bei den Pferden und konnte von Anfang an Freunde finden. 

 

Der Tagesablauf im Internat ist gut durchgeplant: Morgens steht Celia gegen 7:15 Uhr auf, um halb acht ist sie in der Küche zum Frühstück. Danach geht sie noch einmal ins Zimmer, um ihre Sachen zu packen, bevor es um zehn vor acht ins Schulgebäude geht. „Das ist genau wie die Ställe auch direkt ums Eck – wir haben hier keine langen Wege“, lacht Celia. „Um acht geht dann die Schule los.“ Nach dem ersten Block gibt es unterschiedliche Wahlpflichtfächer, die die Schülerinnen besuchen können. Montags gehen alle gemeinsam in die Kapelle, an anderen Tagen ist Klassenrat. 

 

Den Schulunterricht empfindet Celia leichter als in Deutschland. „Aber wir bekommen viel mehr Hausaufgaben“, lacht sie. „Die können wir abends zwischen 18:30 und 20:30 Uhr gemeinsam machen. Danach gibt es für alle kleine Snacks, das ist richtig schön.“ Mit ihren Mitschülerinnen ist die 16-Jährige schon fast wie zu einer Familie zusammengewachsen – Zickenkrieg gibt es keinen. „Wenn man sich nicht mag, kann man sich ja aus dem Weg gehen“, findet Celia. „Aber selbst das habe ich noch nicht erlebt. Außerdem hat man ja auch nicht mit allen gleich viel Kontakt. Ich bin gerade vor allem mit Kanadierinnen und Koreanerinnen befreundet.“ 

 

Neben dem Internatsleben und der Sprache kommt Celia ihr neues Leben in Kanada gar nicht so anders vor als in Deutschland. „Es ist nicht schwierig gewesen, gleich Freunde zu finden, ich verstehe alle gut und es macht einfach Spaß, hier zu sein“, freut sie sich. „Vor allem, weil alle aus unterschiedlichen Ländern kommen, macht das wirklich großen Spaß mit ihnen zu plaudern und zu entdecken woher sie kommen und was sie bisher so erlebt haben. Das ist wirklich extrem spannend.“  

 

Alleine in ihrem Zimmer verbringt die Schwerinerin kaum ihre Zeit – nur zum Schlafen natürlich. Und auch Heimweh spielte für Celia bislang keine Rolle, die 16-Jährige fühlt sich sehr wohl und gut aufgehoben: „Natürlich denke ich manchmal, dass es schön wäre auch mal die Eltern dabei zu haben, um ihnen alles zu zeigen. Aber schon im nächsten Moment steht eine neue Aktion an: Eine AG, Reittraining, Pferde-Lektionen und, und, und... Es wird mir nie langweilig.“ Trotzdem schafft es Celia, mit ihren Freunden zuhause über Skype oder Whatsapp Kontakt zu halten. Wenn sie sich zu einem Gespräch verabredet hat, steht sie deswegen sogar besonders früh auf. 

Reitunterricht auf hohem Niveau

Im Stall bei den Pferden wurde sie ebenfalls sehr offen aufgenommen. „Klar war ich am Anfang die Neue“, erinnert sie sich. „Aber schon nach kürzester Zeit gehörte ich richtig dazu. Ich kenne mich gut aus und darf überall mitarbeiten. Und wenn ich noch Fragen habe, ist immer jemand da, der mir hilft.“ So führt Celia nun die Pferde in den Stall, füttert oder striegelt sie.

 

Der Reitunterricht an der Queen Margaret's School hat ein hohes Niveau. Celia ist begeistert von ihren Trainern. „Es macht wirklich großen Spaß. Ich lerne viel, egal ob es Springen oder Dressur ist“, erklärt sie. „Es ist ein bisschen anders als in Deutschland, aber super. Alle geben sich größte Mühe und das merkt man.“ Bald reisen zwei von Celias Lieblingspferden fünf Wochen lang zu einer großen Pferde-Show nach Kalifornien, dort werden sie auch zum Verkauf angeboten. „Das ist natürlich schon traurig, denn das sind tolle Pferde“, findet Celia. „Aber es gibt noch viele andere schöne und gute Pferde und vor allem auch die Workshops und Lehrgänge sind einmalig.“ Auch bekannte kanadische Reiter halten Lehrgänge an der Queen Margaret’s School. „Unser erster Kurs war mit Bill Ulmer “, schwärmt Celia. „Das war wirklich mega toll. Also vom Reitniveau her ist es wirklich hoch.“ Bill Ulmer ist ein preisgekrönter Reiter, der seit den 70er Jahren als Profi reitet – in Duncan gab er seine Erfahrungen und sein Wissen an die jungen Reiterinnen weiter. Hier können also auch leidenschaftliche Reiterinnen wie Celia noch etwas lernen. Doch die 16-Jährige ist sich sicher, auch für Reit-Anfänger hat das Internat das richtige Programm parat: „Man sollte sich nicht dadurch abschrecken lassen, es gibt viele Schülerinnen, die hier zum ersten Mal reiten. Die Profis sind eher weniger.“

 

Celias Rückblick auf ihren ersten Monat in Kanada fällt durchweg positiv aus: „Es ist wunderschön in meiner Heimat auf Zeit. Ich lerne so viel dazu und es ist einfach etwas komplett Neues und Anderes“, schwärmt sie. „Man muss es einfach erleben! Wer die Möglichkeit dazu hat, dem kann ich ein Auslandssemester in Kanada nur empfehlen. Man braucht auch gar keine Scheu vor Irgendwas zu haben, auch nicht wegen der Sprache – alles fügt sich superschnell.“ 

 

Während der Frühlingsferien steht das nächste Abenteuer für Celia auf dem Programm. „Ich werde in dieser Zeit zu einer Gastfamilie ziehen, die ich bisher noch gar nicht kenne“, erklärt sie. „Ich bin sehr gespannt, wer das sein wird und hoffe, dass ich dadurch noch mehr in die kanadische Kultur eintauchen kann und mehr von Kanada sehe.“

 

Wer wird Celias Gastfamilie sein und wie geht es nach den Ferien mit der Zimmernachbarin weiter? Das alles lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Tolle Geschwister, viele Tiere und haufenweise Schnee

Julias Ankunft in Alberta

Bevor es für Julia nach Kanada losging, hat die Stuttgarterin kräftig mit ihren Freunden gefeiert. Eine Kombination aus Abschieds- und Geburtstagsfeier, denn kurz vor ihrem Abflug feiert die 16-Jährige ihren Geburtstag. „Wir waren alle gemeinsam Lasertag spielen“, freut sich Julia. „Danach haben wir noch zusammengesessen und Spiele gespielt – es war echt lustig.“ Mit ihrer Familie war Julia noch einmal gemeinsam bei ihrem Lieblings-Asia-Restaurant essen, bevor ihre Eltern sie zum Flughafen gebracht hatten. 

 

„Dort habe ich Julian und Gloria getroffen, die beiden sind ebenfalls Gastschüler in Kanada und sind mit mir im selben Flugzeug gereist“, erinnert sich Julia. „Dadurch war der Abschied nicht allzu schwer. Außerdem war es ja nicht meine erste Reise ins Ausland.“ Vor allem der Weg durch die Absperrungen wäre ihr aber schon schwergefallen, wenn sie nicht mit den anderen beiden Austauschschülern zusammen gewesen wäre. „Denn dieser Augenblick ist der schwierigste, wenn man durch diesen Bereich geht und weiß, dass man erstmal nicht mehr zurück kann.“

 

Vor lauter Aufregung konnte Julia den ganzen Flug über nicht schlafen. In Kanada angekommen, werden Gloria und Julia ganz genau von den Behörden überprüft. Während Julian schnell zu seiner Gastfamilie kommt, sitzen die beiden Mädchen zwei Stunden am Flughafen fest. „Weil Julian nicht wusste wo wir waren, haben er und seine Familie nach uns gesucht“, erinnert sich Julia. „Irgendwann kam jemand in unseren Raum und wir durften gehen.“ Nach diesem holprigen Start waren Julia und die anderen erschöpft, im Auto zu ihrer Gastfamilie schläft Julia ein. Doch im neuen Zuhause – auf der riesigen Ranch in der kanadischen Prärie – geht es noch einmal rund: Die komplette Familie ist zusammengekommen, um die deutsche Austauschschülerin willkommen zu heißen. „Die Familie ist viel größer als meine daheim“, erzählt Julia. „Alle gemeinsam haben wir dann gegessen – danach bin ich gleich ins Bett gefallen.“

Atemberaubende Sonnenaufgänge

Julias erster Eindruck von ihrer Gastfamilie ist durchweg positiv. „Alle sind hier super nett, auch an der Schule. Die Lehrer sind viel lockerer im Umgang mit ihren Schülern und sie haben ein viel besseres Verhältnis als in Deutschland“, erklärt Julia. „Und auch Alberta und Lundbreck sind super: Die Landschaft ist atemberaubend.“ Vor allem die Sonnenaufgänge begeistern Julia, denn weil es um die Ranch nur Prärie und Berge gibt, ist die Stimmung ganz besonders. 

 

Vor allem kurz nach ihrer Ankunft ist es in Alberta bitterkalt: „Wir hatten bis minus 34 Grad“, erinnert sich Julia. „Mittlerweile ist es besser, es sind gerade etwas unter null Grad.“ Seit Julia in Lundbreck lebt, hatte sie schon zwei schulfreie Tage wegen zu viel Schnee – auch momentan schneit es wieder viel. Nur an zwei Tagen hat es getaut und Julia konnte unter der Schneedecke etwas von der restlichen Landschaft erkennen. 

 

Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie lebt Julia auf einer Ranch. „Es ist das erste Mal für mich, dass ich Geschwister habe“, erzählt sie. „Und es ist wirklich schön. Vor allem mit Sophie, meiner kleinen Gastschwester.“ Kurz nach Julias Ankunft gab es noch eine neue Mitbewohnerin: Hündin Polly kam auf die Ranch. „Polly ist süß und lebensfroh“, lacht Julia. „Es ist lustig, ihr beim Spielen zuzuschauen. Und auch die anderen Tiere sind toll. Beinahe jeden Abend sitze ich mit einer Katze auf dem Schoß im Wohnzimmer.“ Abends geht Julia manchmal noch mit ihrer Gastschwester zu den Ställen, die nahe am Haus liegen. Dann füttern sie die Rinder. „Einmal war ich sogar dabei, als ein Kälbchen geboren wurde“, erzählt sie begeistert. „Wir haben es eingefangen, gewogen und alle Daten in einem Buch notiert.“ 

Die perfekte kleine Schwester

Auf der Ranch in Lundbreck lebt Julia mit ihren Gasteltern Lauren und Jim sowie ihren Geschwistern Sophie und Mathias zusammen. Auch beide Großeltern leben mit auf dem Gelände. Auch Julias Gasttante lebt mit ihren Kindern in der Nähe, sie ist auch eine von Julias Lehrerinnen. „Ich hatte mir eigentlich vorher keine Gedanken gemacht, wie Kanada wird. Ich habe es einfach auf mich zukommen lassen und ich bin definitiv nicht enttäuscht, es ist wirklich richtig wunderschön hier“, schwärmt Julia.

 

Vor allem mit Sophie versteht sich Julia richtig gut. „Gemeinsam spielen wir Speed Games“, erzählt sie. „Und wir quatschen auch viel. Mathias ist auch ziemlich nett, aber mit ihm mache ich nicht viel, abgesehen vom Basketballspielen.“ Auch die Gasteltern geben sich viel Mühe. „Lauren fragt immer, ob ich mich gut fühle und unternimmt viele Sachen mit mir“, erzählt Julia. „Jim nimmt mich immer wieder mit, wenn es etwas für die Ranch zu tun gibt. Manchmal fahren wir mit dem Motorschlitten durch den Schnee.“

 

Der Tag beginnt für die 16-Jährige um 6:30 Uhr morgens, Julia steht auf und frühstückt mit ihrer Gastfamilie. Um 7:40 Uhr geht es zum Bus – die Fahrt zur Schule dauert rund 40 Minuten. „Wir leben eben echt weit draußen, lacht Julia. „Hier ist einfach alles ländlich. Weit und breit gibt es nichts außer Feldern und Bergen, der Ranch und den Tieren zu sehen.“ Diese Einsamkeit bescherte Julia ganz besondere Momente. „Weil es so wenig Licht und Verkehr gibt, ist der Sternenhimmel nachts besonders gut zu sehen. Mein Gastvater war mit uns allen draußen und hat die Sternbilder erklärt, das war einfach wunderschön.“

 

Dienstags, donnerstags und freitags unterscheidet sich Julias Schultag grundlegend: „Dann gehen wir mit der Ski-Akademie auf den Berg. So etwas könnte ich in Deutschland natürlich nie machen“, schwärmt sie. „Auch am Wochenende sind wir gemeinsam mit Freunden oft Skifahren, denn auch Sophie und Mathias fahren gut – sogar Rennen.“ Nach soviel Natur und frischer Luft ist Julia abends oft müde, meist geht sie schon zwischen 20 und 21 Uhr ins Bett. Die Quintessenz des ersten Monats in Alberta: „Ich fühle mich rundum wohl, bislang habe ich kein Heimweh.“

 

 

Wie geht es für Julia weiter? Alles rund um ihren Aufenthalt in Alberta lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Von der deutschen Großstadt ins kanadische Dorf

Simona freut sich auf ihr Auslandssemester in Ontario

Fremdsprachen perfektionieren, Abenteuer erleben, selbstbewusster werden – schon während der Schulzeit einige Monate im Ausland zu verbringen, ist für viele Jugendliche ein großer Traum. So war es auch für Simona aus Stuttgart. Die 16-Jährige war schon immer fasziniert von der Natur Kanadas und wollte mehr über die Kultur und die Menschen des Landes erfahren. „Ich habe gehört, dass die Kanadier unglaublich nette Menschen sein sollen“, schwärmt Simona. „Bekannte von mir waren auch für ein Auslandsjahr dort und haben nur Tolles erzählt – da habe ich mich dann auch dafür entschieden. Das wird bestimmt klasse.“

 

Das Ziel Kanada war für Simona früh klar, bei der Schulwahl stand ihr dann das Team von Breidenbach Education zur Seite. „Ich habe Herrn Woehrle und sein Team auf der Jugendbildungsmesse getroffen“, erinnert sie sich. „Da haben sie mich sehr gut beraten und ich habe zum ersten Mal die verschiedenen Programme kennengelernt.“ Danach ging es für Simona zu einem Termin im Stuttgarter Hauptquartier von Breidenbach Education. „Zuerst habe ich mich auf verschiedene Regionen beschränkt, dann auf drei bis vier Schulen und zu guter Letzt habe ich dann ‚meine’ Schule gefunden“, erklärt Simona. „Gerade während der Entscheidungsphase war es Gold wert, dass ich bei Fragen immer Frau Schwab von Breidenbach Education anrufen konnte – damit habe ich mich einfach sicherer gefühlt.“  Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern holte sich Simona dann noch jede Menge Informationen über Land und Leute, Gepflogenheiten und nützliche Tipps beim gemeinsamen Vorbereitungstreffen

Nun verbringt Simona fünf Monate in Palmerston (Ontario). Das kleine Dorf liegt zwei Stunden westlich von Toronto und hat rund 2500 Einwohner. „Von der Großstadt ins Dorf – das wird ein ganz schöner Unterschied werden“, überlegt die 16-Jährige. „Aber ich freue mich sehr.“ Schon von Deutschland aus hat Simona Kontakt mit ihrer Gastfamilie aufgenommen. Die Gasteltern Gavin und Tanja haben zwei Kinder in Simonas Alter: den 15-jährigen Liam und die 17-jährige Claire. Genau wie Simona sind auch ihre Gastgeschwister musikalisch: Claire spielt Bariton-Saxophon und genau wie ihr Bruder Klavier. „Ich selbst spiele Querflöte und werde mein Instrument auch mit nach Kanada nehmen“, freut sich Simona. „Wir alle freuen uns schon, wenn wir mal gemeinsam spielen können.“ 

 

Der Familienanschluss kann Simona auch helfen, falls sie in der ersten Zeit Heimweh haben sollte. Denn schon jetzt findet sie ihre Gastfamilie sehr sympathisch, sie hat viel Kontakt zu allen und versteht sich gut mit den vier Kanadiern. „Ich freue mich schon sehr darauf, sie endlich live kennenzulernen“, sagt Simona. Durch den Alltag in ihrer Gastfamilie wird Simona einen intensiven Einblick in das ganz normale kanadische Leben bekommen: „Liam ist Eishockey-Spieler – das ist ja auch typisch kanadisch. Und auch die anderen hören sich nach einer lebens- und abenteuerlustigen Familie an.“ In Nachrichten und bei Telefonaten haben Gavin und Tanja verraten, dass sie gerne Brettspiele spielen, Filme anschauen und auch oft wandern und campen gehen. Und bald ist Simona bei allen Aktivitäten mit dabei.

 

Doch natürlich geht es für die 16-Jährige auch in Kanada zur Schule: In Palmerston wird Simona die Norwell District Secondary School besuchen. Viele Schüler der Schule haben jeden Tag eine weite Anfahrt mit dem Schulbus, da das Einzugsgebiet sehr groß ist. Simona wird einen Englisch- und einen Französischkurs belegen und hat sich aber auch zwei Fächer ausgesucht, die sie in Deutschland nicht belegen kann: „Ich besuche in Kanada einen ‚Food & Nutrition’-Kurs bei dem wir viel über Ernährung lernen. Darauf freue ich mich schon sehr“, erklärt sie. „Außerdem habe ich mir einen Kurs zu Communication Technology ausgesucht. “ Dabei werden sich Simona und ihre Mitschüler viel technisches Know-how aneignen, eigene Produkte designen und entwerfen. Dabei arbeiten sie mit verschiedenen Werkzeugen und Software und sollen nebenbei auch ein Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme entwickeln. Einige Schüler werden zudem im Print-, Radio- und Filmbereich arbeiten, fotografieren, Bilder bearbeiten oder Homepages erstellen.

 

Um sich auf ihr Auslandssemester vorzubereiten, versucht Simona so viel wie möglich Englisch und Französisch zu sprechen. „Ich möchte nicht völlig überrumpelt sein, wenn ich in Kanada ankomme“, erklärt sie. „Deshalb schaue ich mir auch viele Filme auf Englisch an.“ Außerdem bietet ihr Schulbezirk ein Online-Programm an, mit dem Simona schon von Deutschland aus wichtige Vokabeln lernen kann. Auch über die Politik in Kanada hat sich Simona schon informiert. „Ich will ja auch mitreden können“, lacht sie. „Da ist es mir wichtig, ein bisschen Bescheid zu wissen.“ Und auch für den Alltag hat sich die 16-Jährige vorbereitet. Beispielsweise: Wie rechnet man von Kilo in Pound um? Denn Simona würde auch gerne einmal für ihre Gastfamilie kochen – am besten mit den Lieblingsrezepten von zuhause. 

 

Apropos zuhause: Simonas Freunde und Familie sind begeistert von den Plänen der 16-Jährigen und freuen sich für sie. „Alle unterstützen mich bei dem was ich mache“, schwärmt sie. „Aber sie werden mich sicher genauso vermissen, wie ich sie.“ Mit Whatsapp und Skype wird Simona mit allen in Kontakt bleiben und sie ist sich sicher: „Ein halbes Jahr weg zu sein, ist für richtige Freundschaften kein Problem. Wir werden uns nach meinem Auslandssemester sicher genauso gut verstehen wie vorher.“

 

 

Was Simona nach ihrer Ankunft in Kanada erleben wird und wie Gastfamilie, Schule und das Land wirklich sein werden, lest ihr bald hier im Kanadablog.

Erste Abschiede und große Pläne

Teresa hat das große Los gezogen

Nun hat Teresa schon fünf Monate ihres Auslandsjahres in Vernon (British Columbia) verbracht. Die 16-Jährige aus Memmingen war von Anfang an zufrieden mit ihrer Wahl: Sie genießt die Stadt und die Umgebung und fühlt sich in ihrer Gastfamilie pudelwohl. Gemeinsam mit Gastschwester Chantal und den Gasteltern Daniel und Jenny erlebt sie gerade einen richtig strengen kanadischen Winter, zweistellige Minusgrade sind an der Tagesordnung. 

 

Der Winter in Vernon ist in diesem Jahr besonders stark. „Es war schon ewig nicht mehr so kalt“, erzählt Teresa. „Der Kalamalka Lake ist zugefroren und die Leute hier erzählen, dass das das letzte Mal vor 30 Jahren passiert ist. Es ist wie ein kleines Wunder.“ Diesen Glücksfall nutzen die 16-Jährige und ihre Freunde und fahren Schlittschuh auf dem gefrorenen See. „Mir geht es also weiterhin sehr gut“, lacht Teresa. „Ich habe es einfach gut getroffen, meine Gastfamilie ist perfekt.“ So durfte sie nun auch ihre zweite Gastschwester kennenlernen, sie lebt in Victoria und war zu Besuch bei den Eltern. Alle zusammen übernachteten im Silverstar Skigebiet, fuhren Langlauf-Ski und genossen heiße Bäder. Überhaupt gefällt Teresa das Skigebiet weiterhin gut. „Es ist einfach mega. Sooft ich kann, fahre ich Ski“, erklärt sie. „Die komplette Landschaft ist einfach wunderschön und ich habe alles was ich möchte.“

 

Auch wenn sie selbst noch ein halbes Jahr bleibt, hat Teresa nun den ersten Abschied erlebt. Nele war ebenfalls für ein Auslandsjahr in Kanada und besuchte eine andere Schule in Vernon, doch Teresa und sie waren gute Freundinnen. „Ich habe sie schon länger gekannt, aber richtig gut kennengelernt habe ich sie dann beim Skifahren“, erzählt Teresa. „Mit ihr hatte ich jemanden, zu dem ich gehen konnte, wenn ich Fragen hatte. Sie war zwei Jahre älter als ich und wusste einfach jede Menge mehr.“ Nele war für ein halbes Jahr in Kanada und hatte den gleichen Freundeskreis wie Teresa – irgendwann verbrachten die beiden dann immer mehr Zeit zusammen: Kaffeetrinken, einkaufen gehen, Skifahren. 

Auch Teresas Schulfreund Jonas verließ Kanada beinahe zeitgleich wie Nele und flog zurück nach Düsseldorf. Zum Abschied ihrer zwei Freunde hat Teresa eine Überraschungsparty organisiert. Alle Freunde kamen und es gab Eis und Erdbeeren. „Außerdem habe ich zwei kanadische Flaggen und Stifte besorgt, darauf haben wir dann alle unterschrieben“, erinnert sich Teresa. „Das ist einfach eine tolle Idee zum Abschied, eine super Erinnerung – ich finde, jeder der ein Jahr im Ausland verbracht hat, braucht so etwas.“

 

Nachdem nun zwei ihrer besten Freunde zurück nach Deutschland geflogen sind, freut sich Teresa auf viel Zeit mit ihren kanadischen Freunden: „Nele war sehr wichtig für mich, aber jetzt will ich mich noch einmal richtig auf die Kanadier fokussieren und da freue ich mich sehr darauf.“ Der Abschied von Nele ist sowieso nicht für lange, denn schon im Juni kommt die 18-Jährige zurück, um durch Kanada zu reisen – dann wird sie auch Teresa besuchen. 

 

„Ich bereue es kein bisschen, dass ich hier nach Kanada gekommen bin“, sagt Teresa überzeugt. „Das ist ein unglaublich wichtiger Teil meines Lebens geworden.“ Auch wenn mit Schule und Freunden schon vieles zum Alltag geworden ist, ist Teresa weiterhin begeistert und will gar nicht an ihren eigenen Abschied denken. „Am liebsten würde ich nur sechs Wochen Ferien daheim machen und dann wieder zurück nach Kanada gehen“, lacht sie. „Hier erlebe ich jeden Tag etwas Neues, bin immer unterwegs, meine Noten sind gut... Es gibt nichts, was nicht gut ist. Ich bin meinen Eltern so dankbar, dass sie mir das ermöglichen. Zum Glück habe ich noch fünf Monate. Ich habe noch überhaupt keine Lust zu gehen.“ 

 

Neben dem Land und ihren Freunden hat auch das kanadische Schulsystem Teresa total überzeugt. „Es ist nicht wirklich vergleichbar mit dem bayerischen System“, erklärt sie. „Es ist einfach viel entspannter und vor allem sinnvoller, wie die Lehrer hier unterrichten. Man hat das Gefühl, dass man viel mehr mitnimmt.“ 

 

Im Juli kommen Teresas Eltern, um ihre Tochter abzuholen. Dann werden alle zusammen noch einmal durch British Columbia reisen. „Ich freue mich schon sehr darauf, Kanada auch mit meinen Eltern zu erkunden“, erzählt Teresa. „Ich habe mich komplett in das Land verliebt und bin gespannt auf unsere Tour.“ Neben Vancouver, Vancouver Island und Victoria werden sie auch den Norden British Columbias besuchen. 

 

Weil sie so begeistert von Kanada ist, hat Teresa auch schon einen Plan gefasst: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich wiederkomme“, erklärt sie. „Wenn ich zuhause bin und meine Schule fertiggemacht habe, möchte ich gerne studieren. Dann will ich auf jeden Fall einen Teil meines Studiums in Kanada machen.“ Schon jetzt hat sie sich viele Prospekte von verschiedenen Universitäten angeschaut und ist begeistert: „Das Angebot ist einfach toll“, schwärmt sie. „Ich bin einfach in Kanada und alles was damit zu tun hat verschossen.“

 

 

Zuerst einmal wird Teresa nun aber noch ein paar Monate in Vernon bleiben und dort sicherlich noch jede Menge Abenteuer erleben – hier im Kanadablog lest ihr bald mehr dazu. 

Celias Pferde-Träume werden in Kanada wahr

Fünf Monate Reit-Internat auf Vancouver Island

Auch in Kanada wird Celia weiterhin Dressurreiten
Auch in Kanada wird Celia weiterhin Dressurreiten

Bald ist es soweit – Celia fliegt nach Kanada und wird dort fünf Monate verbringen. Die 16-Jährige aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern wird in einem Internat leben: „Ich hatte eine große Auswahl an Alternativen“, erinnert sich Celia. „Doch Herr Woehrle von Breidenbach Education hat mir damals den Katalog in die Hand gedrückt und ich habe ihn aufgeschlagen und da war die Queen Margaret’s School – das war dann irgendwie wie ein bisschen Schicksal, ein gutes Schicksal!“

 

Die Queen Margaret’s School liegt in Duncan auf Vancouver Island. Duncan ist eine Kleinstadt zwischen Victoria und Nanaimo, hat knapp 5000 Einwohner und ein besonders mildes Klima. Das Internat bietet seinen Schülern jede Menge besonderer Möglichkeiten. Celia wird dort ein ganz spezielles Programm besuchen: Beim Equestrian-Programm wird Celia Reitunterricht in ihren Schulalltag integrieren. Während kanadische Schüler ihre eigenen Pferde mitbringen können, darf Celia eines der vielen schuleigenen Pferde reiten. Mehrmals die Woche wird sie mit anderen Schülerinnen trainieren. 

„Auch in Deutschland bin ich Dressurreiterin“, erzählt die 16-Jährige. „Deshalb finde ich es toll, dass das Reiten auch bei meinem Auslandsaufenthalt in Kanada eine so große Rolle spielt.“ Die Mitarbeiter von Breidenbach Education haben Celia bei ihrer Auswahl und der Durchsetzung ihres Schulwunsches tatkräftig unterstützt. „Sie haben mir auf jeden Fall sehr bei der Entscheidung geholfen, die Beratung war super“, erinnert sich Celia. „Frau Schwab hat mir tausende Dokumente geschickt und war immer erreichbar, das hat mir sehr geholfen.“ 

Da die Entscheidung für das Auslandssemester in Kanada sehr kurzfristig fiel, hatte Celia in den vergangenen Wochen jede Menge zu tun: „Ich weiß nicht, wie viele Seiten ich bislang ausgefüllt habe – es waren viele“, erinnert sie sich. „Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Ich freue mich jetzt sehr auf die Zeit, die vor mir liegt.“ Die Details zum Unterricht und zu den Pferden bekommt Celia nach ihrer Ankunft in Duncan. „Ich bin sehr gespannt, was mich erwartet“, „Auch über meine anderen Schulfächer weiß ich bislang noch nichts.“

„Klar ist es eine komische Vorstellung, so lange von zuhause weg zu sein“, findet Celia. „Aber meine Freunde und Familie freuen sich sehr für mich und finden es toll, dass ich die Chance für ein Auslandssemester in Kanada habe.“ Mit Whatsapp und Skype will sie mit allen in Kontakt bleiben. Um sich auf Kanada vorzubereiten, schaut sich die 16-Jährige viele Fotos an und versucht vor allem, ihre lange Packliste abzuarbeiten. 

 

Weshalb überhaupt Kanada? Eine Verwandte von Celia kommt aus Kanada und dadurch hatte die 16-jährige schon eine gewisse Vorstellung von dem großen Land. „Außerdem wollte ich in keins der gängigen Länder“, erklärt sie. „Alle gehen nach Amerika, Neuseeland, Australien... Und ich wollte eben irgendwohin wo es ruhig ist.“ 

Außerdem ist das schöne kanadische Englisch für Celia ein ganz besonderer Anreiz für ihr Auslandssemester dort: „Ich liebe diese Sprache – diesen Slang – der gefällt mir so gut. Man kann alles gut verstehen und es ist kein Kaugummi-Englisch wie aus Amerika“, schwärmt sie. „Also ich hoffe, dass ich mir den kanadischen Dialekt einigermaßen aneignen kann in den fünf Monaten – aber es überhaupt zu hören ist natürlich schon toll.“

 

Allein wird sich Celia in Kanada sicherlich nicht fühlen, immerhin lebt sie ja im Internat, in dem außer ihr noch rund 95 andere Schülerinnen aus 13 Ländern leben. Meistens teilen sich dabei zwei Schülerinnen ein Zimmer. Die Schulklassen haben eine durchschnittliche Schülerzahl von 18 – so kann man sich einer guten und individuellen Förderung sicher sein. it 

Ein „Abstecher“ in die Sonne

Anna fliegt von Guelph nach Kuba

Die 16-jährige Anna aus der Nähe von Stuttgart verbringt ein halbes Schuljahr im kanadischen Guelph in Ontario. Hier lebt sie mit ihrer Gastfamilie und hat schon viele Ausflüge – zum Beispiel zu den Niagarafällen – unternommen. Der Winter in Kanada ist oft ziemlich kalt und auch wenn Anna ihre neue Heimat Guelph ins Herz geschlossen hat, freut sie sich darauf, für kurze Zeit in die Wärme zu kommen. Als besonderes Ereignis ist nämlich eine Kurzreise nach Kuba geplant. Gemeinsam mit ihren Gastschwester, den Gasteltern und einem Bekannten geht es mitten in der Nacht ab zum Flughafen in Toronto. Von dort geht der Flieger nach Varadero, Kuba. Der Flughafen der Halbinsel liegt Kanada am nächsten und ist der Zutritt in ein karibisches Paradies: Flugzeit: 3 ½ Stunden. 

Angekommen auf Kuba weht Anna eine warme Brise um die Nase. Die Gruppe wird mit dem Bus zum Hotel gebracht, das sich ebenfalls in Varadero befindet. Die Halbinsel an der Nordküste ist das beliebteste Reiseziel Kubas. Schon der berühmte Gangsterboss Al Capone ließ hier die Seele baumeln. „Kuba ist sehr schön. Die Strände sind weiß, dass Wasser ist türkis und kristallklar und überall sind Palmen“, schwärmt Anna. Früher dienten die Höhlen der Halbinsel als Unterschlupf für Piraten, heute ist der Strand von Touristen bevölkert. 

 

Mit dem Bus erkunden Anna und ihre Gastfamilie die Gegend. Alte Haziendas und Sommervillen prägen die Landschaft, außerdem kann man in Varadero immer wieder die unverkennbare kubanische Musik hören, die man aus dem Film Buena Vista Social Club kennt. Neben den kulturellen Erlebnissen genießen Anna und ihre Gastschwester vor allem den Strand und das Planschen im Wasser. „Unser Hotel war auch sehr schön“, berichtet die 16-Jährige. „Jeden Tag gab es Programm und abends tolle Shows.“

 

Gute zwei Stunden entfernt von Varadero liegt Kubas Hauptstadt Havanna. „Havanna war wie alle Städte ein bisschen heruntergekommen“, berichtet Anna. „Überall fahren alte Autos rum – sogar Kutschen gibt es noch. Sowohl der alte als auch der neue Teil der Stadt haben mir echt super gefallen.“ Wegen diesem sozialistischen Charme, für den Kuba so bekannt ist, besuchen jährlich viele Touristen Havanna und die anderen Städte. Koloniale Prachtbauten und alte Straßenkreuzer sind einmalige Foto-Motive. Erst 2014 beendete US-Präsident Obama die „Eiszeit“ zwischen Kuba und den USA, seitdem kommen viele Urlauber auf die Insel und das Bild des Landes ändert sich. 

Nach der aufregenden Zeit in Havanna erlebte Anna noch ein weiteres Highlight ihres Kuba-Aufenthaltes: Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie machte die 16-Jährige eine Katamaran-Tour. Die Schiffe mit zwei Rümpfen sind sehr breit und stabil und liegen gut auf dem Wasser. „Schon früh am Morgen ging es mit dem Katamaran raus aufs Meer“, berichtet Anna. „Dort sind wir mit Delfinen geschwommen und haben an einem kleinen Riff geschnorchelt.“ Danach besucht die Gruppe eine Insel, bevor es für alle wieder zurück an Land geht. 

 

Während ihrer Woche auf Kuba genoss Anna die warmen Temperaturen: „Es hatte fast durchgehend 35 Grad” schwärmt sie. „Als wir nach dem Heimflug mitten in der Nacht in Toronto ankamen, war es dort extrem kalt: Minus 12 Grad und alles war verschneit. Das war natürlich schon eine mega Umstellung.” Bald wartet die nächste Umstellung auf Anna – ihre Zeit in Kanada ist schon fast vorbei und sie wird ihre Familie und Freunde wiedersehen. Doch bis dahin wird sie sicher noch einige wunderschöne Tage in Guelph verbringen. 

 

Was die anderen Gastschüler machen und wer demnächst als „Neuling” nach Kanada kommt, lest ihr bald hier auf dem Blog. 

Auf in die Prärie

Julia lebt fünf Monate auf einer Farm in Alberta - und besucht eine Ski Akademie

Mit Auslandsaufenthalten hat Julia schon Erfahrung – immerhin war sie schon zweimal in England. „Das war aber immer nur ganz kurz“, erzählt die Stuttgarterin. „Diesmal wird das was ganz anderes.“ Denn Ende Januar geht es für die 15-Jährige nach Kanada – genauer gesagt nach Lundbreck in Alberta. Dort wird sie fünf Monate auf einer Farm leben.

 

Alberta ist die westlichste der drei Prärieprovinzen, dazu zählen außerdem Saskatchewan und Manitoba. In dem großen Gebiet, das gemeinsam mit British Columbia als „West-Kanada“ bezeichnet wird, wird viel Landwirtschaft betrieben: Getreidebau und Rinderherden prägen das Landschaftsbild. Das war auch einer der Gründe, weshalb Julia sich für Alberta entschieden hatte. „Für mich ist das Naturbild am wichtigsten“, erklärt sie. „Täler, Berge, Wälder, Felder... Und am besten kaum Touristen – da sind schon mal alle Küstenbereiche weggefallen.“ Außerdem wollte die 15-Jährige in eine rein englischsprachige Region Kanadas.

Nun wird sie ab Ende Januar in Lundbreck leben, das kleine Dorf mit 244 Einwohnern liegt auf 1.200 Metern Höhe. „Ich finde das gut“, erklärt sie. „Dann gibt es hier schon nicht so viele andere deutsche Austauschschüler, sonst redet man ja dann doch immer in der Muttersprache.“ Nur ein anderer deutscher Schüler wird an ihrer Schule sein, mit dem hat Julia auch schon Kontakt. 

 

Und auch ihre Gastfamilie hat Julia schon kennengelernt – zumindest per Email. Die Gasteltern Jim und Lauren haben zwei Kinder: Mathias (13) und Sophie (10), sie besuchen die gleiche Schule, in die auch Julia gehen wird. „Es ist eine nette Familie, sie haben auch Hunde und Katzen und züchten Rinder auf ihrer Farm“, erzählt Julia. Schon per Mail wurde Julia gefragt, ob sie bei einem interessanten Projekt mitmachen möchte: „Meine Gastfamilie zieht auch immer wieder kleine Lämmer auf“, erklärt sie. „Und wenn ich dort bin, bekomme ich auch ein eigenes Lämmchen, um das ich mich dann kümmern darf.“

Ski-Akademie in den Rocky Mountains

Doch das wird nicht die einzige Besonderheit von Julias Auslandsjahr sein, denn die Livingstone School in Lundbreck bietet als besonderes Programm auch eine Ski-Akademie. Im wunderschönen Castle Mountain Resort in den Rocky Mountains können die Schüler alles erleben, was die vielfältige Region zu bieten hat. „Wir werden uns natürlich beim Skifahren verbessern, sollen aber auch uns selbst besser kennenlernen und weiterentwickeln“, erklärt Julia. „Der Berg ist nur 35 Minuten von der Schule entfernt, das ist perfekt. Wintersport macht mir einfach Spaß.“

 

Durch die Erfahrungen in der Bergregion werden sich Julia und die anderen Teilnehmer auch in Umweltbelangen, Tourismus und Lawinenkunde weiterbilden. Das innovative Bildungsprogramm bietet dabei drei Tage in der Woche Ski-Training am Berg an. Der Castle Mountain hält dafür eine Vielfalt an verschiedenem Gelände bereit. Individuell wird das Programm auf jeden Teilnehmer zugeschnitten und es gibt jede Menge optionale Kurse: Schneeschuh-Wandern, Mountainbiking, Wirtschaft, Outdoor-Bildung und viele andere. 

 

Eines ist Julia dabei klar, es wird erst einmal kalt sein in Alberta. „Ich war extra noch einmal einkaufen und habe Schuhe gekauft, die bis minus 20 Grad gegen die Kälte schützen. Außerdem habe ich auch neue Skiklamotten für die extremen Temperaturen bekommen“, erklärt sie. Und auch der Schulalltag wird sich ändern. „Statt wie in Deutschland 12 Kurse habe ich in Kanada nur vier im Semester“, erklärt sie. „So kann man sich intensiver mit den einzelnen Themen beschäftigen.“ 

Bevor es am 29. Januar von Frankfurt aus nach Calgary losgeht, hat Julia noch einiges zu tun. „Damit ich in einem halben Jahr nicht so sehr hinterherhinke, arbeite ich jetzt schon viel für die Schule vor“, erklärt sie. „Ich musste noch eine schriftliche und mündliche Hausarbeit fertig machen, mein Sozialpraktikum und außerdem noch für viele Klausuren lernen.“ In Kanada möchte Julia auch schulisch weiter am Ball bleiben. Dafür hat sie eine Liste mit allen wichtigen Themen, die in ihrer Stuttgarter Schule in dem halben Jahr behandelt werden. „Während meines Auslands-Semesters werde ich die Themen dort recherchieren und lernen“, nimmt sie sich vor. „Außerdem wird mir Sophia, meine beste Freundin, die Schulunterlagen mitnehmen.“

 

Sophia ist natürlich schon ein bisschen traurig, dass ihre beste Freundin so lange im Ausland sein wird. Trotzdem freut sie sich für Julia. „Wir werden oft skypen“, lacht die 15-Jährige. Und auch die Eltern freuen sich für ihre Tochter. Ich denke aber schon, dass sie ziemlich aufgeregt sind“, überlegt Julia. „Auch wenn sie äußerlich echt ruhig bleiben.“ Sie selbst ist noch nicht wirklich aufgeregt. „Ich glaube das kommt erst kurz vor dem Abflug“, ist sie sich sicher. „Bisher habe ich es noch gar nicht richtig realisiert und freue mich einfach nur, dass es bald losgeht. Das wird eine komplett neue Erfahrung: Ich kenne keinen, die Umgebung, die Temperaturen, die Menschen – alles wird anders.“  

 

Bald beginnt für Julia das große Packen. Sie wird auf jeden Fall zwei Koffer brauchen, alleine die Skikleidung benötigt jede Menge Platz. „Außerdem brauche ich für jede Wetterlage etwas“, lacht sie. „Es bleibt ja nicht für immer eiskalt.“ Und auch sonst bereitet sich die 15-Jährige auf die lange Zeit in dem fremden Land vor: „Meine Großeltern haben mir jede Menge Broschüren zu Kanada geschenkt“, erzählt sie. „Darin lese ich viel, außerdem mag ich englische Bücher. Sprachlich bin ich also gut vorbereitet. Überhaupt war die ganze Organisation super!“

 

Während Julia nämlich zu Beginn ihrer Überlegungen für ein Auslandssemester noch mit Neuseeland oder Chile liebäugelte, lernte sie das Team von Breidenbach Education auf einer Messe kennen. „Die waren von Anfang an wirklich klasse“, schwärmt sie. „Sie haben sich viel intensiver mit allen Fragen beschäftigt als andere Organisationen und mir viele Möglichkeiten vorgestellt.“ Sogar den Direktor der Ski-Akademie konnte Julia kennenlernen, denn er kam für ein Gespräch zu Breidenbach Education nach Stuttgart. „Es ist toll schon jetzt den ersten Kontakt zu haben“, ist Julia überzeugt. „Und wirklich alle meine Wünsche wurden erfüllt. Ich wollte unbedingt was mit Tieren machen – nun werde ich sogar ein halbes Jahr auf einer Ranch leben.“

 

Wie wird es für Julia nach ihrer Ankunft in Alberta weitergehen und was erlebt sie auf der Ranch? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.

Heimweh ist ein Fremdwort

Anna genießt ihre Zeit in Guelph

Die 16-jährige Anna lebt mit ihrer Familie in Nufringen im Großraum Stuttgart und verbringt nun seit September ein halbes Jahr in Kanada – genauer in Guelph (Ontario). Noch bis Februar besucht Anna dort das Centennial Collegiate Vocational Institue (kurz CCVI) im Süden von Guelph. Die Schule hat rund 1.600 Schüler in den Klassenstufen 9 bis 12 und Anna ist dort eine der ca. hundert internationalen Schüler aus der ganzen Welt.

 

„Ich konnte eigentlich bis ich wirklich in Kanada angekommen war nicht glauben, dass ich jetzt ein halbes Jahr von meiner Familie und meinen Freunden weg bin“, erinnert sich Anna an ihre erste Zeit. „Zum Glück haben die Gastschüler aus dem ganzen Schuldistrikt die erste Woche zusammen verbracht.“ Nach zwei Tagen Vorbereitung ging es dabei für alle Internationals in ein Outdoor-Camp. „Es war mitten im Nirgendwo“, erinnert sich Anna. „Dort haben wir dann verschiedene Wassersportarten gemacht, sind klettert, haben Gemeinschaftsspiele gespielt oder einfach nur den Abend am Lagerfeuer verbracht.“

 

An Annas Schule gibt es viele Gastschüler aus China, so war am Willkommens-Wochenende dann auch Chinesisch die am meisten gesprochene Sprache.  „Es sind so viele chinesische Schüler, dass sie sogar eine eigene Übersetzerin haben“, weiß Anna „Außerdem haben wir alle einen Lehrer an der Schule, der nur für die internationalen Schüler da ist.“

Holpriger Start

Bei der guten Zeit, die Anna nun in Kanada hat, hat sie ganz vergessen, dass der Start in dem Land doch eher holprig war. Schon nach zwei Wochen wechselte die 16-Jährige ihre Gastfamilie – etwas, das sehr selten vorkommt, doch in dringenden Fällen immer machbar ist. „Ich habe mich schon am ersten Tag nicht wohl gefühlt und das hat sich dann auch nicht mehr geändert“, erinnert sich Anna. „Dazu kam dann, dass meine Gasteltern viel gearbeitet haben und fast nie zu Hause waren. Ich war viel alleine und hatte keinen, mit dem ich mich unterhalten konnte.“ Das brachte Anna zu der Entscheidung, die Familie zu wechseln. „Zuerst habe ich mit meinen Eltern telefoniert, das war schon nach zwei Tagen“, erzählt sie. „Die haben dann Breidenbach Education informiert.“

 

Anna entscheidet sich aber nach den anfänglichen Schwierigkeiten doch, erst noch einmal abzuwarten: „Ich wollte einfach nicht überstürzt handeln, sondern sehen ob sich die Situation ändert – schließlich muss man sich gerade in der ersten Zeit an das neue Umfeld gewöhnen.“ Doch bald holt sie sich doch Rat bei der Verantwortlichen für die Internationalen Schüler und auch Alex Anderson, die für Breidenbach Education in Kanada vor Ort ist, kümmert sich um Anna. „Ich habe ihr erzählt, dass ich doch gerne wechseln möchte. Sowohl Frau Anderson als auch die Mitarbeiter im Stuttgarter Büro haben sich intensiv für mich eingesetzt und mir bei dem Wechsel geholfen. Sie haben meine alte Gastfamilie kontaktiert und mir neue Vorschläge für Gastfamilien gemacht. Es war toll, dass durch ihre Hilfe mein Wechsel so schnell und reibungslos geklappt hat.“

 

Anna ist froh, dass sie die Möglichkeit hatte, ihre Gastfamilie zu wechseln, obwohl auch sie der Meinung ist, dass das die letzte Maßnahme sein sollte. „Ich denke, man sollte der Gastfamilie auf jeden Fall eine Chance geben, auch wenn man sich nicht von Anfang an wohlfühlt“, rät die 16-Jährige. „Es kann sich immer noch etwas ändern, vor allem, wenn man die Probleme offen und konstruktiv anspricht. Wenn man sich dann aber immer noch gar nicht wohl fühlt, sollte man wechseln. Schließlich ist man ja nach Kanada gekommen, um die Zeit zu genießen.“ Wichtig fand Anna außerdem, der ersten Gastfamilie gegenüber fair zu bleiben und zu erklären, weshalb man wechselt. 

 

Nach gut zwei Wochen in Kanada ist Anna dann endgültig zu ihrer neuen Gastfamilie gezogen, dort hat Anna nun drei Gastschwestern: Tina (14), Karen (16) und Hanna (17). Der Sohn der Gasteltern lebt auch noch im Haus. „Mit meiner neuen Gastfamilie ist es eigentlich immer lustig und wir sitzen zum Teil nach dem Essen noch eine Stunde am Tisch und unterhalten uns“, schwärmt die 16-Jährige. „Ansonsten gehen wir viel shoppen, oder einfach gemeinsam spazieren. Ich fühle mich sehr wohl.“

Ihren Aufenthalt in Kanada kann Anna nun trotz der anfänglichen Schwierigkeiten rundum weiterempfehlen: „Man lernt hier so viel für sich selbst – nicht nur die Sprache, sondern so vieles mehr. Neue Menschen und ein neues Land, das kanadische Schulsystem und die vielen Herausforderungen... Das alles bringt mir unendlich viel.“

Naturschauspiel und eine Reise nach Kuba

Im Oktober war Anna mit ihrer Gastfamilie in Toronto und hat sich die Stadt angeschaut. Mit rund 2,6 Millionen Einwohnern ist sie die größte Kanadas und die Hauptstadt der Provinz Ontario zu der auch Guelph gehört. Toronto liegt am Ontariosee durch den sich auch die Grenze zu den USA zieht. „Es war toll, die Stadt aus der Nähe zu sehen, denn bei unserer Ankunft haben wir nur den Flughafen gesehen“, erklärt Anna. „Wir waren auch auf dem CN-Tower, von dem aus man bis in die USA und zu den Niagarafällen schauen kann.“ 

Auch dieses Naturschauspiel hat Anna schon zwei Mal besucht: Die Niagarafälle sind die Wasserfälle des Niagaraflusses, deren Wasser von vier der „Five Great Lakes“ kommt: Lake Erie, Lake Huron, Lake Michigan, Lake Superior. Das Wasser fließt mit dem Niagara River weiter in den Ontariosee, danach in den St. Lawrence River und kommt dann in den Atlantik. Mit den sogenannten „Maid of the Mist“-Booten kann man den Fällen schon seit dem 19. Jahrhundert in einer rund 20-minütigen Tour nahe kommen. Während die Fälle unter dem einheitlichen Namen „Niagarafälle“ bekannt sind, handelt es sich eigentlich um drei Wasserfälle: die „Horseshoe Falls“, die „Bridal Veil Falls“ und die „American Falls“.

In der Schule besucht Anna die Fächer Französisch, Information Technology, Application in Business, Visual Arts - Crafts General sowie Food & Nutrition. „An das Französisch hier musste ich mich erst einmal gewöhnen“, erzählt die 16-Jährige. „Denn hier sprechen alle Französisch mit einem englischen Akzent.“ Außerhalb der Schule schlägt Annas Herz für Leichtathletik. „Das habe ich ja auch schon in Deutschland gemacht und wollte es auch in Kanada unbedingt weitermachen“, verrät sie. „Ich trainiere hier mit dem Verein der Universität. Das Training ist richtig anstrengend und ganz anders als in Deutschland, aber es macht ganz viel Spaß und die Mitglieder meiner Gruppe sind sehr nett.“

 

Vor ein paar Tagen startete nun das nächste Abenteuer für Anna: „Ich fliege mit einer meiner Gastschwestern und meinen Gasteltern nach Kuba“, erzählt sie aufgeregt. „Da freu ich mich schon sehr drauf. Heimweh ist bei mir im Moment eher ein Fremdwort. Ich bin so beschäftigt, dass ich gar nicht viel Zeit habe an zu Hause zu denken.“

 

 

Von Kanada nach Kuba – was wird Anna dort erleben und wie geht es für sie in Guelph weiter? Das und mehr gibt es bald hier auf dem Kanadablog.

Wer außerdem mehr Tipps für die erste Zeit in Kanada möchte, liest am besten hier: Blog-Artikel: Tipps für die erste Zeit in Kanada 

Vielfältige Möglichkeiten für Kunstbegeisterte

Tabea schwärmt vom Unterricht an ihrer Schule in Abbotsford

Kunst war schon immer ihre Leidenschaft – die 15-Jährige Tabea verbringt ihr Auslandsjahr in Abbotsford (British Columbia) und hat an ihrer Schule, der W. J. Mouat Secondary, deshalb vor allem verschiedene Kunst-Kurse gewählt. „Meine Mutter und Großmutter sind auch künstlerisch begabt“, erzählt sie. „Seit ich klein bin, habe ich viel gebastelt und gemalt.“

 

Vor zwei Jahren hat Tabea nun angefangen mehr ihre eigene Kunst zu machen: „Ich bastele weniger und zeichne viel, viel mehr“, erklärt sie. „Am liebsten mache ich Modezeichnungen und Porträts. Außerdem nähe ich total gerne.“ Der Fashion-Design-Kurs an ihrer Schule in Kanada war schon ausgebucht, so entdeckte sie die Keramik für sich – ein ganz neues Betätigungsfeld für ihre Kreativität. 


Beim Keramik-Kurs verwenden die Schüler verschiedene Techniken, um ihre Projekte zu gestalten, doch zuerst planen und entwerfen sie ihr Projekt. Gemeinsame Diskussionen über die Kunstwerke sollen helfen, kreative Lösungen für eventuelle Probleme bei der Arbeit zu finden. Und auch sonst bietet die Schule viele Möglichkeiten, Kreativität auszuleben – sei es musikalisch, künstlerisch oder auf der Bühne. 

Konstruktive Kritik

In den Kunststunden eröffnet ihr Auslandsjahr in Kanada Tabea eine ganz neue Welt: „Hier habe ich zwei Mal täglich Kunst, einmal Ceramics und einmal Drawing & Painting. In Deutschland habe ich nur einmal die Woche Kunst – das ist natürlich ein meilenweiter Unterschied“, erklärt sie. „Ich kann hier viel mehr machen und mich mit verschiedenen Materialien ausprobieren. Die Möglichkeiten sind einfach riesig.“

 

Tabeas Lehrer sind neben ihrer pädagogischen Arbeit zum Teil auch selbst Künstler. „Sie sind wirklich an der Kunst interessiert“, freut sich die 15-Jährige. „Gemeinsam analysieren wir berühmte Kunstwerke und auch für die Projekte der Schüler haben sie immer Feedback. Konstruktive Kritik bringt einfach unglaublich viel weiter.“


Mit zehn Kunst-Stunden in der Woche, hat Tabea in Kanada Zeit und Möglichkeiten für ihre eigenen Projekte und kann ihr Portfolio erweitern. „Die Arbeit hier ist viel freier als an der Schule bei mir zuhause. Häufig wird nur ein Thema vorgegeben und man kann sich die Materialien oder das Medium selbstständig auswählen“, erklärt sie. „Dann heißt es zum Beispiel nur: ‚Macht etwas mit dem Stift oder mit Tinte.’ Das alles ist in Deutschland nicht möglich.“

Berufswunsch: Künstlerin

Portrait Cara Delevingne
Ein Porträt des Models Cara Delevingne

Dadurch, dass der kanadische Kunstunterricht so frei gestaltet ist, kann sich Tabea von überall her Inspiration holen: „Mich inspiriert eigentlich alles, manchmal Bilder die ich irgendwo gesehen habe, Sachen die Menschen sagen, andere Künstler oder Projekte meiner Mitschüler – manchmal auch einfach spontane Ideen zu Themen die mich interessieren“, erklärt sie. Und auch die Materialien wählt sie ganz nach Lust und Laune aus: „Ich nutze zum Beispiel Stoff, Acrylfarbe, Aquarellfarbe, Marker, Zeitungen, Karton, Fotos, Fineliner, Goldfolie und vieles mehr. Generell liebe ich Mixed Media Projekts, je verrückter und abstrakter desto besser.“ So hat Tabea zum Beispiel Porträts von Marilyn Monroe und dem Model Cara Delevingne gemacht. Dabei hat sie das Bild mit Stoff „gepainted“, Acryl- und Aquarellfarbe und verschiedene Marker benutzt. Herausgekommen sind zwei einzigartige Schwarz-Weiß-Porträts.

 

Zwei verschiedene Aufgabengebiete gliedern den Kunstunterricht an Tabeas Schule in Abbotsford: „Zum einen recherchieren wir selbstständig verschiedene Maltechniken oder anderes Wissenswertes und schreiben oder malen es in unser Sketchbook, damit eignen wir neue Fähigkeiten an“, erklärt sie. „Dann wird das Gelernte in Projekten angewendet.“ 

 

Und die vielen Möglichkeiten, die sie während ihres Auslandsjahrs in British Columbia hat, werden sich auch auf Tabeas Zukunft auswirken. Tabea schwärmt: „Ich weiß noch nicht in welcher Form aber die Zeit hier in Kanada mit dem tollen Kunstangebot an der Schule hat mich auf jeden Fall darin bestärkt, Kunst zu meinem Beruf zu machen.“

 

Was erleben die anderen Schüler während ihres Auslandsjahrs in Kanada? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog.

Merry Christmas in Kanada

Julia, Nils, Nithusha und Teresa erzählen von ihren Weihnachtstagen

Julia kommt aus der Nähe von Regensburg und wohnt seit den Sommerferien für ein Jahr in Barrie (Ontario). Die Stadt liegt am Lake Simcoe und hat eine wunderschöne Uferpromenade. In der Weihnachtszeit werden die Bäume entlang des Sees mit vielen verschiedenfarbigen Lichtern geschmückt. „Außerdem stehen dann auch viele Leuchtfiguren am Ufer“, erklärt Julia. „Das Ganze heißt Barrie Festival of Trees.“ Noch bis Silvester bleibt die Beleuchtung erhalten. Weihnachten verbrachte Julia mit ihrer kanadischen Gastfamilie und Onkels und Tanten aus der Region. Am Heiligen Abend gab es ein leckeres gemeinsames Abendessen und ein paar Geschenke“, erzählt Julia. 

 

Weihnachtslandschaft in Kanada British Columbia
Weihnachtszeit in Kanada - auch für unsere Austauschschüler eine wunderschöne Zeit

„Am nächsten Morgen waren meine Gastgeschwister schon so früh wach und konnten es nicht mehr erwarten, dass sie fast alle Geschenke ohne mich ausgepackt haben.“ Dieser Übermut endete für eines der Kinder im Krankenhaus: „In dem Chaos hat sich mein Gastbruder beim Spielen den Arm gebrochen“, erinnert sich Julia. „Trotzdem war es aber für uns alle ein tolles Weihnachtsfest mit vielen Geschenken.“

 

Auch Nils genoss sein Weihnachten in St. John's (Newfoundland) – die Stadt gilt als die älteste Nordamerikas. An einem sonnigen Heiligabend ging die gesamte Familie zum Schlittenfahren in den Park und danach zum Turkey-Dinner mit Onkels und Tanten, Großeltern, Brüdern und Schwestern. „Nachdem wir von Onkel Wally und Tante Rochell wieder zu Hause waren, kam sogar noch die Nachbarfamilie für ein paar Stunden vorbei, da war schon was los“, erzählt Nils begeistert. „Am nächsten Morgen wurden dann endlich die Geschenke geöffnet.“ Dazu standen alle ganz früh auf und beschenkten sich gegenseitig: „Allen haben meine Geschenke gefallen und sogar ich habe Geschenke bekommen“, freut sich Nils. „Das hatte ich gar nicht erwartet.“ Genau wie zu Thanksgiving gab es bei den Gast-Großeltern wieder einen großen Truthahn – dazu kamen Nils’ Gastonkel und -Tante und deren Söhne Garrett und Griffin. Nach dem gemeinsamen Essen setzten sich alle ums Feuer und sangen Weihnachtslieder, danach wurde die andere Großmutter besucht. „Am Abend waren wir dann alle richtig müde“, erzählt Nils. „Am 26. haben wir dann nur ausgeruht nach all dem Schlemmen und Feiern.“

 

Für Nithusha aus Mülheim an der Ruhr hatte das Weihnachtsfest zwei Seiten. Sie lebt seit Sommer 2016 in Claresholm (Livingstone Range), einer Kleinstadt in Alberta, die rund eine Stunde von Calgary entfernt liegt. Noch bis Anfang Februar ist die 17-Jährige dort und genießt die Zeit ihres Auslandssemesters mit Breidenbach Education

 

„Ich hatte eigentlich erwartet, dass Weihnachten genauso wie in Deutschland ablaufen wird“, erzählt sie. „Doch es war ganz schön anders: Los ging die Weihnachtsstimmung damit, dass es am 23. Dezember zu schneien begann, schon Tage vorher sind wir auch singend durch die Straßen gezogen, um die Menschen in Weihnachtsstimmung zu versetzen.“ Anders als in Deutschland wurde am 24. Dezember nichts Besonderes unternommen: „Es war ein ganz normaler Tag, wir haben nur unsere letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag gemacht, denn der ist in Kanada der ganz besondere Weihnachtstag.“ Am nächsten Morgen weckten Nithusha und ihre Gastgeschwister die Eltern, denn über Nacht war ja schließlich „Santa“ zu Besuch gewesen. „Wir haben alle gemeinsam unsere Geschenke geöffnet und sind dann in die Kirche gegangen – um neun Uhr morgens“, erklärt Nithusha. „Das Weihnachtsessen war ein großer Truthahn, genau wie zu Thanksgiving, den haben wir gemeinsam im Haus der Großmutter gegessen. Dort gab es auch noch mehr Geschenke, es war ein bisschen wie beim Wichteln in Deutschland.“ Am Abend ging es für alle früh ins Bett, denn am nächsten Tag wartete eine große Aufgabe auf sie: Es war Zeit, auch Anderen eine Freude zu machen. 

„Wir haben am Morgen des 26. Dezember Essen für Obdachlose ausgegeben – ich muss sagen, das war für mich der beste und schönste Teil von Weihnachten“, erinnert sich Nithusha. „Es war einfach toll wie dankbar und glücklich alle waren. Das ist eine klasse Tradition.“

Auch Teresa hat eine neue Tradition kennengelernt. Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie lebt sie in Vernon (British Columbia) und hat dort in diesem Jahr selbst den Weihnachtsbaum geschlagen. „Es war super“, erzählt sie. „Gemeinsam mit meinen Gastschwestern Nathalie und Chantal und meinem Gastvater sind wir losgefahren, um den Baum zu holen.“ Auf einem Feld in der Nähe hatte eine Familie nämlich privat Tannenbäume angepflanzt – eine riesige Anlage mit großen und kleinen Weihnachtsbäumen. „Es waren so viele. Wir sind eineinhalb Stunden rumgelaufen und haben uns die verschiedenen Bäume angeschaut“, lacht Teresa. „Erst dann haben wir den richtigen gefunden.“ Gemeinsam mit ihrem Gastvater sägte Teresa dann den Baum ab. Beim Transport der Tanne fühlte sie sich an einen Film erinnert. „Der heißt ‚Schöne Bescherung’ und ist einfach lustig“, erzählt sie. „Da findet die Familie nämlich auch den perfekten Baum und bindet ihn dann aufs Auto. Und genau das haben wir auch gemacht, es war einfach urkomisch.“

Daheim wurde der Baum dann im Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt. „Er ist super schön geworden“, findet Teresa. „Es war auch schön, dass Nathalie noch beim Aussuchen dabei war, denn sie ist ja dann über Weihnachten zu ihrer Familie nach Mexiko geflogen.“ Doch das Haus war deshalb nicht leer: Teresas Gastbruder Devin kam aus Prince George nach Vernon und auch die Großeltern, Onkels und Tanten waren zu Besuch. „Es war schön, dass Devin da war. Er ist ja sonst immer an der Uni. Er ist ein korrekter Typ und wir waren sogar gemeinsam Skifahren“, freut sich Teresa. „Das ist hier schon sehr cool. Es gibt viele doppelt schwarze Pisten. Da ist jeder Run einmalig und es ist immer spannend, jede Abfahrt ist ein kleines Abenteuer.“ 

Am 24. Dezember hat die 16-Jährige mit ihrer Familie daheim einen Film geschaut und danach ging es für alle hoch auf den Berg zum Tubing. „Dabei fährt man mit einem Gummireifen den Berg runter“, erklärt Teresa. „Das war zwar nicht sonderlich besinnlich aber sehr cool.“ Am nächsten Morgen wurden dann gegen 11 Uhr die Geschenke ausgepackt – jeder beschenkte sich dabei gegenseitig und die Gastfamilie ist sehr großzügig: „Ich habe Klamotten und Parfüm bekommen“, erzählt Teresa. „Da war ich echt begeistert. Am Morgen des 25. Dezember zu feiern war echt auch eine sehr schöne Erfahrung, ich war total gerührt von der schönen Atmosphäre.“ Das Allerschönste war für Teresa aber, dass es weiße Weihnachten gab. „Schnee gehört einfach zu Weihnachten dazu“, findet sie. „Und natürlich gutes Essen: Am 25. Dezember gab es bei uns Turkey mit verschiedenen Saucen und außerdem noch anderes Fleisch. Meine Gastfamilie hat sich viel Mühe mit dem Essen gegeben und der Tisch war toll gedeckt.“ Am Nachmittag spielten dann alle gemeinsam Karten und während Teresa anfangs immer verloren hatte, wurde sie von Mal zu Mal besser. „Am Schluss habe ich sogar einmal gegen den Großvater gewonnen“, freut sie sich. Das war schon lustig.“ Am Abend sorgte dann Teresa für die richtige Musik: Sie schloss das Handy an die Anlage an und spielt die Lieder, die ihr Vater ihr extra geschickt hat. Neue und alte Weihnachtssongs aus Deutschland und der Welt schallten durchs Wohnzimmer. „Alle haben richtig getanzt, es war eine ausgelassene Stimmung“, erinnert sich Teresa. „Das kenne ich bei uns von Weihnachten nicht so. „Man ist so richtig frei und sorgenlos – und eben einfach ausgelassen. Es war ein tolles Weihnachtsfest.“

Outdoor-Abenteuer in British Columbia

Emma freut sich auf das Earthquest-Programm

Für 10 Monate tauscht die 16-jährige Emma ihr Zuhause in Stuttgart mit einem in Kanada – genauer gesagt in Coldstream, British Columbia. Coldstream liegt im Okanagan Valley im Südosten von Vernon, direkt am Kalamalka Lake. Gemeinsam mit den Experten von Breidenbach Education hat sich Emma auch die Schule für ihren Austausch ausgesucht. Das erste Semester ihres Auslandsjahres verbringt sie an der Kalamalka Secondary School in Coldstream – direkt am Ufer des Sees. Die Schule – sie wird von allen ‚Kal’ genannt – hat nur 750 Schüler und bietet ein umfangreiches Angebot an interessanten Kursen und einen breiten Wahlfachbereich mit Theaterproduktion und Band.

Emma fühlt sich sehr wohl bei ihrer Gastfamilie: „Meine Gasteltern Barbara und Neil unternehmen Ausflüge mit mir und bringen mich auch zur Schule“, erzählt die 16-Jährige. „Außerdem habe ich eine Gastschwester, Katelynn, und es gibt auch noch Natsumi unsere japanische Gastschwester – wir sind alle gleich alt, das ist toll.“ Gastvater Neil arbeitet als Mechaniker bei Ford, Barbara ist zuhause.
„Meine Gastschwester Katelynn geht auf die Charles Bloom Secondary School in Lumby und Natsumi geht mit mir auf die ‚Kal’“, erzählt Emma. „Die Schule hier ist recht einfach und die meisten Lehrer sind sehr nett und lustig. Es macht großen Spaß.“

Neue Schulfächer

Kanadische Freunde zu finden, war am Anfang nicht leicht für die 16-Jährige: „Die Internationals bleiben oft unter sich, weil man anfangs auch viele Ausflüge miteinander macht“, erzählt sie. „Durch eine Freundin und ihre kanadische Gastschwester habe ich nun aber meine kanadischen Freunde kennengelernt. Außerdem verstehe ich mich gut mit meiner Gastschwester Katelynn.“

 

Um 7.15 Uhr beginnt Emmas Tag, denn um 8.30 Uhr startet der Unterricht. Die 16-Jährige hat interessante Fächer gewählt: In Earthscience sollen die Schüler ein umfassendes Bild der Erdgeschichte bekommen. Außerdem geht es dabei auch um die Umwelt und um den Weltraum. Die Schüler üben sich also in Astronomie, Geologie, Meeres- und Wetterkunde. 

 

Im projektbezogenen Kurs Woodwork entwerfen und bauen die Schüler sich ihr eigenes Abschlussprojekt. Dabei nutzen sie sowohl Hammer, Sägen und Feilen als auch elektrische Werkzeuge und lernen sicher damit umzugehen. Außerdem bietet Woodwork eine Einführung in technisches Zeichnen. Beim Französisch-Unterricht lernt Emma viele hilfreiche Vokabeln und natürlich auch Grammatik. Die Schüler diskutieren im Unterricht über ihre Ideen und Meinungen und testen ihr Wissen schriftlich und mündlich. Emmas vierter Kurs ist Art Foundations. Dabei lernt sie verschiedene Materialien und Verfahren der Kunst kennen und erstellt ihre eigenen gemalten, gezeichneten und gedruckten Kunstwerke sowie kleine Skulpturen. 

Earthquest Programm

Wenn um drei Uhr die Schule zu Ende ist, trifft sich Emma meist mit ihren Freunden in Vernon. „Wir gehen oft zu Tim Hortons oder Starbucks und manchmal auch in die Mall“, erzählt sie. „Am Abend fahre ich mit dem Bus nach Hause, dort gibt es Abendessen und oft schauen wir alle gemeinsam einen Film.“ Und auch sonst unternimmt Emma viel mit ihrer Gastfamilie: In Squamish haben alle zusammen den Sohn der Familie und die Enkelkinder besucht. „Von dort aus sind wir dann auch nach Vancouver gefahren und haben die Stadt besichtigt“, freut sich Emma. 

 

Während ihre japanische Gastschwester Natsumi nur noch bis Ende Dezember in Kanada bleibt, geht es für Emma mit der zweiten Hälfte ihrer Reise erst richtig los. „Im zweiten Semester mache ich beim Earthquest Programm mit und werde dort teils online Unterricht haben und teils Outdoor-Erfahrungen machen“, erzählt die 16-Jährige. „Wir werden Skifahren gehen, Kajak fahren an der Westküste Kanadas, Helikopter fliegen und noch mehr.“ 

 

Die Earthquest-Outdoor School bietet ihren Schülern schon seit 35 Jahren ein innovatives und fortschrittliches Unterrichtskonzept, in dem die Schüler viel ausprobieren können. Das preisgekrönte Programm richtet sich nicht nur an Outdoor-Enthusiasten, auch Schüler ohne Erfahrung sind willkommen. Das Mentoren-Ehepaar Barrie und Moe Reid, die genau wie Emma in Coldstream leben, sind Lehrer und Outdoor-Guides. Sie wollen die Teilnehmer ihres Programms zu mehr Kreativität und Individualität verhelfen und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen und ihrer Umwelt stärken.

 

Wer bei Earthquest mitmacht, kann sich während des Programms immer wieder neuen Herausforderungen stellen und dabei herausfinden, was in einem steckt. Neue Freunde und Erfahrungen, neue Umgebungen und Fähigkeiten kennenzulernen, soll die Schüler für die Zukunft ausbilden und stärken. Im Februar startet diese Ausnahme-Erfahrung für Emma und sie freut sich schon sehr. 

 

Was erwartet Emma bei earthquest, welche Expeditionen wird sie begleiten? Wir vom Kanadablog halten euch auf dem Laufenden.

Skivergnügen in Whistler und eine kleine Enttäuschung beim Basketball

Janina zur Weihnachtszeit in Nanaimo

Eigentlich fährt Janina immer zu Ostern Ski, dann ist es fast schon ein bisschen Frühling und die Temperaturen angenehm. Nicht so in diesem Jahr: Mit Freunden fuhr die 18-Jährige für zwei Tage von Nanaimo nach Whistler zum Skifahren. „Dort waren es immer so um die 10 bis 15 Grad minus“, berichtet Janina. „Es war wirklich kalt, vor allem natürlich beim Skifahren. Aber wir haben es alle sehr genossen. Es gab viel Schnee und wir sind alle viel gefahren und haben ein gutes Tempo vorgelegt.“

 

Whistler ist in den spektakulären Coast Mountains gelegen und bietet Ski- und Snowboardfahrern eine tolle Kulisse für ihr Hobby. Zwei majestätische Berge und das Whistler Village ließen es Janina und ihren Freunden an nichts fehlen. Sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Skifahrer bietet Whistler perfekte Bedingungen. Das absolute „Winter-Wonderland“ erwartete die Gruppe: „Es war mega schön“, berichtet die 18-Jährige. „Es ist ein riesiges Skigebiet, ich habe sicher nicht alles gesehen. Am liebsten wären wir alle noch länger geblieben, um die Pisten weiter zu erkunden.“ 

Und auch zurück in Nanaimo ist Janina sportlich aktiv. Neben anstrengendem Cross Country und Fitnesstraining spielt die 18-jährige Austauschschülerin genau wie in Deutschland Basketball im Team ihrer kanadischen Schule. „Wir trainieren drei Mal die Woche“, erzählt sie. „Zweimal davon ist das Training sogar vor der Schule – von halb sieben bis halb acht. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen und da der Weg dorthin so einsam ist, fahren mich meine Gasteltern hin. Das ist super nett und natürlich nicht selbstverständlich.“ Am Anfang hatte Janina noch Probleme mit den englischen Anweisungen des Trainers doch mit der Zeit und durch viel Nachfragen klappt das Zusammenspiel sehr gut. „Viele in unserer Mannschaft spielen schon länger zusammen, da kenne ich natürlich noch nicht alle Systeme aber das kommt alles mit der Zeit“, ist sich Janina sicher. „Das Level ist hier schon etwas höher als in Deutschland. Die Spieler sind mit mehr Biss und Intensität bei der Sache – das finde ich ganz cool. Ich kann mich hier auf jeden Fall verbessern.“

 

Ein tolles Training, sympathische Mitspieler und neue Herausforderungen. Janina ist begeistert vom Basketball in Kanada. Doch einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es für die 18-Jährige: „Das wusste vorher niemand, aber es ist trotzdem sehr schade, dass ich bei den Spielen gegen andere Mannschaften nicht mitmachen kann“, erzählt sie. „Da ich Jahrgang 1997 und somit ein paar Monate älter als die Anderen bin, gibt es da keine Möglichkeit für mich.“ Trotzdem trainiert Janina weiter mit. „Beim Spiel nur zuzuschauen ist aber schon schwierig, da leidet natürlich auch die Motivation.“ So ist das Basketball einer der Gründe, weshalb sich Janina auf Deutschland freut: „Dann darf ich wieder mitspielen, denn dafür ist ja das viele Training auch gut.“

Weihnachten in Vancouver und Nanaimo

Janina hat die Weihnachtszeit in Kanada sehr genossen: „Alles war so schön und festlich geschmückt – fast schon kitschig“, erzählt sie. „Und auf dem Weihnachtsmarkt in Vancouver fühlte ich mich fast ein bisschen wie daheim in Deutschland.“ Denn dort gibt es neben vielen anderen Dingen auch Bier und Brezeln, Glühwein und Stollen, Weißwurst und Gulasch. „Es war lustig zu sehen, dass die deutschen Dinge dort auch so bekannt sind“, lacht Janina. „Das hätte ich nicht gedacht.“ Und auch in ihrem Gastzuhause in Nanaimo wurde es weihnachtlich: Gemeinsam mit ihren kanadischen Familienmitgliedern suchte die 18-Jährige einen Weihnachtsbaum aus und schmückte ihn. Das Haus wurde dekoriert – genau wie die ganze Stadt. „Was es hier nicht gibt, ist die Feiern zum ersten, zweiten, dritten und vierten Advent“, erklärt Janina. „Also es gab keinen Adventskranz. Außerdem war ich auch bei einem Weihnachtsmarkt, der drinnen stattfand und Eintritt kostete – das kenne ich aus Deutschland auch nicht.“ 

Mit einer Freundin backte die 18-Jährige Weihnachtsplätzchen: „Die Vanillekipferl kamen sehr gut an“, freut sie sich. „Meine Gasteltern kannten sie nicht und waren begeistert.“ Zu Weihnachten hat Janina die Plätzchen dann gleich noch einmal gebacken und noch dazu einen Hefezopf, denn da war das Haus der Familie für Freunde und Verwandte geöffnet. „Bei dem ‚Open House’ mit dem Motto Stille Nacht haben wir viele Leute eingeladen, auch meine Freunde durften kommen“, erzählt Janina. „Jeder kam und ging wann er wollte und alle hatten eine gute Zeit.“ Das richtige Weihnachtsfest mit Geschenken wurde dann am 25. Dezember morgens gefeiert und am Abend gab es ein großes Christmas-Dinner mit der Schwester des Gastvaters und der zweiten Tochter der Gastmutter.

„Es ist nicht ganz so kalt hier, momentan haben wir etwa minus sechs Grad“, berichtet Janina. „Wir hatten aber schon einen ‚Snow Day’, an dem wir keine Schule hatten.“ Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schmilzt der Schnee und gefriert dann wieder auf den Straßen – auf purem Eis werden Autofahrten und Spaziergänge dann zur gefährlichen Rutschpartie. 

 

Beim Festival of Lights in Ladysmith hatte Janina viel Spaß mit Freunden „Das ist wie ein großer Karnevalsumzug zu Weihnachten“, erklärt sie. „Viele geschmückte Wagen fahren hintereinander und es gibt ein großes Feuerwerk.“ Janinas Gastfamilie organisierte zudem ein Weihnachtskonzert einer Band aus Nova Scotia und auch die Tanzkinder der Gastmutter feierten ein Fest. Janina war also rundum in Weihnachtsstimmung. „Ich habe das Gefühl, ich bin schon fast wieder weg hier“, überlegt sie. „Vielleicht verschiebe ich meinen Rückflug etwas in den Februar hinein, aber es ist auf jeden Fall nicht mehr lang...“ 

 

 

Was wird Janina in ihren letzten Wochen in Kanada noch erleben und wie bereitet sie sich auf den Heimflug vor? Das und mehr gibt es bald auf dem Kanadablog.

  Weihnachten in Kanada
In Kanada werden die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember unter den Baum gelegt. Am Morgen versammelt sich die Familie um den Weihnachtsbaum und die Präsente werden geöffnet, abends gibt es oft „Roast Turkey“. Der Baum steht schon etwas länger und ist meist mit vielen glitzernden und glänzenden Kugeln, Lametta und Co. geschmückt. Und auch die Häuser und Gärten vieler Kanadier erstrahlen schon Tage vor Heiligabend in weihnachtlichem Glanz. Weihnachtsmärkte gibt es genauso wie in Deutschland, manche auch mit typisch deutschen Gerichten und Produkten – wie es Janina in Vancouver erlebte. Jede Provinz hat daneben, je nach kulturellem Hintergrund, noch ihre ganz eigenen Traditionen zu Weihnachten. Während in den Großstädten eher „amerikanisch“ gefeiert wird, werden auf dem Land andere Traditionen gepflegt. Toronto feiert eine riesige Weihnachtsmann-Parade, die Inuit zelebrieren „Sinck Tuck“ – ein Festival mit viel Musik und Tanz und in Newfoundland verkleiden sich die Menschen beim „Mummering“. 

Teresa im Winterspaß

Schnee in Vernon – auf zum Silver Star

Kanada ist das perfekte Land für Ski-Fans – im ganzen Land gibt es zahlreiche Ski-Resorts. Vor allem in Alberta, British Columbia, Neufundland und Quebec kann man sehr gut Ski oder Snowboard fahren, Schlitten fahren, Heli- oder Cat-Skiing buchen.

Wer zum ersten Mal in Kanada Ski fährt, ist meist überwältigt von den guten Schneeverhältnissen, die in manchen Skiorten sogar von November bis Mai herrschen. Außerdem sind die Skigebiete weitläufig, lange Schlangen an den Skiliften gibt es kaum. 

Wochenlang hat sich Teresa schon auf ihre ersten Ski-Schwünge in Kanadas Tiefschnee gefreut. Und nun war es soweit, die 16-Jährige, die ihr Auslandsjahr in Vernon (British Columbia) verbringt, konnte sich bei sonnigen minus 14 Grad Celsius endlich auf die Bretter schwingen. „Skifahren hier ist der absolute Hammer“, berichtet sie. „Von unserem Haus bin ich in 20 Minuten auf dem Berg, meine Gasteltern bringen mich immer hin und holen mich wieder ab. Das ist mega nice.“ Silver Star heißt das Skiresort mit seinen 131 Pisten, das in der Nähe des Okanagan Sees liegt. Der Gipfel des Gebiets liegt zwar bei nur 1915 Metern, trotzdem gilt der Ort von November bis April als schneesicher. 

Die „dunkle“ Seite des Bergs

„Oben treffe ich mich dann mit meinen Freunden und wir fahren erst mal Ski. Das Gebiet ist nicht riesig aber auch nicht zu klein“, erzählt Teresa. „Am ersten Wochenende war jetzt nur die Vorderseite des Gebiets offen, ich hoffe, dass das nächste Woche anders ist. Dann haben wir noch einmal doppelt so viele Möglichkeiten.“ Denn während die Vorderseite des Gebietes mit ihren geschwungenen Hängen und breiten Pisten eher an Kinder und Familien ausgerichtet ist, geht es auf der Rückseite richtig zur Sache – sie wird deshalb auch „Dark Side of the Star“ genannt. Dort gibt es viele schwarze oder sogar doppelt schwarze Pisten – diese „Double Black Diamonds“ sind sogar für erfahrene Skifahrer eine Herausforderung. Viele der Pisten sind unpräpariert und tragen Namen wie „Free Fall“ oder „Nirvana“.  

 

Im Winter wird die Hauptstraße des Städtchens zur Skipiste umfunktioniert, so kann man direkt an den vielen bunten Holzhäusern vorbeigleiten, wenn man für eine Pause einkehren möchte. „Das Dörfchen sieht aus wie aus dem Bilderbuch mit den bunten Häusern vor dem weißen Schnee. Es ist traumhaft schön“, schwärmt Teresa. „Um zwölf Uhr fahren wir meist dorthin und kehren ein.“ Dann genießt die Gruppe das von daheim mitgebrachte Essen und trinkt noch einen heißen Kakao, bevor es wieder auf die Piste geht. 

Ski-Erlebnis mitten in der Natur

„Es ist toll, mit meinen ganzen neuen Freunden hier Ski zu fahren“, findet Teresa. „Wir fahren alle gleich gut und können uns deshalb richtig austoben. Wir fahren auch im Tiefschnee, das ist hier der absolute Wahnsinn.“ Durch die höhere Baumgrenze in dem Skigebiet, können die Skifahrer inmitten der Natur ihre Linien ziehen. „Es sieht im Vergleich zu den Alpen ganz anders aus, man ist nicht umgeben von anderen hohen Gipfeln sondern blickt extrem weit bis zum Okanagan See“, beschreibt Teresa. „Es ist ein wunderschöner Anblick, gerade wenn die Sonne scheint.“ 

 

Abends geht es für ein Après-Ski-Getränk noch einmal in das kleine Örtchen Silver Star, bevor alle mit roten Wangen, erschöpft aber überglücklich nach Hause fahren. Und auch dort ist Teresa weiterhin glücklich. Ihre Gastschwestern sind begeistert vom Adventskalender, den Teresas Mutter ihnen geschickt hat. „Ich bin wirklich stolz auf meine Mama, dass sie sich so viel Mühe und Gedanken gemacht hat“, sagt Teresa. Zu Weihnachten wird die 16-Jährige nun auch noch ein weiteres Familienmitglied kennenlernen. „Nicht nur die ganzen Onkels und Tanten kommen, sondern auch mein Gastbruder“, berichtet Teresa. „Der ist ja schon 23 und wohnt in Prince George, etwa sieben Stunden von Vernon entfernt.“

 

Von ihrer Oma in Deutschland hat Teresa nun auch zum ersten Mal etwas geschickt bekommen: ein Kochbuch. „Da habe ich mich riesig gefreut, ich stehe meinen Großeltern ja sehr nahe“, erzählt Teresa. „In dem Kochbuch sind viele Rezepte: Vorspeisen, Hauptspeisen, süß und traditionell – alles querbeet. Dann kann ich jetzt endlich auch mal etwas für meine Gastfamilie kochen.“

 

Was wird Teresa für ihre Gastfamilie kochen und wie wird Weihnachten und das Zusammentreffen mit ihrem Gastbruder? Das und mehr lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Internationale Tänze und Schule, die Spaß macht

Lena genießt ihre Zeit in New Brunswick

Aus Mettmann nahe Düsseldorf ging es für die 18-jährige Lena im September nach Edmundston in Kanada. Edmundston ist eine französisch-sprachige Stadt mit rund 20.000 Einwohnern und liegt in der Provinz New Brunswick (frz. Nouveau-Brunswick). Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu den USA und ist nur 12 Kilometer von der Grenze zu Quebec entfernt. 

 

Lena hat im Sommer ihr Abitur bestanden und lebt nun bei ihren Gasteltern Lisa und Justin sowie deren einjähriger Tochter Alexanne. Doch die Familie ist eigentlich viel größer: „Jedes zweite Wochenende kommen noch die 12-jährige Claudie und die 13-jährige Daphnée dazu, das sind die Kinder meines Gastvaters aus einer früheren Beziehung“, erzählt Lena. 

New Brunswick
Lena und ihre Gastfamilie in Edmundston (Nouveau-Brunswick)

„Außerdem hat Justin noch einen sechsjährigen Sohn namens Vincent, den ich aber erst einmal getroffen habe.“ Und es gibt noch mehr Verwandtschaft, selten gibt es ein Wochenende ohne Besuch von Tanten, Onkels, Cousins, Cousinen oder Großeltern. „Dadurch ist immer was los“, lacht Lena. „Ich habe mich gut eingelebt und freue mich jedes Mal, wenn wir gemeinsam etwas unternehmen – ob es nun ein Spaziergang im Wald oder ein Kurztrip nach Québec ist.“ 

Abwechslungsreiche Fächerkombination

Cité des Jeunes A.-M.-Sormany Edmundston New Brunswick
Lena und die gesamte Cité des Jeunes A.-M.-Sormany in Edmundston

Lena besucht die 12. Jahrgangsstufe – den Abschlussjahrgang – ihrer kanadischen Schule und ist vom dortigen Schulsystem begeistert: „Die Schule ist hier ein wenig anders als in Deutschland und macht sogar manchmal viel mehr Spaß als zuhause“, schwärmt sie. „Ich besuche den Abschlussjahrgang das gesamte Jahr und werde somit nochmal eine Schule abschließen.“ 

 

Lena hat jeden Tag eine Stunde Sport, woran sie sich erst gewöhnen musste. Außerdem besucht sie die Fächer Französisch, Mathe enrichi (vergleichbar mit dem Mathe-Leistungskurs in Deutschland), Chemie und kanadische Geschichte. Im kommenden Semester ändert sich ihre Fächerkombination noch einmal in Mathe enrichi, Création musicale, Leadership-Kurs, Einführung in die Programmierung und Biologie (Anatomie). 

 

Besonders begeistert ist Lena momentan von kanadischer Geschichte: „Als ich angekommen bin, war mein Wissen dazu relativ begrenzt“, berichtet sie. „Aber das Fach ist superspannend. Vor allem die Entwicklung der französischen Siedlungen hier – es ist toll, mit lokalem Bezug zu lernen.“

 

Lenas Lehrer sprechen französisch und das sehr schnell, außerdem sprechen einige sogar ein wenig Brayon – einen lokalen Dialekt. „Ich war überrascht, dass ich doch schon von Anfang an eigentlich viel verstanden habe“, erzählt sie. „Ich musste zwar höllisch aufpassen, um ja alles zu verstehen aber es klappte gut.“ Mittlerweile hat sich die 18-Jährige schon an die Sprache und die vielen neuen Vokabeln gewöhnt – nur falls jemand einen starken Akzent hat, macht ihr das noch zu schaffen. 


Die Schule

Cité des Jeunes A.-M.-Sormany

300 Rue Martin, Edmundston, NB E3V 2N6
www.citedesjeunes.ca

 

1.000 Schüler in den Klassen 9 bis 12

davon sind insgesamt fünf Austauschschüler: zwei Schüler aus Deutschland, zwei Schüler aus Mexiko und eine Schülerin aus Italien.
 

Schulprofile, Kurse und viele weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/New_Brunswick/



La semaine de la diversité célébrée à la Cité des Jeunes A.-M.-Sormany
La semaine de la diversité célébrée à la Cité des Jeunes A.-M.-Sormany

Zur Woche der Akzeptanz (La semaine de la diversité), die gerade in Lenas Schule stattfand, wurden in der Cafeteria immer wieder Musikstücke in den Sprachen der internationalen Schüler gespielt und die Gastschüler hatten alle eine typische Speise zum Probieren mitgebracht. Mit einer anderen deutschen Austauschschülerin hatte Lena dafür Vanillekipferl gebacken. „Als uns die Kanadier nach dem Namen der Plätzchen gefragt haben, mussten sie ganz schön lachen und sind an der Aussprache fast verzweifelt“, erzählt sie. „Gut angekommen sind sie aber trotzdem. Nach nur einer Stunde war von unseren 200 Kipferln kein einziger mehr übrig.“ 

 

Nach der Schule geht Lena dienstags abends zu einer Tanzgruppe: „Dort tanzen wir internationale Tänze“, erzählt sie. „Letztens zum Beispiel eine Écossaise.“ Dieser Tanz kommt aus dem Schottischen und wurde früher mit dem Dudelsack begleitet. Ende Mai hat Lena mit den anderen Teilnehmern die Abschlussvorführung. „Danach habe ich dann noch eineinhalb Stunden Tango argentino“, erzählt Lena weiter. „Besonders wegen diesem Unterricht bin ich zu meiner Tanzgruppe gekommen.“ Mit den „Danseurs du Madawaska“ führt sie das Paartanzen fort, was sie in Deutschland vor fast einem Jahr angefangen hatte.

 

Und Lena ist nicht nur deshalb auch weiterhin gut eingespannt: Nach Weihnachten beginnt die Vorbereitung auf die Show der Abschlussklassen, dafür wird sie lustige Sketche einstudieren. „Außerdem machen ich bei der Arbeit für das Jahrbuch mit.“

 

Doch nun wird erst einmal Weihnachten gefeiert und die ganze Gastfamilie kommt zusammen – dann sieht Lena auch die weiter entfernt lebenden Verwandten wieder. „Das wird ein großes verrücktes Familienfest“, ist sich Lena sicher. An ihre eigene Familie hat sie auch ein Weihnachtspaket abgeschickt – ihre Eltern und ihr Bruder bekommen eine Kleinigkeit und alle Freunde, Verwandte und Bekannte eine Postkarte mit Weihnachtsgrüßen. 

 

Wie verbringen die anderen Gastschüler das Weihnachtsfest? Weitere Berichte rund um die besinnlichen Tage in Kanada gibt es bald hier auf dem Kanadablog. 

Vorweihnachtszeit in Vernon

Teresa freut sich aufs Winter Wonderland

Wenn man etwas zum ersten Mal erlebt, ist das immer etwas Besonderes... So war es auch bei Teresa, die gerade ihr Gastschuljahr in Vernon, British Columbia, macht. Bryan Adams war schon lange ihr Favorit, der kanadische Sänger hat Teresa mit seinen Liedern begeistert. Nun kam er mit seiner „The Get Up“-Tour nach Kamloops, was etwa eineinhalb Stunden von Vernon entfernt liegt.


Für Teresa und ihre Gastschwester Chantal war klar: Da müssen wir hin. Und die Entscheidung war goldrichtig, denn als Teresa auf den Abend zurückblickt, ist sie immer noch überglücklich: „Das Bryan-Adams-Konzert  war unfassbar toll“, schwärmt sie. „Wir hatten nicht die perfektesten Plätze und trotzdem konnten wir alles so gut miterleben, die Musiker, den Sänger, die gesamte Show. Die Stimmung war einfach mega.“ 

 

Da Bryan Adams schon seit über 30 Jahren mit Nummer-1-Hits in den Charts platziert ist, sind die Gastschwestern unter den jüngsten Zuschauern. „Das hat aber überhaupt nichts ausgemacht“, versichert Teresa. „Ich kannte alle Songs und konnte gut mitsingen. Es war einfach – ich kann es nicht in Worte fassen... Amazing!“ Nach dem atemberaubenden Abend kaufen die beiden sich noch ein Tour-T-Shirt als Erinnerung, außerdem haben sie natürlich viele Fotos und Videos gemacht. „Er ist einfach hypnotisierend“, schwärmt Teresa. „Als er in unsere Richtung gesungen hat, sind wir aufgestanden, seine Stimme und die Ausstrahlung sind toll. Er gestaltet die Show super und bezieht das Publikum mit ein – es war ein gigantisches erstes Konzert.“ 

Weihnachtsgrüße von zuhause

Zuhause bei Teresas Gastfamilie hat mittlerweile auch die Vorweihnachtszeit Einzug gehalten – und die 16-Jährige ist begeistert: „Die Weihnachtszeit ist meine liebste Zeit. Ich liebe einfach alles was mit Weihnachten zu tun hat. Ich finde die biblische Geschichte rund um die Geburt von Jesus so schön, ich backe gerne Plätzchen und mag Weihnachtsschmuck und viele Lichter.“ Vor allem aber liebt Teresa Weihnachtsmusik. „Ich bin richtig musikabhängig“, gesteht sie. „Und ich höre dann sogar traditionelle Sachen, also zum Beispiel Heintje, Peter Alexander oder Rolf Zucchowski.“ Diese Musik will sie in den kommenden Tagen bis Weihnachten auch ihren Gasteltern und –schwestern näherbringen. 

 

Zuhause in Deutschland bekommt Teresa immer einen Adventskalender, denn auch ihre Mutter ist ein großer Weihnachtsfan. „Sie dekoriert gerne, gestaltet das ganze Haus und auch der Adventskalender ist immer liebevoll gefüllt“, berichtet Teresa. „Mal ist ein kleiner Nagellack drin, mal Schokolade. Ich habe schon gedacht, dass ich dieses Jahr auf die Tradition verzichten muss.“ Aber die 16-Jährige hat Glück: Ende November trudelte ein großes Paket bei ihrer Gastfamilie ein. Darin waren drei große Stoffpuppen, über und über mit kleinen Täschchen bestickt – Adventskalender für Teresa und ihre Gastschwestern Chantal und Nathalie. Außerdem hatte es in dem Paket auch noch Platz für zwei kleinere Puppen für die Gasteltern Jenny und Daniel. „Alle haben sich total gefreut“, erzählt Teresa. „Und ich finde es toll, dass sie so auch ein bisschen etwas von meiner Kultur mitbekommen. Das war einfach eine klasse Idee von meiner Mama.“

Vorfreude auf Schnee und Weihnachtsfeiern

Dass Teresa dieses Weihnachten nicht zuhause sein wird, ist nicht wirklich schlimm für die 16-Jährige. „Meine Gastschwester Nathalie fliegt für zweieinhalb Wochen zurück nach Hause und kommt dann wieder“, erzählt Teresa. „Aber ich bin hier ja keineswegs alleine. Wir bekommen so viel Besuch: Cousinen, Cousins, Großeltern, Tanten und Onkel... Ich bin sehr gespannt, wie sie hier Weihnachten feiern.“ Einige Unterschiede zu Deutschland kennt Teresa schon, so werden in Kanada die Geschenke erst am 25. Dezember ausgetauscht. 

 

Entgegen aller Erwartungen hat es in Vernon bis Ende November noch nicht richtig geschneit – zumindest nicht im Tal, auf den Bergen liegt allerdings schon Schnee. „Alle finden das komisch“, erzählt Teresa. „Das ist wohl fast noch nie vorgekommen, dass es um diese Zeit noch keinen Schnee gab.“ Um so gespannter ist die 16-Jährige. Jetzt kann es jederzeit soweit sein. 

 

Seit sie ein kleines Mädchen ist, fährt Teresa Ski und dadurch kann sie es schon sehr gut – nun ist sie gespannt auf die berühmten kanadischen Pisten. „Ich bin mir sicher, dass das gemeinsame Skifahren auch noch einmal zu vielen neuen Freundschaften führen wird“, meint Teresa. „Ein gemeinsames Hobby, das ich dann gemeinsam mit kanadischen Schülern ausübe – das wird super, das schweißt und alle noch ein wenig näher zusammen.“

Skifahren mit Schneegarantie

Auch in Deutschland wohnt Teresa recht nah an den Bergen, aber nun ist es für sie nur einen Katzensprung bis zum Schnee: Nur 20 Minuten von Vernon entfernt liegt nämlich ein tolles Skigebiet, das Silver Star Mountain Resort. Das drittgrößte Skigebiet in British Columbia bietet 132 Pisten, die längste davon ist acht Kilometer lang. Und was am schönsten ist: Das Gebiet wirbt mit Schneegarantie und zwar 100 % natürlich. Wem „normales“ Skifahren zu langweilig ist, kann sich im Silver Star Mountain Resort sogar im Heli-Skiing, Night-Skiing oder Langlauf ausprobieren. „Außerdem kann man Schlitten fahren und Eislaufen“, berichtet Teresa. „Das wird sicher total lustig, ich will das so oft und so lange es geht nutzen.“

 

Doch auch wenn es in den Bergen schon geschneit hat, wünscht sich Teresa auch in der Stadt ihr ganz persönliches Winter Wonderland. „Am meisten wünsche ich mir natürlich weiße Weihnachten“, sagt sie. „In Deutschland war das ja in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Das ist wirklich einer meiner Weihnachtswünsche, dass es an Heiligabend schneit und Schnee liegt.“

Weihnachtsstimmung gibt es aber auch ohne Schnee in Vernon, viele Bewohner schmücken ihre Häuser mit Lichterketten und Figuren. Und ein Haus ist ganz besonders dekoriert: „So etwas habe ich noch nie gesehen“, berichtet Teresa. „Es ist wirklich wahnsinnig aufwändig geschmückt – die werden wohl irgendwann die ganze Energie der Stadt verbrauchen.“

 

Wie wird Teresas erster Tag im Skigebiet verlaufen? Ist das Skifahren in Kanada wirklich etwas ganz Besonderes? Das lest ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Ein Tag mit Merit in Guelph...

... und ein außergewöhnliches Zusammentreffen

7:00 Uhr

Merits Wecker klingelt, sie erwacht in ihrem Gastzuhause in Guelph im Südwesten Ontarios. Die Stadt mit ihrer schönen Altstadt mit den vielen Backsteinhäuschen im viktorianischen Stil und dem großen Park gefällt der 15-Jährigen sehr gut. Heute ist ein Schultag und deshalb muss jetzt alles ganz fix gehen. Sie zieht sich an, putzt die Zähne und frühstückt – am liebsten Cornflakes. 

 

8:00 Uhr

Nun geht es für Merit und ihre Gastschwester los, die Rucksäcke sind gepackt, die Schuhe geschnürt. Ihre Gastmutter fährt die beiden mit dem Auto zur Schule. „Es ist zwar kein weiter Weg, aber sonst müssten wir ja zwei Mal laufen, da ist das schon ein toller Service“, freut sich Merit.  

 


8:10 Uhr

Merit kommt mit ihrer Gastschwester in der Schule – dem John F. Ross Collegiate Vocational Institute – an und hat noch einige Zeit bis ihre erste Schulstunde beginnt. Heute hat sie vier Fächer – jede Schulstunde dauert 75 Minuten. Um kurz vor Neun klingelt es zum ersten Mal. „Dann beginnt so eine Musik“, erklärt Merit. „Und dann weiß man, dass man sich auf den Weg ins Klassenzimmer machen sollte.“ 

 

9:00 Uhr

Die Klingel klingelt noch einmal und es ertönt eine Ansage: Alle müssen sich erheben, gleich ertönt die Nationalhymne! „Dann wird die Nationalhymne gespielt. Es gibt mindestens vier verschiedene Varianten davon“, erzählt Merit. „Verschiedene Sänger singen die Nationalhymne ja immer ein wenig anders. Die verschiedenen Lieder wechseln sich immer untereinander ab.“ Danach dürfen sich die Schüler wieder setzen und über die Sprechanlage wird durchgesagt, wo und wann die nächsten Try-Outs sind oder welche Clubs an diesem Tag stattfinden. 

 

9:10 Uhr

 

Der Unterricht der ersten Stunde beginnt. Merit ist mit 15 anderen Schülern in ihrem „Computer in Business“-Unterricht. Dabei lernt Merit alles rund um den Computer und das Internet: Recherchieren, Programmieren, Webseiten-Erstellen. Die Stunde endet um 10:25 Uhr, Merit hat danach fünf Minuten Zeit, den Raum zu wechseln. 

 

10:30 Uhr

Merit ist mit 20 anderen Schülern im Englisch-Unterricht. Sie nehmen verschiedene Literatur durch und machen Grammatik-Übungen. Durch die Verbindung der schulischen Englisch-Stunden mit der täglichen Nutzung der Sprache wird das Gelernte gefestigt. Das wird Merit auch für ihre weitere Schullaufbahn in Deutschland viel bringen. 

 

11:45 Uhr

Lunch-Break! Meistens setzt sich Merit gemeinsam mit Freunden auf eine Bank und isst ihr mitgebrachtes Essen. „Zwar gibt es auch die Cafeteria, aber da hole ich mir nur selten etwas“, erklärt Merit. „Wenn ich aber mal richtig hungrig bin und mein Essen nicht ausreicht, gibt es dort Fast Food wie Pommes, Hot Dogs oder Burger.“ 

Ab und zu geht sie mit ihren Freundinnen auch zu Tim Hortons, eine Filiale der Fast-Food-Kette ist nur fünf Minuten von der Schule entfernt. „Wenn man dort zum Ende der Mittagspause hingeht, ist es ziemlich leer“, rät Merit. „Aber am Anfang ist es mega voll, weil einfach gefühlt alle aus der Schule da hingehen.“

 

12:45 Uhr

Nun beginnt Merits „Travel and Tourism“-Stunde. Der Kurs konzentriert sich auf Themen, die mit Reisen und Fremdenverkehr innerhalb oder zwischen einzelnen Regionen der Welt zu tun haben. Merit und ihre Mitschüler erkunden in diesem Fach ökologische oder wirtschaftliche Besonderheiten ausgewählter Länder und deren politische Eigenschaften. Sie untersuchen, wie sich Menschen beim Reisen verhalten, welche Probleme durch Tourismus entstehen können und wie die Zukunft des Tourismus aussehen könnte.

14:00 Uhr
Merit hat noch einmal Englisch. Texte werden analysiert oder selbst geschrieben und   flüssige Kommunikation trainiert. „Die Schule ist schon anders als zuhause“, erklärt Merit. „Ich würde sagen, es ist lockerer, die Lehrer sind nicht so streng und viel offener. Sie kümmern sich einfach total gut um alle.“ So kann Merit mit Fragen oder Problemen auch vor der Schule oder in der Mittagspause zu ihren Lehrern kommen. Dafür gibt es extra einen Raum für jedes Fach, wo die Schüler sich jederzeit Rat oder Hilfe holen können.  

16:00 Uhr
Für Merit geht es gleich weiter in die Schwimmhalle. Sie trainiert gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen im Synchron-Schwimmteam. „Drei Mal die Woche gehe ich nach der Schule zum Schwimmen“, erklärt sie. „Außerdem habe ich auch sonntags Training. Meistens sind das vier Stunden am Stück.“ Ihre Vorbereitung beginnt mit Gymnastik und Dehnübungen, sie muss sich gründlich aufwärmen. Dann wird der Spagat geübt und alle Muskeln auf ihre Beweglichkeit getestet. Erst dann geht es ins Wasser.  „Zuerst schwimmen wir eine Weile normal, dann tauchen wir“, erklärt Merit weiter. „Dabei bleiben wir 25 Meter am Stück unter Wasser, um unser Lungenvolumen auszudehnen. Das ganze machen wir vier Mal.“ Erst dann beginnen Merit und die anderen Mädchen synchron zur Musik zu schwimmen. 

 

„Wir haben zwei Trainer“, verrät Merit. „Sie sind mega nett, aber manchmal auch streng. Das Training ist ziemlich hart, alleine schon dadurch, dass es vier Stunden dauert. In Deutschland habe ich für so ein langes Training gar keine Zeit, da ich erst mal ziemlich weit zur Schwimmhalle fahren muss.“ Das Synchronschwimmen in Kanada macht Merit großen Spaß: „ Am Anfang war das Training etwas kompliziert, weil ich die Wörter fürs Schwimmen nicht auf Englisch konnte. Aber alle haben mir geholfen – die Trainer und die Mitschwimmerinnen – sie haben mir einfach alles gezeigt. Das war toll.“ Dadurch hat Merit viel gelernt, schon nach einem Monat hatte sie alle Begriffe im Kopf. Jetzt hat sie auch schon viele Freunde im Schwimmteam gefunden.

 

20:00 Uhr

Nach dem Training geht es für Merit nach Hause. Abends wird immer gemeinsam warm gegessen. „Meistens gibt es etwas kanadisch-italienisches“, schwärmt sie „da die Eltern meiner Gastmutter Italiener sind.“ Nach dem Abendessen schaut Merit dann gemeinsam mit ihrer Gastschwester ihre Lieblingsserie oder einen Film. „Manchmal spielen wir aber auch Karten oder unterhalten uns einfach nur“, erzählt sie. 

 

22:00 Uhr

Merit geht in ihr Zimmer und liest noch ein wenig oder hört Musik. Dann geht es ins Bett, denn am nächsten Morgen wartet wieder ein schöner und aufregender Tag in Kanada auf die 15-Jährige. 

 


Das passiert nicht jeden Tag: 

Mit ihrer Freundin Anna und anderen Internationals hat Merit einen Ausflug nach Toronto gemacht. Sie besuchten das Aquarium, eine Shopping-Mall und den Weihnachtsmarkt. „Es war alles mega cool, wir haben so viel gesehen und erlebt“, berichtet Merit. Doch dann sollte dem tollen Tag noch das i-Tüpfelchen aufgesetzt werden: „Auf dem Weihnachtsmarkt waren ganz viele Kameras aufgebaut und eine Bühne aufgestellt worden“, erinnert sich Merit. „Wir wussten nicht was da los ist, dachten, da ist eine große Show oder so.“ Gerade als sie gehen wollen, sind plötzlich überall rund um Merit und ihre Freunde Bodyguards und auch die Kameraleute kommen näher. „Dann kam Justin Trudeau auf die Bühne“, schwärmt Merit. „Das war einfach super, den Premierminister live zu sehen – und das auch noch zufällig. Er hat Geschenke verteilt und alle waren ganz glücklich. 

 

 

Wird Merit noch weitere kanadische Prominente treffen und wie wird sie ins neue Jahr feiern? Das erfahrt ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Sightseeing in Vancouver

... und der Alltag als Gastschüler in Vernon

Schon über zwei Monate sind vergangen seit Teresa ihre Gasteltern und Gastschwester Chantal in Vernon (BC) kennengelernt hat (Artikel lesen), sie hat mit ihnen Thanksgiving gefeiert (Artikel lesen), Ausflüge gemacht und wurde ein richtiger Teil der Familie. Ende Oktober ging es nun für die 16-Jährige mit anderen internationalen Schülern und ihrer Gastschwester für einen Ausflug nach Vancouver. 

 

Fünf Stunden war die Gruppe mit dem Bus von Vernon aus unterwegs bis sie im Motel ankamen: „Es war echt eine schöne Unterkunft“, findet Teresa. „Aber trotzdem hat es uns nicht lang dort gehalten, wir sind gleich raus und haben uns die Stadt angeschaut.“ Sie erkunden zuerst das CF Pacific Centre, eine Mall im Herzen Vancouvers. „Wir hatten zwei Stunden Zeit, aber das war viel zu wenig. In solch riesigen Einkaufszentren kann man sicher Wochen verbringen“, lacht Teresa. 

 

Am zweiten Tag in der Großstadt an Kanadas Westküste besucht die Gruppe ein riesiges Spiele- und Süßigkeitenparadies, dort deckt Teresa sich auch mit jeder Menge Vancouver-Souvenirs ein. „Und wir haben einen wunderbaren Flug über Kanada erlebt“, schwärmt die 16-Jährige. Beim „Fly over Canada“ sitzen die Jugendlichen in Sessellift-ähnlichen Sitzen, die vor einem riesigen, gewölbten Bildschirm schweben. Die Bilder im Film werden von Special Effects wie Wind und Gerüchen begleitet. „Das war echt mega“, schwärmt Teresa. „Man hat echt die ganze Schönheit Kanadas gesehen: Berge, Seen, Wälder, Flüsse... Es war beeindruckend.“ Und auch Vancouver begeistert mit seiner einmaligen Lage, den hohen Bergen und dem milden Klima. „Es ist eine wunderschöne Stadt und sehr, sehr sauber“, berichtet Teresa. „Wir haben auch super Wetter erwischt. Es war fast jeden Tag sonnig und klar, was für die Stadt gar nicht so üblich ist.“ 

Wieder daheim in Vernon stand für Teresa und ihre Freunde Halloween vor der Tür. Gemeinsam mit ihrer Gastfamilie höhlte sie Kürbisse aus und dekorierte Haus und Garten. „Meine Gastmutter hat so unglaublich viele Süßigkeiten gekauft“, lacht sie. „Ich habe noch nie so viel Süßes auf einen Haufen gesehen.“ Nachdem Teresa klingelnden Kindern jede Menge Süßigkeiten in die Hand gedrückt hat, geht sie auch selbst noch einmal los zum „Trick or Treat“. „Jeder war so großzügig und so interessiert an uns“, schwärmt sie. „Und die Gärten sind so toll geschmückt, mit Figuren und Lichtern wie bei uns nur an Weihnachten.“ Als krönenden Abschluss erlebte Teresa ein riesiges Feuerwerk am Kalamalka Beach direkt am Ufer des gleichnamigen Sees: „Es war beeindruckend. Viele Leute haben zugeschaut und sogar die vorbeifahrenden Autos haben gehupt.“ 

Und nicht nur zu Halloween hat Teresa eine gute Zeit in Kanada, auch in der Schule gefällt es der 16-Jährigen ausgesprochen gut. „Ich habe viele Freunde in jedem Fach“, erzählt sie. „Ich habe ja Spanisch, Mathe, Kochen und Französisch.“ Dabei lernt sie nicht nur durch ihre Lehrer viel dazu, sondern auch durch die Mitschüler: Im Französisch-Unterricht spricht sie mit ihrem Sitznachbarn und dessen Freunden nur Französisch und auch nach dem Unterricht oder bei gemeinsamen Treffen wird die Sprache gelernt: „Das ist einfach cool, weil ich mich nun nicht nur im Englischen verbessere, sondern auch mein Französisch immer besser wird“, freut sich Teresa. 

 

Außerdem geht Teresa zwei Mal die Woche Eislaufen. „Ice Skating ist hier total hoch im Kurs“, erklärt sie. „Ich bin daheim zwar noch nie wirklich Eisgelaufen, aber hier möchte ich es schon gerne lernen, weil es hier einfach jeder macht.“ Von Mal zu Mal verbessert sich Teresa und es macht ihr großen Spaß. Neben dem Eislaufen trifft sie sich oft mit ihren Freunden zum Bowlen, Übernachten oder Filme schauen. „Es ist einfach immer was los und so habe ich auch immer Kontakt zu Kanadiern, das ist toll.“ 

Nun, Anfang November, warten alle auf die Skisaison. „Bis jetzt ist leider noch nicht so viel Schnee gefallen, aber Ende November sollte man dann schon anfangen können Ski zu fahren“, ist sich Teresa sicher. „Alle sind richtig heiß auf den ersten Schnee und wollen in die Berge und auch ich freue mich sehr auf’s Skifahren.“ Bis zum Skigebiet hat es Teresa dann nicht weit: nur 20 Minuten entfernt liegt das Silver Star Ski Resort mit – hoffentlich bald – bestem Pulverschnee und vielen Pisten verschiedener Schwierigkeitsgrade. 

 

Auch wenn noch kein Schnee liegt, ist Teresa sportlich aktiv: „Zwei bis dreimal die Woche gehe ich ins Hallenbad – daheim bin ich ja Leistungsschwimmerin“, erzählt sie. „Über dem Bad gibt es auch ein Fitnessstudio, sodass ich Schwimmen und ein bisschen Workout verbinden kann – das ist super.“ Und nicht nur deshalb hat die 16-Jährige kaum Heimweh: „Ich vermisse meine Familie und meine Freunde natürlich schon, aber nicht so, dass ich traurig bin“, erklärt Teresa. „Ich bin einfach sehr glücklich, dass ich so eine tolle Zeit haben darf. Wahrscheinlich werde ich so eine leichte und unbeschwerte Zeit nicht so schnell wieder haben. Momentan sind alle Sorgen weit weg und ich kann mich auf mich konzentrieren. Ich kann mich fördern und weiterentwickeln, ich habe Zeit für mich selbst – was daheim mit Schule und allem oft nicht der Fall ist. Dort wird bei der Schule so viel verlangt so ist das hier fast ein bisschen wie ein Selbstfindungstrip – ich genieße es sehr und ich denke eher: Oh, es sind nur noch acht Monate...“

 

Wann wird der erste Schnee fallen? Und wird Teresa zur Profi-Eisläuferin? All das und vieles mehr lest ihr hier auf dem Kanadablog.  

Gruseltage in Kanada

Janina und Merit feiern Halloween

Am Abend des 31. Oktober werden auch hierzulande immer öfter Kinder zu Gespenstern, Skeletten, Vampiren oder Hexen – Halloween, der Abend vor Allerheiligen hat sein ganz eigenes Brauchtum bekommen. Viel weiter verbreitet ist das gruselige Fest allerdings in den USA und auch in Kanada – hier wird Halloween oft umfassend zelebriert, nicht nur mit geschnitzten Kürbissen. Auch die Gastschülerinnen und -schüler, die mit Breidenbach Education in Kanada sind, haben den gruseligen Feiertag miterlebt und jede Menge Spaß gehabt. 

Janinas Halloween-Party
Janinas Halloween-Party

Janina kommt aus der Nähe von Düsseldorf und hat als Rheinländerin natürlich ein Herz für den Karneval, deshalb merkt sie an: „Während Halloween hier in Nanaimo habe ich mich schon immer wieder an Karneval erinnert. Man muss sich auch gar nicht gruselig verkleiden, jeder kommt einfach irgendwie verkleidet – auch zur Schule.“ Schon Tage vorher hat sich die 18-Jährige darauf gefreut und sich auch selbst ein schönes Kostüm ausgesucht. „Ich wollte nicht soviel Geld ausgeben, deshalb habe ich nur einen Umhang, Teufelshörner und einen Teufelsstab gekauft.“ 

 

Der 31. Oktober fiel auf einen Montag und in Janinas Schule waren viele Schüler verkleidet. In der Mittagspause gab es dann sogar eine Parade, bei der jeder mitmachen konnte: „Man wurde aufgerufen und musste auf die Bühne kommen, dann wurden die Kostüme bewertet“, erzählt Janina. Zwei Schüler hatten sich besonders viel Mühe gegeben und teilten sich den ersten Platz. „Der eine hatte eine wirklich kreative und aufwändige Verkleidung: Sie war zweigeteilt, auf der einen Seite der griechische Dichter Homer, auf der anderen Seite die Zeichentrickfigur Homer Simpson – das war schon echt klasse. Der andere Gewinner hatte sich als das Getränk Frappuccino verkleidet.“ 

Auch während des Unterrichts machte sich die Halloween-Stimmung bemerkbar. „Die Lehrer waren lockerer als sonst und der Unterricht war auch eher spielerisch“, findet Janina. So spielte die 18-Jährige während ihrem Theaterproduktionskurs das Spiel „Murder in the Dark“ und der Chemielehrer überraschte seine Schüler mit einem spannenden Experiment.  

 

Nach der Schule machte Janina viele Fotos von sich und ihren Freunden, immerhin war ein „richtiges“ Halloween schon etwas ganz Besonderes. „Das werde ich in dieser Form nicht noch einmal erleben“, ist sich die 18-Jährige sicher. Als sie dann am Nachmittag nach Hause kam, ging es den Kürbissen an den Kragen. Janina und ihre Gastfamilie höhlten sie aus und schnitzten sie zu gruseligen Fratzen. „Das habe ich lange nicht gemacht, es war richtig lustig und hier machen das ja fast alle“, erinnert sich Janina. 

 

Später ging es dann für Janina und ihre Freunde noch einmal auf die Straße. Obwohl das „Trick or Treating“ eigentlich eine Tradition für Kinder ist, haben auch viele Jugendliche und Erwachsene großen Spaß daran. „Wir sind von Tür zu Tür gelaufen und haben ein frohes Halloween gewünscht und wir haben jede Menge Süßigkeiten bekommen.“ Schon von weitem konnte die Gruppe erkennen, ob sie klingeln konnten oder nicht: „Alle waren vorbereitet“, erklärt Janina. „Wir wussten, wenn Licht brennt, durften wir klingeln und dann haben sich die Leute auch gefreut.“ Die Straßen waren gut gefüllt mit verkleideten Kindern und Jugendlichen, auch als Janina wieder zuhause bei ihrer Gastfamilie war, klingelten immer wieder kleine Halloween-Gespenster. Doch eines ist für Janina klar: „Karneval ist noch schöner als Halloween!“

Und auch Merit, die bei ihrer Gastfamilie in Guelph lebt, hat das gruselige Fest genossen. Schon Wochen vor Halloween begann ihre Familie das Haus zu dekorieren. Außerdem wurde für den Abend eine Party geplant und es sollte viele Horrorfilme geben. „Meine Gastfamilie liebt Halloween“, erklärt die 15-Jährige. „Ich hatte schon ein wenig Angst vor dem Tag, denn so habe ich das noch nie erlebt.“ Bei jedem Besuch der örtlichen Mall stürmten die Familienmitglieder den Halloween-Store, dort gab es alles rund um das gruselige Fest: bewegliche Puppen, Dekomaterial, Lichterketten und vieles Mehr. „Schreckhafte Leute wie mich kann man mit diesen Puppen ganz schön ärgern“, lacht Merit. „Meine Gastschwestern haben das natürlich immer voll ausgenutzt, bis ich aus dem Laden gerannt bin.“

 

Als der große Tag dann gekommen war, war Merits Angst wie weggeblasen: „Es war ziemlich cool, da Halloween in Kanada viel mehr gefeiert wird als bei uns“, erklärt sie. „In der Schule waren fast alle verkleidet und in der Mittagspause gab es Spiele und wir konnten sogar mit Torten auf unsere Lehrer werfen.“ Nach der Schule ging es nach Hause und abends hatte Merit dann „Türdienst“ und verteilte jede Menge Süßigkeiten. Nach einer Stunde zog sie dann aber auch selbst noch einmal um die Häuser. „Wir haben so viele Süßigkeiten bekommen und alle Häuser waren toll dekoriert, manche auch richtig als Schreckenshäuser – eine Garage war zum Beispiel mit Planen verhängt und alles war voll mit Kunstblut“, beschreibt Merit. „Danach ging es heim zum Horrorfilm schauen. Es war eine total lustige Zeit und es kam mir vor als sei Halloween hier fast wichtiger als Weihnachten.“

Wie es für Merit und Janina und die anderen Gastschüler von Breidenbach Education in Kanada weitergeht, erfahrt ihr hier auf dem Kanadablog. 

Alles neu, alles anders – alles wunderbar

Merit und ihr erster Monat in Guelph

Nur acht Stunden Flug und trotzdem war plötzlich alles ganz anders – der Alltag, die Schule, das „Zuhause“ der 15-jährigen Merit aus der Nähe von Frankfurt änderten sich, als sie zu ihrer Gastfamilie in Guelph (Ontario) kommt. Doch die Neuerungen sind durchweg positiv: „Natürlich habe ich am Anfang etwas Zeit gebraucht, um anzukommen, aber dann habe ich mich schon bald richtig gut eingelebt“, erinnert sich die Gastschülerin. „Die Zeit mit meiner Gastfamilie ist wunderbar! Ich erlebe so gerne etwas mit allen zusammen – selbst das gemeinsame Essen ist einfach schön. Wir lachen viel und das macht einfach am meisten Spaß.“ 

Auslandsjahr Ontario Guelph
Merit in Guelph

Merit wohnt mit ihrer Gastfamilie in Guelph, einer Stadt mit rund 120.000 Einwohnern im Südwesten Ontarios. „Die Stadt ist recht groß und weitläufig“, findet Merit. „Viele schöne Parks motivieren die 15-Jährige Sport zu treiben und auch ihr Zuhause gefällt ihr: „Unser Haus ist sehr schön, es ist mit einem Mix aus modernen Möbeln und Holz eingerichtet – das sieht sehr gut aus. Und im Garten wächst Gemüse.“

 

Fünf neue Familienmitglieder hat Merit nun in Kanada: Die Gasteltern Lora und Carlos sowie ihre Gastschwestern Merias (16), Elysse (15) und Leila (7). „Merias geht auf meine Schule, das ist super“, freut sich Merit. „Sie hilft mir, wenn ich etwas nicht verstehe.“ Die beiden jüngeren Gastschwestern gehen auf andere Schulen, doch auch mit ihnen versteht sich Merit ausgezeichnet. Gemeinsam besuchen sie oft Linn, eine Freundin der Familie: „Sie hat einen Pool im Garten, da schwimmen wir natürlich, wenn es das Wetter zulässt. Bei schlechtem Wetter können wir bei Linn Filme schauen – sie hat einen riesigen Fernseher mit einer tollen Soundanlage.“ 

 

Und Merit erlebt noch mehr mit ihrer Gastfamilie: „Einmal sind wir nach Toronto gefahren und waren dort in einem Park am Lake Ontario“, erinnert sie sich „Meistens unternehmen wir etwas mit der ganzen Familie, wir besuchen die Großeltern oder Cousins und Cousinen. Da wird es mir ganz bestimmt nie langweilig.“ Nur ganz am Anfang war es für die 15-Jährige auch mal schwierig: „Es war nicht mal das Englisch, sondern ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, bis ich Routine in meinen Alltag bekommen habe“, erklärt sie. „In den ersten Wochen hatte ich jeden Tag so viel zu tun, man lernt so viele neue Leute kennen und muss alles irgendwie im Kopf ordnen. Dabei dann auch noch ans Wäsche waschen und bügeln zu denken, fällt schwer. “ Auch Fachbegriffe muss Merit sich erst einmal aneignen: „Begriffe fürs Wurzelrechnen oder die Elemente in Chemie habe ich bisher aber weder gelernt noch gebraucht“, lacht sie. 

Obwohl ihre Gastschwester Merias ihr alles mehrmals zeigt, braucht Merit natürlich eine Weile, bis sie sich in ihrer Highschool auskennt. „Zum Glück haben wir nur vier Fächer am Tag und auch jeden Tag die gleichen, da muss ich mir nur vier unterschiedliche Räume merken“, verrät sie. „Und außerdem sind meine Mitschüler und die Lehrer total freundlich und hilfsbereit.“ Guelph als Stadt mit vielen internationalen Gastschülern ist auf die Neuankömmlinge vorbereitet: Eine eigene Lehrerin ist für die Gastschüler da und berät bei Kurswechseln oder anderen Fragen. „Andererseits machen es die vielen Internationals auch schwerer, kanadische Freunde zu finden.“ Während in diesem Halbjahr Mathe und Chemie auf dem Stundenplan stehen, wird Merit im kommenden Semester „Food and Nutrition“ und „Outdoor-Ecudation“ erlernen. „Klar ist Mathe oder Chemie nicht so spannend – ich wollte aber durch mein Auslandsjahr nicht später in der Schule so sehr hinterherhinken“, erklärt sie. „Und so habe ich mir die aufregenden Sachen für den Schluss aufgehoben – ich bin schon sehr gespannt.“ 

Merit hat ein ausgefallenes Hobby, das sie auch in Kanada weiterführt: „Das Synchronschwimmen liegt mir echt am Herzen und so hat Breidenbach Education es mir ermöglicht, dass ich auch hier weiter trainieren kann“, freut sich die 15-Jährige. „Vier Mal die Woche besuche ich einen Verein und werde auch mit dem Team auf Wettkämpfe gehen.“ Beim Synchronschwimmen bewegen sich die Schwimmer sowohl synchron zu abgespielter Musik als auch zueinander. Was beim Zuschauen so einfach aussieht, verlangt den Sportlern viel ab: Für eine gelungene Kür muss Merit beweglich sein und unter Wasser ohne Luft zu holen viel Kraft aufbringen, außerdem braucht sie natürlich rhythmisches Musikgefühl.

 

Wie es für Merit in Guelph weitergeht und ob ihr das Synchronschwimmen auch in Kanada so gut gefällt, das gibt es bald hier auf dem Kanadablog zu lesen.

Indian Summer in Nova Scotia

Janina reist ans andere Ende von Kanada

Die Zeit vergeht wie im Fluge wenn man so viel erlebt wie Janina bei ihrem Gastaufenthalt im schönen Nanaimo auf Vancouver Island. Und nun ging es für die 18-Jährige auch noch ganz auf die andere Seite des Landes – von der Westküste rund 6000 Kilometer bis zur Ostküste zum Celtic Colours Festival auf Cape Breton Island (Nova Scotia). „Meine Gasteltern waren zu dem Festival eingeladen“, freut sich Janina. „Das findet eine Woche lang auf der ganzen Insel statt.“ Janinas Gasteltern lieben keltische Musik und sind sehr aktiv in der keltischen Szene – in Nanaimo organisieren sie selbst oft Konzerte. So durften sie auch auf dem Festival an der Ostküste nicht fehlen.

„Meine ganze Gastfamilie, also meine Gastschwester, ihre Eltern und ich sind dorthin gereist“, erzählt Janina. „Wir Mädels hätten auch alleine auf Vancouver Island bleiben können, aber die Chance an die Ostküste Kanadas zu kommen wollte ich natürlich nutzen.“
Nova Scotia besteht aus einer Halbinsel und der Cape Breton Insel und ist die flächenmäßig zweitkleinste Provinz Kanadas. 

 

Janinas Gastfamilie verbringt zehn Tage auf Cape Breton Island im Nordatlantik. „Dort sieht es schon ganz anders aus als bei uns in Nanaimo an der Westküste. Es ist sehr dünn besiedelt und die Häuser sind weit voneinander entfernt“, erklärt Janina. „Während in Nanaimo eher Nadelbäume stehen, ist Cape Breton Island über und über mit Laubbäumen bewaldet. Genau zu der Zeit, zu der wir dort waren, haben sich die Blätter total bunt verfärbt – das war wahnsinnig schön.“ Der „Indian Summer“ hat die 18-Jährige regelrecht verzaubert. Ahornbäume, Eichen und Erlen strahlen in gelb, orange und rot und spiegeln sich in den verwunschenen Seen. Nicht umsonst wirbt die Insel mit dem Spruch „Your Heart will never leave“. 

Janina wohnte im Ferienhaus der Gastfamilie: „Das Ferienhaus lag mitten in der Natur – nur Bäume und Seen rundherum“, beschreibt die 18-Jährige. „Es war wirklich wunderschön.“ Ohne W-Lan aber mit viel unberührter Natur verbrachten die Familienmitglieder ihre Abende gemeinsam in dem kleinen Häuschen, schauten Serien oder puzzelten zusammen. Wegen eines Unwetters an Thanksgiving fiel drei Tage lang der Strom aus – eine Bewährungsprobe ohne fließendes Wasser und Heizung. 

 

Cape Breton Island wurde im 18. Jahrhundert von den Briten erobert, danach kamen vor allem schottische Siedler auf die Insel – ihre Nachfahren sprechen zum Teil immer noch die keltische Sprache und prägen die Insel, kein Wunder also, dass das Celtic Colours Festival gerade hier stattfand. Veranstaltungen gab es überall auf der Insel und so verbrachten Janina, ihre Gastschwester und die Gasteltern die ganze Woche an verschiedenen Orten. Tagsüber und abends gab es Konzerte, Tanzveranstaltungen, Essen und andere Aktionen, an denen man teilweise kostenlos teilnehmen konnte. Janina reiste auf der ganzen Insel herum, lernte Squaredance und Steptanz kennen und versuchte sich sogar an den traditionellen Tanzstilen: „Ich konnte das natürlich nicht so gut, aber die Anderen beim Tanzabend in der Community Hall haben mir alle geholfen und es hat Spaß gemacht“, erinnert sich Janina. „Die Zeit auf der Insel war alles in allem wunderschön.“

Nun ist Janina wieder zurück in Nanaimo und muss sich nach der Auszeit in Nova Scotias Natur erst einmal wieder einleben. „Aber mir geht es weiterhin sehr gut“, versichert sie. „Klar vermisse ich ab und zu meine Freunde und Familie, vor allem wenn ich sehe, was sie so zusammen unternehmen und ich nicht dabei sein kann. Aber die Zeit geht ja wirklich schnell vorbei und bald sehe ich alle wieder. Außerdem habe ich hier ja auch neue Freunde gefunden mit denen ich viel unternehme. Es ist toll, dass die Menschen hier so offen und freundlich sind und man mit jedem schnell ins Gespräch kommt – sowohl hier als auch am anderen Ende des Landes.“

 

Nach den magischen Momenten des „Indian Summer“ wird es für Janina bald ernst: Die Auswahl für die Basketball-Team stehen im November an und sie will dabei sein – wird das klappen? Das und mehr gibt es bald hier im Kanadablog. 

Anstrengende Strapazen und eine wunderschöne Belohnung

Tabea besteigt den Gipfel

Als Tabea am nächsten Morgen in ihrem Zelt aufwachte und sich anziehen wollte, merkte sie, dass ihre Schnürsenkel gefroren waren. „Auch die Rucksäcke und der Boden waren eisig“, erinnert sie sich. So schnell wie möglich zog die 15-Jährige sich an und ging zum Frühstück. „In der Hütte haben wir dann unsere Rucksäcke gepackt“, erzählt Tabea. „Diesmal die kleinen, denn bei einer solch anspruchsvollen Wanderung macht jedes Gramm einen Unterschied und die großen Rucksäcke wogen ja fast 20 Kilo.“ Danach ging es los – immer weiter bergauf, immer mit dem Ziel des Community Recreation Kurses (www.commrecextreme.com)im Kopf: „We will tagg the Tusk.“ 

Teil eins von Tabeas Wanderung, in dem ihr lesen könnt, wie Tabea den ersten Teil dieses aufregenden Wochenendes verbracht hat, findet ihr hier:
Tabeas erstes großes Abenteuer in Kanada


Zu Beginn war der Weg noch einfach, die Steigung nicht allzu steil. „Zwischendurch haben wir immer mal wieder gestoppt, um Vögel zu füttern“, erzählt Tabea. „Außerdem wurde uns auch das richtige Verhalten gegenüber Bären gezeigt.“ Mit einem atemberaubenden Blick auf den Garibaldi Lake wanderte die Gruppe weiter hinauf. Am letzten längeren Stopp hatten sich die Kleingruppen aufgelöst – jeder wanderte nun mit wem er wollte. Der Lehrer warnte seine Schüler vor der Kälte: „Wir sollten alles anziehen, was wir hatten“, erinnert sich Tabea. „Und schon bald haben wir gemerkt wie recht unser Lehrer hatte – es wurde richtig kalt.“ 

 

Der erste Schnee der Wanderung lag vor ihnen und die Schüler mussten nun hintereinander wandern, da der Pfad steil und schmal bergauf ging. Geröll, dicke Wurzeln, Matsch und Schnee erschwerten die Trittsicherheit und die Jugendlichen brauchten eine Pause. „Wir machten einen kurzen Stopp hinter einer Geröllschneise, wo wir im Windschatten waren“, erklärt Tabea. „Dann wurde unser Lehrer richtig ernst – was wir gar nicht von ihm kannten. Da wussten wir, dass es jetzt gefährlich wird.“ Die Gruppe ließ ihre Rucksäcke bei der windgeschützten Stelle zurück – jeder brauchte nun beide Hände zum klettern und die Schüler wanderten in einem Abstand von drei Metern weiter. 

Es ging immer langsamer voran – Vorsicht war angesagt. Doch die Gruppe kam näher und näher an den Tusk. An einer schwierigen Stelle wurde den Schülern noch einmal von den Lehrern geholfen, dann war endlich jeder angekommen – der Tusk war „getagged“. Alle waren erleichtert und froh und genossen die grandiose Aussicht obwohl es natürlich auch bitterkalt war. 2000 Meter über dem Meeresspiegel blickten die Schüler auf den Garibaldi Lake, das schneebedeckte Band der Berge ringsherum und die unberührte Wildnis. Mit dem dunklen Vulkangestein unter den Füßen und dem Blick über den Garibaldi Provincial Park wollte niemand so schnell wieder an die Abstieg denken, doch nach einiger Zeit gaben die Lehrer das Signal zum Aufbruch. 

 

 

„Mir war mittlerweile so kalt, dass ich mir eine Jacke und einen Schal leihen musste“, erinnert sich Tabea. „Doch beim Abstieg wurde es mit jedem Schritt wieder ein klein wenig wärmer. Nachdem die Gruppe eine Dreiviertelstunde unterwegs war, wurden die Temperaturen wieder angenehmer – bei 5 Grad Celsius machten sie eine kurze Pause zum Essen. Außerdem wurden noch einmal die Kameras gezückt und die umwerfende Natur in Bildern eingefangen. Der Schnee wich Gräsern und Blumen und über einen kleinen Waldweg gelangten die Schüler zum Garibaldi Lake. Der See lag türkisblau vor ihnen und die Lehrer ließen sich noch einmal auf eine 30-minütige Pause ein. „Ein paar Jungs hatten dann die verrückte Idee, schwimmen zu gehen“, lacht Tabea. „Und es sind dann tatsächlich zehn von ihnen in dieses eiskalte Wasser gesprungen.  Es war etwa ein Grad kalt – und sie hatten alle weder ein Handtuch noch Wechselklamotten dabei, verrückt!“ Dabei hatte die Gruppe immer noch etwa eine Stunde Weg vor sich. Als sie dann endlich durchgefroren und erschöpft am Campingplatz ankamen, gab es erst einmal etwas warmes zu essen. 

 

 

Schüler und Lehrer erzählten sich wieder Geschichten und genossen die süßen mitgebrachten Marshmallows. Außerdem brachten die Gastschüler ihren kanadischen Freunden deutsch und brasilianisch bei und ließen den Tag Revue passieren: sie hatten so viel Spaß gehabt und die anstrengende Wanderung mit Bravour gemeistert – besonders die wunderschöne Natur hatte ihre Strapazen belohnt. Mit etwa fünf Grad Außentemperatur war es in dieser Nacht nicht ganz so kalt wie zuvor und so konnten die Schüler noch einmal Kraft tanken, bevor am nächsten Tag zurück zum Bus gewandert wurde. „Die Busfahrt zurück war genauso wunderschön wie das gesamte Wochenende“, versichert Tabea. „Es war einfach insgesamt eine unglaublich tolle Erfahrung. Die vielen Eindrücke werde ich nicht vergessen. Und das einzige Gute an der Heimkehr war die Aussicht auf eine warme Dusche!“ 

Quickfacts Garibaldi Lake
See im Garibaldi Provincial Park, British Columbia
An manchen Stellen tiefer als 250 Meter
Türkises Wasser, aufgrund der Gletscherzuflüsse
Lage: etwa 1500 Meter über dem Meeresspiegel
Link: www.vancouvertrails.com/trails/garibaldi-lake/

Thanksgiving und große Pläne

Teresas zweiter Monat als Gastschülerin in Kanada

Der erste Monat in Kanada ist schon um und Teresa hat sich in Vernon richtig gut eingefunden. Die Schule läuft gut, die 16-Jährige ist zufrieden: „Meine Noten sind gut, aber das nimmt hier eigentlich einen kleineren Stellenwert für mich ein – die neuen Erfahrungen sind mir wichtiger. Außerdem war es bedeutend für mich, dass mich meine Lehrer und die anderen Schüler akzeptieren und annehmen – und das ist zum Glück ohne Probleme geschehen.“ Schon nach der allerersten Schulpause hatte sich Teresa mit einigen kanadischen Mädchen angefreundet, sie hatte mit ihnen den Französisch-Unterricht besucht und danach hatten sie Teresa an ihren Tisch gerufen. „Die waren alle sehr nett und haben mich viel über Deutschland gefragt und wie es mir hier gefällt... Seitdem sitze ich immer dort und habe mich auch schon nach der Schule mit einigen getroffen!“

 

Gastfamile Thanksgiving
Teresa mit ihrer Gastfamilie an Thanksgiving

Mit anderen internationalen Gastschülern hat Teresa einen Ausflug mit dem Kanu unternommen. Gemeinsam paddelten sie zu einem Camp am Kalamalka Beach (www.vernonbeaches.com). Dort konnten die Schüler Fußball und Hockey spielen und an einer Kletterwand klettern. „Später gab es dann ein riesiges Barbecue für uns alle“, erinnert sich Teresa. „Das waren bestimmt 150 Internationals – es war gigantisch.“ Mit den anderen Gastschülern unternimmt die 16-Jährige auch einen Ausflug zu einem Kängurugehege. „Das war total schön, es gab so viele Tiere“, schwärmt Teresa. „Kängurus natürlich, aber auch Papageien, Hühner und vieles mehr. Man konnte die Tiere anfassen und Fotos mit ihnen machen.“

Und auch mit ihrer Gastfamilie unternimmt Teresa einiges. Zusammen mit ihrer Gastschwester Chantal und der anderen Gastschülerin Nathalie erlebte sie ein aufregendes Outdoor-Abenteuer, das Nervenkitzel mit atemberaubender Aussicht paart: „Wir haben Zip Lining gemacht“, erklärt Teresa. „Dabei gleitet man an einem gespannten Drahtseil entlang von Plattform zu Plattform – natürlich ist man mit Gurten gesichert, es war aber trotzdem mega aufregend. Am Ende sind wir sogar kopfüber durch die Luft gerast, das war einfach nur cool.“ Der Oyama Zipline Adventure Park (www.oyamazipline.com) liegt am Wood Lake, etwa eine halbe Stunde von Vernon entfernt. Neben dem Ziplining können sich Besucher dort auch auf Kletterpfade in den Wipfeln der Bäume begeben – manche davon mehr als 20 Meter über dem Boden. 

Noch hat Teresa kein kanadisches Lieblingsessen aber ihre Gasteltern verwöhnen die 16-Jährige mit Speisen aus aller Herren Länder: „Sie machen immer mega Abendessen. Es gibt mal chinesisches, mal mexikanisches Essen, dann französisch oder kanadisch...“, erzählt Teresa begeistert. „Wir haben uns jetzt ein kleines Spiel überlegt: Jeden Sonntag gibt es ein Essen aus einem anderen Land von A bis Z. Letze Woche war Afghanistan dran – es war etwas ungewohnt, aber auch lecker. Nun kommt Brasilien und wir wechseln uns immer ab mit kochen. Bevor G wie Germany kommt (Germany), muss ich mir noch genau überlegen was ich mache!“ 

 

Und auch mit ihren Freunden kocht Teresa gerne. Gemeinsam mit ihren beiden Gastschwestern war sie bei einer mexikanischen Gastschülerin und deren Familie zum Abendessen eingeladen: „Es gab total leckeres mexikanisches Essen und wir hatten einen richtig witzigen Abend“, erinnert sich Teresa. „Dann haben wir ausgemacht, dass ich auch einmal für alle kochen muss. Das wird was!“ Es soll auf jeden Fall Kässpatzen geben – da ist sie sich sicher. 

 

Zu Thanksgiving (10. Oktober) wurde ebenfalls viel gegessen – in Teresas Gastfamilie und in anderen Familien wird der schul- und arbeitsfreie Montag genutzt, um Freunde und die Familie zu besuchen. Der nationale Feiertag ist ähnlich wie das  Erntedankfest in Deutschland. „Es gab so viel zu Essen wie ich es noch nie gesehen habe“, lacht Teresa. Und auch sonst ist Teresa überglücklich mit ihrer Gastfamilie: „Ich habe großes Glück, meine Gasteltern sind entspannt und total lieb und witzig. Während andere schon um 21 Uhr im Bett sind, bleiben sie oft bis halb zwölf auf.“ 

Ausflug nach Vancouver

Am kommenden Wochenende geht es für Teresa nach Vancouver.  Sie fährt gemeinsam mit ihrer Gastschwester Chantal und anderen internationalen Schülern in die fünf Stunden entfernte Großstadt. Alle werden gemeinsam in einem Hotel wohnen und die Stadt besichtigen. „Und dann gehen wir shoppen“, freut sich Teresa. „Wir gehen dazu in ein ganz neu eröffnetes Einkaufszentrum – es soll das größte in ganz British Columbia sein. Ich bin schon soooooo excited.“

 

Was für die 16-Jährige fast noch aufregender ist, ist, dass sie Mitte November auf ein Bryan-Adams-Konzert gehen wird. Der Musiker ist mit seiner „Can Get Up“-Tour nämlich auch in ihrer Nähe. „Ich weiß, das ist vielleicht komisch für jemanden in meinem Alter“, lacht sie. „Aber ich bin riesiger Fan von ihm und von seiner Musik.“ Als weltberühmter kanadischer Rockmusiker ist Bryan Adams (http://www.bryanadams.com) seit fast 40 Jahren äußerst erfolgreich im Musikgeschäft. Hits wie „Summer of 69“ oder „Everything I do, I do it for you“ gehören zu seinen populärsten Stücken. Für Teresa wird es das erste Konzert ihres Lebens sein – gemeinsam mit Chantal, ihrer Gastschwester, wird sie Bryan Adams erleben – mit Plätzen ganz nah an der Bühne. 

 

Wie Teresa ihr erstes Konzert gefällt und was sie an Halloween erlebt, das lest ihr bald hier im Kanadablog. 

Tabeas erstes großes Abenteuer in Kanada

Wanderung auf den Black Tusk

Tabea ist 15 und mit Breidenbach Education als Gastschülerin nach Kanada gereist. Seit Anfang September wohnt Sie in Abbotsford (British Columbia) und geht dort auch zu Schule.

 

Abbotsford ist mit seinen rund 130.000 Einwohnern nach Vancouver die größte Stadt in der Region und Tabea hat sich bei ihrer Gastfamilie schon gut eingelebt – eine gleichaltrige Gastschwester und die anderen zwei Gastgeschwister im Alter von zwölf und neun Jahren machen es ihr leicht. Nun hat die Hamburgerin ihr erstes großes Abenteuer erlebt: Mit ihrem „Community Recreation“-Kurs hat sie eine Wanderung in Kanadas wilder Natur unternommen. 


Los ging es am 23. September 2016, 30 Schüler und fünf Leiter zogen gemeinsam los – ein aufregender Moment für Tabea: „Das war mein erstes Camping-Abenteuer und das erste Mal, dass ich eine Wanderung gemacht habe, bei der man auch mal etwas riskieren muss“, berichtet die 15-Jährige. „Los ging es dann in der Nähe von Whistler was etwa zweieinhalb Stunden von meinem Wohnort entfernt ist. Ziel unserer Wanderung war der Scheitel des Black Tusk, ein Berg, der 2.319 Meter hoch ist.“ 

Die Rucksäcke waren gepackt und 20 Kilogramm schwer – alles, was die Gruppe in den kommenden Tagen brauchte, hatten Sie am Körper: Zelte und Kocher, Essen und Kleidung sowie Chloridpillen, um das Flusswasser trinkbar zu machen. „Gerade als wir in Whistler angekommen sind, hat es angefangen zu regnen“, erinnert sich Tabea. „Wir sind trotzdem losgelaufen, schließlich wollten wir es bis zum Abend ins Camp schaffen.“ 

 

Aufgeteilt in fünf Gruppen machten sich die Schüler auf den 7,5 Kilometer langen Wanderweg zum Camp. „Es war so faszinierend wie die Natur immer wieder anders aussah“, schwärmt Tabea. „100 Meter Höhenunterschied haben die ganze Vegetation verändert.“ Immer wieder machte ihre Gruppe eine kleine Pause und nach vier Stunden näherten sie sich dem Ziel. Glücklich aber total K.O. mussten die Gruppen nun ihre Zelte aufschlagen. Der Campingplatz war ausgebucht und statt den gebuchten zehn Zelt-Plätzen gibt es für die Schüler nur sechs – das hieß: Zusammenrücken. 

Auf dem Berg war es kalt und es regnete immer noch. „Ein Zelt aufzubauen, wenn man eigentlich kaum mehr laufen kann, einen riesigen Hunger hat und die Finger sich vor Kälte kaum bewegen lassen, ist wirklich nicht einfach“, erinnert sich Tabea. „Umso stolzer waren wir als es endlich geschafft war.“ Und auch die Laune der 15-Jährigen war gut – so etwas hatte sie noch nie erlebt und trotz der Strapazen fühlte es sich fantastisch an. Eines der Ziele des Community Recreation Kurses ging auf: die Schüler lernten sich gegenseitig besser kennen und unterstützten einander, wenn es Probleme gab. 

 

Mit ihren Kochern gingen die Schüler zu einer kleinen Hütte – eine Gelegenheit, sich kurz aufzuwärmen. Beim Essenkochen verbrennt sich die Tabea dann aber die Finger, doch auch das verdirbt ihr die Laune nicht. „Das führte nur dazu, dass ein brasilianischer Gastschüler mir dann am nächsten Tag geholfen hat“, lacht sie. „Jeder ist eben für jeden da. Danach haben wir alle gemeinsam unser Geschirr mit Flusswasser gewaschen und uns dann aufgemacht, die Gegend zu erkunden.“ 

 

Der Campground und die Umgebung lagen schon fast vollends in Dunkelheit und die Schüler waren unsicher – Bären sind in den Bergen von British Columbia nicht  unüblich. „Das war schon ein bisschen gruselig“, erinnert sich Tabea. „Gegen neun Uhr sind dann aber zum Glück alle heil in der Hütte angekommen.” 

Sie setzten sich zusammen und einer der Lehrer erzählte Geschichten bis irgendwann ein Teil der Schüler in ihre Zelte verschwand. Tabea und ihre Freunde blieben aber noch in der Hütte – hier war es auf jeden Fall wärmer als draußen. Nun versuchten sich auch die Schüler an Horrorgeschichten, doch dabei kam es immer wieder zu lustigen Missverständnissen: „Es musste dauernd zwischendurch übersetzt werden”, lacht Tabea. „Es sollten ja die deutschen, kanadischen, brasilianischen und kolumbianischen Schüler alle die Geschichte verstehen, aber das war eben gar nicht so leicht und ziemlich lustig.”

 

Um elf waren alle so müde und erschöpft von der Wanderung und der durchdringenden Kälte, dass sie zum Schlafen in die Zelte gingen. Die Nacht war kurz und sehr kalt – draußen waren etwa minus zwei Grad und in den Zelten war es nur wenig wärmer. 

Was hat Tabea am zweiten Tag der spannenden Exkursion erlebt? Und hat sie es auf den Gipfel des über 2000 Meter hohen Black Tusk geschafft? 

 

Das erfahrt ihr bald hier auf dem Kanadablog. 

Zwischen Highland-Games und Basketball

Janinas erste Zeit in Nanaimo

Janina ist 18 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Düsseldorf. Seit 1. September lebt sie nun bei ihrer Gastfamilie in Kanada. „Die Stadt, in der ich wohne, heißt Nanaimo, gehört zu British Columbia und ist auf Vancouver Island“, erzählt Janina. „Es gibt ein kleines Stadtzentrum mit ein paar Geschäften, aber das Schönste ist das Meer. Man kann am Wasser entlang laufen und es gibt viele Schiffe.“ So nennt sich die Stadt auch „The Harbour City“ – was soviel bedeutet wie „Die Hafenstadt“. Doch Nanaimo hat mehr zu bieten als nur den Hafen. Die Gegend ist ein Paradies für Naturliebhaber: Berge zum Klettern und Wandern, Steilküsten für Spaziergänge mit atemberaubendem Blick, Regenwälder mit vielfältigen Pflanzen, Strände mit feinem Sand und neben dem Meer auch vielen Seen und Flüsse – es gibt alles, was das Herz begehrt. 

Nanaimo Harbour Vancouver Island BC
Blick auf Nanaimo

Wer nach Vancouver City möchte, benötigt dazu nur eine 90-minütige Fahrt mit der Fähre.  

 

Von ihrem neuen Zuhause aus kann Janina das Meer sehen. „Von unserer Dachterrasse hat man einen tollen Blick“, schwärmt die 18-Jährige. „Die Landschaft ist so anders als in Deutschland. Hier auf Vancouver Island gibt es total viele Bäume und viele Hügel. Wo ich in Deutschland lebe ist es total platt, also ist das schon ein Gegensatz.“ Und das ist nicht der Einzige: „Die Straßen und Häuser sind ganz anders“, erklärt Janina. „Die Straßen hier sind total breit und die Häuser in einem ganz anderen Stil gebaut. Drinnen ist dann die Küche der absolute Mittelpunkt, der Kühlschrank und die gesamte Küche sind oft riesig.“ Janinas Gastvater arbeitet als Lehrer, die Gastmutter ist Tanzlehrerin. Besonders schön ist, dass die beiden eine Tochter in Janinas Alter haben – außerdem gibt es noch den Familienhund. „Das ist super, da ich zuhause auch einen Hund habe“, freut Janina sich. „Natürlich war mir das alles am Anfang sehr fremd, ich musste ja alle erst kennenlernen. Aber ich fühle mich nun sehr wohl in meiner Gastfamilie.“

Impressionen von Nanaimo

Zum Kennenlernen haben alle gemeinsam gleich am Tag nach Janinas Ankunft einen Ausflug unternommen. „Wir sind nach Calgary geflogen. Das ist in der Provinz Alberta und im Gegensatz zu Nanaimo eine Riesenstadt, die viertgrößte in ganz Kanada“, erklärt sie. Gemeinsam besuchten sie zwei verschiedene Highland-Games. Die sportlichen Wettkämpfe, die ursprünglich zwischen schottischen Clans ausgetragen wurden und auch heute noch überall dort stattfinden wo sich Schotten angesiedelt haben, waren ein besonderes Erlebnis. Begleitet von Dudelsackspiel und Tänzen gab es jede Menge Wettkämpfe – zum Beispiel im Wrestling oder Baumstammwerfen. 

 

Janinas Gastfamilie wohnt sehr zentral in Nanaimo, sodass die 18-Jährige zur Schule laufen kann. Während sie in Deutschland für ihr Abi jede Menge Mathe, Englisch und Co. pauken musste, kann sie sich an ihrer Schule in Kanada völlig frei aussuchen, welche Kurse sie interessieren. So hat Janina dann auch Theaterproduktion, Kochen, Sport und Psychologie gewählt – eine Kombination, bei der ihr garantiert nicht so schnell langweilig wird. 


Die Schule

Dover Bay Secondary School

6135 McGirr Rd, Nanaimo, BC, V9V 1M1

www.doverbay.ca 


1.400 Schüler in den Klassen 8 bis 12

davon sind 16 Austauschschüler aus Deutschland und weitere 85 Internationals beispielsweise aus Brasilien, Spanien, Mexiko, der Türkei oder Japan.

 

Schulprofil, Kurse und weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/nanaimo/

Dover Bay Secondary School Nanaimo BC
Dover Bay Secondary School


Anders als an ihrer Schule in Deutschland gibt es in Nanaimo neben Janina noch viele andere Schüler aus verschiedenen Ländern der Welt. „Ich habe schon viele von ihnen kennengelernt“, erzählt Janina. „Zuallererst natürlich die Deutschen, dann aber auch Schüler aus Italien, Brasilien oder der Türkei.“ Doch auch mit Kanadiern hat sich Janina schon angefreundet und wenn alles gut läuft, wird sie bald noch viel mehr mit ihnen zu tun haben. 

 

Denn bald wartet die nächste Herausforderung auf Janina: Sie trainiert schon mehrere Wochen mit dem lokalen Basketballteam und im November startet die neue Saison – dann gibt es die ersten offiziellen Tryouts. Dabei wird bei einem Probetraining festgestellt ob die talentierten Anwärter gut ins Team passen und ihr Können für die Anforderungen ausreicht, sie werden also basketballerisch auf Herz und Nieren geprüft. „Ich hoffe sehr, dass ich ins Team komme“, sagt Janina. „Das wird ganz schön aufregend. Aber bis jetzt hatte ich auch sonst noch keine Langeweile.“

 

Wird Janina ins Basketball-Team kommen? Wie laufen die Tryouts ab? Und welche kanadischen Freundinnen und Freunde lernt Janina kennen? 

 

Das alles und mehr lest ihr hier im Kanadablog.

Tipps für die erste Zeit in Kanada

Angekommen

Es ist soweit – unsere Kanada-Gastschüler sind angekommen im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Erde. Sie werden in den kommenden Wochen neue Städte und ihr Zuhause auf Zeit kennenlernen, sich in neue Familien eingewöhnen und Teil einer kanadischen Schulklasse sein. Gerade am Anfang können die Gefühle dabei ganz schön Achterbahn fahren – von „Juhu, ich entdecke die Welt“ bis „Ich fühle mich so allein“ ist oft alles dabei. Janina, die nun in Nanaimo (British Columbia) lebt, beschreibt die Situation so: „Die ersten Tage waren ehrlich gesagt nicht so einfach, da habe ich erst richtig realisiert, dass ich jetzt meine Familie und meine Freunde so lange nicht sehen werde“, berichtet sie. „Es hat sich alles noch sehr fremd angefühlt obwohl ich die Zeit trotzdem sehr spannend und schön fand. Doch jetzt – zwei Wochen später – geht es mir richtig gut.“ 

 

Damit für Janina und alle anderen Gastschüler die erste Zeit im Ausland nicht so schwer wird, haben wir ein paar Tipps gesammelt, die immer dann helfen, wenn das Heimweh plagt.

1. Integrieren

Jede Familie tickt anders, deshalb sollte man seine neue Familie gut kennenlernen und versuchen, ein Teil von ihr zu werden. Wer mit anpackt oder bei gemeinsamen Aktivitäten dabei ist, kommt schnell an. Zum Warmwerden mit den neuen Familienmitgliedern könnte man zum Beispiel auch einmal das eigene Lieblingsessen für alle kochen. Wenn es Probleme gibt, sollten diese am besten offen und konstruktiv angesprochen werden. 


2. Sprechen

Es klingt einfach und ist doch so wichtig. Je besser man die Sprache beherrscht, desto schneller fühlt man sich auch zuhause. Bald wird sogar das Denken und Träumen auf Englisch passieren – dann ist man richtig angekommen. Also: unterhalten – so oft es geht und am besten mit vielen verschiedenen Menschen. 


3. Kontakte knüpfen

Neue Leute kennenzulernen ist wichtig aber nicht immer einfach. Gastschülerin Janina erzählt: „Kanadische Freunde habe ich noch nicht so richtig gefunden, das ist schwer, weil sie ja schon Freunde haben und in bestehenden Gruppen sind. Mit anderen International Students habe ich aber schon ein paar Sachen unternommen. Wir waren bei einem Hockeyspiel und Bowlen.“ Und trotzdem sollte man unbedingt  den Kontakt zu den kanadischen Schülern suchen. Geduld, Offenheit und Freundlichkeit zahlen sich garantiert aus.


4. Erlebnisse

Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, neue Leute kennenzulernen, ist es gut, trotzdem etwas zu erleben. Dann geht man am besten erst einmal alleine vor die Tür und lernt die neue Stadt kennen: Los geht’s auf Fotosafari! Wo gibt es den besten Burger? Spielt vielleicht meine Lieblingsband? So vergisst man düstere Gedanken schnell und lernt die Vorzüge der neuen Umgebung kennen. 


5. Hobbies

Wer auch zuhause schon ein Hobby verfolgt hat oder gerne einmal etwas Neues ausprobieren will, macht das am besten jetzt: Kunstkurse im Jugendclub besuchen, Leseausweis in der Bücherei beantragen oder einen Platz im Schwimmteam ergattern. „Sport ist eine sehr gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen“, findet auch Janina. „Letze Woche war ich beim Basketballtraining. Dort habe ich dann auch mit ein paar sehr netten Kanadierinnen gesprochen. Ich denke das wird sich mit der Zeit entwickeln, man muss sich einfach trauen auf die Leute zuzugehen auch wenn das nicht immer einfach ist.“


6. Kontakt nach Hause

Skype, Facetime oder Whatsapp wirken oft Wunder, wenn das Heimweh schlimm ist. Janina telefoniert und schreibt immer wieder mit Familie und Freunden: „Nur die Zeitverschiebung schränkt das Ganze etwas ein. Man muss planen, wann man miteinander spricht. Wenn ich ins Bett gehe ist meistens eine gute Zeit, weil in Deutschland dann Zeit zum Aufstehen ist.“
Aber auch hier zählt: weniger Kontakt nach Deutschland und dafür mehr mit kanadischen Schülern unternehmen. So vergeht das Heimweh am schnellsten und man fühlt sich schon bald wie Zuhause.


7. Gemütlich machen

Wichtig ist auch, sich im neuen Zimmer wohl zu fühlen. Eine neue Kuscheldecke, ein paar Bilder der besten Freunde und die richtige Musik, dann fühlt man sich schnell wie zuhause. Wer eine Naschkatze ist, kann sich die Lieblings-Süßigkeit aus Deutschland schicken lassen. Das ist Nervennahrung und Erinnerung zugleich. 


8. Durchhalten

Heimweh ist ganz normal – gerade am Anfang wenn man sich noch eingewöhnt, vermisst man die gewohnte Umgebung, Freunde und Familie besonders. Die Zeit im Ausland ist aber eine gute Gelegenheit, Herausforderungen alleine zu meistern. 


Ob Teresa, Janina, Tabea und die anderen Gastschüler diese Tipps in Kanada in den kommenden Wochen ganz dringend brauchen werden oder ob sie sich auch so schon gut eingelebt haben – das lest ihr bald hier im Kanadablog. 

„Wie im Film“ – Teresas Ankunft in Kanada

Der Sprung über den großen Teich ist gemacht – die Gastschüler sind in Kanada angekommen und befinden sich mitten im Gefühlschaos der ersten Zeit. Die 16-jährige Teresa wohnt nun seit 1. September mit ihren Gasteltern Jenny und Daniel sowie ihrer Gastschwester Chantal in Vernon (British Columbia). Der erste Eindruck war überwältigend: „Das war etwas komplett anderes“, erinnert sich Teresa. „Es ist, als würde man aus einem kleinen Eimer in einen riesigen Pool geschmissen. Hier ist alles so viel größer.“

 

Allein die Fahrt vom Flughafen zum neuen Zuhause begeisterte Teresa. Auf dem Highway fuhr sie mit ihrer Gastmutter entlang des Okanagan Lake – eine grandiose Aussicht: „Es war wie im Film. Ich hatte das glückliche Gefühl, endlich da zu sein, es endlich geschafft zu haben“, schwärmt Teresa. Vernon mit seinen rund 50.000 Einwohnern liegt an zwei Seen, es gibt Skigebiete, Parks, Wanderwege und das Klima ist angenehm mild. „Man hat hier einfach alles“, ist Teresa überzeugt.

Auch in ihrer Gastfamilie fühlt die 16-Jährige sich pudelwohl. „Ich habe solch ein Glück“, freut sie sich. „Wir wohnen in einem Haus mit tollem Blick auf die Stadt. Dort habe ich ein schönes Zimmer und meine Gasteltern sind sehr lieb und bemühen sich darum, dass es mir an nichts fehlt. Meine Gastschwester Chantal ist ein Jahr älter als ich und ’ne coole Socke. Sie ist richtig nett und offen.“ Neben Teresa gibt es noch eine Gastschülerin bei der Familie – Nathalie. Sie ist ebenfalls 16 Jahre alt und kommt aus Mexiko. Die drei Mädchen unternehmen viel gemeinsam, sie erkunden die Gegend, shoppen oder gehen ins Kino. Und als wäre das nicht genug, ist da auch noch Hündin Sassy, die Teresa ebenfalls ins Herz geschlossen hat. 


Die Schule

W.L. Seaton Secondary School

2701-41 Ave, Vernon, BC, V1T 6X3
www.sd22.bc.ca/school/seaton

 

826 Schüler in den Klassen 8 bis 12

davon sind drei Austauschschüler aus Deutschland und weitere 39 Internationals aus Brazilien, China, Japan, Korea, Mexiko, Taiwan und Thailand.

 

Schulprofil, Kurse und weitere Informationen:

www.breidenbach-education.com/vernon/



Rund 800 Schüler besuchen die Seaton Secondary School in Vernon, Teresas Schule auf Zeit. Die Schülerschaft ist bunt gemischt und die Schule bietet jede Menge Kurse an. Teresa ist begeistert von ihren Lehrern in Mathe, Französisch, Spanisch und Kochen. Auch ihre Mitschüler sind offen und freundlich. „Und es ist witzig“, ergänzt sie. „So unterschiedlich ist der deutsche Humor vom kanadischen gar nicht.“ 

 

Heimweh ist also ein Fremdwort für die 16-Jährige. Sie hält zwar regelmäßig Kontakt mit Eltern und Freunden über Skype und Whatsapp, aber das reicht ihr vollkommen aus. „Mir geht es super. Die einzigen, die ich gerade wirklich vermisse, sind meine Großeltern. Ich möchte in dieses völlig neue Leben so gut es geht eintauchen und habe dafür nicht sehr lange Zeit, also nutze ich alles was geht...“ 

 

Was ihr neues Leben noch alles für Teresa bereithält und ob ihre Glückssträhne weiter anhält – das lest ihr bald hier im Kanadablog.  

Impressionen von Vernon

Das Vorbereitungsseminar in Stuttgart

Arbeiten

Tipps, Tricks und viel Material:

Margrit Breidenbach ist die Kanada-Expertin und bereitet Schüler seit 15 Jahren auf ihren Auslandsaufenthalt vor.

mit viel Spaß

Im Seminar geht es beispielsweise um Kulturunterschiede und das Leben in einer Gastfamilie. Aber auch für die Eltern in Deutschland gibt es wichtige Informationen.

und gutem Essen

Und auch für das kulinarische Wohl ist gesorgt: Vegan, Vegetarisch, Fleisch, Fisch? Für jeden ist etwas dabei. Ein Kompliment an den Küchenchef. Das Essen war hervorragend!



Was kann ich als Gastgeschenk mitbringen?, Wie finde ich neue Freunde?, Was mache ich bei Heimweh? -  diese und viele andere Fragen beschäftigen sicher jeden Austauschschüler. Auch die 15-jährige Merit aus Rüsselsheim. Sie geht für ein Jahr nach Kanada. „Ich war 2015 im Urlaub dort. Das hat mir so gut gefallen, dass ich geschaut habe, was es für Möglichkeiten gibt. Dann kam ich auf das Auslandsjahr.“ 

Damit der Start in das Abenteuer Kanada gelingt, gibt es für die Schüler von Breidenbach Education ein Vorbereitungstreffen. In diesem Jahr findet es für Merit und die anderen Schüler in Stuttgart statt. Hier gibt das Team von Breidenbach Education Antworten auf die vielen Fragen der Jugendlichen. 

„Das Treffen hilft mir sehr. Ich bin nicht mehr so nervös und denke an das, was ich nicht vergessen darf“, sagt die 15-jährige. Auch sei ihr der Kontakt zu den anderen Schülern sehr wichtig. „Manche fahren an den gleichen Ort wie ich. Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine ist“, sagt Merit. 

Margrit Breidenbach macht den Jugendlichen Mut, sich auf Kanada und seine Menschen einzulassen. „Ihr könnt bereits Englisch sprechen und Euch mit Euren Gastfamilie unterhalten, das ist ein großer Vorteil, den ihr habt“, sagt sie. 

Tabea ist mit ihrer Mutter von Hamburg nach Stuttgart geflogen. „Ich hatte erst gar keine Vorstellung wie das Treffen wird. Ich finde es gut, denn ich hatte mich noch nicht so intensiv mit Kanada beschäftigt“, sagt die 15-Jährige. In Stuttgart erfährt sie mehr über die Kultur in Kanada, über die Unterschiede der Kommunikation von Deutschen und Kanadiern und wie sie sich in dem neuen Land integrieren kann. 

Laut Margrit Breidenbach ist der erste Schultag immer wahnsinnig aufregend. „Am Anfang werdet ihr eher internationalen Kontakt zu anderen Austauschschülern haben. Aber ihr wollt ja auch Kontakt zu kanadischen Schülern“, sagt sie. Sie empfiehlt den Jugendlichen in die örtlichen Vereine zu gehen, um in das kanadische Leben einzutauchen und Kontakte zu kanadischen Schülern aufzubauen.

In einer Mappe sammeln Tabea und die anderen Schüler sämtliche Unterlagen. „Das finde ich gut. Dann kann ich später nochmal alles nachlesen. Wir bekommen viele hilfreiche Informationen, die über das Übliche hinausgehen“, sagt sie. So habe sie gar nicht an den Jetlag bei ihrer Ankunft gedacht. „Das hat mich überrascht, dass ich ja hundemüde sein werde.“ Auf ihre Gastfamilie freut sie sich schon sehr. „Ich habe ein gutes Gefühl. Die eine Gastschwester ist so alt wie ich und spielt auch Volleyball“, freut sich Tabea.

Die Pausen nutzt Tabea, um die anderen Jugendlichen kennenzulernen: „Man merkt, dass alle aufgeschlossen sind. Ich denke, wir werden den Kontakt weiterhin halten, da wir ja in der selben Situation sind.“ Und sie hat Zoe in Stuttgart getroffen. Gemeinsam mit der 14-jährigen wird Tabea dem Abenteuer Kanada entgegenfliegen.

 

Wie geht es für Tabea und Merit weiter? Das lest Ihr hier im Kanada-Blog.